DE2117091A1 - Verfahren zur Herstellung von Schaumprodukten aus einem hydratisierten Alaklimetallsilikat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schaumprodukten aus einem hydratisierten AlaklimetallsilikatInfo
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Description
2117091 Patentanwalt Dipl.-Phys. Gerhard Liedl 8 München 22 Steinsdorfstr.21-22 Tel. 29 84
B 5096
FIBERGLAS CANADA LIMITED, 48 St. Clair Ave. W., Toronto 7, Ont. /Kanada
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schaumproduktes aus einem hydratislerten Alkalimetallsilikat.
Es ist bekannt, Schaumartikel aus einer Natrium Silikatlösung nach Erhitzen derselben herzustellen. Das so hergestellte Schaumprodukt ist jedoch wasserlöslich. Aus diesem Grunde ist der Anwendungsbereich
der Produkte insbesondere in der Bauindustrie beschränkt. Ih der
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Automobilindustrie und der Baustoffindustrie besteht jedoch seit langer
Zeit ein Bedürfnis, feuerfeste oder feuerhemmende Materialien billig
und in wirkungsvoller Weise herzustellen. Im Augenblick auf dem Markt befindliche Materialien sind zu teuer, als daß sie eine weitverbreitete
Verwendung finden könnten. So ist beispielsweise bekannt, daß feste Urethanschäume
nur eine beschränkte gewerbliche Verwertbarkeit aufgrund der hohen Herstellungskosten und der Brennbarkeit gefunden haben.
Es zeigte sich nun in jüngster Zeit, daß Natriumsilikatschäume so stabilisiert
werden können, daß sie nicht mehr wasserlöslich sind. Es wird in diesem Zusammenhang auf die eigene ältere Anmeldung P 20 55 283.4
Bezug genommen. In Weiterentwicklung des dort beschriebenen Verfahrens zeigt es sich nun überraschenderweise, daß die im folgenden noch
beschriebenen Silikatmaterialien bei einer Behandlung mit Wasser, d. h. wenn sie hydratisiert werden, zähelastisch werden. Es zeigte sich also
mit anderen Worten, daß die in Rede stehenden hydratisierten Silikatmaterialien,
gleichgültig, ob sie stabilisiert sind oder nicht, die Eigenschaft einer Viskoelastizität zeigen, die früher noch nicht wahrgenommen wurde.
Weiterhin zeigte es sich, daß diese Viskoelastizität es möglich macht, die hydratisierten Silikatmaterialien mit bereits marktgängigen Einrichtungen
zu behandeln und zu bearbeiten. Dieses Ergebnis ist insofern ungewöhnlich, als der Fachmann annimmt, daß Silikatmaterial, also Glas,
schmirgelartig und abriebfähig ist. Weiterhin zeigt es sich, daß körniges oder pulverisiertes Natrium silikat hydratisiert werden kann. Wenn dann
ein oder mehrere bestimmte stabilisierende oder komplexbildende Substanzen zugegeben werden, dann kann man die so hergestellte Mischung
nach Anwendung von Hitze oder Druck auf dieselbe verschäumen. Die viskoelastische Natur gibt dem hydratisierten Silikat Eigenschaften,
die derjenigen einer üblichen plastischen Schmelze ähnlich sind, ohne
daß jedoch die hohen Temperaturen angewendet werden müßten, wie sie im allgemeinen zur Erzielung einer Glasschmelze erforderlich
sind. Im Sprachgebrauch der vorlie-
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genden Erfindung soll also die Umwandlung eines hydratisierten Alkalimetallsilikats
sich auf die physikalische Umwandlung des Silikats zu einem flüssigkeitsähnlichen Zustand beziehen, der viskoelastische Eigenschaften
ähnlich einer plastischen Schmelze besitzt, ohne daß jedoch das Silikat dabei höheren Temperaturen unterworfen werden müßte, wie sie ·
im allgemeinen erforderlich sind, um Glas schmelzflüssig zu machen. Tatsächlich sind diese viskoelastischen Eigenschaften bei Temperaturen
bereits erreichbar, wie sie bei üblichen Kunststoffschmelzen angewendet werden. Im Speziellen kann die Anwendung von Hitze und Druck mittels
einer üblichen Strangpresse oder einer Spritzgußvorrichtung erfolgen.
