-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Filtervorrichtung mit wenigstens
einem Filterschlauch zwischen einer Rohgasseite und einer Reingasseite
mit einer Reinigungseinrichtung zum Reinigen des Filterschlauches,
wobei jeder Filterschlauch einen Schlauchkörper mit einer Längsachse
und einem ersten Ende mit einer Schlauchöffnung aufweist.
-
Eine
solche Filtervorrichtung ist aus dem allgemeinen Stand der Technik
bekannt. Solche Filterschläuche
sind in der Regel in einer Mehrzahl und in Gruppen angeordnet und
befinden sich in einer Unterdruckkammer zwischen einer Rohgasseite
und einer Reingasseite. Das Rohgas wird in die rohgasseitige Abteilung
der Unterdruckkammer eingeleitet und strömt durch den Schlauchmantel
eines Filterschlauchs in das Innere desselben und durch das Schlauchinnere über eine
Schlauchöffnung
in einer Reingasabteilung der Unterdruckkammer. Von dieser Reingasabteilung
wird das Reingas wieder abgegeben. Die am Schlauchkörper bzw.
dem Schlauchmantel festgehaltenen Verunreinigungen, der Filterkuchen,
muss von Zeit zu Zeit von dem Schlauchkörper entfernt werden, um die
reinigende Wirkung jedes Filterschlauchs nicht zu beeinträchtigen.
-
Für eine solche
Reinigung sind Reinigungsverfahren bekannt. Ein solches Verfahren
des Standes der Technik besteht darin, oberhalb eines Filterschlauchs
eine Düse
anzuordnen, durch die ein sogenannter "Jetpuls" schräg zu einer Längsachse
in den Filterschlauch geleitet wird, so dass sich der Schlauchkörper in
eine Wellenbewegung oder Vibration versetzt. Damit soll der Filterkuchen
vom Schlauchkörper
abgeschüttelt
werden. Ein solcher Jetpuls erfolgt unkontrolliert, so dass die
Reinigung nicht an allen Schlauchteilen zufriedenstellend erfolgt.
-
Eine
weitere Möglichkeit
des Standes der Technik besteht darin, eine Düsenlanze in den Schlauchkörper einzuführen. Mit
einer solchen Düsenlanze
werden Schlauchkörper
regelmäßig verletzt,
z.B. zerschnitten, so dass aufwändige
Arbeitsgänge
erforderlich sind, um den Filterschlauch durch einen neuen zu ersetzen.
-
Die
dritte Variante zur Reinigung eines solchen Filterschlauches besteht
darin, den Filterschlauch auszubauen und etwa trocken oder nass
in einem Reinigungsunternehmen reinigen zu lassen.
-
Alle
vorher genannten Verfahren sind unbefriedigend, da sie entweder
nicht sorgfältig
genug arbeiten, kostenintensiv oder technisch aufwändig sind.
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Filtervorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einer Reinigungseinrichtung verbunden
ist, welche jeden Filterschlauch in zufriedenstellender Weise reinigt.
-
Die
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass die Reinigungseinrichtung in Längsrichtung jedes Filterschlauchs
bewegbar angeordnet ist und eine Mehrzahl von Düsen zur Abgabe eines Druckfluids
aufweist, wobei eine Betätigung
der Düsen
die Reinigungseinrichtung in eine Drehbewegung um eine Achse parallel
zur Längsachse
versetzt.
-
Mit
der erfindungsgemäßen Filtervorrichtung ist
eine zuverlässige
Reinigung eines Filterschlauchs gewährleistet. Die Reinigungseinrichtung
kann z.B. die Form eines Düsenkopfes
aufweisen, der in einem Filterschlauch oder neben einem Filterschlauch,
parallel zu diesem, bewegt wird. Durch die Abgabe eines Druckfluids
an einer in Längsrichtung
bestimmten Position wird jeder Bereich des Schlauchkörpers sicher
erreicht und eine mechanische Verletzung des Schlauchkörpers vermieden.
-
Weitere
Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche
2 bis 6.
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Ansicht im Längsschnitt
einer Filtervorrichtung mit einer in einem Filterschlauch geführten Reinigungseinrichtung;
-
2 eine
Draufsicht auf eine Gruppe von Filterschläuchen mit mehreren Reinigungseinrichtungen.
-
3 eine
schematische Darstellung eines Düsenkopfes
mit Aufnahmen zur variablen Anordnung von Düsen gemäß vorliegender Erfindung;
-
4a schematische
Seitenansicht einer ersten Version einer variablen Düse;
-
4b schematische
Draufsicht auf die variable Düse
aus 4a mit einem Rundloch als Düsenöffnung;
-
5a schematische
Seitenansicht einer zweiten Version einer variablen Düse;
-
5b schematische
Draufsicht auf die variable Düse
aus 5a mit einem Rundloch als Düsenöffnung;
-
6a schematische
Seitenansicht einer zweiten Version einer variablen Düse;
-
6b schematische
Draufsicht auf die variable Düse
aus 6a mit einem Langloch als Düsenöffnung;
-
7 schematische
Seitenansicht des Düsenkopfes
mit einer Gitterblende für
Membran-Verbundfilter.
-
In 1 ist
schematisch im Längsschnitt eine
Filtervorrichtung 1 dargestellt. Die Filtervorrichtung 1 umfaßt einen
Filterschlauch, der mit seinem Schlauchkörper 3.1 bzw. Schlauchmantel
in einer Öffnung 5 einer
Kopfplatte 7 eingespannt ist. Durch diese Festlegung ergibt
sich eine Schlauchöffnung 3.2 über im wesentlichen
den gesamten Querschnitt des aufgespannten Schlauchkörpers 3.1.
