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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Duschvorrichtung gemäß Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
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Herkömmliche Duschvorrichtungen
weisen üblicherweise
ein Mischventil auf, in das wenigstens eine Kaltwasserleitung sowie
eine Warmwasserleitung mündet.
Mittels eines verstellbaren Hebels kann vom Benutzer die am Duschkopf
bzw. an einer Brause austretende Wassertemperatur sowie die geförderte Wassermenge
eingestellt werden. Die Einstellung erfolgt am Mischventil derart,
dass je nach gewünschter
Temperatur ein vorgegebenes Mischungsverhältnis aus kaltem und heißen Wasser
sowie eine vorgegebene Durchflussmenge an Warm- oder Kaltwasser
eingestellt wird.
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Bei sogenannten Wechselduschenprogrammen
strömt
abwechselnd kaltes und warmes Wasser aus der Dusche, wobei je nach
gewünschtem
Effekt auf den Körper
des Benutzers das Kaltwasser eine Temperatur von ca. 10 bis 30 °C aufweisen
kann. Die Warmwassertemperatur liegt üblicherweise bei ca. 40 °C. Solche
Wechselduschen können
vom Benutzer durch entsprechendes Vorwählen am Mischventil auf manuelle
Weise durchgeführt
werden. Es sind jedoch auch Duschvorrichtungen bekannt, die entsprechend
steuerbare Mischventile aufweisen, so dass durch Auswahl entsprechender
Programme an einer Bedieneinheit automatisch gesteuerte Wechselduschen
durchgeführt
werden können.
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Aus der
DE 197 02 358 A1 ist eine
Duscheinheit bekannt, die eine Vielzahl von Brausen aufweist, die über Ventile
einzeln angesteuert werden können. Die
Ansteuerung erfolgt über
eine zentrale Steuerung, die einen Speicher umfasst, in dem verschiedene
Duschabläufe
als Programme abgespeichert sind. Bei Abruf eines solchen Programms
werden die einzelnen Brausen, ihre Temperatur, die Menge des aus ihnen
austretenden Wassers in einer bestimmten Zeitfolge gesteuert.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, eine Duschvorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der mittels
einfacher Handhabung unterschiedliche Duschprogramme bzw. Wechselduschprogramme
abrufbar sind.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des
Schutzanspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine erfindungsgemäße Duschvorrichtung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 weist eine Steuereinrichtung zur Steuerung
einer Temperatur und/oder Fördermenge
des Duschwassers mittels steuerbarer Heizeinrichtung sowie eine
Benutzeroberfläche
mit einer Eingabeeinrichtung zur Auswahl eines von wenigstens zwei
Wechselduschprogrammen auf. Die Eingabeeinrichtung ermöglicht somit die
Auswahl aus wenigstens zwei vorprogrammierten Steuerprogrammen,
welche durch geeignete Ansteuerung der Heizeinrichtung die Förderung
von abwechselnd kaltem und warmem Duschwasser aus einem Duschkopf
oder einer Brause ermöglichen.
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Ein typisches Wechselduschprogramm
kann bspw. vorsehen, dass über
mindestens zwei Zyklen zunächst
warmes Wasser mit einer Temperatur von ca. 38 bis 42 °C und anschließend kaltes
Wasser aus dem Duschkopf oder der Brause ausströmt. Das warme Wasser kann dabei
während
ca. 2 Minuten und das kalte Wasser während ca. 30 Sekunden ausströmen. Ein
weiteres Programm kann vorsehen, dass die Zyklen jeweils ca. 1 Minute
dauern, so dass jeweils nach einer Minute von kaltem auf warmes
Wasser bzw. von warmem auf kaltes Wasser umgeschaltet wird. Als
kalte Temperatur kann dabei je nach Wunsch des Benutzers eine Kaltwasserzulauftemperatur
oder eine leicht vorgewärmte
Temperatur von bis zu 30 °C
definiert werden. Es sind jeweils unterschiedliche Zyklusdauern
und Temperaturbereiche möglich,
wobei vorzugsweise jeweils feste Programme eingestellt sind, die
dann nur noch vom Benutzer ausgewählt werden müssen.
