DE2120336A1 - Fotoverwitterbares Kondensationspolymermaterial - Google Patents
Fotoverwitterbares KondensationspolymermaterialInfo
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Description
Dip!.-'?-«. W. Dc4i!ke 23. April 1971
P i. -I " i"i ·.-: . ι νν ": 11 a
ρ,-* ..- ·=■ ν-. Da.-W/K
Fi.. ■.._....-; 137
THE GOVEMORS Oi1 THE UNIVERSITY OF TOHONTO
Toronto, Ontario (Kanada)
" Fotoverwitterbares Kondensationspolymermaterial "
Die Erfindung betrifft wegwerfbares Verpackungsmaterial aus Kunststoff, beispielsweise .Folien, Einwioklungen, Becher,
Flaschen, Schalen, Kartons u.dgl., die üblicherweise zum Verpacken verderblicher Verbrauchsgüter verwendet werden, beispielsweise
Nahrungsmittel, Zutaten, Getränke usw., allgemein für Haushaltswaren. Die Erfindung betrifft ferner Kunststoffmaterial,
das sich für solches Verpackungsmaterial eignet.
— 2 —
109847/1647
Insbesondere betrifft sie Kunststoffverpackungsmaterial und
einen Kunststoff zur Verwendung dafür, der bei Wegwerfen im Freien verwittert, um ein Teil der Erde zu werden oder um von
Regen oder vi/inderosion in harmloser Form weggewaschen zu werden.
Es ist bekannt, daß die zunehmende Verwendung von Kunststoffverpackungsmaterial,
das nach dem Wegwerfen zu schwerwiegenden
Problemen hinsichtlich Verschmutzung und Abfall füürt. Da die meisten Kunststoffe, die für Verpackungen verwendet werden,
eine lange Lebensdauer im Freien haben, hat die Ansammlung von Abfall dieses Materials in Parks und Erholungsgebieten und
sogar in normalen Müllkippen zu vielen Umweltproblemen und Ästhetikproblemen geführt. Material, das in harmloses Produkt
in einen solchen Fall verwittert, hätte erhebliche Vorteile gegenüber bekanntem Verpackungsmaterial.
Material, das sich allmählich zersetzt, würde natürlich das ψ Problem des Abfalls und der Verschmutzung lösen, vorausgesetzt,
daß eine relativ schnelle Zersetzung erfolgte. Solches Material könnte eventuell dadurch hergestellt werden, daß in
einem Verpackungskunststoff ein Mittel mit aufgenommen wird," das zu einer Zersetzung des Materials führt. Diesem Faktor
der erwünschten Zersetzung muß jedoch das Erfordernis gegenübergestellt werden, daß die Lagerfähigkeit des Verpackungskunststoffs
nach starren Regeln festgelegt sein muß, in den
meisten Fällen sogar unbegrenzt lang sein muß, um einen
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ordnungsgemäßen Schutz der verderblichen Inhalte zu gewährleisten.
Die Erfindung sieht polymeres Verpackungsmaterial vor, das unter der Einwirkung des ultravioletten Lichtes der Sonne verwittert,
das aber sonst in keinem nennenswerten Maße verwittert. Dieses polymere Verpackungsmaterial fängt also zu verwittern
an, nachdem es im Freien weggeworfen worden ist, es hat aber eine unbegrenzte Lagerfälligkeit in geschlossenen Häumen, bei
denen es aus dem Bereich des direkten Sonnenxichtes ist.
Die Wellenlängen von Licht, das von der Sonne kommt, liegen
im Bereich von etwa 29OOA im ultravioletten Bereich bis etwa
20 OOOA im infraroten Bereich. Mur das Licht mit weilenlängen
im Bereich von etwa 4000 bis 8000A ist für das menschliche Auge sichtbar. In geschlossenen Häumen angebrachte Beleuchtungskörper
senden Licht hauptsächlich in diesen sichtbaren Bereich aus. Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß in
ein Polymer bestimmte fotochemisch aktive chemische Gruppen eingeführt werden können, die kein Licht in der Wellenlänge
des sichtbaren Bereiches absorbieren, die jedoch ultraviolette Strahlen im Wellenlängenbereich von 3000A bis etwa 3500 absorbieren.
Each einer Absorption von Strahlung bewirken die Gruppen ein Spalten der Polymerketten und damit eine Verwitterung
des Polymers. Der Verwitterungsvorgang wird also nicnt eingeleitet, bis das Polymer dem ultravioletten Licht der Sonne ausgesetzt
wird. Weil gewöhnliches Fensterglas ferner die meisten
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Ultraviolettstrahlen der Sonne absorbiert, verwittern diese
Polymere nicht in Sonnenlicht, das durch Fens-terglas eingefallen ist. Verpackungen oder Behälter, die aus diesem Material
hergestellt sind, können also beispielsweise in Schaufenstern ausgestellt werden, ohne daß der VerwitterungsVorgang
eingeleitet wird. Eine der wichtigeren Klassen von Kunststoff, das für Behälter- und Verpackungszwecke verwendet wird, umfassen
die Polyamide wie 6-6 Nylon (Polyhexamethylenadipamid) 6-12 Nylon, Polyester wie Polyäthylenterepnthaiat und andere
Polymere, die in die allgemeine Kategorie von Kondensationspolymeren fallen. Diese Polymere zerfallen langsam durch
Fotooxidation und Hydraulyse im Freien, geformte und stranggepreßte Gegenstände halten aber ihre Form und einen erheblichen
Teil ihrer ursprünglichen Flüssigkeit über menrere Jahre hinweg unter normalen Wetterbedingungen.
