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Die Erfindung betrifft eine Leiteranschlussklemme mit einem Federkraftklemmanschluss zum Anklemmen eines elektrischen Leiters durch Federkraft, wobei der Federkraftklemmanschluss eine Klemmfeder hat, die einen Klemmschenkel zum Festklemmen des elektrischen Leiters an einer Klemmstelle, einen Federbogen und einen Anlageschenkel zum Befestigen und Abstützen der Klemmfeder gegenüber einer vom Klemmschenkel auf den elektrischen Leiter aufgebrachten Klemmkraft hat, wobei der Klemmschenkel über den Federbogen mit dem Anlageschenkel verbunden ist, wobei die Klemmfeder zum Öffnen der Klemmstelle einen Betätigungsbereich hat, der zum Auslenken des Klemmschenkels durch manuelle Betätigung des Betätigungsbereichs eingerichtet ist, wobei sich der Klemmschenkel in einer Längsrichtung von dem Federbogen bis zu einem freien Ende der Klemmfeder erstreckt und der Betätigungsbereich in einer Breitenrichtung des Klemmschenkels, die orthogonal zur Längsrichtung ist, außermittig zum Klemmschenkel angeordnet ist.
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Klemmfedern mit einer solchen asymmetrischen Betätigung werden z.B. in I/O-Modulen der Serie 750 der Anmelderin eingesetzt. Bei der asymmetrischen Betätigung kann es zu einer Torsion von Teilen der Klemmfeder kommen, was zu einer Schrägstellung des Klemmabschnitts des Klemmschenkels führen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Leiteranschlussklemme anzugeben, bei der die zuvor erwähnten Effekte minimiert sind.
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Diese Aufgabe wird bei einer Leiteranschlussklemme der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Federbogen an einer seiner Randseiten eine Aussparung hat. An dieser Randseite erstreckt sich der Klemmschenkel und/oder der Anlageschenkel in Breitenrichtung über den Federbogen hinaus. Somit ist eine Randseite bzw. Randkante des Federbogens zumindest abschnittsweise gegenüber der Randseite bzw. Randkante des Anlageschenkels und/oder des Klemmschenkels in Breitenrichtung in Richtung zur gegenüberliegenden Randseite bzw. Randkante hin zurückversetzt.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch die Aussparung im Federbogen die Auswirkungen der asymmetrischen Betätigung minimiert werden und durch die Konstruktion der Klemmfeder es trotz der asymmetrischen Betätigung zu einer weitgehend symmetrischen Verformung der Klemmfeder kommt, wenn der Klemmschenkel zum Öffnen der Klemmstelle durch manuelle Betätigung des Betätigungsbereichs ausgelenkt wird. Dabei können die Vorteile der asymmetrischen Betätigung der Klemmfeder beibehalten werden, wie z.B. eine besonders kompakte Gestaltung der Leiteranschlussklemme. Insbesondere Leiteranschlussklemmenmodule mit einer Vielzahl von einzelnen Federkraftklemmanschlüssen, die nebeneinander angeordnet sind, können besonders kompakt gestaltet werden, weil vorhandene Bauräume optimal ausgenutzt werden können.
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Insbesondere kann durch die Aussparung im Federbogen ein annäherndes Kräftegleichgewicht bei der Betätigung der Klemmfeder hergestellt werden. Ein Tordieren der Klemmfeder und insbesondere eine Schrägstellung des Klemmschenkels werden weitestgehend vermieden. Dies erlaubt ein sicheres Stecken und Lösen von elektrischen Leitern, insbesondere von Aderendhülsen und Leitern mit großen Leiterquerschnitten, da der Querschnitt beispielsweise eines Leitereinführungskanals eines Gehäuses zum Einführen oder Entnehmen des Leiters zumindest nahezu vollständig freigegeben wird und nicht durch einen schräg gestellten Klemmschenkel eingeschränkt ist.
