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Die Erfindung betrifft ein Schildersystem
mit auswechselbaren Schildern, die über Aufnahmeelemente an einem
Grundgestell/Untergrund befestigbar sind, wobei einem Schild wenigstens
ein Aufnahmeelement zuordenbar ist.
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Bei derartigen Schildersystemen besteht
das Problem, die Befestigung der als Informationsträgerflächen dienenden
Schilder an einem Grundgestell oder an Decken oder Wänden so
durchzuführen, dass
zum einen ein einfacher und schneller Austausch der Schilder möglich ist
und zum anderen die Befestigungselemente für den Betrachter nicht sichtbar
sind. Das ist insbesondere bei der Anordnung von mehreren Schildern über- oder
nebeneinander schwierig zu verwirklichen.
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In
DE 201 18 606 U1 und
DE 201 18 607 U1 werden
Schildersysteme beschrieben, die eine Montage und Fixierung der
Schildflächen
für den
vorderfrontseitigen Betrachter unsichtbar machen. Dabei erfolgt
die Befestigung über
seitliche Profile, die durch Schrauben oder Nieten mit der Rückwand verbunden
sind. Damit sind die Befestigungsteile zwar von vorn nicht zu sehen,
dafür aber
von der Seite und von hinten. Bei frei im Raum stehenden oder hängenden, insbesondere
bei beidseitig mit Informationsträgerflächen versehenen Schildersystemen,
sind diese Lösungen
nicht einsetzbar.
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Die
DE 36 90 281 C2 offenbart eine Ver- bzw. Entriegelung
eines Schildes mittels eines Magneten. Dabei wird das Informationsträgerteil
auf das Befestigungsteil über
miteinander zusammenwirkende Profilabschnitte aufgeschoben. Durch
einen von außen
an das Schild angenäherten
Magneten, der auf eine versteckt angeordnete magnetisch lösbare Sperre
wirkt, wird das Schild ver- bzw. entriegelt.
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Vorteilhaft ist hierbei der für den Betrachter unsichtbare
Befestigungsmechanismus, während der
Herstellungsaufwand und die Anzahl der verwendeten Bauteile relativ
hoch ist. Auch stellt die Abhängigkeit
von der magnetischen Wirkung einen Unsicherheitsfaktor sowohl zum
Zeitpunkt des Ver- bzw. Entriegelns
als auch während
der Standzeit dar.
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Eine den ästhetischen Anforderungen an
ein frei im Raum stehendes oder hängendes Schildersystem gerecht
werdende Lösung
ist aus
DE 201 20 060
U1 bekannt. Allerdings ist der hier beschriebene Stabilisierungsaufbau
für Pylone
und konvexe Schilder nicht für
auswechselbare Informationsträgerflächen vorgesehen.
Er besteht aus einem oder mehreren einseitig mit Blech ummantelten
Rippenmodulen, die beispielsweise an einem Grundgestell angeordnet
sind. Soll ein Schild ausgetauscht werden, muss das gesamte Rippenmodul
entfernt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, ein Schildersystem mit auswechselbaren Schildern zu schaffen,
das den ästhetischen
und funktionalen Anforderungen in hohem Maße gerecht wird und gleichzeitig
bei geringen Herstellungskosten eine einfache und schnell durchzuführende Montage
und Demontage der Schilder/Informationsträgerflächen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des ersten Schutzanspruchs gelöst.
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Erfindungsgemäß ist jedes Aufnahmeelement
mit wenigstens einem drehbeweglich gelagerten Spannteil versehen,
welches mit einem drehbeweglich angeordneten Hebelarm gekoppelt
ist und zwischen Hebelarm und Spannteil eine, das Schild an das
Aufnahmeelement klemmende oder von dem Aufnahmeelement lösende, Wirkverbindung
besteht. Bevorzugt ist das Aufnahmeelement in der Form von einer
oder mehreren Rippen ausgebildet. Dabei ist der Hebelarm mit seinem
einen Ende mit einem auf der ersten Rippe angeordneten Vorsprung
in und außer
Eingriff bringbar und nimmt mit seinem anderen, kopfartigen, zwei
Backen aufweisenden Ende einen Finger des Spannteiles auf. Der Finger
ist zwischen den Backen begrenzt bewegbar, wobei eine schildrandseitig
am Spannteil vorhandene Nase mit einer, vom seitlichen Rand des
Schildes gebildeten, Ausnehmung in und außer Eingriff bringbar ist.
Das auf der ersten Rippe angeordnete Spannteil ist dabei über einen
Mitnehmerstab mit dem auf der zweiten Rippe befindlichen Spannteil
verbunden.
