DE2020694A1 - Fotografisches Bildmess- und Koordinierungsverfahren - Google Patents

Fotografisches Bildmess- und Koordinierungsverfahren

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DE2020694A1
DE2020694A1 DE19702020694 DE2020694A DE2020694A1 DE 2020694 A1 DE2020694 A1 DE 2020694A1 DE 19702020694 DE19702020694 DE 19702020694 DE 2020694 A DE2020694 A DE 2020694A DE 2020694 A1 DE2020694 A1 DE 2020694A1
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Poswik Mathias Von
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POSWIK MATHIAS VON
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POSWIK GEB SCHREIBER ERIKA VON
POSWIK MATHIAS VON
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C11/00Photogrammetry or videogrammetry, e.g. stereogrammetry; Photographic surveying
    • G01C11/04Interpretation of pictures

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Instructional Devices (AREA)

Description

  • P a t e n t b e s c h r e i b u n g Fotografisches Bildmeß - und koordinierungsverfahren .
  • I. Anwendungsgebiete und Bedarfssituation.
  • In der Industrie,im Bauwesen und auf anderen Arbeitsgebieten, die sich mit der Formgebung dreidimensionaler Gebilde befassen, ist es schwierig, die visuelle Wirkung Vorauszusehen,die ein neuer Entwurf in dem Milieu haben wird,in das er hineingestellt oder an das er angegliedert werden soll.
  • Vor allem im Bauwesen wird eine visuelle Fahllösung oder die Versäumnis einer viauell reizvollen Chance häufig erst nach zur Bauausführung erkannt und ist dann nicht mehr rückgängig zu machen. Dabei handelt es sich allein hinsichtlich der Baukobuten der Objekte meist um Millionen - bis Milliardenwerte Auch wenn der Fehler noch während der Bauausführung (oder in der Industrie etwa beim Anlaufen der Serienfabrikation ) be -merkt wird, kann er bei den heutigen Fertigungsverfahren nicht mehr oder nur noch mit unverhältnismäßig hohen Kosten korrigiert werden. Was beim entwurf nicht vorausbedacht wurde kann bei der Realisierung meist nicht mehr berücksichtigt; werden.
  • Die Entscheidung auch der visuellen (ebenso wie aller wichtigen) Koordinierungsprobleme liegt deshalb heutzutage bei der Vorplanung und bei den ersten schöpferischen Entwurfsideen .
  • Dort vor allem schon können und müssen visuelle Koordinierungs fehler vermieden und visuelle Chancen genutzt werden.
  • Im übrigen wird kein Architekt und kein Bauherr einen bereits weitgehend ausgearbeiteten Entwurf um einer besseren visuel -len Koordinierung w@llen gern nachträglich noch wesentlich äk dern wollen;. Bei der Industrieformgebung u.a.gibt es analoge Bedargssituationen. Der Einfachheit halber werden dieselben Jedoch nicht mehr besonders erörtert und im folgenden vor allem auf die auentwurfsprobleme Bezug genommen Einige Beispiele aus der Praxis können der Verdeutlichung dienen.
  • 1.) Ein 20-stöckiges modernes Krankenhaus wurde am Rand einer Mittelstadt errichtet,die als Wahrzeichen einen der höchsten und interessantesten existierenden Kirchtürme besitzt Es wurde dabei übersehen,dasB vom bevorzugten Aussichtspunkt des Stadtparks aus, die Silhouetten des Hochhauses und des Kirchturmes zur Deckung kommen . Das Krankenhausgelände hät -te es erlaubt,das Hochhaus etwas seitlicher zu erstèllen,wodurch dann statt der visuellen Fehllösung eine interessante räumliche Tiefenstaffelung entstanden wäre 2.) Als Ergebnis eines Preisausschreibens für die neue katholische Kirche einer aufstrebenden Kleinstadt von erheblicher Vitalität wurde ein sehr gut gelungener moderner Entwurf mit grosszügigem schrägen Pultdach von ca 25 % Neigung zur Aus führung bestimmt. Bei der Auswahl des Grundstücks wurde übersehen ,dass sich in der Nähe ein Kieswerk mit ebenso grossem, ähnlich schräg gestelltem Pultdach befindet.Die Asoziationswirkung,die sich nach der Bauausführung einstellte,ist pein -lich uhd wird von der Bevölkerung als sehr störend empfunden.
