DE2055254B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Ausfiltrieren flüssiger und fester Partikel von Mikron- und Submikrongröße aus einem Gasstrom - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ausfiltrieren flüssiger und fester Partikel von Mikron- und Submikrongröße aus einem GasstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausnitrieren flüssiger und fester
Partikel von Mikron- und Submikrongröße aus einem Gasstrom, wobei der Gasstrom mit den mitgeführten
Partikeln mit einer Geschwindigkeit von mehr als 91,3 m/min durch eine als Bandfilter ausgebildete
Fasermatte aus mineralischem Material mit einem anfänglichen bestimmten Druckabfall gemessen über
die noch unbenutzte Fasermatte hindurchgegeben wird und ein Nachschub an unverbrauchter Fasermatte in
den aktiven Filterbereich ohne Unterbrechung des Filtervorganges erfolgt.
Eines der schwierigsten Probleme bei der Beseitigung
jo und Steuerung von Luftverunreinigungen ist die Entfernung kleinster fester und/oder flüssiger Teilchen
in der Größenordnung von einigen Mikron oder auch darunter, besonders dann, wenn ein Gasstrom mit
großem Volumen zu bewältigen ist. Derartige Gasströme treten beispielsweise als Abgase bei Sättigungsvorrichtungen
in Pech- bzw. Asphaltfabriken für Dacheindeckungen oder dergleichen oder auch bei den
Aushärtungsöfen, wie in der Industrie zur Herstellung von Glasfaser-Isolationsprodukten mit Phenolharz-Bindemitteln
auf. Die Schwierigkeiten der Reinigung solcher Abgasströme liegen vorzugsweise in der
geringen Größe und in der Klebrigkeit der Masse der Verunreinigungspartikel und in den sehr großen
anfallenden Gasmengen. Es ist bereits bekannt, Partikel aus Gasen durch Elektrofilteranlagen zu entfernen,
wobei jedoch derartige Einrichtungen besonders dann verhältnismäßig teuer werden, wenn große Abgasmengen
anfallen, die in der Elektrofilteranlage zu reinigen sind. Die in diesem Zusammenhang zur Anwendung
w kommenden Filter müssen häufig mit Wasser gewaschen
werden, wodurch eine weitere Schwierigkeit auftritt, die in der erforderlichen Reinigung des
verunreinigten Wassers begründet liegt.
Die bisher verwendeten Filter für die Reinigung von
Die bisher verwendeten Filter für die Reinigung von
« Abgasen sind insbesondere deshalb sehr unpraktisch,
weil sie nicht in der Lage sind, die mikroskopisch kleinen Teilchen aus großen Gasvolumina wirksam auszufiltern.
So konnte beispielsweise durch Versuche gezeigt werden, daß bei der Verwendung eines aus einem sehr
bo feinen Glasfasermaterial zusammengesetzten Filters
feinste Partikel aus einem Luftstrom nur dann hinreichend wirkungsvoll ausgefiltert werden können,
wenn die Geschwindigkeit des Luftstromes kleiner als 12,2 bis 15,2 m/min ist. Sobald die Geschwindigkeit des
hr> zu filtrierenden Luftstromes erhöht wird, verringert sich
die Filterwirkung.
Die Verwendung derartiger Filter liefert kein praktisches Verfahren für die wirksame Entfernung
mikroskopisch kleinster Teilchen, deren Durchmesser etwa in der Größenordnung von einigen Mikron oder
darunter liegt, aus hohen Durchlauf volumina von Gasen, weil für die Erreichung der erforderlichen geringen
Filtergeschwindigkeiten außerordentlich aufwendige und damit teure Filteranlagen erstellt werden müßten.