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Die Aussparung kann als randseitiger Freischnitt ausgebildet sein, d. h. eine seitliche konkave Ausbuchtung an der Klemmfeder ausbilden. Insbesondere kann in Breitenrichtung die Mitte des Betätigungsbereichs versetzt zur Mitte des Klemmschenkels angeordnet sein. Es kann insbesondere nur ein einseitiger Betätigungsbereich am Klemmschenkel vorhanden sein. Der Federbogen kann eine Aussparung nur an einer seiner Randseiten haben. Die Aussparung kann eine maximale Tiefe im Bereich von mehr als 10 % oder mehr als 20 % der maximalen Breite der Klemmfeder haben.
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Eine Verformung der Klemmfeder bei einem Auslenken des Klemmschenkels zum Öffnen der Klemmstelle kann überwiegend in dem Federbogen erfolgen. Der Betätigungsbereich ist vorzugsweise nicht am Federbogen ausgebildet, sondern in dem den Klemmschenkel aufweisenden Teil der Klemmfeder. Der Betätigungsbereich kann in Längsrichtung einen Abstand zum Federbogen aufweisen. Der Betätigungsbereich kann insbesondere als ein für die Betätigung vorgesehener Bereich des Klemmschenkels ausgebildet sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aussparung an der vom Betätigungsbereich ferneren Randseite des Federbogens angeordnet ist. Bezüglich der zwei voneinander abgewandten Randseiten des Federbogens bzw. der Klemmfeder ist die Aussparung somit an der Randseite angeordnet, die die größere Entfernung zum Betätigungsbereich hat. Auf diese Weise ist die Aussparung vom Betätigungsbereich relativ weit beanstandet. Dies erlaubt eine besonders effiziente Vermeidung einer Torsion der Klemmfeder und einer damit verbundenen Schrägstellung des Klemmschenkels.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Klemmschenkel am in Längsrichtung freien Ende einen Klemmabschnitt zur klemmenden Beaufschlagung des elektrischen Leiters hat. Dies erlaubt ein sicheres Festklemmen eines elektrischen Leiters. Der Klemmabschnitt kann z.B. eine Klemmkante haben, die sich beim Festklemmen des elektrischen Leiters in diesen etwas eingraben kann. Die Leiteranschlussklemme kann als weiteren Teil eines Kontakteinsatzes, d.h. zusätzlich zur Klemmfeder, z.B. eine Stromschiene haben, gegen die der elektrische Leiter mittels des Klemmabschnitts festgeklemmt wird. Die Klemmstelle wird dann zwischen dem Klemmabschnitt und einem Teil der Stromschiene gebildet.
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Der Klemmschenkel kann sich in seiner Längsrichtung somit von dem Federbogen bis zu einem freien Ende des Klemmschenkels der Klemmfeder erstrecken, z.B. bis zu dem Klemmabschnitt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Betätigungsbereich in Breitenrichtung seitlich neben dem Klemmabschnitt angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Klemmfeder besonders kompakt und platzsparend ausgebildet werden. Zudem ist eine besonders effiziente Betätigung des Klemmschenkels durch manuelle Beaufschlagung des Betätigungsbereichs möglich, weil die durch die manuelle Betätigung eingeleitete Kraft in unmittelbarer Nähe des Klemmabschnitts angreifen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich der Klemmabschnitt in Breitenrichtung bis zu einem seitlichen Rand des Klemmschenkels erstreckt. Auf diese Weise wird ein möglichst breiter Klemmabschnitt bereitgestellt, sodass auch elektrische Leiter mit verhältnismäßig großem Querschnitt angeklemmt werden können. Der Klemmabschnitt kann in Breitenrichtung unmittelbar an den Betätigungsbereich angrenzen. Der Betätigungsbereich kann sich in Breitenrichtung bis zu dem gegenüberliegenden seitlichen Rand erstrecken, d. h. dem vom Klemmabschnitt abgewandten seitlichen Rand.
