DE4433197A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer Dokumentation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer DokumentationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum Erstellen einer Dokumentation von ei
nem Gegenstand wie einer Wandfläche eines Innenrau
mes, der Außenfassade eines Gebäudes und derglei
chen mittels einer Abbildung durch eine Kamera.
Die Erfindung ist vorzugsweise zur Dokumentation
des Verlaufs von Installationen, insbesondere von
Elektro-, Heizungs-, und Sanitärinstallationen in
Räumen sowie an Außenfassaden von Gebäuden ge
eignet. Die Erstellung von Dokumentationen, die
während des Bauvorganges den Rohbauzustand erfas
sen, ist insbesondere im Bauwesen von wachsender
Bedeutung. Die Erarbeitung exakter Dokumentationen
wird dabei dadurch erschwert, daß mit der Realisie
rung von Bauvorhaben bereits begonnen wird, obwohl
die Projektierungsphase noch nicht vollständig ab
geschlossen ist oder daß gegenüber den vorhandenen
Bauzeichnungen nachträgliche Änderungen vorgenommen
werden.
Durch den wachsenden Umfang der Installation von
Anlagen, wie Telefon, Alarmanlagen, Computernetze,
Brandmeldeanlagen, Antennenanlagen, Elektroinstal
lationen, Heizungsinstallationen, Sanitärinstalla
tionen und dergleichen, ist es für die spätere War
tung und die Verwaltung der Gebäude unerläßlich,
die endgültige Installation genau zu dokumentieren.
Dies geschieht gegenwärtig dadurch, daß nach Ab
schluß der Arbeit aufgrund von Angaben der an der
Bauausführung Beteiligten zeichnerischen Dokumenta
tionen angefertigt werden. Diese Verfahrensweise
ist sehr zeitaufwendig und verursacht erhebliche
Kosten. Weiterhin ist nachteilig, daß dabei viel
fältige Fehlermöglichkeiten bestehen, so daß die
erstellten Dokumentationen häufig unkorrekte Anga
ben enthalten.
Nach dem deutschen Gebrauchsmuster G 91 04 735.8
ist eine Vorrichtung zur Dokumentation der Anord
nung und/oder des Verlaufs der Installationen in
einem Raum und/oder an einer Außenfassade eines Ge
bäudes im Rohzustand angegeben, bei dem eine Kamera
zum Aufnehmen und Speichern der zu dokumentierenden
Einzelheiten vorgeschlagen wird.
Bei dieser Anordnung können zwar Bilddokumente des
jeweiligen Installationszustandes geschaffen wer
den, nachteilig ist jedoch, daß eine Bemaßung der
installierten Einrichtungen aus der Dokumentation
nicht entnommen werden kann. Da die Aufnahmen in
der Regel durch Schrägstellen der Kamera verzerrt
sind, ist auch dann, wenn durch Gegenstände deren
Einzelmaße bekannt sind eine exakte Maßentnahme
durch Rückrechnung nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen
eine fehlerfreie Dokumentation eines Gegenstandes
mit gleichzeitiger Erfassung der Bemaßung erstellt
werden kann.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung der Aufgabe da
durch, daß
- - der Gegenstand mit einer Videokamera aufgenommen wird und daß während der Aufnahme mindestens drei Lichtpunkte an die Wand projiziert werden, wobei diese Lichtpunkte von Strahlern erzeugt werden, die in der Nähe der Kamera angeordnet sind und parallel zur optischen Achse der Kamera gerichtet sind,
- - die Videoaufnahmen an einem Wiedergabegerät aus gewertet und dabei einzelne Bilder ausgewählt wer den,
- - die ausgewählten Bilder zur Verwaltung in einer Bilddatenbank gespeichert werden,
- - die ausgewählten Bilder nacheinander auf einem Auswertegerät dargestellt werden und dabei die Lichtpunkte erfaßt werden
und daß die ausgewerteten Bilder dokumentiert wer
den.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält ein Ge
stell, an dem eine Kamera und mindestens drei ge
richtete Lichtquellen angeordnet sind, wobei die
Lichtquellen parallel zur optischen Achse der Ka
mera ausgerichtet sind.