Die Erfindung sieht Kondensationspolymere vor, die im wesentlichen
vollkommen stabil sind, wenn sie sichtbarem Licnt ausgesetzt werden, die bei Einwirkung von ultraviolettem Licht
jedoch fotoverwittern, beispielsweise bei Einwirkung direktem Sonnenlichtes. Solche Polymere sind Kondensationspolymere
wie Polyamide und Polyester, die Ketokarbonylgruppen enthalten.
Gemäß der Eßfindung ist also ein Kondensationsmiscnpolymer vorgesehen, der Ketokarbonylgruppen entnält, wobei die Ketokarbonylgruppen
an der Hauptpolymerkette des Kondensations-Mischpolymers entlang oder in einer Seitenkette an einer
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-5- 2-20336
Stelle unmittelbar an der Hauptpolymerkette sitzen, wob-ei der
Anteil der Ketokarbonylgruppen ausreicht, um eine beschleunigte
Fotoverwitterung des Kondensationspolymers in einen spröden oder "brüchigen Zustand bei Einwirken von ultraviolettem Licht
hervorzurufen.
Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung befinden sicn die Ketokarbonylgruppen an einer Stelle unmittelbar
an der Hauptpolymerkette, so daß der Aufbau der Hauptpolymerkette
Einheiten nach der folgenden Formel enthält:
C OH2
0 = 0
0 = 0
wobei xi eine Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Alkenylgruppe mit
1-12 Kohlestoffatkomen und vorzugsweise 1- 2 KdIenstoffatomen
ist, während H1 Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1-6
Kohlenstoffatomen ist. vVenn die Ketokarb onyl gruppe an der Hauptpo^merkette bzw. am Rücl©:ad sitzt, ist die Geschwindigkeit
der Fotoverwitterung des Polymers schneller als wenn die Ketokarbonylgruppe einen Teil der Hauptpolymerkette oder des
Rückgrates bildet.
Solche Gruppen können in dem Polymer dadurch enthalten sein, aaß bestimmte Mischmolomere in dem Polymerisationsschritt mit
aufgenommen werden oder daß eine anschließende Reaktion mit
109847/1G4 7. "6-
dem vorgeformten Polymer erfolgt. Das einfachste Verfahren besteht
darin, daß Mischpolymer mit einem geeigneten Anteil einer zweibasischen Säure in dem allgemeinen Aufbau iierzustellen:
HOOG-CCH2)m -C- (CH2)n -COOH
oder mit einem Diamin, das folgenden Aufbau hat:
oder mit einem Diamin, das folgenden Aufbau hat:
H2N-(CH2)ffi- C -(CH)2
oder auch mit einem G-lykol mit folgendem Aufbau:
R%
HO- (CH2)m -C - (CH2)n -OH
C= 0
C= 0
Dabei sind η und m in den einzelnen Fällen ganze Zahlen von
0 bis etwa 6, beispxelswexse von 1-6 vorzugsweise von 2-4. R und R1 sind bereits definiert worden.
Der Einschluß der Ketongruppe in der Polymerkette gestattet
die Absorption von ultraviolettem Licht im Bereich von 3000J
bis 3400A, und in Lösung verwittern alle Büschpolysiere? die
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diese Ketonbindung an der Hauptkette enthalten, recht schnell, wenn sie ultraviolettem Licht ausgesetzt werden. Die Verwitterung
erfolgt als eine Folge der Spaltung der Hauptkette des Slymers am Kohlenstoffatom an dem Karbonyl, und gewöhnlich
entsteht dabei eine Doppelbindung.
Beispielse für geeignete Säuren sind ketosubstituierte
Derivate von gradkättigenoi-Wdibasischen aliphatischen Säuren
wie Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure und Sebazinsäure. Vorzugsweise hat die verwendete Säure
mindestens zwei Kohlenstoffatome zwischen den darin befindlichen
Karboxylgruppen, und der Sauerstoff der Ketonsubstitationsgruppe
hängt vorzugsweise an Kohlenstoffatomen, bei denen es sicii nicht um einen Koni ens t off atom in der Stelle C^-
gegenüber einer Karboxylgruppe handelt. Andernfalls befindet
sich in dem entstehenden Kondensationspolymer das Ketonkarbonyl in nächster Nähe an einem Ester oder an einer Amidokarbonylgruppe,
so daß dessen Absorption nachteilig beeinflußt wird. i,s besteht die neigung zur Absorption von Strahlung, und
folglich, zum Hervorrufen einer Verwitterung des Polymers
bei Wellenlängen in dem sichtbaren Bereich.
Es versteht sich, daß wenn auf Sauren Bezug genommen wird,
dazu auch funktioneile Derivate gehören, die in der gleichen Weise wie Säure wirken, beispielsweise Säurechloride.