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Im geklemmten Zustand des Schildes
steht der Hebelarm mit dem auf der Rippe befindlichen Vorsprung
in Eingriff und die Nase des Spannteiles wird von dem orthogonal
zu den Rippen verlaufenden, eine Ausnehmung bildenden Rand des Schildes umgriffen,
wobei der Finger des Spannteiles an der Innenfläche der ersten Backe des Hebelarmes
anliegt. Im gelösten
Zustand des Schildes befinden sich der Hebelarm mit dem Vorsprung
und die Nase des Spannteiles mit dem Schild außer Eingriff. Der Finger des
Spannteiles liegt dabei an der Innenfläche der zweiten Backe des Hebelarmes
an. Das dem Spannteil entgegengesetzte Ende der Rippen weist ebenfalls
eine von dem Rand des Schildes hintergreifbare Nase auf. Vorteilhafter
Weise ist das Lösen
der Schilder über
einen sich zwischen ihnen befindenden Zwischenspalt einleitbar.
Die Anordnung der Rippen kann waagerecht oder senkrecht oder in
einem anderen Winkel an dem Grundgestell/Untergrund erfolgen.
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Die Rippen, der Hebelarm und das
Spannteil sind vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Die Herstellung
der Rippen, der Spannteile und der Hebelarme erfolgt vorzugsweise
spanend (z.B. durch Fräsen)
aus einer Platte.
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Es ist jedoch auch möglich, andere
Verfahren einzusetzen und die Einzelteile beispielsweise mittels
Wasserstrahl oder Laser aus einer Kunststoffplatte zu schneiden.
Vorteilhaft ist es, wenn Rippen, Spannteile und Hebelarme aus dem
gleichen Werkstoff hergestellt sind und auch die gleiche Dicke aufweisen.
Es wird insgesamt ein System geschaffen, mit welchem die Rippengröße, deren
Wölbung
sowie die Art der Aufnahme der Schilder gezielt und einfach der
Form und Größe der Grundgestelle
angepasst werden kann. Erstmalig wird eine flexible Fertigung vom
kleinsten Türschild über Wandschilder
und doppelseitige Schilder bis zu großen Standschildern (Pylone)
möglich,
wobei gleichzeitig durch die neue Spanntechnik ein einfaches Anbringen
und Lösen der
Schilder gewährleistet
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend an
einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 Schildersystem
als Pylon für
den Innen- oder Außenbereich
mit beidseitig angeordneten Schildern,
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2 schematische
Ansicht der Rückseite eines
Schildes
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3a erste
Rippe mit dem erfindungsgemäßen Klemmmechanismus
bei einseitig angeordneten Schildern,
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3b die
zugehörige
zweite Rippe des Schildes,
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4 zwei
sich gegenüberliegende
Rippen mit jeweils einem Klemmmechanismus bei beidseitig angeordneten
Schildern,
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5 der
erfindungsgemäße Klemmmechanismus
in gespanntem Zustand,
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6 der
erfindungsgemäße Klemmmechanismus
in gelöstem
Zustand,
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7 Schildersystem
zum Einclipsen in der Draufsicht,
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8 an
zwei Säulen
befestigbares Schildersystem in der Draufsicht,
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9 dreieckiges
Schildersystem zur Befestigung an rechteckigen Profilen in der Draufsicht.
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In 1 ist
ein Pylon P dargestellt, wie er zur Wegweisung in unterschiedlichsten
Objektbereichen Anwendung findet. Er kann einseitig oder beidseitig mit
die Informationsträgerflächen darstellenden Schildern
S versehen sein. Hier gezeigt ist ein Pylon P mit drei konvex gewölbten Schildern
S auf seiner Vorderseite. Auf der Rückseite kann die gleiche oder eine
andere Anzahl Schilder S angeordnet sein. Zwischen den Schildern
S ist jeweils ein minimaler Zwischenspalt Z vorhanden. Für jedes
Schild S des Pylons P kommt der gleiche erfindungsgemäße Klemmmechanismus
zur Anwendung.
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Die 2 zeigt
in schematischer Darstellung die Rückseite eines Schildes S mit
zwei Aufnahmeelementen in Form von Rippen R1 und R2 sowie einen die
beiden Rippen R1 und R2 verbindenden Mitnehmerstab M. Über hier
nicht dargestellte Halte- bzw. Befestigungselemente können die
Rippen R1 und R2 an einem Grundgestell (z.B. bei beidseitiger Anordnung
der Schilder S) oder einem Untergrund, wie z.B. an einer Wand, angeordnet
sein.
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In 3a ist
die Rippe R1 und in 3b die Rippe
R2, von oben gesehen, dargestellt. Dabei stellt hier die Rippe R1
die obere und die Rippe R2 die untere Rippe des Schildes S dar.
