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Die
Erfindung betrifft einen teleskopierbaren Linearantrieb mit einer
aus einem Antriebsmotor und einem die Motordrehzahl herabsetzenden
Getriebe gebildete Antriebseinheit und mit mindestens zwei Spindeln,
von denen eine mit der Antriebseinheit antriebstechnisch gekoppelt
ist, und mit einem festen Führungsrohr
und wenigstens einem relativ zu dem Führungsrohr in seiner Längsrichtung
verfahrbaren Teleskoprohr. Die in Rede stehenden teleskopierbaren
Linearantriebe sind in vielen Ausführungen bekannt. Sie werden
auch als Vorrichtungen verwendet, um beispielsweise eine Tischplatte
in der Höhe
zu verstellen. In einem solchen Anwendungsfall werden in die aus
Hohlprofilen bestehenden Tischbeine die Linearantriebe montiert.
Die Verwendung von mindestens zwei Spindeln bietet den Vorteil,
dass die Verstellgeschwindigkeit und der Hub gegenüber eine Hubvorrichtung
mit einer Spindel erhöht
wird.
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Bei
vielen Ausführungen
wird eine massive, mit einem Außengewinde
versehene Spindel von der Antriebseinheit angetrieben. Die weiteren
Spindeln sind als Hohlspindeln mit einem Außengewinde gestaltet. Die Spindeln
stehen in einer Mitnahmeverbindung, so dass die Drehrichtungen der
Spindeln gleich sind. Außerdem sind
auf die Spindeln Spindelmuttern aufgesetzt, die mit den ausfahrbaren
Teleskoprohren verbunden sind.
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Die
erwähnten
Linearantriebe sind vom konstruktiven Aufbau her recht aufwendig
und demzufolge entsprechend kostenintensiv. Dies ist unter anderem
darauf zurückzuführen, dass
die Hohlspindeln sehr teuer sind, und dass sie außerdem mit
einem Außengewinde
versehen sein müssen,
damit die aufgesetzte Spindelmutter sich in Längsrichtung der Hohlspindel
bewegen kann. Außerdem
ist es notwendig, dass das angeschlossene, zu verstellende Bauteil
seine Lage beibehält,
wenn die Antriebseinheit ausgeschaltet ist. Es ist deshalb notwendig,
dass die Linearantriebe mit einer zusätzlichen Bremse ausgerüstet werden,
die dann greift, wenn die Antriebseinheit ausgeschaltet ist. Dadurch
wird der konstruktive Aufwand noch zusätzlich erhöht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen teleskopierbaren Linearantrieb
der eingangs näher
beschriebenen Art so zu gestalten, dass der konstruktive Aufbau
durch Verringerung der benötigten Bauteile
vereinfacht wird, und dass auf Hohlspindeln verzichtet werden kann.
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Die
gestellte Aufgabe wird gelöst,
indem die Spindeln parallel und im Abstand zueinander angeordnet
sowie gegensinnig derart antreibbar sind, oder daß die Steigungen
entweder gleich, jedoch gegensinnig und die Spindel derart antreibbar
sind, dass die Antriebseinheit und das Teleskoprohr bzw. die Teleskoprohre
gegenüber
dem Führungsrohr
in gleicher Richtung verfahrbar sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Linearantrieb kann
nunmehr auf die als aufwendig anzusehenden Hohlspindeln verzichtet
werden. Da die Spindeln gegensinnig antreibbar sind bzw. die Steigungen
gegensinnig sind, kann das Teleskoprohr bzw. können die Teleskoprohre auch
mit erhöhter
Geschwindigkeit ausgefahren werden, wie noch nachstehend erläutert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist vorgesehen, dass der Linearantrieb zwei parallel und im Abstand
zueinander stehende Spindeln beinhaltet, dass die erste Spindel
mit einer fest mit dem Führungsrohr verbundenen
Spindelmutter in Eingriff steht und dass die zweite Spindel eine
in Längsrichtung
der Spindel verfahrbare, gegen Drehung gesicherte Spindelmutter
trägt,
und dass auf die zweite Spindel auf dem der Antriebseinheit abgewandten
Endbereich ein das Führungsrohr
umgreifender Gleitschub festgelegt ist.
