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Die Erfindung betrifft eine Rohrverbindung, bestehend
aus einem metallischen Pressfitting und einem aus einem dünnwandigen
Metallrohr und einer stoffschlüssig
damit verbundenen Kunststoffummantelung bestehenden Leitungsrohr
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Aus der
EP 0 923 693 ist eine Rohrverbindung
bekannt, bestehend aus einem Pressfitting aus korrosionsbeständigem Werkstoff
wie Edelstahl, Kupfer oder Titan und einem eingeschobenen kunststoffummantelten
Metallrohr, welches aus dem gleichen korrosionsbeständigen Werkstoff
hergestellt ist. Die Kunststoffummantelung ist stoffschlüssig mit dem
dünnwandigen
Metallrohr verbunden. Zur Aufrechterhaltung der Qualität der Verpressung
wird vor dem Einschub in den Pressfitting der Endbereich des Leitungsrohres
abgemantelt und mit einer Innenstützhülse versehen.
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Eine Rohrverbindung mit einer in
das Metallrohr eingeschobenen Innenstützhülse ist ebenfalls aus der
EP 0 343 395 B1 bekannt.
Diese Innenstützhülse ermöglicht es
Metallrohre zu verpressen, deren Quetschgrenze und Elastizitätsmodul
niedriger sind als die des Pressfittings.
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Eine Rohrverbindung bestehend aus
einem Pressfitting und einem eingeschobenen kunststoffummantelten
Metallrohr ist auch dem Firmenprospekt Viega Journal, Heft 9, Ausgabe
03/02 zu entnehmen.
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Danach ist es bekannt, dass der Endbereich des
Leitungsrohres vor dem Einschieben in den Pressfitting abgemantelt
werden muss, um eine Metall-auf-Metall-Verpressung zu erzielen.
Auch bei dieser Rohrverbindung wird eine Innenstützhülse verwendet.
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Die nach dem Stand der Technik bekannten Rohrverbindungen
mit Pressfitting und kunststoffummanteltem dünnwandigem Metallrohr haben
alle den Nachteil, dass die Umhüllung
im Endbereich des Leitungsrohres vor dem Einschieben in den Pressfitting abgemantelt
werden muss, um eine qualitätssichere Verbindung
durch eine Metall-auf-Metall-Verpressung
zu erzielen. Die Verpressung hat dabei sicherzustellen, dass zum
Einen eine Dichtwirkung zum Anderen eine Sicherung gegen axiales
Verschieben erreicht wird.
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Die Dichtwirkung wird dadurch erreicht,
dass der Dichtring im Wulst des Pressfittings bei der Verpressung
elastisch verformt wird und durch die entstehenden Rückstellkräfte das
Leitungsrohr gegen den Pressfitting abdichtet. Die axiale Sicherung
gegen Verschieben erfolgt beim Verpressen durch sickenartige Eindrücke im zylindrischen
Bereich des Pressfittings in unmittelbarer Nachbarschaft an den den
Dichtring aufnehmenden Wulst.
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Ein werterer Nachteil der bekannten
Rohrverbindungen mit Leitungsrohren ist, dass für die Abmantelung der meist
sehr dünnwandigen
Metallrohre im Bereich < 0,2
mm Spezialwerkzeuge notwendig sind und für die Abmantelung ein zusätzlicher
Arbeitsgang erforderlich wird. Außerdem erfordert die Abmantelung
handwerkliches Geschick, um eine Beschädigung des Metallrohres zu
vermeiden.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb,
eine Rohrverbindung der gattungsgemäßen Art anzugeben, mit der
unter Beibehaltung des bewährten Presssystems
auf die Abmantelung des Endbereichs des Leitungsrohres verzichtet
werden kann.
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Diese Aufgabe wird nach dem Oberbegriff
in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Nach der Lehre der Erfindung wird
zur Lösung
dieser Aufgabe anstatt des bekannten Dichtrings im Pressfitting
ein Haltering verwendet, der beim Verpressen das Leitungsrohr fixiert
bzw. verklammert, um ein Kriechen der Kunststoffummantelung unter
Last zu vermeiden.
