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Die vorliegende Erfindung betrifft einen optoelektronischen Sensor mit einem aktiven Kondensationselement.
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In vielen Anwendungen von insbesondere optoelektronischen Sensoren wie beispielsweise Laserscannern oder Kameras lässt sich je nach Umgebungsbedingungen nicht vermeiden, dass es nach einiger Zeit einen Anstieg der Feuchtigkeit im Sensorinneren gibt. Dies liegt zum einen an der Feuchtigkeitsaufnahme von Kunststoffen durch Diffusionsprozesse aber auch an begrenzten Dichtigkeiten, wie sie typischerweise an Bedienelementen, Anschlussschnittstellen, beispielsweise an Steckern oder Kabeln, an Klebeschnittstellen oder an Ultraschallschweißungen von z. B. Gehäusedeckeln oder Frontscheiben auftreten.
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Wird ein Sensor in feuchtem Zustand angeschaltet, erwärmt sich der Sensor und folglich verdampft das gespeicherte Wasser aus den Bauteilen, was zu einem Anstieg des Wassergehalts und der absoluten Feuchte in der Luft im Innern des Sensors führt. Dies führt zur Kondensation an allen Stellen im Sensor, an denen die Taupunkttemperatur unterschritten wird, was typischerweise die Frontscheibe aber je nach Geräteaufbau auch Gehäuseinnenwände und Flächen anderer Bauteile sein können. Im Fall der Frontscheibe kann der Beschlag Funktionseinschränkungen des Sensors verursachen oder aber der Sensor wird vom Kunden reklamiert, da dieser vermeintlich undicht ist. Dieser Kondensations- oder Beschlagprozess kann transient verlaufen oder im schlechtesten Fall sogar stationär verbleiben, so dass der Beschlag oder daraus gebildete Tröpfchen nicht mehr von der Frontscheibe verschwinden.
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Um relevante Bereiche beschlagfrei zu halten, ist es ein genereller Ansatz, die Temperatur dieser Bereiche zu erhöhen. Dies kann passiv durch Ankopplung an z. B. Wärmeleitbleche erfolgen, aber auch aktiv durch zusätzliche Heizwiderstände, die z. B. in Form von Beschichtungen auch direkt auf der Frontscheibe angebracht sind, ähnlich einer Heckscheibenheizung bei Kraftfahrzeugen.
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Die
DE 10 2008 004 642 A1 offenbart eine Vorrichtung mit mindestens einem feuchtigkeitsempfindlichen Bauelement mit mindestens einer feuchtigkeitsempfindlichen Oberfläche sowie mindestens eine Abschirmvorrichtung zur Abschirmung des feuchtigkeitsempfindlichen Bauelements vor Feuchtigkeit, wobei die Abschirmvorrichtung mindestens ein Gehäuse aufweist, welches eingerichtet ist, um in mindestens einem Innenraum des Gehäuses das feuchtigkeitsempfindliche Bauelement aufzunehmen, wobei die Vorrichtung mindestens eine dem Innenraum zuweisende feuchtigkeitsunempfindliche Kondensationsoberfläche aufweist, welche mindestens die 100-fache Oberfläche im Vergleich zur feuchtigkeitsempfindlichen Oberfläche aufweist. Nachteilig bei einer derartigen Anordnung ist jedoch, dass die Feuchtigkeit im Innenraum des Gehäuses verbleibt.
