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Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für ein Wälzlager. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Wälzlager mit einer solchen Dichtungsanordnung. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Tretlageranordnung zur Lagerung einer Tretkurbelwelle eines elektrisch antreibbaren Zweirads mit zumindest einem solchen Wälzlager.
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Aus
DE 10 2015 216 168 B3 ist eine Tretlageranordnung für ein Fahrrad bekannt. Dort sind axial beabstandet zueinander angeordneten Wälzlager vorgesehen, die mit Wälzlageraußenringen jeweils am Fahrradrahmen befestigt sind. In die Wälzlagerinnenringe ist eine Tretwelle eingesetzt. Zu einer Stirnseite des Wälzlagers ist eine zusätzliche außenliegende Dichtungsringscheibe zwischen dem Wälzlageraußenring und dem Wälzlagerinnenring angeordnet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung, ein Wälzlager und eine Tretlageranordnung der vorgenannten Art vorzuschlagen, welche bei geringem Bauraumbedarf eine hohe Abdichtung gewährleisten und einfach montierbar sind.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und alternativ durch die Merkmale der Ansprüche 7 oder 10 gelöst. Weitere vorteilhafte und beanspruchte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Somit wird eine Dichtungsanordnung für ein Wälzlager vorgeschlagen, wobei ein erster Winkelring zur Befestigung am Lageraußenring und ein zweiter Winkelring zur Befestigung am Lagerinnenring derart angeordnet sind, dass sie einen ringförmigen Dichtraum in Form einer ringförmigen Dichtkassette begrenzen und im Dichtraum eine axiale dynamische Dichtung angeordnet ist und zwischen den Winkelringen zwei radiale Dichtspalte gebildet sind. Dabei weist die Dichtkassette eine radiale Bauhöhe entsprechend dem Abstand zwischen dem Außendurchmesser des ersten Winkelrings und dem Innendurchmesser des zweiten Winkelrings kleiner als 3,2 mm und eine axiale Baubreite entsprechend dem axialen Abstand der voneinander abgewandten axialen Außenseiten der Winkelringe kleiner als 1,6 mm auf.
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Durch die zweifache Labyrinth-Wirkung an den sehr engen Dichtspalten wird eine hohe Abdichtung erreicht. Zudem ist der von der Dichtkassette begrenzte Dichtraum vor direktem Kontakt durch Spritz- und Druckwasser geschützt, so dass die im Dichtraum angeordnete dynamische Dichtung eine hohe zusätzliche Abdichtung gewährleistet. Demnach bildet die vorgeschlagene Dichtungsanordnung eine Hochleistungsdichtung als Kassettendichtung, die aufgrund ihrer geringen Bauhöhe und -breite einen besonders geringe Bauraumbedarf erfordert und den Einsatz in einem Dünnringlager ermöglicht. Zudem ist die Dichtkassette mit dem Außendurchmesser des ersten Winkelrings am Innendurchmesser des Lageraußenrings und mit dem Innendurchmesser des zweiten Winkelrings am Außendurchmesser des Lagerinnenrings einfach montierbar, insbesondere durch Einpressen.
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Die Dichtwirkung kann vorzugsweise dadurch weiter dadurch erhöht werden, dass die radialen Dichtspalte jeweils ein reduziertes radiales Spaltmaß von 0,3 mm oder kleiner als 0,3 mm aufweisen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtkassette mit dem Außendurchmesser eines sich in axiale Richtung erstreckenden axialen Schenkels des ersten Winkelrings am Innendurchmesser des Lageraußenrings und mit dem Innendurchmesser einer sich in axiale Richtung erstreckenden axialen Schenkels des zweiten Winkelrings am Außendurchmesser des Lagerinnenrings besonders einfach befestigbar, vorzugsweise durch Einpressen.