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■- β - 2 ; 20338
Zu den "bevorzugtesten behört )f -Azetyl-Pimelinsäure die Chlorid
nach der folgenden Formel:
01.00.CH2-OH2- CH-CH2- CH2-CO.Cl
C= 0
CH
CH
Jedoch kann mit vielen anderen ähnlichen Substanzen gearbeitet ψ werden, beispielsweise )f -Benzoylpimelinsäure und funktioneile
Derivate davon, V* -Acetylsuberinsäure, £ -Acetylazelainsäure
u.dgl.
Die Diamine, die verwendet werden können, haben im allgemeinen einen ähnlichen Aufbau wie die obigen Zweisäuren. Vorzugsweise
nängt der Sauerstoff der Ketoniscnen Gruppe an einem Kohlenstoffatom, das sich nicnt näher als [3 an der einen oder an der
anderen Aminogruppe befindet, um eine mögliche Interferenz
^ der Amidbindungen mit dem Absorptionsspektrum der Ketonseiten -
kettengruppen zu vermeiden. Zu geeigneten Beispielen solcher Diamide gehören fr" -Ac etylp entame thyl en- <J~ ^ -Diamin und jr
Acetylhexamethylen- <f- ^ -Diamin.
Die Glykolle, mit denen gearbeitet werden kann, haben ännlicüe strukturelle Erfordernisse wie die Zweisäuren und Diamine, die
erwähnt worden sind. Wiederum hängt vorzugsweise der Sauerstoff der ketonischen Gruppe an einem Kohlenstoffatom, der sicn nicht
109847/1G47; 9
08KStNAL iNSPECTED
mehr als ß an der einen oder an der anderen Hydroxylgruppe
"befindet. Zu geeigneten Beispielen solcher Glykollen gehören ^
-Ao etylpentamethyl en- cC LJ -Glykoll und ^- -Acetylhexamethylen
oC, lü -G-lykoll.
Es versteht sich natürlich, daß es nicht erforderlich ist, sowohl eine Ketonsubstituierte Säure und ein ketonsubstituiertes
Amin zu verwenden, um die Mischpolymere gemäß der Erfindung herzustellen. Der eine oder der andere der Monomere können
gebräuchlich sein. Bedingung ist, daß das Produkt einige Ketokarbonylseitenkettengruppen enthalten muß, und zwar in
einem Anteil, der ausreicht, um eine Fotoverwitterung zu bewirken.
Es ist deshalb also unwichtig, ob die Gruppen von dem Amin, von der Säure oder von beiden abgeleitet sind. Entsprechend
können in der Herstellung von Polyestern gemäß der Erfindung die Ketogruppen von dem einen oder dem anderen oder
von beiden Monomeren abgeleitet sein.
Eine der speziellen Klassen erfindungsgemäßen Materials ist die von Mischpolyamiden mit Seitenketten Ketokarbonylgruppen
innerhalb des polymeren Aufbaus nach der allgemeinen IOrmel:
CH2-G-OH2
G=O
G=O
1 09847/164 7
-1ο-
Um die schnellste lotoverwitterung bei Einwirkung ultravioletter
Strahlung zu bewirken, soll das Mischpolyamid eine Glasübergangstemperatur
Tg haben, die unter der Umgebungstemperatur liegt, d.h. unter etwa 2o-3o°C. Der Grund dafür ist der folgende:
Es ist festgestellt worden, daß der Kettenspaltungsvorgang, der durch die Absorption von Licht durch die Karbonylgruppe iniziert
wird, die sich an die Mischpolyamidkette anschließt, nur wirksam wird, wenn eine ausreichende Mobilität im Molokül vorhanden
ist, um einen schwankenden Zwischen- oder Erregungszustand zu bilden. Bei Temperaturen unter der G-lasübergangstemperatur
ist die Mobilität der Polymerketten gering. Es ist experimentös festgestellt worden, daß die Bewirksamkeit des
fotochemischen Spaltungsvorgangs im festen Polymer bei solchen Temperaturen stark gemindert wird. Es dauert deshalb viel länger,
um das Polymer bei Temperaturen unter Tg zu verwittern, als das bei Temperaturen über Tg der Fall ist. Wenn das Kunststoffmaterial
also schnell verwittern soll, d.h. innerhalb einer Zeit von einigen Wochen, wenn es unter normalen Umgebungsbedingungen
weggeworfen wird t soll die Glasübergangstemperatur
des Materials geringer als die Umgebungstemperatur sein, bei der der Gegenstand der Strahlung der Sonne ausgesetzt wird.
Diese Temperatur kann natürlich innerhalb von Grenzen variieren, je nach dem Klima des betreffenden Ortes, an dem das Material
verwendet werden soll, wobei sie viel höher in tropischen Regionen als in arktischen ist. I1Ur gemäßigte Klimazonen ist jedoch
ein Material wünschenswert, das eine Glasübergangstempe-
109847/164
-11-
ratur von weniger als etwa 2o- 3o°C hat.
Verfahren zur Bestimmung der Glasübergangstemperatur eines iviischpolyamids sind bekannt. Beispielsweise kann man die Glasübergangstemperatur
Tg senken, in dem ein Plastifizierungsmittel zugesetzt wird, obgleich diese üblicherweise nicht für
Polyamide verwendet werden, iiine sorgfältige Auswahl geeigneter
Monomere wird zur Bestimmung von Tg bevorzugt. Die Verwendung eines Diazids oder eines Diamine mit verzweigter Kette als eines
der Mischmonomere in dem Mischpolyamid hat die Neigung, sowohl
aen Schmelzpunkt als auch die Giasübergangstemperatur zu senken.