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Die 4 zeigt
eine Variante der beidseitigen Anordnung der Schilder S.
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An einem Ende der Rippe R1 befindet
sich ein Klemmmechanismus, der aus einem Hebelarm 1 und
einem Spannteil 2 besteht. Das dem Spannteil 2 zugewandte
Ende des Hebelarmes 1 besitzt einen zum Spannteil 2 hin
offenen maulschlüsselförmigen Kopf
mit einer schildseitigen äußeren Backe 1.1 und einer
inneren Backe 1.2, während
das andere Ende des Hebelarmes 1 eine Öffnung 1.3 aufweist,
die mit einem auf der Rippe R1 angeordneten Vorsprung 3 in und
außer
Eingriff bringbar ist. Das Spannteil 2 besitzt einen Finger 2.1,
der in die zwischen den beiden Backen 1.1 und 1.2 des
Hebelarmes 1 vorhandene Öffnung hineinreicht. Das dem
Finger 2.1 gegenüberliegende
Ende des Spannteiles 2 weist eine über das Ende der Rippe R1 hinausreichende
Nase 2.2 auf . Zwischen dem Finger 2.1 und der
Nase 2.2 besitzt das Spannteil 2 außerdem eine Öffnung 2.3,
die sich über
einer in der Rippe R1 befindlichen Öffnung 4 befindet
und der Aufnahme eines Mitnehmerstabes M dient. Dieser Mitnehmerstab
M ist mit einem auf der Rippe R2 in analoger Weise angeordneten
Spannteil 20, das eine Öffnung 20.3 aufweist,
verbunden. Die Befestigung sowohl des Hebelarmes 1 als
auch der Spannteile 2, 20 auf den Rippen R1, R2
erfolgt drehbeweglich, z.B. mittels Gelenkzapfen, um die Drehpunkte 5 und 6.
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In 5 ist
der Klemmmechanismus in der geschlossenen (klemmenden) Stellung
dargestellt. Dabei schließt
die dem Schild S zugewandte Außenkante
des Spannteiles 2 mit der Außenkante der Rippe R1 und dem
geklemmten Schild S ab. Der Finger 2.1 des Spannteiles 2 liegt
an der Innenfläche
der schildseitigen äußeren Backe 1.1 des
Hebelarmes 1 an, während
die andere Backe 1.2 sich an einem Anschlag 2.4 des
Spannteiles 2 abstützt.
Der auf der Rippe R1 befindliche Vorsprung 3 steht mit
der Öffnung 1.3 des
Hebelarmes 1 in Eingriff. Die Nase 2.2 des Spannteiles 2 greift
in eine von dem seitlichen Rand des Schildes S gebildete Ausnehmung 7.
Um eine gleichmäßige und
sichere Klemmung des Schildes S zu gewährleisten, besitzt jede Rippe
R1, R2 an ihrem dem Klemmmechanismus abgewandten Ende eine mit dem
Rand des Schildes S in und außer
Eingriff bringbare Nase 8.
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Die 6 zeigt
schließlich
die geöffnete
(gelöste)
Stellung des Klemmmechanismus. Es befindet sich der Vorsprung 3 der
Rippe R1 nicht mehr mit der Öffnung 1.3 des
Hebelarmes 1 in Eingriff. Der Finger 2.1 des Spannteiles 2 liegt
nun an der Innenfläche der
zweiten Backe 1.2 des Hebelarmes 1 an, wobei sich
die erste Backe 1.1 mit ihrer Außenseite an einem Anschlag 2.6 abstützt und
mit ihrer Spitze in eine Kerbe 2.5 des Spannteiles 2 eingreift.
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Die Nase 2.2 des Spannteiles 2 befindet
sich nicht mehr mit dem Schild S in Eingriff – das Schild S kann von der
Rippe R1 entfernt werden.
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Es ist auch möglich, die Rippen R1 und R2 auszutauschen.
Dann würde
sich der Hebelarm 1 mit dem Spannteil 2 auf der
unteren Rippe und das separate Spannteil 20 auf der oberen
Rippe befinden. Ebenso ist es möglich,
die Rippen R1, R2, die im Ausführungsbeispiel
in waagerechter Anordnung beschrieben wurden, auch in einem anderen
Winkel am Grundgestell/Untergrund anzubringen.
