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Die Erfindung betrifft eine Ringofenanlage mit
mehreren Ofenkammern zur Aufnahme von Brenngut, wobei die Ofenkammern
einem Aufheizbereich, einem Feuerbereich, einem Kühlbereich
und einem Umschlagbereich zugeordnet sind und das Feuer von einer
Ofenkammer zur nächstfolgenden Ofenkammer
in einer Feuerwanderrichtung fortschreitet, wobei Prozeßluft ausgehend
von dem Kühlbereich
den Ofenkammern zuführbar
ist und durch die Ofenkammern in Feuerwanderrichtung führbar ist
und die durch den Brennprozeß mit Schadstoff
beladene Prozeßluft
als Abluft abführbar ist.
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Ringofenanlagen dienen u.a. zur Herstellung von
keramischen Formkörpern
oder von Kohlekörpern
oder kohlenstoffhaltigen keramischen Körpern, allgemein als Brenngut
bezeichnet. Das Brenngut wird in die Ofenkammern eingesetzt und
gebrannt. Hierbei wird die Prozeßluft mit Schadstoffen angereichert,
welche während
der Aufheizphase aus dem Brenngut ausgasen. Dieses Ausgasen geschieht
aufgrund des Verfahrens beginnend bei der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer bis hin zur n-ten Ofenkammer im Brennprozeß, in der
dann die entsprechende Temperatur und Verweilzeit zur Verdampfung
der in dem zu brennenden Brenngut befindlichen Zuschlagstoffe, wie
beispielsweise Bindemittel erreicht ist.
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Zur Reinigung der verunreinigten
Abluft aus dem Brennprozeß ist
in vielen Fällen
ein Nachverbrennen der Abluft und der darin mitgeführten Beladung
ausreichend. In anderen Fällen
kann es erforderlich sein, anorganische Beladung auszuwaschen oder
mit einem Feststoffilter herauszufiltern. Für diese Verfahren ist es erforderlich,
die nachverbrannte Abluft auf eine bestimmte Temperatur herabzukühlen.
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Aus der
DE 25 19 738 C2 ist bereits
ein Verfahren zum Brennen von Kohlekörpern bekannt, das in einem
Ringofen mit wanderndem Feuer und Luftzuführung in Feuerwanderrichtung,
wobei die Luft über
den Kühlbereich
zum Feuerbereich gelangt und die Verbrennungsgase den Ringofen verlassen, nachdem
sie den Aufheizbereich durchströmt
haben, bekannt. Zur Vermeidung der Entzündung der ausgegasten Bindemitteldämpfe im
Aufheizbereich und zur Gewährleistung
einer optimalen Verbrennung im Feuerbereich werden die Verbrennungsgase,
d. h. die mit Schadstoff beladene Abluft aus dem Ringofen entfernt
und gereinigt und dann wieder mit gleicher Strömungsrichtung wie die frisch
zugeführte
Prozeßluft
zusammen mit dieser im Kühlbereich
dem Ringofen zugeleitet. Die Prozeßluft und die gereinigte Abluft
werden den Ofenkammern zur Verbrennung und Wärmeübertragung auf das Brenngut
direkt zugeleitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Ringofenanlage in besonders wirtschaftlicher Weise unter Einsparung
von Wärmeenergie
zu betreiben und gleichzeitig die Reinigung der mit Schadstoff belasteten
Prozeßluft – Abluft – in wirtschaftlicher
Weise vorzunehmen.
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Zur wirtschaftlichen Betreibungsweise
der Ringofenanlage wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß zumindest
jede sich im Brennprozeß befindende
Ofenkammer mit einem Strömungskanäle aufweisenden
Wärmetauscher
ausgebildet ist und die Wärmetauscher
mit mit Schadstoff beladener Abluft beaufschlagbar sind.
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Erfindungsgemäß wird damit eine Ringofenanlage
geschaffen, bei der zumindest jede im Brennprozeß befindliche Ofenkammer mit
einem Wärmetauscher
mit Strömungskanälen ausgebildet
wird und die mit Schadstoff beladene Abluft aus der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer, nämlich
der ersten sich im Aufheizbereich befindenden Ofenkammer abgesaugt
und in eine Ringleitung geleitet wird und von der Ringleitung dem
Wärmetauscher
der letzten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer zum Wärmeaustausch
zugeführt
wird und von hier in Feuerwanderrichtung durch die ausgebildeten
Wärmetauscher
der Ofenkammern bis zu den im Aufheizbereich befindlichen Wärmetauschern
der Ofenkammern hindurchgeleitet wird und von hier aus einer Reingasleitung
zur Abführung
zugeleitet wird.
