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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung mit einer Vielzahl von Lagerplätzen zum Hervorheben eines Lagerplatzes nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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In zahlreichen Logistikprozessen erfolgt eine Sortierung von Gütern nach wie vor manuell oder halbautomatisch. Bei der Lagerung werden die Güter häufig geordnet gestapelt und in mehreren Ebenen oder Reihen angeordnet. Das typische Beispiel hierfür ist ein Regal mit virtuellen oder realen Fächern oder Behälterreihen. Es besteht die stets wiederkehrende Anforderung, ein Objekt in einem bestimmten Fach abzulegen oder zur Entnahme eines Objekts dessen Fach aufzufinden. Einige zu nennende Anwendungsfälle sind Post- oder Paketsortierung außerhalb der großen Zentren sowie Kanban-Regale, in denen jeweils passende lokale Bestände an Ausgangsmaterialien und Zwischenprodukten vorgehalten werden.
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Zur Unterstützung der Bedienperson sind sogenannte „Pick-to-Light“- beziehungsweise „Put-to-Light“-Systeme bekannt. Dabei wird das Regalfach, in dem sich ein gesuchtes Objekt befindet oder ein bestimmtes Objekt abgelegt werden sollte, optisch hervorgehoben. Zu diesem Zweck sind entsprechende Lichtleisten oder einzelne LEDs an den jeweiligen Fächern angebracht. Das erfordert jedoch einen hohen Aufwand in Betrieb, Montage und Wartung insbesondere im Hinblick auf die erforderliche Verkabelung oder drahtlose Kommunikation.
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In einigen Versandzentren werden Regalfächer über einen Videoprojektor oder -beamer angezeigt. Das hat aber Nachteile, weil zu jedem Zeitpunkt nur ein ganz kleiner Ausschnitt des Projektionsfeldes genutzt wird. Um dennoch ausreichende Lichtstärke zu erreichen, muss ein entsprechend leistungsfähiges und kostspieliges System verwendet werden. Dieses Problem verschärft sich, weil der Videoprojektor in einigem Abstand angebracht sein muss, damit sein begrenztes Projektionsfeld überhaupt eine nützliche Gesamtfläche zugänglich macht.
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Die
EP 3 178 043 B1 offenbart ein Regalbeleuchtungssystem zum Auffinden von Waren und Verwalten von Preisinformationen. In den Bereichen eines Regals sind Leuchteinheiten angebracht, die jeweils einem der Bereiche zugeordnet sind und diesen Bereich beleuchten können. Zur Adressierung der Leuchten kann eine DMX-Adressierung (Digital Multiplex) genutzt werden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Handhabung eines Lager- oder Sortierprozesses zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch eine Lagervorrichtung zum Hervorheben eines Lagerplatzes nach Anspruch 1 gelöst. Die Lagervorrichtung umfasst eine Vielzahl von Lagerplätzen, in denen jeweils mindestens ein Objekt untergebracht oder gelagert werden kann. Die Objekte, Werkstoffe, Materialen, Waren, Güter, Zwischenprodukte oder Produkte an einem Lagerplatz teilen vorzugsweise eine Eigenschaft, anhand derer sie klassifiziert und sortiert werden können, sind beispielsweise Objekte eines gleichen Typs oder mit einer gleichen Eigenschaft, wie einem Zielort oder Zielgebiet im Falle von Post. Die Lagerung in den unterschiedlichen Lageplätzen schafft folglich eine Ordnung, Sortierung oder Klassifizierung der Objekte anhand ihres Aufbewahrungsortes auf Basis der gemeinsamen Eigenschaft.
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Eine optische Markierungseinrichtung ist in der Lage, mindestens einen jeweiligen Lagerplatz optisch hervorzuheben. Die optische Markierungseinrichtung wird von einer Steuer und Auswertungseinrichtung angesteuert, um zu einem jeweiligen Zeitpunkt einen gewählten Lagerplatz optisch hervorzuheben, der vorzugsweise einem bestimmten Objekt oder Objekttyp entspricht. Dies dient der Anzeige, an welchem Lagerplatz und damit Ort ein gesuchtes Objekt beziehungsweise eine gesuchte Klasse von Objekten entnommen („Pick-to-light“) oder abgelegt („Put-to-Light“) werden kann.