Auf diesem Gebiet durchgeführte Studien zeigten daß, daß folgende physikalischen
Eigenschaften erfüllt sein müssen, um die Produktion von Silikatschäumen großtechnisch attraktiv zu machen:
1. Wasserunlöslichkeit in großem Ausmaß,
2. Unverbrennbarkeit,
3. - Wärmeleitfähigkeit von etwa 0, 024808 kcal m/m2/h/°C bei 21,10C,
um die erwünschten Isoliereigenschaften zu erzielen,
4. gute Maschinenverarbeitbarkeit, damit das Schaumprodukt geschnitten,
gesägt oder in anderer Weise durch bereits vorhandene Maschinen bearbeitet werden kann und
5. gute physikalische und chemische Stabilität innerhalb eines breiten
Temperaturbereiches und unter verschiedenen Umwelteinflüssen.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, Schaumprodukte unter
Verwendung von hydratisiertem anorganischem Material herzustellen.
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Das Ausgangsmaterial soll vorzugsweise stabilisiert sein oder zur Komplexbildung veranlaßt sein, indem wenigstens ein anorganisches oder organometallisches
Zusatzmittel verwendet wird= Selbstverständlich können auch mehr als ein Zusatzmittel oder Stabilisierungsmittel verwendet werden.
Insbesondere sollen die Schaumprodukte unter Verwendung eines hydratisierten Alkalimetallsilikats hergestellt werden, indem mit denselben
eine übliche Strangpresse oder eine Spritzgußmaschine mit denselben beschickt wird. Die mit diesen Maschinen angewendeten Drücken und Temperaturen
reichen aus, um dem Produkt die Zähelastizität zu verleihen, so daß das Schäumen nach einer rapiden Verminderung des Druckes bewirkt
werden kann, welchem das hydratisierte Alkalimetallsüikat ausgesetzt war.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dementsprechend dadurch gekennzeichnet,
daß das hydratisierte Alkalimetallsüikat in einen flüssigkeitsähnlichen Zustand,wobei es unter Druck stehendes Wasser enthält, umge-·
setzt wird, daß der Druck schlagartig vermindert wird, wobei die Ausdehnung des Alkalimetallsüikats während des Ausschäumens beschränkt wird,
so daß die gewünschte Schaumform erzielt wird.
Vorzugsweise wird das hydratisierte Alkalimetallsüikat noch stabilisiert,
um es wasserunlöslich zu machen, während die Umsetzung bewirkt wird, indem man die Mischung durch eine übliche Strangpresse leitet. Bei einer
anderen Ausführungsform wird die Umsetzung und das Ausschäumen in
eine Form unter Verwendung einer Spritzgußvorrichtung bewirkt. Als Ausgangsmaterial
wird vorzugsweise ein Alkalimetallsüikat in einer körnigen Form oder in Form von Einzelteüchen verwendet. Das Ausgangsmaterial
kann jedoch auch in anderen Formen, z.B. als Gelhydrat, von einem flüssigen Natriumsüikat sein.
Auf den beüiegenden Zeichnungen sind zwei bevorzugte Ausführungsformen
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- 5-erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt einer üblichen Strangpresse;
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt einer üblichen Spritzgußmaschine.
In Fig. i bezeichnet das Bezugszeichen 10 allgemein eine übliche Strangpreßeinheit.
Das Ausgangsmaterial, aus welchem die Schaumprodukte hergestellt werden sollen, wird der Strangpresse 10 durch eine Zuführungsöffnung 12 zugeführt. Die Zuführungsöffnung 12 führt zu einem Extruderzylinder
14, welcher sich in Längsrichtung der Strangpresse 10 erstreckt. In dem Zylinder 14 ist eine Schnecke 16 koaxial angeordnet, welche von
einem Antriebsmotor 18 über ein Untersetzungsgetriebe 20 angetrieben wird. Der Motor 18 und das Untersetzungsgetriebe 20 können, wie dies
schematisch dargestellt ist, an der Grundplatte 22 der Strangpresse angeordnet sein. Durch die Drehung der Schnecke 16 wird, wie dies bekannt
ist, das Ausgangsmaterial längs des Extruderzylinders 14 vorwärts getrieben, wobei es unter einen !progressiv steigenden Druck kommt. Da die
Strangpresse 10 normalerweise so ausgelegt ist, daß sie bei hohen und kontinuierlichen Drücken bis hinauf zu 703 at arbeitet, ist der Extruderzylinder
14 mit einer schweren Innenwand 24 versehen. Wenn erwünscht, kann die Extruderschnecke 16 eine oder mehr Stufen zwecks entsprechender
Steigerung des Druckes besitzen. Konzentrisch um den Extruderzylinder 14 sind eine Anzahl von elektrischen Hochtemperaturheizwicklungen
26 angeordnet. Diese haben die Aufgabe, die zur physikalischen Umsetzung des zu extrudierenden Materials in eine flüssigkeitsähnliche Kondition
erforderliche Hitze zu erzeugen. Das Material enthält unter Druck stehendes Wasser. Dieses Wasser kann entweder in gasförmiger oder
, flüssiger Form oder als Kombination aus beiden Möglichkeiten vorliegen,
wie dies aus den Phasendiagrammen der Zustandsformen von Wasser bei
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verschiedenen Drücken und Temperaturen hervorgeht. Es können auch andere äquivalente Formen der Erhitzung angewendet werden, z.B.