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Erfindungsgemäß wird die in der schadstoffbeladenen
Abluft enthaltene Energie auf eine besonders einfache und wirtschaftliche
Weise dem Brennprozeß wieder
zugeführt.
Gleichzeitig gelingt es mit der Erfindung, die schadstoffbelastete
Abluft aus den Ringöfen
ohne eine weitere, mitunter auch Betriebs- und Wartungskosten verursachende
zusätzliche
Anlage zu reinigen. Die aus den verbrennenden Schadstoffen der Abluft
frei werdende Energie wird genutzt, um die aufzuheizenden Ofenkammern über die
in den Ofenkammern ausgebildeten Luft-Wärmetauscher vorzuwärmen.
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Bevorzugt werden die Ofensohle und/oder die
Ofenwände
und/oder die Ofendeckel der Ofenkammern als Wärmetauscher mit Strömungskanälen für die Durchleitung
der mit Schadstoff beladenen Abluft ausgebildet.
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Insbesondere ist in vorteilhafter
Ausführung der
Erfindung vorgesehen, daß bei
jeder im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer der Wärmetauscher
im Ofendeckel der Ofenkammer ausgebildet wird.
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Für
die erfindungsgemäße Ringofenanlage mit
Abluftreinigung ist die bereits vorhandene Steuerung, Regelung und Überwachung
des Ringofens nur durch eine zusätzliche
Temperaturüberwachung
der Wärmetauscher
zu ergänzen, wozu
ein geringer Aufwand erforderlich ist. Die Regelung der Temperatur kann
durch Zufuhr von kalter Frischluft zusammen mit der Abluft aus der
Ringleitung in den Wärmetauscher
des Ofendeckels der letzten im Brennprozeß befindlichen Ofenkammer erfolgen,
z. B. mittels einer Regelklappe.
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Für
die Reinigung und Wartung der Ringofenanlage ist eine regelmäßige Sichtkontrolle
ausreichend, da das erfindungsgemäße Verfahren selbstreinigend
ist. Über
den standardmäßigen Feuerfortschritt
in der Ringofenanlage wird jeder Wärmetauscher, der sich z. B.
im Ofendeckel einer Ofenkammer befindet, zusammen mit der jeweiligen
unter Feuer stehenden Ofenkammer mindestens einmal nach Durchlaufen
aller n-Ofenkammern sauber gebrannt.
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Die erfindungsgemäße Ringofenanlage herkömmlicher
Bauart, beispielsweise zum Brennen keramischer Formkörper wird
lediglich um Wärmetauscher
ergänzt,
die jeder Ofenkammer zugeordnet sind und die erfindungsgemäß vorteilhaft
in dem jeder Ofenkammer zugehörigen
Ofendeckel ausgebildet sind.
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Es ist auch möglich, anstelle des Einbaus des
Wärmetauschers
in den Ofendeckel jeder Ofenkammer den Wärmetauscher für die Durchleitung
der mit Schadstoff belasteten Abluft im Bereich der Ofensohle und/oder
im Bereich der Ofenkammerwände vorzusehen.
Diese erfindungsgemäße Ausbildung
ist dann möglich,
wenn eine Ringofenanlage neu erstellt wird. Bei bereits vorhandenen
Ringofenanlagen können
jedoch vorhandene Ofendeckel gegen neue mit Wärmetauscher ausgebildete Ofendeckel
ausgetauscht werden und nur die Ofendeckel als Wärmetauscher zur Anwendung des
neuen Verfahrens zur Energieeinsparung und Reinigung der mit Schadstoff beladenen
Abluft eingesetzt werden.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Ringofenanlage
sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche 2 bis
6 entnehmbar.
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Durch Ausbildung der Ofendeckel als
Wärmetauscher
dienen sie nicht nur dem Wärmetausch für die Abluft,
d. h. der Wiedergewinnung von Wärmeenergie
aus der Abluft für
den Brennprozeß,
sondern gleichzeitig auch als Nachbrennkammer für die Schadstoffe der Abluft.
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Für
einen kontinuierlichen Betrieb wird vorgeschlagen, die Strömungskanäle der Wärmetauscher
in den Ofenkammern, z. B. Ofendeckeln, fortlaufend miteinander zu
verbinden, so daß sie
mit Schadstoff beladener Abluft aus der Ringofenanlage beaufschlagt
werden können,
die in Feuerwanderrichtung durch die Wärmetauscher der Ofenkammern
fortlaufend geführt
wird.