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Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, für das optische Hervorheben einen Lichtfleck (Spot) einzusetzen. Dieser Lichtfleck wird am Ort des gewählten Lagerplatzes, jedoch aus der Ferne und nicht etwa wie im Stand der Technik mittels einer am Lagerplatz angebrachten Lichtleiste oder LED erzeugt. Dazu weist die optische Markierungseinrichtung einen kopfbewegten Scheinwerfer auf. Derartige Geräte werden sonst nur in der Bühnen- und Veranstaltungstechnik verwendet. Der Begriff kopfbewegter Scheinwerfer ist eher unüblich, auch im Deutschen ist die englische Bezeichnung Moving Head oder Moving Head Spot weiter verbreitet.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass das optische Hervorheben ausgesprochen flexibel und anpassbar erfolgen kann. Der sonst notwendige Verkabelungsaufwand für Lichtleistung oder LEDs entfällt vollständig. An den Lagerplätzen selbst muss nichts verändert werden, es besteht auch keine Gefahr, dass Objekte versehentlich eine LED verdecken. Ein kopfbewegter Scheinwerfer kann sogar nachträglich recht einfach installiert werden. Dabei ist der kopfbewegte Scheinwerfer an sich eine vergleichsweise preisgünstige und im Markt fertig erhältliche Komponente. Im Gegensatz zu einem Videoprojektor wird das Licht gezielt an den gewählten Lagerplatz geführt, und dementsprechend ist dort ein heller Lichtfleck zu sehen. Die Anbindung für logistische Anwendungen ist in der Bühnentechnik zwar überhaupt nicht vorgesehen, es stellt sich aber im Nachhinein heraus, dass dies mit recht geringem Aufwand realisiert werden kann.
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Der kopfbewegte Scheinwerfer weist bevorzugt einen in mindestens zwei Achsen beweglichen Kopf mit einer Lichtquelle auf. Dadurch kann der Lichtfleck an eine praktisch beliebige Stelle im Raum projiziert werden, so dass Lagerplätze in einem weiten Umfeld optisch hervorgehoben werden können.
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Der kopfbewegte Scheinwerfer weist bevorzugt einen feststehenden Sockel, einen gegen den Sockel drehbaren Arm und einen gegen den Arm verkippbaren Kopf auf. Der Arm ist um bis zu 360° und darüber hinaus drehbar. Dadurch können alle erforderlichen Winkelpositionen eingenommen werden, wobei eine Drehung über 360° hinaus in manchen Situationen eine schnellere Erreichung des Zielwinkels unterstützt. Der Kopf ist in der jeweiligen Drehstellung des Arms dagegen verkippbar (tilt). Die Dreh- und Kippwinkel lassen sich als Polarkoordinaten aufpassen, somit ist jeder Punkt im Raum und damit Lagerplatz erreichbar.
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Die Lagerplätze werden bevorzugt durch Regalfächer mindestens eines Regals gebildet. Das ist eine besonders verbreitete Form der Zusammenfassung von Lagerplätzen zum geordneten Lagern von Objekten. Ein kopfbewegter Scheinwerfer kann problemlos Lagerplätze auch in mehreren Regalen anzeigen.
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Die Lagerplätze sind bevorzugt um ein Zentrum herum über zumindest einen Winkelbereich angeordnet, wobei die optische Markierungseinrichtung insbesondere zumindest nahe dem Zentrum angeordnet ist. Um eine noch größere Vielzahl von Lagerplätzen zu schaffen, können diese im Rund angeordnet werden, insbesondere indem mehrere Regale entsprechend aufgestellt werden. Dann sind alle Lagerplätze mit kurzen Wegen für das Bedienpersonal erreichbar. Die Anordnung muss dabei weder kreisförmig noch geschlossen sein. Ein Beispiel ist die Anordnung von Regalen an drei Seiten eines Rechtecks. Der kopfbewegte Scheinwerfer wird vorteilhafterweise im Zentrum oder in dessen Nähe angeordnet. Von dem Zentrum aus können alle Lagerplätze angeleuchtet werden. Erneut im Beispiel eines offenen Rechtecks kann der kopfbewegte Scheinwerfer auch an der offenen Seite angeordnet werden.