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Die Aussparung kann z.B. nur in dem Federbogen angeordnet sein. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Aussparung bis in einen an den Federbogen angrenzenden Bereich des Anlageschenkels und/oder des Klemmschenkels erstreckt. Auf diese Weise erstreckt sich die Aussparung auch in weitere Bereiche der Klemmfeder. Dies hat den Vorteil, dass die Aussparung durch gleichmäßige, sanfte Übergänge in Teile der Klemmfeder überführt werden kann, an denen die Aussparung nicht vorhanden ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Federbogen an der Randseite, die von der Randseite der Aussparung abgewandt ist, eine in Breitenrichtung abragende, konvexe Ausbuchtung hat. Dies hat den Vorteil, dass durch die Ausbuchtung die Schwächung der Klemmfeder durch die Aussparung zumindest teilweise kompensiert werden kann. Die Ausbuchtung kann ausschließlich im Bereich des Federbogens vorhanden sein, d.h. lediglich der gekrümmte Bereich des Federbogens ist in Breitenrichtung abragend und ragt über den Rand des Klemmschenkels und/oder des Anlageschenkels hinaus. Die Ausbuchtung kann sich auch bis in einen an den Federbogen angrenzenden Bereich des Anlageschenkels und/oder des Klemmschenkels erstrecken.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich die Ausbuchtung in Breitenrichtung über den Rand wenigstens eines Teils des Klemmschenkels und/oder des Anlageschenkels hinaus erstreckt. Die Ausbuchtung kann in Breitenrichtung um ein Maß über den Rand des Klemmschenkels und/oder des Anlageschenkel abragen, das wenigstens 5 % oder wenigstens 10 % der maximalen Breite der Klemmfeder beträgt.
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Die manuelle Betätigung des Betätigungsbereichs des Klemmschenkels kann z.B. mittels eines externen Werkzeugs durchgeführt werden, das nicht Teil der Leiteranschlussklemme ist, z.B. mittels eines Schraubendrehers.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Leiteranschlussklemme ein manuelles Betätigungselement hat, durch das der Klemmschenkel zum Öffnen der Klemmstelle mittels Betätigung am Betätigungsbereich auslenkbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die Leiteranschlussklemme selbst bereits ein solches Betätigungselement hat, sodass die manuelle Betätigung des Klemmschenkels auf einfache und sichere Weise erfolgen kann und hierfür nicht unbedingt ein externes Werkzeug erforderlich ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das manuelle Betätigungselement derart ausgebildet und angeordnet, dass bei manueller Betätigung des Betätigungselements dieses den Betätigungsbereich der Klemmfeder an einem Wirkungspunkt beaufschlagt, der in der Breitenrichtung des Klemmschenkels außermittig zum Klemmschenkel angeordnet ist. Es wird somit die eingangs bereits erwähnte asymmetrische Betätigung durch das Betätigungselement realisiert. Der zuvor erwähnte Wirkungspunkt ist in einer praktischen Gestaltung der Leiteranschlussklemme in der Regel kein Punkt im mathematischen Sinne, sondern ein örtlich begrenzter Teilbereich des Betätigungsbereichs. Im Sinne der vorliegenden Beschreibung wird dabei als Wirkungspunkt der Flächenschwerpunkt dieses Teilbereichs angesehen, auf dem das Betätigungselement am Betätigungsbereich einwirkt, bzw. mit dem das Betätigungselement am Betätigungsbereich zusammenwirkt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Betätigungsbereich durch das Betätigungselement an wenigstens einem Wirkungspunkt beaufschlagbar ist, der in Breitenrichtung mittig zum Federbogen in Bezug auf die schmalste Stelle des Federbogens angeordnet ist. Auf diese Weise werden die unerwünschte Tordierung des Klemmschenkels und die Schrägstellung weitgehend minimiert. Dies wird möglich durch die seitliche Aussparung im Federbogen, durch die der Federbogen an der schmalsten Stelle wieder mittig zum Wirkungspunkt ausgerichtet ist.