Gasheizung, Mikrowellenenergie o. dgl. Die Strangpreßeinheit 10 hat
einen vorderen oder Nasenteil 28, an welchen eine Preßform angebracht
werden kann. Die Öffnung der Preßform hat einen bestimmten erwünschten Querschnitt. Durch diese öffnung wird das Material extrudiert. Die
Preßöffnung kann so gewählt werden, daß massives oder röhrenförmiges
Produkt mit kreisförmigem oder vieleckförmigem Querschnitt extrudiert wird.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung unter Verwendung
der Anordnung gemäß Fig. 1 wird körniges Ausgangsmaterial, wie es mit 30 bezeichnet ist, in die Zuführungsöffnung 12 eingefüllt. Sie wird
von dort durch die Extruderschnecke 16 nach unten in den Extruderzylinder 14 gezogen. Die Extruderschnecke 16 ist, wie dies in der Technik bekannt
ist, so geformt, daß das Eingangsmaterial 30 einem ständig steigenden höherem Druck ausgesetzt wird, der in Verbindung mit der Zufuhr
der Wärmeenergie, in vorliegendem Fall von den elektrischen Heizern 26, das Eingangsmaterial 30 physikalisch in eine Form umwandelt, in der es
viskoelastische Eigenschaften besitzt. In einigen Fällen wird auch unter
die
dem hohen Druck Wasser iiy Dampfform übergeführt. In anderen Fällen kann man jedoch annehmen, daß kein Wasser verdampft wird. Es sei besonders bemerkt, daß die Verwendung eines mit einer Schnecke ausgerüsteten Extruders von Vorteil ist, um das Silikatmaterial mit komplexbildenden oder stabilisierenden Mitteln in denjenigen Fällen, in welchen das letztere absorbiert wird, innig und gleichmäßig zu mischen. Die Extruderschnecke 16 dreht sich konstant mit dem Ergebnis, daß das zugeführte Eingangsmaterial einer Mischung unterzogen wird, als Teil der Verfahrensstufe der Umsetzung des festen Eingangsmaterials in eine flüssigkeitsähnliche Form, in welcher es viskoelastische Eigenschaften zeigt. Dementsprechend kann ein getrennt erfolgendes und zusätzliches Vormi-
dem hohen Druck Wasser iiy Dampfform übergeführt. In anderen Fällen kann man jedoch annehmen, daß kein Wasser verdampft wird. Es sei besonders bemerkt, daß die Verwendung eines mit einer Schnecke ausgerüsteten Extruders von Vorteil ist, um das Silikatmaterial mit komplexbildenden oder stabilisierenden Mitteln in denjenigen Fällen, in welchen das letztere absorbiert wird, innig und gleichmäßig zu mischen. Die Extruderschnecke 16 dreht sich konstant mit dem Ergebnis, daß das zugeführte Eingangsmaterial einer Mischung unterzogen wird, als Teil der Verfahrensstufe der Umsetzung des festen Eingangsmaterials in eine flüssigkeitsähnliche Form, in welcher es viskoelastische Eigenschaften zeigt. Dementsprechend kann ein getrennt erfolgendes und zusätzliches Vormi-
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schen der verschiedenen Bestandteile des Ausgangsmaterials bei dieser
Ausführungsform völlig vermieden oder wenigstens reduziert werden. Eine gewisse Mischung tritt bereits in dem Zuführungsbehälter oder in
einer ähnlichen Vorrichtung auf, welche mit der Eingangsöffnung 12 gekuppelt ist, die jedoch nicht dargestellt ist. Das Ausmaß einer Durchmischung
ist jedoch dabei ziemlich beschränkt.
