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Vorrichtung zur mechanischen Blockierung zweier teleskopierender
Rohre Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Blockierung zweier
ineinander verschieblicher teleskopierender Rohre, insbesondere einer Säule von
Tischen, Stühlen, Sitzen u.dgl., die insbesondere eine Druckfeder zur Erzeugung
einer Verstell- bzw. Hubkraft aufnimmt, wobei zur Blockierung mindestens ein insbesondere
kugelförmig ausgebildeter Blockierkörper vorgesehen ist, der gegen ein von außen
betätigbares Stellglied anliegt und hierdurch wahlweise in eine Blockier-oder
in
eine Lösestellung bringbar ist, wobei der Blockierkörper in der Blockierstellung
mit beiden Rohren in Eingriff steht und eine Relatiwerschiebung derselben verhindert.
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Zur Blockierung zweier teleskopierender Rohre ist es z.B. bekannt,
die beiden Rohre mit Durchgangsbohrungen zu versehen, in die, nachdem sie miteinander
zum Fluchten gebracht worden Sind, Stifte eingeschoben werden können, die eine Verschiebung
der beiden Rohre gegeneinander verhindern und somit eine Blockierung ermöglichen.
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Eine derartige Blockierung ist, wie ohne weiteres ersichtlich, relativ
umständlich und scheidet deshalb für manche Anwendungsgebiete, insbesondere aber
für die Blockierung von verstellbaren Stuhlsäulen sowie für die Blockierung von
Hubaggregaten zur Verstellung von Stühlen, Tischen, Sitzen und dergleichen aus.
Bei derartigen Hubaggregaten, die mit einer pneumatischen oder hydropneumatischen
Feder zur Erzeugung einer Verstellkraft versehen sind, kann eine hydraulische oder
pneumatische Blockierung benutzt werden. Bei dieser hydråulischen oder pneumatischen
Blockierung wird das Überströmen eines hydraulischen oder pneumatischen Druckmediums
von einer Kolbenseite auf die andere innerhalb der Gasfeder verhindert, so daß die
Anordnung blockiert ist. Eine derartige hydraulische oder pneumatische Blockierung
weist gegenüber der eingangs erwähnten mechanischen Blockierung den Vorteil auf,
daß die Handhabung wesentlich einfacher ist und daß eine stufenlose Blockierung
ermöglicht wird.
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Nachteilig ist jedoch, daß die Gefahr von Ö1- und/oder Gasverlusten
besteht, so daß insbesondere bei längerem Gebrauch die Funktionssicherheit beeinträchtigt
werden kann. Außerdem bestehen gewisse Probleme bei der Abdichtung.
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Es sind ferner mechanische Blockierungen für Säulen von Tischen, Stühlen,
Sitzen und dergleichen bekanntgeworden, die insbesondere mit einer im Inneren der
Säule angeordneten Druckfeder zur Erzeugung der Verstell- und Hubkraft versehen
sind. Beiebrbekan-nten, aus einem Innen- und einem Außenrohr bestehenden Stuhlsäule
ist das Außenrohr an seinem Innenumfang mit mehreren nebeneinander liegenden Nuten
versehen, von denen jeweils eine wahlweise mit in inbriff einem kugelförmigen Blockierkör
er ebracht werden kann. Der Blockierkörper liegt gegen ein von außen betätigbares
Stellglied an und ist wahlweise in eine Blockier- oder in eine Lösestellung bringbar.
In der Blockierstellung stützt sich die untere Stirnfläche des Innenrohres der Stuhlsäule
auf dem kugelförmigen Blockierkörper ab.
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Das gegen den Blockierkörper anliegende Stellglied ist konusförmig
ausgebildet und drückt den Blockierkörper aufgrund der Einwirkung einer im unteren
Teil des Innenraumes des Außenrohres angeordneten Druckfeder in die entsprechende
Nut im Außenrohr. Aufgrund der konischen Ausbildung des Stellgliedes ist jedoch
der Übergang von der Blockier- in die Lösestellung problematisch und es besteht
die Gefahr einer Beschädigung der einzelnen nebeneinanderliegenden Kanten der verschiedenen
Nuten in der Innenwandung des Außenrohres, was naturgemäß eine Beeinträchtigung
der Lebensdauer zur Folge hat. Wenn nämlich das konische Stellglied, dessen Längsachse
mit den Achsen der beiden teleskopierenden Rohre fluchtet, von außen und von Hand
nach unten in die Lösestellung gedrückt wird, wird der kugelförmige Blockierkörper
durch das auf ihm mit seiner unteren Stirnfläche ruhende und durch das Gewicht der
auf dem Stuhl sitzenden Person belastete Innenrohr allmählich entsprechend dem durch
den zuSickutichellden Konus freigegebenen Raum aus der betreffenden Nut herausgedrückt.
