DE2105513A1 - Infrarotlötverfahren für das Befestigen von Bauteilen durch Wiederaufschmelzen von Lot sowie Lötvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Infrarotlötverfahren für das Befestigen von Bauteilen durch Wiederaufschmelzen von Lot sowie Lötvorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT München 2, den - 5 .;". 1 j J
Berlin und München 2105513 Wittelsbacherplatz 2
/ L/ Ί 01 'ο
Infrarotlötverfahren für das Befestigen von Bauteilen durch Wiederaufschmelzen von Lot sowie Lötvorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens
Die Erfindung bezieht sich auf ein Infrarotlötverfahren zum Befestigen von Bauteilen auf einen Träger, wie Keramikplättchen
od. dgl., mit verzinnten Leiterbahnen oder Lötstützpunkten unter Anwendung von Infrarotlicht, wobei man das Infrarotlicht
auf die Lötstellen fokussiert und das Lot zum Schmelzen bringt ä
und sodann das vorverzinnte Bauteil aufsetzt und die Lötung
vollzieht.
Bei einem bekannten Infrarotlötverfahren zum Anlöten von Anschlüssen
an Schaltungsplatten, wird die Lötstelle von der Lötseite her durch auf die Lötstelle gerichtetes fokussiertes Infrarotlicht
auf die Löttemperatur erwärmt. Das Lötzinn wird in abgemessenen Portionen in den Fokus des Infrarotlichtes eingeführt
und nach dem Aufschmelzen des Lötzinns die Anschlußfahne od. dgl. in bekannter Weise angelötet. Dieses bekannte Verfahren
kommt insbesondere zum Anlöten von Bauteilen an Schaltungsplatten zur Anwendung. Bekanntlich dürfen verschiedene Halbleiterbauteile \
aber auch Miniaturspulen u. dgl. kaum mehr als 7O0C erwärmt wer- "
den. Sollen derartige kleine und temperaturempfindliche Bauteile, z.B. auf Keramikplättchen, aufgelötet werden, so besteht die Gefahr,
daß die Bauteile von der Wärmestrahlung getroffen und dadurch beschädigt oder zerstört werden. Beim Aufschmelzen des Lotes
besteht fernerhin die Gefahr, daß das Licht reflektiert und die Bedienungsperson geblendet wird. Besonders gefährlich ist
diese Blendwirkung bei der Verwendung eines Lasers als Infrarotlichtquelle oder einer Lichtquelle mit einem hohen Anteil an
kurzwelligem Licht.
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209846/0966
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Verfahrens- und
vorrichtungsmäßige Maßnahmen die vorgenannten Nachteile zu vermeiden. Insbesondere soll das Verfahren und die Vorrichtung zum
Löten von kleinen elektrischen Bauteile η an Keramikplättchen oder Glasplättchen geeignet sein, wobei eine gute Beobachtung
des Lötvorganges gewährleistet sein muß. Diese Aufgabe wird gemäß dem erfinderischen Verfahren dadurch gelöst, daß man den
Träger mit der von der Lötstelle abgekehrten Fläche auf eine kurzwelliges Licht absorbierende Glasfilterplatte legt und die
Lötstelle von der Unterseite der Trägerplatte her durch das Infrarotlicht erwärmt.
Durch diese erfinderische Verfahrensweise werden die vorgenannten Nachteile beim Infrarotlöten vermieden. Das erfinderische
Verfahren läßt sich insbesondere zum Löten von dünnen Keramikplättchen oder Glasplättchen anwenden. Bedingt dadurch, daß man
den Träger auf die Glasfilterplatte auflegt, wird vermieden, daß der sichtbare Anteil des Lichtes durch die Filterplatte hindurchdringt,
wo hingegen den langwelligen Wärmestrahlen der Durchtritt
durch die Filterplatte freigegeben ist. Vorzugsweise verfährt man hierbei derart, daß man zunächst den Träger auf der Filterglasscheibe
und auch diese vorwärmt. Durch diese Maßnahme wird u.a. ein Springen des Keramik- oder Glasplättchens sowie eine Beschädigung
der Filterglasscheibe bei einer örtlichen Erwärmung vermieden. Das Vorwärmen des Trägers erfolgt vorzugsweise durch eine,
die Filterglasscheibe umgebende und darunter liegende Heizung, wobei man die Vorwärmtemperatur auf annähernd 30 bis 400C unterhalb
des Schmelzpunktes des Lotes einstellt. Wird nunmehr das Infrarotlicht auf den Träger, am Ort unterhalb der Lötstelle
fokussiert, so erfolgt augenblicklich eine Aufschmelzung des Lotes. Eine Blendwirkung tritt während des Lötvorganges nicht in
Erscheinung. Der Lötvorgang kann daher auch gut durch ein Mikroskop
beobachtet werden.