Weitere vorteilhafte Ausführungen sind in den An
sprüchen 2 bis 11 angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gegen
über bekannten Verfahren zur Erstellung einer Doku
mentation durch eine wesentliche Senkung des Ar
beits-, Zeit- und Kostenaufwandes aus. Weiterhin
ist vorteilhaft, daß eine große Menge an Informa
tionen entstehen, die leicht gespeichert werden
können. Bei Einsatz einer Videokamera entstehen da
bei sowohl Bild- als auch Toninformationen, so daß
auch gesprochene Erläuterungen, Anweisungen und
dergleichen, dokumentiert werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, den
Standort der Kamera zur vollständigen Erfassung der
Installationen auch während der Aufnahme zu verän
dern. Dies kann erforderlichenfalls auch mehrmals
zur Erfassung verschiedener Installationsabschnitte
durchgeführt werden.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, daß maßstabsge
treue Bilder ausgedruckt werden können, so daß eine
manuelle Maßentnahme von dem ausgedruckten Bild
möglich ist. Dabei ist der Originalverlauf der In
stallation in einer Form sichtbar zu sehen, die
gleichzeitig das Entnehmen von wahren Maßen ermög
licht.
Durch die einblendbaren, maßlichen Informationen
können neben der manuellen Entnahme von Informatio
nen und Maßen die Daten auch in einfacher Weise
elektronisch verarbeitet werden, beispielsweise ist
es möglich, mit einfachen Mitteln eine Grundriß
zeichnung durch ein CAD-Programm zu erstellen.
Es ist ferner möglich, die Ermittlung der wahren
Größen nicht aus auf den Gegenstand projizierten
Lichtpunkten, sondern aus bekannten Abmessungen am
Gegenstand zu ermitteln.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispieles näher erläutert werden, bei
dem eine Dokumentation der an den Wänden eines In
nenraumes vorhandenen Elektroinstallation vor dem
Verputzen erstellt werden soll. In der zugehörigen
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Vorderansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die erfindungsge
mäße Anordnung,
Fig. 3 eine Darstellung der Verhältnisse bei
der Projektion von Bildpunkten
und
Fig. 4 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit
Entfernungsmeßgerät.
Im Ausführungsbeispiel wird als Kamera eine Video
kamera mit Timercode verwendet. Die Kamera ist mit
mehreren Laserstrahlern verbunden, mit welchen wäh
rend der Videoaufnahme Rasterpunkte an die Wand
projiziert werden.
Die Laserstrahler sind dabei so angeordnet, daß auf
die auszumessende Wand sowohl Rasterpunkte proji
ziert werden, die die Abstände relevanter Bild
punkte definieren als auch Rasterpunkte, die zur
Ermittlung der Verzerrung benötigt werden, die in
folge von unvermeidbaren Schrägstellungen der Auf
nahmekamera gegenüber der Wand auftreten.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist an der Video
kamera ein Gestell befestigt, an dem acht Laser
strahler angeordnet sind. Davon strahlen vier par
allel zur optischen Achse der Kamera und vier unter
einer Neigung dazu. Die Laserstrahler X1 . . . X4
sind so montiert, daß die Strahlen parallel zur op
tischen Achse der Kamera verlaufen. Die Kamera be
findet sich im Schnittpunkt der Diagonalen zwischen
den in einem Quadrat angeordneten parallel strah
lenden Lasern, deren Abstand bekannt ist und als
Bezugsgröße zur Ermittlung der Größen auf der
auszumessenden Wand verwendet wird.
Die geneigt angeordneten Laserstrahler Y1 . . . Y4
sind jeweils in der Mitte der Achsen zweier paral
lel strahlender Laserpaare so angebracht, daß sich
ihre optischen Achsen sich in einem gemeinsamen,
virtuellen Ursprungspunkt hinter der Kamera schnei
den.
Alle acht Laserstrahlen projizieren Lichtpunkte auf
die auszumessende Wand. Diese Lichtpunkte sind auf
der Videoaufnahme als Markierungen ersichtlich. Da
bei definieren die Markierungen X1′ . . . X4′ auf der
Wand die jeweiligen realen Punkte. Da die Abstände
auf der Wand zwischen den Markierungen X1′ . . . X4′
der parallelen Laserstrahler nur dann mit dem Wert
des Abstandes zwischen den parallelen Laserstrah
lern übereinstimmen, wenn die Laserstrahlen senk
recht auf die Wand auftreffen, muß im allgemeinen
Fall eine Entzerrung erfolgen. Dies wird ermöglicht
durch Auswertung der von den Winkellasern Y1 . . . Y4
erzeugten Bildpunkte.
Fig. 3 erläutert die geometrischen Beziehungen zur
Ermittlung der wahren Größen.
Die Abstrahlpunkte der parallelen Laser sind mit
X₁, X₂, X₃, X₄
bezeichnet.