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In einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist ein erster radialer Dichtspalt zwischen dem axialen Schenkel des ersten Winkelrings und dem freien Ende des sich nach radial außen erstreckenden radialen Schenkels des zweiten Winkelrings vorgesehen. Vorzugsweise ist dabei ein zweiter radialer Dichtspalt zwischen dem freien Ende eines sich nach radial innen erstreckenden radialen Schenkels des ersten Winkelrings und dem axialen Schenkel des zweiten Winkelrings gebildet. Auf diese Weise ist am ersten Dichtspalt die Dichtkassette an der Außenseite zur Umgebung hin abdichtbar und das Eindringen von Schmutz sowie Spritz- und Druckwasser in den Dichtraum verhinderbar. Am zweiten radialen Dichtspalt ist das Wälzlager weiter zum Lagerinnenraum hin abdichtbar, so dass das Wälzlager durch einen zweifachen Labyrinth-Effekt zur Umgebung hin abgedichtet ist. Zudem kann dabei der radiale Schenkel des zweiten Winkelrings zugleich eine Schleuderscheibe bilden, durch die durch Rotation Schmutz und Wasser durch Fliehkraftwirkung abgeschleudert werden können.
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Die dynamische Dichtung ist auf einfache Weise bauraumsparend in den Dichtraum der Dichtkassette bevorzugt als Dichtlippe integrierbar, die ausgehend vom radialen Schenkel des ersten Winkelrings sich in axialem Dichtkontakt mit einer axialen Dichtfläche am radialen Schenkel des zweiten Winkelrings erstreckt.
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Zur einfachen Befestigung der dynamischen Dichtung am radialen Schenkel des ersten Winkelrings ist das freie Ende desselben mit reduzierter Wandstärke an den axialen Seiten verjüngend abgesetzt, so dass die dynamische Dichtung besonders bauraumsparend an beiden axialen Seiten des freien Endes fest mit diesem verbunden befestigbar ist, vorzugsweise als Elastomer-Dichtung durch Anvulkanisieren bzw. Anspritzen am besagten freien Ende.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Wälzlager mit einer vorangehend beschriebenen Dichtungsanordnung gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Dichtungsanordnung mit einer Dichtkassette zur Abdichtung des zwischen den Lagerringen gebildeten radialen Lagerspalts angeordnet ist. Dadurch werden die bereits oben genannten Vorteile erreicht.
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Zudem ist auf einfache Weise das Wälzlager als Dünnringlager mit geringer axialer Lagerbaubreite und geringer radiale Bauhöhe mit einer Dichtkassette als einseitige Hochleistungsabdichtung zur Umgebung hin ausführbar.
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Vorzugsweise beträgt die axiale Lagerbaubreite 7 mm oder ist kleiner als 7 mm.
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Bevorzugt weist dabei das Wälzlager eine radiale Bauhöhe als radialen Abstand zwischen dem Innendurchmesser des Lagerinnenrings und dem Außendurchmesser des Lageraußenrings von 13 mm oder kleiner als 13 mm auf.
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Vorzugsweise ist der Lagerinnenring zur weiteren Bauraumeinsparung im Bereich der der Befestigung der Dichtkassette mit einer reduzierten radialen Wandstärke von kleiner als 1,2 mm ausgeführt.
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Alternativ ist es denkbar, den Lageraußenring im Bereich der der Befestigung der Dichtkassette mit einer reduzierten radialen Wandstärke von kleiner als 1,2 mm auszuführen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des vorgeschlagenen Wälzlagers ist am Außendurchmesser des Lageraußenrings in einer radialen Vertiefung ein Dichtring zur Abdichtung des Lagersitzes an einem ortsfesten Bauteil, insbesondere einem Gehäuse, angeordnet ist und der Lageraußenring im Bereich der Vertiefung mit einer radialen Wandstärke von kleiner als 1,2 mm ausgeführt ist. Vorzugsweise ist dabei die Vertiefung mit dem Dichtring in einem zwischen den axialen Enden des Lageraußenrings gelegenen mittleren Bereich auf Höhe der am Innendurchmesser des Lageraußenrings ausgeführten Wälzkörperlaufbahn angeordnet.
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Demzufolge ist das Wälzlager mit einer zusätzlichen Dichtung am Lageraußenring zur Abdichtung des Lagesitzes des Wälzlagers ohne zusätzlichen Bauraum beanspruchend ausführbar.
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In weiterhin besonders bauraumsparender vorteilhafter Weise sind als Wälzkörper Kugeln mit einem reduzierten Kugeldurchmesser von 3,5 mm oder kleiner als 3,5 mm vorgesehen.