Die genauen Temperatur- und Druckbedingungen, bei denen die Strangpreßeinheit
10 arbeiten soll, können variiert werden. Normalerweise wird jedoch die Arbeitstemperatur so sein, daß eine Verdamfpung des
Wassers aus dem Material sichergestellt ist, wenn dieses die Strangpresse verläßt,und zwar bei jedem vorgegebenen Arbeitsdruck der Strangpreßeinheit.
Darüber hinaus können aufgrund der unerwarteten viskoelastischen Natur der hydratisieren Mischung die Temperaturen in den Bereichen gehalten
werden, wie sie normalerweise den Schmelzen von plastischen Kunststoffmaterialien zugeordnet sind, im Gegensatz zu den Temperaturbereichen
von geschmolzenem Glas, die höher liegen und bei denen andere Gattungen von Silikatschäumen bereits hergestellt wurden. Der
Arbeitsdruck hängt auch teilweise etwas davon ab, welches Ausmaß an einer Verschäumung erwünscht ist. Wenn die abgedampfte Mischung durch
die in einem bestimmten vorgegebenen Fall speziell verwendete Preßdüse hindurchtritt, dann kommt es zu einem sehr schnellen Abfall des Drukkes
in der Mischung mit dem Ergebnis, daß die Feuchtigkeit in dem hydrierten Material sich ausdehnt und dabei das Material zum Verschäumen
bringt. Die Feuchtigkeit, d.h. also das Wasser, wirkt hier als schaumbildendes
Mittel.
Zur Herstellung von wasserunlöslichen Schäumen ist es notwendig, wenigstens
ein komplexbildendes oder stabilisierendes Mittel oder einen Zusatz dem Ausgangsmaterial zuzugeben. Das komplexbildende oder stabilisierende
Material wird ein bestimmtes anorganisches oder organome-
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tallisches Additiv sein oder eine Mischung derartiger Additive. Das Ausgangsmaterial
kann Natriumsilikat in Pulverform sein, welches als trokkenes
Pulver oder in Tablettenform vorliegt. Es kann jedoch auch in der Form verwendet werden, wie es dem Fachmann als "Wasserglas" bekannt
ist. In jedem Fall ist jedoch ein hohes Kieselsäure- zu Alkalioxydverhältnis, z.B. im Bereich von 1:1 bis 4:1 erwünscht. Je nachdem, welches
spezielle komplexbildende oder stabilisierende Mittel mit dem Ausgangematerial
verwendet wird, werden in der Strangpreßeinheit 10 verschiedene Gase erzeugt, wenn die Umwandlung der Mischung vor sich geht. Dementsprechend
kann, wenn erwünscht, die Strangpreßeinheit 10 eine entlüftbare Maschine sein, so daß die verschiedenen Gase, die normalerweise
nicht erwünscht sind, abgeblasen werden können. Die Entlüftung kann jedoch auch dazu verwendet werden, mehr Gas, z.B. Dampf, einzuführen.
Es sei jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die in den Zellen des extrudieren Schaumes eingeschlossenen Gasblasen einige der Eigenschaften
des erzeugten Produktes beeinflussen. Insbesondere wird die Wärmeleitfähigkeit durch die eingeschlossenen Gasblasen und in einem geringeren
Ausmaß das spezifische Gewicht beeinflußt. Man kann erwarten, daß
mit dem Verfahren hergestellte Schäume ein spezifisches Gewicht be-
3 3
sitzen, das im Bereich von etwa 0,016 g/cm bis etwa 0,48 g/cm liegt,
eventuell etwas mehr. Vorzugsweise wird jedoch das spezifische Gewicht des Schaumes im Bereich von 0,048 g/cm bis etwa 0,16 g/cm liegen.
Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Schaumproduktes mit dem spezifischen Gewicht,
der Zellgröße und der Zellwandausrichtung variieren.