£s ist auch bekannt, als Filtermaterialien Faserprodukte
zu verwenden, mit denen größere Partikel aus einem Luftstrom wirkungsvoll abgefiltert werden
können, und zwar auch dann, wenn verhältnismäßig große Luftvolumina zu filtrieren sind, und die Geschwindigkeit
des Luftstromes bis zu einer Größe von etwa 183 m/min erhöht wird. Für das Abfiltrieren kleinster
Teilchen konnte dieses Verfahren jedoch nicht mit Erfolg verwendet werden. Darüber hinaus ist es noch
erforderlich, daß der Druckabfall über dem Filter wenigstens bei 5 mm WS gehalten wird, wenn
industrielle Abgase gereinigt werden sollen. Damit bedingen die bekannten Filter sehr kurze Filterperioden,
da eine sehr schnelle Vergrößerung drs Druckabfalles zu verzeichnen ist, sobald die abfiltrierten Partikel
innerhalb des Filters die Filterzwischenschichten zu füllen beginnen. Auch in dieser Hinsicht konnten die
bisher bekannten Filterverfahren nicht wirkungsvoll arbeiten, wenn es galt, mikroskopisch kleinste Partikel
aus hohen Gasvolumina auszufiltrieren.
Aus der US-PS 28 81 859 ist eine Vorrichtung zum Luftfiltern unter Verwendung eines Filtermaterials,
welches Cellulosefasern mit einem Durchmesser von etwa 20 Mikron verwendet, bekannt. Die Zahlenwerte
für den Druckabfall sind dort mit 0,4 bis 4,0 cm WS angegeben, für die Höchstgeschwindigkeit des durchströmenden
Gases mit 152,4 m/min. Die in der US-PS 28 81 859 beschriebene Vorrichtung dient der Beseitigung
von Luftverunreinigungen in Form von Baumwollfasem-Partikeln,
wie sie beispielsweise in der Textilindustrie auftreten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausfiltrieren
flüssiger und fester Partikel von Mikron- und Submikrongröße aus einem Gasstrom zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Fasermatte aus Glasfasern mit einem mittleren
Faserdurchmesser von etwa 0,5 Mikron bis zu etwa 5,5 Mikron verwendet wird, deren Dichte und Dicke so
ausgewählt ist, daß bei noch unbenutzter Fasermatte sich je nach Material der Fasermatte ein Druckabfall
von ca. 20 bis ca. 40 cm Wassersäule einstellt.
Anhand der Zeichnungen, die eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung darstellen, wird diese
nachfolgend im einzelnen beschrieben, und es bedeutet
Fig. 1 eine schematische teilweise gebrochene Seitenwiedergabe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit über eine drehbare Trommel geführtem Filtermaterial; Fig.2 einen Teilschnitt entlang der Linie 2-2 von
Fig.l;
Fig.3 eine schematische Darstellung des zu dem Filtermaterial und von diesem weg geführten Leitungssystems,
W)
Fig.4 ein Kurvendiagramm für die Wiedergabe der
Filtereffektivität verschiedener Filterstoffe;
F i g. 5 eine graphische Darstellung des Druckabfalles über dem Filter in Abhängigkeit von der Filtriergeschwindigkeit
für die in F i g. 4 angegebenen Filtermate- t>5 rialien;und
Fig.6 eine graphische Darstellung einiger Filtermaterialien
in bezug auf unterschiedliche Gasausströmungen.
Wie bereits eingangs erwähnt, arbeitet das erfindungsgemäße
Verfahren zum Abfiltrieren von Verunreinigungen aus einem Gasstrom bei einer Geschwindigkeit
von wenigstens ca. 913 m/min und bei einem Druckabfall von ca. 20 bis ca. 40 cm WS, gemessen über
die Oberfläche eines frischen Filters. Sowohl der Druckabfall als auch die Durchsatzgeschwindigkeit
müssen in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren ausgewählt werden. Zu diesen Faktoren gehört
insbesondere die Art und die Dicke und Dichtigkeit des Filtermaterials sowie die geforderte Leistungsfähigkeit
des Filters. Ganz allgemein wurde gefunden, daß solche Filtermaterialien, die nur sehr kleine öffnungen und
Poren enthalten, keinen beträchtlichen Druckabfall oder keine beträchtliche Durchsatzgeschwindigkeit
erforderlich machen. So erfordert beispielsweise die Verwendung einer Glasfaserschicht mit einem Durchmesser
für die einzelnen Glasfasern von etwa 5 Mikron eine höhere Gasdurchlaufgeschwindigkeit als eine
Glasfaserschicht mit einem Durchmesser von etwa 1 Mikron für die Glasfasern. Bezüglich der Dicke
beziehungsweise der Dichtheit des Filtermaterials kann gesagt werden, daß eine verhältnismäßig dicke Schicht
eines Filtermaterials wirkungsvoller arbeitet als eine relativ dünne Schicht des gleichen Materials.