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Die zuvor erwähnte Ausgestaltung der Erfindung eignet sich auch vorteilhaft für eine Leiteranschlussklemme, bei der die Betätigung der Klemmfeder mittels eines externen Betätigungselements, das nicht Teil der Leiteranschlussklemme ist, wie zum Beispiel ein Schraubendreher, durchgeführt wird. Damit das Betätigungselement dann gezielt zum Wirkungspunkt geführt werden kann, kann die Leiteranschlussklemme zum Beispiel einen im Isolierstoffgehäuse ausgebildeten Betätigungskanal haben, durch den das Betätigungselement zumindest ungefähr zum Wirkungspunkt geführt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement in einer Bewegungsebene beweglich gelagert und geführt ist, wobei das Betätigungselement einen quer zur Bewegungsebene und/oder in Breitenrichtung abragenden Betätigungsvorsprung hat, der zur Beaufschlagung des Betätigungsbereichs bei manueller Betätigung des Betätigungselements eingerichtet ist. Auch hierdurch wird die Konstruktion einer kleinbauenden Leiteranschlussklemme gefördert, weil das Betätigungselement platzsparend seitlich neben der Klemmfeder angeordnet sein kann und über den seitlich abragenden Betätigungsvorsprung zuverlässig die Klemmfeder betätigen kann.
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Das Betätigungselement kann nur einen einseitig abragenden Betätigungsvorsprung haben und somit in Bezug auf Bewegungsebene unsymmetrisch ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Betätigungselement einen Hauptkörper haben, an dem an einer für den Benutzer der Leiteranschlussklemme zugänglichen Seite ein manueller Bedienabschnitt vorhanden ist, an dem der Benutzer eine Betätigungskraft auf das Betätigungselement ausüben kann. Der Betätigungsvorsprung kann an einer vom Bedienabschnitt beabstandeten Stelle des Hauptkörpers angeordnet sein und seitlich, d. h. quer zu Betätigungsebene, davon abragen.
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Die Leiteranschlussklemme kann ein Gehäuse haben. Das Betätigungselement kann dann an Teilen des Gehäuses gelagert und geführt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Betätigungselement auch an Teilen eines Kontakteinsatzes der Leiteranschlussklemme gelagert und geführt sein, zum Beispiel an einer Stromschiene und/oder an der Klemmfeder. Das Gehäuse kann einen Leitereinführungskanal zum definierten Einführen eines elektrischen Leiters bis zur Klemmstelle haben. Durch den Leitereinführungskanal wird eine Leitereinführrichtung definiert, zum Beispiel die Mittelachse des Leitereinführungskanals, in der der elektrische Leiter in das Gehäuse einzuführen ist. Die Leitereinführrichtung kann zum Beispiel parallel zur Bewegungsebene, in der das Betätigungselement beweglich gelagert und geführt ist, ausgerichtet sein.
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Das Betätigungselement kann als verschwenkbarer Betätigungshebel ausgebildet sein. In diesem Fall ist die Bewegungsebene die Verschwenkebene des Betätigungshebels. Das Betätigungselement kann auch als verschiebbarer Drücker ausgebildet sein. In diesem Fall wird die Bewegungsebene durch die Verschieberichtung des Drückers und einen Führungskanal, in dem der Drücker geführt ist, definiert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine zu der Randseite der Klemmfeder, an der die Aussparung im Federbogen angeordnet ist, gerichtete Oberfläche des Betätigungsvorsprungs und/oder eines anderen Teils des Betätigungselements schräg, d.h. in einem schrägen Winkel, zur Bewegungsebene verläuft. Auf diese Weise kann das Betätigungselement vergleichsweise schmal ausgebildet werden und dennoch die Einleitung der Betätigungskraft auf den Betätigungsbereich möglichst weit zur Mitte der Klemmfeder verlegt werden. Auch hierdurch kann die Neigung zur Torsion der Klemmfeder bei der Betätigung verringert werden. Zudem kann das Betätigungselement platzsparend untergebracht werden. Dabei muss nicht unbedingt die gesamte zur Randseite der Klemmfeder gerichtete Oberfläche diese schräge Anordnung haben, zumindest aber ein von den Rändern des Betätigungsvorsprungs beanstandeter Teilbereich der Oberfläche, d. h. nicht nur eine eventuell vorhandene Fase an den Rändern.