  • Die bereits jetzt existierende Menge visueller Pehlkoordinierungen ist leider erheblich.
  • Im ersten angeführten Beispiel schädigt der leicht vermeidbare Koordinierungsfehler sowohl den wertvollen baulichen Altbestand als auch den kostspieligen,und an and füs sich hervorragend gut gelösten Neubau erheblich. Im zweiten Beispiel wird durch das Versehen nur der Neubau in seinem Wert und seiner Würde stark geechädigt,daa Kieswerk kaum, Es wäre aber K sehr wohl in allen unzähligen Fällen der Praxis möglich gewesen,dass Neubau und Altbestand sich nicht gegenseitig stören, sondern gegenseitig reizvoller erscheinen lassen. Dabei ist keineswegs immer Stilgleichheit yoraussetzung für gutes Gelingen der visuellen Singliederung.
  • Es soll hier noch erwähnt werden,dass in Untersuchungen der neueren Architektur-Fachliteratur psychische Selbstbewusst -seinsstörungen und"Entfremdungen " der Bevölkerung eines Gebiets mit den visuellen Störungen seines Erscheinungsbilds in Abhängigkeit gefunden wurden. Es scheinen somit nicht nur wirtschaftliche und kulturelle,sondern auch soziale Folgen aus geglückten oder verfehlten visuellen Koordinierungen zu resultieren .
  • Mit zunehmender Bebauungsdichte wird die Lösung dieser Pro -bleme immer schwieriger werden und immer mehr ein zuverlässig-@ es Hilfsmittel erfordern um Intuition und Einfühlungsvermögen des entwerfenden Architekten zugunsten seiner eigentlichen schöpferischen Arbeit zu entlasten.
  • II. Die derzeitigen visuellen Hilfsmittel des Bauentwurfs (#odelle,perspektivische Schaubilder,Kulissen) dienen nicht so sehr den Arbeiten für den Entwurf,sondern mehr dessen nach -träglicher dreidimensionaler Erprobung und Beurteilung oder Demonstrierung. Sie bringen für die entscheidende Phase des Entwurfs: die der Vorplanung und der daraus erwachsenden schöpferischen Entwurfsidee und keine Übersicht des Vorhandenen und keine Erleichterung für die visuelle Koordinierung .Auch entsprechen diese Hilfsmittel grossenteils nicht den wirkli -chen Sichtverhältnissen: Architekturmodelle z.B. geben -sieht man von Versuchen mit Faserstrahlfotos und Makroatfnahmen derselben ab - meistens nur Ansichten aus der im Luftverkehr verbotenen Flughöhe von etwa 100-200 m. Schaubilder bringen entweder ähnliche Vogelschauansichten oder, der weiträumigeren Wirkung wegen' stark übertriebene Weitwinkelperspektiven und nur selten Ansichten ,die die spätere Wirklichkeit veranschau lichen und lassen deshalb die Überprüfung der visuellen Koordinierung meist auch nur auf dem Umweg über das Einfühlungs -und Vorstellungsvermögen zu.
  • Kulissen natürlicher Größe geben realistische Prüf-und Ver -gleichsmöglichkeiten ,sind jedoch nicht überall aufstellbar und oft sehr kostspielig . Notizen und Skizzen,die sich z.B.
  • ein entwerfender Architekt in situ macht,sind zeitraubend und oft von Zufällen abhängig und daher manchmal irreführend .Sie werden heutzutage als schöpferische Anregung für den Entwurf nur selten noch genutzt.
  • Fotografische Bildmeßverfahren sind u.a.für Vermessungszwecke.
  • vor allem unzugänglicher oder grosser Gebäude und dgl.entwik -.
  • kelt worden.Sie sind jedoch kompliziert und erfordern erhebliche wissenschaftliche Vorkenntnisse.