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Um die Funktion des Fixierens bzw.
Verklammerns zu erfüllen,
weist der vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte Haltering auf
der dem Leitungsrohr zugewandten Seite eine dafür geeignete Oberflächenstruktur
auf.
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Die für die Fixierung bzw. Verklammerung notwendige
Oberflächenstruktur
kann auf verschiedene Weise ausgebildet sein. Denkbar sind z. B. zahnartige
Ausbildungen oder sehr rauhe Oberflächen.
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Für
den Haltering können
außer
Kunststoff auch andere Materialien verwendet werden. Bei der Materialauswahl
muss berücksichtigt
werden, dass im Hinblick auf die Kunststoffummantelung des Metallrohres
eine Materialkombination gewählt
wird, die bezüglich
der Fixierung bzw. Verklammerung und der damit erreichbaren axialen
Verschiebefestigkeit der Rohrverbindung den Anforderungen genügt. Auch sind
bei der Auswahl z. B. zeitliche oder temperaturabhängige Einflüsse auf
die Eigenschaften der Fixierung bzw. Verklammerung zu berücksichtigen.
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Bei der erfindungsgemäßen Rohrverbindung sind
gegenüber
dem Stand der Technik die Wirkebenen für das Abdichten und der axialen
Sicherung vertauscht.
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Die axiale Sicherung gegen Verschieben wird
bei der erfindungsgemäßen Rohrverbindung über die
Fixierung bzw. Verklammerung des Halterings mit der Kunststoffummantelung
des Metallrohres erreicht.
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Die Dichtfunktion wird beim Verpressen durch
umlaufende sickenartige Eindrücke
im zylindrischen Bereich des Pressfittings in unmittelbarer Nachbarschaft
an den den Dichtring aufnehmenden Wulst mit der Kunststoffoberfläche des
Leitungsrohres erreicht.
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Vorteil der erfindungsgemäßen Rohrverbindung
ist, dass die Ummantelung des Metallrohres im Endbereich nicht mehr
entfernt werden muss, da durch den Fixierungs- bzw. Verklammerungseffekt des
Halterings trotz der Kriecheigenschaften der Kunststoffummantelung
eine direkte Verpressung des Leitungsrohres möglich ist.
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Hierdurch entfällt für den Handwerker bei der Montage
der Rohrverbindung ein zusätzlicher
Arbeitsgang. Ein Spezialwerkzeug zur Abmantelung wird nicht mehr
benötigt.
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Aus Stabilitätsgründen ist zur Abstützung des
dünnwandigen
Metallrohres beim Verpressen des Leitungsrohres die Anordnung einer
Innenstützhülse weiterhin
erforderlich.
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Um das Einschieben der Stützhülse in das Leitungsrohr
zu erleichtern, ist als werteres Merkmal die Stützhülse vorteilhaft mit einer stirnseitigen
Anschrägung
versehen. Nach Einschieben des mit der Stützhülse versehenen Leitungsrohres
bis zum Anschlag des Pressfittings wird der Pressvorgang vorteilhaft
mittels handelsüblichem
Werkzeug vorgenommen.
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Bei werteren Ausführungsformen ist die Stützhülse vorab
im Pressfitting angeordnet. Die Verbindung der Stützhülse mit
dem Pressfitting kann dabei auf form-, kraft- oder stoffschlüssige Weise
erfolgen.
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Diese Ausbildungen haben den Vorteil,
dass eine werkseitige Vormontierung der Innenstützhülse im Pressfitting vorgenommen
werden kann und dass der Handwerker bei der Herstellung der Rohrverbindung
die Stützhülse nicht
mehr separat handhaben muss. Auch wird hierdurch ein möglicherweise
fehlerhaftes Einschieben der Innenstützhülse in das Leitungsrohr vermieden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass
der Pressvorgang auch bei diesen Ausführungsformen mittels handelsüblichem
Werkzeug vorgenommen werden kann.