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Die Ringofenanlage ist mit einer
Ringleitung ausgestattet, die mit jeder Ofenkammer über eine Anschlußstelle
verbindbar ist, so daß die
Abluft aus den Ofenkammern in die Ringleitung überführbar ist, wozu erfindungsgemäß ein Überleitstück mit Stützventilator
vorgesehen ist, das in Feuerwanderrichtung entsprechend dem Fortschritt
des Feuers von Ofenkammer zu Ofenkammer zwecks Verbindung der Ofenkammer
mit der Ringleitung versetzbar ist, wobei der Anschluß jeweils
an die erste der im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer erfolgt. Hierfür
ist also ein einziges Überleitstück mit Stützventilator
erforderlich, um die Abluft aus dem Brennprozeß aus der Ofenkammer herauszuführen und
zwecks Wärmeaustausch
in die Wärmetauscher
der Ofenkammern einzuführen.
Bevorzugt wird die gesamte Abluft, die aus der Prozeßluft entsteht,
aus der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer umgeleitet und der Wärmewiedergewinnung
und Nachverbrennung innerhalb der Ringofenanlage zugeführt.
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Um die mit Schadstoff beladene Abluft
aus der Ringleitung nun der jeweilig letzten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer, d. h. deren Wärmetauscher
zuzuführen,
ist wiederum ein Überleitstück vorgesehen,
das die Ringleitung mit dem entsprechenden Wärmetauscher verbindet, wobei
dieses ebenfalls einzige Überleitstück in Feuerwanderrichtung
entsprechend dem Fortschritt des Feuers jeweils der letzten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer, d. h. deren Wärmetauscher
zugeordnet und an diesen angeschlossen wird.
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Auch zur Abführung der gereinigten Abluft aus
den Wärmetauschern
der Ofendeckel ist ein einziges Ableitstück zur Verbindung des jeweiligen
Wärmetauschers
mit der Reingasleitung vorgesehen, das wiederum in Feuerwanderrichtung
entsprechend dem Fortschritt des Feuers von der jeweiligen Ofenkammer
zur nächstfolgenden
Ofenkammer versetzbar ist, und bevorzugt dem Wärmetauscher der ersten in Betrieb
befindlichen Ofenkammer zugeordnet wird. Die Reingasleitung ist
der Ringofenanlage zugeordnet und mit Anschlußstellen für den Wärmetauscher einer jeden Ofenkammer
ausgerüstet.
Darüber hinaus
wird die Reingasleitung bevorzugt mit einem Reingasventilator für einen
geordneten Abzug ausgestattet. Der Reingasleitung können Reinigungsvorrichtungen
für die
Abluft nachgeschaltet werden oder aber auch direkt ein Schornstein.
Die Ofenkammern der Ringofenanlage sind über Rauchgaskanäle für die Durchleitung
der Prozeßluft
in Feuerwanderrichtung miteinander verbunden. Darüber hinaus
ist jede Ofenkammer mit einem Anschluß zum Anschluß an das Überleitstück zur Ringleitung
hin ausgestattet.
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In Weiterbildung der Erfindung wird
vorgeschlagen, daß die
als Wärmetauscher
ausgebildeten Ofendeckel für
die Ofenkammern aus mindestens einem Deckenmodul und zwei die Deckenmodule
an einander gegenüberliegenden
Seiten begrenzenden Seitenmodulen zusammengesetzt sind, wobei die Strömungskanäle für die Abluft
in den Deckenmodulen ausgebildet sind. Insbesondere wird vorgeschlagen,
die Strömungskanäle in den
Deckenmodulen von einer Seite zur anderen Seite durchgängig auszubilden
und parallel zu den Seitenmodulen verlaufend anzuordnen. Damit wird
es möglich,
sowohl das Überleitstück zum Einleiten
der mit Schadstoff beladenen Abluft in den Wärmetauscher an den Ofendeckel
im Bereich der Eingänge
der Strömungskanäle anzuschließen und
andererseits das Ableitstück
zum Abführen
der gereinigten Abluft aus dem Wärmetauscher
an den Ausgängen
der Strömungskanäle am Ofendeckel
im Bereich der Deckenmodule anzuschließen.
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Von Vorteil ist es, beispielsweise
den Ofendeckel im Längsschnitt
durch die Strömungskanäle betrachtet
mit einer äußeren trapezähnlichen
Form auszubilden, wobei die kürzere
Seite des Trapezes die Oberseite bildet, so daß zwischen aneinandergrenzenden
Ofendeckeln im Bereich der Deckenmodule jeweils eine im Querschnitt
betrachtet keilförmige
Lücke entsteht.