Die parallelen Laserquellen befinden sich im Abstand
a vom Schnittpunkt der Winkellaser XM.
Damit gelten die Beziehungen:
e₁ = (X₂ - XM)/a; e₂ = (X₃ - XM)/a
e₃ = e₁ × e₂; e₁ e₂ = 0
X₁ = XM - a e₁; X₂ = XM + a e₁
X₃ = XM - a e₂; X₄ = XM + a e₂
e₃ = e₁ × e₂; e₁ e₂ = 0
X₁ = XM - a e₁; X₂ = XM + a e₁
X₃ = XM - a e₂; X₄ = XM + a e₂
Die Laserpunkte auf der Wand sind:
X′₁, X′₂, X′₃, X′₄.
Die Bildpunkte in der Kamera sind:
X′′₁, X′′₂, X′′₃, X′′₄.
Diese Bildpunkte können aus der Bildvermessung berechnet
werden.
Der Brennpunkt des Objekts liegt bei X₀.
Für den Strahlengang gilt:
X′₁ = XM - a e₁ + λ′₁ e₃ = X′′₁ + μ′₁ (X′′₁ - X₀)
X′₂ = XM - a e₁ + λ′₂ e₃ = X′′₂ + μ′₂ (X′′₂ - X₀)
X′₃ = XM - a e₂ + λ′₃ e₃ = X′′₃ + μ′₃ (X′′₃ - X₀)
X′₄ = XM - a e₁ + λ′₁ e₃ = X′′₁ + μ′₁ (X′′₁ - X₀)
X′₂ = XM - a e₁ + λ′₂ e₃ = X′′₂ + μ′₂ (X′′₂ - X₀)
X′₃ = XM - a e₂ + λ′₃ e₃ = X′′₃ + μ′₃ (X′′₃ - X₀)
X′₄ = XM - a e₁ + λ′₁ e₃ = X′′₁ + μ′₁ (X′′₁ - X₀)
Bei einer unverzerrten Abbildung ist aufgrund der
vorhandenen Proportionen je Gleichung eine der daraus
entstehenden Koordinatengleichungen linear abhängig.
Bei bekannter Brennweite entstehen dann
acht linear unabhängige lineare Gleichungen mit den
acht Unbekannten λ′i; μ′i (i = 1, 2, 3, 4).
Nach deren Lösung erhält man X′′₁, X′′₂, X′′₃, X′′₄
und damit die Wandebene:
X′₁ + σ (X′₂ - X′₁) + ω (X′₄ - X′₃).
Zur Elimination der Brennweite werden die zusätzlichen
Winkellaser benutzt. Hierfür gilt:
theoretischer Abstrahlpunkt der Winkellaser: Ym
Abstand der Winkellaser von XM: b
Aus der Figur ergibt sich: YM = XM - b e₃
Abstand der Winkellaser von XM: b
Aus der Figur ergibt sich: YM = XM - b e₃
Abstrahlrichtung: α = tan β
YM = <Y′₁ : e₃ - αe₁; YM = < Y′₂ : e₃ - αe₁
YM = <Y′₃ : e₃ - αe₂; YM = < Y′₄ : e₃ - αe₂
YM = <Y′₃ : e₃ - αe₂; YM = < Y′₄ : e₃ - αe₂
Die Laserpunkte auf der Wand sind:
Y′₁, Y′₂, Y′₃, Y′₄.
Die Bildpunkte in der Kamera sind:
Y′′₁, Y′′₂, Y′′₃, Y′′₄
(Y′′₁, Y′′₂, Y′′₃, Y′′₄ sind durch die Bild-Koordinaten
bekannt.
Die zugehörigen Gleichungen ergeben sich analog.