In einem speziellen Fall, von dem anzunehmen ist, daß er großtechnisch
auswertbar 1st, war das Ausgangsmaterial ein Alkalimetallsilikat, vorzugsweise ein Silikat von Na, K, Rb oder Cs, welches ein hohes Kiesel-
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säure- zu Alkalioxydverhältnis hatte. Das Verhältnis lag im Bereich von
etwa 1:1 bis 4:1. Darüber hinaus lag das Ausgangsmaterial in Form eines Pulvers vor (US-Siebmaß, Maschenweite von etwa 10 bis 300 US-Standard),
Dem Ausgangsmaterial wurde ein spezielles komplexbildendes oder stabilisierendes
Mittel zugegeben und eine Mischung gebildet. Dieses bestimmte komplexbildende oder stabilisierende Mittel war eines oder mehrere
von den folgenden: Borsäure, hydratisierte Tonerde (0, 8 u Teilchen),
metallisches Magnesium in Pulverform. Hinsichtlich einer vollständigeren
Liste der Rezeptur der verschiedenen Ausgangsmaterialien, stabilisierenden und komplexbildenden Mitteln und den verschiedenen physikalischen
Eigenschaften des verschäumten Silikatmaterials wird auf die bereits erwähnte ältere Anmeldung P 20 55 283.4 Bezug genommen, welche ■
auf die Herstellung von Silikatschäumen aus in Teilchenform vorliegenden
Alkalimetallsilikaten gerichtet ist. Die Mischung wurde dann hydratisiert, um einen Feuchtigkeitsgehalt vorzusehen, der im Bereich von etwa
5% bis etwa 40% Wasser liegt. Das Wasser wirkt als schaumbildendes Mittel. Die hydratisierte Mischung wurde sodann anschließend in eine
übliche Strangpresse gefüllt, welche für Betriebstemperaturen von etwa 95°C bis etwa 4000C und für Drücke von etwa 1,4 at bis etwa 350 at ausgelegt
war. Um das erwünschte Silikatschaumformprodukt herzustellen, wurde die physikalisch umgewandelte Mischung, welche Wasser unter
Druck (entweder in.flüssiger oder in Gasform oder in beiden) enthielt, durch eine Auszugsdüse gepreßt, in welcher der Druck schlagartig auf
etwa den Umgebungsdruck abgesenkt wurde. Infolge der Ausdehnung des schaumbildenden Mittels trat ein Verschäumen des Silikatmaterials auf,
wogegen die Düse zumindest eine teilweise Formung des Schaumproduktes
sicherstellte.
Bestimmte Abwandlungen und alternative Materialien können bei den obi-,
gen Ausführungsformen ebenfalls verwendet werden. So kann beispiels weise das Mischen des Ausgangsmaterials zusammen mit einem bestimm-
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-ΙΟ-
ten ausgewählten komplexbildenden Mittel oder mit mehreren derartiger
Mittel sowohl vor als auch nach der Hydratation stattfinden. Darüber hinaus kann die Hydratation entsprechend bekannten Techniken durchgeführt
werden. Bei dem speziell angegebenen Beispiel wirlt das Wasser als
schaumbildendes Mittel, in anderen Fällen kann jedoch das schaumbildende Mittel auch eine wässrige Lösung eines organischen Lösungsmittels,
a. B. wässriges Methanol oder andere derartiger Zusammensetzungen sein. Allgemein gesprochen ist also anzunehmen, daß z. B. jedes wässrige
organische Lösungsmittel, das dem Silikatausgangsmaterial eine viskoelastische Natur gibt, in dem vorliegenden Verfahren akzeptabel ist. Aufgrund
der jüngsten Arbeiten/Üieser Materie wird angenommen, daß, solange
als Wasser vorliegt und ein geschlossenes System vorhanden ist, das ermöglicht, die umgesetzte Mischung unter Druck zu setzen,
das nachfolgende rasche Nachlassen des Druckes die erwünschte Verschäumung./üäs
in einem bestimmten Fall zu verwendende spezielle schaumbildende Mittel hängt von den Einrichtungen ab, mittels welcher
die Hitzeenergie in die Mischung eingebracht wird, von dem Arbeitsdruck
und der Temperatur in der Preßeinrichtung und davon ab, ob das Vorliegen oder Nichtvorliegen von eingeschlossenen Gasblasen in den Zellen
des verschäumten Produktes von Vorteil oder von Nachteil ist. Dies ist jedoch dem Fachmann bekannt.
