DE2062542A1 - Vorrichtung zur Energieausbeute der einem mit Gegendruck arbeitenden Hochofen entweichenden Gase - Google Patents
Vorrichtung zur Energieausbeute der einem mit Gegendruck arbeitenden Hochofen entweichenden GaseInfo
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Description
COCKERILL-OUGRgE-PROVIDENCE et ESPfiRANCE-LONDOZ
Vorrichtung zur Energieausbeute der einem mit Gegendruck arbeitenden Hochofen entweichenden
Gase
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Energieausbeute der Gase, welche der Gicht eines mit Gegendruck arbeitenden Hoch ofens
entweichen.
Auf dem Gebiet der Metallhüttenkunde wird die Schmelze erzeugt, indem eine, Eisenmineralien und Brennstoffe enthaltende Charge
in Hochöfen behandelt wird; unter diesen öfen sind mit Gegendruck arbeitende öfen vorgesehen. Es ist bekannt, daß bei Hochöfen
letzterer Wirkungsweise Gase der Gicht entweichen, welche einen J Effektivdruck im Bereich von etwa 1,5 bis 2kp/cm aufweisen,
' welche indessen diesen Druck überschreiten können. Auch ihre ! Temperatur kann öfters einen Wert von loo°C übersteigen. Gase,
welche unter diesem Druck stehen und welche diese erhöhte Temperatur aufweisen, werden oft als Brennstoffe oder Treibstoffe verwendet.
Zu diesem Zweck müssen die Gase notwendigerweise einer ! intensiven Entstaubung unterzogen werden, was eine Druckentspan-J
nung und eine Abkühlung der Gase bedeutet. Unglücklicherweise > ο
— L —
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geht dabei die durch den Druck und die erhöhte Temperatur gebildete
Energie des Gases verloren.
Es hat sich erwiesen, daß diese Energie des Gases nicht als vernachlässigbar anzusehen ist und ausgebeutet werden soll.
Zu"diesem Zweck wurden bereits Anlagen gebaut, in welchen die
einem mit Gegendruck arbeitenden Hochofen entweichenden Gase nach ihrer intensiven Entstaubung in einer Turbine zur Entspannung
gebracht werden. Bislang galt es als absolut erforderlich, die der Entspannung in der Turbine vorangehende, intensive
Staubabscheidung vorzunehmen, um eine Abnützung der Turbinenschaufeln, hervorgerufen durch den Abrieb der Staubteilchen,
und, eine Verschmutzung der Turbine durch Staubanhäufung zu verhindern.
Die bislang als bekannt anzusehenden Anlagen zur Energieausbeute
arbeiten mit äußerst sauberen Gasen und in einigen Fällen mit mehrstufigen Turbinen. Da es sich als erforderlich erweist, vollständig
den Staub abzuscheiden, ist ihr Wirkungsgrad äußerst gering.
Daraus folgt, daß man bisher die Verwendung des Hochöfen mit Gegendruck entweichenden Gases wegen der Abriebwirkung der Staubteilchen
und wegen der Verschmutzung durch diese nicht für direkte Verwendung in Turbinen geeignet angesehen hat, um auf diese
Weise die Energie des Gases auszubeuten.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, eine Anlage zu schaffen, welche die Energie des Gegendruck-Hochöfen entweichenden Gases ausbeutet, ohne(daß Gas)eine:
intensive) Entstaubung durchführen zu müssen und ohne die Problem«
des Abriebs in Kauf zu nehmen.