Dieses Verfahren ist erfindungsgemäß vorzuziehen, da die in dieser Weise eingeführten Gruppen im allgemeinen die Fotochemie
des Systems nicht nachteilig beeinflussen, und daß sie ein Teil des Polymerssystems bilden, wandern sie nicht und können
aucxi nicht extrahiert werden.
Um physikalische Eigenschaften zu haben, die sich für die Herstellung von Mimen oder Formteilen mit ausreichender Festigkeit
und Steifheit eignen, um als Verpackungsmaterial verwendet werden zu können, sollen die Mischpolyamide auch Kristallin
sein, und sie sollen einen Schmelzpunkt haben, der über etwa 90 - 1000C liegt. Die Vorschrift, daß die Glasübergangstemperatur
TG unter etwa 2o°C liegen soll, ist für Material ange-' messen, das relativ schnell fotoverwittern soll. Material, das
langsamer fotoverwittert, über Zeiträume von einem Jahr o.dgl.,
109847/1647
-12-
ist jedoch ebenfalls für viele Anwendungsfälle brauchbar, und
es stellt ganz bestimmt eine Verbesserung gegenüber bekanntem Kunststoff hinsichtlich des Abfall- und Wegwerfproblems dar.
Ein solches Material braucht nicht ein so niedriges Tg zu haben, es liegt aber im Rahmen der Erfindung.
Um den maximalen Effekt zu erreichen, ist es wünschenswert,
daß die Ketongruppen über die gesamte Polymerkette verteilt sind, vorzugsweise in einem größten Abstand zueinander. Ferner
soll das Meiste des Polymers vorzugsweise einige ketonische Gruppen enthalten, da anderenfalls ein Teil des Polymers fotochemisch
nicht verwittert. Diese Bedingungen werden normalerweise dadurch erfüllt, daß für eine geeignete Überwachung
der Reaktionsbedingungen gesorgt wird.
Wie aus dem vorstehenden hervorgeht, sind das Verfahren und das Material, die erfindungsgemäß verwendet werden können,
nicht auf binäre Mischpolymere beschränkt, vielmehr gelten sie auch für Kondensationsmischpolymere mit vielen Bestandteilen
mit einer Vielzahl zweibasischer Säuren, Diamiden, G-lykollen oder Isozyanaten.
Die Menge an Ketonkarbonyl, die im Polymer enthalten sein
kann, kann im Bereich von etwa 0,01 Gew.-fo bis etwa 15 Gew.-^o
liegen, bezogen auf die Summe des polymeren Materials, vorzugsweise
liegt sie aber im Bereich von 0,1 - :j Gew.-%. Die Menge
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wird normalerweise durch die Geschwindigkeit und das Ausmaß
der erforderlichen Verwitterung bestimmt, und außerdem durch
die G-I as Übergangs temperatur des Materials, wie bereits erläutert.
Höhere Konzentrationen von Ketokarbonyl führen zu scnnelleren Verwitterungsgeschwindigkeiten bis zu einem Grenzwert,
der bestimmt ist durch die Dicke des Gegenstandes, der aus dem Kunststoff herzustellen ist. Wenn zu viel Karbonyl
enthalten ist, absorbieren nur die Oberflächenlagen das ultraviolette Licht, und bei Fehlen irgendwelcher Mittel zur entfernung
dieser Überflächenlagen und deren Fotoverwitterungsprodukte erfolgt keine sehr geringe Verwitterung in dem Gros
des Materials. Die optimale Konzentration kann für.eine bestimmte Musterdicke berechnet werden, in dem das Beer-Lambert
Gesetz aus der Fotochemie angewendet wird. Aus diesem Grunde können Polymere, die als dünne Folien stranggepreßt werden
sollen, höhere Ketonkarbonylkonzentrationen enthalten als jene, die in der Herstellung von dickeren Querschnitten verwendet
werden, beispielsweise in Flaschen oder Abfallbehältern.
Zusammenfassend hat also die Erfindung allgemein die folgenden
Merkmale:
1 ) ein Kondensationspolymer wie ein Polyamid oder ein
Polyester wird nach einem der bekannten Verfahren zur Herstellung solcher Polymere synthetisch hergestellt,
um eine Gruppe mit dem allgemeinen Aufbau:
-H-109847/1647
I
— C-(CH2) ~>
— C-(CH2) ~>
C=O.
zu erhalten, weniger wünschenswert mit einer Ketongruppe in der Hauptkette;
2) Das Molekulargewicht des Mischpolymers soll so sein, daß gute physikalische Eigenschaften in geformten
oder stranggepreßten Gegenständen erreicht werden können, und vorzugsweise wird !crystallines Material
mit einem Schmelzpunkt über 900C und mit einem Tg
unter etwa 20 C hergestellt;
5) das Mischpolymereharz, das in dieser //eise hergestellt wird, wird zur Herstellung von Kunststoffilmen oder
Pollen, geblasenen !Flaschen oder geformten Behältern
verwendet, in dem mit einem der üblichen Verfahren zur Herstellung von thermoplastischem Material gearbeitet
wird;
4) diese Kunst st of filme und Behälter werden zum Verpacken verschiedener Gegenstände verwendet, beispielsweise
Nahrungsmittel, Getränke, Zutaten, Medizin, Salben usw., und nach dem Gebrauch können die Packungen
im Freien weggeworfen werden.