Damit ist es auf einfache Weise möglich, zwischen zwei benachbarten
Ofendeckeln je ein keilförmiges
Verbindungsstück
mit quer zur Keilfläche
verlaufenden Strömungskanälen zum
Verbinden der Strömungskanäle benachbarter
Ofendeckel einzusetzen und die Lücke
zu schließen.
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Insbesondere wird vorgeschlagen,
die mit Schadstoff beladene Abluft durch alle Wärmetauscher aller Ofenkammern,
die sich im Brennprozeß befinden,
bis zu der ersten in Betrieb befindlichen Ofenkammer hindurchzuleiten
und erst aus diesem letzten Wärmetauscher
der ersten in Betrieb befindlichen Ofenkammer in die Reingasleitung überzuführen. Die
wirtschaftliche Zuführung
der Wärmeenergie aus
der mit Schadstoff belasteten Abluft wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß die
mit Schadstoff beladene Abluft beim Durchströmen der Wärmetauscher der Ofenkammern,
ausgehend vom Kühlbereich
bis zur heißesten
der befeuerten Ofenkammern durch letztere vorgewärmt wird bis die zur Verbrennung
der Schadstoffe in der Abluft erforderliche Temperatur innerhalb
der Wärmetauscher
erreicht wird und nachfolgend die Schadstoffe in der Abluft beim Durchströmen der
Wärmetauscher
verbrennen und die so durch Verbrennung gereinigte und erhitzte
Abluft beim Durchströmen
der nachfolgenden Wärmetauscher
der Ofenkammern im Aufheizbereich der Ofenkammern Wärmeenergie
an die Ofenkammern zwecks Aufheizung derselben abgeben und am Ende die
so abgekühlte
gereinigte Abluft aus dem Wärmetauscher
insbesondere der ersten in Betrieb befindlichen Ofenkammer in die
Reingasleitung abgeführt wird.
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Erfindungsgemäß wird die zur vollständigen Verbrennung
der Schadstoffe in der Abluft beim Durchströmen der Wärmetauscher erforderliche Dauer
der Verweilzeit der Abluft in den Wärmetauschern zum Erreichen
auch der notwendigen Verbrennungstemperatur durch Verändern des
freien luftführenden
Querschnittes der Strömungskanäle in den
Wärmetauschern
der Ofendeckel eingestellt. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, das Verfahren so
zu führen,
daß die
Absaugung der mit Schadstoff beladenen Abluft und Einleitung derselben
in die Ringleitung, und des weiteren die Einleitung der mit Schadstoff
beladenen Abluft von der Ringleitung in den Wärmetauscher der letzten im
Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer und des weiteren die Abfuhr der gereinigten Abluft aus
dem Wärmetauscher
der Ofenkammer im Bereich des Aufheizbereiches insbesondere der
ersten in Betrieb befindlichen Ofenkammer in die Reingasleitung
mit dem Wandern des Feuers von Ofenkammer zu Ofenkammer ebenfalls mitwandert.
Das bedeutet, daß die
Absaugung der mit Schadstoff beladenen Abluft aus der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer bei Feuerfortschritt zu der sich dann anschließenden ersten
im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer verlegt wird, ebenso die Einleitung der mit Schadstoff
beladenen Abluft von der Ringleitung in den Wärmetauscher der letzten im
Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer wiederum um eine Ofenkammer weiterrückt und die Abfuhr der gereinigten
Abluft bevorzugt aus dem Wärmetauscher
der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer wiederum um eine Ofenkammer versetzt wird.
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Für
die Steuerung und Regelung des Brennprozesses wird die Temperatur
in den Strömungskanälen der
Wärmetauscher
der Ofendeckel erfaßt
und überwacht
und für
die Einhaltung der Temperaturen in den Ofenkammern berücksichtigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
. der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Es
zeigen:
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1 Schema
einer Ringofenanlage mit 18 Ofenkammern und integrierter Abluftreinigung,
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2 Ausbildung
der Ofenkammern 1 bis 9 im auszugsweisen Querschnitt
AA gemäß Schema 1,
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3a, 3b, 3c Ausbildung der Ofenkammern gem. Querschnitt
BB auszugsweise gemäß 1,
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4 Ausbildung
der Ofenkammern 9 und 10 gemäß 1 im Querschnitt EE bzw. Querschnitt EE
gemäß 2,
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5a, 5b, 5c, 5d Ausbildung
des Ofendeckels gemäß 2 bis 4 in Aufsicht, Seitenansicht und zwei
Querschnitten,
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6 Querschnitt
durch zwei benachbarte Ofendeckel gemäß 3a in vergrößerter Darstellung.