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Beispielsweise kann zusätzlich am Hauptkörper eine in einem schrägen Winkel angeordnete Oberfläche vorhanden sein. Dabei können die im schrägen Winkel angeordneten Oberflächen des Hauptkörpers und des Betätigungsvorsprungs beispielsweise parallel zueinander verlaufen. Die in einem schrägen Winkel zur Bewegungsebene verlaufende Oberfläche kann eine ebene Oberfläche oder eine gewölbte Oberfläche sein, zum Beispiel eine konkav gewölbte Oberfläche. Der schräge Winkel kann zum Beispiel im Bereich von 10° bis 40° liegen.
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Der Federbogen erstreckt sich über einen Winkelbereich von wenigstens 45°, oder wenigstens 120°, oder wenigstens 150° oder wenigstens 170°. Bei einer Betätigung der Klemmfeder zum Öffnen der Klemmstelle wird die dabei auftretende Verformung der Klemmfeder zum überwiegenden Teil vom Federbogen ausgeführt.
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Der Klemmschenkel kann sich in Breitenrichtung an einer oder beiden Randseiten über den Anlageschenkel hinaus erstrecken. Insbesondere kann sich der Klemmabschnitt in Breitenrichtung über den Anlageschenkel hinaus erstrecken. Der Betätigungsbereich kann sich in Breitenrichtung über den Anlageschenkel hinaus erstrecken.
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Der Klemmschenkel kann im Längsschnitt eine gebogene Kontur haben, zum Beispiel mit einem Biegebereich, der in Längsrichtung im Bereich von 30-70 % der Länge des Klemmschenkels von dessen freiem Ende entfernt angeordnet ist. Der Biegebereich kann in einem zum Federbogen entgegengesetzten Biegesinn gebogen sein. Der Biegebereich kann sich über einen Winkelbereich von mehr als 30° und/oder weniger als 90° erstrecken.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem unbestimmten Begriff „ein“ kein Zahlwort zu verstehen. Wenn also z.B. von einem Bauteil die Rede ist, so ist dies im Sinne von „mindestens einem Bauteil“ zu interpretieren. Soweit Winkelangaben in Grad gemacht werden, beziehen sich diese auf ein Kreismaß von 360 Grad (360°).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 ein Betätigungselement und einen Kontakteinsatz einer Leiteranschlussklemme in perspektivischer Ansicht,
- 2 das Betätigungselement und die Klemmfeder des Kontakteinsatzes gemäß 1,
- 3 den Kontakteinsatz gemäß 1 in Seitenansicht,
- 4 eine seitliche Querschnittsansicht einer Leiteranschlussklemme, die den Kontakteinsatz gemäß 1 enthält,
- 5, 6 eine erste Ausführungsform einer Klemmfeder in verschiedenen perspektivischen Ansichten,
- 7, 8 eine zweite Ausführungsform einer Klemmfeder in verschiedenen perspektivischen Ansichten.
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Die 1 zeigt als Teile einer Leiteranschlussklemme einen Kontakteinsatz 3, 4 und ein Betätigungselement 5, das in Form eines im Wesentlichen linear beweglich gelagerten Drückers ausgebildet ist. Der Kontakteinsatz 3, 4 hat eine Stromschiene 3 und eine Klemmfeder 4.