Weiter sei bemerkt, daß der Auszugsdüse ein Formkragen o. dgl., welcher
in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, zugeordnet werden kann, j welcher die endgültige Querschnittsform des zu extrudierenden
Schaumproduktes bestimmt.
Eine andere alternative Anordnung zur Herstellung von Schaumprodukten
nach der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. In dieser Figur bezeichnet das Bezugszeichen 100 allgemein eine übliche Spritzgußvorrichtung, welche
einen an einem Spritzgußzylinder 104 angeordneten Einfülltrich-
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-liter 102 enthält. Der Spritzgußzylinder besitzt eine Zylinderbüchse 106,
welche satt einen Spritzgußstempel 108 aufnimmt. Um den stromabwärts gelegenen Teil der Zylinderbüchse 106 sind Heizeinrichtungen, z. B.
elektrische Heizbänder 110, vorgesehen, um das zugeführte Material in einen flüssigkeitsähnlichen Zustand, bei dem es unter Druck stehendes
Wasser enthält, physikalisch umzusetzen. Das unter Druck stehende Wasser kann dabei flüssig oder gasförmig oder in Kombination aus diesen
beiden Aggregatzuständen vorliegen. Im Inneren der Zylinderbüchse 106 ist ein Torpedo 112 vorgesehen, und zwar im allgemeinen innerhalb
des erwärmten Teils· Der Torpedo 112 wird durch geeignete, je- · doch nicht dargestellte Streben gehalten. Er dient dazu, einen Ringraum
in dem erhitzten Teil des Spritzgußzylinders 104 vorzusehen. Dies erleichtert, daß das zu verspritzende Material sich in flüssigkeitsähnlichem
Zustand befindet, wie es für das Injizieren in die Form erforderlich ist. Außerdem wird durch den Hingraum eine wirksamere Zuführung der Wärme
und eine gleichmäßigere Temperaturverteilung in der umgewandelten Mischung erzielt. Das Injektionsende des Spritzgußzylinders 104 besitzt
eine Höhlung, welche einen Spritzgußkopf oder eine Spritzgußdüse 114 dicht aufnimmt und hält. Der Sprftzgußkopf 114 besitzt eine innere Höhlung,
welche in einer Ausstoßöffnu^g Ιχί würdet, die zu dem Formhohlraum
einer Spritzgußform 118 führt. Die Spritzgußform 118 kann verschiedene Formen aufweisen. In der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform besteht sie aus zwei Hälften. Es kann dementsprechend ein Formartikel
120 hergestellt werden, in dem die physikalisch umgewandelte Mischung
in den Formhohlraum injiziert wird. Auf diese Weise ist es möglich, daß eine Einheit nach der anderen eines derartigen Artikels in
gleicher Form hergestellt wird. Weiterhin ist ein Halteflansch 122 an dem kolbenführenden Ende des Spritzgußzylinders 104 vorgesehen,
womit letzterer wirkungsmäßig / einer nicht dargestellten Vorrichtung
zum Antrieb des Kolbens 108 verbunden wird.
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BAD ORfGlNAU
Die Arbeit der Spritzgußvorrichtung 100 kann automatisch erfolgen entsprechend
den in der Technik bekannten Verfahren. Für den vorliegenden Zweck genügt es anzudeuten, daß ein spezielles Alkalimetallsilikatausgangsmaterial
mit einem geeigneten komplexbildenden und stabilisierenden Mittel in einem an sich bekannten Verfahren gemischt wird, dann
anschließend z. B. durch Dampf hydratisiert wird, bevor es in die Spritzgußvorrichtung
100 eingefüllt wird. Das Material gelangt von dem Zuführungstrichter 102 zu dem Ausstoßende des Spritzgußzylinders 104, wobei
es nach und nach erhitzt wird und dabei viskoelastisch gemacht wird. Der
2 Spritzgußstempel, welcher Drücke in der Größenordnung von 560 kg/cm
bis 2800 kg/cm Kolbenfläche entwickelt, zwingt die umgesetzte zu injizierende
Mischung in die Form oder in die Formkammer des Kanals. Wenn die Mischung durch die Ausstoßmündung hindurchtritt und in die
Form oder in die Formkammer eintritt, kommt es zu einem plötzlichen Druckabfall. Dieser Druckabfall ermöglicht, daß die Feuchtigkeit, d. h.
das Wasser, expandiert, daß dementsprechend das Silikatmaterial schäumt und in der Form oder in der Formkammer geformt wird. Wie
bereits angedeutet, können verschiedene spezielle Materialien bei diesem Verfahren zur Spritzgußherstellung von Silikatschäumen angewendet
werden. Die genauen Arbeitsbedingungen in der Spritzgußvorrichtung 100 hängen jedoch von dem zu verschäumenden Silikatmaterial und
von dem erwünschten Ausmaß der Schäumung ab. Die hinsichtlich des Strangpreßverfahrens beschriebenen Beispiele sind auch auf das Verfahren
unter Verwendung einer Spritzgußvorrichtung anwendbar.
