DE20221491U1 - Befestigung von Dämmmaterial an einer Gebäudewand - Google Patents
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- E04B—GENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
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Abstract
Gebäudewand
oder Gebäudewand-Fertigbauteile
mit daran mittels einem ausgehärteten Befestigungsmaterial
befestigtem Dämmmaterial,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmaterial ein ausgehärtetes,
reaktives, aufschäumbares
Ein- oder Mehrkomponenten-Material (12) ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Gebäudewand bzw. eine Gebäudefassade mit daran befestigtem Dämmmaterial und eine Vorrichtung zum Auftragen von Material zur Befestigung von Dämmmaterial an einer Gebäudewand.
- Wärmedämmverbundsysteme werden auf den Außenseiten von Gebäudewänden oder Gebäudewand-Fertigteilen angebracht, um unter anderem die Energie für die Temperierung des Wohnraumes zu minimieren. Bei einem herkömmlichen Wärmedämmverbundsystem wurden Dämmmaterialelemente aus beispielsweise Polystyrol, Mineralwolle oder Mineralschaum auf die Gebäudewand bzw. Gebäudewand-Fertigteile mittels eines Mörtelklebers befestigt. Der Mörtelkleber wird entweder teilweise oder vollflächig auf der Gebäudewand oder den Dämmmaterialelementen aufgetragen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine neue Befestigung für Dämmmaterial an einer Gebäudewand oder an Fertigbauteilen einer Gebäudewand zu schaffen.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Befestigung für Dämmmaterial an einer Gebäudewand oder an Gebäudewand-Fertigbauteilen vorgeschlagen, die versehen ist mit einem aushärtbaren Befestigungsmaterial, bei dem es sich um ein reaktives, aufschäumbares Ein- oder Mehrkomponenten-Material handelt.
- Erfindungsgemäß wird also anstelle eines aushärtbaren Mörtelklebers, wie er bisher im Stand der Technik verwendet wird, ein aufschäumbares Material verwendet. Hier eignet sich insbesondere ein speziell rezeptierter Polyurethanschaum, der abweichend von herkömmlichen Schäumen eine stabile Schaumstruktur besitzt und damit im Anwendungsfalle nach Aushärtung einen sicheren Haftverbund zwischen Dämmplatten und Gebäudewand bewirkt.
- Bei dem Dämmmaterial handelt es sich beispielsweise um Platten aus Polystyrot, Polyurethan, Mineralwolle oder Mineralschaum.
- Das schäumbare Material wird zweckmäßigerweise mit einer Vorrichtung aufgetragen, die versehen ist mit
- – einem Behälter für das Befestigungsmaterial,
- – einem Ausgabewerkzeug zum Ausgeben des Befestigungsmaterials und
- – einer Schlauch- oder Rohrleitung zwischen dem Behälter und dem Ausgabewerkzeug,
- – wobei das Ausgabewerkzeug ein mit der Schlauch o der Rohrleitung verbundenes Verteilerelement aufweist, von dem parallel zueinander verlaufende Abzweigelemente abstehen, deren dem Verteilerelement abgewandte freie Enden Austrittsöffnungen für das Befestigungsmaterial aufweisen.
- Durch das nach dieser Variante der Erfindung vorgesehene Verteilerelement mit von diesem abstehenden Abzweigelementen lassen sich gleichzeitig mehrere Wülste von aufschäumbarem Material auf das Dämmmaterial oder die Gebäudewand aufbringen. Mit dieser Auftragvorrichtung ist ein maschinelles Auftragen des schäumbaren Materials möglich.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. im einzelnen zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung des Auftragens einer Wulst aus schäumbarem Material auf einer Gebäudewand, wobei das anschließende Andrücken eines Dämmelements in das noch weiche nicht ausgehärtete schäumbare Material angedeutet ist, und -
2 schematisch die maschinelle Auftragung von schäumbarem Material auf einem Dämmelement mit Hilfe eines Auftragwerkzeuges. - Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) werden nahezu ausschließlich mit hydraulisch abbindenden Klebemörteln am Wandbildner befestigt. In seltenen Fällen werden auch wässerige Dispersionsklebemassen eingesetzt.
- Ergänzend, bei nicht standsicher erachteten Verklebungen zwischen Dämmplatte und Wandbildner oder auch bei nicht hinreichend zugfesten Dämmstoffen, werden mittels Schienen oder Tellerdübeln zusätzliche mechanische Befestigungen vorgenommen.
- Bei ausschließlich verklebten oder verklebten +(konstruktiv) verdübelten WDVS ist nach geltenden bauaufsichtlichen Zulassungen eine Klebefläche von ≥ 40% bei Polystyrol (PS 15 SE) bzw. ≥ 50%. bei Mineralwolle-Lamellendämmplatten bei einer maximalen Klebemörtelschichtdicke zum Niveauausgleich von 15 mm zulässig.