Strahlengang:
Y′₁ = XM-b e₃ + η′₁ (e₃ - αe₁) = Y′′₁ + τ′₁ (Y′′₁ - X₀)
Y′₂ = XM-b e₃ + η′₂ (e₃ - αe₁) = Y′′₂ + τ′₂ (Y′′₂ - X₀)
Y′₃ = XM-b e₃ + η′₃ (e₃ - αe₂) = Y′′₂ + τ′₃ (Y′′₃ - X₀)
Y′₄ = XM-b e₃ + η′₄ (e₃ - αe₁) = Y′′₄ + τ′₄ (Y′′₄ - X₀)
Y′₁ = XM-b e₃ + η′₁ (e₃ - αe₁) = Y′′₁ + τ′₁ (Y′′₁ - X₀)
Y′₂ = XM-b e₃ + η′₂ (e₃ - αe₁) = Y′′₂ + τ′₂ (Y′′₂ - X₀)
Y′₃ = XM-b e₃ + η′₃ (e₃ - αe₂) = Y′′₂ + τ′₃ (Y′′₃ - X₀)
Y′₄ = XM-b e₃ + η′₄ (e₃ - αe₁) = Y′′₄ + τ′₄ (Y′′₄ - X₀)
Die Laserpunkte auf der Wand liegen nach Konstruktion
auf der Geraden:
Y′₁ = X′₁ + σ′₁ (X′₂ - X′₁)
Y′₂ = X′₁ + σ′₂ (X′₂ - X′₁)
Y′₃ = X′₁ + ω′₃ (X′₄ - X′₃)
Y′₄ = X′₁ + ω′₄ (X′₄ - X′₃)
Y′₂ = X′₁ + σ′₂ (X′₂ - X′₁)
Y′₃ = X′₁ + ω′₃ (X′₄ - X′₃)
Y′₄ = X′₁ + ω′₄ (X′₄ - X′₃)
Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf die
Wand projizierten Rasterpunkte ermöglichen eine
Auswertung der Aufnahmen zur Ermittlung der wahren
Maße, die für die Bemaßung der zu dokumentierenden
Installationsgegenstände an der Wand benötigt werden.
Die jeweiligen Abstände der Laserpunkte gegeneinander
werden dabei zur Entzerrung der einzelnen
Videobilder genutzt. Die Berechnung der Entzerrung
erfolgt nach den oben angegebenen Beziehungen.
Die entzerrten Bilddokumente werden einerseits zur
visuellen Darstellung der vorhandenen Installationen
genutzt, andererseits dienen sie zu deren Vermessung
am Computerbildschirm.
Die so gewonnenen Informationen, insbesondere die
entnommenen Maße werden anschließend an ein CAD-
Programm zur Zeichnungserstellung übergeben.
Sollten die Laserpunkte durch ungünstiger
Umgebungsbedingungen (Sonneneinstrahlung, stark
lichtabsorbierende Oberflächen/Materialien)
schlecht auf dem Bild zu erkennen sein, wird vor
das Objektiv der Kamera ein speziell auf die Wel
lenlänge der Laser abgestimmtes Farbfilter mon
tiert. Dies bewirkt, daß zwar keine vollständigen
Farbinformationen mehr zur Verfügung stehen, aber
dafür die für die Entzerrung der einzelnen Bilder
notwendigen Laserpunkte deutlicher zu erkennen
sind. Diese auf die Wand projizierten Punkte sind
auf jedem Videobild zu sehen. Das Videoband wird
nun am Computer ausgewertet, um zum einen die aku
stischen Informationen, die während der Aufnahme
von den Bearbeitern gegeben wurden, auszuwerten und
zum anderen, um einzelne Bilder auszuwählen auf
denen die Installation und die Laserpunkte enthal
ten sind. Die ausgewählten Bilder werden in einer
Bilddatenbank gespeichert. Zur Auswertung werden
die Bilder nacheinander auf einem Computerbild
schirm dargestellt und die darin sichtbaren Laser
punkte beispielsweise mit einer Maus markiert. Da
bei werden unterschiedliche Markierungen für die
Bilder der parallelen Laserstrahler und für die
Bilder der Winkellaser verwendet. Die so regi
strierten Markierungen stehen in den oben beschrie
benen Verhältnissen zueinander, so daß unter Ver
wendung der bekannten Maße und Winkel mit einem
speziellen Rechenprogramm die einzelnen Videobil
der maßstabgerecht entzerrt werden.
Die so erhaltenen maßstabsgetreuen Bilder können
ausgedruckt werden, so daß auch eine manuelle
Maßentnahme von dem ausgedruckten und entzerrten
Bild möglich ist. Dies ermöglicht es auch Laien
sich anschauliche Informationen über die vorhandene
Installation zu verschaffen ohne daß Kenntnisse von
technischen Zeichnungen und deren Symbolen benötigt
werden.
Mit der erfindungsgemäßen Lösung können die ent
zerrten Bilder am Computer weiter bearbeitet wer
den, indem mit einem CAD-Programm ein 3-D-Grundriß
des aufgenommenen Gebäudes erstellt wird. Die benö
tigten Informationen können hierzu von vorhandenen
Zeichnungen, aus bemaßten Skizzen oder aus vorhan
denen digitaler CAD-Zeichnung übernommen werden.