Die erforderliche Effektivität einer Filteranlage ist darüber hinaus auch noch durch die Größe derselben,
durch die angewendeten Betriebsdrücke und -geschwindigkeiten vorgegeben. Wie bereits gesagt, vergrößert
sich die Wirksamkeit des Filters bzw. die Abscheidungsmenge an Verunreinigungen, wenn die Durchsatzgeschwindigkeit
des Gasstromes erhöht wird, und wenn der Druckabfall über die ungebrauchte Filterfläche ca.
20 bis 40 cm WS beträgt. Wenn jedoch größere und wirkungsvollere Filtrierleitungen gefordert werden, die
beispielsweise in der Größenordnung von 90% liegen sollen, dann muß die Durchlaufgeschwindigkeit des
Gasstromes und der Druckabfall über das Filter auf einem hohen Wert gehalten werden.
Unterschiede und Änderungen in der Effektivität des Filters ergeben sich darüber hinaus aus der Größe der
zu filtrierenden Partikel. ]e kleiner die abzufiltrierenden Partikel sind, desto größer sind die Schwierigkeiten für
die Aufrechterhaltung einer hohen Effektivität des Filters. Für einen einzelnen Wirkungsgrad eines Filters
werden höhere Durchsatzgeschwindigkeiten und Druckabfälie am Filter für kleine Partikel als das für große
Partikel erforderlich ist, benötigt. Das ist von Wichtigkeit, wenn unterschiedliche Partikelgrößen in der
Größenordnung von einigen Mikron oder von Bruchteilen eines Mikrons verglichen werden sollen. So sind
beispielsweise Partikel von etwa 0,5 Mikron Durchmesser schwieriger mit hohem Wirkungsgrad zu entfernen
als Partikel mit einem Durchmesser von 0,9 Mikron zumal dann, wenn ein Gasstrom mit hoher Durchsatzgeschwindigkeit
gereinigt werden soll und der Druckabfall bei vergleichbaren Filtrierwirksamkeiten liegt.
In den Fig.l und 2 ist eine beispielsweise Ausführungsform einer Filtriervorrichtung nach der
Erfindung wiedergegeben, mit der das erfindungsgemäße Verfahren zum Abfiltrieren durchgeführt werden
kann. Die Umfangsfläche der Trommel 10 ist gasdurchlässig und kann hierfür beispielsweise aus einer
perforierten Metallplatte bestehen. Die Trommel 10 ist drehbar in einem Gehäuse 12 angeordnet. Die in der
Fig.l vorliegende Seite des Gehäuses 12 ist aus Gründen der übersichtlicheren Darstellung teilweise
gebrochen dargestellt. In Wirklichkeit umschließt das
Gehäuse jedoch die Trommel 10 vollständig, wenn man von den Öffnungen für die Einbringung der erforderlichen
Zusatzteile, wie etwa des das Filtermaterial zuführenden Förderers absieht. Die Trommel 10 ist an
ihrem entfernten Ende durch eine Platte 13 verschlossen
und an dem anderen Ende offen. Mit der Drehachse 14 ist die Trommel 10 über Speichen 16 verbunden, die, in
radialer Richtung verlaufend, an beiden Enden der Trommel von der Achse wegführen. Die Achse 14 ist in
Halterungen 18 und 20 gelagert, welche in die öffnungen der sich gegenüberliegenden Wandung des
Gehäuses eingebracht sind. Die Achse wird durch eine Riemenscheibe 22, die mit einer geeigneten Antriebsvorrichtung
verbunden ist, in Drehbewegung versetzt. In das Gehäuse ist eine Einlaßführung 24 eingebracht,
durch welche die zu filtrierenden Abgase in die Vorrichtung eingebracht werden, während sie über eine
Auslaßleitung 26, die mit dein offenen Ende der Trommel 10 verbunden ist, als gefilterter Gasstrom
austreten kann.