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Die Klemmfeder 4 hat einen Klemmschenkel 43, einen Federbogen 42 und einen Anlageschenkel 41. Der Klemmschenkel 43 dient zum Festklemmen eines elektrischen Leiters an einer Klemmstelle. Die Klemmstelle wird in diesem Fall durch ein freies Ende des Klemmschenkels 43 in Verbindung mit einem Leiteranlageabschnitt 30 der Stromschiene 3 gebildet. Durch den Klemmschenkel 43 wird ein nicht dargestellter elektrischer Leiter gegen den Leiteranlageabschnitt 30 gedrückt und dort festgeklemmt.
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Der Klemmschenkel 43 ist über den Federbogen 42 mit dem Anlageschenkel 41 verbunden. Der Anlageschenkel 41 dient zum Befestigen der Klemmfeder 4 sowie zum Abstützen der Klemmfeder 4 gegenüber der vom Klemmschenkel 43 auf den elektrischen Leiter aufgebrachten Klemmkraft. Beispielsweise kann der Anlageschenkel 41 ein Fixierelement 40 haben, z.B. eine in Längsrichtung abragende Lasche, mit der der Anlageschenkel 41 an einem Teil der Stromschiene 3 befestigt ist.
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Am Klemmschenkel 43 ist ein Betätigungsbereich 46 vorhanden, der zum Auslenken des Klemmschenkels 43 durch manuelle Betätigung des Betätigungsbereichs 46 dient, um die Klemmstelle zu öffnen. Hierbei wird der Klemmschenkel 43 von dem Leiteranlageabschnitt 30 der Stromschiene 3 fortbewegt, sodass ein elektrischer Leiter dort entnommen werden kann oder ohne Kraftaufwand dort platziert werden kann. Die bei diesem Auslenken des Klemmschenkels 43 auftretende Verformung der Klemmfeder 4 wird zum überwiegenden Teil vom Federbogen 42 ausgeführt. Wie man erkennt, kann der Klemmschenkel 43 selbst auch eine Biegung haben, z.B. über einen Biegebereich 47. Dieser Biegebereich 47 bildet aber keinen Federbogen der Klemmfeder 4, insbesondere übernimmt er nicht die überwiegende Verformung der Klemmfeder beim Auslenken des Klemmschenkels 43. Der Biegebereich 47 kann in einem zum Federbogen 42 entgegengesetzten Biegesinn gebogen sein.
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Der Klemmschenkel 43 erstreckt sich in einer Längsrichtung L von dem Federbogen 42 bis zu einem freien Ende an dem Klemmschenkel 43 der Klemmfeder 4. Der Betätigungsbereich 46 ist in einer Breitenrichtung B des Klemmschenkels 43, die orthogonal zur Längsrichtung L ist, außermittig am Klemmschenkel 43 angeordnet. Der Klemmschenkel 43 hat am in Längsrichtung L freien Ende einen Klemmabschnitt 44 zur klemmenden Beaufschlagung des elektrischen Leiters. Der Klemmabschnitt 44 bildet somit einen Klemmbereich der Klemmfeder 4. Man erkennt, dass der Betätigungsbereich 46 seitlich am Klemmschenkel 43 angeordnet ist, d.h. in Breitenrichtung nicht in der Mitte, sondern etwas außermittig seitlich neben dem Klemmabschnitt 44. Hierdurch ergibt sich eine asymmetrische Kraftbeaufschlagung des Klemmschenkels 43 bei einer Betätigung durch das Betätigungselement 5.
