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Die Erfindung betrifft eine Solar- oder Photovoltaikanlage, aufweisend wenigstens zwei Stützen, einen sich zwischen den Stützen erstreckenden, länglichen Träger und zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule.
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Entsprechende Solar- oder Photovoltaikanlagen sind grundsätzlich bekannt.
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Bei bisherigen Solar- oder Photovoltaikanlagen sind jedoch sämtliche Solar- oder Photovoltaikmodule bezüglich einer mittigen Längsachse des Trägers an derselben Position angeordnet. Sind die Solar- oder Photovoltaikmodule verschwenkbar, weisen diese dieselbe Schwenkachse auf.
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Es ist somit beispielsweise nicht möglich, dass die Solar- oder Photovoltaikmodule mit benachbarten Solar- oder Photovoltaikmodulen eine Umhausung für darunter gepflanzte Nutzpflanzen bilden.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Solar- oder Photovoltaikanlage zu schaffen, welche mit benachbarten Solar- oder Photovoltaikmodulen eine Umhausung für darunter gepflanzte Nutzpflanzen bilden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs.
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Erfindungsgemäß weist die Solar- oder Photovoltaikanlage wenigstens zwei Stützen und einen sich zwischen den Stützen erstreckenden, länglichen Träger auf.
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Der Träger kann einstückig ausgebildet sein oder mehrere Bauteile umfassen. Beispielsweise kann der Träger im Bereich der Stützen jeweils eine, z.B. U- oder V-förmige, Halterung aufweisen, an der wenigstens ein Längsträger befestigt ist. Vorzugsweise sind zumindest zwei Längsträger vorgesehen. Die Längsträger können sich zwischen den Stützen erstrecken. Vorzugsweise können die Längsträger parallel zueinander orientiert sein und/oder an unterschiedlichen Seiten der Halterung angeordnet sein.
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Der Abstand zwischen den Stützen und/oder die Länge des Trägers ist grundsätzlich beliebig, beispielsweise zwischen 3 m und 30 m, bevorzugt zwischen 10 m und 20 m, z.B. 18 m.
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Vorzugsweise ist der Träger an einem oberen Bereich der Stützen mit den Stützen verbunden, z.B. verschraubt. Bevorzugt liegt der Träger oben auf den Stützen auf.
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Die Stützen können z.B. senkrecht orientiert sein, während der Träger waagerecht orientiert sein kann.
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Die Solar- oder Photovoltaikanlage weist zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule auf.
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Vorzugsweise sind die Solar- oder Photovoltaikmodule unterschiedlich groß und/oder unterschiedlich hoch. Alternativ können diese auch baugleich sein.
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Die Anzahl an Solar- oder Photovoltaikmodulen, Trägern und/oder Stützen ist grundsätzlich beliebig. Beispielsweise kann an einem Träger eine Vielzahl an Solar- oder Photovoltaikmodulen angeordnet sein.
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Die zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule sind bezüglich einer mittigen, vorzugsweise zentralen, Längsachse des Trägers an unterschiedlichen Seiten des Trägers schwenkbar mit dem Träger verbunden. Bei einem mehrteiligen Träger kann die Längsachse z.B. eine virtuelle Achse zwischen den Längsträgern sein.
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Die Solar- oder Photovoltaikmodule können hierbei jeweils mit unterschiedlichen Längsträgern verbunden sein.
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Vorzugsweise sind die Solar- oder Photovoltaikmodule bezüglich der Stütze an unterschiedlichen Seiten des Trägers angeordnet.
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Der Träger weist z.B. eine gewisse Breite auf. Die zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule sind vorzugsweise jeweils außen am Träger angerordnet, d.h. die Breite des Trägers kann den Abstand zwischen den Solar- oder Photovoltaikmodulen bilden.
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Bevorzugt sind die zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule an unterschiedlichen, vorzugsweise parallel zueinander orientierten, Schwenkachsen angeordnet. Die Schwenkachsen sind z.B. parallel zur Längsachse des Trägers orientiert.
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Vorzugsweise können die zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule entgegengesetzt zueinander, also in unterschiedliche Richtungen und/oder auf unterschiedliche Seiten, verschwenkt werden. Die zumindest zwei Solar- oder Photovoltaikmodule können zum Beispiel unabhängig voneinander verschwenkt werden.
