DE20214256U1 - Rohrmanschette - Google Patents
RohrmanschetteInfo
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Description
Ml/rt 122/721G
11. September 2002
11. September 2002
Die Erfindung betrifft eine Rohrmanschette zum Abschotten von durch Wände oder Decken durchführenden Rohren mit einem Gehäuse mit einem die Öffnung umgebenden Kanal, in dem sich ein unter Hitzeeinwirkung intumeszierendes Material befindet. Ferner betrifft die Erfindung eine Anordnung, bestehend aus der erfindungsgemäßen Rohrmanschette und einer Wand oder Decke.
Die brandschutztechnische Trennung bei bestimmten Gebäudetypen in abgegrenzte Brandabschnitte ist gesetzlich vorgeschrieben. Dabei besteht das Problem, dass Leitungen, Rohre und dergleichen durch die einzelnen Brandabschnitte geführt werden müssen. Öffnungen in den die Brandabschnitte begrenzenden Decken und Wänden sind aus Gründen des Brandschutzes aber unzulässig. Daher dürfen beispielsweise Rohre nur dann durch Wände und Decken geführt werden, wenn gegen eine Übertragung von Feuer und Rauch durch diese Rohre hindurch besondere Vorkehrungen getroffen worden sind, da im Brandfall das Rohr unter Verringerung seines Querschnitts erweicht und eine strikte räumliche Trennung wegen der nun offenen Rohrdurchführung nicht mehr gegeben ist.
Um dies zu vermeiden sind Rohrabschottungen beispielsweise in Form von Rohrmanschetten bekannt, die durch Unterbrechung der Rohrleitungen im Brandfall vermeiden, dass sich Feuer und Rauch durch die Rohre oder Rohrdurchführungen in andere Brandabschnitte ausbreiten.
Diese Rohrmanschetten umschließen das zu schützende Rohr und bestehen im allgemeinen aus einer äußeren Hülse auf
deren Innenseite ein unter Hitzeeinwirkung sich nach innen ausdehnendes Brandschutzmaterial (intumeszierendes Material) aufgebracht ist. Durch das Auftreiben des Intumeszenzmaterials bis zum Verschluss des Querschnitts wird die Trennung der Brandabschnitte wieder hergestellt.
Es gibt Rohrmanschetten, die bündig mit Wand oder Decke abschließen, und Rohrmanschetten, die auf der Wand oder Decke aufliegen.
Rohrabschottungen mit Rohrmanschetten, die mit der Wand oder Decke bündig abschließen, werden bei Massivwänden eingesetzt. Bei solchen Rohrabschottungen werden der ringförmige Raum zwischen Kunststoffrohr und Wanddurchführung größtenteils durch ein in mehreren Schichten das Kunststoffrohr umschließendes Intumeszenzmaterial ausgefüllt, wobei dieses durch eine die Expansionskräfte aufnehmende Metallhülse umschlossen ist. Bei solch einer Anordnung müssen sowohl die Abmessungen des Intumeszenzmaterials als auch die Abmessungen der Bestandteile der Metallhülse auf den jeweiligen Rohrdurchmesser abgestimmt sein. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass gegenüber dem Außendurchmesser des Kunststoffrohrs eine erheblich vergrößerte Wanddurchführung erforderlich ist.
Ferner sind Rohrabschottungen in Form einer Rohrmanschette bekannt, die auf zumindestens einer Wand- oder Deckenseite aufliegen. Die Rohrmanschetten werden von außen auf die Wanddurchführung um das Rohr gelegt und enthalten einen bei hohem Temperaturen aufschäumenden Dämmschichtbildner. Da die Manschette von einem festen Gehäuse aus unbrennbarem Material ummantelt ist, expandiert die Füllung im Brandfall bei einer bestimmten Aktivierungstemperatur nach innen, drückt das Rohr zusammen und ver-
schließt es vollständig bis die Wand im Bereich der Rohrdurchführung abgedeckt ist. Bei Decken ist eine derartige Rohrmanschette auf der Deckenunterseite und bei Wanddurchbrüchen auf beiden Wandseiten, jeweils das Rohr umschließend vorgesehen. Nachteilig an dieser Anordnung ist das sichtbare Aufliegen der Rohrmanschette auf der Bauwand. Die Gestaltung ist aus optischer Sicht unbefriedigend und schränkt die Möglichkeiten zur Einrichtung des Raums ein.
