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Beschreibung betreffend : "Putzmörtel auf Sand- und Kalkbasis unter
Verwendung eines hydraulischen Bindemittels" Die Erfindung bezieht sich auf einen
Putzmörtel auf Sand-und Kalkbasis unter Verwendung eines hydraullschen Bindemittels,
Die üblicherweise verwendeten Putzmörtel werden z.B. beim Hausbau dreilagig oder
dreischichtig ausgeführt. Auf einen Sand-Zement und/oder Kalk-Zement Spritzbewurf
in einer Stärke von wenigen Millimetern wird ein Orundputz ebenfalls unter Verwendung
von Kalk oder Kalk-Zement in einer Stärke von etwa 1 - 1,5 cm aufgetragen. Auf diese
Weise werden alle Unebenheiten der Wand ausgeglichen.
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Da der Spritzbewurf und der Grundputz in der Regel Sand in einer Korngrösse
von 0 - 3 bzw. O - 5 mm aufweisen, ist es notwendig, eine dritte Lage oder Schicht
einen sogenannten Feinputz, aufzubringen, zumal im Unterputz Risse entstehen können.
Dieser Felnputz enthält einen Korngrössendurchmesser für Sand von 0 - 1 nun.
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Eine derartige Arbeit in drei Lagen oder drei Schichten ist nicht
nur unwirtschaftlich, sondern auch im Hinblick auf die steigenden Arbeitslöhne äusserst
aufwendig.
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Man ist daher vor einigen Jahren dazu übergegangen, einen sogenannten
Einlagenputz oder Einschichtputz auf Gips- oder Kalk-Gips-Basis oder Anhydritbasis
zu benutzen; derartige Putzmörtel können und werden üblicherweise von Hand oder
mit speziellen Feinputzmaschinen auf die Wand in voller Starke aufgetragen. Diese
einzige Lage oder Schicht hat dann eine Stärke von eta 1 - 1,5 cm.
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Die Abbindung des Gipses wird bei diesem Putzmörtel auf chemische
Weise verzögert. Aufgrund dieser Verzdgerung ist es möglich, eine relativ grosse
Fläche in relativ kurzer Zeit - also ohne nennenswerte Wartezeiten - fertigzustellen.
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Hierbei entsteht jedoch die entscheidende Unzulänglichkeit, daß die
schnelle Erhärtung des Gipses eine Nachbearbeitung der Putzoberfläche nach einer
bestimmten Zeit nicht mehr zuläßt; die Zeitspanne, die zur Endbearbeitung der Putifläche
zur
Verfügung steht, ist also relativ kurz.
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Weitere wesentliche Nachteile des Gips- und Kalk-Gips-Putzes und,
daß er weder in Feuchträumen verwendet werden kann, noch können auf ihm Fliesen
mit den berkömmlichen Fliesenmörteln bzw. Fliesenklebern auf Zement-Basis verlegt
werden. Auch eine Verwendung als Außenputz ist nicht möglich.
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Ein Gips-Mörtel verhindert zudem nicht die Rostbildung von eingeputzten
Eisenteilen.
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Sehr unangenehm macht sich oft bemerkbar, daß der bindemittelreiche
Gips- und Kalk-Gips-Putz einen sehr hohen Wasserbedarf hat und die Austrocknungszeit
dementsprechend lang ist, so daß die Anstricharbeiten oft verzögert werden.
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Daß diese Putze neben der Handverarbeitung ausschließlich mit Feinputzmaschinen
besonderer Typen verarbeitet werden kennen, ist sehr hvinderlich, da diese dann
gesondert beschafft werden müssen, obwohl Verputzmaschinen üblicher Bauart bei den
Baufirmen in der Regel vorhanden sind.
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DelX Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Putzmörtel zu schaffen,
der die Nachteile der bekannten Putzmörtel ausschaltet.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß dem Mörtel die
Haftung verbessernde Mittel mit 0,03 - 1 Gew.-%
Thixotropiermittel
mit 0,03 - 1 Gew.-% Dispersionspulver mit 0,02 - 0,3 Gew.-% und luftporertildende
Mittel mit 0,02 - 0,3 Gew.-% beigegeben werden; obgleich die genannten Zusätze an
sich zumindest teilweise bei der Mörtelherstellung bekannt sind, ist der kombinierte
Einsatz desselben zur Erreichung der oben genannten optimalen Wirkung nicht versucht
worden.
