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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anschluss eines elektrischen Installationsgeräts an ein Flachkabel in einer Gebäudeinstallation in Ständerbauweise.
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Vorrichtungen zum Anschluss elektrischer Installationsgeräte bei Gebäudeinstallationen in Ständerbauweise sind in vielfältiger Weise bekannt. Unter Ständerbauweise im Sinne der vorliegenden Erfindung ist jeder Aufbau zu verstehen, bei dem zwischen zwei beplankten Seiten einer Konstruktion ein Hohlraum ausgebildet ist. Hierunter fallen insbesondere Trockenbaukonstruktionen, Ständerbauwerke usw.
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Bei diesen Installationen kommen sog. Hohlwanddosen zur Anwendung, die in eine Öffnung in der dem jeweiligen Raum zugewandten Wand eingesetzt werden. Die elektrische Leitung, an die das Installationsgerät angeschlossen werden soll, wird dann in die Hohlwanddose eingeführt und mit dem Installationsgerät verbunden. Dies ist die Vorgehendweise bei der Verwendung üblicher mehradriger Kabel, die einen runden Querschnitt haben und die Adern kreisförmig gebündelt in einem runden Isolierschlauch angeordnet sind.
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In der DIN 18015-3 sind bspw. Installationszonen für elektrische Anlagen in Wohngebäuden festgelegt. In den dort festgelegten vertikal und horizontal verlaufenden Zonen sind die Leitungen zu verlegen. Folglich ist an einer beliebigen Stelle dieser festgelegten Zonen die Anbringung eines elektrischen Installationsgerätes möglich. Allerdings ist es dazu erforderlich, die elektrische Leitung zu trennen und einen Abzweig vorzusehen.
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Finden in der Gebäudeinstallation dagegen Flachkabel Anwendung, ist ein derartiges Vorgehen nur bedingt möglich, da sich an Flachkabels Abzweige nicht ohne weiteres anbringen lassen. Dabei ist unter einem Flachbandkabel im Sinne der vorliegenden Erfindung ein mehradriges Kabel zu verstehen, bei dem die Adern nicht kreisförmig gebündelt in einem runden Isolierschlauch angeordnet sind, sondern parallel nebeneinander geführt sind. Folglich ist es bei der Erstellung von Gebäudeinstallationen mit Flachkabeln wichtig, von vorne herein die Orte festzulegen, an denen elektrische Installationsgeräte verbaut werden sollen. Eine nachträgliche Anbringung ist so gut wie ausgeschlossen.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Anschluss eines elektrischen Installationsgeräts an ein Flachkabel in einer Gebäudeinstallation in Ständerbauweise zu schaffen, die einen nachträglichen Anschluss eines elektrischen Installationsgeräts problemlos ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Anschluss eines elektrischen Installationsgeräts an ein Flachkabel in einer Gebäudeinstallation in Ständerbauweise geschaffen, die einen nachträglichen Anschluss eines elektrischen Installationsgeräts problemlos ermöglicht. Durch das Vorsehen der Kontakt- und der Grundplatte, welche das Flachkabel aufnimmt, und das in montiertem Zustand zwischen den genannten Platten geklemmt gehalten ist, lässt sich die Installation an jeder beliebigen Stelle innerhalb der jeweiligen Installationszone möglich.
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Vorteilhaft ist die Kontaktplatte mit einem Lochbild versehen. Das Lochbild ermöglicht das Einschrauben von Kontaktschrauben an einer Vielzahl unterschiedlicher Positionen der Kontaktplatte, wodurch die Variabilität erhöht ist.
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In Weiterbildung der Erfindung besteht das Lochbild aus einer Vielzahl von regelmäßig angeordneten Löchern. Die hohe Anzahl an Löchern, welche das Lochbild bilden, verbessert die Kontaktmöglichkeiten weiter.
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In Ausgestaltung der Erfindung tritt die Kontaktschraube durch die Isolierung des Flachkabels und ein ringförmiger Kabelschuh ist gegen den Kopf der Kontaktschraube gepresst. Diese Gestaltung ermöglicht eine konstruktiv einfache und leicht handhabbare Herstellung einer elektrischen Verbindung zwischen der jeweiligen Ader in dem Flachkabel und dem elektrischen Installationsgerät.
