DE20302044U1 - Saiteninstrument für die Akkordbegleitung zur Erzeugung der drei Hauptakkorde der Stufen I, IV und V einer einzigen Tonart mit drei Schallaustrittsöffnungen in Form verschiedener geometrischer Figuren - Google Patents
Saiteninstrument für die Akkordbegleitung zur Erzeugung der drei Hauptakkorde der Stufen I, IV und V einer einzigen Tonart mit drei Schallaustrittsöffnungen in Form verschiedener geometrischer FigurenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Saiteninstrument für die Akkordbegleitung, insbesondere von Liedern, das so konstruiert ist, dass darauf ausschließlich die drei Hauptakkorde der Stufen I, IV und V einer einzigen Tonart erzeugt werden können, ohne dass hierfür Griffe oder zusätzliche Vorrichtungen benötigt werden, und dass es drei unterschiedlich geformte Schallaustrittsöffnungen besitzt, deren geometrische Figuren als Kennung der drei Hauptakkorde dienen.
Es gibt verschiedene Kategorien von Saiteninstrumenten nach dem Stand der Technik, die für die Begleitung von Liedern mit Akkorden geeignet sind:
1. Saiteninstrumente mit wenig Saiten und einem Griffbrett mit oder ohne Bünde, auf denen mit Hilfe unterschiedlicher Griffe Akkorde erzeugt werden können (Beispiele: Gitarre, Banjo, Mandoline, Bouzouki, Charango, Ukulele). Von Vorteil ist, dass nur wenige Saiten gestimmt werden müssen. Nachteil dabei ist, dass die Töne mehr oder weniger übersichtlich auf Saiten und Bünde verteilt sind und erst mühsam die Töne und Akkordgriffe gelernt werden müssen. Besonders die Griffe erfordern geistige Leistungsfähigkeit und Kraft zum Niederdrücken der Saiten. Für den Einsatz im Kindergartenalter und in der Behindertenarbeit sind diese Instrumente nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich (z.B. durch Umstimmen der Leersaiten auf einen Akkord).
2. Griffbrett- und bundlose Saiteninstrumente mit einer Vielzahl von Saiten (meist in diatonischer oder chromatischer Reihenfolge), auf denen Akkorde durch das Anschlagen, Anzupfen oder Streichen der jeweils dafür erforderlichen Saiten (gleichzeitig oder nacheinander) erzeugt werden können (Beispiele: Harfe, Bandura, Psalter, Hackbrett, Streichpsalter). Nachteile hierbei sind die große Anzahl von zu stimmenden Saiten, die Unübersichtlichkeit, und dass Akkorde darauf nicht einfach zu bilden sind. Da für die Beherrschung solcher Saiteninstrumente, besonders für die Bildung von Akkorden darauf eine längere Ausbildung nötig ist, sind sie für den Einsatz in der Kindergarten- und der Behindertenarbeit nicht oder nur sehr eingeschränkt geeignet.
3. Griffbrett- und bundlose Saiteninstrumente, die mehrere zu Gruppen zusammengefasste Saiten enthalten, die jeweils auf einen Akkord gestimmt sind (Beispiele: Saitentambourins, Akkordharfen, -zithern, Gebrauchsmuster DE 299 15 107 Ul). Die Akkorde müssen
hierbei nicht mehr gebildet/gegriffen werden, sondern werden nur durch das Anschlagen aller Saiten einer Gruppe von mindestens drei Saiten erzeugt. Nachteil hierbei ist, dass auf diesen Instrumenten in der Regel mehr als drei Akkorde für verschiedene Tonarten erzeugt werden können und somit viele Saiten gestimmt werden müssen (mindestens 3 Saiten pro Akkord). Die Saitengruppen liegen häufig eng beieinander, was das exakte Spiel erschwert.
4. Griffbrett- und bundlose Saiteninstrumente mit einer Vielzahl von Saiten und zusätzlichen Tasten- oder Hebelvorrichtungen, mit denen die für den jeweiligen Akkord überflüssigen Saiten durch Aufdrücken von Filzplättchen o.a. weichem Material abgedämpft werden, so dass beim Anschlag aller Saiten mit den Fingern oder einem Piektrum nur die erforderlichen Akkordtöne erklingen (Beispiele: Manualzither, Chorzither, Volkszither = DRP Nr. 29930, Autoharp). Hierbei entfällt die sonst nötige geistige Leistung, Griffe bilden bzw. die Akkorde aus Einzeltönen zusammensetzen zu müssen. Dieser große Vorteil wird leider durch mehrere Nachteile abgeschwächt: Die Instrumente haben ein hohes Gewicht, sind schwierig zu halten (besonders für Kinder/Behinderte) und anzuschlagen, das Niederdrücken der Tasten erfordert viel Kraft, und außerdem müssen viele Saiten gestimmt werden.