Die entzerrten Bilder können aus der Bilddatenbank
nach Bedarf aufgerufen und auf dem Bildschirm
dargestellt werden. In dem entzerrten Bild werden
nun Bezugskanten bzw. -punkte markiert die als
Ursprungskoordinaten für die Vermessung der abge
bildeten Installationen dienen. Vorzugsweise werden
hierzu Kanten und Ecken zu benutzen, die auch in
dem im CAD-Programm vorhandenen Grundriß leicht zu
definieren sind, da die definierten Bezugskanten
bzw. -punkte im Bild und im 3-D CAD-Grundriß iden
tisch sein müssen. Jetzt werden im Bild, ausgehend
von den definierten Bezugskanten, die Punkte der
Installation markiert, die später in der 3-D-CAD-
Zeichnung mit Hilfe von Symbolen die Installation
darstellen und die Abstände der Punkte zu den Be
zugskanten bzw. -punkten ermittelt. Dabei handelt
es sich um Abstände der X- und Z- Achse in der 3-D-
CAD-Zeichnung, wobei die Y-Achse (Tiefe des Rau
mes) hier entfällt, weil es sich bei der zu ver
messenden Wand um eine 2-D-Fläche handelt. Die Po
sition auf der Y-Achse und die Rotation der Wand
fläche in der 3-D-CAD-Zeichnung wird festgelegt
bei der Definition der gemeinsamen und identischen
Bezugskanten und Punkte im Videobild und in der
Zeichnung. Die ermittelten Maße werden in der
Zeichnung ausgehend von den identischen Be
zugskanten bzw. -punkten als Punktmarkierungen ein
gefügt. Diese Punkte werden dazu genutzt, um an
diesen (mit der realen Position der Installation im
Gebäude übereinstimmenden) Positionen die entspre
chenden Zeichnungssymbole einzusetzen.
Damit wird durch Maßentnahme aus den zweidimensio
nalen, maßstabgerechten entzerrten Videobildern
eine vollständige dreidimensionale Erfassung der
vorhandenen Installationen ermöglicht.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
zusätzlich an der Videokamera ein Laserentfernungs
meßgerät angebracht. Dieses Meßgerät dient zur Be
stimmung der Entfernung zwischen dem Kamerastand
punkt und den Wänden, wobei der Meßpunkt durch
einen Laserpunkt markiert wird. Die Kamera ist auf
einem Stativ angebracht, dessen Standpunkt während
der Messung in einem Raum nicht verändert werden
darf. Der Nullpunkt der Entfernungsmessung liegt in
der vertikalen Rotationsachse des Kamerastativs, so
daß sich bei einer 180°-Schwenkung durch Addition
des ersten mit dem letzten Meßwert die Entfernung
der gegenüberliegenden Wände ergibt. Während der
laufenden Aufnahme läuft die Entfernungsmessung
ständig mit. Um jedem Videobild den Meßwert der
Entfernung zwischen dem den Meßpunkt markierenden
Laserpunkt und der vertikalen Schwenkachse der Ka
mera zuzuordnen, wird über eine Dateneinblendung
der Meßwert in das Videoband eingeblendet. Dies ge
schieht, indem das Videosignal von der Kamera ab
gegriffen und in die Dateneinblendung eingespeist
wird. Der Meßwert wird über eine Schnittstelle an
die Dateneinblendung übergeben. Das Ausgangssignal
mit der eingeblendeten Entfernung wird von einem
zweiten Recorder aufgezeichnet. Nach einer 360°-Ka
meraschwenkung um die vertikale Achse sind alle
Entfernungsmaße die für spätere Auswertung am Com
puter notwendig sind, auf dem Videoband erfaßt. Das
Aufzeichnungsmaterial beinhaltet zusätzlich noch
die oben beschriebenen Laserbildpunkte.
Durch die eingeblendeten, maßlichen Informationen
ist es möglich, eine Grundrißzeichnung von diesem
Raum anzufertigen, indem die Scheitelwerte der ein
geblendeten Entfernungsmaße für die Berechnung der
Wandlängen genutzt werden. Die minimalen Scheitel
werte kennzeichnen, daß die Linie Kamerastand
punkt/Wand rechtwinklig zu der Wand verläuft, zu
der die Entfernung gemessen wird. Da der Meßstrahl
durch einen Laserpunkt markiert ist, können die zur
Berechnung erforderlichen Maße entnommen werden,
wenn sich der Markierungslaserpunkt an der erfor
derlichen Position befindet bzw. ein Scheitelwert
erreicht wird, der für die Berechnung genutzt wird.