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Bei
eingeschalteter Antriebseinheit verfährt diese mit einer Geschwindigkeit,
die sich aus der Drehzahl und der Steigung der dem Führungsrohr zugeordneten
Spindel ergibt. Dadurch wird jedoch auch die zweite Spindel mit
der gleichen Geschwindigkeit verfahren. Da jedoch die Spindelmutter
sich durch die Drehung der zweiten Spindel noch bewegt, ergibt sich
eine überlagerte
Geschwindigkeit, so dass sich die Ausfahrgeschwindigkeit des an
die Spindelmutter angeschlossenen Teleskoprohres vergrößert. Im
Gegensatz zu den bislang bekannten Linearantrieben befinden sich
im eingefahrenen Zustand die Teleskoprohre nicht im Inneren des
Führungsrohres, sondern
sie stehen parallel und im Abstand dazu. Das zu verstellende Bauteil
ist jedoch nach wie vor an dem inneren Teleskoprohr angeschlossenen.
Es ist deshalb erfindungsgemäß vorgesehen,
dass der Linearantrieb zwei Teleskoprohre aufweist, dass das innere
Rohr an der Spindelmutter der zweiten Spindel und das äußere Teleskoprohr
an dem Gleitschub festgelegt ist. Das äußere Teleskoprohr ist funktionell vergleichbar
mit dem mittleren Teleskoprohr eines herkömmlichen Linearantriebes. Das
innere Teleskoprohr ist an der der Antriebseinheit abgewandten Seite
an der Spindelmutter festgelegt, so dass das innere und das äußere Teleskoprohr
ineinander fahrbar sind.
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In
einer bevorzugten Ausführung
ist ferner vorgesehen, dass die Steigungen der Spindeln gleich sind.
Die Steigungen sind so gewählt,
dass der Linearantrieb insgesamt selbsthemmend ist, so dass auf Bremselemente
zum Halten der Last bei abgeschalteter Antriebseinheit verzichtet
werden kann. Es ist ferner vorgesehen, dass die Längen der
Spindeln gleich sind. Damit der Linearantrieb unverschiebbar montiert
werden kann, ist vorgesehen, dass das Führungsrohr an der der Antriebseinheit
abgewandten Seite einen Standfuß aufweist.
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In
bevorzugter Ausführung
ist vorgesehen, dass der Linearantrieb aufrechtstehend montiert wird,
beispielsweise in die aus einem Hohlprofil gebildeten Tischbeine
eines Tisches, dessen Tischplatte höhenverstellbar ist. Es ist
außerdem
möglich, dass der
Linearantrieb in verschiedenen Einbaulagen montiert werden kann.
Bevorzugt stehen jedoch die Spindeln senkrecht, wobei entweder die
Antriebseinheit oben oder unten liegt. Die jeweilige Einbaulage richtet
sich nach dem Anwendungsfall. Das Führungsrohr und die Teleskoprohre
sind zweckmäßigerweise
aus Vierkantrohren hergestellt.
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Anhand
der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Linearantrieb
im Aufriss, mit einer schräg
zu den Spindeln gerichteten Blickrichtung;
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2 den Linearantrieb gemäß der 1 mit einer rechtwinklig
auf die Spindeln gerichteten Blickrichtung, und
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung, bei der jedoch
die Antriebseinheit unten liegt.
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Der
in den 1 bis 3 dargestellte teleskopierbare
Linearantrieb 10 enthält
eine Antriebseinheit, die aus einem Elektromotor 8 und
einem die Motordrehzahl herabsetzenden Getriebe 19 besteht. Der
Linearantrieb 10 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit zwei baugleichen Spindeln 11, 12 ausgestattet,
d. h. die Abmessungen und die Steigungen der Spindeln 11, 12 stimmen überein.