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Die Auswahl kann in einfacher Weise
mittels Auswahltasten erfolgen, wobei für die Auswahl aus zwei unterschiedlichen
Programmen entsprechend zwei Auswahltasten erforderlich sind. Wird
eine dieser Tasten gedrückt,
beginnt das Wechselduschprogramm und läuft über mindestens zwei Zyklen,
bis das Programm durch nochmaliges Drücken der zuvor gedrückten bzw.
einer weiteren Stopp-Taste beendet wird. Es sind jedoch auch andere
Arten der Programmauswahl und -steuerung denkbar, bspw. mittels
eines einzigen Schalters oder Hebels, der in unterschiedliche Richtungen
verschwenkt und/oder gedrückt
werden kann. Eine Bedienungssystematik kann bspw. darin bestehen,
dass eine Auswahl aus zwei Programmen durch entsprechendes einmaliges Drehen
eines Drehknebels um einen geringen Drehwinkel und das Starten des
Programms durch einmaliges Drücken
erfolgt. Ein nochmaliges Drücken
kann das Programm vorzeitig beenden, während eine Temperatursteuerung
ggf. mittels Verdrehen des Drehknebels erfolgen kann.
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Die Benutzeroberfläche mit
den Tasten ist vorzugsweise in einem Bereich innerhalb der Dusche angeordnet,
der vom Benutzer bequem erreicht und eingesehen werden kann. Eine
Anordnung außerhalb
der Dusche ist nicht sinnvoll, da auf diese Weise eine Programmauswahl,
ein schnelles Abschalten und/oder ein Justieren der Temperatur bzw.
Durchlaufmenge erschwert ist. Bei einer Anordnung in der Wand innerhalb
der Dusche muss die Benutzeroberfläche zumindest spritzwassergeschützt, vorzugsweise
jedoch wasserdicht ausgeführt
sein.
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Weiterhin kann die Eingabeeinrichtung
der Benutzeroberfläche
eine Stell- bzw. Schalteinrichtung zur Temperaturauswahl und/oder
-steuerung aufweisen. Dies kann bspw. ein drehbarer Inkrementalgeber
o. dgl. sein, der eine Temperatursteuerung in kleinen Schritten
ermöglicht.
Damit kann die Wassertemperatur vor oder während des Ablaufs der Wechselduschprogramme
in gewissen Grenzen beeinflusst werden. Ggf. kann hierbei eine Sicherheitseinrichtung
vorgesehen sein, um ein Überschreiten
einer Wassertemperatur von ca. 60 °C zu verhindern. Hierdurch kann
sichergestellt werden, dass keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen
zu befürchten sind.
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Zweckmäßigerweise weist die Benutzeroberfläche beim
Vorhandensein einer derartigen Temperatursteuer- bzw. -auswahlmöglichkeit
eine zusätzliche
Anzeigeeinheit auf, mit der die aktuelle Wassertemperatur sowie
ggf. weitere Betriebsparameter visualisiert werden können. Weitere
Betriebsparameter können
bspw. die aktuelle Programmposition nach einer gewissen Zeit, ein
umschaltbarer Energiesparmodus o. dgl. sein.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Teilansicht einer Duschkabine in perspektivischer Darstellung,
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2 eine
Benutzeroberfläche
zur Auswahl bzw. Programmsteuerung von voreingestellten Duschprogrammen
und
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3 ein
Blockschaltbild zur Verdeutlichung der Verschaltung der Komponenten
einer erfindungsgemäßen Duschvorrichtung.
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Eine Duschvorrichtung mit einer herkömmlichen
Duschkabine 10 ist in 1 dargestellt.
An einer ersten vertikalen Seitenwand 12 der Duschkabine 10 befindet
sich eine Duscharmatur mit einem abnehmbaren Duschkopf 14,
der über
eine flexible Schlauchleitung 16 mit einem Wasseranschluss
einer Heizeinrichtung (nicht dargestellt) verbunden ist. Der Duschkopf 14 kann
im gezeigten Ausführungsbeispiel
mittels einer Befestigung an einer vertikal angeordneten Haltestange 18 wahlweise
in der Höhe verstellt
oder von dieser abgenommen und manuell gehalten werden. Ggf. können weitere
Brause- oder Duschköpfe
vorgesehen sein, die jedoch im gezeigten Ausführungsbeispiel nicht dargestellt
sind.
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An einer an die erste Seitenwand 12 rechtwinkelig
angrenzenden zweiten vertikalen Seitenwand 20 befindet
sich eine Benutzeroberfläche 22 zur
manuellen Auswahl eines von wenigstens zwei voreingestellten Duschprogrammen.
