DE20212912U1 - Elektromechanische Bremsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung, insbesondere die Komponente, die auch als sog. Lüftgerät (Bremsöffner) insbesondere in federbelasteten Industriebremsen eingesetzt wird.
- Solche Industriebremsen werden als Scheiben-, Trommel- oder Bandbremsen ausgeführt, bei denen eine Feder über ein Bremsgestänge und daran gekoppelte Bremskörper eine Reibkraft zwischen einer Bremsscheibe bzw. einer Bremstrommel und den Bremskörpern (Bremsbelägen) bewirkt, sodaß die an die Bremsscheibe oder -trommel gekoppelte Massen abgebremst werden.
- Die Lüftgeräte öffnen dabei die Bremse gegen die Federkraft. Die dazu erforderlichen Kräfte werden üblicherweise elektrohydraulisch, magnetisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektromechanisch erzeugt. Die am weitesten verbreiteten Lüftgeräte, elektrohydraulische sowie hydraulische Systeme, haben den Nachteil, daß Leckagen auftreten können, die den Wartungsaufwand erhöhen. Magnetische Systemen enthalten schwere Bauteile, die beim Öffnen und Schließen der Bremse beschleunigt werden müssen und beim Schließen sogenannte Bremsschläge hervorrufen, die die Bremscharakteristik ungünstig beeinflussen und zu einem hohen Bauteilverschleiß führen.
- Aus
DE 1 431 129 ist ein elektrischer Motorbremslüfter bekannt, bei dem ein Elektromotor mit Widerstandsläufer über einen Spindelantrieb eine Bremse über entsprechende Bremsgestänge gegen die Bremsfederkraft öffnet. Beim Freigeben der Feder wird hier die Bremskraft über Dämpfungselemente auf das Bremsgestänge und damit auf die Bremskörper ausgeübt. - Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, solche elektromechanischen Bremsvorrichtungen so zu verbes sern, daß sie ohne zusätzliche mechanische Dämpfungselemente zum Öffnen und Schließen von Industriebremsen geeignet sind.
- Diese Aufgabe wird durch eine Bremsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst, bei der die zum Offenhalten der Bremsfeder erforderliche Stellkraft bei Stillstand des Antriebs erreicht wird, nämlich dann wenn die zu überwindende Federkraft ebenfalls maximal ist. Gleiches gilt für eine Vorrichtung, die dazu dienen soll, eine Bremse zu schließen. Auch hier soll die aufgebrachte Kraft dann maximal sein, wenn die Betätigungsbewegung abgeschlossen ist und die Bremskörper mit möglichst maximaler Kraft an der Bremsscheibe oder der Bremstrommel anliegen. In beiden Fällen nimmt die aufgebrachte Kraft mit abnehmender Drehzahl zu.
- Entsprechende Drehzahl-Drehmomentkennlinien weisen als Drehfeldmagnete ausgeführte Drehstrom-Asynchronmotoren gemäß Anspruch 2 auf. Die Weiterbildung nach Anspruch 3 und 4 betrifft Ausführungen, bei denen die Drehmomente bzw. Drehzahlen des Motors in optimale Stellgeschwindigkeiten bzw. Stellkräfte umgewandelt werden können. Die Ausführungen nach Anspruch 5 und 6 erlauben besonders kompakte Ausführungen.
- Die Ansprüche 7 bis 9 betreffen unterschiedliche Betriebsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung in Industriebremsen.
- Die Zeichnung zeigt in einer Teilschnittdarstellung zwei Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne zugehörige Bremse und Bremsgestänge.