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Bei diesem allmählichen Herausdrücken ergibt sich eine Stellung, wo
der durch das Gewicht der auf dem Stuhl sitzenden Person ganz oder teilweise belastete,
kugelförmige Blockierkörper nurmehr gegen den äußersten Rand der Wandung der betreffenden
Nut anliegt und diesen aufgrund der hohen Kantenpressung verformt. Der kugelförmige
Blockierkörper rutscht sodann nach unten und beschädigt wie eine Räumnadel auch
die Kanten der weiteren nach unten folgenden Nuten. bis der Konus endlich so weit
herabgedrückt ist, daß durch den hierbei frei werdenden Raum der kugelförmige Blockierkörper
vollständig aufgenommen werden kann.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es nun Aufgabe der Erfindung,
den vorgenannten Nachteilen abzuhelfen und insbesondere eine mechanische Blockiervorrichtung
mit erhöhter Lebensdauer in Vorschlag zu bringen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Anlagefläche des Stellgliedes, gegen die der Blockierkörper
anliegt, mit einer in etwa in Richtung eines Rohrradius verlaufenden Abstufung versehen
ist, durch welche die Anlagefläche in zwei Abschnitte unterteilt ist, von denen
der eine in der Blockierstellung und der andere in der Lösestellung gegen den Blockierkörper
anliegt.
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Aufgrund der Tatsache, daß die die Anlagefläche bildende Außenfläche
des Stellgliedes erfindungsgemäß mit einer Abstufung versehen und nicht konisch
ausgebildet ist, ergibt sich der Vorteil, daß die Gefahr vermieden wird, daß beim
Lösen der Blockierung der Blockiert körper nach Art einer Räumnadel die Kanten mehrerer
Nuten in der Innenwandung des Außenrohres beschädigen kann. Auch bei langsamer Betätigung
des Stellgliedes erfolgt nämlich wegen der etwa in Rohrradiusrichtung
verlaufenden
Abstufung in der Anlagefläche der Übergang von der Blockier- in die Lösestellung
plötzlich und sprunghaft, d. h. der Blockierkörper kommt plötzlich außer Eingriff
mit den Ausnehmungen in der Innenwandung des Außenrohres und kann somit diese bei
der beim Lösen erfolgenfeRelativverschiebung der beiden Rohre nicht beschädigen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ausnehmungen in der
Innenwand des äußeren der beiden Rohre durch Durchgangslöcher eines Lochbleches
gebildet, welches mit dem äußeren der beiden Rohre fest verbunden ist. Durch Verwendung
eines derartigen handelsüblichen Lochbleches ergibt sich eine besonders einfache
und billige Anordnung.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können zwei oder
drei kugelförmige Blockierkörper vorgesehen sein, wobei das Stellglied zylindrisch
ausgebildet und innerhalb des inneren der beiden Rohre angeordnet ist. Die beiden
Abschnitte der Anlagefläche bestehen hierbei aus zylindrischen Ringflächen unterschiedlichen
Radius'.
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Es ist von Vorteil, wenn in die den Radiusunterschied zwischen den
beiden Abschnitten bildende: radiale Abstufung in der Anlagefläche des Stellglledes
in etwa gleich groß ist wie die radiale Erstreckung des kugelförmigen Blockierkörpers,
die mit den Ausnehmungen des Lochbleches in der Blockierstellung in Eingriff steht.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die kugelförmigen
Blockierkörper in jeweils einer zugeordneten Durchgangsöffnung des Innenrohres angeordnet.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil,
daß auch bei kreisförmigem Querschnitt
der beiden teleskopierenden Rohre diese nicht in Umfangsrichtung gegeneinander verdreht
werden können. Eine derartige Verdrehung ist z.B. bei der bekannten Anordnung der
Fall, bei der sich das innere Rohr mit seiner unteren Stirnfläche auf dem kugelförmigen
Blockierkörper abstützt.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform ersichtlich, die in der beiliegenden
Zeichnung schematisch im Längsschnitt dargestellt ist.