Das in Form einer Rolle 28 aufgespulte frische Filtermaterial 30 ist außerhalb des Gehäuses 12
angeordnet. Es wird von dieser Rolle abgewickelt und mittels des endlosen Bandförderers 32, welcher den
größten Teil der Umfangsfläche der Trommel 10 umspannt, dieser zugeführt. Das Förderband 32 läuft
außer um die Trommel 10 noch um die beiden Spannrollen 34 und 36. Das Filtermaterial wird,
nachdem es über die Umfangsfläche der Trommel hinweggelaufen ist, wieder aus dem Gehäuse 12
herausgeführt und auf die Rolle 38 aufgewickelt. Das Förderband 32 und das Filtermaterial 30 treten in das
Gehäuse 12 über die Öffnung 40 ein und werden über die öffnung 32 aus diesem wieder herausgeführt. Beide
öffnungen sind mit geeigneten Abdichtungen 44 und 46 versehen, welche aus in ihren Längen flexiblem Gummi
oder »Teflon«-Streifen bestehen, und welche ein Austreten des Gases aus dem Gehäuse verhindern. An
den peripheren Enden der Trommel sind Ringdichtungen 48 und 50 vorgesehen, so daß auch hier ein
Ausströmen der Abgase, von der Ausströmmöglichkeit durch das offene Ende der Trommel, welches in die
Leitung 26 führt, abgesehen, verhindert ist.
In Fig. 3 ist der Gasfluß zu dem Gehäuse 12, in welchem die Filtration desselben erfolgt, und von
diesem weg übersichtlich dargestellt. Wenn das gereinigte Gas das Gehäuse 12 durch die Leitung 26
verläßt, wird es über eine einen Sog ausübende Ventilatorvorrichtung 52 geführt und fließt anschließend
durch die Leitung 54, welche direkt mit der Atmosphäre in Verbindung stehen kann.
Die Drehung der Trommel 10 erfolgt intermittierend, wobei der Förderer und das sich auf diesem befindende
Filtermaterial entsprechend mitbewegt wird. Somit kann intermittierend eine frische Filteroberfläche zur
Filtrierung der Abgase verwendet werden, sobald der Wirkungsgrad des Filtration nachgelassen hat. Die
intermittierend erfolgende Drehbewegung der Trommel 10 kann automatisch erfolgen. Hierfür bedient man
sich eines geeigneten Rotationsmechanismus, wie etwa des Motors 56, der mit der Antriebsscheibe 22 über
einen Riemen 58 in Verbindung steht, und der durch Vorrichtungen betätigbar ist, welche Veränderungen in
den geforderten Meßwerten wahrnehmen, so beispielsweise im Druckabfall über das Filter. Das verbrauchte
Filtermaterial kann in geeigneter Weise aus der Vorrichtung entfernt werden und dann, etwa wie in
F i g. 1 dargestellt, auf eine Walze 38 erneut aufgewikkelt werden.
Es soll hervorgehoben werden, daß die Erfindung nicht auf die Verwendung von drehbaren Trommelr
beschränkt ist, mittels welcher das bewegliche Filtermaterial zugeführt wird. Auch liegt in der Verwendung de;
rollenförmig aufgewickelten Filtermaterials keine Beschränkung des eigentlichen Erfindungsgedankens. Der
Träger für das Filtermaterial könnte genauso gut eine
ίο perforierte flache Platte sein, über welche das Material
beispielsweise mittels eines Supports oder dergleichen bewegbar ist oder über welche das Material auch ganz
einfach hinweggezogen werden kann. Falls erforderlich kann das Filtermaterial auch in eine durchlässige
Unterlage eingebracht werden, indem es zunächst ir Form einzelner Partikel oder Fasern in die Leitung K
gegeben wird. Dieses derart lose vorliegende Filtermaterial wird dann mittels des Gasstromes in die
Vorrichtung hineingebracht, um von einer Unterlage zurückgehalten zu werden, während der Gasstrom
weiter durch die durchlässige Oberfläche der Unterlage hindurchbewegt wird.