  • III. Aus der geschilderten Bedargssituation ergab sich die Erfindungsaufgabe, ein technisch bequemes,problemloses und anpassungsfähiges Bildmeß-und koordinierungsverfahren zu entwickeln, das auf Grund seiner Anschaulichkeit visuelle Planungsüberlegungen,schöpferische Entwurfsentscheidungen und Entwurfsbeur -teilungen laufend,so wie in situ,Jedoch bequemer,ermöglicht, und das die maßstäblich richtige ,geometrische und numerische Auswertung und Eingliederung aller vorhandenen räumlichen Milieuverhältnisse in den Entwurf und umgekehrt gestattet; und das dadurch erlaubt,die spätere visuelle wirkung des zu entwerfenden Objekts in seiner Wechselbeziehung zu der Umgebung ,für die es gedacht ist,von vorn herein während der Ent -wurfsarbeit vorauszusehen und zu berücksichtigen, IV. Diese Aufgabe wird mit Hilfe fotografischer Aufnahme en erfindungsgemäß dadurch gelöst,dass die fotografischen Arbeitsgänge des Verfahrens systematisch so aufeinander abge -stimmt sind,dass durch deren technische Erledigung die normalerweise nicht unkomplizierten geometrischen und rechnerischen Probleme auf einfachste Weise mitgelöst,und in den erfindungsgemäß für das Verfahren entwickelten Auswertungsunterlagen anschaulich und bequem verwertbar festgehalten werden Das Abstimmungssystem besteht darin, dass die optische Achse und die Bildfeldmittellinien bei allen fotografischen Teilarbeiten des Verfahrens auf die Raumkoordinaten X y z einjustiert sind, dass die Bildweiten aller Verfahrens-Aufnahmen (Normal-Weit -winkel-oder Teleaufnahmen) desselben Kameraformats jeweils konstant sind( z.B.für 6x9 Format Bildweite (b) normal n lOOmm (b) weitwkl= 50mm (b) tele = 200mm oder= 500mm ).
  • (Nahatfnahmen oder Makroaufnahmen durch entsprechend kürzere Objektivbrennweiten bei gleichbleibender Bildweite), dass alle verfahrensmäßig wirksamen Maße entweder ganzzahlige Potenzen von 10 oder,soweit irgend möglich nur Produkte dieser Potenzen mit den Zahlen 2 oder 5 sind,und in ihren gesetzmäßigen Relationen möglichst eine ganzzahlige Potenz von 10 ergeben (z.B.Bildweite (b) = lOOmm; Abbildungsdistanz (d)= 200m; Meßtafelquadratseitenlänge (q) = lOOmm; Verfahrens-Vergrösserungsmaßstab (v) = 2:1. Dann ergibt sich an den Meßbild -seiten der Auswertungsunterlage der Maßstab 1:1000 ) (NB. Die Abbildungsdistanz (d) wird nicht bei der Aufnahme gemessen,sondern nachträglich als geeignete runde Zahl etwas kürzer als die Entfernung der zu untersuchenden Objekte vom Aufnahmestandort so gewählt,wie sie zusammen mit den anderen Verfahrens-Faktoren den günstigsten Maßstab ergibt. ) und dass die dabei gewonnenen Vergrösserungen mit den erfindungsgemäß neuartigen Meßtafeln (Abb.l u. 2) zusammenkopiert werden.
  • Durch diese Abstimmung des Verfahrens mit den Meßtafeln ent -stehen die erfindungsgemäß neuartigen Auswertungsunterlagen , mit deren Hilfe die aufgabengemäß geforderte vorausschauende Beurteilung, Berücksichtigung und Nutzung der visuellen kilieusituation bequem und übersichtlich gelöst werden kann Man kann sich den in die Auswertungs- Meßtafel (Abb.l) zur Ubertragung von Koordinaten etc. eingegliederten Schrägriß veranschaulichen als die perspektivisch aus der Bildweite (b) (z.B. 100mm) oder der Abbildungsdistanz (d) (z.3.200m) gesehene Horizontal- bzw.Vertikalebene,die um die Entfernung (b) (z.B.100mm) oder (d) (z.B0200m) tiefer oder seitlicher liegt als die optische Achse; oder anders gesagt; als einen auf diese Weise perspektivisch gesehenen Grundriß oder Seitenriß Durch Drehung der Auswertungsmeßtafel kann deren Schrägriß zur Übertragung der Seitenrißkoordinaten benützt werden (In den Skizzen der Meßtafeln (Abb.1 und 2) sind aus reproduktionstechnischen Gründen alle Ziffern,Buchstaben und feineren Einteilungslinien weggelassen) Die Erfindung lässt sich durch einige zum Teil nach dem gleichen Abstimmungssystem arbeitende Hilfsmittel noch weiter verbessern und technisch vereinfachen.