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Die Steuer- und Auswertungseinrichtung ist bevorzugt dafür ausgebildet, den wählbaren Lagerplatz durch einen Lichtfleck mit einer Farbe, einer Blinksequenz und/oder einer lokalen Bewegung hervorzuheben. Ein kopfbewegter Scheinwerfer bietet mehr Möglichkeiten, als bloß einen Lichtfleck auf den gewählten Lagerplatz zu werfen. Durch Farben, Blinksequenzen und Bewegungen kann die Sichtbarkeit erhöht werden. Zudem lassen sich dadurch weitere Informationen anzeigen oder Anweisungen geben, etwa dass an einem Lagerplatz kein weiteres Objekt aufgenommen werden kann, der Lagerplatz leer ist und dergleichen mehr. Die optische Hervorhebung kann mit weiteren Signalen kombiniert werden, wie beispielsweise Tönen oder sogar einer Sprachausgabe.
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Die Steuer- und Auswertungseinrichtung ist bevorzugt dafür ausgebildet, eine insbesondere wiederholte Bewegung eines Lichtflecks zu erzeugen, die den wählbaren Lagerplatz einbezieht. Diese Bewegung bleibt nicht unbedingt auf den Lagerplatz beschränkt, sondern zeigt eine Handlung an, die einen Bezug in einem weiteren Sinne dazu hat. Beispielsweise wird der Lichtfleck von einer Ausgangsposition zu dem gewählten Lagerplatz hin geführt, von einem Lagerplatz zu einem anderen, oder von dem gewählten Lagerplatz zu einem Transportmittel und dergleichen. Erneut ist eine Kombination mit Tönen oder einer Sprachausgabe vorstellbar.
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Die Lagervorrichtung weist bevorzugt eine Identifikationseinrichtung auf, insbesondere einen RFID-Leser oder einen optischen Codeleser, um eine Identifikationsinformation auszulesen und anhand der Identifikationsinformation einen Lagerplatz aufzufinden. Beispielsweise wird ein RFID-Tag oder ein optischer Code eines zu lagernden Objekts gelesen und aus dieser Information oder einem Teil derselben der passende Lagerplatz abgeleitet und angezeigt, an dem das Objekt abgelegt wird. Denkbar ist auch eine durch die Identifikationseinrichtung bestimmte Entnahme, etwa anhand eines RFID-Tags oder optischen Codes auf einer Verpackung oder an einem Transportbehälter, wobei nun der Lagerplatz angezeigt wird, an dem das Objekt entnommen werden kann.
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Die Steuer- und Auswertungseinheit ist bevorzugt zumindest teilweise in die Identifikationseinrichtung integriert. Die Intelligenz für die Lagerung und/oder Entnahme beziehungsweise ein Pick-to-Light- oder Put-to-Light-System ist damit in der Identifikationseinrichtung implementiert, womöglich schon unmittelbar in einen RFID-Leser oder optischen Codeleser. Dann muss im Grunde nur noch der kopfbewegte Scheinwerfer montiert und angeschlossen werden.
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Die Steuer- und Auswertungseinrichtung weist bevorzugt eine DMX-Schnittstelle (Digital Multiplex) zur Ansteuerung der optischen Markierungseinrichtung auf. Eine DMX-Schnittstelle stammt aus der Welt der Bühnen- und Veranstaltungstechnik und wird in der Logistik nicht verwendet. Sie ist aber nützlich, um einen handelsüblichen kopfbewegten Scheinwerfer einbinden zu können. Vorzugsweise wird bereits die Identifikationseinrichtung mit einer DMX-Schnittstelle ausgerüstet. Hardwareseitig basiert DMX auf dem seriellen Schnittstellenstandard RS-485, so dass für die Implementierung der Schnittstelle in erster Linie softwareseitig das Protokoll umzusetzen ist. Erforderlichenfalls wird ein entsprechender Anschluss oder Zwischenstecker ergänzt.