- Wegen häufig größerer Niveauunterschiede im (Rohbau)-Wandbildner werden vorgenannte Werte häufig nicht eingehalten.
- Die Verwendung von vorgenannten Klebemörteln hat folgende Nachteile:
- – Verbrauch je nach Untergrund 4 bis 8 kg/m2,
- – geringe Frühfestigkeit der Klebeverbindung,
- – nicht ausreichender Haftverbund auf vielen nach klassischer Definition klebegeeigneten Untergründen,
- – die Verklebung ist lohnintensiv, da der Klebemörtel angemischt, zum Verwendungsort transportiert und überwiegend manuell verarbeitet wird. Die Erfindung ist in den beiden nachfolgend aufgeführten Punkten zu sehen.
- 1. Ersatz des Klebemörtels im WDVS und artverwandeten Anwendungen durch ein- oder mehrkomponentige nicht hydraulisch oder durch Trocknung abbindende Klebemassen, sondern z. B. reaktive Schäume.
- 2. Anwendungstechnische/Verfahrenstechnische Grundlagen zur Verwendung derartiger Klebestoffe zur Befestigung von WDVS.
- Zu 1.) insbesondere Ein- und Zweikomponenten-PU-Schäume werden im Bauwesen zum Verfüllen von Fugen und Fehlstellen – überwiegend als Hilfsmittel – selten konstruktiv, jedoch nicht standsicherheitsrelevant eingesetzt. Derartige Schäume zeichnen sich durch hervorragende Haftverbundfestigkeit – auch zu feuchten oder mäßig haftfesten Untergründen – aus. Die Schlussfolgerung ist, den Klebemörteln durch Auflegen oder injizieren von Schaum zu ersetzen. Auch im Untererdbereich, d.h. auf Dichtbahnen und für konventionellen Klebemörtel nicht geeigneten Untergründen etc. könnten hiermit u.U. geeignete Klebeverbindungen hergestellt werden.
- Zu 2.) Das Einbringen des Klebeschaums in die Kleberfuge erfolgt:
- a) durch vorhandene Bohrungen in der Dämmplatte,
- b) durch eine z. B. Akku-betriebene Fräs- und Injektionspistole, die es ermöglicht, auch bei Zuschnitten etc. die notwendigen Klebermengen exakt zu positionieren und in den "Klebespalt" einzubringen.
- c) durch einen Dosierabzug/Vorrichtung an der Injektionspistole, die je nach erforderlicher Klebeschaummenge zum Niveauausgleich/Dicke und Fläche der Klebefuge den Kleber dosiert.
- d) durch die Versorgung der Injektionspistole per Schlauchleitung (1K oder 2K) aus Vorratsbehältern, die auf dem Baugerüst wegen der erforderlich geringen Mengen leicht mitgeführt werden oder aus Kartuschen.
- Die Vorteile der Erfindung sind:
- – Um ein 1 m2 WDVS standsicher zu verkleben, genügen ca. 100–150 ml Schaum, d.h.:
- – (Fast) kein Materialtransport, kein Anmischen, niedrige Logistikkosten zur und auf der Baustelle.
- – Je nach Art des Schaums ist die Verklebung bereits nach 2 – 60 min. belastbar.
- – Die Kleberfuge kann u.U. als wärmedämmend in die bauphysikalischen Berechnungen einfließen, so dass unter Annahme einer üblichen 80 mm Dämmung und vergleichbaren R Werten des Klebeschaums und einer 8 mm Klebefuge ein dämmtechnischer Vorteil von 10% u.U. nachweisbar ist.
- – Reduzierte Material und Lohnkosten.
- – Dauerhaftes Alleinstellungsmerkmal für den WDVS Anbieter/Verwerter im Falle der Patentfähigkeit der Erfindung.
