DE2060634C - Süßstoff und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Süßstoff und Verfahren zu dessen Herstellung

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DE2060634C
DE2060634C DE19702060634 DE2060634A DE2060634C DE 2060634 C DE2060634 C DE 2060634C DE 19702060634 DE19702060634 DE 19702060634 DE 2060634 A DE2060634 A DE 2060634A DE 2060634 C DE2060634 C DE 2060634C
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saccharin
sweetener
bitter
sodium salt
quinine
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Gerhard Dr. Wien Gergely
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Organon NV
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Description

Unter den seit längerer Zeit in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie aus allgemeinen diätetischen Gründen, insbesondere aber für Diabetiker, als Ersatz für Rohr- und Rübenzucker, verwendeten Süßstoffen ist bekanntlich Saccharin von besonderer Bedeutung, denn es vermittelt bereits in sehr geringer Konzentration den gewünschten süßen Geschmack, ohne daß, wie möglicherweise bei anderen künstlichen Süßstoffen, die Gefahr schädlicher Nebenwirkungen besteht.
Allerdings muß bei reinem Saccharin bzw. Saccharinnatrium auch bei sehr starker Verdünnung ein unangenehmer bitterer Nachgeschmack in Kauf genommen werden, der in vielen Fällen der Verwendung als Zuckerersatz entgegensteht.
Es wurden daher schon mehrfach Vorschläge gemacht, die darauf abzielten, den bitteren Nachgeschmack von Scacharin dadurch zu unterdrücken oder wenigstens zurückzudrängen, daß man das Saccharin gemeinsam mit anderen Stoffen zum Süßen verwendet.
So soll gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 074 958 der Geschmack eines künstlichen Süßstof- so fes, der ein Gemisch von Cyclohexylsulfamat und Saccharin darstellt, dadurch verbessert warden, daß man den betreffenden Nahrungsmitteln gemeinsam mit dieser Süßstoffmischung eine relaitv hohe Menge Adipinsäure zusetzt. Diese Möglichkeit wird allerdings dadurch wesentlich eingeschränkt, daß die Adipinsäure den Speisen eine gewisse »Herbheit«, d. h. einen sauren Beigeschmack, verleiht, der in vielen Fällen, z. B. bei Kaffee, unerwünscht ist:.
Gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 266 623 soll nicht nur bei Saccharin, sondern auch bei anderen bekannten Süßstoffen oder Süßstoffgemischen der Geschmack durch eine Beimischung von Glutaminsäure oder ihren Derivaten in sehr geringer Dosierung »veredelt« werden. Offenbar ist dabei eine gewisse Vorsicht geboten, damit der salzige, bouillonartige Eigengeschmack der Glutaminsäure nicht stört. Da iedoch die Geschmacksempfindlichkeit subjektiv ist bereitet die Festsetzung einer Glutammsäurekonzentration, die allen Ansprüchen gerecht wird, erhebliche Schwierigkeiten, und ein völlig von Beigeschmack freies Produk! ist praktisch kaum zu crrei-
C Die deutsche Auslegeschrift 1268 948 beschreibt ein Verfahren zum Entfernen der bitteren Geschmackskomponente aus künstlichen Süßstoffen, unter anderem auch aus Saccharin, bei dem eine Saccharinlösung mit Kochsalz und dem Natriumsalz einer schwachen Säure versetzt, gekocht und filtriert wird. Der aus dem Filtrat zurückgewonnene Süßstoff soll angeblich die »Bitterkomponente« nicht mehr enthalten. t
Für die Behauptung, der bittere Geschmack des Saccharins sei auf eine abtrennbare Komponente 7urückzufuhren, fehlt jeder Beweis. Die Fachwelt iM jedenfalls der Meinung, daß der bittere Geschniak eine inhärente Eigenschaft von Saccharin in j.jer Form ist, die ihm auf physikalischem oder che-nischcm Wege nicht entzogen werden kann. Außcrd m erscheint das bekannte Verfahren reichlich umsi.mdlich.
Der erfindungsgemaße Süßstoff auf der Basis v.n Saccharin, der noch Zusatzstoffe zur Vermeidung des bitteren Nachgeschmackes von Saccharin enthält, ist dadurch gekennzeichnet, daß er neben Saccharin oder seinem Natriumsalz als Zusatzstoffe Magnesiumsulfat, Chinin, Chininsalze oder Folia Sennae oder mehrere der genannten Verbindungen in einer Gesamtkonzentration von 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das wasserfreie Natriumsalz des Saccharins, enthält. Als Chininsalze können das Bisulfat, das Dihydrochlorid, das Hydrobromid, das Salicylat und das Harnstoffhydrochlorid von Chinin verwendet werden. Bevorzugt sind Chininsulfat und Magnesiumsulfat.
Man kann also den bitteren Bei- bzw. Nachgeschmack von Saccharin und seinem Natriumsalz durch Beeinflussung der Geschmacksempfindung mittels der vorgenannten Zusätze auf höchst überraschende Weise unterdrücken.
Chininsulfat wird vorzugsweise zugesetzt in Mengen von 0,5 bis 0,7 Gewichtsprozent, berechnet auf das wasserfreie Natriumsalz des Saccharins. Selbstverständlich wird die notwendige Menge an bitter schmeckenden Stoffen auch beeinflußt durch die bitteren Beimischungen, die in dem zu süßenden Produkt anwesend sind. In Tee wird beispielsweise eine verhältnismäßig geringere Menge an bitter schmekkender Substanz benötigt als in festen oder flüssigen Produkten, die von Natur aus eine bitter schmekkende Komponente enthalten.
Die bitter schmeckenden Stoffe können einfach zugemischt werden, sie können aber auch in das Kristallisationswasser des Natriumsalzes von Saccharin eingearbeitet werden. Die letztere· Methode hat den Vorteil, daß die Gefahr einer Entmischung während des Lagerns, des Transports oder der Verwendung nicht besteht, da das Saccharin und der Bitterstoff in einem einzigen Kristall im beabsichtigten Mengenverhältnis vorhanden sind. Ein geeignetes Verfahren besteht darin, daß man das Natriumsalz des Saccharins aus einer wäßrigen Lösung umkristallisiert, in der auch der Bitterstoff gelöst wurde. Der Bitterstoff geht dabei beim Auskristallisieren des Natriumsalzes in das Kristallwasser über. Man kann anstatt dessen auch Saccharin einer Natriumhydroxydlösung zufü-
gen, die auch den betreffenden Bitterstoff in Lösung enthält. Bei entsprechender Konzentration fällt dann das Natriumsalz von Saccharin aus, wobei der Bitterstoff im Kristallisationswasser eingeschlossen wird.
Ein wasserfreies Gemisch der beiden Bestandteile wird leicht erhalten, wenn man beide Stoffe in Äthanol erwärmt. Die erhaltene Lösung eignet sich besonders zum Süßen von Getränken und Nahrungsmitteln.
Chininsulfat als Zusatz ist deshalb bevorzugt, weil die Löslichkeit der beiden Komponenten des erfindungsgemäßen Süßstoffes eine Rolle spielt und Chininsulfat ungefähr die gleiche Löslichkeit hat wie Saccharin. Chinin als freie Base ist weniger wasserlöslich als Saccharin, weswegen der optimale Effekt damit nicht immer erreicht wird. Der erfindungsgemäße SüßstoT kann als Mischung der geschmacksbildenden Komponenten allein oder in Kombination mit den üblichen Füllmitteln verwendet werden, wobei er in Pulverform vorliegt oder als wäßrige Lösung oder in fester Form als Pillen oder Tabletten. Im letzteren Fall ist es wünschenswert, daß in das Gemisch die üblichen Gleitmittel und gegebenenfalls Binde- und Brausemittel eingearbeitet werden. Die Einheitsdosierung enthält vorzugsweise etwa 2 bis 20 mg des erfindungsgemäßen Süßstoffes.
Beispiel 1
1 kg Saccharinnatriun.salz wurde vermischt mit 20 g Chininsulfat. 500 g des ssultierenden Gemisches wurden vermischt mit 1500 g Saccharin. Wurde dieses verdünnte Gemisch in Tee gelöst (0,1 g je Liter), so nahm der Tee den gewünschten süßen Geschmack an. ohne daß beim Trinken im Mund ein bitterer Geschmack hinterblieb.
Beispiel 2
S 10 g Saccharinnatriumsalz wurden in einem Liter Äthanol (95 %) gelöst und die Löspng auf 70° C erwärmt. Zu der so erhaltenen Lösung wurde 0rl g Magnesiumsulfat zugegeben. Die resultierende alkoholische Lösung wurde tropfenweise Getränken und
ίο Nahrungsmitteln zugesetzt.
Beispiel 3
100 g der in Beispiel 1 erhaltenen Mischung aus Saccharin umi Chininsulfat wurden durch Erhitzen
einer alkoholischen Lösung des Gemisches wasserfrei gemacht. Dann wurde das wasserfreie Gemisch vermischt mit 10 g Magnesiumsterarat, 44 g Natriumbicarbonat, 20 g Mononatriumtartrat und 25 g Nononatriumcitrat. Das so bereitete C»misch wurde auf
ao der Tablettenmaschine zu 50 mg Tabletten verpreßt. Die so erhaltenen Tabletten lösen sich leicht in wäßrigen Medien, und die Lösung schmeckt süß und hinterläßt keinen unangenehmen bitteren Geschmack im Mund.
Beispiel 4
100 g Saccharinnatriumsalz und 41g Chininsulfat wurden in 1 Liter Wasser gelöst. Die Lösung wurde bei 90° C eingedampft, bis das Saccharinnatriumsalz auszukristallisieren begann. Dann wurde die Lesung auf Raumtemperatur abgeküh'.t und die resultierenden Kristalle abfiltriert. Die Kristalle enthielten 1 Gewichtsprozent Chininsulfat, berechnet auf der Basis des wasserfreien Natriumsalzes von Saccharin.