Mit den so entnommenen Werten kann man über Winkel
funktionen die Wandlängen und Winkel der Raumecken
berechnen. Eventuelle Hindernisse im Raum werden
durch entsprechende Auswahl der Bilder einfach um
gangen, indem man auf die Auswertung von Bildern
zurückgreift, auf denen der Meßpunkt sich auf der
messenden Wandebene befindet.
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Erstellen einer Dokumentation
von einem Gegenstand wie einer Wandfläche eines In
nenraumes, der Außenfassade eines Gebäudes und der
gleichen mittels einer Abbildung durch eine Kamera,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Ge
stell enthält, an dem die Kamera und mindestens
drei gerichtete Lichtquellen angeordnet sind, wobei
die Lichtquellen parallel zur optischen Achse der
Kamera ausgerichtet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Kamera eine Videokamera angeord
net ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als gerichtete Lichtquelle ein
Laserstrahler verwendet wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß am Gestell zusätzlich
mindestens drei gerichtete Lichtquellen angeordnet
sind, deren Strahlungsrichtung ausgehend von einem
gemeinsamen Schnittpunkt hinter der Kamera diver
gierend angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Objektiv der
Kamera ein Farbfilter angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorrichtung ein
Entfernungsmesser angebracht ist.
7. Verfahren zur Erstellung einer Dokumentation von
einem Gegenstand wie einer Wandfläche eines Innen
raumes, der Außenfassade eines Gebäudes und der
gleichen mittels einer Abbildung durch eine Kamera,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Gegenstand mit einer Videokamera aufgenommen wird und daß während der Aufnahme mindestens drei Lichtpunkte an die Wand projiziert werden, wobei diese Lichtpunkte von Strahlern erzeugt werden, die in der Nähe der Kamera angeordnet sind und parallel zur optischen Achse der Kamera gerichtet sind,
- - die Videoaufnahmen an einem Wiedergabegerät aus gewertet und dabei einzelne Bilder ausgewählt wer den,
- - die ausgewählten Bilder zur Verwaltung in einer Bilddatenbank gespeichert werden,
- - die ausgewählten Bilder nacheinander auf einem Auswertegerät dargestellt werden und dabei die Lichtpunkte erfaßt werden
und daß die ausgewerteten Bilder dokumentiert wer
den.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß neben den Lichtpunkten, die von parallel
zur Kamera gerichteten Strahlern erzeugt werden,
noch mindestens drei weitere Lichtpunkte auf dem
auszumessenden Objekt erzeugt werden, die von
Strahlern ausgehen, welche so geneigt sind, daß
alle zusätzlichen Strahler ausgehend von einem vir
tuellen Schnittpunkt hinter der Kamera auf das Ob
jekt gestrahlt werden und daß diese Lichtpunkte in
gleicher Weise ausgewertet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Videobilder an einem Auswertegerät mit
einem CAD-Programm entzerrt und danach gespeichert
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß mittels eines an der Vi
deokamera angebrachten Leserentfernungsmeßgerätes
die Entfernung zwischen dem Kamerastandpunkt und
dem Objekt ermittelt wird, wobei der Meßpunkt am
Objekt durch einen Laserpunkt markiert wird, die
Kamera auf einem Stativ angebracht ist, dessen
Standpunkt während der Messung nicht verändert
wird, die Ergebnisse der Entfernungsmessung über
eine Dateneinblendung mit dem Videosignal zusammen
geführt und in einem zweiten Recorder aufgezeichnet
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß aus den gespeicherten
Informationen und aus den ermittelten Scheitelwer
ten der eingeblendeten Entfernungsmaße die Wandlän
gen berechnet werden und mittels einer CAD-Einrich
tung eine dreidimensionale zeichnerische Erfassung
des Gegenstandes erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4433197A DE4433197A1 (de) | 1994-02-02 | 1994-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer Dokumentation |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4403097 | 1994-02-02 | ||
DE4433197A DE4433197A1 (de) | 1994-02-02 | 1994-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer Dokumentation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4433197A1 true DE4433197A1 (de) | 1995-08-03 |
Family
ID=6509249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4433197A Withdrawn DE4433197A1 (de) | 1994-02-02 | 1994-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Erstellen einer Dokumentation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4433197A1 (de) |
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- 1994-09-17 DE DE4433197A patent/DE4433197A1/de not_active Withdrawn
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