Zur weiteren Verdeutlichung des erfindungsgemäßer Verfahrens wurden gesteuerte Filtrierungsabläufe ir
Verbindung mit der Abfiltrierung von mikroskopisch kleinen Erosolpartikeln aus industriellen Abgaser
durchgeführt. Die Abgase wurden direkt durch eine Leitung von 12,7 cm Durchmesser in ein zylindrisches
Gehäuse mit einem Durchmesser von 35,6 cm eingebracht, in welchem sich das Versuchsfiltermaterial
befand. Aus diesem Gehäuse wurde das Gas über eine gleichfalls 12,7 cm Durchmesser aufweisende Leitung
wieder ausgebracht. Das Filtermaterial wird innerhalb des Gehäuses so angeordnet, daß es sich über der
Durchmesser desselben erstreckte und in rechteir Winkel zu dem Gasfluß angeordnet war, wobei eine
Abdichtung zwischen seiner Umfangsfläche und den: Gehäuse ein Hindurchtreten des Gases außerhalb dei
Filterfläche verhinderte. Das Gas wurde durch die Vorrichtung mittels eines Ventilators hindurchgezogen
welcher mit dem zweiten Leitungsrohr in Verbindung stand. Ein U-Rohrmanometer wurde quer über das
Filter eingeschlossen, um den Druckabfall über dasselbe zu messen. Über eine Öffnung in der ersten Leitung
wurden Proben entnommen, die der Bestimmung des Wirkungsgrades der Untersuchung dienten, wobei übei
eine andere öffnung in der zweiten Leitung weitere Proben entnommen werden konnten, die dem gleicher
Zweck dienten.
Die Gasflußgeschwindigkeit wurde mittels eine« Luftansaugemeters bestimmt. Auch wurden Temperaturmessungen
vorgenommen und mit der Flußgeschwindigkeit des Gases bei einer gemeinsamer Temperatur verglichen.
Für die Bestimmung des Wirkungsgrades dei Filterabscheidung wurde ein Sinclair-Phoenix-Fotometer
verwendet Das Fotometer wurde auf 100°/c eingestellt, wenn die Proben des unfiltrierten Gases
entnommen wurden. Die Ablesung für das filtrierte Gas erfolgte in Prozenten der vollen vorfiltrierten Intensität
Der Wirkungsgrad wurde verglichen beziehungsweise erhalten durch Subtraktion dieses Prozentsatzes vor
100.