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Aus der
US11193647 ist ein aktives Kondensationselement zum Einsatz in einem Fahrzeugscheinwerfer bekannt, das dazu geeignet ist, ein geschlossenes Gehäuse des Fahrzeugscheinwerfers zu entfeuchten oder das Auftreten von Feuchtigkeit in dem geschlossenen Gehäuse zu verhindern. Das aktive Kondensationselement umfasst einen ersten Kasten, der eine erste Kammer definiert, wobei der erste Kasten eine Vielzahl von ersten Öffnungen aufweist, die so gestaltet sind, dass die erste Kammer mit dem Inneren des geschlossenen Gehäuses in Verbindung steht und eine Vielzahl von zweiten Öffnungen, die so gestaltet sind, dass die erste Kammer mit der Außenseite des geschlossenen Gehäuses in Verbindung steht. Mindestens eine erste Klappe ist derart konfiguriert, dass sie alternativ die erste Öffnung öffnet oder verschließt. Ein Betätigungsmodul ist so konfiguriert, dass bei einer Aktivierung die erste Klappe die ersten Öffnungen verschließt, wobei ein Heizelement Wärme abgibt, wenn das Betätigungsmodul aktiviert ist. Das aktive Kondensationselement kann abhängig von einem Betriebszustand des Fahrzeugscheinwerfers beziehungsweise eines den Fahrzeugscheinwerfer aufweisenden Fahrzeugs betrieben werden. Ein Betrieb des aktiven Kondensationselements in Abhängigkeit einer Konzentration von Wassermolekülen im Gehäuse des Fahrzeugscheinwerfers ist nicht offenbart.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen optoelektronischen Sensor mit einem verbesserten aktiven Kondensationselement bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen optoelektronischen Sensor gemäß Anspruch 1.
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Ein erfindungsgemäßer optoelektronischer Sensor, beispielsweise eine Kamera, eine Lichtschranke, ein Lichttaster, ein Distanzsensor oder ein Laserscanner, weist zunächst ein Sensorgehäuse auf, in dessen Innenraum wenigstens ein Konzentrationssensor zum Bestimmen einer Konzentration von Molekülen, insbesondere von Wassermolekülen und/oder langkettigen Molekülen, im Innenraum des Sensors beziehungsweise in der im Innenraum des Sensors befindlichen Luft angeordnet ist. Damit kann beispielsweise eine Feuchte im Innenraum des Sensors bestimmt werden, oder die Konzentration von langkettigen Kohlenstoff-Moleküle aus Ausgasungen beispielsweise von Elektronikbauteilen, Kunststoffen oder Klebstoffen.
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Das Sensorgehäuse umfasst wenigstens ein aktives Kondensationselement, das eine Kammer mit wenigstens einer ersten verschließbaren Öffnung und wenigstens einer zweiten verschließbaren Öffnung aufweist, wobei die erste Öffnung die Kammer mit dem Innenraum des Sensorgehäuses und die zweite Öffnung die Kammer mit einer Au-ßenumgebung des Sensorgehäuses verbindet. Die Verschlüsse der Öffnungen können beispielsweise als motorisierte Klappen ausgebildet sein.
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In der Kammer des aktiven Kondensationselements ist wenigstens ein Material angeordnet, welches zur Adsorption und/oder Absorption von Wassermolekülen und/oder langkettigen Molekülen geeignet ist, wobei die Moleküle bei einer Adsorption an der Oberfläche des Materials gebunden werden, während bei einer Absorption die Moleküle im Inneren des Materials gebunden werden. Im Folgenden wird dieses Material beziehungsweise diese Materialen in ihrer Gesamtheit zur Vereinfachung als „Trockenmittel“ bezeichnet. Das Trockenmittel kann insbesondere derart ausgebildet sein, dass es gebundene Moleküle bei Erwärmung wieder freisetzen kann.
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Zur Aufnahme von Wassermolekülen kann das Trockenmittel bevorzugt Molekularsiebe mit Porenweiten kleiner als 5 Å oder Adsorberstoffe wie beispielsweise Kieselgel oder Trockenton aufweisen. Zur Aufnahme von langkettigen Molekülen, die unter anderem in Klebstoffausdünstungen, Kunststoffausdünstungen oder verunreinigter Umgebungsluft vorkommen können, kann das Trockenmittel bevorzugt Molekularsiebe mit Porenweiten größer oder gleich 5 Å oder Aktivkohle aufweisen. Das Trockenmittel kann auch chemische Substanzen aufweisen, die Moleküle durch Absorption binden, wie beispielsweise Calciumchlorid oder vergleichbare Salze.
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Das Trockenmittel kann beispielsweise als Granulat ausgebildet sein, welches in für die zu adsorbierenden oder absorbierenden Stoffe durchlässige Beutel gefüllt sein kann.
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In einer ersten Konfiguration des Kondensationselements kann die erste Öffnung geöffnet und die zweite Öffnung geschlossen sein. Dadurch steht die Kammer des Kondensationselements in Verbindung mit dem Innenraum des Sensors, und das Trockenmittel kann Moleküle aus der im Innenraum des Sensors befindlichen Luft aufnehmen.