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Wie in der Zeichnung dargestellt, sind zwei ineinander verschiebliche
teleskopierende Rohre 1 und 2 vorgesehen, wobei das äußere Rohr 1 mit einem nur
schematisch dargestellten Bodengestell 3 und das innere Rohr 2 mit einer ebenfalls
nur schematisch dargestellten Stuhl sitzfläche 4 jeweils fest verbunden ist Zur
Blockierung der Relativverschiebung der beiden teleskopierenden Rohre 1 und 2 ist
mindestens ein Blockierkörper 5 vorgesehen. Der Blockierkörper 5-ist durch ein von
außen betätigbares Stellglied 6 wahlweise zwischen einer Blockier- und einer Lösestellung
verschiebbar. In der in der Zeichnung dargestellten Blockierstellung steht der Blockierkörper
5-mit einer Ausnehmung 7 eines mit dem äußeren Rohr 1 fest verbundenen Lochbleches
8 in Eingriff Der Blo(kierkörper 5 steht ferner in ständigem Eingriff mit einer
Durchgangsöffnung 9 im inneren Rohr 2.
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Wie ferner in der Zeichnung dargestellt, ist das Stellglied 6 innerhalb
des inneren Rohres 2 angeordnet und mit einer mit zum Blockierkörper 5 in Berührung
stehenden Anlagefläche versehen, die durch eine Abstufung 10, welche in etwa in
Richtung des Radius der beiden
Rohre verläuft, in zwei Abschnitte
unterschiedlichen Radius unterteilt ist. Da das Stellglied 6 zylindrisch ausgebildet
ist, ergeben sich zwei zylindrische Flächen, von denen die eine einen kleineren
und die andere einen größeren Radius hat. Bei der in der Zeichnung dargestellten
Stellung liegt die Fläche mit größerem Radius gegen den als Kugel ausgebildeten
Blockierkörper 5 an und drückt diesen in Eingriff mit der gerade gewählten Ausnehmung
7 des Lochbleches Bei der in der Zeichnung dargestellten Bloclierstellung ist die
zylindrische Fläche mit dem kleineren Radius außer Wirkung, denn sie kommt nur bei
der Lösestellung des Blockierkörpers 5 zur Einwirkung.
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Im Innenraum des inneren Rohres 5 ist eine nach Art einer pneumaischen
oder hydropneumatis chen Kolbenzylinderanordnung ausgebildete Druckfeder 11 angeordnet,
die mit einem Zylinder 12 und einer Kolbenstange 13 versehen ist. Die als Gasfeder
ausgebildete Druckfeder 11 dient zur Erzeugung der Verstell- und Hubkraft. Die Übertragung
dieser Verstell- und Hubkraft auf das innere Rohr 2 und somit auf die Stuhlsitzflache
4 kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. über einen Bund 14 des Stellgliedes 6
der gegen den Blockierkörper 5 anliegt.
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be Das zylindrisch ausgebildete Stellglied 6 (steht zweckmäßigerweise
aus gehärtetem Stahl und ist unter Zwischenschaltung einer zylindrischen Büchse
15 und eines ######## Sprengringes 16 mit dem Gehäuse 12 fest verbunden.
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Wie ebenfalls in der Zeichnung schematisch dargestellt, ist die nach
unten aus dem zylindrischen Gehäuse 12 der Gasfeder II abgedichtet herausgeführte
Kolbenstange 13 mit dem sich am Boden abstützenden Gestell 3 fest verbunden.
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Die Betätigungsmittel zum Verschieben des Stellgliedes 6 zwecks Lösen
der Blockierung bestehen aus einem unterhalb der Stuhlsitzfläche 4 angeordneten
Handhebel 19, der mit seinem einen Ende gelenkig in dem inneren Rohr 2 gelagert
ist, während das andere durch eine Öffnung des inneren Rohres nach außen herausgeführte
Ende mit einem Handgriff 17 versehen ist.
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Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung ist die folgende.