F i g. 4 zeigt eine graphische Darstellung einer Reihe von Kurven, wobei der Wirkungsgrad der Abfiltratior
in Prozent über der Durchsatzgeschwindigkeit des Gasstromes wiedergegeben ist, und wobei verschiedene
Arten von Rltermaterialien zur Anwendung gelangi
sind. Die Abgase wurden einer Sättigungsvorrichtung in einer Pech beziehungsweise Asphalt erzeugenden
Fabrik für Dachabdeckungen und dergleichen entnommen. Derartige Abgase enthalten mikroskopisch kleine
Erosol-Partikel der Asphaltöle. Die unterschiedlichen Arten von Filtermaterialien sind in den Kurven mittels
der Buchstaben A, B, C und D wiedergegeben, wobei sich alle Kurven auf Glasfasermatten beziehen, die
durch Phenolformaldehyd-Harze gebunden sind. Die Kurve A bezieht sich auf eine Matte von 2,5 cm Dicke
und einer Dichte von 9,6 kg/m3. Die Matte enthält Fasern, deren Durchmesser etwa 1 Mikron beträgt. Der
Durchmesser dieser Fasern und anderer Fäden, auf welche nachfolgend Bezug genommen wird, kann um
± '/2 Mikron schwanken. Fasern mit diesem Durchmesser
sind unter der Bezeichnung »A-A-Glasfasern« bekannt. Die Kurve B bezieht sich auf eine Matte von
2,5 cm Stärke, welche eine Dichte von 15,2 kg/m3 besitzt,
und deren Fasern einen Durchmesser von 3 bis 4 Mikron aufweisen. Die Kurve C bezieht sich auf eine
Matte mit einer Dicke von ca. 3,8 cm und einer Dichte von 5,6 kg/m3, welche Fasern enthält, deren Durchmesser
bei 4 bis 5 Mikron liegt. Das zu der Kurve D gehörige Filtermaterial besteht aus einer Matte, deren
Dicke bei 0,076 cm liegt und deren Dichte etwa 125 kg/m3 aufweist, wobei der Faserdurchmesser bei 10
bis 13 Mikron liegt. Dort, wo innerhalb der Darstellung die Buchstaben mit einer Zahl versehen sind, zeigt diese
Zahl an, daß eine entsprechende Anzahl an Matten zu einem Filter zusammengefaßt worden sind. Dort, wo
zusätzlich Asbest eingebracht worden ist, wobei der Zusatz in Form von losen Asbestfasern erfolgte, ist der
entsprechende Betrag in der Darstellung von Fig.4
angezeigt. Die Asbestfasern wurden hierfür in den Gasstrom eingebracht, und zwar in einem Punkt, der in
Strömungsrichtung des Gases vor der Filtervorrichtung liegt. Die Asbestfasern werden somit von dem Gasstrom
mitgenommen und auf der Glasfasermatte oder teilweise auch innerhalb dieser abgelagert
F i g. 5 zeigt einen Vergleich der Kurven, welche sich auf die gleichen Filtermedien beziehen, wie bereits in
Fig.4 wiedergegeben. Hier ist jedoch das Verhältnis zwischen der Geschwindigkeit, d. h. dem Filterdurchsatz
des Gases und dem Druckabfall aufgezeigt. Die Verhältnisse zwischen dem Wirkungsgrad, der Geschwindigkeit
und dem Druckabfall können aus entsprechender Bezugnahme zu beiden Figuren bestimmt
werden.
Wie aus F i g. 4 hervorgeht, ist die Matte A diejenige
mit dem höchsten Wirkungsgrad bei der Verwendung eines einfachen Filtermediums. Der Wirkungsgrad bei
einer Strömungsgeschwindigkeit des Gases von ca. 91,3 m/min war etwa 82%. Ein Blick auf Fig.5 zeigt,
daß der Druckabfall in Übereinstimmung mit dieser Gasdurchlaufgeschwindigkeit bei etwa 19 cm WS liegt
Der Wirkungsgrad dieses Filters, wie auch in dem Fall von anderen Filtermaterialien, vergrößert sich mit der
Vergrößerung der Geschwindigkeit und mit vergrößertem Druckabfall Die Höhe des Wirkungsgrades dieses
Materials ist zu ersehen durch Vergleich mit der Kurve 3ß, welche sich auf drei Glasfasermatten bezieht, deren
Gesamtdicke sechsmal so groß wie die Dicke der Matte A ist Die Matten ZB erfordern eine Geschwindigkeit
von etwa 189 m/min und einen Druckabfall von ca. 30,5 cm WS bei der Erreichung eines Wirkungs- es
grades von 70%. Erwähnt sei noch, daß die Verwendung von vier Matten, die in der Darstellung der
Kurve AB wiedergegeben ist, eine bessere Leistung ergibt als die geringere Dicke des gleichen Materials.