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7 Querschnitt
CC gemäß 3b.
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In der 1 ist
das Schema einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Ringofenanlage 100 mit 18 Ofenkammern 1 bis 18 dargestellt.
Die Feuerwanderrichtung FW, der Feuerfortschritt, ist durch den umlaufenden
Pfeil angegeben. Bei dem eingezeichneten Stand des Brennprozesses
werden die Ofenkammern 9 bis 1 und 18, 17 aufgeheizt,
die Ofenkammer 16 wird befeuert, die Ofenkammern 15 und 14 werden
abgekühlt,
die Ofenkammern 13 bis 10 sind ohne Ofendeckel
und dienen dem Umschlag, d. h. nach dem Abkühlen dem Entladen des gebrannten Brenngutes
und Beladen mit neu zu brennendem Brenngut. Von den 18 Ofenkammern
können
4 Kammern, die dem Umschlagbereich zugeordnet sind, stets ohne Ofendeckel
sein, so daß die
Ringofenanlage insgesamt bei 18 Ofenkammern nur mit 14 Ofendeckeln
bestückt
ist. Zwei Kammern gehören dem
Kühlbereich
an, das sind die Kammern 14 und 15, eine Kammer
dem Feuerbereich, das ist die Ofenkammer 16 und elf Kammern
dem Aufheizbereich, das sind die Kammern 9 bis 1 und 17 und 18. Die
Prozeßluft
wird im Kühlbereich
der Ofenkammer 14 über
einen Schiebeluftdeckel 13a auf der Ofenkammer 13,
z. B. einem Axialventilator, zugeführt und von hier über Rauchgaskanäle 80, 81, 82, 84 in
Feuerwanderrichtung den nachfolgenden Ofenkammern zugeleitet, d.
h. sie durchläuft
die Ringofenanlage von der Ofenkammer 14 über 15, 16, 17, 18, 1 bis 9. Die
Ofenkammern sind zur Führung
der Prozeßluft mit
Rauchgaskanälen 82 untereinander
sowie an den Stirnseiten über
die Rauchgaskanäle 80 und 81 miteinander
verbunden. Die Prozeßluft
wird in der befeuerten Ofenkammer 16 hoch erhitzt, je nach
Brennprozeß bis
beispielsweise über
1000°C und
wird von hier in die nachfolgenden Ofenkammern 17, 18 und 1 bis 9 unter
Abgabe der Wärmeenergie
und Aufheizung des sich in den Ofenkammern befindenden zu brennenden
Gutes hindurch geleitet bis zur ersten in dem vorliegenden Brennprozeß zugehörigen Ofenkammer 9.
Bei Fortschreiten des Feuers von der Ofenkammer 16 zur
Ofenkammer 17 wird die inzwischen abgekühlte Ofenkammer 13 in
den Umschlagbereich übergeführt, des
weiteren die Ofenkammer 12 mit dem Schiebeluftdeckel 13a ausgestattet,
um die Entladung des Brenngutes zu ermöglichen. Gleichzeitig wird
die vorher befeuerte Ofenkammer 16 nunmehr gekühlt und
die Ofenkammer 17 befeuert. Die in der Zwischenzeit mit
neuem Brenngut beladene Ofenkammer 10 wird mittels eines
Ofendeckels abgedeckt und bildet nunmehr die erste im Brennprozeß sich befindende
Ofenkammer im Aufheizbereich, während
die vorherige erste Ofenkammer 9 nunmehr die zweite Ofenkammer
im Brennprozeß bildet.
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Jede Ofenkammer 1 bis 18 ist
mit einem Anschluß F
(F1 bis F18) versehen, als Anschluß für die Abfuhr
der Prozeßluft
aus der Ofenkammer. Die als frische Prozeßluft mit Raumtemperatur in
den Brennprozeß,
d. h. in die Ringofenanlage gemäß 1 in die Ofenkammer 14 eingebrachte
Prozeßluft
nimmt beim Durchlaufen der Ofenkammer bis hin zur ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer 9 die beim Verbrennen und Aufheizen des Brenngutes
entweichenden Schadstoffe und Gase auf und wird als mit Schadstoff
beladene Abluft aus dem Anschluß F9 abgesaugt.