Um mit den o.g. Musikinstrumenten nach dem Stand der Technik Akkordbegleitungen spielen zu können, ist einerseits eine mehr oder weniger umfassende Ausbildung in Harmonielehre (z.B. Aufbau von Akkorden, Stufen- oder/und Funktionstheorie, Kenntnisse der Tonarten), andererseits das langwierige Erlernen der Griffe bzw. Akkorde auf ihnen erforderlich (zur Thematik der Harmonielehre sei hier auf die Ausführungen des DE-Buches „dtv-Atlas zur Musik", 1977, Bd. 1, S. 96-99 hingewiesen). Da bei Saiteninstrumenten mit Bünden in der Regel mehrere Saiten für einen Akkord mit einigem Kraftaufwand niedergedrückt werden müssen, sind auch die physischen Voraussetzungen des Lernenden zu berücksichtigen (es können z.B. Kinder erst ab einer bestimmten Größe oder einem bestimmten Alter mit der Akkordbegleitung auf der Gitarre beginnen). Dies gilt auch für den Einsatz von sogenannten Manualzithern (Autoharps). Neben diesen Voraussetzungen, die der Spieler erfüllen muss sind auch große Anforderungen an die Ausbilder gestellt, damit sie ihre Schüler in die Lage versetzen können, Lieder zu begleiten.
Ob Schüler bzw. Klienten in der Lage sind, Akkordbegleitungen auf einem der üblichen Akkordinstrumente (z.B. Gitarre) zu lernen, hängt also von verschiedenen Faktoren, wie Alter,
Körpergröße, Intelligenz, vom Grad der evtl. vorhandenen körperlichen, geistigen und/oder psychischen Behinderung und einem guten Lehrer ab. Zudem sind Saiteninstrumente nach dem Stand der Technik, die sich für die Akkordbegleitung eignen, häufig multifunktionell verwendbar, z.B. für verschiedene Tonarten oder auch als Melodieinstrument, wodurch mehr Lernaufwand für deren Beherrschung notwendig ist.
Problem:
Der Forderung nach mehr Musik und Musikausbildung in unserer Gesellschaft (aufgrund der äußerst positiven Wirkungen auf die soziale und kognitive Entwicklung), sowie dem Wunsch breiter Bevölkerungsschichten (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Rentner, psychisch, körperlich und geistig Behinderte, Blinde), selbst musizieren und Lieder singen und begleiten zu können, steht die Komplexität der Ausbildung in der Harmonielehre und im Spiel der herkömmlichen Musikinstrumente als Hinderungsgrund entgegen. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, dass weltweit unterschiedliche, sowohl tonartabhängige als auch tonartunabhängige Kennzeichnungen bzw. Symbolschriften der Akkorde über Liedern/Noten in Gebrauch sind, die oft zu Verwirrung beim Lernenden führen. Die Ursache dafür liegt einerseits in der historischen Entwicklung der Harmonielehre bzw. in der Entstehung verschiedener Richtungen und Kennzeichnungsmethoden, z.B. Funktionstheorie (T-S-D) und Stufentheorie (I - IV - V), andererseits begann man Anfang des 20. Jahrhunderts, Akkorde nicht mehr mit den tonartunabhängigen Bezeichnungen ihrer Funktionen oder Stufen, sondern mit ihren absoluten, d.h. tonartabhängigen „Namen" in Kurzform mit Buchstaben zu notieren (z.B. C = C-Dur), wobei in den verschiedenen Nationen der Erde sprachen- und schriftabhängige Varianten entstanden sind! Die wichtigsten Schreibweisen der drei Hauptakkorde/-stufen einer Kadenz sind in Fig. 9 tabellarisch zusammengefasst.