Das Getriebe 19 ist so ausgelegt, dass bei eingeschaltetem
Elektromotor 8 die Spindeln 11, 12 gegensinnig angetrieben
werden, d. h. eine Spindel dreht sich im Uhrzeigersinn und die andere
Spindel entgegen dem Uhrzeigersinn. Der ersten Spindel 11 ist
ein als ortsfest anzusehendes Führungsrohr 13 zugeordnet, welches
an der der Antriebseinheit zugewandten Seite mit einer Spindelmutter 14 fest
verbunden ist. Das Führungsrohr 13 ist
an der der Antriebseinheit abgewandten Seite mit einem Standfuß 15 ausgestattet.
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Auf
die zweite Spindel 12 ist eine Spindelmutter aufgesetzt,
die in nicht näher
erläuterter
Weise gegen Drehung gesichert ist, so dass sie sich bei Drehung
der Spindel 12 in ihrer Längsrichtung verschiebt. Auf
den der Antriebseinheit abgewandten Endbereich ist auf die zweite
Spindel 12 ein Gleitschub 17 gelagert, der eine
maulartige Ausnehmung aufweist, so dass dieser das Führungsrohr 13 umgreift.
In nicht dargestellter Weise ist an die Spindelmutter 16 das
innere Teleskoprohr angeschlossen, und zwar an der der Antriebseinheit
abgewandten Seite, so dass es sich in Richtung zum Gleitschuh 17 erstreckt.
In ebenfalls nicht dargestellter Weise ist an dem Gleitschuh an
der der Antriebseinheit zugewandten Seite das äußere Teleskoprohr angeschlossen,
welches das innere Teleskoprohr umgreift. Es ergibt sich aus den
Figuren, dass die beiden Teleskoprohre ineinander verfahrbar sind.
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Werden
beide Spindeln 11, 12 gegensinnig angetrieben,
verschiebt sich die Antriebseinheit gegenüber dem Führungsrohr 13 in Längsrichtung
der Spindel 11. Dadurch wird jedoch auch die Spindel 12 sinngemäß mitgenommen,
und demzufolge verschiebt sich der Gleitschuh 17 gegenüber dem
Führungsrohr 13.
Das an dem Gleitschuh angeschlossene äußere Teleskoprohr fährt demzufolge
mit der Geschwindigkeit der Antriebseinheit aus. Da sich jedoch die
Spindelmutter 16 durch die Drehung der zweiten Spindel 12 ebenfalls
in Längsrichtung
der Spindel 12 verschiebt, d. h. sie verfährt in Richtung
zur Antriebseinheit, wird auch das angeschlossene Teleskoprohr gegenüber dem äußeren Teleskoprohr
verfahren, so dass sich die Geschwindigkeit vergrößert, d.
h., die Geschwindigkeit des inneren Teleskoprohres ist doppelt so
groß wie
die des äußeren Teleskoprohres.
In nicht näher
dargestellter Weise ist das zu verstellende Bauteil mit dem inneren
Hubrohr gekoppelt.
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Die 2 zeigt den Linearantrieb 10 in
einer gegenüber
der 1 geänderten
Blickrichtung, wobei der Linearantrieb 10 aufrechtstehend
montiert werden kann, und wobei die Antriebseinheit oben ist. Die 3 zeigt den Linearantrieb
in einer Einbaulage, bei der die Antriebseinheit unten steht.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Wesentlich
ist, dass die Spindeln 11 parallel und im Abstand zueinander
angeordnet sowie gegensinnig antreibbar sind, dass einer Spindel 11 das
ortsfeste Führungsrohr 13 und
dass der anderen Spindel 12 die teleskopierbaren Rohre
zugeordnet sind, so dass sich die Geschwindigkeit des inneren Teleskoprohres überlagert.