109847/1647 ~15~
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Materials besteht darin, daß bei einer Verwendung in dieser Art das Verpackungsmaterial
sich zersetzt, wenn es der ultravioletten Strahlung der Sonne ausgesetzt wird, und es zerfällt unter der Einwirkung von
tfind, Hegen und anderen Formen natürlicher Erosion innerhalb
kurzer Zeit. In dieser Form unterliegen sie dem Angriff von iviikroorganismen, um ein Teil der natürlichen Erde zu werden.
Die Geschwindigkeit, mit der Kunststoffolie oder Formstücke in Gegenwart von ultraviolettem Licht verwittern, kann im
Labor bestimmt werden, indem ein Quecksilberdampf-Lichtbogen-
und Filtersystem verwendet wird. Die Apparatur besteht aus einer 25o Watt Mitteldruck-Quecksilberlampe (A.E.I. Type
ME/D) mit einer Quarzlinse, die das Licht von der Lampe in einen parallelen Lichtstrahl bündel. Ein Lösungsfilter wird
verwendet, um die sichtbare und die infrarote Strahlung zu beseitigen, und ein Interferenzfilter isoliert die Quecksilberlinie
bei 3130 JL Dieses Licht fällt dann auf die Kunststofffolie oder auf den geformten Gegenstand ein, der in einem Metallrahmen
in einem Metallblock gehalten ist, der thermostatisch auf einer Temperatur von 25°C gehalten wird. Die Lichtstärke
wird in einer Fotozelle überwacht, die hinter der Kunststoffprobe sitzt. Das Ansprechen der Fotozelle wird unter Verwendung
eines Uranyloxalatactinometers geeicht. Um die absorbierte Lichtmenge zu bestimmen, wird die Lichtstärke der
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Lampe vor und nach der jeweiligen Belichtung unter Verwendung der Fotozelle gemessen. Die Lichtstärke des durch das Kunststoff
gehende Lichtes kann auch während der Belichtung gemessen werden. Die Lichtstärke der Lampe hängt von verschiedenen
Faktoren ab, beispielsweise der angelegten Spannung, dem Alter der Lampe und den Charakteristiken der verwendeten
Filter. In einem Experiment ist eine 24-stündige Belichtung im Lampensystem äquivalent zu der Menge an ultravioletter
Strahlung, die im gleichen Bereich einer Kunststoffprobe in einem durchschnittlichen Sommermonat empfangen wird.
Die Effektivität und die Gescnwindigkeit der Fotoverwitterung wird bestimmt durch Messen des durchschnittlichen Molekulargewichtes
der Probe vor und nach der Bestrahlung. Die Menge -1
ist die Anzahl von Bindungen, die pro Ursprung-
Mn
liehen Polymermolekül in der Probe gebrochen sind. L:ormalerweise reichen 5 -1o Brücfae aus, um bei einem Polymer mit einem Anfangsmolekulargewicht von 50.000 - 100.000 das Material zu verspröden und brüchig zu machen, so daß es unter der wirkung normaler Erοsionsvorgänge zerfällt. Das entspricht einem angenäherten Ketonkarbonylgehalt - dem Polymer von etwa 0,2 - 0,6 Gew.-%. Die Effektivität des Verfahrens liegt in der Gesamtzahl von getrennten Hauptkettenbindungen pro absorbiertes Lichtquantum. Das wird die ^uantumausbeute 0 genannt, und sie liegt im Bereich von etwa 0,003 bis zur Ein-
liehen Polymermolekül in der Probe gebrochen sind. L:ormalerweise reichen 5 -1o Brücfae aus, um bei einem Polymer mit einem Anfangsmolekulargewicht von 50.000 - 100.000 das Material zu verspröden und brüchig zu machen, so daß es unter der wirkung normaler Erοsionsvorgänge zerfällt. Das entspricht einem angenäherten Ketonkarbonylgehalt - dem Polymer von etwa 0,2 - 0,6 Gew.-%. Die Effektivität des Verfahrens liegt in der Gesamtzahl von getrennten Hauptkettenbindungen pro absorbiertes Lichtquantum. Das wird die ^uantumausbeute 0 genannt, und sie liegt im Bereich von etwa 0,003 bis zur Ein-
109847/164 7 "1?"
hext, je nach dem Aufbau des Polymers und anderen Faktoren.
Je größer der Wert von 0 ist, desto effektiver ist der Verwitterungsvorgang
.
Die Beziehung zwischen der Quantumausbeute 0 und der Verwitterungsgeschwindigkeit
von Proben verschiedener Dicke ist in Tabelle 5 angegeben. Diese Daten sind auf der Annahme eines
Ketonabsorptionsspektrums errechnet, das ähnlich dem von Di-.
äthylketon ist, ferner auf einer durchschnittlichen Intensität von ultraviolettem Licht von 1,14 x K)""* Einstein pro cm pro
Jahr. Das dürfte die Menge sein, die in normalem Sonnenlicht auf einer ebenen Fläche in Washington, USA, in einem Normaljahr
zur Verfugung steht. Es ändert sich natürlich offensichtlich mit der geografischen Lage, reicht aber aus, um eine
Vorstellung zu vermitteln, wie die Verwitterung bestimmt werden kann.