  • 1.) Erfindungsgemäß ist die Oberfläche der Bodenplatte des zum Verfahren gehördnden Vergrösserungsrahmens mit der Auswertungsmeßtafel (Abb.l) oder der Koordinierungsmeßtafel(Abb.
  • 2) versehen und der Rahmen an allen Kanten mit Haft- oder Klemmleisten ausgerüstet,auf denen ausserhalb der Dunkelkammer bei hellem Licht (z.B.mittels Stahldrähten) gemäß den auf den Meßtafeln ablesbaren Raumkoordinaten beliebige Punkte,Linien,Flächen etc.fixiert und anschliessend maßstäblich und perspektivisch richtig in die Vergrösserung einkopiert werden können. Diese Vorrichtung kann auch zum Einkopieren von perspektivisch verkürzten Aufrißen und Modellfotodetails oder dgl.benützt werden, wobei jedoch die bildweitenrelation und die Ähnlichkeit und Übereinstimmung der entaprecelenden Strahlenpyramidenteile zu beachten ist.
  • 2.) Normale fotografische Papiere sind nicht rnaßhaltig während ihrer Verarbeitung.Meistens dehnen sie sich dabei in einer Richtung um ca 2-5 % .Um diesen vielzugrossen Fehler innerhalb des Verfahrens auf bequeme und kostensparende Weise zu eliminieren werden erfindungsgemäß die Auswertungs- oder Koordinierungsmeßtafeln (Abb.lund2) als in den Rahmen beim Vergrössern einlegbare oder einklappbare Masken ausgestaltet.
  • Mit Hilfe derselben wird die Meßtafeleinteilung in die Ver -grösserung mit einkopiert. Die einkopierte Einteilung erleidet somit beim Wässern und Trocknen die gleiche Dehnung wie die Vergrösserung selbst,wodurch der Dehnungsfehler eliminieit wird und die Ablesung und die geometrisch-zeictmerische Auswertung oder Eintragung im Rahmen des Verfahrenssystems von diesem Fehler befreit ist. Ausserdeni wird durch das Einkopieren der Meßtafeleinteilung die zeichnerische und numerische Auswertungsarbeit sowie auch die geordnete Äufbewshrung der unterlagen wererjtlich erleichtert.
  • 3.) Zusätzlich wird hierzu erfindungsgemäß vorgeschlagen,für die Anfertigung von Pausen vollelastische Folien zu verwenden, die während des Pausens mittels eines Spannrahmens o.ä.genau genau eo viel gedehnt werden,wie- die Dehnung des Papiers betragt. Mach der Entspannung weisen die Pausen dann in allen dichtungen die richtigen Maße auf,und der Dehnungsfehler kann auf diese Weise auch generell eliminiert werden, 4.) Da e-s für die Genauigkeit des Gesamtverfahrens wichtig ist,die optische Kitte des Negativs zu markieren,um sie bei der Vergrösserung genau mit der optischen dritte der Meßtafeln etc. in Übereinstimmung zu bringen,werden erfindungsgemäß -an den Litten der Negativbühnenränder der -Aufnahmekamera Earkierüngsmarken angebracht,die sich während jeder Aufnahme auf den Negativrändern abzeichnen.
  • 5.) Wichtig für die Genauigkeit des Verfahrens ist auch die genaue Horizontaleinstellung der Kamera während der Aufnahme.
  • Die sonst bei Kameras,Stativen und Theodoliten üblichen Rundlibellen sind zu ungenau fur die Auswertung der entfernteren Raumpunkte. Eine erfindungsgemäß genauere ,neuartige Wasserwaage zur allseitigen Horizontaljustierung besteht aus zwei rechtwinklig sich kreuzenden Langrohrlibellen,die kaapp ne -beneinander ,gleichzeitig sichtbar angeordnet sind (Abb.3 ) Diese pezialwas serwaage kann z.B.an der Verfahrens-Aufnahmekamera justiert angebracht oder eingebaut werden. In letzterem Falle kann dann erfindungsgemäß das Bild der beiden Libelleneinstellungen durch eine Nebenoptik der Kamera am Rand des.
  • Aufnahmenegativs mit abgebildet werden und als Kontrollmar -kierung für die Genauigkeit der Horizontaleinstellung der betreffenden Aufnahme dienen.