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Die Steuer- und Auswertungseinheit ist bevorzugt für eine Konfiguration ausgebildet, in der eine Bilderfassungseinrichtung verbunden wird, insbesondere ein Laserscanner oder eine 3D-Kamera, um Bilddaten der Lagerplätze zu erfassen und anhand der Bilddaten eine Ansteuerung zu kalibrieren, mit der die Lagerplätze durch die optische Markierungsvorrichtung optisch hervorgehoben werden, wobei insbesondere Bilddaten während der Aktivierung der optischen Markierungsvorrichtung aufgenommen werden. Durch diese Konfiguration wird die Lagervorrichtung mit ihrer Anwendungsumgebung vertraut gemacht. Die Lagerplätze können durch Bildverarbeitung identifiziert werden, wobei eine händische Unterstützung denkbar ist. Es ist anschließend in der Steuer und Auswertungseinrichtung bekannt, wo sich Lagerplätze befinden und wie der kopfbewegte Scheinwerfer angesteuert werden muss, um einen jeweiligen Lagerplatz optisch hervorzuheben. Zum Kalibrieren kann der kopfbewegte Scheinwerfer aktiviert und der Lichtfleck in den Bilddaten wiedergefunden werden. Dadurch ist sichergestellt, dass ein angesteuerter Lagerplatz tatsächlich von dem Lichtfleck getroffen wird. Die Konfiguration kann vorteilhafterweise durch eine Zuordnung von Objekten, Objekteigenschaften oder Objektklassen zu bestimmten Lagerplätzen ergänzt werden. Dies kann erneut automatisch, automatisch mit händischer Beteiligung oder rein von Hand geschehen. Jedenfalls besteht die Freiheit, Lagerplätze so aufzuteilen, wie dies in der Anwendung gewünscht wird und die Anwendung optimal unterstützt.
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Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile beispielhaft anhand von Ausführungsformen und unter Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die Abbildungen der Zeichnung zeigen in:
- 1 eine Übersichtsdarstellung eines Lagerregals mit einer Vielzahl von Fächern und eines kopfbewegten Scheinwerfers, der wahlweise eines der Fächer anleuchten kann; und
- 2 eine schematische Darstellung einer Lagervorrichtung mit einem kopfbewegten Scheinwerfer und einem Identifikationssystem.
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1 zeigt eine Übersichtsdarstellung eines Regals 10 mit einer Vielzahl von Lagerplätzen oder Fächern 12. Im dargestellten Beispiel weist das Regal 10 mehrere abgetrennte Ebenen oder Böden 14 auf, wobei innerhalb der Böden 14 keine weiteren Abtrennungen vorgesehen sind. Die Fächer 12 sind somit in gewisser Hinsicht virtuell. In anderen Ausführungsformen können die Fächer 12 weiter abgetrennt oder beispielsweise jeweilige Behälter an den Lagerplätzen angeordnet sein. Einige der Fächer 12 sind mit Objekten 16 belegt, andere nicht, und abweichend von der Darstellung können Fächer 12 auch mit mehreren Objekten 16 belegt sein. Zudem können mehrere Regale 10 nebeneinander aufgestellt sein, oder die Lagerplätze oder Fächer 12 werden anderweitig zur Verfügung gestellt.
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Eines der Objekte 16a beziehungsweise eines der Fächer 12a ist durch einen Lichtfleck 18 optisch hervorgehoben. Dieser Lichtfleck 18 wird von einer optischen Markierungseinrichtung erzeugt, nämlich einem kopfbewegten Scheinwerfer 20 (Moving Head, Moving Head Spot). Der kopfbewegte Scheinwerfer 20 weist einen feststehenden Sockel 22, einen dagegen drehbaren Arm 24 sowie einen gegen den Arm 24 kippbaren Kopf 26 mit einer Lichtquelle, beispielsweise eine oder mehrere LEDs oder einen oder mehrere Laserlichtquellen, und einer Projektionsoptik 28 auf. Dadurch kann die Position des Lichtflecks 18 frei im Raum und damit insbesondere an einem gewünschten Fach 12 gewählt werden.