Ausgehend von der vorgenannten bekannten Vorrichtung zum Infrarotlöten,
bestehend aus einer, den Träger aufnehmenden Unterlage und einem, zum Aufschmelzen des Lotes dienenden Infrarotstrahler, be-
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steht die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens darin, daß
die Unterlage eine, kurzwelliges (sichtbares) Licht absorbierende Glasfilterplatte und der Infrarotstrahler unter der Glasfilterplatte angeordnet ist. Nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung sind die Infrarotlichtquelle und der Infrarotstrahler relativ zueinander verstellbar, derart, daß das vom Infrarotstrahler
abgestrahlte Licht wahlweise und je nach Einstellung, die Unterfläche des auf der Filterglasscheibe aufliegenden Trägers
flächig oder punktförmig beaufschlagt.
Die Glasfilterplatte ruht mit ihren peripheren Randteilen auf
einem beheizbaren Ring, wobei unterhalb des Ringraumes der In- %
frarotstrahler angeordnet ist. Ein das anzulötende Bauteil aufnehmender Halter ist in der verlängerten optischen Achse des Infrarotstrahlers
und oberhalb des Trägers angeordnet. Der Halter ist in einer Führung höhenverstellbar gelagert, derart, daß das
Bauteil vom Halter auf den Träger aufsetzbar ist. Mit der Hubvorrichtung des Halters ist eine Steuervorrichtung zum Steuern
der Leistung der Infrarotlichtquelle verbunden. Die Infrarotlichtquelle besteht vorzugsweise aus einer Halogenlampe. Beim
Absenken des Bauteiles auf den Träger wird gleichzeitig und proportional mit dem Hub, die Leistung der Halogenlampe vergrößert,
derart, daß bereits kurz vor der Berührung des Bauteiles.mit dem Träger, das auf dem Träger aufgebrachte Lot in den flüssigen
Zustand übergeht. Beim Aufsetzen des Bauteiles taucht letzteres somit in das flüssige Lot ein. Elektrische Spannbacken lösen das
Bauteil vom Halter der nunmehr in die Ausgangslage zurückfährt. Mit dem Zurückfahren des Halters wird auch die Leistung der Infrarotlichtquelle
gedrosselt, wobei gleichzeitig durch einen Luftstrom die Lötstelle gekühlt wird.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den Zeichnungen ersichtlich,
in welchen in einer schematischen Ansicht und in einem Schaubild eine gemäß der Erfindung gebildete Infrarotlötvorrichtung
dargestellt ist.
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Die Infrarotlötvorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Infrarotlichtquelle 1, z.B. einer Halogenlampe, einem als
Ellipsoidspiegel ausgebildeten Infrarotstrahler 2, einer Unterlage/ welche aus einer, sichtbares Licht absorbierenden
Filterglasplatte 3 besteht und einer ringförmigen Auflage 4 mit einem darunter angeordneten ringförmigen Heizkörper 5. Ein
Träger 6, beispielsweise ein Keramikplättchen, auf dem Lot
durch Tauchlöten oder durch Auflegen von Lotformteilen aufgetragen
wurde, liegt mit der von der Lotfläche 7 abgekehrten Fläche 8 auf der Filterglasscheibe. Koaxial zur optischen Achse
9 des Infrarotstrahlers ist ein Halter 10 angeordnet, der mittels einer Hubvorrichtung 14 in Richtung des Pfeiles 11 auf-
und absenkbar ist. Der Halter besitzt ein elektrisches Spannfutter 12, in welchem das anzulötende Bauteil 13 gehalten ist.
Mit der Hubvorrichtung 14 steht eine Steuervorrichtung, z.B. ein Potentiometer 15, in Verbindung, wobei der Potentiometerausgang
16 der Infrarotlichtquelle 1 vorgeschaltet ist. Wird
der Halter 10 in Richtung des Trägers abgesenkt, so erhält die Halogenlampe einen höheren Strom, so daß ihre Leistung zunimmt.