Ein Hauptproblem besteht auch darin, dass für die verschiedenen Tonarten viele verschiedene Griffe und ihre Akkordsymbole gelernt und geübt werden müssen, die dann alle auseinander gehalten werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Saiteninstrument mit nur wenigen und leicht zu stimmenden Saiten so zu konstruieren, dass Personen oder Personengruppen jeden Alters aus möglichst breiten Bevölkerungsschichten bereits nach kurzer Anleitung von nur wenigen Minuten sowie unter der Bereitstellung geeigneter musikalischer Hilfsmittel (17) in der Lage
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sind, damit Melodien, insbesondere Lieder mit bis zu drei Akkorden (Stufen I, IV und V) richtig und effektvoll zu begleiten. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruchs und der Unteransprüche gelöst.
Lösung:
Voraussetzung für die Konstruktion eines solchen Saiteninstruments war zunächst der Entwurf einer leicht und international verständlichen sowie tonartunabhängigen Symbolschrift zur Kennzeichnung der drei Hauptakkorde (Stufen I, IV und V) einer Tonart, die sowohl für musikalische Hilfsmittel (17), z.B. Liederbücher und Liedblätter (Fig. 7 und 8), als auch für die Kennzeichnung der Akkorde auf entsprechenden Musikinstrumenten (z.B. Fig. 1) anwendbar ist.
Der erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe basiert einerseits auf der Tatsache, dass sich der größte Teil der Lieder, insbesondere der Dur-Tonarten, mit drei Akkorden (Stufen I, IV und V), viele mit zwei Akkorden (Stufen I und V oder I und IV oder V und IV) und manche sogar mit nur einem Akkord (Stufe I) begleiten lassen, andererseits auf der Tatsache, dass die geometrischen Figuren Kreis, Dreieck und Viereck bzw. Quadrat weltweit (sprach- und schriftunabhängig) von fast allen Menschen jeden Alters und selbst von Behinderten und Blinden erkannt werden. So beginnen Kinder bereits im frühen Kleinkindalter (zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr) diese Formen zu unterscheiden, indem sie z.B. derart geformte Holz- oder Plastikklötze in die entsprechenden Aushöhlungen mit der jeweils gleichen Form stecken. Deshalb sind diese drei graphischen Symbole (18) in Form der einfachen geometrischer Figuren Viereck (18a), Kreis (18b) und Dreieck (18c) gut als Ersatz der bisherigen Akkord-, Funktionsoder Stufenbezeichnungen geeignet und sollten im Sinne der Erfindung wie folgt verwendet werden:
Stufe I = Kreis (18b), Stufe IV = Dreieck (18c), Stufe V = Quadrat/Viereck (18a).
Weiterer Vorteil ist, dass diese Symbole (18) einfach handschriftlich oder mittels Stempel oder Zeichenschablone über die Noten, Liedtexte bzw. die Akkordbezeichnungen in herkömmlichen Lieder- und Liedtextheften geschrieben bzw. übertragen werden können.
Nach der Schaffung einer geeigneten Symbolschrift (18), die sowohl für die Kennzeichnung der Akkorde auf Musikinstrumenten, als auch für musikalische Hilfsmittel (17) verwendet werden kann, waren die Voraussetzungen für die Entwicklung eines neues Saiteninstrument (1) nach Anspruch 1 gegeben.
&ugr;.
Um die Aufgabe zu lösen, unter Verwendung nur weniger Saiten drei Akkorde bilden zu können, werden zu diesem Zweck beim Saiteninstrument (1) nach Anspruch 1 vorzugsweise vier parallel zueinander über eine Resonanzdecke angeordnete Saiten (8) jeweils durch zwei Auflagesättel (9a, 9b) an den längsseitigen Enden der Resonanzdecke und zwei dazwischen angeordneten und auf der Decke aufliegenden Stegen (10a, 10b) in drei Schwingungsbereiche (Ha, 11b, lic) im Verhältnis 16:12:9 unterteilt (z.B. 32 cm : 24 cm : 18 cm). Dadurch können pro Saite (8a, 8b, 8c, 8d) drei Töne durch Anschlagen mit den Fingernägeln, einem Piektrum oder Stöckchen/Klöppel oder durch Streichen mit einem Geigenbogen erzeugt werden, ohne dass hierfür weitere Vorrichtungen, wie Griffbrett mit Bünden oder Abtastvorrichtungen notwendig sind. Ungefähr in der Mitte jedes Schwingungsbereiches (Ha, 11b, lic) ist jeweils ein Schallloch (12a, 12b, 12c) in die Resonanzdecke (5) eingearbeitet. Über die Stege (10a, 10b) wird die Schwingung der angeschlagenen Saiten (8) auf die Resonanzdecke (5) übertragen, wodurch die Luft im Innenraum des Resonanzkörpers zur Schwingung angeregt wird und als Schallwellen durch die drei Schalllöcher (12) nach außen dringt. Neben dieser notwendigen akustischen Funktion der drei Schalllöcher (12a, 12b, 12c) erfüllen sie durch ihre unterschiedlichen geometrischen Formen Viereck/Quadrat (18a), Kreis (18b) und Dreieck (18c) die zusätzliche Funktion einer Indexierung/Kennung der Akkorde bzw. Stufen:
Das kreisförmige Schallloch (12b) im mittleren Schwingungsbereich (Hb) kennzeichnet die Stufe I, das dreieckige Schallloch (12c) im rechten Schwingungsbereich (lic) kennzeichnet die Stufe IV und das quadratische (viereckige) Schallloch (12a) im linken Schwingungsbereich (Ha) kennzeichnet die Stufe V.