- Dabei besteht die Bremsvorrichtung aus dem Drehfeldmagneten
1 , dem Getriebe2 und dem Spindelantrieb3 . Die Vorrichtung ist über die Befestigungsgabel4 und die Kolbenstange5 mit der eigentlichen nicht dargestellten Bremse verbunden. Dabei bewirkt das Ausfahren der Kolbenstange5 über die Kopplung an das Bremsgestänge das Öffnen der Bremse gegen die Kraft einer ebenfalls nicht dargestellte Bremsfeder. Der Drehfeldmagnet1 entwickelt im Stillstand sein maximales Drehmoment und erlaubt einen zeitlich unbegrenzten Stillstandsbetrieb. In einer sogenannten "fail-safe"-Ausfüh rung schließt die Bremsfeder die Bremse über das Bremsgestänge sobald die Gegenkraft der Bremsvorrichtung wegfällt. - Die Vorrichtung kann jedoch auch so eingesetzt werden, daß bei entsprechender Regelung des Drehfeldmagneten
1 die über die Kolbenstange5 und die Befestigungsgabel4 ausgeübte Kraft auf das Bremsgestänge so gesteuert wird, das ein geregelter, dosierter Bremsvorgang möglich ist. Eine solche Bremsregelung ist mit und ohne Bremsfeder möglich. - Der Drehfeldmagnet
1 ist fest mit dem Getriebe2 verbunden. Das in das Getriebegehäuse6 hineinragende Ende der Antriebswelle7 trägt ein Kettenritzel8 , das über die Antriebskette9 ein zum Spindelantrieb3 gehöriges, ebenfalls im Getriebegehäuse6 angeordnetes Kettenritzel10 antreibt. Der Spindelantrieb3 ist ebenfalls über das Spindelgehäuse11 mit dem Getriebegehäuse6 verbunden. - Bei einer Ausführung des Spindelantriebs
3 überträgt das Kettenritzel10 seine Drehbewegung auf die Spindelmutter12 , die im Lager13 axial fixiert aber drehbeweglich zwischen dem Spindelgehäuse11 und dem Getriebegehäuse6 gelagert ist. In die Spindelmutter ragt das Ende14 der Kolbenstange5 ; dabei sind Spindelmutter12 und Kolbenstangenende14 mit entsprechenden Spindelgewinden15 versehen, sodaß die Kolbenstange5 der Drehung der Spindelmutter12 entsprechend aus dem Spindelgehäuse11 heraus oder in dasselbe hinein bewegt wird. Dabei verläuft die Kolbenstangenachse16 parallel zur Drehachse17 des Drehfeldmagneten1 und kreuzt die Lagerachsen18 der Befestigungsgabel4 sowie des Stellendes19 der Kolbenstange5 . Die zylindrisch ausgeführte Kolbenstange5 wird in Lagerbuchsen20 axial geführt und durch entsprechende Koppelung des Stellendes19 , beispielsweise über einen nicht dargestellten Bolzen, verdrehsicher im Bremsgestänge fixiert. In einer nicht dargestellten Ausführung kann die Kolbenstange auch vielkantig ausgeführt sein, bei der dann bereits die entsprechenden Lagerbuchsen20 die Verdrehsicherung bewirken. - In einer anderen Ausführung des Spindelantriebs
3 treibt das Kettenritzel10 eine Spindel21 an, die mit einem Ende im Lager13 verdrehbar axial fixiert ist, und deren Abtriebsende22 in das hohle Ende23 der Kolbenstange5 hineinragt. Beide Enden22 ,23 sind mit entsprechenden Spindelgewinden15 versehen, sodaß eine Drehung der Spindel21 das Ein- und Ausfahren der Kolbenstange bewirkt. Die Kolbenstange wird dabei über die Lagerbuchse24 geführt und über eine entsprechende Befestigung am Bremsgestänge gegen Verdrehungen gesichert. - Zusätzlich erfolgt die Linearführung und die Verdrehsicherung über die Führungselemente
25 ,26 , die aus einem mit der Kolbenstange fest verbundenen Führungsschlitten25 und einer ebenfalls innerhalb des Spindelgehäuses angebrachten Führungsstange26 bestehen, deren Achse27 parallel zur Kolbenstangenachse16 verläuft. - In der "fail-safe"-Ausführung sind die Spindelgewinde
15 nicht selbsthemmend, sodaß die Bremswirkung der Bremsfeder nicht durch die als Lüftgerät (Bremsöffner) wirkende Bremsvorrichtung gehemmt wird. In anderen Ausführungen sind auch selbsthemmende Spindelgewinde15 möglich. Übliche geeignete Spindelgewinde sind Trapezgewinde oder Kugelrollgewinde. Darüber hinaus sind weitere geeignete Gewindegeometrien und/oder -technologien einsetzbar. - Die Kopplung zwischen Drehfeldmagnet
1 und Spindelantrieb3 kann neben dem dargestellten Kettenantrieb über andere geeignete Zugmittel (Keilriemen, Zahnriemen, etc.) Zahnrad- oder Reibradgetriebe erfolgen. - Eine nicht dargestellte koaxiale Anordnung von Spindelantrieb
1 und Bremsfeder ist ebenfalls mit dem vorliegenden Antriebskonzept realisierbar. Diese Bauweise ermöglicht eine besonders kompakte Bauform, bei der die Bremsfeder im Spindelgehäuse11 selbst untergebracht wird, und ein vereinfachtes Bremsgestänge, mit nur einem Kraftangriffspunkt über den das Bremsgestänge angesteuert wird. - Zusammenfassung Bremsvorrichtung für Industriebremsen, bei der ein Spindelantrieb (
