DE20318387U1 - Pyrotechnischer Gasgenerator - Google Patents
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Abstract
Pyrotechnischer Druck- oder Gasgenerator, insbesondere zur Aktivierung eines Gurtstraffers oder als Anzündeinheit bei einem Airbag, mit einem Zünderkörper (7) und mit einem vorzugsweise topfförmigen Treibladungsgehäuse (8), wobei das Treibladungsgehäuse (8) aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyamid, Polyethylen oder Polypropylen besteht.
Description
- Die Erfindung betrifft einen pyrotechnischen Gasgenerator, insbesondere zur Aktivierung von Gurtstraffern bzw. als Anzündeinheit bei Airbags, mit einem Zünderkörper und mit einem vorzugsweise topfförmigen Treibladungsgehäuse.
- Derartige Gasgeneratoren sind bekannt und werden üblicherweise an unterschiedlichen Positionen in Fahrzeuge eingebaut. Das metallische Treibladungsgehäuse ist dabei in einer Topfform ausgeführt. Durch widrige Umwelteinflüsse, wie z.B.
- Feuchtigkeit durch Temperaturschwankungen, Tausalz, Öl, Fett und Staub kommt es an den Treibladungsgehäusen zu Korrosion. Treibladungsgehäuse verfügen über Sollbruchstellen, sodass der Gausaustritt nach einer Zündung in einem definierten Bereich erfolgt. Die Sollbruchstellen sind als Schwächungen der Wandstärke des Treibladungsgehäuses, z.B. in Form von Einprägungen, ausgeführt.
- Nachteilig ist, dass derartige Sollbruchstellen einen Angriffspunkt für Korrosion darstellen bzw. durch Korrosionseinwirkung als erstes undicht werden. Sind die Sollbruchstellen durchkorrodiert, kann z.B. Feuchtigkeit in die Treibladungshülse eintreten und die Treibladung zerstören.
- Die Erfindung zielt darauf ab, diesen Nachteil zu beseitigen und eine besonders gegen Alterung unempfindliche Gesamtkonstruktion für Gasgeneratoren zur Verfügung zu stellen.
- Diese Aufgabe wird durch einen Gasgenerator der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Treibladungsgehäuse aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyamid, Polyethylen oder Polypropylen besteht. Dadurch erhält man eine besonders widerstandsfähige, topfförmige Treibladungshülse, die die feuchtigkeitsempfindlichen Bestandteile des Gasgenerators wie z.B. Treibladung, Boosterladung und Zündpille dauerhaft schützt.
- Es ist günstig, wenn zur formschlüssigen Verbindung des Treibladungsgehäuses mit dem Zünderkörper an der Innenwand des Treibladungsgehäuses im Bereich des offenen Topfrandes und am äußeren Umfang des Zünderkörpers eine ineinandergreifende Verrippung vorgesehen ist. Durch die ineinander greifenden Rippen des Zünderkörpers und der Treibladungshülse wird die Kriechstrecke für eventuell eindringende Verschmutzung bzw. Feuchtigkeit verlängert.
- Alternativ dazu ist es vorteilhaft, wenn der Zünderkörper aus Kunststoff besteht und wenn der Zünderkörper mit dem Treibladungsgehäuse verschweißt ist. Durch das Verschweißen von Zünderkörper und Treibladungsgehäuse wird mit Sicherheit das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.
- Diese Ausführung hat außerdem den Vorteil, dass im Zünderkörper ein EMV-Schutzelement, z.B. ein Ferritkern und/oder ein ESD-Schutzelement, z.B. eine Elektrode einer Funkenstrecke, ein Kondensator oder ein Varistor, eingegossen sein kann. Für diese Elemente ist also keine gesonderte mechanische Befestigung notwendig.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
-
1 zeigt ein Beispiel eines Gasgenerators in geschnittener Darstellung entlang der Linie I-I in3 . -
2 ist eine Variante zu1 . -
3 ist eine Seitenansicht zu1 . - Ein pyrotechnischer Gasgenerator
13 basiert auf einem elektrischen Zündelement3 . Das Zündelement3 umfasst eine Zündpille1 und eine Boosterladung2 . Von der Zündpille1 führen zwei Anschlusskabel12 aus dem Gasgenerator13 . Da als Zündelement3 ein Glas/Metallzünder verwendet wird, befindet sich die Boosterladung2 im Zündelement3 . Das Zündelement3 wird von einem in axialer Richtung kreisrunden Zünderkörper7 in Position gehalten. Auf den Zünderkörper7 ist ein kreisrundes topfförmiges Treibladungsgehäuse8 aufgesetzt. Im Treibladungsgehäuse8 ist eine Treibladung10 angeordnet. Als Treibladungspulver der Treibladung10 wird ein Pulver auf Nitrocellulose-Basis verwendet. Dieses Treibladungspulver verfügt über reduzierte bzw. herabgesetzte Schadstoffwerte. - Das Treibladungsgehäuse
8 verfügt in seinem Boden über eine Sollbruchstelle11 , die die Richtung der austretenden Gase vorgibt. Die Anschlusskabel13 verlaufen von der Zündpille1 durch den Zünderkörper7 und schließlich aus dem Gasgenerator13 heraus. - Die Kontakte der Zündpille