Mittels einer Handhabe 17 ist auch die Halogenlampe geringfügig innerhalb des Infrarotstrahlerraumes in Richtung der optischen
Achse verschiebbar, so daß dadurch der vom Infrarotstrahler abgestrahlte Lichtkegel mehr oder weniger punktförmig bzw.
flächig den Träger 6 trifft..Die Heizung 5 ist vorzugsweise als Stufenheizung ausgebildet und von einem nicht dargestellten Thermostat
regelbar. Die Heizstufen sind mittels einer nicht dargestellten Schaltvorrichtung derart geschaltet, daß die Temperatur
der Filterglasscheibe 3 kurz unter der Schmelztemperatur des
Lotes liegt. Durch diese Maßnahme wird vermieden, daß durch die beim Löten auftretende punktförmige Wärmebelastung der Träger
springt, wobei andererseits aber auch sichergestellt wird, daß zum Aufschmelzen des Lotes nur eine relativ kurze Zeit von weniger
als einer Sekunde benötigt wird. Nach erfolgtem Einlöten des Bauteiles 13 am Lötort 6f und darauf erfolgendem Hochziehen
des Halters 10 wird der Lötort durch einen Luftstrom beaufschlagt,
der von einer mit einem Steuerventil 19 versehenen Düse 18 ge-
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lenkt auf die Lötstelle trifft und diese kühlt.
Wie weiter aus Figur 2 ersichtlich, besteht die Infrarotlötvorrichtung
aus einem Gehäuse 21, mit einer Abdeckplatte 22, wobei letztere die beheizbare Ringplatte 4, 5 trägt. Ein Stufenschalter
23 dient zur .Einstellung von verschiedenen Heizstufen der Heizung 5- Im Gehäuse 21 ist die Infrarotlichtquelle
1 und der Infrarotstrahler 2 angeordnet. Die Handhaben 17 zur Einstellung des Fokus des Infrarotstrahlungskegels ist von der
Stirnseite 21' des. Gehäuses betätigbar. Die Hubvorrichtung 14 ist an einer mit dem Gehäuse in Verbindung stehenden Stütze
angebracht und so angeordnet, daß der Träger. 10 in Verlängerung der optischen Achse 9 mittels der Handhabe 14' in Richtung des
Pfeiles 11 stellbar ist. Die Stütze 24 trägt einen Querarm 25 mit einem Mikroskop 25'. Das Mikroskop dient zur Beobachtung
des Lötvorganges. Eine Handhabe 26 dient zur Einstellung des nicht dargestellten Gebläses, ein Schalter 27 zum Einschalten
der Infrarotwärmequelle 1 und ein Hauptschalter 28 zum Einschalten
der Infrarotlötvorrichtung. Fernerhin ist ein Stufenschalter
20 zur Helligkeits-Einstellung einer bei 29 aufsetzbaren - nicht dargestellten - Beleuchtungseinrichtung vorgesehen.
? Patentansprüche"
2- Eiguren .
2- Eiguren .
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Claims (7)
1. Infrarotlötverfahren zum Befestigen von Bauteilen auf einen
Träger, wie Keramikplättchen od. dgl., mit verzinnten Leiterbahnen
oder Lötstützpunkten unter Anwendung von Infrarotlicht, wobei man das Infrarotlicht auf die Lötstelle fokussiert und
das Lot zum Schmelzen bringt und sodann das verzinnte Bauteil aufsetzt und die Lötung vollzieht, dadurch gekennzeichnet , daß man den Träger mit der von der Lötstelle
abgekehrten Fläche auf eine, kurzwelliges Licht absorbierende Glasfilterplatte legt und die Lötstelle von der Unterseite der
Trägerplatte her durch das Infrarotlicht erwärmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet ,
daß man zunächst die Filterglasplatte und somit auch den Träger vorwärmt und sodann das Infrarotlicht auf die Lötstelle fokussiert.
3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens zum Infrarot lot en, bestehend
aus einer, den Träger aufnehmenden Unterlage und einer von einem Infrarotstrahler umgebenen Infrarotlichtquelle, dadurch
gekennzeichnet , daß die Unterlage eine, kurzwelliges (sichtbares) Licht absorbierende Filterglasplatte
(3) und der Infrarotstrahler (2) unter der Filterglasplatte angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Filterglasplatte (3) von einer ringförmigen beheizbaren
Auflage (4) gehalten ist.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Strahlungsenergie der Infrarotlichtquelle
(1) in Abhängigkeit von der Stellung einer das aufzulötende Bauteil (13) haltenden Hubvorrichtung (10) einstellbar ist.
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6. Vorrichtung nach Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Infrarotlichtquelle (1) und der
Infrarotstrahler (2) relativ zueinander verstellbar sind,
derart, daß der abgestrahlte Infrarotlichtkegel punktförmig oder flächig den Träger (6) trifft.
derart, daß der abgestrahlte Infrarotlichtkegel punktförmig oder flächig den Träger (6) trifft.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch g e k e η η ζ
e i c h η et , daß die Heizung (5) zur Erwärmung der Filterglasplatte (3) auf eine bestimmte Temperatur einstellbar
und thermostatisch regelbar ist.
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