-18-1 09847 /1647
(bezogen auf durchschnittliche Ultraviolettlichtdaten in
wasnington / USA)
Dicke / Quantum- |
2 | 2 mm | 1 | 1 mm | 6 | 0,2mm | 6 | 0,1mm | Ü,02mm |
0 * 0,2 | 4 | Monate | 2 | Monat | 12 | Tage | 1 | Tage | 1 Tag |
0 = 0,1 | 2o | Monate | 1o | Monate | 2 | Tage | 2 | Tage | 1 Tag |
0 = 0,o2 | 4o | Monate | 2o | Monate | 4 | Monat e | Monat | 6 Tage | |
0 = 0,o1 | 34 | Monate | 17 | Monat e | 3,2 | Monate | Monate | 12 Tage | |
0 = 0,oo1 | Jahre | Jahre | Jahre 1 | Jahre | 3 Monate | ||||
0 = 0,ooo1 | 30 konate | ||||||||
Die Mischpolymere gemäß der Erfindung können nacn einer der bekannten Methoden der Kondensationspolymerisationen hergestellt
werden. Sie können in Chargen- Autoklaven hergestellt werden, oder sie können, wie das in der industriellen Praxis üblich ist,
in kontinuierlich umgerührten oder röhrenförmigen Eeaktionsbeftältern
hergestellt werden. Kleine Anteile an Antioxidantien und andere Additive können während der Polymerisierung oder
später zugesetzt werden. Sie können in normalen Form- Strangpreß-Blasform-
oder anderen Herstellungsverfahren verarbeitet werden. ■Sie können als spritzgegossene Gegenstände verwendet werden, beispielsweise
in der Form von Behältern, oder sie können in der
109847/1647 "19-
Form von stranggepreöten 3?olien oder geblasenen Flaschen verwendet
werden. Sie können ferner als Beschichtungen für Holz, Metall, Papier und andere Träger verwendet werden, bei denen
ein Schutz von einer äußeren Umgebung nur für eine begrenzte Zeit erwünscht ist.
Die iiTfindung wird im nachfolgenden anhand von Beispielen
näher erläutert.
BMSPIMi 1
Herstellung von 6-6 Polyamid (zum Vergleich)
jiäne Lösung aus 2,32 gr. Hexamethylendiamin und 1,6o gr. uatriumhydroxyid
wurden in 22o ml Wasser in einem »/aring - Mischapparat aufgelöst. Mit mittlerer Geschwindigkeit laufender
Mischapparat wurde eine Lösung aus 3,7o gr. Adipylchlorid «in
Ho ml Tetrachloräthylen innerhalt) einer Zeit von 30 Sek. zugesetzt·
Nach einem Umrühren von 2 Min. wurden 1oo ml 3$iger wässriger Salzsäure zugesetzt, um die PolymerJsierung zu beenden.
Das Polymer wurde dann mit einem gesinterten Glasfilter gefiltert und mit Wasser gewaschen, bis kein Salz mehr enthalten
war. Das Polymer wurde 3 Stunden lang in Luft bei 80 C getrocknet. Die Ausbeute betrug 4,3gr. Polymer mit einer
Grundviscosität in m -Kresur von 1,4.
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Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß 4,6 gr. Jp-Acetylpimelinsäurediachlorid anstelle von Adipylchlorid
verwendet wurden. Das entspricht etwa 1o Gew.-fo !Carbonyl,
bezogen auf das Gesamtpolymer. Die Ausbeute betrug 6,2gr. eines Mischpolyamids mit einer Grundviskosität von 1,22. Ein
Teil des Polymers wurde in einer Carver Laborpresse bei 25o C in eine dicke Folie gepreßt, und ein Infrarotspektrum des Films
zeigte ein Absorptionsband von 5>9 /U, was charakteristisch
für Ketonkarbonyl ist.
Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, außer das 3,3o gr. Adipylchlorid und 0,46gr. ^-Acetylpimelinsäurechlorid
mit dem Diamin verwendet wurden. Er stellt etwa 1 Gew.
Ketonkarbonyl dar, bezogen auf das Gesamtpolymer. 5,2gr. Polymer wurden erhalten, daß eine Grundviskosität von 1,45 hatte.
Eine geformte Folie aus diesem Polymer zeigte eine geringe aber definitive Absorption im Infraroten, was charakteristisch
für Ketonkarbonyl ist.
Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, außer
daß das verwendetete Säurechlorid aus einem Gemisch von 0,46gr
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^p -Acetylpimelinsäurechlorid und 4-iOgr. 3-Methyladipylchlorid
"bestand. Das stellt etwa 1 Gew.-^ Ketokarbonyl dar, bezogen
auf das Gesamtpolymer. Die Ausbeute an Polymer betrug 6,3gr. das eine Grundviskosität von 1,52 hatte und bei dem Ketongruppen
durch Infrarotabsorption des festen Films nachzuweisen waren.
Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß das verwendete Säurechlorid aus einem Gemisch aus 0,92gr.
\r -Acetylpimelinsäurechlorid und 3,8ogr. Sebacylchlorid bestand.
Das stellt etwa 2 Gew.-^ Ketokarbonyl dar, bezogen auf
das Gesamtpolymer. Die Ausbeute an Polymer betrug 6,8gr. mit einer Grundviskosität von 1,75>
und Ketongruppen waren durch Infrarotabsorption nachzuweisen.