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Beispielsweise kann der Träger dabei hinter der Schwenkachse ein Gegengewicht für das Solar- oder Photovoltaikmodule bilden.
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Der Schwenkwinkel kann vorzugsweise maximal 180° betragen. Beispielsweise kann der Schwenkwinkel zwischen 50° und 90°, z.B. 60°, 70° oder 80°, betragen.
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Beispielsweise können die Solar- oder Photovoltaikmodule zwischen einer senkrechten und einer schrägen bzw. waagerechten Position verschwenkt werden.
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In der schrägen bzw. waagerechten Position können die Solar- oder Photovoltaikmodule mit benachbarten Solar- oder Photovoltaikmodulen eine Umhausung für darunter gepflanzte Nutzpflanzen, z.B. Erdbeeren Blumen und/oder Pilze, bilden.
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Ferner ist die Solar- oder Photovoltaikanlage äußerst windstabil.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Solar- oder Photovoltaikanlage als Freiland-Anlage ausgebildet.
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Der Bereich unterhalb der Solar- oder Photovoltaikmodule wird vorzugsweise landwirtschaftlich und/oder gärtnerisch genutzt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist der Träger ein Metall-, Beton- und/oder Holzmaterial auf oder besteht daraus.
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Zum Beispiel kann der Träger als Metallrohr, Gitterträger oder Leimbinder ausgebildet.
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Der Träger ist auf diese Weise stabil witterungsbeständig und/oder nachhaltig.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist am Träger eine Regenrinne befestigt.
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Die Regenrinne kann z.B. als Folie oder Plane ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Regenrinne transparent, sodass Licht hindurchtreten kann.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist der Träger als Regenrinne ausgebildet.
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Beispielsweise kann der Träger einen zumindest im Wesentlichen U- oder V-förmigen Querschnitt aufweisen.
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Regenwasser, das auf die Solar- oder Photovoltaikmodule trifft, kann somit gesammelt und/oder zur Bewässerung genutzt werden.
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Zwischen zwei hintereinander angeordneten Trägern kann beispielsweise eine Lücke vorgesehen sein, an der das Regenwasser abfließen kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist zum Verschwenken wenigstens ein Elektromotor, z.B. Getriebemotor, beispielsweise mit einem Planetengetriebe, vorgesehen.
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Vorzugsweise ist für jeder Seite des Trägers ein separater Elektromotor vorgesehen. Alternativ kann ein gemeinsamer Elektromotor vorgesehen sein, der, z.B. über ein Getriebe, an beiden Seiten des Trägers ein Verschwenken ermöglicht.
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Auch die Module mehrerer, hintereinander angeordneter Träger können über denselben Antrieb verschwenkt werden.
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Alternativ zu einem Elektromotor ist z.B. ein mechanisches und/oder manuelles Verschwenken möglich, z.B. über einen Seilzug und/oder einen Zylinder.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Solar- oder Photovoltaikmodule als bifaziale Solar- oder Photovoltaikmodule ausgebildet.
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Die Solar- oder Photovoltaikmodule können daher auf beiden Seiten Sonnenlicht aufsammeln.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist wenigstens ein Transparenzmodul mit dem Träger verbunden.
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Das Transparenzmodul kann ein Solar- oder Photovoltaikmodul ersetzen und/oder dieselbe Größe aufweisen.
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Vorzugsweise kann das Transparenzmodul wie ein Solar- oder Photovoltaikmodul verschwenkt werden und/oder mit einem benachbarten Transparenzmodul bzw. Solar- oder Photovoltaikmodul überlappen.
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Das Transparenzmodul ist bevorzugt lichtdurchlässig. Darunter gepflanzte Nutzpflanzen können somit mit Sonnenlicht versorgt werden.
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Beispielsweise kann das Transparenzmodul eine Folie, ein Glas und/oder ein Netz aufweisen.
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Die Anzahl an Transparenzmodulen ist grundsätzlich beliebig und kann an die Bedürfnisse der jeweiligen Nutzpflanzen angepasst sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind wenigstens zwei weitere Stützen, ein weiterer länglicher Träger, der sich zwischen den weiteren Stützen erstreckt, und zumindest zwei weitere Solar- oder Photovoltaikmodule vorgesehen.