Dies hat den großen Vorteil, dass die Orientierung auf dem Instrument verbessert wird und vor allem, dass die Liedbegleitung, die auf Liedblättern usw. ebenfalls mit diesen Symbolen (18) über den Noten/Texten graphisch „notiert" ist, direkt auf das Instrument übertragbar ist.
Es sind Ausführungen eines Saiteninstruments (1) nach Anspruch 1 mit ebener, parallel zum Boden (6) verlaufender Resonanzdecke und mit gewölbter Decke (5 in Fig. 2) möglich. Bei Instrumenten mit gewölbter Decke wird jedoch ein günstigerer Auflagewinkel der Saiten auf den beiden Stegen (10) erreicht. Da auf diesen Saiteninstrumenten (1) jeweils nur eine Tonart spielbar ist, sind für die unterschiedlichen Tonarten verschiedene Instrumente gleicher Bauart vorgesehen, die mit für die jeweilige Tonart passenden Saiten bespannt sind und zur leichteren Unterscheidung eine farbliche Kennung der Tonart erhalten, z.B. C-Dur = gelb, D-Dur = blau,
F-Dur = rot und G-Dur = grün (Saiteninstrumente für diese vier Tonarten genügen für die meisten Einsatzbereiche). Diese Kennung der Tonart kann durch eine farbige Lackierung des gesamten Instruments, eines Teiles davon oder vorzugsweise der Sättel (9a, 9b) und/oder der Stege (10a, 10b). Optional kann die Kennung der Tonart durch eine zusätzliche Beschriftung, evtl. mit zusätzlicher Angabe der Stimmtöne der Saiten innerhalb der einzelnen Schwingungsbereiche (Ha, 11b, lic), an einer geeigneten Stelle des Instruments erfolgen, z.B. auf dem Kopf (2) oder am Fuß (3) des Instruments.
Um ein seitliches Verschieben der Saiten (8) während des Spielens zu vermeiden und um einen gleichmäßigen Abstand (ca. 1,4 cm) und einen parallelen Verlauf der Saiten zueinander zu gewährleisten, sind in den Sätteln (9a, 9b) und auf den Stegen (10a, 10b) Saitenführungen (13, 14) in Form von abgeschrägten Einkerbungen vorgesehen, wobei der höchst gelegene Stellen der so geformten Mulden die Auflagekanten (15) für die Saiten bilden.
Da für die Erzeugung der Töne eines kompletten Akkordes Saiten mit unterschiedlichen Durchmessern bzw. auch umsponnene Saiten für die tieferen Töne verwendet werden müssen, ist es für eine möglichst reine Stimmung der Töne der drei Akkorde erforderlich, die theoretisch berechneten Schwingungsbereiche (Ha, 11b, lic) entsprechend der verwendeten Saiten leicht zu korrigieren bzw. zu justieren. Dies ist nach einem einmaligen Test der einzelnen Saiten (deren Durchmesser abhängig von der jeweiligen Tonart und der Saitenspannung sind) und der Neuberechnung des linken Schwingungsbereiches (Ha) = Abstand zwischen der Auflagekante des linken Sattels (9a) und der Auflagekante (15) des linken Steges (10a), des mittleren Schwingungsbereiches (lib) = Abstand zwischen den Auflagekanten (15) der beiden Stege (10a und 10b) und des rechten Schwingungsbereiches (lic) = Abstand zwischen der Auflagekante (15) des rechten Steges (10b) und der Auflagekante des rechten Sattels (9b) durch Feinjustierung des rechten Steges (10b) möglich. Unter günstigen Voraussetzungen genügt es, den rechten Steg (10b) nicht parallel, sondern leicht schräg zum linken Steg (10a) zu montieren, so dass zwar der theoretisch berechnete Abstand der Schwingungsbereiche (Ha, 11b, lic) für die höchste Saite (8d) beibehalten wird, aber der mittlere Schwingungsbereich (lib) der übrigen Saiten (8a, 8b, 8c) etwas kürzer (ca. 1-2 mm) und dadurch der rechte Schwingungsbereich (lic) etwas länger wird. In der Regel ist allerdings eine Feinkorrektur bzw. Abstufung der Auflagekanten (15) des rechten Steges (10b) in Richtung linken Steg (10a) notwendig (siehe Fig. 5).