Weil die Matte C viel geringer in ihrer Dichte ist und gröbere Fasern als die Matte B beinhaltet, wurde hier
ein geringerer Wirkungsgrad erwartet. Deshalb wurden dünnere Fasern in Form von Asbestfasern in der oben
beschriebenen Weise zu der letztgenannten Matte zugegeben. Zu Vergleichszwecken wurde gleichermaßen
mit der Matte B verfahren. Wie aus Fig.4 ersichtlich, ist eine einfach dicke Matte B, welche zusätzlich
10 g Asbestfasern enthält, bezüglich der Absorptionswirkung wirkungsvoller als drei- und vierfach
dicke Matten ohne Asbestfasernzusatz. Darüber hinaus sind ihre Ergebnisse besser als bei der Matte Q we'che
mit Asbestfasern beaufschlagt ist, wobei die Matte C 50% dicker als die Matte B ist In der Matte C sind
jedoch die Glasfasern etwas dicker in ihrem Durchmesser als dieses bei der Matte B der Fail ist, und
die Dichte der Matte ist nur etwas mehr als '/3 der Dichte der Matte B. Der Druckabfall über die
Asbest enthaltende Matte B liegt etwas über 20,3 cm WS bei einer Strömungsgeschwindigkeit des Gases von
91,3 m/min. Demgegenüber erfordert die Matte C mit Asbestzusatz eine Geschwindigkeit von ca. 116 m/min
Asbestzusatz eine Geschwindigkeit von ca. 116 m/min in Übereinstimmung mit der Aufrechterhaltung eines
gleichen Druckabfalls. Unter diesen Bedingungen zeigen beide Matten einen Wirkungsgrad von etwa
750/0.
Die sehr dünne Matte D besteht aus groben Glasfasern verhältnismäßig hoher Dichte, wobei diese
in Verbindung mit Asbest sehr gute Filtrierwirkungen bei hohem Druckabfall zeigt. Der Wirkungsgrad lag bei
85% bei einer beispielsweisen Geschwindigkeit des Gasstromes von 99,3 m/min und einem Druckabfall von
etwa 28 cm WS.
In Fig.6 ist die Leistungsfähigkeit der Matte A in
Abhängigkeit von drei unterschiedlichen Abgasarten dargestellt, wobei jedes der Abgase zum wesentlichen
Teil mikroskopisch kleine organische Partikel enthält Diese Partikel werden von der Formungskammer und
von dem Aushärteofen einer Einrichtung zur Herstellung von Glasfasern unter Zugabe von Phenolformaldehyd
abgegeben. Die Teilchen aus der Asphalt-Sättigungsvorrichtung in einer Industrieanlage für Asphalt-Dachabdeckungen
enthalten Asphaltöle. Die Phenolformaldehyd-Partikel sind hierbei kleiner als die
Partikel des Asphaltöles.
Es hat sich übrigens gezeigt daß die wirksame Entfernung der mikroskopisch kleinen Partikel auch den
Geruch des Gasstromes eleminiert Der Prozentsatz der Geruchsreduktion entsprach dem Prozentsatz der
Entfernung der Partikel aus dem Abgas.
Der bei der Entfernung der mikroskopisch kleinen Partikel aus dem Gasstrom erreichte hohe Wirkungsgrad
wird verbessert, wenn große oder größere Partikel mit ausgefiltert werden, da sich die größeren Partikel
leichter einfangen lassen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf das Ausfiltern von mikroskopisch kleinen Partikeln
beschränkt; sie läßt sich darüber hinaus auch besonders vorteilhaft für die Ausfilterung von klebrigen kleinsten
Partikeln, die normalerweise sehr schwierig zu entfernen sind, anwenden.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich erfindungsgemäß auch durch die Fähigkeit der Verwendung von
Einrichtungen kleiner Abmessung, wobei diese ausreichen für die Filtrierung eines großen Abgasvolumens,
welches mit hoher Durchlaßgeschwindigkeit gereinigt, werden kann. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
läßt sich das Filtermaterial besonders einfach und wirkungsvoll ersetzen, zumal der erzielbare hohe
Wirkungsgrad mit verhältnismäßig preiswerten Filtermaterialien sich erzielen läßt. Hierdurch entfällt die
Notwendigkeit der Reinigung des Filtermaterials beziehungsweise eine bisher erforderliche Außerbe-
10
triebsetzung der Anlage für die Reinigung des Filters. Es ist vielmehr möglich, das Filter vor seiner Verstopfung