3 ) die Drehbewegung bzw. das Drehmoment eines Antriebs (1 ) in eine lineare Stellbewegung bzw. Stellkraft umwandelt und damit eine Bremse geregelt oder ungeregelt öffnet bzw. - schließt,. dabei weist der Antrieb (
1 ) eine solche Kennlinie auf, daß er im Stillstand sein maximales Drehmoment entwikkelt und damit eine maximale Stellkraft überträgt. Die Stellkraft kann dazu dienen, eine Bremsfeder zu spannen und die Bremse offen zu halten oder die Bremse selbst zu schließen und mit der bei Motorstillstand erreichten maximalen Stellkraft eine maximale Bremswirkung zu erzielen. - Bezugszeichenliste
- 1
- Drehfeldmagnet
- 2
- Getriebe
- 3
- Spindelantrieb
- 4
- Befestigungsgabel
- 5
- Kolbenstange
- 6
- Getriebegehäuse
- 7
- Antriebswelle
- 8
- Kettenritzel
- 9
- Antriebskette
- 10
- Kettenritzel
- 11
- Spindelgehäuse
- 12
- Spindelmutter
- 13
- Lager
- 14
- Kolbenstangenende
- 15
- Spindelgewinde
- 16
- Kolbenstangenachse
- 17
- Drehachse
- 18
- Lagerachse
- 19
- Stellende
- 20
- Lagerbuchse
- 21
- Spindel
- 22
- Abtriebsende
- 23
- hohles Ende der Kolbenstange
- 24
- Lagerbuchse
- 25
- Führungsschlitten
- 26
- Führungsstange
- 27
- Führungsstangenachse
Claims (9)
- Bremsvorrichtung mit einem elektrischen Antrieb (
1 ) und einem Spindelantrieb (3 ), der die Drehbewegung bzw, das Drehmoment des Antriebs in eine lineare Stellbewegung bzw. Stellkraft umwandelt und eine Bremse über Betätigungsmittel (4 ,19 ) öffnet oder schließt, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (1 ) bei Stillstands ein maximales Drehmoment entwickelt und damit eine maximale Stellkraft erzeugt. - Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Antrieb (
1 ) ein als Drehfeldmagnet ausgebildeter Drehstrom-Asynchron-Motor ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Antrieb (
1 ) den Spindelantrieb (3 ) über ein zwischengeschaltetes Über-/Untersetzungsgetriebe (2 ) antreibt. - Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei das Getriebe (
2 ) ein Zugmittel-, Reibrad- oder Zahnradgetriebe ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, wobei Antrieb (
1 ) und Spindelantrieb (3 ) nebeneinander mit parallel versetzten Hauptachsen (16 ,17 ) angeordnet sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Spindelantrieb (
3 ) und eine Bremsfeder koaxial und/oder in einem gemeinsamen Gehäuse (11 ) angeordnet sind. - Bremse mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Vorrichtung (
1 ,2 ,3 ) in einem Betriebszustand eine Stellkraft ausübt, die die Bremse gegen die von der Bremsfeder ausgeübte Bremskraft öffnet. - Bremse nach Anspruch 9, wobei die Vorrichtung (
1 ,2 ,3 ) in einem anderen Betriebszustand eine die Bremskraft der Bremsfeder verstärkende Stellkraft ausübt. - Bremse mit einer Vorrichtung (
1 ,2 ,3 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Vorrichtung eine regelbare Bremskraft ausübt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE20212912U DE20212912U1 (de) | 2002-08-22 | 2002-08-22 | Elektromechanische Bremsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE20212912U DE20212912U1 (de) | 2002-08-22 | 2002-08-22 | Elektromechanische Bremsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE20212912U1 true DE20212912U1 (de) | 2003-12-24 |
Family
ID=30010694
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE20212912U Expired - Lifetime DE20212912U1 (de) | 2002-08-22 | 2002-08-22 | Elektromechanische Bremsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE20212912U1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7328778B2 (en) | 2005-08-04 | 2008-02-12 | Hillmar Industries Ltd. | Wheel brake caliper |
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- 2002-08-22 DE DE20212912U patent/DE20212912U1/de not_active Expired - Lifetime
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Owner name: PINTSCH BUBENZER GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: BUBENZER BREMSEN GERHARD BUBENZER ING. GMBH, 57548 KIRCHEN, DE Effective date: 20081110 |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
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R082 | Change of representative |
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