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Das als Zusatz verwendete, die liaftung verbessernde Mittel kann z.B.
Methylcellulose sein und dient auch der Kohäsion und der Wasserretension,Das Thixotropiermittel
wird zur Verbesserung der Kohäsion des Maßmörtels und der Verarbeitungsfähigkeit,
insbesondere bei einem Verarbeiten in herkömmlichen Verputzmaschinen, eingesetzt.
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Die Verwendung von Dispersionspulver ist an sich bei Mörtel bekannt
und erfolgt zur Verbesserung der Verarbeitungsfähigkeit. Der Einsatz der luftporenbildenden
Mlttel führt zu einer Einführung von ca. 10 - 40% Luft in feinverteiltem Zustand
in den Mörtel; hierdurch wird die Rissefreiheit des Putzes erreicht; außerdem wird
als besondere Wirkung eine wesentliche Verbesserung des Wärmedämmeffektes des errindungsgemässen
Putzes im Vergleich zu dem bekannten Putzmörtel herbeigeführt.
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Der erfindungsgemäße Mörtel kann für Innenwände, Außenwände und Feuchträume
verwendet werden. Die Wärmedämmung wird wesentlich verbessert. Der erfindungsgemäße
Mörtel ist
gegenüber den bekannten Einlagenputzmörteln auf Gips
und Kalk-Gips-Basis nicht feuchtigkeitsempfindlich.
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Der Wasserbedarf des erfindungsgemäßen Putzes liegt gegenüber Gips-
und Kalk-Gips-Putzen um etwa 1/3 niedriger; z.B. beim Kalk-Gips-Einlagenputz 28,5%
gegenüber 18% beim erfindungsgemäßen Mörtel. Durch die Porenstruktur wird die Verdunstung
der Feuchtigkeit noch weiter gefördert, so daß die Austrocknungszeit des erfindungsgemäßen
Mörtels wesentlich unter der Austrocknungszeit eines Glpse oder Kalk-Gipsmörtels
liegt.
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Als Bindemittel kann dem erfindungsgemäßen Putzmörtel hochhydraulischer
Kalk und/oder gemahlener Klinker mit 5 - 40 Gew.-% beigegeben werden.
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Der Mörtel kann sowohl von Hand als auch mit den bei der Verarbeitung
von Gips und Kalk-Gips-Einlagenputzen verwendeten Feinputzmaschinen verarbeitet
werden. Ein besonderer Vorteil ist, daß der erfindungsgemäße mörtel auch mit herkömmlichen
Verputzmaschinen aufgetragen werden kann. Die Endverarbeitung des Putzes ist wesentlich
günstiger als bei Gips- und Kalk-Glps-Putzen, da der hochhydraulische Kalk und/oder
der gemahlene Klinker nur zu einer Ansteifung des Putzes führen und dadurch ausreichend
Zeit für die Endverarbeitung zur Verfügung steht. Es ist daher möglich, sehr grobe
Flächen au? einmal aufzutragen; dies ist wesentlich
rationeller;
außerdem müssen die Verputzmaschinen nicht so häufig gereinigt werden Während die
Verwendung von gemahlenem Klinker (ohne Jeglichen Zusatz) bei einem Putzmortel grundsätzlich
neu ist, ist die Austauschbarkeit von Zement und hochhydraulischem Kalk an sich
bekannt.
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Der eben erwähnte gemahlene Klinker ist zwar in seiner Wirkung elnem
Zement sehr ähnlich und wird auch bis zum etwa gleichen Feinheitsgrad gemahlen,
jedoch enthält der gemahlene Klinker nicht die sonst bei Zement üblichen Zusatze,
wie z.B. auch geringe Mengen von Clpsstein.