Bei der Abschottung von thermoplastischen Kunststoffrohren in Wänden, die hauptsächlich aus Gipsbauplatten aufgebaut sind, ist die Verwendung dieser Rohrmanschetten bisher noch nicht möglich. Probleme ergeben sich dadurch, dass das unter Hitzeeinwirkung intumeszierendes Material eine bestimmte Aktivierungstemperatur benötigt und sich nach geltenden Brandschutzbestimmungen in kürzester Zeit ausdehnen und die durch das Schmelzen des Rohrs entstandene Wandöffnung verschließen muss. Da beispielsweise Gipsbauplatten in der Regel einen hohen Anteil an Kristallwasser enthalten und sich dadurch erst relativ spät auf eine Temperatur von über 10 0 0C erwärmen, verzögern sie durch einen Temperaturausgleich mit der anliegenden Rohrmanschette im Brandfall das Erreichen der für das Ausdehnen des Intumeszenzmaterials benötigten Aktivierungstemperatur .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Rohrmanschette zur Rohrabschottung für brandabschnittbegrenzende Wände und Decken bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Rohrmanschette zum Abschotten von durch Wände oder Decken durchführenden Rohren mit einem Gehäuse mit einem die
Öffnung umgebenden Kanal, in dem sich ein unter Hitzeeinwirkung intumeszierendes Material befindet, gelöst, wobei das Gehäuse mindestens einen weiteren Kanal aufweist, der den einen Kanal umgibt.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anordnung aus der erfindungsgemäßen Rohrmanschette und einer tragenden Wand oder Decke, wobei die Rohrmanschette im Innern der Wand angeordnet ist und die Rohrmanschette nahezu bündig mit den Außenseiten der Wandkonstruktion abschließt.
Die erfindungsgemäße Rohrmanschette lässt sich einfach handhaben und installieren. Die Rohrmanschette kann ohne besonderen Aufwand angebracht werden, und es wird eine Verkürzung der Expansionszeit des Intumeszenzmaterials deutliche Verbesserung des Brandschutzes erreicht. Aufgrund der Anordnung innerhalb der Rohrmanschette, bei der innerhalb der Rohrmanschette mindestens zwei Kanäle gebildet werden und bei der sich das Intumeszenzmaterial im inneren Kanal befindet, kann zwischen dem Intumeszenzmaterial und der Bauwand kein oder nur ein geringer Wärmeaustausch stattfinden. Ferner kann durch den umgebenden Kanal die heisse Luft das aufquellende Material besser umströmen, was zu einem früheren Aufquellen des Materials führt. Insbesondere werden dadurch die Anforderungen der aktuellen Brandschutzverordnung erfüllt. Ferner wird durch die erfindungsgemäße Anordnung der Rohrabschottung eine optisch ansprechendere Wandseite ermöglicht, da die erfindungsgemäße Rohrmanschette gegenüber den oft verwendeten herkömmlichen Rohrmanschetten nicht an der Wand aufliegen muss, sondern im Inneren der die Brandabschnitte begrenzenden Wand oder Decken eingebracht werden kann. Ferner können durch die erfindungsgemäße Rohrmanschette Schachtwände mit einer Rohrabschottung versehen werden,
indem zwei erfindungsgemäße Rohrmanschetten vor dem Einsetzen in die Wand miteinander verbunden und durch die Wand geschoben werden, so dass auf beiden Seiten der Schachtwand eine Rohrmanschette angeordnet ist.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform einer halben erfindungsgemäßen Rohrmanschette.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rohrmanschette.
Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rohrmanschette.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Anordnung mit Rohr und Rohrmanschette.
Die erfindungsgemäße Rohrmanschette umfaßt ein Gehäuse mit mindestens zwei aus Lamellen im Innern des Gehäuses gebildeten Kanälen, wobei ein unter Hitzeeinwirkung sich nach innen ausdehnendes Brandschutzmaterial in dem dem Rohr zugewandten Kanal enthalten ist und das zu schützende Rohr umschließt.
Das Gehäuse der erfindungsgemäßen Rohrmanschette kann aus jeglicher Art von nicht brennbarem Material bestehen. Besonders geeignete Materialien sind Metallbleche, vorzugsweise Stahlblech.
Die Rohrmanschette selbst kann mittels Befestigungselementen an einer Wand oder Decke befestigt werden. Die Befestigungselemente können beispielsweise eine Vorrichtung zur Klemmverschraubung oder ein Befestigungselement mit
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Bohrung, insbesondere sich an dem Gehäuse befindliche Befestigungsbügel sein. Die Befestigungselemente können je nach ihrer Stärke eine Bohrung aufweisen. Die Rohrmanschette wird vorzugsweise mittels Schnellbauschrauben oder Stahldübeln an Wand oder Decke befestigt.
Bei den Wänden oder Decken handelt es sich in der Regel um feuerbeständige Trennwände, vorzugsweise um Schachtwände, insbesondere Schachtwände ohne Unterkonstruktion, Trockenbauwände, insbesondere leichte Trennwände in Ständerbauart mit Stahlunterkonstruktion sowie um Massivwände.
Die feuerbeständigen Trennwände können als Brandwände, Treppenhauswände, Wände von Rettungswegen sowie jegliche Art von Trennwänden oder Decken, die feuerbeständig sein müssen, dienen.
Die Schachtwände und Trockenbauwände können vorzugsweise aus Gipsplatten zusammengesetzt sein. Geeignete Gipsbauplatten sind beispielsweise Gipskarton-, Gipsfaser und Spezialgipsplatten. Die Massivwände sind beispielsweise Wände aus Mauerwerk, Beton oder Porenbeton.
Als intumeszierendes Material können alle bekannten, zu diesem Zweck eingesetzten brennbaren Materialien zusammensetzen, die sich bei der Einwirkung von Hitze und Feuer ausdehnen, verwendet werden.
Die Rohrmanschette kann sich aus einem oder aus mehreren sektorförmigen Teilstücken zusammensetzen. Vorzugsweise setzt sich die Rohrmanschette aus zwei halbschalenförmigen Teilstücken zusammen, die dadurch nachträglich um ein
schon in der Wand vorhandenes thermoplastisches Rohr gelegt werden können.
Die erfindungsgemäße Rohrmanschette kann auf der Vorderseite des Gehäuses eine Rohrschottabdeckung aufweisen. Vorzugsweise ist die Rohrschottabdeckung gitterförmig angeordnet und über Metalllaschen am Gehäuse befestigt.
Die erfindungsgemäße Rohrmanschette kann mehrere abgegrenzte Kanäle im Inneren der Metallhülse aufweisen. Die Kanäle können durch Lamellen aus brennbarem Material gebildet werden. Die Rohrmanschette weist vorzugsweise zwei voneinander getrennte Kanäle auf, wobei das intumeszierende Material im inneren Kanal, der das zu schützende Rohr umgibt, angeordnet ist. Das sich bei Hitzeeinwirkung nach Innen ausdehnende Material umschließt somit das zu schützende Rohr.
Zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Anordnung zur Rohrabschottung wird die erfindungsgemäße Rohrmanschette im Inneren der Wand oder Decke um das zu schützende Rohr gebracht. Wenn sich die Rohrmanschette aus mindestens zwei Segmenten zusammensetzt, kann sie um schon sich vorher in der Wand vorhandene Rohre gelegt werden. Die verbleibende Fuge zwischen Rohrmanschette und der Wand- oder Deckenkonstruktion kann mit nicht brennbaren Baustoffen wie Beton, Zementmörtel, Gipsmörtel oder mit nicht brennbarer Mineralwolle ausgefüllt werden.
Bevorzugte Ausfuhrungsformen der Erfindung werden nachfolgenden anhand der Figuren 1 bis 4 beschrieben.
In Figur 1 ist ein sektorförmiges Teilstück 1 einer erfindungsgemäßen Rohrmanschette gezeigt. Das intumeszierende Material 3 befindet sich in dem die Öffnung umgebenden Kanal 12, der von einem weiteren Kanal 4 umgeben ist.
In Figur 2 ist ein Querschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rohrmanschette gezeigt. Die Rohrschottungsabdeckung 6 ist mittels Metalllaschen 7 am Gehäuse 5 der Rohrmanschette befestigt. Das intumeszierende Material 3 umgibt die Rohrdurchführung 8. Der äußere Kanal 4 liegt zwischen Gehäuseaussenwand 5 und innerem, mit intumeszierendem Material gefülltem Kanal 12 .
Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht auf eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rohrmanschette. Die Rohrmanschette setzt sich aus zwei halbschalenförmigen Teilstücken 1, 1' zusammen. Die Rohrschottabdekkungen 6 sind am Gehäuse 5 der Rohrmanschette mittels Metalllaschen 7 befestigt. Die Rohrmanschette weist als Befestigungselemente 2 durchbohrte Metalllaschen an den Seiten des Gehäuses 5 auf.
In Figur 4 ist eine erfindungsgemäße Anordnung zweier erfindungsgemäßen Rohrmanschetten in einer Trockenbauwand gezeigt. Der das intumeszierende Material 3 enthaltende innere Kanal 12 umschließt das Rohr 9 und wird von der Gipsbauwand 10 durch den Kanal 4 getrennt. Jeweils eine erfindungsgemäße Rohrmanschette ist bei der Trockenbauwand 11 auf einer der beiden Seiten montiert. Die Rohrmanschetten sind mittels Befestigungselementen 2 an der jeweiligen Außenseite der Trockenbauwand 11 befestigt.
Claims (10)
1. Rohrmanschette zum Abschotten von durch Wände oder Decken führenden Rohren mit einem Gehäuse (5), mit einem eine Öffnung (8) umgebenden Kanal (12), in dem sich ein unter Hitzeeinwirkung intumeszierendes Material (3) befindet, gekennzeichnet dadurch, dass das Gehäuse (5) mindestens einen weiteren Kanal (4) aufweist, der den einen Kanal (12) umgibt.
2. Rohrmanschette nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass das Gehäuse (5) aus Stahlblech besteht.
3. Rohrmanschette nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, dass das Gehäuse (5) Befestigungselemente (2) aufweist.
4. Rohrmanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, dass das intumeszierende Material (3) die Form von Laminat besitzt.
5. Rohrmanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass die Rohrmanschette aus mindestens zwei sektorförmigen Teilstücken (1, 1') besteht.
6. Rohrmanschette nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch, dass die Teilstücke (1, 1') halbschalenförmig sind.
7. Anordnung mit einer Rohrmanschette nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und einer Wand oder Decke, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrmanschette im Innern der Wand angeordnet ist und die Rohrmanschette nahezu bündig mit der Außenseite der Wandkonstruktion abschließt.
8. Anordnung nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, dass die Befestigungselemente der Rohrmanschette nahezu bündig mit der Außenseite der Wand abschließen.
9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet dadurch, dass die Wand oder Decke eine Schachtwand oder Trockenbauwand ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, gekennzeichnet dadurch, dass die Wand aus Gipsbauplatten besteht.
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