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Die Klemmfeder 4 hat eine in der 1 erkennbare Randseite R1 sowie eine aufgrund der Darstellung in 1 verdeckt angeordnete, gegenüberliegende Randseite R2 (vgl. 5 bis 8). Bei einer solchen Klemmfeder 4 ist es normalerweise so, dass der Klemmschenkel 43 an der Randseite R1 in einem gleichmäßigen Übergang, d.h. ohne Einbuchtung oder Ausbuchtung, in den Federbogen 42 übergeht. Ebenso geht der Federbogen 42 üblicherweise ohne Einbuchtung oder Ausbuchtung an der Randseite R1 in den Anlageschenkel 41 über. Bei der erfindungsgemäßen Leiteranschlussklemme wird dagegen vorgeschlagen, dass der Federbogen 42 an einer seiner Randseiten, hier der Randseite R1, eine Aussparung 45 hat, an der sich der Klemmschenkel 43 und/oder der Anlageschenkel 41 in Breitenrichtung B über den Federbogen 42 hinauserstreckt. Hierdurch können die eingangs erläuterten Vorteile der Erfindung realisiert werden.
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Das Betätigungselement 5 hat einen Hauptkörper 51, an dem an einem vom Benutzer zugänglichen Bereich, z.B. an einem Ende, ein manueller Bedienabschnitt 50 vorhanden sein kann, an dem der Benutzer eine Betätigungskraft auf das Betätigungselement 5 ausüben kann. An dem Hauptkörper 51 ist zudem an der zur Aussparung 45 gerichteten Seite ein quer zur Betätigungsrichtung D des Betätigungselements 5 abragender Betätigungsvorsprung 52 angeordnet, der zur Beaufschlagung des Betätigungsbereichs 46 bei manueller Betätigung des Betätigungselements 5 dient.
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Zur definierten Führung und zur Begrenzung des Bewegungsspielraums des Betätigungselements 5 kann dieses beispielsweise eine seitliche Führungsfläche 56 aufweisen, die zur Führung bei einer Verschiebebewegung des Betätigungselements 5 dient. Beispielsweise kann die seitliche Führungsfläche 56 entlang eines Teils der Stromschiene 3 geführt sein, oder entlang eines Teils eines Gehäuses der Leiteranschlussklemme. Zusätzlich kann an dem Betätigungselement 5 ein Tiefenanschlag 55 ausgebildet sein, der zur Begrenzung des maximalen Betätigungswegs dient. Beispielsweise kann bei Erreichen des maximalen Betätigungswegs der Tiefenanschlag 55 an einem Teil des Gehäuses der Leiteranschlussklemme oder einem Teil des Kontakteinsatzes 3, 4 anstoßen, z.B. an der Stromschiene 3.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann eine zu der Randseite R1 der Klemmfeder 4, d.h. der Seite, an der die Aussparung 45 im Federbogen 42 angeordnet ist, gerichtete Oberfläche 53 des Betätigungsvorsprungs 52 oder eine andere in dieser Richtung ausgerichtete Oberfläche 54 des Hauptkörpers 51 schräg zur Betätigungsrichtung D des Betätigungselements 5 angeordnet sein. Dies ist beispielsweise in der 4 noch besser erkennbar.
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Die 2 zeigt zur besseren Verdeutlichung der Elemente der Klemmfeder 4 die Anordnung gemäß 1 ohne die Stromschiene 3.
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Die 3 zeigt die Anordnung gemäß 1 in einer Seitenansicht. Gut erkennbar ist z.B. die Befestigung des Anlageschenkels 41 mit dem Fixierelement 40 an einem Teil der Stromschiene 3. Die Stromschiene 3 kann an dieser Stelle z.B. eine Aussparung haben, z.B. in der Art eines Schlitzes.
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In der 4 ist eine Leiteranschlussklemme 1 dargestellt, die ein Gehäuse 2 hat. In dem Gehäuse 2 ist eine Anordnung aus einem Kontakteinsatz 3, 4 und dem Betätigungselement 5 gemäß 1 angeordnet. Das Gehäuse 2 hat einen Leitereinführungskanal 20. Ein elektrischer Leiter, der an der Klemmstelle angeklemmt werden soll, muss durch den Leitereinführungskanal 20 in einer Leitereinführrichtung E eingeführt werden und wird auf diese Weise gezielt zur Klemmstelle geführt. Das Gehäuse 2 hat zudem einen Drückerführungskanal 21, in dem das Betätigungselement 5 angeordnet und in der Betätigungsrichtung D verschiebbar gelagert ist.