- In
1 ist ein Teil einer Gebäudewand10 zu erkennen, auf der eine mäanderförmig verlaufende Wulst12 aus schäumbarem Material aufgetragen ist. Die Auftragung dieses schäumbaren Materials12 erfolgt mit ei ner Sprühpistole14 , die über einen Schlauch15 mit einem Vorratsbehälter18 verbunden ist. Bei dem schäumbaren Material12 handelt es sich um einen Schaum auf PU-Basis mit stabiler Schaumstruktur. Einsetzbar sind auch Ein- oder Mehrkomponenten-Schäume mit an den Verwendungszweck angepassten Eigenschaften (z.B. schnelle Reaktion). - Nach dem Auftragen der Wulst aus schäumbarem Material
12 wird ein Dämmelement16 aus beispielsweise Polystyrol in das Schaumbett eingedrückt und ausgerichtet. Möglich ist auch, den Schaum über Bohrungen in dem Dämmelement mittels einer Injektionspistole dosiert in den Zwischenraum zwischen dem Dämmelement und der Gebäudewand einzubringen. Nach Aushärtung des schäumbaren Materials12 haftet das Dämmelement16 an der Gebäudewand10 . - Der zuvor beschriebene Auftragvorgang des schäumbaren Materials
12 kann auch auf dem Dämmelement16 erfolgen. Ein Beispiel hierfür unter Verwendung einer maschinellen Auftragsvorrichtung20 ist in2 gezeigt. In einem Vorratsbehälter22 befindet sich Material, das nach dem Austritt aus einem Ausgabewerkzeug24 aufschäumt. Das Ausgabewerkzeug24 weist ein Verteilerelement26 in Form eines Verteilerrohres auf, von dem mehrere (im Ausführungsbeispiel vier), Abzweigelemente28 ebenfalls in Rohrform abstehen. An den freien Enden30 der Abzweigelemente28 tritt das aufschäumbare Material12 in Form von vier parallelen Wülsten32 aus. Das Verteilerelement26 ist über einen Schlauch34 mit dem Behälter22 verbunden.
Claims (6)
- Gebäudewand oder Gebäudewand-Fertigbauteile mit daran mittels einem ausgehärteten Befestigungsmaterial befestigtem Dämmmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmaterial ein ausgehärtetes, reaktives, aufschäumbares Ein- oder Mehrkomponenten-Material (
12 ) ist. - Gebäudewand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das aufschäumbare Material (
12 ) Polyurethan aufweist. - Gebäudefassade mit – einer gemauerten Wand (
10 ) oder einer Wand aus Fertigbauteilen und – Dämmmaterial (16 ), das an der Wand (10 ) oder den Fertigbauteilen nach einem der vorherstehenden Ansprüche befestigt ist. - Gebäudefassade nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmmaterial (
16 ) Platten aus Polystyrol, Polyurethan, Mineralwolle oder Mineralschaum aufweist. - Vorrichtung zum Auftragen von schäumbarem und aushärtbarem Material zur Befestigung von Dämmmaterial an einer Gebäudewand auf das Dämmmaterial und/oder die Gebäudewand mit – einem Behälter (
22 ) für das Befestigungsmaterial, – einem Ausgabewerkzeug (24 ) zum Ausgeben des Befestigungsmaterials und – einer Schlauch- oder Rohrleitung (34 ) zwischen dem Behälter (22 ) und dem Ausgabewerkzeug (24 ), – wobei das Ausgabewerkzeug (24 ) ein mit der Schlauch- oder Rohrleitung (34 ) verbundenes Verteilerelement (26 ) aufweist, von dem parallel zueinander verlaufende Abzweigelemente (28 ) abstehen, deren dem Verteilerelement (26 ) abgewandte freie Enden (30 ) Austrittsöffnungen für das Befestigungsmaterial aufweisen. - Vorrichtung zum Befestigen von Dämmmaterial an einer Gebäudewand oder an Gebäudewand-Fertigbauteilen, wobei das Befestigungsmaterial ein reaktives Ein- oder Mehrkomponentenmaterial ist, wobei diese Vorrichtung einen mit dem unaufgeschäumten Befestigungsmaterial gefüllten Behälter (
22 ), ein Ausgabewerkzeug (24 ) zum Ausgeben des Befestigungsmaterials und eine Schlauch- oder Rohrleitung (34 ) zwischen dem Behälter (22 ) und dem Ausgabewerkzeug (24 ) enthält und das Ausgabewerkzeug (24 ) ein mit der Schlauch- oder Rohrleitung (34 ) verbundenes Verteilerelement (26 ) aufweist, von dem mehrere Abzweigelemente (28 ) abstehen zur Ausgabe und zum Aufschäumen des Befestigungsmaterials in mehreren parallelen Wülsten.
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Cited By (1)
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DE102006021513B4 (de) * | 2006-05-04 | 2009-12-31 | Deutsche Amphibolin-Werke Von Robert Murjahn Stiftung & Co. Kg | Verfahren zur Befestigung eines flächigen Elementes an einem flächigen Träger, sowie Dübel und Schäum- und Druckgasvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
-
2002
- 2002-04-19 DE DE20221491U patent/DE20221491U1/de not_active Expired - Lifetime
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DE102006021513B4 (de) * | 2006-05-04 | 2009-12-31 | Deutsche Amphibolin-Werke Von Robert Murjahn Stiftung & Co. Kg | Verfahren zur Befestigung eines flächigen Elementes an einem flächigen Träger, sowie Dübel und Schäum- und Druckgasvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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