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Der Lichtfleck 18 bezeichnet insbesondere dasjenige Fach 12a, in dem ein Objekt 16 abgelegt (Put-to-Light) oder aus dem ein Objekt 16a entnommen (Pick-to-Light) werden soll. Um die Hervorhebung zu intensivieren beziehungsweise zu variieren, kann die Farbe des Lichtflecks 18 variiert werden, der Lichtfleck in verschiedenen Sequenzen zum Blinken gebracht oder bewegt werden. Dadurch können zusätzliche Informationen oder Handlungsanweisungen gegeben werden. Es sind auch weiträumigere Bewegungen vorstellbar, mit denen Handlungsanweisungen per Lichtsignalführung gegeben werden. Der Benutzer wird beispielsweise aufgefordert, dem Lichtfleck 18 zu folgen. Der Ablauf der Lichtfleckbewegung kann wiederholt werden, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wurde. Das kann beispielsweise durch eine automatische Fachbelegungserkennung erkannt werden, alternativ durch Auswertung einer Kameraauswertung oder auch eine händische Quittierung. Die optischen Hervorhebungen und Handlungsanweisungen können auf anderem Wege ergänzt werden, beispielsweise mit Signaltönen oder einer Sprachausgabe.
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2 zeigt eine schematische Übersichtsdarstellung einer Lagervorrichtung nun ohne das Regal 10, dafür mit weiteren elektronischen Komponenten, an die der kopfbewegte Scheinwerfer 20 in bevorzugten Ausführungsformen angeschlossen ist. Ein Identifikationssystem 30 erfasst ein zu lagerndes Objekt 16 beziehungsweise eine dort angebrachte Codierung 32. Das Identifikationssystem 30 umfasst beispielsweise einen optischen Codeleser. Das kann ein Barcodescanner oder ein kamerabasierter Codeleser mit einem Zeilen- oder Matrixbildsensor zur Erfassung eines optischen Codes als Codierung 32 sein. Eine noch explizit genannte weitere Ausführungsform unter den möglichen Alternativen verwendet einen RFID-Leser zum Erfassen eines RFID-Tags als Codierung 32. Es gibt verschiedene RFID-Standards, die sich beispielsweise in den verwendeten Frequenzen oder darin unterscheiden, ob sie aktiv mit eigener Energieversorgung der RFID-Tags oder passiv mit Sendeenergie des Lesesystems arbeiten. Ein Beispiel ist der etablierte Ultrahochfrequenzstandard (UHF) ISO 18000-6 für passive Tags, die nach dem Backscatter-Verfahren ausgelesen werden.
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Das Objekt 16 kann wie dargestellt an einer festen Installationsposition des Identifikationssystems präsentiert werden. Alternativ wird ein mobiles Handgerät (Handheld) eingesetzt, oder die Objekte 16 werden durch das Lesefeld gefördert, wie in einem Lesetunnel. Gerade in einem Lesetunnel, aber auch in anderen Ausführungsformen sind Mehrfachkombinationen von optischen Codelesern und/oder RFID-Lesern möglich.
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Eine Steuer- und Auswertungseinrichtung 34 ist einerseits mit dem Identifikationssystem 30 verbunden. Dabei handelt es sich um einen beliebigen Rechner, einschließlich eines Mobiltelefons, einer SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung), eines Netzwerks oder einer Cloud. Die Steuer- und Auswertungseinrichtung 34 kann zumindest teilweise in das Identifikationssystem 30 integriert sein. Umgekehrt kann die Steuer- und Auswertungseinheit 34 auch in den kopfbewegten Scheinwerfer integriert werden.
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Die Steuer- und Auswertungseinheit 34 ist andererseits mit dem kopfbewegten Scheinwerfer 20 verbunden, und zwar vorzugsweise über eine DMX-Schnittstelle 36. DMX (Digital Multiplex) ist ein Standard, der auf dem seriellen Schnittstellenstandard RS-485 basiert. In Logistikanwendungen wird dieser Standard üblicherweise nicht verwendet. Deshalb wird vorzugsweise eine Übersetzung oder Schnittstelle zwischen Kommunikationsprotokollen zu dem aus der Bühnentechnik stammenden kopfbewegten Scheinwerfer 20 implementiert. Das ist in erster Linie eine Softwarelösung, die erforderlichenfalls durch einen entsprechenden Hardwareanschluss oder Zwischenstecker ergänzt wird.
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In Abhängigkeit von dem Leseergebnis des Identifikationssystems 30 entscheidet die Steuer- und Auswertungseinheit 34, welches Fach 12a zu dem Objekt 16 passt, und steuert den kopfbewegten Scheinwerfer 20 so an, dass der Lichtfleck 18 dieses Fach 12 optisch hervorhebt. Nach welchen Kriterien Objekte 16 und Fächer 12 einander zugeordnet werden, hängt von der Anwendung ab und ist prinzipiell frei konfigurierbar. Dabei kann es vordefinierte Positionen und Beziehungen geben, beispielsweise eine Anzahl von 32 derartigen Positionsspeicherplätzen in der Steuer- und Auswertungseinrichtung 34, die aber weiterhin von dem Benutzer verändert werden können.