Die Benutzeroberfläche 22 besteht
im gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einem ovalen Panel 24, das eine Eingabeeinrichtung 26 in
Form von wenigstens zwei Auswahltasten 28 sowie ggf. eine
zusätzliche
Stelleinrichtung 30 aufweist. Darüber hinaus ist eine Anzeigeeinheit 32 vorgesehen,
um ein vorgewähltes Duschprogramm,
dessen Ablauf in der Zeit und/oder weitere Betriebsparameter zu
visualisieren. Sollen mehr als zwei Duschprogramme ausgewählt werden können, kann
eine entsprechende Anzahl von Auswahltasten 28 vorgesehen
sein.
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Neben der Benutzeroberfläche 22 kann
eine herkömmliche
Verstelleinrichtung vorgesehen sein, mit dem die Wassertemperatur
sowie die Durchlaufmenge an Wasser reguliert werden kann. Dies kann bspw.
ein herkömmliches
Mischventil sein, das einen Handhebel aufweist. Der besseren Übersichtlichkeit wegen
ist diese Verstelleinrichtung nicht gezeigt.
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Die Eingabeeinrichtung 26 am
Panel 24 der Benutzeroberfläche 22 muss aufgrund
ihrer Anordnung im direkten Spritzwasserbereich der Duschkabine 10 zumindest
gegen Spritzwasser geschützt sein.
Um auch über
einen länger
dauernden Betrieb die zuverlässige
Funktionsweise zu gewährleisten,
in die gesamte Einheit vorzugsweise wasserdicht ausgeführt und
mittels einer Abdichtung in der Seitenwand 20 der Duschkabine 10 montiert.
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Die Auswahl und Steuerung der Duschprogramme
wird anhand der 2 erläutert, welche
die Benutzeroberfläche 22 in
schematischer Darstellung zeigt. Mittels der beiden Auswahltasten 28 wird
eines von zwei voreingestellten Wechselduschprogrammen aktiviert
und gestartet. Die Programme sind mittels der Tastenbeschriftungen „1" und „2" gekennzeichnet.
Ein erstes Programm „1" kann bspw. vorsehen,
dass aus dem Duschkopf 14 abwechselnd kaltes und warmes
Wasser ausströmt,
wobei das kalte Wasser hierbei eine Kaltwasserzulauftemperatur von deutlich
weniger als 25 °C
und das warme Wasser eine feste oder variable Temperatur zwischen
38 und 42 °C
aufweisen kann. Dabei kann das warme Wasser ca. 2 Minuten und das
kalte Wasser ca. 30 Sekunden ausströmen, wobei jeweils ein zyklischer Wechsel
erfolgt. Mittels der Stelleinrichtung 30 kann die Temperatur
des Warmwassers ggf. um einige Grad variiert werden, bspw. zwischen
ca. 35 °C
und ca. 45 °C,
vorzugsweise jedoch mindestens zwischen 38 °C und 42 °C. Die Stelleinrichtung 30 kann in
vorteilhafter Weise als sog. Inkrementalgeber ausgebildet sein,
bei dem durch Drehen die Temperatur um jeweils kleine Schritte variiert
werden kann.
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Die Temperatur des warmen sowie des
kalten Wassers kann vorzugsweise mittels der Anzeigeeinheit 32 visualisiert
werden. An der Anzeigeeinheit 32 können zudem weitere Betriebsparameter
angezeigt werden, bspw. das ausgewählte Duschprogramm, dessen
Zeitfortschritt, ein ausgewählter
Energiesparmodus, etc.
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Mittels der zweiten Auswahltaste 28,
die mit „2" gekennzeichnet ist,
kann ein alternatives Duschprogramm aktiviert werden, bei dem nach
jeweils einer Minute eine Umschaltung zwischen kaltem und warmem
Wasser vorgesehen ist, wobei hier das kalte Wasser eine Temperatur
von bis zu 30 °C
aufweisen kann. Das Programm „1" mit der Kaltwasserzulauftemperatur
kann auch als „Power-Wellness-Programm" bezeichnet werden,
während
das Programm „2" mit dem leicht vorgewärmten Kaltwasser
auch als „Soft-Wellness-Programm" bezeichnet werden
kann. Selbstverständlich
können
auch andere Zyklendauern bzw. Temperaturbereiche voreingestellt
sein als die beispielhaft angegebenen.