Der Abstand (ca. 1,4 cm) der vier Saiten (8) zueinander wurde so gewählt, dass der Spieler die Saiten (8) sowohl einzeln mit den Fingern oder einem Piektrum (= Spielplättchen) anzupfen kann (vergleichbar mit der Spieltechnik einer Ukulele, eines Banjos oder einer Gitarre), als auch Ab- und Aufschläge über alle vier Saiten (8a, 8b, 8c, 8d) mit den Fingern/Fingernägeln oder einem Piektrum ausführen kann. Ebenso ist auch eine hackbrettähnliche Spielweise möglich, indem mit einem Stöckchen oder Hämmerchen/Klöppel die Saiten (8) angeschlagen werden. Für besondere Zwecke ist sogar das Streichen der Saiten (8) mit einem Geigenbogen möglich.
Damit die Saiten (8) leicht und ohne Stimmschlüssel zu stimmen sind, werden für das Saiteninstrument (1) vorzugsweise Stimmmechaniken (7) verwendet, die auch für Gitarren o.a. Instrumente benutzt werden.
Das Saiteninstrument (1) nach Anspruch 1 ist vorzugsweise als Tischinstrument zu verwenden. Deshalb ist es vorteilhaft, wenn am Boden (6) des Saiteninstruments (1) mehrere Füßchen (16) aus rutschhemmendem Material (z.B. Gummi, Weichplastik, Moosgummi) angebracht sind und der Boden (6) die Länge von 80 cm nicht überschreitet. Es kann aber auch problemlos zum Spielen im Sitzen auf die Knie gelegt oder im linken Arm (wie ein Baby) gehalten werden, da zum Spielen nur die rechte Hand benötigt wird (bei Linkshändern auch umgekehrt möglich). In dieser Haltung kann das Instrument (1) auch im Stehen oder Gehen gespielt werden. Für einige Zwecke (z.B. beim Spielen im Stehen oder Gehen) ist es von Vorteil, wenn ein vorzugsweise verstellbares Trageband am Kopf (2) und am Fuß (3) befestigt wird (handelsübliche Tragebänder und Befestigungsknöpfe, z.B. für Gitarren, sind hierfür gut geeignet).
Die erfindungsgemäßen Saiteninstrumente (1) können auch ohne Umbauten gut von Linkshändern, Einarmigen und auch von Blinden gespielt werden. Speziell für Blinde angefertigte musikalische Hilfsmittel ermöglichen ihnen, mit der linken Hand die Spielanweisung (Liedtext und Akkorde) mit dem Tastsinn zu „lesen" und gleichzeitig mit der rechten Hand die Begleitung auf dem Instrument zu spielen, was nur mit sehr wenigen Instrumenten nach dem Stand der Technik möglich ist (z.B. mit Einhand-Flöten für Blinde)!
In einer abgewandelten Ausführungsform, mit einem größeren Resonanzkörper und nur einer Basssaite kann das Saiteninstrument (1) nach Anspruch 1 zur Klangerweiterung auch als Bassinstrument verwendet werden.