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In einer zweiten Konfiguration des Kondensationselements kann die erste Öffnung geschlossen und die zweite Öffnung geöffnet sein. Dadurch steht die Kammer des Kondensationselements in Verbindung mit der Außenumgebung des Sensors, und das Trockenmittel kann aus dem Innenraum des Sensors aufgenommene Moleküle an die Au-ßenumgebung des Sensors abgeben.
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In einer dritten Konfiguration können beide Öffnungen des Kondensationselements geöffnet sein. In einer solchen Konfiguration besteht ein direkter Luftaustausch zwischen dem Innenraum des Sensorgehäuses und der Außenumgebung, so dass beispielsweise bei einem Ausheizen des Sensorinnenraums vor Inbetriebnahme des Sensors eine Sättigung des Trockenmittels verhindert werden kann.
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In einer weiteren Konfiguration des Kondensationselements können beide Öffnungen geschlossen sein.
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Eine oder beide Öffnungen des Kondensationselements können eine Membran aufweisen, die für die Wassermoleküle und/oder die langkettigen Moleküle durchlässig und für größere Partikel undurchlässig ist. Dadurch kann eine Verschmutzung des Sensorinnenraums oder der Kammer des Kondensationselements, beispielsweise durch Staub, vermieden werden.
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Eine Steuerung ist dazu eingerichtet, basierend auf einem Signal des Konzentrationssensors jeweils eine der Konfigurationen des Kondensationselements zu aktivieren. Die Steuerung kann Bestandteil des Sensors, aber auch Teil einer übergeordneten Steuerungseinheit sein. Im Betrieb des Sensors kann die Steuerung insbesondere dazu eingerichtet sein, die erste oder die zweite Konfiguration des Kondensationselements zu aktivieren.
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Die Steuerung kann bevorzugt dazu eingerichtet sein, die zweite Konfiguration des Kondensationselements zu aktivieren, wenn die Konzentration der Wassermoleküle und/oder die Konzentration der langkettigen Moleküle im Innenraum des Sensorgehäuses einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet.
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Das Kondensationselement kann ein Temperaturkontrollelement aufweisen, das dazu eingerichtet ist, das Trockenmittel zu heizen oder zu kühlen. Das Temperaturkontrollelement kann beispielsweise als Peltier-Element ausgeführt sein. Die Ansteuerung des Temperaturkontrollelements kann über dieselbe Steuerung erfolgen, welche die Konfigurationen des Kondensationselements aktiviert.
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Die Steuerung kann dazu eingerichtet sein, das Temperaturkontrollelement derart anzusteuern, dass es das Trockenmittel in der ersten Konfiguration des Kondensationselements kühlt. Ist die Temperatur des Trockenmittels niedriger als die Temperatur anderer Komponenten im Sensorinnenraum, kondensieren beispielsweise Wassermoleküle im Sensorinnenraum bevorzugt am Trockenmittel, womit ein Beschlag von anderen Komponenten wie Optiken vermieden werden kann.
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Die Steuerung kann weiterhin dazu eingerichtet sein das Temperaturkontrollelement derart anzusteuern, dass es das Trockenmittel in der zweiten Konfiguration des Kondensationselements heizt. Durch das Heizen des Trockenmittels in der zweiten Konfiguration können im oder am Trockenmittel gebundene Moleküle leichter an die Umgebungsluft des Sensors abgegeben werden. Eine Regeneration des Trockenmittels wird damit beschleunigt.
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Der Sensor kann einen Temperatursensor aufweisen, der zur Bestimmung einer Innenraumtemperatur im Sensorgehäuse eingerichtet ist. Dadurch lässt sich beispielsweise feststellen, ob der Sensor eine optimale Betriebstemperatur hat, die Innenraumtemperatur also innerhalb spezifizierter Temperaturgrenzwerte liegt.