Die Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt, außer dassdas verwendete Säurechlorid aus einem Gemisch aus 1,o2 gr.
f»-Benzoylpimelinsäurechlorid und 3,80 gr. Sebacylchlorid bestand.
Das stellt etwa 2 Gew.-$ Ketokarbonyl dar, bezogen auf das Gesamtpolymer. Die Ausbeute an Polymer betrug 7,2 gr. mit
einer Grundviskosität von 1,43, und Ketongruppen waren durch Infrarotabsorptionsspektroskopie nachzuweisen.
-22-109847/1647
-22-BEISPIEL 7
Aus den Mischpolymeren, deren Herstellung in den Beispielen 1 bis 6 beschrieben worden ist, wurden Folien unter Verwendung
einer Carver Presse bei einer Temperatur von 2700C und einem
Druck von 1547 kg/m gepreßt. Die Folien waren zäh und transparent
und lagen in ihrer Dicke zwischen o,o762 und 0,127o mm.
Der Schmelzpunkt T wurde für den EiIm bestimmt, in dem ein
Heißstatium-Mikroskop verwendet wurde, und die Glasübergangstemperatur Tg wurde unter Verwendung eines Perkin-Elmer-Differential-Messkalorimeters
verwendet. Die Folie wurde dann der zuvor beschriebenen ultravioletten Lichtquelle verschieden
lang ausgesetzt und auf Sprödheit hin untersucht. Die Sprödheit wurde als Bruch bezeichnet, wenn die Probe im rechten
Winkel gebogen wurde. Die Zeit, die erforderlich war, damit die Probe versprödet, wurde festgehalten. Die vorhergehende
Eignung der Lichtquelle zeigte, daß 2o Stunden Belichtungszeit etwa einem Monat Sommersonnenschein entsprechen.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt
:
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Ultraviolettbe-
Tm(oc) | Tg(°C) | lichtung zur Erzeu gung von Versprö- dung |
|
Beispiel 1 | 263 | 56 | 2 Wochen |
Beispiel 2 | 2o5 | 14 | 12 Stunden |
Beispiel 3 | 246 | 4o | 1 Woche |
Beispiel 4 | 216 | 16 | 22 Stunden |
Beispiel 5 | 235 | 35 | 1 Woche |
Beispiel 6 | 23o | 28 | 4 Tage |
Ein Gemisch aus 9»99 gr. Tetramethyl englykoll auf (1 ,4-Butandiol)
2o,7o gr. Ketopimelinsäure, Äthylester, 0,1 gr. Ble»xid und
0,2 diterzielles Buty-lhydroquinon wurden in eine Polymerröhre
mit einem Seitenarm und einem Stickstoffkapillareinlaß bis zum Boden der Bohre gesetzt. Das stellt etwa 12 Gew.-^ Ketokarbonyl
dar. Die Reaktion wurde bei etwa 1760C in einem Dampfbad
(p-Cymen) zwei Stunden lang bei atmosphärischem Druck in einem Stickstoffstrom erhitzt. Bann wurde der Druck langsam über einen
Zeitraum von 4 Stunden hinweg auf 0,o5 mm gesenkt. Die Temperatur wurde dann auf 2150C erhöht,(Naphthaien wurde im Dampfbad verwendet)
und zwar 4 Stunden lang beim gleichen Druck. Die Reaktion wurde über Nacht erhitzt. Das Polymer, das man unter
Stickstoff kühl werden ließ, entstand als ein blaßgelber Fest-
109847/1647
-24-
stoff. Es wurde in Chloroform aufgelöst und mit Norit entfärbt.
Das Mischpolymer, das durch Ausfällen aus Methanol gewonnen ! wurde, wog 21 ,75 gr. Das erzeugte ein Polyester mit Ketonkar-
bonylgruppen im Polymerrückgrat. Die Grundviskosität dieses ' Mischpolymers betrug 0,41.
■Eine weitere Charge des Mischpolymers mit der Ketogruppe im
Rückgrat wurde erhalten, in dem das folgende Rezept verwendet wurde:
1,4 Butandiol 19,8 gr.
.. · Dimethylse-barcat 41 ,4o gr.
Ketopimellat 4,6o gr.
Butyltitanat 0,1 gr.
Ditertielles Butyl
Hydroquion ' 0,4 gr.
Das entspricht einer Ke tokarbonyl gruppe von etwa 1 Gew. -°ß>.
Das entstandene Mischpolymer wurde in Chloroform aufgelöst und mit Norit entfernt.
Das durch Ausfällen aus Methanol entstandene weiße Polymer wog 29,88gr. Die Grundviskosität des Mischpolymers betrug 0,yo8
in Äthylacetatlösung. Die Ultraviolettspektren des Mischpolymers
zeigten eine charakteristische Karbonylabsorptionsspitze. Dieses Mischpolymer wird als Poly (TMS-co-KP) bezeichnet.
Dieses Mischpolymer wurde in Athylacata^ J4^EgIJi5S st
109847/16/4 7 m -25-
ORiGJNAL INSPECT!ff
und in dem gefilterten Licht eines Quecksilberlichtbogens mit '
einer Stärke von 2,24 x 10 -Einstein pro Sekunden bestrahlt.