In 1 befindet sich oberhalb der Kopfplatte 7 eine
sogenannten Reingasseite 9, und unterhalb der Kopfplatte 7 befindet
sich die sogenannte Rohgasseite 11.
-
Durch
die Schlauchöffnung 3.2 hängt schwebend
eine Reinigungseinrichtung 13 in den Schlauchkörper 3.1 hinein.
In anderen Ausführungsformen
kann die Reinigungseinrichtung 13 auch von der Rohgasseite
aus bzw. von unten eingeführt
sein. Die Reinigungseinrichtung 13 umfaßt im wesentlichen eine stangenförmige Halterung 13.1 und
an einem in den Schlauchkörper 3.1 ragenden
freien Ende einen Düsenkopf 13.2.
Auf dem Düsenkopf 13.2 befindet
sich eine Mehrzahl von Düsen 13.3,
die in Bezug zum Düsenkopf 13.2 tangential
angeordnet sind und den Düsenkopf 13.2 an
dem stangenförmigen Element 13.1 oder
aber den Düsenkopf 13.2 zusammen
mit dem stangenförmigen
Element 13.1 in Drehung versetzen, wenn ein Druckfluid
aus den Düsen 13.3 abgegeben
wird. Die Drehrichtung ist mit einem Pfeil schematisch dargestellt.
-
In
weiteren Ausführungsformen
ist der Düsenkopf 13.2 in
Düsenringe
(nicht dargestellt) unterteilt, wobei die tangentiale Ausrichtung
der Düsen 13.3 auf
benachbarten Düsenringen
entgegengesetzt oder gleichgerichtet ist. Bei Austritt eines Druckfluids
aus den Düsen 13.3 werden
dadurch die jeweiligen Düsenringen
in entgegengesetzte Richtungen gedreht.
-
In
der in 1 dargestellten Situation tritt ein gasförmiges Druckfluid,
z.B. Druckluft, aus den Düsen 13.3 aus.
Durch den Austritt von Druckluft aus den Düsen 13.3 wird auf
die Innenwand des Schlauchkörpers 3.1 ein
Druck ausgeübt,
der den Schlauchkörper 3.1 nach
außen
wölbt.
Die Reinigungseinrichtung 13 hat eine Längsachse, die in etwa mit einer
Längsachse
des gespannten Schlauchkörpers 3.1 zusammen
fällt oder
parallel zu dieser verläuft.
Die Reinigungseinrichtung 13 ist auf dieser Längsachse über die
gesamte Länge
des Schlauchkörpers 3.1 bewegbar
angeordnet, so daß diese
hin und her bewegt werden kann. Wenn das Druckfluid bzw. die Druckluft
aus den Düsen 13.3 austritt.
Während
sich die Reinigungseinrichtung 13 in Längsrichtung bewegt, wird in
dem Schlauchkörper 3.1 eine
kontrollierte Druckwelle erzeugt, die sich entsprechend von oben,
das heißt,
von der Einspannung des Schlauchkörpers an der Kopfplatte 7,
nach unten, das heißt,
zum freien Ende des Filterschlauchs 3 hin, fortsetzt. In
Abhängigkeit
von der Anzahl von Düsen 13.3 in
einer horizontalen Ebene setzen sich gleichzeitig Wellenbewegungen
konzentrisch im Umfangsbereich des durch die Druckluft beaufschlagten
Schlauchkörpers 3.1 fort.
-
In
Abhängigkeit
von der Geschwindigkeit der Drehung des Düsenkopfes 13.2 bzw.
der Düsenringe (nicht
dargestellt) und in Abhängigkeit
von der Anzahl der Düsen 13.3 wird
die Wellenbewegung zu einer kontrollierten Vibration, mit welcher
ein auf der Außenseite
des Schlauchkörpers 3.1 anhaftendes
Filtergut abgeschüttelt
werden kann.
-
Auf
der Reingasseite 9 ist über
der Schlauchöffnung 3.2 optional
eine Glocke 15 ausgebildet, die einen Anschluß 15.1 zum
Absaugen von Innenstaub aufweist. Die Reinigungsvorrichtung 13 kann
auch mit einem flüssigen
Druckfluid betrieben werden. Bei dieser Betriebsweise wird die Reinigungseinrichtung nicht
in einem Schlauchkörper 3.1 angeordnet
und in Längsrichtung
bewegt, sondern neben einem Schlauchkörper 3.1. In 2 ist
eine Draufsicht von einer Gruppe von Filterschläuchen 3 mit Schlauchkörpern 3.1 dargestellt.
Es können
einer solchen Gruppe von Filterschläuchen 3 auch einzelne
Filterschläuche
entnommen werden und durch jeweils eine Reinigungseinrichtung ersetzt
werden. In praktischer Weise werden zentrale Filterschläuche 3 entnommen,
so daß die
statt dessen eingesetzten Reinigungseinrichtungen 13 von
verbleibenden Filterschläuchen 3 umgeben
sind. Die Reinigungseinrichtungen 13 werden dann in der
vorbeschriebenen Art und Weise in Längsrichtung bewegt und mit
einem flüssigen
oder gasförmigen
Druckfluid getrieben, derart, daß sich der Düsenkopf 13.2 in
Drehung versetzt. Auch bei dieser Anwendung können in anderen Ausführungsformen
Düsenringe
mit entgegengesetzter oder gleicher Drehrichtung mit gleicher oder
unterschiedlicher Drehzahl verwendet werden. In dieser Weise können die
umliegenden Schlauchkörper 3.1 mit
dem flüssigen
Druckfluid gewaschen werden.