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Der Ersatz des erwähnten gemahlenen Klinkers durch einen Zement handelsüblicher
Art kann also nur dort erfolgen, wo die geringfügigen Bestandteile des zermahlenen
Gipssteins im Zement ohne jegliche Folgen bleiben. Der eben erwähnte Zusatz von
gemahlenem Klinker führt zur gezielten Abbindung des Putzes.
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Es ist zwar bekannt und bereits oben erwähnt, daß bei der normalen
Produktion von Zement beim Mahlen des Klinkers Rohgips bzw. aipsstein beigegeben
wird, um die übliche Abbindezeit von mehreren Stunden zu erreichen; der hierbei
jedoch verwendete Oipsstein hat keineswegs die negativen
EIgenschaften
wie der bein Anmischen des Fertigputzm8rtels auf Kalk-Gips-Basis verwendete Gips
oder trotz Verwendung des gleicher Materials (Rohgips bzw. Gips) nicht die negativen
Eigenschaften des Gipses wie beim Kalkzement-Putzmörtel.
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Der hohe Luftporengehalt des erfindungsgemäßen Putzmörtels führt dazu,
daß das Gewicht desselben wesentlich geringer ist als bei den bekannten Putzmörteln.
Bevorzugterweise liegt der, erfindungsgemäße Mörtel in verarbeitungsgerechtem Zustand
als Naßmörtel maximal 1,5 kg/l und als Trockenmörtel maximal 1,4 kg/1. Dies ist
ein weiterer wesentlicher Vorteil ces erfindungsgemäßen Mörtels, da die bekannten
Nassmbrtel z.B. 2,0 - 2,3 kg/1 und die bekannten Trokkenmörtel ca 2,0 kgll wiegen.
Da der Wassertedarr des erfindungsgemäßen Mörtels bei weniger als 20% der Nassmdrtelmasse
liegt, ist er wesentlich niedriger als der Wasserbedarf des bekannten Kalk-Gips-Mörtels
mit ca 30%.
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Als besonders zweckmäßig hat sich der weitere Zusatz von Leichtzuschlagstoffen
auf Silikatbasis, die z.B. unter dem HandeLsname "Perlite" verrieben werden, erwiesen;
die Stoffe können mit 5 - 20 Vol.%, bezogen auf das Gesamtvolumen des Trockenputzes,
beigefügt werden.
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In den nachfolgenden Gemlschbeispielen ist u.a. die Austauschbarkeit
von gemahlenem Klinker und hochhydraulischem
Kalk (Beisiele 2 und
3) aufgezeigt.
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Beispiel I 750 g Sand, Korngröße bis 1,0 mm 130 g hydraulischer Kalk
40 g Dolomitkalkhydrat 80 g gemahlener Klinker 1,3 g Methylzellulose 1,5 g Thixotropiermittel
1,5 g die Porösität und die Verarbeitung verbessernde Zusätze 0,5 g Dißpersionspulver
5 Vol.% Leichtzuschlagstoff auf Silikatbasis Beispiel II 750 g Sand, Korngröße bis
1,0 mm 210 g hochhydraulischer Kalk 40 e gemahlener Klinker 1,3 g Methylzellulose
1,5 g Thixotropiermittel 1,5 g die Porösität und die Verarbeitung verbessernde Zusätze
0,5 g Dispersionspulver 10 Vol.% Leichtzuschlagstoff auf Silikatbasis
Beispiel
III 750 g Sand, Korngröße bis 1,0 mm 250 g hochhydraulischer Kalk 1,3 g Methylzellulose
1,5 g Thixotropiermittel 1,5 g die Porösität und die Verarbeitung verbessernde Zusätze
0,5 g Dispersionspulver 15 Vol.% Leichtzuschlagstoff auf Silikatbasis Beispiel IV
750 g Sand, Korngröße bis 1,0 mm 130 g Weißkalkhydrat 120 g gemahlener Klinker 1,3
g Methylzellulose 1,5 g Thixotropiermittel 1,5 g die Porösität und die Verarbeitung
verbessernde Zusätze 0,5 g Dispersionspulver 20 Vol.% Leichtzuschlagstoff auf Silikatbasis