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Es ist des Weiteren besonders vorteilhaft, wenn ein Wälzkörperkäfig zur Führung der Wälzkörper derart angeordnet ist, dass sich zwischen dem Wälzkörperkäfig zum Innendurchmesser des Lageraußenrings und zum Außendurchmesser des Lagerinnenrings ein kleinstmöglicher radialer Spalt mit einer Spaltbreite von 0,5 mm oder kleiner als 0,5 mm einstellt. Dadurch wird an der dem abzudichtenden Innenraum zugewandten axialen Innenseite des Wälzlagers eine Abschirmungseffekt zur Vermeidung des Eindringens von Schmutzpartikeln aus dem Innenraum erreicht. Zugleich kann der Austritt von Schmierfett aus dem Wälzlager vermieden werden.
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Das vorangehend beschriebene Wälzlager kann mit weiteren Merkmalen aus der Beschreibung der eingangs beschrieben Dichtungsanordnung ausgestaltet sein.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird zudem auch durch eine Tretlageranordnung zur Lagerung einer Tretkurbelwelle eines elektrisch antreibbaren Zweirads, mit zumindest einem vorbeschriebenen Wälzlager gelöst. Dadurch werden die bereits oben genannten Vorteile erreicht. Die Tretlageranordnung kann mit weiteren Merkmalen aus der Beschreibung des vorangehend beschriebenen Wälzlagers und der eingangs beschrieben Dichtungsanordnung ausgestaltet sein.
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Weitere beanspruchte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, anhand derer die vorliegende Erfindung weiter erläutert wird. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung für ein Wälzlager,
- 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus 1,
- 3 eine geschnittene Ansicht des Wälzlagers mit der Dichtungsanordnung,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Wälzlagers mit der Dichtungsanordnung,
- 5 eine erfindungsgemäße Tretlageranordnung für ein elektrisch antreibbares Zweirad,
- 6 eine perspektivisch geschnittene Ansicht der Tretlageranordnung.
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In den Figuren sind verschiedene Ansichten einer erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung 1 für ein Wälzlager 2, 3 und eines erfindungsgemäßen Wälzlagers 2, 3 mit einer solchen Dichtungsanordnung 1 beispielhaft dargestellt. Die Figuren zeigen des Weiteren beispielhaft eine erfindungsgemäße Tretlageranordnung zur Lagerung einer Tretkurbelwelle 31 eines elektrisch antreibbaren Zweirads, insbesondere eines sogenannten E-Bikes oder eines sogenannten Pedelecs.
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Die Dichtungsanordnung 1 weist gemäß 1 zwei metallische in Blech ausgeführte Winkelringe 4, 5 auf. Sie ist wie in 1 und 2 gezeigt in einem Wälzlager 2, 3 mit zur Abdichtung des zwischen Lageraußen- und Innenring 6, 7 gebildeten radialen Lagerspalts S zur Umgebung hin angeordnet. Lageraußen- und Innenring 6, 7 sind koaxial zur Lagerachse 28 angeordnet.
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Die Winkelringe 4, 5 sind jeweils mit zwei Schenkeln 8, 9 bzw. 10, 11 ausgebildet, die jeweils im Querschnitt in L-Form rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Ein erster Winkelring 4 weist zur Befestigung am Lageraußenring 6 einen sich mit einem freien Ende 12 in axial äußere Richtung erstreckenden axialen Schenkel 6 und einen sich mit einem freien Ende 13 in radial innere Richtung erstreckenden radialen Schenkel 9 auf. Ein zweiter Winkelring 5 weist zur Befestigung am Lagerinnenring 7 einen sich mit einem freien Ende 14 in axial innere Richtung erstreckenden axialen Schenkel 6 und einen sich mit einem freien Ende 15 in radial innere Richtung erstreckenden radialen Schenkel 9 auf.
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Die Winkelringe 4, 5 sind derart angeordnet, dass sie mit ihren Schenkeln 8, 9 und 10, 11 zwischen ihnen einen ringförmigen Dichtraum 16 in Form einer ringförmigen Dichtkassette 17 begrenzen. Die Dichtkassette 17 ist mit dem Außendurchmesser somit am Außenumfang des axialen Schenkels 8 des ersten Winkelrings 4 am Innendurchmesser somit am Innenumfang einer Lagerschulter 19 des Lageraußenrings 6 und mit dem Innendurchmesser somit am Innenumfang des axialen Schenkels 10 des zweiten Winkelrings 5 am Außendurchmesser somit am Außenumfang einer Lagerschulter 20 des Lagerinnenrings 7 axial eingepresst.