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Die Innentemperatur kann an die Steuerung weitergegeben werden, wobei die Steuerung dazu eingerichtet sein kann, jeweils eine der Konfigurationen des Kondensationselements basierend auf dem Signal des Konzentrationssensors und der Innenraumtemperatur zu aktivieren. Dadurch wird eine verbesserte Ansteuerung des Kondensationselements ermöglicht. Die Steuerung kann zusätzlich dazu eingerichtet sein, das Temperaturkontrollelement basierend auf der vom Temperatursensor bestimmten Innenraumtemperatur anzusteuern. Dadurch insbesondere kann die bereits weiter oben beschriebene Kühlung des Trockenmittels besser auf die Innenraumtemperatur des Sensors angepasst werden.
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Das Aktivieren der zweiten Konfiguration des Kondensationselements und das Heizen des Trockenmittels kann beispielsweise bevorzugt dann erfolgen, wenn bei aktivierter erster Konfiguration, bei der das Trockenmittel in Verbindung mit dem Innenraum des Sensorgehäuses steht, ein langanhaltender Anstieg der geräteinternen Feuchte bei gleichzeitig konstanter Temperatur erfasst wird. Dies ist ein Anzeichen für eine Sättigung des Trockenmittels hinsichtlich Feuchte.
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Bei einem Temperaturabfall im Innenraum des Sensorgehäuses und damit ansteigender relativer Feuchte kann bevorzugt eine Aktivierung der ersten Konfiguration des Kondensationselements erfolgen, um eine Trocknung des Innenraums zu ermöglichen.
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Zur Erhöhung der Aufnahmekapazität der Luft für Feuchte im Innenraum des Sensorgehäuses kann der Sensor ein geräteinternes Heizelement aufweisen, das dazu eingerichtet ist, den Innenraum des Sensorgehäuses zu erwärmen. Damit kann die Wirksamkeitsdauer des Trockenmittels im Kondensationselements erhöht werden.
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Der Sensor kann wenigstens einen zweiten Temperatursensor zur Bestimmung einer Außentemperatur der Außenumgebung des Sensorgehäuses aufweisen. Die Steuerung des Sensors kann dann bevorzugt dazu eingerichtet sein, die erste oder die zweite Konfiguration des Kondensationselements basierend auf dem Signal des Konzentrationssensors, der Innenraumtemperatur und der Außentemperatur zu aktivieren.
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Die Steuerung des Sensors kann bevorzugt dazu eingerichtet sein, einen zeitlichen Verlauf von Daten des Konzentrationssensors und/oder wenigstens eines Temperatursensors zu speichern und regelmäßig auftretende Situationen, die Kondensation von Wassermolekülen und/oder langkettigen Molekülen im Innenraum des Sensorgehäuses begünstigen, zu identifizieren, beispielsweise durch Prozesse des maschinellen Lernens oder künstliche Intelligenz. Regelmäßig auftretende Situationen können beispielsweise tageszeitlich bedingte Licht- und/oder Temperaturänderungen oder örtliche Begebenheiten (regelmäßiges Einfahren in stark gekühlte Bereiche) sein. Die Steuerung des Sensors kann dann dazu eingerichtet sein, vor Auftreten einer entsprechenden Situation zunächst die zweite Konfiguration des Kondensationselements zu aktivieren. Dadurch kann das Trockenmittel vor Eintreten der die Kondensation begünstigenden Situation regeneriert werden.
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Die Steuerung des Sensors kann bevorzugt dazu eingerichtet sein, das Aktivieren der zweiten Konfiguration des Kondensationselements und das Heizen des Trockenmittels so zu steuern, dass dieses in einem Zeitraum mit geringer Leistungsaufnahme des Sensors stattfindet, beispielsweise wenn das geräteinterne Heizelement des Sensors nicht aktiv ist. Somit bleibt die Leistungsaufnahme des Sensors gering.
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Der optoelektronische Sensor kann insbesondere als Lichtschranke, Lichttaster, Distanzsensor oder Laserscanner ausgebildet sein und im Innenraum des Sensorgehäuses wenigstens eine Lichtquelle zum Aussenden von Licht in einen Überwachungsbereich und wenigstens einen Lichtempfänger zum Empfangen von aus dem Überwachungsbereich reflektiertem oder remittiertem Licht umfassen.
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Die Lichtquelle kann beispielsweise als Laser oder als LED ausgebildet sein. Der Lichtempfänger kann beispielsweise als Photodiode, Lawinenphotodiode (APD) oder CCD-Sensor ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile beispielhaft anhand von Ausführungsformen und unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Die Figuren der Zeichnung zeigen in:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen optoelektronischen Sensors;
- 2 verschiedene Konfigurationen eines aktiven Kondensationselements eines erfindungsgemäßen optoelektronischen Sensors;
- 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen optoelektronischen Sensors.