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Wenn die in der Zeichnung in der Blockierstellung dargestellte Anordnung
zum Verschieben der beiden teleskopierenden Rohre gelöst werden soll, so wird der
Hebel 15$ mittels des Handgriffes 17 nach unten gedrückt, wobei er über einen am
oberen Ende des Zylinders 12 befestigten Ansatz 18 den Zylinder 12 zusammen mit
dem hiermit fest verbundenen zylindrischen Stellglied nach unten verschiebt. Während
dieser Verschiebung bleibt der des Stellgliedes so lange in Anlage mit dem kugelfömigen
Blockierkörper 5 bis die Abstufung 10 an dem kugelförmigen Blockierkörper 5 nach
unten vorbei geschoben wird. In diesem Moment wird der kugelförmige Blockierkörper
5 plötzlich aus seiner Blockierstellung nach rechts in die Lösestellung durch den
Druck des sich auf ihmabstützenden inneren Rohres 2 gebracht. Dadurch daß der Bl@ckierkörper
5 plötzlich außer Eingriff mit der zugeordneten Au@
nehmung 7 im
Lochblech 8 gebracht und freigegeben wird, wenn er zur Anlage mit der zylindrischen
Fläche kleineren Radius der Anlagefläche des Stellgliedes 6 kommt, wird eine Beschädigung
der Kanten der einzelnen Ausnehmungen 7 vermieden.
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Wie ohne weiteres ersichtlich, ist die Erfindung nicht auf teleskoperende
Rohre von Säulen von Tischen, Stühlen, Sitzen und dergleichen beschränkt, sondern
kann allgemein zur mechanischen Blockierung zweier teleskopierender Rohre benutzt
werden.
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In Abwandlung des dargestellten Ausführungsbeispieles kann auf die
allein zur Erzeugung einer Verstellkraft dienende Gasfeder verzichtet werden, z.B.
um eine besonders billige Anordnung zu schaffen.
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Wie ohne weiteres ersichtlich, kann das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel auch derart geaildert werden, daß Innen- und Außenrohr in ihrer
Funktionsweise vertauscht werden. In diesem Fall befinden sich z.B. die Durchgangsöffnungen
9 sodann im Außenrohr und nicht im Innenrohr.
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Anstelle des Lochbleches 8 können die Ausnehmungen 7 naturgemäß auch
in beliebiger anderer Weise vorgesehen, insbesondere in die Wandung des einen der
beiden Rohre eingearbeitet werden. Wie an sich bekannt,können z. B. Ringnuten in
Anwendung kommen.
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Anstelle der kugelförmigen Form und Gestalt der Blockierkörper kann
auch eine andere Form und Gestalt gewählt werden. So Können z. B. die Bloclderkdrper
als zylindrische Walzen ausgebildet 23eltl.
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Wenn auch Kreisquerschnitt der beiden teleskopierenden Rohre bevorzugt
ist, so können auch beliebige andere Querschnittsformen im Bedarfsfall in Anwendung
kommen.
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Anstelle der Gasfeder kann auch eine mechanische Schraubenfeder benutzt
werden.
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Das Stellglied 6 kann auch eine nichtzylindrische Formgebung haben.
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Allerdings ist die zylindrische Formgebung besonders dann sehr zweckmäßig,
wenn mehrere, z.B. zwei oder drei Blockierkörper in Anwendung kommen. In diesem
Fall ergibt sich insbesondere der schon erwähnte Vorteil, daß in der Blockierstellung
die' beiden teleskopierenden Rohre gegen Verdrehung gegeneinander gesichert sind.
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ausgebildet Wenn auch die Anordnung bevorzugt derart
wird, daß die radiale Erstreckung der Abstufung 10 in der äußeren Anlagefläche des
Stellgliedes 6 in etwa gleich der Tiefe der Ausnehmungen 7 gewählt wird, so kann
jedoch auch eine größere radiale Erstreckung der Abstufung 10 in Anwendung kommen.
Unbedingt darauf zu achten ist jedoch, daß die Größe der radialen Erstreckung der
Abstufung 10 mindestens so groß ist wie die Eindringtiefe der Blockierkörper in
den Ausnehmungen 7, damit gewährleistet ist daß beim Ubergang von der Blockier-
in die Lösestellung die Blockierkörper auch tatsächlich vollständig außer Eingriff
mit den Ausnehmungen 7 kommen.