Hierfür
ist das Überleitstück 30 mit
Stützventilator
an den Anschluß F9 angeschlossen,
das in eine Ringleitung 20 mündet. Die Ringleitung 20 umgibt
die Ringofenanlage und weist jeder Ofenkammer zugeordnet einen Ringleitungsanschluß R1 bis R18 auf.
Das mit dem Anschluß F9 der
Ofenkammer 9 verbundene Überleitungsstück 30 mündet somit
in dem Anschluß R9 der
Ringleitung 20.
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Die aus der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer 9 abgeführte
mit Schadstoff beladene Abluft wird über das Überleitungsstück 30 und die
Ringleitung 20 der letzten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer 14 zugeführt.
Hierbei wird jedoch die mit Schadstoff beladene Abluft nicht der
Ofenkammer selbst, wie die Prozeßluft, zugeführt, sondern
einem im Ofendeckel der Ofenkammer 14 befindlichen und
dort ausgebildeten Wärmetauscher WT.
Die Ofenkammern 14 bis 18 und 1 bis 9,
die sich im Brennprozeß gemäß 1 befinden, sind jeweils mit
einem Ofendeckel ausgerüstet,
der als Wärmetauscher
ausgebildet ist. Diese Wärmetauscher
der Ofendeckel sind untereinander über Verbindungkanäle 900 verbunden,
im Bereich der Ofenkammern 18 und 1 über den
Verbindungskanal 91. Von der Ringleitung, und zwar dem
der Ofenkammer 14 zugeordneten Anschluß R14 führt ein Überleitungsstück 40 zu
dem Wärmetauscher
in dem Ofendeckel der Ofenkammer 14, d. h. zu der letzten
im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer. Die von der Ofenkammer 9 kommende mit Schadstoff
beladene Abluft wird nunmehr dem Wärmetauscher der Ofenkammer 14, der
sich im Ofendeckel befindet, zugeführt und wird in Feuerwanderrichtung
durch alle nachfolgenden Wärmetauscher
in den Ofendeckeln der Ofenkammern 15 bis 18 und 1 bis 9 geführt und
aus dem Wärmetauscher
der ersten im Brennprozeß befindlichen Ofenkammer über die
Verbindungsleitung 92 herausgeführt und über ein Ableitstück 50 einer
Reingasleitung 60 mit Anschlußstelle 601 zugeführt.
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Beim Durchströmen der Wärmetauscher der Ofenkammern 14 und 15 wird
die schadstoffbeladene Abluft wieder aufgewärmt bis hin zur heißesten der
befeuerten Ofenkammer 16 in dem Beispiel gemäß 1, wobei die zur Verbrennung
der Schadstoffe in der Abluft erforderliche Temperatur erreicht wird.
Die zur vollständigen
Verbrennung der Schadstoffe in der Abluft in dem Wärmetauscher
erforderliche Verweilzeit kann beispielsweise über den freien luftführenden
Querschnitt des Wärmetauschers
eingestellt werden, in dem die Verbrennung der Schadstoffe stattfindet.
Die durch Verbrennen gereinigte Abluft, die zugleich hoch erhitzt
ist, strömt
nun weiter in den Aufheizbereich der Ringofenanlage und gibt ihre
Wärmeenergie über die
Wärmetauscher
an die Ofenkammern ab. Wenn die Abluft in dem Wärmetauscher und Ofendeckel
der ersten im Brennprozeß befindlichen
Ofenkammer 9 angekommen ist, hat sie im wesentlichen ihre
Wärmeenergie
abgegeben und wird nun als „kalte"
und gereinigte Abluft über
das Ableitstück 50 abgezogen
und der Reingasleitung 60 zugeführt. Die Reingasleitung 60 ist
bevorzugt mit einem Reingasventilator ausgestattet und von hier
wird die Abluft der Umwelt oder weiteren nachgeschalteten Reinigungsstufen
zugeführt.