Als spezielle Zusammensetzungen der Gemische seien die folgenden angegeben:
a) Natriumsilikat SS-65 (SiOg/NagO Molverhältnis 3,22) 653 g
Wasser 129 g
Triton X-100 0,8 g
5096 109843/1316
b) SS-65 Al (OH)3 H3BO3
Zn-Staub
Ti (OH)4 H2O Triton XrIOO
c) SS-65 H3BO3 Ti(OH)4 . nH2O
H2O Zn
Igepol CO
653 | g |
52 | (30 |
40 | (30 |
JtO | 5g |
2, | 5g |
231 | (30 |
1 | g |
653 | (3D |
45 | g |
25 | g |
231 | (30 |
2,5 | g |
0,5 | g |
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Claims (12)
- - 14 PatentansprücheTlJVerfahren zur Herstellung von Schaumprodukten aus einem hydratisierten Alkalimetallsilikat, dadurch gekennzeichnet, daß das hydratisierte Alkalimetallsilikat in einen flüssigkeitsähnlichen Zustand, wobei es unter Druck stehendes Wasser enthält, umgewandelt wird, daß der Druck schlagartig vermindert wird und daß das Alkalimetallsilikat während des Ausschäumens in seiner Ausdehnung beschränkt wird, so daß ein geformter Schaumkörper desselben entsteht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hydratisierte Alkalimetallsilikat stabilisiert ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die physikalische Umwandlung des hydratisierten Silikats und die Zugabe des stabilisierenden Mittels beim Durchlauf desselben durch eine Strangpresse bewirkt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die stabilisierenden Zusätze dem Alkalimetallsilikat vor . seiner Hydratation beigemischt werden.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die stabilisierenden Zusätze mit dem Alkalimetallsilikat nach der Hydratation gemischt werden.
- 6. Verfahren zur Herstellung von Schaumprodukten für die Bauindustrie, Ausrüstungs- oder Automobilindustrie o.dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst wenigstens ein bestimmter stabilisierender Zusatz mit einem Alkalimetallsilikat gemischt wird, daß das stabilisierte Alkalimetallsilikat hydratisiert wird, daß die hydratisierte Mischung5096 109843/1316in einen flüssigkeitsähnlichen Zustand, in dem sie unter Druck stehendes Wasser enthält, umgesetzt wird, indem die Mischung einer Hitzeeinwirkung und einer hohen Druekein~wirkung ausgesetzt wird und daß man den Druck sehr plötzlich vermindert, indem die umgewandelte Alkalimetallsilikatmischung durch eine Düse ausgepreßt wird, wobei ein Verschäumen derselben in eine bestimmte Querschnittsform bewirkt wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallsilikat in Körnchenform oder Teilchenform vorliegendes Natriumsilikat ist.
- 8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallsilikat pulverisiertes Natriumsilikat ist.
- 9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der hohe Druck niedriger als etwa 700 at ist.
- 10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als schaumbildendes Mittel eine wässrige Lösung eines organischen Lösungsmittels, Methanol oder eine wasserähnliche Lösung eines organischen Lösungsmittels anstelle von Wasser verwendet wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung desselben eine Spritzgußvorrichtung verwendet wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als schaumbildendes Mittel anstelle von Wasser eine wässrige Lösung eines organischen Lösungsmittels oder Methanol verwendet wird.5096 109843/131 B
Applications Claiming Priority (1)
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FR (1) | FR2089269A5 (de) |
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- 1971-04-06 FR FR7112158A patent/FR2089269A5/fr not_active Expired
- 1971-04-07 DE DE19712117091 patent/DE2117091A1/de active Pending
- 1971-04-19 GB GB2649171A patent/GB1352762A/en not_active Expired
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