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Wertere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Es zeigen:
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1 halbseitiger
Längsschnitt
einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rohrverbindung,
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2 wie 1, jedoch eine zweite Ausführungsform,
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3 wie 1, jedoch eine dritte Ausführungsform.
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1 zeigt
einen halbseitigen Längsschnitt einer
ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rohrverbindung.
Sie besteht aus einem Pressfitting 4 der am offenen Ende
einen wulstartig ausgebildeten, sich nach außen erstreckenden Abschnitt
7 aufweist, in dem ein Haltering 8, mit einer zum Fixieren
bzw. Verklammern des Leitungsrohres 1 geeigneten Oberflächenstruktur
9, angeordnet ist. An den Abschnitt 7 schließt sich ein zylindrischer Bereich
5 an, der am Ende der Erstreckung übergeht in einen den Anschlag
für das
zu verbindende Leitungsrohr 1 bildenden Übergang
6.
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Um die Qualität der Verpressung sicherzustellen
und die Gefahr des Einbeulens zu mindern, wird vor dem Einschieben
in den Pressfitting 4 in das Leitungsrohr 1 eine
Innenstützhülse 10 eingeschoben.
Der sich nach außen
erstreckende Kragen 11 kommt nach dem Einschieben in den
Pressfitting 4 an dem den Anschlag bildenden Übergang
6 zur Anlage. Zum leichteren Einschieben in das Leitungsrohr 1 ist
die Innenstützhülse 10 am
einschubseitigen Ende mit einer stirnseitigen Anschrägung 12 versehen.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rohrverbindung,
wobei für
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet worden sind. Im Unterschied
zur Ausführungsform
gemäß 1 besteht die Rohrverbindung
aus einem Pressfitting 15 mit einer darin vorab montierten
Innenstützhülse 19.
Die Verbindung der Innenstützhülse 19 mit dem
Pressfitting 15 erfolgt formschlüssig zwischen Sicke 14 und
entsprechender außenseitiger
Ausnehmung 17, der radial sich nach außen erstreckenden ringförmigen Verdickung 18.
Diese ringförmige
Verdickung 18 bildet einschubseitig einen axialen Anschlag,
an den das in den Pressfitting 15 eingeschobene bzw. über die
Innenstützhülse 19 geschobene Leitungsrohr 1 zur
Anlage kommt. Zum leichteren Aufschieben auf die Innenstützhülse 19 ist
diese am einschubseitigen Ende mit einer stirnseitigen Anschrägung 12 versehen.
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Als wesentlicher Unterschied zur
Ausführungsform
in 1 ist der Haltering 21 vorteilhaft
so ausgebildet, dass im unverpressten Zustand das Kammervolumen
des wulstartigen Abschnitts 7 nahezu vollständig ausgefüllt wird. Hierdurch wird eine Vergrößerung der
Verklammerungsfläche
mit der Kunststoffummantelung 2 des Metallrohres 3 erreicht,
so dass höhere
Axialkräfte übertragbar
werden.
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3 zeigt
eine dritte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Rohrverbindung,
wobei für
gleiche Teile wieder gleiche Bezugszeichen verwendet worden sind.
Bei dieser Ausführungsform
ist die Innenstützhülse 20 ebenfalls
vorab im Pressfitting 4 montiert. Im Unterschied zur Ausführungsform
gemäß 2 ist die Innenstützhülse 20 als
zylindrisches Rohr ausgebildet. Die Innenstützhülse 20 ist im Kontaktbereich
des zylindrischen Bereichs 13 mit dem Pressfitting 4 kraft-
oder stoffschlüssig
verbunden. Das Leitungsrohr 1 kommt nach dem Einschieben
in den Pressfitting 4 bzw. nach dem Aufschieben auf die Innenstützhülse 20 an
dem einen Anschlag bildenden Übergang
6 zur Anlage. Zum leichteren Aufschieben auf die Innenstützhülse 20 ist
diese am einschubseitigen Ende wiederum mit einer stirnseitigen
Anschrägung 12 versehen.