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Die Abschaltung der zuvor ausgewählten Duschprogramme
kann wahlweise durch Zeitablauf oder durch nochmaliges Drücken einer
der beiden Auswahltasten 28 erfolgen. Bei einer alternativen Eingabelogik
kann ggf. auf die beiden Auswahltasten 28 völlig verzichtet
werden. So kann die Stelleinrichtung 30 ggf. auch als Dreh-
und Schaltknebel ausgebildet sein, bei dem eines der beiden möglichen Wechselduschprogramme
durch einmaliges Verdrehen in eine von beiden Richtungen gestartet
werden kann. Anschließend
kann der Drehknebel als Temperaturwähler fungieren, bei dem durch
Verdrehen die Temperatur variiert werden kann. Eine Abschaltung vor
dem regulären
Zeitablauf des Programms kann bspw. durch einmaliges Drücken auf
den Drehknebel ausgelöst
werden.
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Das Blockschaltbild der 3 verdeutlicht die Anordnung
der notwendigen Komponenten der erfindungsgemäßen Duschvorrichtung sowie
deren Verschaltung. Die an sich allgemein bekannte Heizeinrichtung 34 weist
einen Kaltwasserzulauf 36 auf. Ein Ablauf 40 ist
mit der Schlauchleitung 16 versehen, an deren Ende sich
der Duschkopf 14 befindet. Um die gewünschte Steuerung der Duschprogramme
gewährleisten
zu können,
weist die Heizeinrichtung 34 zur gradgenauen Erhitzung
von kaltem Wasser vorzugsweise Blankdrahtheizelemente 42 auf, die
mittels einer elektronischen Steuereinrichtung 44 gesteuert
werden. In der elektronischen Steuereinrichtung 44 sind
die auswählbaren
Duschprogramme abgespeichert, so dass bei Auswahl eines der Duschprogramme
mittels der Eingabeeinrichtung 26 der Benutzeroberfläche 22 die
gewünschte
Zeit- und Temperatursteuerung sowie ggf. die Steuerung der Durchflussmenge
mittels eines nicht gezeigten Stellgliedes eingestellt werden kann.
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Ggf. kann eine Serviceeinheit 46 o.
dgl. vorgesehen sein, die an einem geeigneten Einbauort außerhalb
der Duschkabine 10 montiert und von außen zugänglich ist. Mittels dieser
Serviceeinheit 46, die über
Datenleitungen mit der Steuereinrichtung 44 in Verbindung
steht, können
ggf. die Duschprogramme auf die Wünsche eines Benutzers angepasst
bzw. verändert
werden. Darüber
hinaus kann mittels der Serviceeinheit 46 eine Fehlerdiagnose
und -beseitigung erleichtert werden, da auf diese Weise ein direkter
Programmzugriff auf die Steuereinrichtung 44 sowie auf
die Benutzeroberfläche 22 ermöglicht werden
kann.
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Der Vorteil der vorliegenden Erfindung
liegt insbesondere in der stark vereinfachten Handhabbarkeit durch
eine direkte Tastenbedienung, die keinerlei Programmierung oder
komplizierte Eingabe zur Aktivierung der Wechselduschprogramme erforderlich
macht. Die einfach und übersichtlich
strukturierte Benutzeroberfläche
ermöglicht
eine intuitive Bedienung, ohne dass irgendwelche Beschriftungen oder
Bedienungshinweise gelesen und verstanden werden müssen. Zur
Bedienung sind lediglich die beiden Auswahltasten 28 notwendig,
da die Temperatur meist nicht verändert werden muss. Durch entsprechende
Beschriftung der beiden Auswahltasten 28 ist eine mögliche Fehlbedienung
durch den Benutzer nahezu ausgeschlossen.
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- 10
- Duschkabine
- 12
- erste
Seitenwand
- 14
- Duschkopf
- 16
- Schlauchleitung
- 18
- Haltestange
- 20
- zweite
Seitenwand
- 22
- Benutzeroberfläche
- 24
- Panel
- 26
- Eingabeeinrichtung
- 28
- Auswahltasten
- 30
- Stelleinrichtung
- 32
- Anzeigeeinheit
- 34
- Heizeinrichtung
- 36
- Kaltwasserzulauf
- 40
- Ablauf
- 42
- Blankdrahtheizelement
- 44
- Steuereinrichtung
- 46
- Serviceeinheit