  • 6.) Um die Herstellung der fotografischen Aufnahmen,fir die dem Verfahren dienen,technisch zu vereinfachen und insbeson- -dere dem Sotografen die Justierungen und die genaue Einstel -lung der Bildweisen zu ersparen, sind die Erfindungen 4 und 5 (vgl.Patentansprüche 5 6 und 7 ) in eine Kamera von konstanter Bildweite (z.B. (b) = lOOmm,Format 6x9 ) ,die Einstell -fernrohr oder Mattscheibe besitzt, justiert fest eingebaut sodass die Justierungen nicht mehr verändert oder gestört werden können . Die Kamera besitzt dann keinerlei beweglich einstellbare Teile mehr und kann deshalb besonders stabil und mechanisch,sow@ie gegen Witterung unempfindlich gebaut sein Das stellt bei der Anfertigung von Architektur-oder Geländeaussenaufnahmen einen grossen Vorteil dar, Auch ist die Aufnahme dadurch völlig unabhängig von Ungenauigkeiten des Stativkopfs und sehr einfach einzustellen und zu erledigen VI. Der Nutzen der Erfindung besteht vor allem in der Möglichkeit,rechtzeitig unwiederbringliohevisuelle Koordi -nierungschancen wahrzunehmen und nicht wieder gut zu machende ,visuelle Koordinierungsfehler zu vermeiden . An Hand einiger Beispiele aus der Praxis kann dieser Nutzen erläutert werden.
  • 1.) In einem Hochtal im Gebirge soll einige hundert Meter van einer neuen Paßstraße entfernt ein sehr großes,repräsentatives Hotel von ca 25m Höhe und ca 100-140m Fassadenlänge so in die sehr reizvolle Landschaft ge-stellt werden,dast es trotz seiner Grösse von einem östlich davon liegenden wichtigen Aussichtspunkt (Parkplatz an der Paßhöhe) zwar als repräsentativ, aber nicht als störend empfunden wird . Vor allem sollte festgestellt werden,ob as Möglichkeiten gibt,den Bauplan zu verwirklichen, ohne dass die Konturen der dem Hochtal vorgelagerten Gebirgsketten von dem Parkplatz aus gesehen sichtgestört sind . Vom Aussichtspunkt westlich gelegen steht ein ca-120 m breites und 440m langes Gelände zur Ver -fügung,dessen endliche Grenze etwa mit der Hauptblickricht -ung zusammenfällt und dass dort im Durchschnitt etwa 20 m tiefer liegt als der Parkplatz, während es an seiner nördlichen Grenze etwa gleiche Niveauhöhe mit dem Parkplatz besitzt Die örtliche Grenze des Grundstücks liegt jenseits einer kleinen Talmulde in etwa 260 m Entfernung ,die westliche Grenze ist im Durchschnitt 700m vom Parkplatz entfernt Lösung: (Abb.4) Für ein Gebäude der gewünschten Höhe steht eine potenzielle Fassadenfläche von ca 22Om Länge zur Verfügt ung,die innerhalb der Punkte 1 3 und 4 je nach den sonsti -gen visuellen und funktionellen Erfordernissen des Entwurfs beliebig genutzt und dabei auch geschwenkt werden kann, ## Im Meßbild(Abb.l ) ist,um die Arbeitsweise des Schrägrißeo zu veranschaulichen,die Grundrißspur des Grundstücks strichpunktiert,und die Spur einer der möglichen Grundrißleitlinien der Fassade ausgezogen im Schrägriß ein -getragen. Der Eindruck einer perspektivischen Darstellung des Grundrißes von grosser Höhe aus gesehen (200m) und damit die Anschaulichkeit des Verfahrens ist ersichtlich. Im Koordinierungsbild (Abb.2) sind die Grundrißspuren ßtrichpunktiert,sowohl in der wirklichen -Niveauebene (-5m) als auch in der untersten Niveauebene des Koordinierungsbildes (-50m) eingetra, gen,und das Koordinierungsbild auf diese Weise für das Einkopieren von Aufrißskizzen etc.vorbereitet.