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Man erkennt, dass die Oberflächen 53, 54 des Betätigungselements 5 in einem schrägen Winkel zur Leitereinführungsrichtung E verlaufen. Hierdurch kann das Betätigungselement 5 relativ schmalbauend gestaltet werden und dementsprechend platzsparend im Gehäuse 2 untergebracht werden. Durch die Schrägstellung zumindest des Betätigungsvorsprungs 52 kann zusätzlich die Einleitung der Betätigungskraft möglichst weit zur Mitte der Klemmfeder verlegt werden, d.h. der Wirkungspunkt, an dem das Betätigungselement 5 auf den Betätigungsbereich 46 der Klemmfeder 4 einwirkt, kann zumindest mittig zum Federbogen 42 in Bezug auf die schmalste Stelle des Federbogens 42 angeordnet sein. Die Leitereinführungsrichtung E kann parallel zur Betätigungsrichtung D des Betätigungselements 5 verlaufen.
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Die 5 und 6 zeigen eine Ausführungsform einer Klemmfeder 4, die für die zuvor beschriebene Leiteranschlussklemme 1 genutzt werden kann. In dieser Ausführungsform weist die Klemmfeder 4 eine Aussparung 45 am Federbogen 42 auf, die hinsichtlich ihrer Abmessungen auf den Federbogen 42 begrenzt ist und sich nicht oder ggf. nur unwesentlich in den Klemmschenkel 43 und den Anlageschenkel 41 hineinerstreckt. Man erkennt zudem, dass die Klemmfeder 4 auf der der Aussparung 45 abgewandten Randseite R2 im Bereich des Klemmschenkels 43, des Federbogens 42 und des daran angrenzenden Bereichs des Anlageschenkels 41 ohne Ausbuchtungen oder Aussparungen verläuft, also im Wesentlichen geradlinig verläuft.
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Die 7 und 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Klemmfeder 4, die ebenfalls für die Leiteranschlussklemme 1 eingesetzt werden kann. Im Unterschied zur Ausführungsform der 5 und 6 ist hier dargestellt, dass sich die Aussparung 45 auch über den Federbogen 42 hinauserstrecken kann, insbesondere in den Klemmschenkel 43 und den Anlageschenkel 41 hinein. Des Weiteren kann zur Kompensation der Schwächung des Federbogens 42 durch die Aussparung 45 auf der gegenüberliegenden Randseite R2 eine in Breitenrichtung B abragende, konvexe Ausbuchtung 48 vorhanden sein. Die Ausbuchtung 48 erstreckt sich in Breitenrichtung somit an der Randseite R2 über den Rand wenigstens eines Teils des Klemmschenkels 43 und/oder des Anlageschenkels 41 hinaus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leiteranschlussklemme
- 2
- Gehäuse
- 3
- Stromschiene
- 4
- Klemmfeder
- 5
- Betätigungselement
- 20
- Leitereinführungskanal
- 21
- Drückerführungskanal
- 30
- Leiteranlageabschnitt
- 40
- Fixierelement
- 41
- Anlageschenkel
- 42
- Federbogen
- 43
- Klemmschenkel
- 44
- Klemmabschnitt
- 45
- Aussparung
- 46
- Betätigungsbereich
- 47
- Biegebereich
- 48
- konvexe Ausbuchtung
- 50
- manueller Bedienabschnitt
- 51
- Hauptkörper
- 52
- Betätigungsvorsprung
- 53
- Oberfläche des Hauptkörpers
- 54
- Oberfläche des Betätigungsvorsprungs
- 55
- Tiefenanschlag
- 56
- seitliche Führungsfläche
- L
- Längsrichtung
- B
- Breitenrichtung
- E
- Leitereinführrichtung
- D
- Betätigungsrichtung
- R1
- Randseite
- R2
- Randseite