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Vorteilhaft weist die Grundplatte auf ihrer der Tragplatte zugewandten Seite eine Nut auf. Die Nut bietet die Möglichkeit, das Flachkabel zuverlässig in der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu fixieren.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die explosionsartige Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Steckdosensockel und Tragplatte;
- 2 die in 1 dargestellten Bauteile in zusammengebautem Zustand;
- 3 die explosionsartige Darstellung der in 1 dargestellten Bauteile in teilweise zusammengebautem Zustand;
- 4 die in 3 gezeigte Darstellung in einer anderen Ansicht;
- 5 die explosionsartige Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in anderer Ausgestaltung;
- 6 die in 5 gezeigte Darstellung in einer anderen Ansicht;
- 7 die Darstellung der Bauteile der in 5 gezeigten Vorrichtung in der Draufsicht;
- 8 die Draufsicht auf die in 5 dargestellte Vorrichtung;
- 9 die Darstellung der Bauteile der in 1 gezeigten Vorrichtung in der Draufsicht;
- 10 die Draufsicht auf die in 1 dargestellte Vorrichtung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Anschluss eines elektrischen Installationsgeräts an ein Flachkabel wird nachfolgend anhand einer Steckdose beschrieben. Der grundsätzliche Aufbau einer solchen Steckdose ist bspw. aus der Veröffentlichung „JUNG SCHKO® Steckdose: Gutes besser gemacht“ bekannt. Im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 4 sowie 9 und 10 ist die Steckdose rund ausgeführt; im Ausführungsbeispiel nach den 5 bis 8 handelt es sich um eine eckige Ausführung. Die Vorrichtung umfasst einen Steckdosensockel 1. Es ist jedoch auch möglich, andere Installationsgeräte, bspw. Schalter, an das Flachkabel anzuschließen. In einem solchen Fall umfasst die Vorrichtung anstelle des Steckdosensockels 1 ein Schaltwippenelement.
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An dem Steckdosensockel 1 ist eine Tragplatte 2 angeordnet. Es ist eine Hohlwanddose 3 vorgesehen, die an ihrem der Tragplatte 2 abgewandten Ende eine Kontaktplatte 4 aufnimmt. Zudem ist eine Grundplatte 5 vorgesehen, die das Flachkabel 6 aufnimmt. Zwischen der Kontaktplatte 4 und der Grundplatte 5 ist in montiertem Zustand das das Flachkabel 6 geklemmt gehalten.
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Der Steckdosensockel 1 ist in bekannter Weise aus Kunststoff hergestellt. Er weist eine Basis 11 auf, die auf ihrer der Tragplatte 2 zugewandten Seite zwei Kontaktfedern für das Einstecken der Stifte von Steckern aufweist. Die Kontaktfedern stehen in montiertem Zustand in Verbindung mit den stromführenden Adern der Stromleitung. Die Adern sind mit Klemmen an der Steckdose gehalten. Alternativ kann anstelle der Klemmen auch eine Verschraubung zum Einsatz kommen. An der Basis1 sind darüber hinaus Erdungsbügel vorgesehen, die mit Basis 11 verschraubt sind. Auf der der Tragplatte 2 abgewandten Seite sind in der Basis Gewindebohrungen angeordnet, die koaxial zu Buchsen ausgerichtet sind. Zudem sind an dem Steckdosensockel 1 Anschlüsse für Drähte vorgesehen.
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Die Tragplatte 2 ist üblicherweise aus Metall hergestellt. Sie ist über Stege 21 mit dem Steckdosensockel 1 verbunden. Die Platte 2 weist in ihrer Mitte eine Öffnung 22 auf, die zum Durchtritt eines Steckers dient. Die Platte 2 selbst ist an ihrem Rand mit Langlöchern 23 zur Montage an den jeweiligen Einsatzort sowie Bohrungen 24 zur Befestigung eines Rahmens oder dergleichen versehen.
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Die Hohlwanddose 3 ist üblicherweise aus Kunststoff hergestellt. Sie umfasst einen Dosenkörper 31. Der Dosenkörper 31 ist hohlzylindrisch ausgebildet und an beiden Seiten offen. Eine Seite des Dosenkörpers 31 ist mit einer umlaufenden Anschlagkante 32 versehen, die den Sitz im Bohrloch der Wand- oder Deckenöffnung gewährleistet und ein Durchrutschen des Dosenkörpers 31 verhindert.
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Der Dosenkörper 31 umfasst üblicherweise vier Spreizbügel, die über Stellschrauben betätigbar sind. Eine andere Anzahl an Spreizbügeln ist ebenfalls möglich. Die Spreizbügel liegen in inaktivem Zustand an dem Dosenkörper 31 eingebettet an und stehen nicht über den Außenrand bzw. den Umfang des Dosenkörpers 31 über. Die Stellschrauben sind innerhalb des Dosenkörpers 31 zur umlaufenden Anschlagkante 32 zurückversetzt angeordnet. An seiner der Anschlagkante 32 abgewandten Seite ist der Dosenkörper 31 im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 4 sowie 9 und 10 mit einem eingezogenen Rand 33 versehen.
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Die Kontaktplatte 4 ist im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff hergestellt. Sie hat aufgrund der hohlzylindrischen Gestaltung der Hohlwanddose 3 im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 4 sowie 9 und 10 eine im Wesentlichen kreisrunde Form; im Ausführungsbeispiel nach den 5 bis 8 hat die Kontaktplatte eine eckige Form. Sie ist im Ausführungsbeispiel mit vier Schraublöchern 43 versehen, die zum Durchtritt von Schrauben zur Verbindung mit der Grundplatte 5 dienen. In ihrem Zentrum ist die Kontaktplatte 4 mit einem Lochbild 42 versehen, das aus einer Vielzahl von regelmäßig angeordneten Löchern besteht. Die Löcher des Lochbilds 42 dienen zum Einschrauben von Kontaktschrauben 41.
