DE20318899U1

DE20318899U1 - Pneumatischer Antrieb für Türen oder Kofferraumklappen in Fahrzeugen des öffentlichen Personen-Nah- und -Fernverkehrs, insbesondere Omnibussen

Info

Publication number: DE20318899U1
Application number: DE20318899U
Authority: DE
Original assignee: Gebrueder Bode GmbH and Co KG
Current assignee: Gebrueder Bode GmbH and Co KG
Priority date: 2003-12-05
Filing date: 2003-12-05
Publication date: 2005-04-14
Anticipated expiration: 2013-12-06

Abstract

Pneumatischer Antrieb der Türen oder Kofferraumklappen in Fahrzeugen des öffentlichen Personen-Nah- und -Fernverkehrs, insbesondere Omnibussen, mit mindestens einem pneumatischen Antriebszylinder mit beidseitig beaufschlagbarem Kolben, der über ein Umsteuerventil mit einer Druckluftquelle verbindbar ist, wobei das Umsteuerventil eine erste Ventilstellung besitzt, in welcher die eine Öffnungsbewegung der Tür bewirkende Seite des Kolbens beaufschlagt wird, und eine zweite Ventilstellung, in der die eine Schließbewegung der Tür bewirkende Seite des Kolbens beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungsleitungen (3.1, 3.2) zwischen dem Umsteuerventil (2) und den Ein/Ausgängen (1.2, 1.3) des Antriebszylinders (1) jeweils ein Drosselrückschlagventil (5, 6) angeordnet, das jeweils die in den Antriebszylinder (1) einströmene Zuluft ungedrosselt und die aus dem Antriebszylinder (1) abströmende Abluft gedrosselt passieren lässt, wobei mindestens bei einem der Drosselrückschlagventile der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 6.1) ansteuerbar veränderbar ist und während der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür in vorgegebener Weise verändert wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Antrieb für Türen oder Kofferraumklappen in Fahrzeugen des öffentlichen Personen-Nah- und -Fernverkehrs, insbesondere Omnibussen, mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1. Derartige pneumatische Antriebe sind an sich bekannt und beispielsweise in EP 0 446 651 A2 beschrieben.
Bei derartigen Antrieben besteht das Bedürfnis, die Öffnungs- und Schließbewegung der Tür in ihrem Ablauf zu beeinflussen, um insbesondere zu verhindern, dass die Tür mit zu hoher Geschwindigkeit in die Öffnungslage oder Schließlage einfährt, wodurch starke Geräusche entstehen und Beschädigungen verursacht werden können.
Es ist grundsätzlich bekannt, an derartigen Türen Dämpfungsmittel zur Dämpfung der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür am Ende des Öffnungsweges oder des Schließweges vorzusehen. Derartige Mittel erfordern zusätzliche konstruktive Maßnahmen und sind in ihrer Wirksamkeit begrenzt.
Es ist auch bekannt, zur Abbremsung der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür von der Türsteuereinrichtung aus einen Gegendruckimpuls auf den jeweiligen Eingang des Antriebszylinders zu geben, aber diese Vorgehensweise erfordert aufwendige Steuermaßnahmen und ist ebenfalls in der Wirkung begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen pneumatischen Antrieb mit den im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 angegebenen Merkmalen so auszubilden, dass eine direkte Beeinflussung der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Schutzanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, das System abluftgedrosselt arbeiten zu lassen, d.h. die einströmende Druckluft wird "ungedrosselt" in den Antriebszylinder geleitet, während die an der anderen Zylinderseite anstehende Druckluft über eine Drossel abgeleitet wird, bei welcher der Durchmesser der Drosseldüse ansteuerbar veränderbar ist und während der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür in vorgegebener Weise verändert wird. Dies hat zur Folge, dass die Geschwindigkeit des Kolbens des Antriebszylinders vom jeweiligen Durchmesser der Drosseldüse abhängig ist.
Hierdurch lässt sich die Kolbengeschwindigkeit zu jedem Zeitpunkt in gewünschter Weise steuern und damit die Geschwindigkeit der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür. So ist es beispielsweise möglich, gegen Ende der Öffnungs- und/oder Schließbewegung die Tür durch Verkleinerung des Drosselduchmessers abzubremsen, um sie mit einer gewünschten Endgeschwindigkeit in die Endlage einlaufen zu lassen. Wie weiter unten anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, lässt sich die Türbewegung über ihren ganzen Verlauf innerhalb vorgegebenen Grenzen beeinflussen. Die Steuerung des Durchmessers der Drosseldüse kann weg- oder zeitabhängig erfolgen und sie kann nach einem fest vorgegebenen Programm ablaufen.
Es können Drosselrückschlagventile eingesetzt werden, bei denen die Ansteuerung über ein mechanisches Stellglied erfolgt, bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Ansteuerung über ein elektrisches Stellglied, dem von einer elektrischen Türsteuereinrichtung aus ein elektrisches Steuersignal zugeführt wird. Dabei ist es möglich, in an sich bekannter Weise den Weg- und/ oder Zeitverlauf der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür zu erfassen und der Türsteuereinrichtung entsprechende Signale zuzuführen, aus denen dann nach vorgegebenem Programm Steuersignale zur Veränderung des Durchmessers der Drosseldüse erzeugt und zugeführt werden.
Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen pneumatischen Antrieb und seine Funktionsweise näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
1 in einem Prinzipschaltbild einen pneumatischen Antriebszylinder und den pneumatischen Betätigungskreis;
2 ein Diagramm für einen möglichen Verlauf des Durchmessers der Drosseldüse während einer Öffnungsbewegung der Tür.
1 zeigt einen Antriebszylinder 1 zum Antrieb einer nicht dargestellten Tür oder Kofferraumklappe in einem Fahrzeug des öffentlichen Personen-Nah- und -Fernverkehrs, also beispielsweise einem Omnibus.
Der Antriebszylinder 1 besitzt einen Kolben 1.1, der in beiden Bewegungsrichtungen mit Druck beaufschlagbar ist. Hierzu ist der Antriebszylinder mit einem ersten Ein/Ausgang 1.2 und einem zweiten Ein/Ausgang 1.3 versehen. Wird dem ersten Ein/Ausgang 1.2 Druckluft zugeführt, so bewegt sich der Kolben in Pfeilrichtung "Tür auf", und gleichzeitig wird über den Ein/Ausgang 1.3 Luft abgeführt. Wird dem zweiten Ein/Ausgang 1.3 Druckluft zugeführt und über den ersten Ein/Ausgang 1.2 Luft abgeführt, so bewegt sich der Kolben 1.1. in der entgegengesetzten Richtung zur Erzeugung der Schließbewegung der Tür.
Die Zuführung der Druckluft erfolgt von einer Druckluftquelle 4 aus, die über eine Leitung 4.1 an den Eingang eines Umsteuerventils 2 angeschlossen ist, welches zwei Ventilstellungen einnehmen kann, je nachdem, ob dem Steuereingang 2.1 für die Öffnungsbewegung oder dem Steuereingang 2.2 für die Schließbewegung ein Steuersignal zugeführt wird. In dem in 1 dargestellten Ausführungs beispiel ist das Umsteuerventil in die Stellung "Tür auf" gebracht. Dies bedeutet, dass die Druckluft von der Druckluftquelle 4 in die Zuleitung 3.1 und über ein Drosselrückschlagventil 5 dem ersten Eingang 1.2 des Antriebszylinders 1 zugeführt wird. In der zweiten, nicht dargestellten Ventilstellung des Umsteuerventils 2 würde die Druckluft von der Druckluftquelle 4 in die Zuleitung 3.2 und über das Drosselrückschlagventil 6 zum zweiten Eingang 1.3 des Antriebszylinders 1 gelangen.
Die Abluft, also im dargestellten Zustand der Schaltung die Luft links des Kolbens 1.1, gelangt über den zweiten Ein/Ausgang 1.3 und das Drosselrückschlagventil 6 zurück zum Umsteuerventil 2 und wird dort nach außen abgegeben.
Im folgenden wird die Funktionsweise der Drosselrückschlagventile 5 und 6 näher erläutert.
Das Drosselrückschlagventil besitzt eine Drosseldüse 5.1, die einem Rückschlagventil parallel geschaltet ist und deren Durchmesser ansteuerbar veränderbar ist. Dies kann beispielsweise mittels eines elektrischen Stellgliedes erfolgen, das über einen elektrischen Ansteuereingang 5.2 ansteuerbar ist.
In analoger Weise besitzt das Drosselrückschlagventil 6 eine Drosseldüse 6.1, die ebenfalls dem Rückschlagventil parallel geschaltet ist und deren Durchmesser mittels eines elektrischen Stellgliedes ansteuerbar veränderbar ist, indem einem Ansteuereingang 6.2 ein entsprechendes Steuersignal zugeführt wird.
Der Steuervorgang läuft in der Weise ab, dass beispielsweise während der dargestellten Öffnungsbewegung, bei welcher die Druckluft über das Drosselrückschlagventil 5 dem ersten Ein/Ausgang 1.2 zugeführt wird, die aus dem zweiten Ein/Ausgang 1.3 abströmende Luft, welche durch die Drosseldüse 6.1 strömt, in ihrer Abströmgeschwindigkeit beeinflusst wird, indem der Durchmesser der Drosseldüse in vorgegebener Weise verändert wird, indem von einer nicht dargestellten Türsteuereinrichtung dem Ansteuereingang 6.2 ein entsprechendes Steuersignal zugeführt wird. Die Steuerung des Durchmessers der Drosseldüse könnte beispielsweise den in 2 dargestellten Verlauf haben. Danach würde zu Beginn der Öffnungsbewegung der Drosselduchmesser zunächst stark erweitert, dann auf einen nahezu konstanten Wert zurückgeführt und schließlich gegen Ende der Öffnungsbewegung wieder stark verkleinert, wodurch eine Verlangsamung der Bewegung des Kolbens 1.1 und damit eine Verlangsamung der Öffnungsbewegung der Tür erreicht wird.
Analoge Vorgänge laufen ab, wenn während der Schließbewegung der Tür der Durchmesser der Drosseldüse 5.1 über den Steuereingang 5.2 verändert wird.
Bei den im dargestellten Ausführungsbeispiel erläuterten Drosselrückschlagventilen wurde davon ausgegangen, dass die Veränderung des Durchmessers der Drosseldüse über ein elektrisches Stellglied erfolgt. Selbstverständlich sind auch Ausführungen denkbar, bei denen der Durchmesser der Drosseldüse über ein mechanisches Stellorgan erfolgt, das mechanisch mit der Türbewegung gekoppelt ist, so dass der Durchmesser der Drosseldüse durch mechanische Ansteuerung verändert wird.

