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Flexibles Leitungsrohr mit schrauben- oder ringförmiger Wellung Es
ist ein flexibles Leitungsrohr bekannt, das aus zwei konzentrisch gewellten Metallrohren
besteht, zwischen denen eine Schicht aus thermisch isolierendem Material angeordnet
ist. Dieses Leitungsrohr, das wegen seiner hohen Flexibilität wie ein elektrisches
Kabel auf Trommeln gewickelt werden und an der Montagestelle leicht verlegt werden
kann, findet in immer stärker werdendem Maße Anwendung in der Fernheiztechnik. Der
Nachteil eines solchen Leitungsrohres ist, daß es bei ganz bestimmten Strömungsgeschwindigkeiten
des in dem Innenrohr fließenden Mediuins infolge der wellung des Innenrohres zu
Schwingungen kommt, die bei längsnahtgeschweißten Rohren zu Schweißnahtbrüchen führen
und die Armaturen lösen und störende Geräusche verursachen können.
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Um diese Schwingungen, es handelt sich um Longitudinalschwingungen,
zu verhindern, ist bereits vorgeschlagen worden, zwischen den Rohren eine Schicht
aus schwingungsdämpfenden und wärmeisolierenden Material anzuordnen.
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Diese Schicht, die zwischen der wärmeisolierenden Schicht und dem
inneren Leitungsrohr angeordnet ist, macht das Leitungsrohr in seinen radialen Abmessungen
größer und verteuert es außerdem. Darüber hinaus sind die Ergebrisse, die mit dieser
Anordnung hinsichtlich der Schwingungsdämpfung erzielt wurden, noch nicht befriedigend.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Wellform des Innenrohres
zu verändern. Man hat versucht, ein Innenrohr zu verwenden, dessen Wellung nicht
symmetrisch ist. Es hat sich hierbei gezeigt, daß das Innenrohr, wenn es in der
einen Richtung durchströmt wurde, weniger stark angeregt wurde als wenn es in Gegenrichtung
durchströmt wurde. Eine völlige Vermeidung des Auftretens von Schwingungen konnte
aber auch hier nicht erzielt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leitungsrohr zu finden,
das sich durch strömende Medien nicht zu Schwingungen anregen läßt und das überdies
sehr flexibel ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Leitungsrohr
eingangs erwähnter Art in den Wellentälern und/oder auf den Wellenbergen nahezu
in Längsrichtung des Leitungsrohres verlaufende Sicken angeordnet sind.
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In einer besonders günstigen Ausführungsform des Leitungsrohres sind
die Sicken in den Wellentälern angeordnet. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die
schwingungsdämpfende Wirkung der Sicken an dieser Stelle besonders groß ist.
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Zweckmäßig ist es auch, die Sicken in Umfangsrichtung gegeneinander
zu versetzen. Diese Anordnung wirkt sich besonders günstig aus, da sie die Flexibilität
nur gering verringert. Vorteilhaft ist es weiterhin, den Kamm der Sicken der Wellung
annähernd entsprechend zu runden.
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Dadurch wird ermöglicht, dt s in einfacher Weise zur Herstellung von
Rohrverbindungen mit Innengewinde versehene
Flansche oder Buchsen
aufgeschraubt werden können.
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Diese Åbrundtlngen der Sicken wirken sich günstig auf die Biegewechselfestigkeit
des Leitungsrohres aus.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Leitungsrohres. Bei diesem Verfahren wird ein längseinlaufendes
Metallband kontinuierlich zum Schlitzrohr geformt, darauf an seinen Bandkanten verschweißt
und das so gebildete Metallrohr anschließend gewellt und mit Sicken versehen.
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Dieses Verfahren ermöglicht es, in einfacher Weise Teitungsrohre nach
der Lehre der Erfindung in nahezu unbegrenzten Längen herzustellen. Als besonders
vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Sicken während des Wellvorganges aufzubringen,
wodurch ein zubsätzlicher Arbeitsgang nach dem Wellen eingespart wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Herstellung
von gewellten Leitungsrohren mit in den Wellentälern angeordneten Sicken, die aus
einer das Metallband formenden Einrichtung, einer Schweißeinrichtung zur Verschweißung
der Bandkanten und einer Welleinrichtung besteht. Erfindllngsgemäß weist das Wellwerkrellg
an seiner Berührungsfläche mit dem Rohr die Sicken herstellende Kerben und/oder
Noppen auf.
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Das erfindungsgemäße Rohr kann also auf einer unter dem Handelsnamen
~UNTWENA#' erhältlichen Vorrichtung durch ledigliches Austauschen des Wellwerkzeuges
in einfacher Weise hergestellt werden.