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In den nachfolgenden Figuren sind identische Teile mit identischen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemä-ßen optoelektronischen Sensors 10. Der Sensor 10, insbesondere eine Lichtschranke, ein Lichttaster, ein Distanzsensor oder ein Laserscanner, weist ein Sensorgehäuse 12 auf, in dem eine Lichtquelle 14 zum Aussenden von Lichtstrahlen 16 in einen Überwachungsbereich 18 und wenigstens ein Lichtempfänger 20 zum Empfangen von aus dem Überwachungsbereich 18 reflektierten oder remittierten Lichtstrahlen 22 angeordnet sind. Vor der Lichtquelle 14 und dem Lichtempfänger 20 ist eine Sende- und Empfangsoptik 24 angeordnet. Eine Steuer- und Auswerteinheit 26 ist dazu eingerichtet, die Lichtquelle 14 anzusteuern und vom Lichtempfänger 20 erzeugte Empfangssignale auszuwerten.
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Damit die Lichtstrahlen das Sensorgehäuse 12 durchdringen können, ist eine transparente Frontscheibe 28 im Sensorgehäuse 12 angeordnet. Insbesondere die Frontscheibe 28 und die Sende- und Empfangsoptik 24 sollen während des Sensorbetriebes nicht beschlagen, da sonst die optischen Eigenschaften des Sensors 10 eingeschränkt sind, beispielsweise durch unerwünschte Lichtbrechung oder Trübung.
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Im Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 ist ein Konzentrationssensor 32 angeordnet. Der Konzentrationssensor 32 kann eine Konzentration von Molekülen 33 wie Wassermolekülen und/oder langkettigen Molekülen im Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 bestimmen.
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Im Sensorgehäuse 12 ist weiterhin ein aktives Kondensationselement 34 angeordnet, das eine Kammer 36 mit einer ersten verschließbaren Öffnung 38a und einer zweiten verschließbaren Öffnung 38b aufweist. Die erste Öffnung 38a verbindet die Kammer 36 mit dem Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12, die zweite Öffnung 38b verbindet die Kammer 36 mit einer Außenumgebung 42 des Sensorgehäuses 12. Die Verschlüsse der Öffnungen 38a, 38b sind als motorisierte Klappen 40a, 40b ausgebildet.
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In der Kammer 36 des aktiven Kondensationselements 34 ist ein Trockenmittel 44 angeordnet, welches zur Adsorption und/oder Absorption von Wassermolekülen und/oder langkettigen Molekülen geeignet ist. Ein Temperaturkontrollelement 46 ist dazu eingerichtet, das Trockenmittel 44 zu heizen oder zu kühlen
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Der Sensor 10 weist weiterhin eine Steuerung 48 auf, die dazu eingerichtet ist, basierend auf einem Signal des Konzentrationssensors 32 eine von verschiedenen Konfigurationen des aktiven Kondensationselements 34 zu aktivieren, wobei sich die verschiedenen Konfigurationen dadurch unterscheiden, welche der Öffnungen 38a, 38b geöffnet beziehungsweise geschlossen sind. Die verschiedenen Konfigurationen werden im Folgenden in 2 näher erläutert. Die Steuerung 48 ist weiterhin dazu eingerichtet, das Temperaturkontrollelement 46 zu steuern und kann Bestandteil des Sensors 10 selbst, aber auch Teil einer übergeordneten Steuerungseinheit sein.
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2 zeigt verschiedene Konfigurationen des aktiven Kondensationselements 34.