Die Reingasleitung 60 ist so zwischen den Kammern der Ringofenanlage angeordnet,
daß sie
mit einer entsprechenden Anzahl von Anschlüssen 601 ausgebildet
ist, um die aus dem jeweiligen Wärmetauscher
einer Ofenkammer abgeführte
gereinigte Abluft aufnehmen zu können. Das Überleitstück 30 für die mit
Schadstoff beladene Abluft aus der Ofenkammer in die Ringleitung
ist je nach Feuerfortschritt an die dann jeweils zuständige erste
sich im Brennprozeß befindende
Ofenkammer umsetzbar und anschließbar, d. h. im vorliegenden Beispiel
beim nächsten
Feuerfortschritt an die Ofenkammer 10. Gleichzeitig ist
auch mit dem Umsetzen des Überleitstückes 30 bei
Feuerfortschritt das Überleitstück 40 zum
Einführen
der mit Schadstoff beladenen Abluft aus der Ringleitung 20 in
den Wärmetauscher
der letzten sich im Brennprozeß befindenden Ofenkammer
zur nächsten
letzten Ofenkammer die sich im Brennprozeß befindet, nämlich der
Ofenkammer 15 umsetzbar. Des weiteren ist auch bei Feuerfortschritt
das Ableitstück 50 zum
Abführen
der gereinigten Abluft aus dem Wärmetauscher
der ersten sich im Brennprozeß befindenden
Ofenkammer 9 in die Reingasleitung an den nächsten Wärmetauscher der
dann ersten Ofenkammer, die sich im Brennprozeß befindet, nämlich die
Ofenkammer 10 umzusetzen.
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In der 2 ist
beispielhaft die Ausbildung einer Ringofenanlage gemäß Schema 1 im Schnitt AA auszugsweise
dargestellt. Die Ofenkammer 1 weist den Feuerschacht 82 auf,
der mit dem Rauchgaskanal 80, der von der Ofenkammer 18 kommt,
in Verbindung steht und durch den die zur Führung des Brennprozesses erforderliche
Prozeßluft PL in
Pfeilrichtung in die Ofenkammer 1 geführt wird. Die Ofenkammer 1 ist
oberseitig mit dem Ofendeckel D abgedeckt, durch den Strömungskanäle 710 für die mit Schadstoff
beladene Abluft AL führen, wobei
die mit Schadstoff beladene Abluft AL in der gleichen Richtung
die Ofendeckel der sich anschließenden Ofenkammern 2 bis 9 durchläuft, wie
die Prozeßluft PL ebenfalls
geführt
ist. In den Ofenkammern sind des weiteren Kassettenwände 83 aus
Formsteinen zur Führung
der Prozeßluft
und zur Wärmeübertragung
auf das Brenngut angeordnet. Zwischen den Ofendeckeln D benachbarter
Ofenkammern 1 und 2 sind Verbindungsstücke 90,
die keilförmig
ausgebildet sind, eingesetzt, die ebenfalls Strömungskanäle 900 aufweisen,
und die an die Strömungskanäle 710 der
Ofendeckel dicht anschließen.
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An die erste im Brennprozeß befindliche Ofenkammer 9 ist
das Überleitstück 30 angeschlossen,
das mit der Ofenkammer 9 bzw. dem Rauchgaskanal 84 kommuniziert
und durch welches die mit Schadstoff beladene Prozeßluft aus
der Ofenkammer 9 abgesaugt wird. An den Ofendeckel D,
der die erste Ofenkammer 9 abdeckt, ist ausgangsseitig
an die die Abluft führenden
Verbindungskanäle 710 ein
Ableitstück 50 angeschlossen,
durch das die Abluft aus dem Wärmetauscher
des Ofendeckels abgeführt
und der Reingasleitung 60 zugeführt wird.
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Die aus der Ofenkammer 9 abgeführte mit Schadstoff
beladene Prozeßluft
AL wird der Ringleitung 20 zugeführt, wie aus 4 ebenfalls ersichtlich. Die aus dem
Wärmetauscher WT der
Ofenkammer 9 abgeführte
gereinigte und abgekühlte
Abluft AL-R wird, wie ebenfalls aus 4 ersichtlich der Reingasleitung 60 zugeführt. Die
Reingasleitung 60 ist zwischen den beiden Reihen von Ofenkammern angeordnet,
so daß jeweils
von beiden Seiten der entsprechende Wärmetauscher einer Ofenkammer anschließbar ist.
Die Ofenkammer 10, die sich derzeit im Umschlagbereich
befindet, ist ohne Ofendeckel.
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3a zeigt
die Ofenkammern 18 und 17 gemäß Schnitt BB nach 1, wobei die Ofenkammern
wiederum für
die Führung
der Prozeßluft PL mit Rauchgaskanälen 80,
Feuerschacht 82 und Kassettenwänden 83 ausgestattet
sind. Im Sohlenbereich sind ebenfalls Rauchgaskanäle 84 ausgebildet.
Die Ofenkammern sind wiederum mit Deckeln D, die als Wärmetauscher
mit Strömungskanälen 710 ausgebildet
sind, für
die Durchleitung der mit Schadstoff belasteten Abluft AL ausgestattet.