  • Die Grundriß- und Aufrißkoordinaten wurden dadurch gewonnen, dass im Milieubild (Abb.4) die poten@iellen Fassadenleitlini@ en so einskizziert wurden,wie sie visuell günstig erschienen, und anschliessend mit Hilfe des Schrägrißes (Abb.l) maßstabrichtig in einen Grundriß übertragen wurden0 In umgekehrter Richtung wurden dann von den nunmehr angefertigten Aufriß -skizzen mittels Koordinierungstafel -(Abb.2) und Eoordinier -ungsvergrösserungsrahmen(vgl.Patentanspruch 4),so wie in (Abb.2) vorbereitet (siehe Seite 9 ,Zeile 5-10 ) perspektivisch und maßytäblich richtige Verkürzungen einkopiert, um die Wirkung der einzelnen Entwurfs skizzen zu kontrollieren Nach Fertigstellung der Rohentwürfe der Nebengebäude können auch diese auf die gleiche Weise visuell ausprobiert werden.
  • lMach Fertigstellung des Rohmodells wird von diesem aus der richtigen Richtung und in der richtigen Perspektive ein Foto angefertigt,das dann ebenso in das Milieubild mit Hilfe des Koordinierungs-Vergrösserungsrahmens perspektivisch und maßstäblich richtig einkopiert wird um die räumlich- visuelle Wirkung des Entwurf auszuprobieren Es ist ersichtlich,dass auf diese Weise jede Entwicklungsstufe des Entwurfs von den grossen Zügen der ersten Bauleitlinien bis zu den Einzelheiten des Gesamtrohentwurfs und den in allen Details ausgearbeiteten Gesamtentwurfs nicht nur unter Verwendung der Verfahrensunterlagen erarbeitet,sondern auch durch sachliche Gegenproben stufenweise gegen visuelle Ver -säumnisse und Fehler (zum Schluss z.B.der Farbgebung) abgesichert werden kann.
  • 2.) Eine an einem reizvollen Flußufer gelegene suddeutsche Kleinstadt plant,dieses Flußufer von einigen das sehr schöne und son@t gut erhaltene Stadtbild störenden Reparaturwerk -stätten,Schuppen #etc. zu befreien und durch eine Uferpromenade und durch geeignete,entlang dieser Uferpromenade zu erstellende Gebäude,teils repräsentativ (Rathausneubau),teils der exklusiven Wohilage entsprechend (im Stadtzentrum,je -doch ruhige freie Lage am Fluss mit Parkanlagen auf der gegenüberliegenden Flusseite ) wohnlich intim auszugestalten.
  • Mit Hilfe der Erfindungsverfahren wurden von allem Punkten der Parkanlage des gegenüberliegenden Ufers,die Aussicht auf das Utadtbild bieten,Aufnahmen angefertigt, und auf Grund der daraus hergestellten Auswertungs- und Koordinierungs -blätter perspektivisch und maßstäblich richtig die zur De -batte stehenden Bauhöhen und Fassadenflächen ausprobiert die bei günstigster Sichterhaltung und Bereicherung des vorhandenen Stadtbildes die beste Wirkung der neubauten erhof -fen ließen. @ Probeweise wurden auch die hierfür perspektivisch und maßstäblich richtig verkürzten Aufriße einiger Baupläne in eini -ge der Stadtbildansichten einkopiert und dadurch eine sachlich überzeugende Beurteilung der visuellen Wirkung der geplanten Neubaufassaden in ihrem künftigen Milieu ermöglicht.
  • dabei erwies sich der eine Plan als tragbar, der andere dagegen ,der bereits genehmigt worden war, als visuelle Behllösung, sodass die Genehmigung zurückgezogen wurde . sie bisherigen Untersuchungs- und Koordinierungsergebnisse wurden in einen Grundrißplan dieses Stadtviertels als visuelle Bauauflagen und Bauleitlinien eingetragen und werden durch weitere Teiluntersuchungen und durch ähnliche Untersuchungen der flußaufwärts und flußabwärts anschließenden Uferviertel der Stadt ergänzt werden Bei dieser Koordinierungsuutersuchung konnte der bereits ent standene erhebliche Streit um die Sichterhaltung des Stadtbildes in einer alle Beteiligten sachlich überzeugenden Weise beendet werden. Ausserdem wurde die bisher übersehene Bedeutung des Ufers als potentiell exklusive Wohnlage der Stadt entdeckt und eine Reihe sonstiger positiver städtebaulicher Möglichkeiten gefunden Nicht nur für visuelle Aufgaben des Hochbaues,sondern auch für solche des Strassen- und Brückenbaus, Bahnbaus,Gartenbaus, des Leitungsbaus der elektrischen Stromversorgung , des Wasserbaus (z.B.Staustufen und Stauseen ) etc. kann das Verfahren in der geschilderten Weise Anwendung finden.