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Die Wirkungsweise ist folgende:
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Soll das Schild S ausgetauscht werden,
wird mit einem flachen Werkzeug, welches an seinem Ende nach oben
gebogen ist und das in den sich oberhalb des Schildes S befindenden
Zwischenspalt Z eingeführt
wird, der Hebelarm 1 etwas angehoben, so dass der Vorsprung 3 nicht
mehr in die Öffnung 1.3 des
Hebelarmes 1 hineinreicht. Nun wird der Hebelarm 1 mit
dem nach oben gebogenen Ende des Werkzeuges nach vorn gezogen. Der
somit um den Drehpunkt 5 bewegte Hebelarm 1 wirkt
derart auf den Finger 2.1, dass sich das Spannteil 2 um
den Drehpunkt 6 bewegt bis der Finger 2.1 an der
Innenfläche der
Backe 1.2 des Hebelarmes 1 anliegt und es zu der
weiter oben beschriebenen Endstellung des Hebelarmes 1 und
des Spannteiles 2 kommt. Gleichzeitig erfolgt die Entklemmung
(Lösung)
des Schildes S von der Rippe R1 auf Grund der Verschiebung der Nase 2.2 des
Spannteiles 2 aus der vom Rand des Schildes S gebildeten
Ausnehmung 7 des Schildes S heraus. Da das Spannteil 2 über den
Mitnehmerstab M mit dem auf der zweiten Rippe R2 angeordneten Spannteil 20 verbunden
ist, erfolgt eine zeitgleiche analoge Drehung und damit Lösung des
Spannteiles 20 von dem Schild S.
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Das Anbringen des Schildes S erfolgt,
indem das Schild S zunächst
mit seinem seitlichen Rand an dem dem Klemmmechanismus gegenüberliegenden Ende
der Rippen R1 und R2 in die dort befindliche Nase 8 eingehängt wird.
Beim weiteren Andrücken des
Schildes S an die Rippen R1 und R2 greift die Nase 2.2 des
Spannteiles 2 in die Ausnehmung 7 des Schildes
S ein. Zum Verriegeln wird der Hebelarm 1 mit seiner Öffnung 1.3 über den
Vorsprung 3 der Rippe R1 geschoben bis er einrastet. Der
Mitnehmerstab M bewirkt auch hierbei einen analogen Ablauf der Klemmung
am Spannteil 20.
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7 zeigt
ein Schildersystem zum Einclipsen in der Draufsicht. Dabei sind
zwei Befestigungselemente B an einer Wand W angebracht, über welche
das Schild S mit der Rippe R gesteckt wird.
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In 8 wird
ein Schildersystem in der Draufsicht gezeigt, welches Rippen R mit
einer stärkeren
Wölbung
und zwei runde Ausfräsungen
zur Befestigung an zwei Säulen
A aufweist. In der Mitte der Rippe ist jeweils eine Aussparung G
zur Gewichtsreduktion vorgesehen.
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Ein dreieckiges System, welches aus
drei im Winkel von jeweils 120° zueinander
angeordneten Schildersystemen kombiniert ist, zeigt 9 in der Draufsicht. Die einzelnen Schildersysteme
werden an rechteckigen Profilen C befestigt und sind über Querverbindungen
Q, hier in Form von ineinander einknüpfbaren Eingriffen zweier benachbarter
Rippen R, miteinander verbunden.
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Die erfindungsgemäße Lösung stellt eine einfach und
schnell zu realisierende Möglichkeit
des Schilderaustausches dar. Die Herstellung der einzelnen Teile
des Schildersystems – den
erfindungsgemäßen Klemmmechanismus
eingeschlossen – kann z.B.
aus Kunststoff mittels Fräsen
erfolgen. Das bedeutet gegenüber
den üblichen
bisher eingesetzten Spritzgussteilen eine einfachere Anfertigung
bei geringerem Gewicht. Zudem genügt sie in vollem Umfang ästhetischen
Ansprüchen:
Es ist von keiner Seite des Schildersystems ein Befestigungs- oder Klemmteil
zu sehen. Es ist nur ein minimaler Zwischenspalt nötig, um
ein Klemmen und Entklemmen der Schilder zu erreichen. Die bevorzugte,
hier beschriebene Ausführungsform
der Schilder ist die konvexe Wölbung.
Der erfindungsgemäße Klemmmechanismus
kann auch z.B. bei flachen Schildern zur Anwendung kommen. Auch
ist das Anwendungsgebiet nicht auf eine bestimmte Größe der Schilder
oder einen bestimmten Objektbereich beschränkt. Die Anordnung der Schilder
kann dabei beidseitig an einem Grundgestell oder einseitig an unterschiedlichsten Untergründen erfolgen.
Im o.a. Ausführungsbeispiel wird
von zwei Rippen pro Schild (ein Modul) ausgegangen. Es ist aber
auch die Anordnung großer Schilder
mit mehr als zwei Rippen möglich.