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In der 3b ist
der ausschnittsweise Querschnitt gemäß Schnitt BB für die Ofenkammern 15 und 14 dargestellt,
wobei die Zuführung
der Abluft AL, die von der Ofenkammer 9 über die
Ringleitung 20 ankommt, über das Überleitstück 40 in den Wärmetauscher
des Ofendeckels D der Ofenkammer 14 dargestellt
ist. In der 7 ist der
Querschnitt CC gemäß 3b dargestellt, der die
Ausbildung des Überleitstückes 40 mit
Anschluß an
die Strömungskanäle 710 des
als Wärmetauscher
ausgebildeten Ofendeckels D der Ofenkammer 14 darstellt,
sowie den Anschluß des Überleitstückes 40 an
die Ringleitung 20 im Bereich der Anschlußstelle R14 für die Zuführung der
Abluft AL, die aus der Ofenkammer 9 kommt.
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In der 3c,
die den Schnitt BB durch die Ofenkammer 10 zeigt, ist sowohl
der Anschluß R10 als
auch R11 für
das Überleitsstück 40 an
die Ringleitung 20 ersichtlich. Im übrigen ist die Ofenkammer 10 leer
und ohne Deckel und für
die erneute Beladung mit Brenngut bereit.
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In der 5a ist
die Aufsicht auf einen Ofendeckel D dargestellt, die 5b zeigt die Seitenansicht
K, die 5e zeigt den Querschnitt GG
und die 5d zeigt den
Querschnitt HH durch den Ofendeckel gemäß 5a. Der Ofendeckel D ist bevorzugt in
Modulbauweise erstellt und besteht aus mindestens einem Deckenmodul 71 und
zwei Seitenwandmodulen 72. In dem gezeigten Beispiel ist
der Ofendeckel aus drei Deckenmodulen 71 aufgebaut, wobei jedes
Deckenmodul 71 zwei zueinander parallele Strömungskanäle 710 aufweist,
die von einer Seite zur anderen Seite durchgängig sind. Im Längsschnitt der
Strömungskanäle weist
das Deckenmodul einem im wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf, wobei
die kürzere
Trapezseite die Oberseite bildet. Innenseitig unterhalb der Strömungskanäle 710 schließt sich
die Feuerkammer 711 zur Ofenkammer an. Die Deckenmodule 71 werden
seitlich parallel zu den Strömungskanälen von
Seitenmodulen 72 begrenzt, die Module werden mittels Zuganker 73 als Spannelemente
miteinander zu dem Ofendeckel verbunden. Jedes Modul besteht aus
einer Tragschale 713, die aus einem stahlfaserarmierten
Feuerfestbeton hergestellt ist und in diese Tragschale sind die Strömungskanäle 710 als
Wärmetauschkanäle eingearbeitet.
Das äußere Gerippe
der Tragschalen der einzelnen Module ist zur besseren Wärmeisolierung mit
einem Feuerleichtbeton 712 vergossen. An den Eingängen 715 und
Ausgängen 716 der
Strömungskanäle sind
umlaufende Nuten 717 ausgebildet zur Aufnahme einer Dichtschnur.
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Im Querschnitt HH betrachtet, weist
der Ofendeckel eine im wesentlichen rechteckige äußere Form auf.
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In der 6 ist
nochmals im einzelnen der Anschluß zweier benachbarter Ofendeckel D dargestellt,
die im benachbarten Bereich durch Einsetzen eines keilförmigen Verbindungsstückes 9 in
die durch die Trapezform der Ofendeckel gebildete Lücke miteinander
verbunden werden, wobei das Verbindungsstück 90 mit entsprechenden
quer dasselbe durchsetzenden Verbindungskanälen 900 ausgebildet
ist, die direkt an die Strömungskanäle 710 der Ofendeckel
anschließen.
Somit werden die als Wärmetauscher
für die
Durchleitung der Abluft AL ausgebildeten Ofendeckel durch die Verbindungsstücke 90 miteinander
verbunden und eine durchgängige
Abluftführung
in Feuerwandungsrichtung in der Ringofenanlage durch die als Wärmetauscher
ausgebildeten Ofendeckel der einzelnen Kammern wird ermöglicht.
Damit ist eine thermische regenerative Abluftreinigung der mit Schadstoff
beladenen Prozeßluft möglich unter
gleichzeitiger Rückgewinnung
der Wärmeenergie
und Zuführung
derselben in den Brennprozeß.