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Sie bildet dabei mit der der Umgebung zugewandten axialen Außenseite 21 des radialen Schenkels 11 des zweiten Winkelrings 5 eine Schleuderscheibe, durch die bei Rotation durch die entstehenden Fliehkräfte Schmutz und Wasser aus der Umgebung abgeschleudert werden kann.
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Die Winkelringen 4, 5 bilden zwei radiale Dichtspalte 22, 23 zueinander aus. Ein erster radialer Dichtspalt 22 ist zwischen dem axialen Schenkel 8 des ersten Winkelrings 4 und dem freien Ende 15 des radialen Schenkels 11 des zweiten Winkelrings 5 gebildet. Ein zweiter radialer Dichtspalt 23 ist zwischen dem freien Ende 13 des radialen Schenkels 9 des ersten Winkelrings 4 und dem axialen Schenkel 10 des zweiten Winkelrings 5 gebildet. Der erste Dichtspalt 22 dichtet die Dichtkassette 17 an der Außenseite zur Umgebung hin ab und verhindert das Eindringen von Schmutz und Spritz- und Druckwasser in den Dichtraum. Der zweite radiale Dichtspalt 23 dichtet das Wälzlager 2 weiter zum Lagerinnenraum hin ab, so dass das Wälzlager 2, 3 zusätzlich durch zweifachen Labyrinth-Effekt zur Umgebung hin abgedichtet ist.
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In dem von der Dichtkassette 17 begrenzten Dichtraum 16 ist eine axiale dynamische Dichtung 18 angeordnet. Diese ist als axiale Dichtlippe vorzugsweise aus Elastomer ausgebildet, die ausgehend vom radialen Schenkel 9 des ersten Winkelrings 4 in axialem Dichtkontakt mit einer axialen Dichtfläche 25 im Dichtraum 16 an der axialen Innenseite des radialen Schenkels 11 des zweiten Winkelrings 5 erstreckt. Bevorzugt ist zum Dichtkontakt der Dichtlippe 18 die Dichtfläche 25 mit spezieller Oberfläche zur reduzierten Kontaktreibung ausgeführt.
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Das freie Ende 13 des radialen Schenkels 8 des ersten Winkelrings 4 ist mit reduzierter Wandstärke d an den axialen Seiten 24, 32 verjüngend abgesetzt, so dass die Dichtlippe 18 am freien Ende 13 bauraumsparend mit diesem an beiden axialen Seiten festverbunden angesetzt, vorzugsweise anvulkanisiert bzw. angespritzt, ist.
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Dabei weist die Dichtkassette 17 eine radiale Bauhöhe h entsprechend dem radialen Abstand zwischen dem Außendurchmesser des axialen Schenkels 8 des ersten Winkelrings 4 und dem Innendurchmesser des axialen Schenkels 10 des zweiten Winkelrings 5 kleiner als 3,2 mm auf.
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Weiterhin ist die die Dichtkassette 17 mit einer axialen Baubreite b entsprechend dem axialen Abstand zwischen den jeweils vom Dichtraum 16 abgewandten axialen Außenseiten 21, 24 der radialen Schenkel 9, 11 der Winkelringe 4, 5 kleiner als 1,6 mm ausgeführt. Auf diese Weise bildet die Dichtungsanordnung 1 eine Hochleistungsdichtung als Kassettendichtung mit besonders geringem Bauraumbedarf.
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Das Wälzlager 2, 3 ist vorzugsweise als Rillenkugellager ausgeführt wie in 1, 3 und 4 dargestellt. Es ist mit dem Innendurchmesser des Lagerinnenrings 7 auf dem Außendurchmesser einer Welle 29, vorzugsweise einer Tretkurbelwelle eines Zweirads wie in 4 und 5 dargestellt, drehfest mit dieser verbunden angeordnet. Das Wälzlager 2, 3 ist als Dünnringlager mit einer Lagerbaubreite B vorzugsweise von 7 mm oder kleiner als 7 mm, gemessen zwischen den axialen Stirnseiten des Wälzlagers 2 wie in 1 bezeichnet, ausgebildet.