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In 2a ist eine erste Konfiguration des aktiven Kondensationselements 34 gezeigt. Die erste Öffnung 38a ist geöffnet und die zweite Öffnung 38b geschlossen. Dadurch steht die Kammer 36 des Kondensationselements 34 in Verbindung mit dem Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12, und das Trockenmittel 44 kann Moleküle aus der im Innenraum 30 befindlichen Luft aufnehmen. Durch Kühlen des Trockenmittels 44 mit dem Temperaturkontrollelement 46 kann die Aufnahme der Moleküle durch das Trockenmittel begünstigt werden. Ist die Temperatur des Trockenmittels 44 niedriger als die Temperatur anderer Komponenten im Innenraum des Sensors, kondensieren beispielsweise Wassermoleküle bevorzugt am Trockenmittel 44, womit ein Beschlag beispielsweise der Sende- und Empfangsoptik 24 oder der Frontscheibe 28 vermieden werden kann. Ein Eintreten von weiteren Molekülen aus der Außenumgebung 42 des Sensorgehäuses 12 in die Kammer des aktiven Kondensationselements 34 und den Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 wird durch die geschlossene zweite Öffnung 38b verhindert.
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In 2b ist eine zweite Konfiguration des aktiven Kondensationselements 34 gezeigt. Die erste Öffnung 38a ist geschlossen und die zweite Öffnung 38b geöffnet. Dadurch steht die Kammer 36 des Kondensationselements 34 in Verbindung mit der Außenumgebung 42 des Sensorgehäuses 12, und das Trockenmittel 44 kann adsorbierte Moleküle an die Außenumgebung 42 abgeben. Durch Heizen des Trockenmittels 44 mit dem Temperaturkontrollelement 46 kann die Abgabe von im oder am Trockenmittel 44 gebundenen Molekülen beschleunigt werden. Ein Wiedereintreten der Moleküle in den Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 wird durch die geschlossene erste Öffnung 38a verhindert.
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In 2c ist eine dritte Konfiguration des aktiven Kondensationselements 34 gezeigt, in der beide Öffnungen 38a, 38b der Kammer 46 des Kondensationselements 34 geöffnet sind. In einer solchen Konfiguration besteht ein direkter Luftaustausch zwischen dem Innenraum 30 und der Außenumgebung 42 des Sensorgehäuses 12, so dass beispielsweise bei einem Ausheizen des Innenraums 30 des Sensorgehäuses 12 vor einer Inbetriebnahme des Sensors 10 eine Sättigung des Trockenmittels 44 verhindert werden kann.
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In einer weiteren, nicht gezeigten Konfiguration des aktiven Kondensationselements 34 können beide Öffnungen 38a, 38b der Kammer 36 geschlossen sein.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen optoelektronischen Sensors 50. Der Sensor 50 weist im Vergleich zu dem in 1 gezeigten Sensor 10 zusätzlich einen Temperatursensor 52 im Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 auf, der zur Bestimmung einer Innenraumtemperatur im Sensorgehäuse 12 eingerichtet ist. Die Innentemperatur kann an die Steuerung 48 weitergegeben werden, wobei die Steuerung 48 dazu eingerichtet sein kann, jeweils eine der Konfigurationen des aktiven Kondensationselements 34 basierend auf dem Signal des Konzentrationssensors 32 und der Innenraumtemperatur zu aktivieren.
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Der Sensor 50 weist zusätzlich ein Heizelement 54 im Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 auf, mit dem der Innenraum 30 erwärmt werden kann. Bei einer Erwärmung des Innenraums erhöht sich die Aufnahmekapazität der Luft für Feuchte im Innenraum 30 des Sensorgehäuses 12 womit die Wirksamkeitsdauer des Trockenmittels 44 im Kondensationselement 34 erhöht wird.
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Der Sensor 50 weist weiterhin einen zweiten Temperatursensor 56 auf, der an einer Außenseite des Sensorgehäuses 12 angeordnet ist und zur Bestimmung einer Außentemperatur der Außenumgebung 42 des Sensorgehäuses 12 eingerichtet ist. Die Steuerung 48 des Sensors 50 kann dazu eingerichtet sein, eine Konfiguration des Kondensationselements 34 basierend auf dem Signal des Konzentrationssensors 32, der Innenraumtemperatur und der Außentemperatur zu aktivieren.
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Eine Membran 58, die für die Moleküle 33 durchlässig und für größere Partikel undurchlässig ist, ist in der zweiten Öffnung 38b angeordnet, so dass eine Verschmutzung des Sensorinnenraums 30 und der Kammer 36 des Kondensationselements 34, beispielsweise durch Staub in der Außenumgebung 42 des Sensorgehäuses 12, vermieden wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008004642 A1 [0005]
- US 11193647 [0006]