ohne Unterbrechung des Filtriervorganges leicht zu ersetzen durch ein solches, welches frisch aufnahmefähig
und unverbraucht ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zum Ausfiltrieren flüssiger und fester Partikel von Mikron- und Submikrongröße aus
einem Gasstrom, wobei der Gasstrom mit den mitgeführten Partikeln mit einer Geschwindigkeit
von mehr als 91,3 m/min durch eine als Bandfilter ausgebildete Fasermatte aus mineralischem Material
mit einem anfänglichen bestimmten Druckabfall gemessen über die noch unbenutzte Fasermatte
hindurchgegeben wird und ein Nachschub an unverbrauchter Fasermatte in den aktiven Filterbereich
ohne Unterbrechung des Filtervorganges erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Fasermatte aus Glasfasern mit einem mittleren Faserdurchmesser von etwa 0,5 Mikron bis zu etwa
5,5 Mikron verwendet wird, deren Dichte und Dicke so ausgewählt ist, daß bei noch unbenutzter
Fasermatte sich je nach Material der Fasermatte ein Druckabfall von ca. 20 bis ca. 40 cm Wassersäule
einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mittleren Faserdurchmesser
von 1 Mikron eine Fasermatte verwendet wird, die im unkomprimierten Zustand eine Dicke von ca.
2,5 cm und eine Dichte von ca. 9,6 kg/m3 besitzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mittleren Faserdurchmesser
von 3—4 Mikron eine Fasermatte verwendet wird, die im unkomprimierten Zustand eine Dicke von ca.
2,5 cm und eine Dichte von ca. 15,2 kg/m3 besitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mittleren Faserdurchmesser
von 4—5 Mikron eine Fasermatte verwendet wird, die im unkomprimierten Zustand eine Dicke von ca.
3,8 cm und eine Dichte von ca. 4,8 kg/m3 besitzt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fasermatte zusätzlich auf ihrer Oberseite verteilte
Asbestfasern zugegeben werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem eine Filterkammer
umschließenden Gehäuse, wobei die Filterkammer mit einer Gaseinlaß- und einer Gasauslaßöffnung
versehen ist, mit einer in der Filterkammer aufgenommenen gasdurchlässigen, als Bandfilter
ausgebildeten Fasermatte aus mineralischem Material mit einem anfänglich bestimmten Druckabfall
gemessen über die noch unbenutzte Fasermatte, die die Einlaßöffnung von der Auslaßöffnung trennt, mit
einer Vorrichtung zum Hindurchschieben der Fasermatte durch die Filterkammer in den aktiven
Filterbereich ohne Unterbrechung des Filtervorganges und mit einem Gebläse zur Aufrechterhaltung
eines Gasstromes mit einer Geschwindigkeit von mehr als 91,3 m/min, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fasermatte aus Glasfasern mit einem mittleren l'aserdurchmesser von etwa 0,5 Mikron bis zu etwa
r),5 Mikron besteht und eine solche Dicke und Dichte
besitzt, daß bei noch unbenutzter Fasermatte sich je nach Material der Fasermatte ein Druckabfall von
ca. 20 bis ca. 40 cm Wassersäule einstellt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte bei einem mittleren
Kaserdurchmesser von I Mikron im unkomprimierten
Zustand eine Dicke von ca. 2,5 cm und eine Dichte von ca. 9,6 kg/m1 hat.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte bei einem mittleren
Faserdurchmesser von 3—4 Mikron im unkomprimierten Zustand eine Dicke von ca. 2,5 cm und eine
Dichte von ca. 15,2 kg/m3 hat
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte bei einem mittleren
Faserdurchmesser von 4—5 Mikron im unkomprimierten Zustand eine Dicke von ca. 3,8 cm und eine
Dichte von ca. 4,8 kg/m3 hat
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasermatte zusätzlich auf ihrer Oberseite verteilt Asbestfasern hat
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