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2 illustriert eher die Situation, dass ein Objekt 16 anhand seiner Codierung 32 in ein passendes Fach 12a gelegt wird. Die Entnahme ist aber ebenso denkbar. Beispielsweise wird dafür eine Codierung 32 eines gewünschten Objekts 16a präsentiert und das zugehörige Fach 12a optisch hervorgehoben, wo ein solches Objekt 16a entnommen werden kann. Insbesondere kann es sich um die Codierung 32 einer passenden Verpackung oder eines passenden Transportbehälters handeln. Es ist weiterhin möglich, mit demselben kopfbewegten Scheinwerfer 20 mehrere Lichtflecken 18 zu erzeugen, um alternative Fächer 12 zu kennzeichnen oder sogar mehrere Regale 10 parallel zu bedienen.
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Eine Beispielanwendung ist die Post- oder Paketsortierung. Hier wird der Codierung 32 von dem Identifikationssystem 30 vorteilhafterweise eine Information über das Ziel entnommen, wie eine Postleitzahl oder eine Postleitzahlengruppe. Allgemein können entsprechende Zielcodes (Matchcodes) oder Teilcodes vorgegeben werden, die jeweils zu einem Fach 12 gehören.
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Eine andere Beispielanwendung, die nicht notwendig eines Identifikationssystems 30 bedarf, ist eine Ausgangskommissionierung zu einem Kundenauftrag. Entsprechend den aus einer Datenbank entnommenen Daten des Kundenauftrags werden Fächer 12 markiert. Der Lichtfleck 18 kann dabei die Fächer 12 für alle noch ausstehenden Objekte 16 nacheinander oder gleichzeitig markieren, insbesondere in einer Bewegung zwischen den Fächern 12, die sogar auf kürzeste Wege optimiert sein kann.
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Zur Konfiguration kann an die Steuer- und Auswertungseinheit 34 eine Kamera- oder Scanneranordnung angeschlossen werden. In den Aufnahmen können die Fächer 12 und deren Positionen erkannt werden, wobei eine Bildverarbeitung oder händische Erkennung sowie ein Hybrid vorstellbar ist. Damit ist dann bekannt, wo sich die Fächer 12 befinden. Die Ansteuerung des kopfbewegten Scheinwerfers kann kalibriert oder geprüft werden, indem der Lichtfleck 18 in den Aufnahmen wiedergefunden wird, woraufhin gegebenenfalls korrigiert wird, bis die Fächer 12 wie gewünscht hervorgehoben werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn in der Steuer- und Auswertungseinheit 34 ein fester oder variabler Satz von Positions-Speicherplätzen vorgehalten wird. Der kopfbewegte Scheinwerfer 20 wird auf eine gewünschte Position gerichtet, beispielsweise eines der Fächer 12, und diese Position wird einem der Positions-Speicherplätze zugeordnet. Nach Abschluss einer solchen Konfiguration kann dann das jeweils über einen Positions-Speicherplatz verknüpfte Fach 12 gezielt angeleuchtet und somit optisch markiert werden. Die Semantik, also welche Objekte 16 zu einem Positions-Speicherplatz und damit zu einem Fach 12 gehören sollen, ist in einem weiteren Konfigurationsschritt frei wählbar. Dies kann beispielsweise durch eine Tabelle hinterlegt werden, in der die Einträge bei einer gewünschten Änderung der Zuordnung von Objekten 16 zu Fächern 12 jederzeit veränderbar sind. Für das ursprüngliche Einrichten beziehungsweise spätere Ändern von Positionen zu den Positions-Speicherplätzen beziehungsweise das Verknüpfen von Objekten 16 und Fächern 12 kann eine Benutzeroberfläche vorgesehen sein, die von der Steuer- und Auswertungseinheit 34 oder einem weiteren damit zumindest zum Datenaustausch verbindbaren Rechner zur Verfügung gestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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