Davon ausgehend besteht die Erfindung in einer Vorrichtung zur
Energieausbeute der einem mit Gegendruck arbeitenden Hochofen entweichenden Gase unter Verwendung einer Entspannungsturbine,
welche an eine von einer Hauptleitung abzweigende Nebenleitung
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angeschlossen ist, während die Hauptleitung das Gas zu seiner Verwendungsstelle führt, welche/sxck aa&urch kennzeichnet, daß
die Hauptleitung wenigstens ein unter geringem Ladeverlust arbeitendes Trenngerät für Grobstaubabscheidung aufweist, um den
Gasdruck im wesentlichen konstant zu halten, wobei das Gas eine Staubmindestmenge von etwa Ugr/m besitzen muß, daß strömungs-'abwärts
des Trenngeräts die Mündung der Nebenleitung an die Hauptleitung angeschlossen ist, daß die Nebenleitung mit der
Entspannungsturbine in Verbindung steht, welche durch die unter Druck stehenden Gase beschickt wird, —••daß der Turbine ein
Trenngerät folgt, in welchem.der Staubanteil des Gases auf etwa o,lgr/m herabgesetzt wird, und daß die Nebenleitung
strömungsabwärts eines Waschreinigers und einer Regelklappe
in die zur Gasverwendungsstelle führende Hauptleitung mündet.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
in einer überraschenden und der geläufigen Meinung entgegenstehenden
Erkenntnis: Es tritt keine Ansammlung von Staub in der Turbine auf, weder an den fixierten Schaufeln, noch an den
drehbaren Schaufeln, noch an einem Bereich der Turbine. Es ist auf diese Selbstreinigung zurückzuführen, daß die Wartung der
Turbine auf ein Minimum reduziert werden kann. Darüberhinaus erweist es sich nicht als erforderlich, eine intensive Entstaubung
vorangehen zu lassen. Das Gerät nach der vorliegenden Erfindung ist infolgedessen als bekannt anzusehenden Vorrichtungen
in seiner Wirkung überlegen.
Ein weiterer, beträchtlicher Vorteil, welcher auf das Staubtrenngerät
zurückzuführen ist, besteht darin, daß dieser Bauteil
als Behälter zur Mischung und zur Homogenisierung der genannten Gase dient, und daß seine Verwendung innerhalb der Anlage praktisch
ohne Wirkung auf den Druck ist. Die Auswirkung auf die Temperatur ist außerdem auch sehr gering. Mit anderen Worten,
strömungsabwärts dieses Bauteiles ist der Druck des Gases im ,
wesentlichen unverändert gegenüber dem Druck am Ausgang des Hochofens, während die Temperatur nur sehr leicht verringert ist.j
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! Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Die beigefügte Zeichnung stellt eine schematische Ansicht der
erfindungsgemäßen Anlage zur Energieausbeute dar.
'. In dieser Figur sind nur die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen
Bauteile aufgeführt.
Gemäß Darstellung werden die Gase von einem unter Gegendruck arbeitenden Hochofen 1 über eine Hauptleitung zu einem Staubabscheider
geleitet, welcher aus einem Staubbehälter 2 und aus einem Staubfänger 3 besteht. Von dort wird das Gas durch einen
Staubwäscher 4 hindurchgeleitet, bevor es einen Schieber bzw. eine
Klappe 5 erreicht. Ober die Klappe 5 wird das Gas einer Leitung zugeführt, welche unter Zwischenschaltung eines Elektrofilters
zum Niederdruck-Verwendungsbereich führt. Strömungsabwärts des Staubfängers 3 des Staubscheiders zweigt von der Hauptleitung
strömungsaufwärts des Staubwäschers 4 eine Leitung ab, welche direkt zu einer den Druck entlastenden Turbine 9 führt. Diese
wird auf diese Weise unmittelbar durch mit Staub angereichertes Gas beaufschlagt.
Im Behälter 2 des Staubscheiders unterliegt das Gas praktisch
; keinem Druckabbau; die Temperatur ändert sich gleichfalls nicht.
Das nach dem Staubfänger 3 der Turbine zugeführte Gas muß noch
3 einen Staubgehalt von etwa 4 bis 5 gr/m besitzen. Dieser Staubge-
; halt ist erforderlich, um die Selbstreinigung der Turbine 9 sicherzustellen.
In der von der Hauptleitung abzweigenden Leitung ist eine Regelklappe 8 vorgesehen. Das von der Turbine 9 abführende,
entspannte Gas wird unter einem geringen Ladeverlust durch ein Reinigungsgerät 11 geleitet, bevor es strömungsaufwärts des Elektrofilters
6 in die Niederdruckleitung mündet, bevor es seinem Verwendungszweck zugeführt wird. Die Turbine 9 treibt einen Strom-
: Generator Io an; dieser kann auch durch einen Turbolader bzw.
ι Turboverdichter ersetzt werden.
Die Turbine kann über die sperrenden Klappen 7 und 12 gegenüber dem
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aus Hauptleitung und Niederdruckleitung bestehenden Kreis abgesperrt
werden.
Die Vorrichtung nach der vorliegenden Erfindung ist äußerst vorteilhaft,
da sie von einfachem Aufbau ist und die Energie des Gases in wirtschaftlicher Hinsicht auf maximale Weise ausbeutet.