  • Für andere Aufgaben der Formgebung, z.B.der Industrie etc.
  • könnte es in -einer sinngemäßen Variante ebenfalls nützlich sein .

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s p r ü. a h e
    ) Fotografisches Bildmeß- und koordinierungsverfahren dadurch gekennzeichnet,dass eine wesentliche. technische Vereinfachung und Brauchbarkeit durch systematische numerische und geometrische Abstimmung der fotografischen Verfahrens -faktoren erreicht ist,weil die optische Achse und die Bildfeldmitteilinien bei allen fotografischen Teilarbeiten des Verfahrens auf die Raumkoordinaten x y z- einjustiert sind die Bildweiten aller Verfahrens - Aufnahmen jeweils kon -stant sind,.
    alle verfahrensmäßig wirksamen Maße entweder ganzzahlige Potenzen von. 10 oder, soweit möglich,Produkte dieser Zahlen mit den Zahlen 2 oder 5 sind. und in ihren gesetzmäßigen Re -lationen möglichst eine ganzzahlige Potenz von 10 ergeben ; und dass die. dabei gewonnenen Vergrösserungen der Verfahrens-Aufnahmen,mit den erfindungsgemäß neuartigen Auswertungs-und Koordinierungs- Meßtafeln zusammenkopiert,die Auswertungs -und Koordinierungsbilder ergeben.
    2.) Verfahren zur Eliminierung der Dehnungsungenauigkeit fotografischer Papiere aus dem Verfahrenssystem dadurch gekennzeichnet,dass die Abbildungen der Meßtafeln auf den Vergrösserungen der Verfahrens-Aufnahmen mit einkopiert werden.
    Verfahren zur nachträgliohen generellen Eliminierung der Verarbeitungsdehnung des Fotopapiers dadurch gekennzeichnet,dass Pausen auf vollelastisohen FQ -lien angefertigt werden,die während des Pausen. ebenso weit mittels Spannrahmens o.ä.gedehnt werden,wie der Dehnungsfehler des Fotos gross ist 4.) Vergrösserungsrahmen für die Erfindung nach An -pruch 1.
    durch gekennzeichnet,dass die Oberfläche seiner Bodenplat -te entweder die Abbildung der Auswertungsmeßtafel (Abb. 1 ) tr@gt,oder die Abbildung der Koordinierungsmeßtafel (Abb.2 ) tr-igt und an allen' seinen Rahmenkanten mittels Xlemm- oder Ha@tleisten Markierungen oder andere Formen , die in das Koordinierungsbild oder in das Auswertungsbild mit einkopiert werden sollen,befestigen lässt,nachdem sie mittels der Abbildung der Auswertungs- oder der Koordinierungs- Meßtafel eingestellt worden sind 5.) Markierung der@ optischen Mitte von Negativen während der Aufnahme dadurch gekennzeichnet,dass die Negativbühnenränder in ihrer Mitte justierte Marken tragen, die sich während der Aufnahme automatisch mit abbilden.
    6.) Spezialwasserwaage für Horizontalflächeneinstellung dadurch gekennzeichnet,dass 2 Bangrohrlibellen rechtwinklig miteinander gekreuzt,unmittelbar nebeneinander sichtbar sind.
    7.) Automatische Kontrollmarkierung der Horizontalflächen -einstellung auf dem Negativ der dazugehörigen Aufnahme dadurch gakennzeichnet,dass das Libellenbild der Wasserwaage nach Anspruch 6 optisch in das Negativ während der Aufnahme eingespiegelt wird 8.) Spezialkamera für das Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,dass eine Kamera mit konstanten Bildwei, ten mit der Markierung nach Anspruch 5 und der Wasserwaage nach Anspruch 6 oder automatischen Horizontalflächenmarkierung nach Anspruch 7 ausgerüstet ist
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4417160A1 (de) * 1994-05-03 1995-11-09 Kaesermann Paulfinanz Ag System zur Objekterfassung im Raum über einer Fläche

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4417160A1 (de) * 1994-05-03 1995-11-09 Kaesermann Paulfinanz Ag System zur Objekterfassung im Raum über einer Fläche

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