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Die weiteren Solar- oder Photovoltaikmodule sind bezüglich einer Längsachse des weiteren Trägers an unterschiedlichen Seiten des weiteren Trägers schwenkbar mit dem weiteren Träger verbunden.
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Der weitere Träger ist parallel zum Träger orientiert.
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Der Abstand zwischen dem weiteren Träger und dem Träger ist vorzugsweise beliebig wählbar.
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Sämtliche weitere Bauteile, z.B. die weiteren Solar- oder Photovoltaikmodule, die weiteren Stützen und/oder der längliche Träger, können vorzugsweise baugleich wie die Bauteile der parallelen Anlage ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform überlappen ein Solar- oder Photovoltaikmodul und ein weiteres Solar- oder Photovoltaikmodul bzw. ein Transparenzmodul im heruntergeschwenkten Zustand. Vorzugsweise überlappen die Module luftabdichtend.
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Hierbei ist es vorteilhaft, wenn benachbarte Solar- oder Photovoltaikmodule bzw. Transparenzmodule unterschiedlich groß und/oder unterschiedlich hoch sind.
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Unterhalb der Solar- oder Photovoltaikmodule bildet sich vorzugsweise eine Umhausung bzw. ein geschlossener Raum, die/der die Nutzpflanzen z.B. vor Frost, Schnee, Hagel, Regen und/oder Wind schützt.
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Alle hier beschriebenen Aspekte, Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung können, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden, jeweils miteinander kombiniert werden. Vorzugsweise können alle Gegenstände der abhängigen Ansprüche untereinander und mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs kombiniert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Solar- oder Photovoltaikanlage,
- 2 eine Vorderansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Solar- oder Photovoltaikanlage in einer geöffneten Position, und
- 3 eine Vorderansicht der Ausführungsform gemäß 2 in einer geschlossenen Position.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Vorzugsweise ist die Anzahl an Solar- oder Photovoltaikmodulen, Transparenzmodulen, Stützen und/oder Träger grundsätzlich beliebig.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 zeigt eine Solar- oder Photovoltaikanlage mit zwei Stütze 10 und einem sich zwischen den Stützen 10 erstreckenden, länglichen Träger 12.
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Am Träger 12 sind zwei Solar- oder Photovoltaikmodule 14 angeordnet. Diese sind bezüglich einer mittigen Längsachse X des Trägers 12 an unterschiedlichen Seiten des Trägers 12 schwenkbar mit dem Träger 12 verbunden.
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Dies ist auch in 2 und 3 ersichtlich, wobei die Längsachse X hierbei in die Zeichenebene hinein verläuft.
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Wie in 2 zu sehen ist, sind eine weitere Stütze 10`, ein weiterer länglicher Träger 12' und zwei weitere Solar- oder Photovoltaikmodule 14' vorgesehen.
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Der Träger 12 sowie der weitere Träger 12` können U-förmig ausgebildet sein, um z.B. eine Regenrinne zu bilden.
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In der geöffneten Position kann Sonnenlicht zu sich im Bereich des Bodens befindlichen Nutzpflanzen gelangen.
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In der geschlossenen Position, welche in 3 dargestellt ist, befinden sich die Solar- oder Photovoltaikmodule 14 bzw. Transparenzmodule im heruntergeschwenkten Zustand. Ein weiteres Solar- oder Photovoltaikmodul 14' kann mit einem benachbarten Solar- oder Photovoltaikmodul 14 bzw. Transparenzmodul überlappen.
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Das Überlappen bzw. Überdecken der Solar- oder Photovoltaikmodule 14, 14' bzw. Transparenzmodule wird z.B. dadurch ermöglicht, dass je zwei Solar- oder Photovoltaikmodule 14 und/oder je zwei weitere Solar- oder Photovoltaikmodule 14' bzw. Transparenzmodule unterschiedlich hoch sein können. Alternativ oder zusätzlich kann ein unterschiedlicher Schwenkwinkel ein Überlappen bzw. Überdecken ermöglichen.
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Es bildet sich somit ein geschlossener Raum, der z.B. als Frostschutz dienen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Stütze
- 10'
- weitere Stütze
- 12
- Träger
- 12'
- weiterer Träger
- 14
- Solar- oder Photovoltaikmodul
- 14'
- weiteres Solar- oder Photovoltaikmodul
- X
- Längsachse