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Die Dichtkassette 17 ist mit dem Außendurchmesser des axialen Schenkels 8 des ersten Winkelrings 4 am Innendurchmesser der Lagerschulter 19 des Lageraußenrings 6 und mit dem Innendurchmesser des axialen Schenkels 10 des zweiten Winkelrings 5 am Außendurchmesser der der Lagerschulter 20 des Lagerinnenrings 7 vorzugsweise im Pressverband befestigt.
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Zur Aufnahme der Dichtkassette 17 ist der Lagerinnenring 7 im Bereich der Lagerschulter 20 mit einer reduzierten radialen Wandstärke W von kleiner als 1,2 mm ausgeführt. Hierzu ist die Lagerschulter 20 am Außendurchmesser zum freien äußeren axialen Rand hin nach radial innen beispielsweise als Einstich abgesetzt.
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Am Außendurchmesser des Lageraußenrings 6 ist in einer als Nut ausgeführten radialen Vertiefung 26 ein Dichtring 27 als O-Ring zur radialen Abdichtung des Lagersitzes an einem nicht dargestellten ortsfesten Bauteil angeordnet. Hierbei ist im Bereich der Vertiefung 26 der Lageraußenring 6 mit einer reduzierten radialen Wandstärke L kleiner als 1,2 mm ausgeführt. Vorzugsweise ist die Vertiefung 26 mit dem Dichtring 27 in einem zwischen den axialen Enden der Lageraußenrings 6 gelegenen mittleren Bereich auf Höhe der am Innendurchmesser des Lageraußenrings 6 ausgeführten Wälzkörperlaufbahn 27 angeordnet. Demzufolge ist das Wälzlager 2, 3 mit einer zusätzlichen Dichtung 27 zur Abdichtung des Lagesitzes ohne zusätzlichen Bauraum beanspruchend ausführbar.
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Der Lagerinnenring 7 ist vorzugsweise in einem Presssitz auf einer Welle 29, bevorzugt einer Tretkurbelwelle des Zweirads, wie in 4 und 5 dargestellt befestigt. Am Presssitz wird zugleich die Abdichtung zwischen Lagerinnenring 7 und der Welle 29 erreicht.
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Zur weiteren Bauraumreduzierung ist der Kugeldurchmesser D der Wälzkörper 28 reduziert. Der Kugeldurchmesser D beträgt vorzugsweise 3,5 mm oder ist kleiner als 3,5 mm.
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Demnach ist das Wälzlager 2, 3 als Dünnringlager mit geringer Lagerbaubreite B und geringer radialer Bauhöhe H und mit der Dichtungsanordnung 1 mit der Dichtkassette 17 als einseitige Hochleistungsdichtung zur Abdichtung zur Umgebung hin ausführbar. Die radiale Bauhöhe H des Wälzlagers 2, 3 entsprechend dem radialen Abstand zwischen dem Innendurchmesser des Lagerinnenrings 7 und dem Außendurchmesser des Lageraußenrings 6 beträgt vorzugsweise 13 mm oder ist kleiner als 13 mm.
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Der Wälzkörperkäfig 35 zur Führung der Wälzkörper 28 ist derart ausgeführt, dass sich zum Innendurchmesser des Lageraußenrings 6 und zum Außendurchmesser des Lagerinnenrings 7 jeweils ein kleinstmöglicher radialer Spalt S1 einstellt. Dabei weisen die radialen Spalte S1 jeweils vorzugsweise eine Spaltbreite von 0,5 mm oder kleiner als 0,5 mm in idealer koaxialer Anordnung des Wälzkörperkäfigs 35 zum Lageraußenring 6 und dem Lagerinnenring 7 auf. Demzufolge wird an der dem abzudichtenden Innenraum zugewandten axialen Innenseite des Wälzlagers 2, 3 eine Abschirmungseffekt zur Vermeidung des Eindringens von Schmutzpartikeln aus dem Innenraum, insbesondere aus dem Motor- und Getriebeabrieb, erreicht. Zugleich wird der Austritt von Schmierfett aus dem Wälzlager 2, 3 vermieden.