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Die Grundplatte 5 ist ebenfalls aus Kunststoff hergestellt. Sie hat im Ausführungsbeispiel eine quadratische Form mit abgerundeten Ecken. Andere Gestaltungen sind ebenfalls möglich. Die Grundplatte 5 ist mit vier Bohrungen 52 versehen, die zum Durchtritt von Schrauben dienen, mit denen die Grundplatte 5 an einer Wand- oder Deckenunterkonstruktion befestigt werden kann. Die Grundplatte 5 weist auf ihrer der Tragplatte 2 zugewandten Seite eine Nut 51 auf, deren Breite und Tiefe im Wesentlichen der Breite und Höhe des Flachkabels 6 entspricht.
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Das Flachkabel 6 ist vorzugsweise fünfadrig ausgebildet. Es besteht dann aus drei Leitern, einem Nullleiter sowie einem Erd- oder Schutzleiter. Andere Ausführungen, bspw. ein siebenadrige Gestaltung sind ebenfalls möglich. Die Leiter sind parallel zueinander und nebeneinander angeordnet und von einer Isolierung umgeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht den Anschluss an ein innerhalb einer elektrischen Gebäudeinstallation verlegtes Flachkabel, bspw. in einer Trockenbaukonstruktion, an jeder beliebigen Stelle der Installation. Hierzu ist es lediglich erforderlich, dass der Verlauf des Flachkabels bekannt ist. Zur Installation wird der Ort, an dem das elektrische Installationsgerät angebracht werden soll, ausgewählt. Sodann wird mit einem Kronenbohrer ein Loch in die Wand geschnitten, dessen Durchmesser im Wesentlichen dem Durchmesser der Hohlwanddose 3 entspricht. Nach dem Erstellen des Lochs ist das Flachkabel 6 sichtbar.
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Im Anschluss wird die Grundplatte 5 derart unter dem Flachkabel 6 positioniert, dass das Flachkabel 6 in der Nut 51 einliegt. Die Grundplatte 5 wird dann mit der Fläche bzw. Wand, auf der das Flachkabel 6 verlegt ist, verschraubt. Es wird dann die Kontaktplatte 4 in die Hohlwanddose 3 eingeführt, bis sie mit dem eingezogenen Rand 33 zur Anlage kommt. Sodann wir die Hohlwanddose 3 mit der Kontaktplatte 4 in die Öffnung in der Wand eingeführt, bis die Anschlagkante 32 zur Anlage mit der Wand kommt. In dieser Position befindet sich die Kontaktplatte 4 in unmittelbarer Nähe zur Grundplatte 5 und dem Flachkabel 6. Zur Befestigung werden Schrauben durch die Schraublöcher 43 der Kontaktplatte 4 in die Bohrungen 52 der Grundplatte 5 geschraubt.
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In dieser Montageposition befindet sich das Lochbild 42 der Kontaktplatte 4 über dem Flachkabel 6. Der Installateur kann nun aus den in dem Flachkabel 6 geführten Adern diejenige auswählen, an welche er das Installationsgerät anschließen möchte. Aufgrund des Lochbildes ist die Möglichkeit geschaffen, jede Ader auszuwählen, da durch die Vielzahl von Löchern gewährleistet ist, dass jede Ader im Flachkabel 6 unter mindestens einem Loch des Lochbilds 42 der Kontaktplatte 4 sichtbar ist.
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Ist die Auswahl getroffen, nimmt der Installateur eine Kontaktschraube 41 und führt diese durch einen ringförmigen Kabelschuh, an dem ein Kontaktdraht angeschlossen ist. Das Gewinde der Kontaktschraube 41 tritt folglich durch den ringförmigen Kabelschuh. Sodann wird zur Kontaktierung die Kontaktschraube 41 durch ein Loch des Lochbilds 42 geschraubt, welches über der ausgewählten Ader des Flachkabels 6 positioniert ist. Durch das Einschrauben der Kontaktschraube 41 der Kontaktplatte 4 tritt diese durch die Isolierung des Flachkabels 6 und tritt mit der Ader elektrisch leitend in Kontakt. Gleichzeitig wird der Ring des Kabelschuhs gegen den Kopf der Kontaktschraube gepresst. Dadurch ist die elektrische Verbindung hergestellt. Vergleichbar geht der Installateur bei der Anbringung weiterer Kontaktdrähte vor.
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Die von den Kabelschuhen ausgehenden Kontaktdrähte werden dann mit den Anschlüssen des Steckdosensockels 1 verbunden, so dass dieser an die elektrische Installation des Gebäudes angeschlossen ist. Zu guter Letzt wird die Tragplatte 2 mit der Hohlwanddose 3 verschraubt, so dass die Steckdose fertig installiert ist.