Proben der Lösung wurden von Zeit zu Zeit entnommen, und die Grundviskosität des Polymers wurde bestimmt.. Diese Viskositäten
wurden dann auf die Molekulargewichte umgesetzt. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben:
0,9o | Poly (TMS-co-KP bei | 15 | 0G | |
Fotoverwitterung von | 0,65 |
Mn (I
i\ |
t>
/Jn |
O - 1 |
Bestrahlungs zeit in Minuten ΓλπΊ |
o,51 | 3436ο ■ | O | |
O | 0,44 | : 2291ο | O | ,499 |
30 | Ί7100 | 1 | .oo9 | |
6o | 1434ο | 1 | .396 | |
9o |
Bezogen auf diese Ergebnisse wurden die Quantumausbeute für
_■* die Kettenspaltung als 3,9 x 1o ermittelt.
BEIPSIEL 9
Herstellung von Mischpolymer, Poly (l'etramethylen
Sebacat-co- Diethylbutyrylsucinat)
Das in diesem Beispiel hergestellte Mischpolymer hatte Seitenketten
Ketokarbonylgruppen, abgeleitet von dem Diethylbutyrylsucinat.
" '"-* ·- ■·-' ^-m&zs; 109847/1647 ~26"
Die Verfahrensweise mit der gearbeitet wurde, war die gleiche, • wie sie im Beispiel 8 beschrieben worden ist. Die Mengen an
Reaktionsmitteln, mit denen gearbeitet wurde, waren die folgenden
1,4 Butandiol 9,9o gr.
Dimethylsebacat 2o,7o gr.
Diethylbutyrylsucinat 2,3o gr.
Bleioxid 0,1 gr.
™ Ditertielles Butyl-
hydroquinqn 0,2 gr.
Das entspricht einem Ketkarbonylgehalt von etwa 1 (Jew.-^.
Das blaßgelbe Mischpolymer, das man erhielt, wurde in Chloroform aufgelöst und mit Norit entfernt.
Das durch das Ausfällen aus Methanol gewonnene Mischpolymer wog 2o,o8 gr. und eine Grundviskosität von 0,21. Dieses Miseh-™
polymer wurde als Poly (TMS-co-EBS) bezeichnet.
Die Ultraviolettspektren dieses Mischpolymers zeigten ein charakteristisches Karbonylabsorptionsband mit einer Spitze
bei 290 /u.
Das Mischpolymer war in den üblichen olefinischen Lösungsmitteln
löslich, beispielsweise Äthylacetat, Chloroform usw.
109847/1647 2?~
Bas Mischpolymer wurde in Äthylacetat aufgelöst und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 8 bestrahlt. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
Fotoverwitterung νοη Poly )TMS-co-EBS) bei 15°C
Mn *-n'Q - 1
Bestrahlungs zeit in Minuten |
hü |
O | 0,21 |
30 | 0.1o |
60 | 0.07 |
90 | 0.05 |
5890 2400 1580 I000
5o | |
0 | 73 |
1, | OO |
2, | |
4. | |
Bezogen auf diese Ergebnisse betrug die Quantumausbeute in der
Kettenspaltung 5,9 χ 10 . Das ist mit dem viel geringeren
Wert zu vergleichen, der im Beispiel 8 erzielt wurde (0.39 x 10" ) für ein Polymer mit Hauptkettenketokarbonyl-
gruppen.
-28-109847/1647
Claims (5)
1. Kondensationsmischpolymer, dadurch g e kennz
ei chnet, daß Ketonkarbonylgruppen im
Mischpolymer entweder in der Hauptpolymerkette oder in einer Seitenkette an einer STelle unmittelbar in Anschluß
an die Hauptpolymerkette in einem Anteil enthalten sind, der so ausreichend ist, daß eine beschleunigte Fotoverwitterung
des Kondensationspolymers in einen spröden und brüchigen Zustand bei Einwirkung ultravioletten Lichtes
hervorgerufen wird.
2. Kondensationsmischpolymer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ketonkarbonylgruppen
in einer strukturellen Einheit
- CH2
= 0
wobei E eine Alkyl- Aryl- Alkaryl- oder Alkenylgruppe mit 1-12 Kohlenstoffatomen und R· Wasserstoff oder eine Alkylgruppe
mit 1-6 Kohlenstoffatomen sind.
-29-109847/16 A V
3. Kondensationsmischpolymer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Mischpolyamid
oder Mischpolyester ist und einen Ketonkarbonylgruppengehalt von 0,o1 - 15 Gew.-% hat, vorzugsweise 0,1 3
Gew.-$ bezogen auf das Gesamtpolymer.
4. Kodensationsmischpolymer nach Anspruch 2,· dadurch gekennzeichnet, daß es von der Mischpolymerisation
einer zweibasischen Säure mit dem Aufbau
HOOC-(CH9) -C-(CH9) -COOH
G=O
R
R
abgeleitet ist, wobei η und m ganze Zahlen von 1 bis 6 sind und R und R1 den Definationen in Anspruch 2 entsprechen
oder einem funktioneilen Derivat davon oder einem Glykoll oder einem Amin ähnlichen Aufbaus mit
einem entsprechenden Mischmonomer.
5. Kondensationsmischpolymer nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch eine Glasübergangstemperatur unter etwa 2o - 3o°G.
109847/1647
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