t · t
Fig.Nr. | Beschreibung | Beschreibung | Saiteninstrument |
1 | Saiteninstrument nach Anspruch 1 in Draufsicht | Kopf (mit Stimmmechaniken) | |
2 | Saiteninstrument nach Anspruch 1 in Seitenansicht | Fuß (mit Saitenbefestigungsösen) | |
3 | Saiteninstrument nach Anspruch 1 in Frontansicht (Fußteil) | Zargen | |
4 | Linker Steg mit Saitenführungen | Resonanzdecke | |
5 | Rechter Steg mit Saitenführungen | Boden | |
6 | Noten mit Akkordbegleitung in Buchstabenschreibweise (traditionelle Art) | Stimmmechaniken | |
7 | Musikalisches Hilfsmittel: Noten mit Akkordbegleitung in neuer Symbolschreibweise | Saiten | |
8 | Musikalisches Hilfsmittel: Akkordbegleitung in neuer Symbolschreibweise als Begleitschema mit Text | 1. Saite = Grundton | |
9 | Tabellarische Gegenüberstellung alter und neuer Akkordbezeichnungen (Schreibweisen/Symbole) | 2. Saite = große Terz zum Grundton | |
Bezugszeichenaufstellung | 3. Saite = Quinte zum Grundton | ||
Bezugsz.-Nr. | 4. Saite = Oktave zum Grundton | ||
1 | Arabische Ziffer als Funktionsangabe | ||
2 | linker Sattel (mit Saitenführungen) | ||
3 | rechter Sattel (mit Saitenführungen) | ||
4 | Stege | ||
5 | linker Steg | ||
6 | rechter Steg | ||
7 | linker Schwingungsbereich (Stufe V) | ||
8 | mittlerer Schwingungsbereich (Stufe I) | ||
8a | rechter Schwingungsbereich (Stufe IV) | ||
8b | Schalllöcher | ||
8c | linkes Schallloch in der Form eines Quadrats (Viereck) | ||
8d | mittleres Schallloch in der Form eines Kreises | ||
8a | rechtes Schallloch in der Form eines Dreiecks | ||
9a | Saitenführungen der Sättel | ||
9b | Saitenführungen der Stege | ||
10 | Saitenauflagekanten auf den Stegen | ||
10a | Gummifüsschen | ||
10b | Musikalisches Hilfsmittel zur Spiel- und Lehranweisung | ||
11a | Geometrische Figuren (Viereck, Kreis, Dreieck) als Ersatz für die Stufen V, I und IV (Hauptakkorde) | ||
11b | Symbol "Viereck" = Stufe V | ||
11c | Symbol "Kreis" = Stufe I | ||
12 | Symbol "Dreieck" = IV | ||
12a | |||
12b | |||
12c | |||
13 | |||
14 | |||
15 | |||
16 | |||
17 | |||
18 | |||
18a | |||
18b | |||
18c |
Claims (17)
1. Saiteninstrument (1) mit einem trogartig ausgebildeten Resonanzkörper aus Holz, bestehend aus einem Rahmen aus Kopfstück (2), Fußstück (3), zwei Zargen (4), Resonanzdecke (5), Boden (6) und mindestens einer oder mehreren in Längsrichtung über die Resonanzdecke gespannten und mittels Saitenstimmmechaniken (7) oder Stimmnägeln stimmbaren Saite(n) (8) aus Metall oder Nylon, die durch Anzupfen, Anschlagen oder Streichen in Schwingung versetzt werden können, ohne zusätzliche Vorrichtungen (Tasten, Griffbrett mit Bünden) zur manuellen Verkürzung der jeweiligen Saitenmensur, dadurch gekennzeichnet, dass die Saite(n) (8) jeweils durch zwei Auflagesättel (9) an den längsseitigen Enden der Resonanzdecke (5) und zwei dazwischen angeordneten und auf der Decke (5) aufliegenden Stegen (10) in drei Schwingungsbereiche (11a, 11b, 11c) im Verhältnis 16 : 12 : 9 zur Erzeugung von drei Tönen pro Saite unterteilt werden und dass jeweils in der Mitte jedes Schwingungsbereiches (11a, 11b, 11c) eine Schallaustrittsöffnung (12a, 12b, 12c) in die Resonanzdecke (5) eingearbeitet ist.
2. Saiteninstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Sicht des Instrumentenspielers der Schwingungsbereich mit der größten Mensur (= Schwingungslänge der Saite innerhalb eines Schwingungsbereiches) (11a) links, der mit der zweitgrößten Mensur (11b) in der Mitte und der mit der kleinsten Mensur (11c) rechts angeordnet ist.
3. Saiteninstrument nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzdecke (5) von der Seite aus betrachtet in den Bereichen der Sättel (9a, 9b) tiefer liegt als im Bereich der Stege (10a, 10b) und somit eine hügelartig gewölbte Form aufweist.
4. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzdecke (5) vom 1. Sattel (9a) bis kurz (ca. 2 cm) vor der Position des 1. Steges (10a) gerade ansteigt, dann leicht abknickt und parallel zum Resonanzboden (6) gerade bis kurz (ca. 2 cm) nach den 2. Steg (10b) verläuft, dann einen leichten Knick nach unten macht und gerade, mit Gefälle nach unten, bis zum 2. Sattel (9b) verläuft.
5. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallaustrittsöffnungen bzw. Schalllöcher (12) in jeweils deutlich voneinander zu unterscheidenden geometrischen Formen ausgebildet sind.
6. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallaustrittsöffnungen (12) als Quadrat (12a), Kreis (12b) und gleichseitiges Dreieck (12c) ausgebildet sind und dadurch die zusätzliche Funktion einer Indexierung oder Kennung übernehmen.
7. Saiteninstrumente nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Schallloch mit der Form Quadrat (12a) im Bereich der größten Mensur (11a), das Schallloch mit der Form Kreis (12b) im Bereich der zweitgrößten Mensur (11b) und das Schallloch mit der Form Dreieck (12c) im Bereich der kleinsten Mensur (11c) befindet, wobei das Quadrat die Stufe V, der Kreis die Stufe I und das Dreieck die Stufe IV einer Kadenz symbolisieren.
8. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in die Sättel (9a, 9b) Saitenführungen (13) in Form von Einkerbungen oder Vertiefungen im gleichen Abstand zueinander (ca. 1,4 cm) eingearbeitet sind.
9. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stege (10a, 10b) auf ihrer Oberkante Saitenführungen (14) in Form von Einkerbungen oder Vertiefungen in gleichem Abstand zueinander (ca. 1,4 cm) aufweisen.
10. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Saitenauflagekanten (15) der Saitenführungen des linken Steges (10a) entlang seiner Mittelachse verlaufen und die Saitenauflagekanten (15) der Saitenführungen des rechten Steges (10b) für die höchste Saite (8d) mit seiner Mittelachse zusammentrifft und für die tiefer gestimmten Saiten (8a, 8b und evtl. 8c) links zu seiner Mittelachse versetzt ausgearbeitet sind.
11. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Resonanzboden (6) Füßchen (16) aus einem rutschhemmenden Material (Gummi/Weichkunststoff) mit Klebstoff, Schrauben oder Nägeln befestigt sind, je zwei in der Nähe des Kopfstücks (2) und des Fußstücks (3) und mindestens eines ca. in der Mitte zwischen dem Kopfstück (2) und dem Fußstück (3).
12. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in einer bevorzugten Ausführung vier stimmbare Saiten (8) aufgebracht sind, deren Durchmesser so gewählt sein müssen, dass bei optimaler Spannung in jedem Schwingungsbereich (11a, 11b, 11c) jeweils ein vierstimmiger Akkord erklingt, wenn sie in Schwingung versetzt werden, und, bedingt durch die Verhältnisse 16 : 12 : 9 der Schwingungsbereiche zueinander, eine Kadenz mit den Stufen V, I und IV entsteht.
13. Saiteninstrumente nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Sicht des Spielers die 1. Saite (8a) auf den Grundton, die 2. Saite (8b) auf die große Terz, die 3. Saite (8c) auf die Quinte und die 4. Saite (8d) auf die Oktave (jeweils im Verhältnis zum Grundton) gestimmt sind.
14. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stege (10a, 10b) durch Verklebung fest und somit nicht mehr verschiebbar mit der Resonanzdecke (5) verbunden sind.
15. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein sichtbares Teil des Saiteninstruments (1), höchstens das gesamte Instrument (1) mit einer Farbe zur Kennung der Tonart markiert ist.
16. Saiteninstrumente nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich die Sättel (9a, 9b) und die Stege (10a, 10b) mit einer Farbe zur Kennung der Tonart markiert sind.
17. Musikalische Hilfsmittel (Liedblätter/Liederbücher/Legekärtchen) in Form von handgeschriebenen und gedruckten Medien, vorzugsweise aus Papier, Pappe oder Kunststofffolie, die der Spielanleitung/-anweisung des Saiteninstruments (1) nach Anspruch 1 dienen, dadurch gekennzeichnet, dass auf ihnen die Begleitakkorde ausschließlich oder wenigstens zusätzlich in Form der Symbole Kreis, Dreieck und Quadrat entsprechend der Kennung der Akkorde nach Anspruch 7 dargestellt sind.
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