1 sind aus Gründen des EMV-Schutzes auf ein EMV-Schutzelement, wie z.B. eine Drossel geführt und mit den nach außen führenden Anschlusskabeln12 verbunden. Alternativ kann der EMV-Schutz auch wie in den1 und2 dargestellt mit einem Ferritkern4 ausgeführt sein. Bei dieser Ausbildungsvariante umschließt der Ferritkern4 die an die Zündpille1 angeschlossenen Anschlusskabel12 , bzw. sind die Anschlusskabeln12 zumindest einmal durch den kreisringförmigen Ferritkern4 geschlungen. Zusätzlich kann bei einem metallischen Zünderkörper7 eine Funkenstrecke6 als ESD-Schutzelement vorgesehen sein. Weitere oder alternative Bauelemente gegen ESD-Schäden wie z.B. Kondensatoren oder Varistoren sind möglich. - Die Bauteile für ESD und EMV-Schutz sind in dem Zünderkörper
7 integriert bzw. zu einer kompakten Einheit in Kunststoff umspritzt. Das Treibladungsgehäuse8 ist aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit aus Kunststoff gefertigt und mittels einer Verrippung5 auf dem Zünderkörper7 befestigt. Die Verrippung5 ist sowohl an einer kreiszylindrischen Abstufung auf dem Zünderkörper7 , als auch an der Innenwand des Treibladungsgehäuses8 ausgeführt. Die Verrippung5 stellt somit einen besonders langen und schwierigen Kriechweg für Schmutz und Feuchtigkeit dar. Zusätzlich wird die Verrippung5 mit einem O-Ring9 abgedichtet. - Wird für die Herstellung von Zünderkörper
7 und Treibladungsgehäuse8 der gleiche Kunststoff, z.B. Polyamid oder Polyethylen verwendet, können die beiden Bauteile verschweißt werden. Bei dieser Verbindungstechnik ist kein O-Ring9 notwendig. - Bei Anlegen eines Zündpulses an die Anschlusskabel
12 zündet das Zündelement3 . Durch die heißen Gase und Partikel aus dem Zündelement3 wird die Treibladung10 sicher angezündet. - Mit Hilfe der oben beschriebenen EMV und ESD – Schutzmaßnahmen stellt der Gasgenerator
13 eine sehr sichere Ausführung dar. Durch das nichtleitende Gehäuse des Gasgenerators13 werden auch Kurzschlüsse mit der KFZ-Masse vermieden.
Claims (5)
- Pyrotechnischer Druck- oder Gasgenerator, insbesondere zur Aktivierung eines Gurtstraffers oder als Anzündeinheit bei einem Airbag, mit einem Zünderkörper (
7 ) und mit einem vorzugsweise topfförmigen Treibladungsgehäuse (8 ), wobei das Treibladungsgehäuse (8 ) aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polyamid, Polyethylen oder Polypropylen besteht. - Pyrotechnischer Gasgenerator nach Anspruch 1, wobei zur formschlüssigen Verbindung des Treibladungsgehäuses (
8 ) mit dem Zünderkörper (7 ) an der Innenwand des Treibladungsgehäuses (8 ) im Bereich des offenen Topfrandes und am äußeren Umfang des Zünderkörpers (7 ) eine ineinandergreifende Verrippung (5 ) vorgesehen ist. - Pyrotechnischer Gasgenerator nach Anspruch 1, wobei der Zünderkörper (
7 ) aus Kunststoff besteht und der Zünderkörper (7 ) mit dem Treibladungsgehäuse (8 ) verschweißt ist. - Pyrotechnischer Gasgenerator nach Anspruch 3, wobei im Zünderkörper ein EMV-Schutzelement, z.B. ein Ferritkern (
4 ), eingegossen ist. - Pyrotechnischer Gasgenerator nach Anspruch 3 oder 4, wobei im Zünderkörper ein ESD-Schutzelement, z.B. eine Elektrode einer Funkenstrecke, ein Kondensator oder ein Varistor, eingegossen ist.
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011013545A1 (de) | 2011-03-10 | 2012-09-13 | Trw Airbag Systems Gmbh | Hybridgasgenerator und Modul mit einem Hybridgasgenerator und Verfahren zur Herstellung eines Hybridgasgenerators |
DE102013017383A1 (de) * | 2013-10-21 | 2015-04-23 | Trw Airbag Systems Gmbh | Anzündeinheit, insbesondere für einen Gasgenerator, Gasgenerator, Gassackmodul, Fahrzeugsicherheitssystem und Verfahren zur Herstellung einer Anzündeinheit |
DE102008039168B4 (de) | 2008-08-22 | 2023-06-22 | Zf Airbag Germany Gmbh | Pyrotechnische Antriebseinheit |
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- 2002-12-02 AT AT0081302U patent/AT6625U1/de not_active IP Right Cessation
-
2003
- 2003-11-27 DE DE20318387U patent/DE20318387U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102013017383A1 (de) * | 2013-10-21 | 2015-04-23 | Trw Airbag Systems Gmbh | Anzündeinheit, insbesondere für einen Gasgenerator, Gasgenerator, Gassackmodul, Fahrzeugsicherheitssystem und Verfahren zur Herstellung einer Anzündeinheit |
Also Published As
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AT6625U1 (de) | 2004-01-26 |
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Legal Events
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Effective date: 20040325 |
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R071 | Expiry of right |