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4 und 5 zeigen die vorgeschlagene Tretlageranordnung bespielhaft in Einbaulage an einem elektrisch antreibbaren Zweirad, insbesondere einem E-Bike oder einem Pedelec. In 4 ist die Tretlageranordnung mit einem Gehäuse 34, einem Tretlager in Gestalt zweier vorbeschriebener Wälzlager 2, 3, einem nicht dargestellten elektrischen Motor und ein nicht dargestelltes Getriebe aufnimmt. Das Gehäuse 34 ist mit einem Tragrahmen 35 des Zweirads, beispielsweise einem Fahrradrahmen, verbunden. Eine Tretkurbelwelle 31 ist quer zur Längsachse des Zweirads angeordnet und mit ihren axialen Enden durch das Gehäuse 34 hindurchgeführt. Sie ist an ihren axialen Enden jeweils mit einer Tretkurbel 36, 37 des Zweirads verbunden. Der Abtrieb an der Tretkurbelwelle 31 erfolgt über ein als Kettenrad ausgeführtes Antriebsrads 38.
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5 zeigt die Tretlageranordnung in einer geschnittenen Teilansicht. Die Tretkurbelwelle 31 ist an ihren axialen Endabschnitten jeweils über ein vorangehend beschriebenes Wälzlager 2, 3 im Gehäuse 34 gelagert. Hierzu ist der Lageraußenring 6 des jeweiligen Wälzlagers 2, 3 mit dem Außendurchmesser am Innendurchmesser eines an der Innenseite des Gehäuses 34 gebildeten Lagersitzes 39 abgestützt.
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Das Zweirad ist sowohl über die Tretkurbeln 36, 37 (4) und die Tretkurbelwelle 31 als auch über den elektrischen Motor antreibbar.
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Das Gehäuse 34 ist gegenüber der Umgebung abgeschlossen. An der Durchführung der Tretkurbelwelle 31 ist es durch die Wälzlager 2, 3 mit der vorgeschlagenen und vorangehend beschriebenen Dichtungsanordnung 1 zur Umgebung hin abgedichtet. Dadurch sind im Gehäuse 34 die Wälzlager 2, 3, der elektrische Motor und das Getriebe vor Feuchtigkeit und Schmutzpartikeln aus der Umgebung geschützt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dichtungsanordnung
- 2
- Wälzlager
- 3
- Wälzlager
- 4
- erster Winkelring
- 5
- zweiter Winkelring
- 6
- Lageraußenring
- 7
- Lagerinnenring
- 8
- axialer Schenkel des ersten Winkelrings
- 9
- radialer Schenkel des ersten Winkelrings
- 10
- axialer Schenkel des zweiten Winkelrings
- 11
- radialer Schenkel des zweiten Winkelrings
- 12
- freies Ende des axialen Schenkels des ersten Winkelrings
- 13
- freies Ende des radialen Schenkels des ersten Winkelrings
- 14
- freies Ende des axialen Schenkels des zweiten Winkelrings
- 15
- freies Ende des radialen Schenkels des zweiten Winkelrings
- 16
- Dichtraum
- 17
- Dichtkassette
- 18
- dynamische Dichtung, Dichtlippe
- 19
- Lagerschulter des Lageraußenrings
- 20
- Lagerschulter des Lagerinnenrings
- 21
- axiale Außenseite
- 22
- radialer Dichtspalt
- 23
- radialer Dichtspalt
- 24
- axiale Außenseite
- 25
- axiale Dichtfläche
- 26
- radiale Vertiefung, Nut am Außendurchmesser des Lageraußenrings
- 27
- Dichtring, Dichtung
- 28
- Lagerachse
- 29
- Wälzkörperlaufbahn
- 30
- Wälzkörper, Kugel
- 31
- Welle, Tretkurbelwelle
- 32
- axiale Innenseite des radialen Schenkels des ersten Winkelrings
- 33
- Wälzkörperkäfig
- 34
- ortsfestes Bauteil, Gehäuse
- 35
- Tragrahmen, Fahrradrahmen
- 36
- Tretkurbel
- 37
- Tretkurbel
- 38
- Antriebsrad
- 39
- Lagersitz
- S
- radialer Lagerspalt
- d
- reduzierte Wandstärke des radialen Schenkels des ersten Winkelrings
- h
- radiale Bauhöhe der Dichtkassette
- b
- axiale Baubreite der Dichtkassette
- B
- axiale Lagerbaubreite
- W
- reduzierte radiale Wandstärke des Lagerinnenrings
- L
- reduzierte radiale Wandstärke des Lageraußenrings
- D
- Kugeldurchmesser der Wälzkörper
- H
- radiale Bauhöhe
- S1
- radialer Spalt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015216168 B3 [0002]