Claims (3)

Paten tansp rüche:
1. Süßstoff auf der Basis von Saccharin, der noch Zusatzstoffe zur Vermeidung des bitteren Nachgeschmackes von Saccharin enthält, dadurch gekennzeichnet, daß er neben Saccharin oder seinem Natriumsalz als Zusatzstoffe Magnesiumsulfat, Chinin, Chininsalze oder Folia Sennae oder mehrere der genannten Verbindungen in einer Gesamtkonzentration von 0,2 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das wasserfreie Natriumsalz des Saccharins, enthält.
2. Süßstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als wäßrige Lösung oder als aikoholische Lösung vorliegt.
3. Verfahren zur Herstellung dt» Süßstoffes nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man aus einer wißrigen Lösung nach Anspruch 2 ein die sogenannten Zusatzstoffe im Kristallwasser ao enthaltendes Saccharinnatriumsalz at kristallisiert oder ausfällt.
DE19702060634 1969-12-10 1970-12-09 Süßstoff und Verfahren zu dessen Herstellung Expired DE2060634C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL6918568 1969-12-10
NL6918568A NL6918568A (de) 1969-12-10 1969-12-10

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2060634A1 DE2060634A1 (de) 1971-06-16
DE2060634C true DE2060634C (de) 1973-02-01

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