Claims

Pneumatischer Antrieb der Türen oder Kofferraumklappen in Fahrzeugen des öffentlichen Personen-Nah- und -Fernverkehrs, insbesondere Omnibussen, mit mindestens einem pneumatischen Antriebszylinder mit beidseitig beaufschlagbarem Kolben, der über ein Umsteuerventil mit einer Druckluftquelle verbindbar ist, wobei das Umsteuerventil eine erste Ventilstellung besitzt, in welcher die eine Öffnungsbewegung der Tür bewirkende Seite des Kolbens beaufschlagt wird, und eine zweite Ventilstellung, in der die eine Schließbewegung der Tür bewirkende Seite des Kolbens beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungsleitungen (3.1, 3.2) zwischen dem Umsteuerventil (2) und den Ein/Ausgängen (1.2, 1.3) des Antriebszylinders (1) jeweils ein Drosselrückschlagventil (5, 6) angeordnet, das jeweils die in den Antriebszylinder (1) einströmene Zuluft ungedrosselt und die aus dem Antriebszylinder (1) abströmende Abluft gedrosselt passieren lässt, wobei mindestens bei einem der Drosselrückschlagventile der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 6.1) ansteuerbar veränderbar ist und während der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür in vorgegebener Weise verändert wird.
Pneumatischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 5.2) in Abhängigkeit von dem von der Tür zurückgelegten Öffnungs- und/oder Schließweg verändert wird.
Pneumatischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 6.1) in Abhängigkeit von der beim Öffnungs- oder Schließvorgang verstrichenen Öffnungs- oder Schließzeit verändert wird.
Pneumatischer Antrieb nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 6.1) nach einem fest vorgegebenen Programm verändert wird.
Pneumatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 6.1) durch mechanische Ansteuerung veränderbar ist.
Pneumatischer Antrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellorgan der Drosseldüse mechanisch mit der Türbewegung gekoppelt ist.
Pneumatischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 6.1) durch elektrische Ansteuerung veränderbar ist.
Pneumatischer Antrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem elektrischen Ansteuereingang (5.2, 6.2) der Drosseldüse (5.1, 6.1) ein Steuersignal von einer elektrischen Türsteuereinrichtung zugeführt wird.
Pneumatischer Antrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Türsteuereinrichtung elektrische Signale zugeführt werden, die den Weg- und/oder Zeitverlauf der Öffnungs- und/oder Schließbewegung der Tür kennzeichnen und von der Türsteuereinrichtung aus diesen elektrischen Signalen das Steuersignal für den Durchmesser der Drosseldüse (5.1, 5.2) nach einem vorgegebenen Programm erzeugt wird.