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Das erfindungsgemäße Leitunsrohr kann bevorzugt Anwendung finden als
Innenrohr eines aus zwei konzentrischen gewellten Metallrohren mit einer dazwischen
liegenden Schicht aus einem thermisch isolierenden Stoff bestehenden Fernheizkabels.
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Einige Ausführungsbeispiele sind in den Figuren 1 - 6 schematisch
dargestellt.
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Es zeigen Figur 1 ein ringförmig gewelltes Leitungsrohr mit Sicken
in den Wellentälern, Figur 2 einen Schnitt entlang der Achse A, Figur 3 ein schraubenlinienförmig
gewelltes Leitiingsrohr mit Sicken auf den Wellenbergen, Figur 4 einen Schnitt entlang
der Achse D, Figur 5 ein Leitungsrohr für Fernheizzwecke, Figur 6 eine Vorrichtung
zur Herstellung eines Leitungsrohres nach der Leh# der Erfindung.
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In der Figur 1 ist ein gewelltes Leitungsrohr 1 dargestellt, bei dem
in den Wellentälern 2 nahezu in Längsrichtung des Leitungsrohres 1 verlaufende Sicken
3 angeordnet sind. Die Sicken 3 sind in solcher Anzahl aufgebracht, daß sie die
Flexibilität des Leitungsroilres 1 nur gering verringern, Schwingungen aber, die
auftreten können, wenn das Leitungsrohr i von eineln Medium durchströmt wird, vollkommen
verhindern. Die Sicken 3 sind in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet
und können in ihrer Anzahl und Abmessung je nach gcwünschter Fle#ibilitä.t bzw.
Längssteifigkeit variiert werden. Die Sichern 3 verliinderii nicht nur das Auftreten
von Schwingungen, sie verringerii auch in starkem Plane das Ausdehnungsvermögen
des Leitujigsrohres 1
und erhöhen die Druckfestigkeit, wenn dieses
von innen mit einem hohen Druck beaufschlagt wird. Die Kämme 3a der Sicken 3 sind
vorteilhaft, wie es in dem geschnittenen Teil dargestellt ist, ähnlich der Wellung
gerundet, um scharfe Kanten zu vermeiden, die die Biegewechselfestigkeit negativ
beeinflussen können. Die Sicken 3 können auch, wie es in der Figur 3 dargestellt
ist, auf den Wellenbergen 4 angeordnet sein.
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In der Figur 5 ist ein besonders vorteilhaftes Anwendungsbeispiel
für ein Leitungsrohr nach der Lehre der Erfindung dargestellt. Das Leitungsrohr
1 dient als Innenrohr einer Rohrleitung, die vorzugsweise an der Fernheiztechnik
Anwendung findet. Das Innenrohr 1 ist hier von einer thermisch isolierenden Schicht
5, vorzugsweise aus geschäumtem Polyurethan umgeben.
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Diese Schaumstoffschicht 5 ist von einem gewellten Metallmantel umgeben,
der wiederum mit einem Schutzmantel 7 aus Polyäthylen oder Polyvinylchlorid versehen
ist. Eine solche Rohrleitung ist sehr flexibel und kann deshalb wie ein elektrisches
Kabel auf Trommeln gewickelt versandt und verlegt werden. Die Anwendung des erfindungsgemäßen
Leitungsrohres als Innenrohr verhindert das Auftreten von Schwingungen und verringert
die Längenausdehnung, wenn eine solche Rohrleitung von Heißwasser mit hoher Geschwindigkeit
durchströmt wird.
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In der Figur 6 ist eine Vorrichtung zur Herstellung eines Leitungsrohres
dargestellt. Ein langseinlaufendes Metallband 8, beispielsweise ein Kupferband,
wird mittels des Formrollenpaares 9 und des Formringes 10 zum Schlitzrohr 11 geformt.
Das Schlitzrohr 11 wird an einer stehenden Schweißeinrichtung 12, vorzugsweise einer
Schutzgas-
Lichtbogenschweißeinrichtung, entlanggezogen und längsnahtverschweißt.
Mit Hilfe des Wellwerkzeuges 13 wird das Schlitzrohrll gewellt. Das Wellwerkzeug
13 ist im Innern einer nicht dargestellten Wellmaschine angeordnet, wie sie beispielsweise
aus der DAS 1 086 314 bekannt ist. Das Wellwerkzeug 13 weist an seiner sich auf
der Rohroberfläche abwälzenden Kante 14 mehrere Kerben 15 auf, die die Sicken 3
in den Wellentälern 2 des Leitungsrohres 1 erzeugen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die in den Figuren beschriebenen
Ausführungsbeispiele. So können die in den Ausführungsbeispielen angeführten Merkmale
beliebig miteinander kombiniert werden.