Die Vorrichtung erfordert vor der Turbine im Gegensatz zu bekannten Geräten keinen Staubabscheider intensiver Wirkung, was
' bedeutet, daß keine unhandlichen und sehr teueren Gerätschaften
i zur Staubabscheidung benötigt werden.
i Das erfindungsgemäße Gerät erweist sich als überlegen, da der
! 3
i Stromerzeuger etwa 2 34kW pro lo.ooom Gas erzeugt, wenn der
I 9
ι Effektivdruck am Auslaß der Gicht im Bereich von lkp/cm liegt.
j Es sei außerdem darauf hingewiesen, daß die Vorrichtung nach der
; vorliegenden Erfindung keiner schnellen Abnützung unterliegt; ■so hat z.B. eine Versuchsanlage 5.ooo Stunden gearbeitet und
i bewiesen, daß während dieser Zeit alle Bauteile ihre Funktion [ beibehielten. In vorteilhafter Weise wurden darüber hinaus alle
■ beweglichen und festen Läufer- bzw. Schaufelteile der Turbine vollständig saubergehalten.
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Claims (3)
- Patentansprüche/1.)Vorrichtung zur Energieausbeute der einem mit Gegendruck ar- i beitenden Hochofen entweichenden Gase unter Verwendung einer )Entspannungsturbine, welche an eine von einer Hauptleitung ! abzweigende Nebenleitung angeschlossen ist, während die Haupt- :leitung das Gas zu seiner Verwendungsstelle führt, dadurch I gekennzeichnet, daß die Hauptleitung wenigstens ein unter ! geringem Ladeverlust arbeitendes Trenngerät (2, 3) für Grobstaubabscheidung aufweist, um den Gasdruck im wesentlichen konstant zu halten, wobei das Gas eine Staubmindestmenge von etwa ifgr/m besitzen muß, daß strömungs abwärts des Trenngeräts die Mündung der Nebenleitung an die Hauptleitung angeschlossen ist, daß die Nebenleitung mit der Entspannungsturbine in Verbindung steht, welche durch die unter Druck stehenden Gase beschickt wird, daß der Turbine ein Trenngerät (11) folgt, in welchem der Staubanteil des Gases auf etwa o,lgr/m herabgesetzt wird, und daß die Nebenleitung strömungsabwärts eines Waschreinigers {*O und einer Regelklappe (5) in die zur Gasverwendungsstelle führende Hauptleitung mündet.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entspannungsturbine eine Einstufenturbine ist, wenn das Druckübersetzungsverhältnxs geringer als etwa 3 ist, während die Turbine als Mehrstufenturbine ausgebildet ist, wenn das Druckübersetzungsverhältnis größer als etwa 3 ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der der Nebenleitung zugefülirten Gase 85-9o% des Volumens der dem Hochofen entweichenden Gase beträgt.109826/1183
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE42577 | 1969-12-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2062542A1 true DE2062542A1 (de) | 1971-06-24 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19702062542 Pending DE2062542A1 (de) | 1969-12-19 | 1970-12-18 | Vorrichtung zur Energieausbeute der einem mit Gegendruck arbeitenden Hochofen entweichenden Gase |
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GB (1) | GB1307439A (de) |
LU (1) | LU62253A1 (de) |
NL (1) | NL7018495A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2743550A1 (de) * | 1977-09-28 | 1979-04-05 | Mitsui Shipbuilding Eng | Vorrichtung zur beschickung einer turbine mit einem in einem hochofen erzeugten abgas |
-
1970
- 1970-12-14 US US97498A patent/US3691793A/en not_active Expired - Lifetime
- 1970-12-16 CH CH1865870A patent/CH525451A/fr not_active IP Right Cessation
- 1970-12-16 LU LU62253D patent/LU62253A1/xx unknown
- 1970-12-18 DE DE19702062542 patent/DE2062542A1/de active Pending
- 1970-12-18 NL NL7018495A patent/NL7018495A/xx unknown
- 1970-12-21 GB GB6062970A patent/GB1307439A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2743550A1 (de) * | 1977-09-28 | 1979-04-05 | Mitsui Shipbuilding Eng | Vorrichtung zur beschickung einer turbine mit einem in einem hochofen erzeugten abgas |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3691793A (en) | 1972-09-19 |
CH525451A (fr) | 1972-07-15 |
LU62253A1 (de) | 1971-05-14 |
GB1307439A (en) | 1973-02-21 |
NL7018495A (de) | 1971-06-22 |
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