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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich allgemein, aber nicht ausschließlich, auf Kühlsysteme für Thermocycler.
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HINTERGRUND
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Biologische Analysesysteme, wie Polymerase-Kettenreaktions(PCR)-Systeme, sind nützliche Werkzeuge zur Durchführung von Diagnostik und Forschung in biologischen oder biochemischen Proben. Ein PCR-System weist typischerweise einen Thermocycler auf, der die Proben über eine Anzahl von Zyklen erwärmt und kühlt, um die gewünschte Amplifikation eines oder mehrerer Zielmoleküle zu erreichen.
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Ein solches wiederholtes Erwärmen und Abkühlen durch den Thermocycler kann eine signifikante Wärmemenge generieren, die für einen sicheren und effizienten Betrieb abgeführt werden muss. Bei einigen herkömmlichen Systemen kann ein Lüfter oder ein Gebläse nahe der Vorderseite montiert sein, um Kühlluft durch die internen Komponenten des Thermocyclers zu blasen. Der auf diese Weise montierte Lüfter oder das Gebläse kann jedoch Geräusche in Richtung des Benutzers generieren. Bei anderen herkömmlichen Systemen, die eine beheizte Abdeckung verwenden, kann die Wärme auf den oberen Deckel übertragen werden, was ein Risiko für einen Benutzer darstellt, der unter Umständen den oberen Deckel berührt.
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Es kann wünschenswert sein, Vorrichtungen bereitzustellen, die das Kühlen von Thermocyclern oder den Komfort und die Sicherheit des Benutzers verbessern können.
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KU RZDARSTELLU NG
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Offenbarung wird ein Kühlsystem für einen Thermocycler bereitgestellt. Das Kühlsystem beinhaltet einen an einem vorderen Gehäuseelement des Thermocyclers angeordneten Lufteinlass, einen an einem hinteren Gehäuseelement des Thermocyclers angeordneten Luftauslass, mehrere Luftkanäle, die innerhalb des Thermocyclers zwischen dem Lufteinlass und dem Luftauslass ausgebildet sind, und einen Sauglüfter, der angrenzend an einen Luftauslass montiert ist. Der Sauglüfter ist dazu betreibbar, einen Luftstrom zum Kühlen des Thermocyclers vom Lufteinlass durch die Luftkanäle zu saugen und den Luftstrom am Luftauslass abzuführen.
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Ein Verfahren zum Kühlen eines Thermocyclers beinhaltet das Ansaugen eines Luftstroms von einem an einem vorderen Gehäuseelement des Thermocyclers angeordneten Lufteinlass durch einen Sauglüfter durch mehrere Luftkanäle, die innerhalb des Thermocyclers angeordnet sind, um den Thermocycler zu kühlen, und das Abführen des Luftstroms durch den Sauglüfter an einem Luftauslass, der an einem hinteren Gehäuseelement des Thermocyclers angeordnet ist. Der Sauglüfter ist angrenzend an den Luftauslass montiert.
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Ein Verfahren zum Herstellen eines Kühlsystems für einen Thermocycler beinhaltet Bereitstellen eines Lufteinlasses an einem vorderen Gehäuseelement des Thermocyclers, Bereitstellen eines Luftauslasses an einem hinteren Gehäuseelement des Thermocyclers, Bilden von mehreren Luftkanälen innerhalb des Thermocyclers zwischen dem Lufteinlass und dem Luftauslass, und Montieren eines Sauglüfter angrenzend an einen Luftauslass. Der Sauglüfter ist dazu betreibbar, einen Luftstrom zum Kühlen des Thermocyclers vom Lufteinlass durch die Luftkanäle zu saugen und den Luftstrom am Luftauslass abzuführen.
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Es wird auch ein Thermocycler mit dem beschriebenen Kühlsystem offenbart.
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Figurenliste
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Ausführungsformen der Offenbarung werden besser verstanden und leicht ersichtlich für den Durchschnittsfachmann anhand der folgenden schriftlichen Beschreibung, nur beispielhaft und in Verbindung mit den Zeichnungen, wobei gilt:
- 1A zeigt einen Thermocycler gemäß der vorliegenden Offenbarung.
- 1B zeigt eine Explosionsansicht des Thermocyclers von 1A.
- 2A-2D zeigen verschiedene Schemazeichnungen, die ein Kühlsystem zum Kühlen des Thermocyclers von 1A veranschaulichen.
- 3 zeigt ein Blockdiagramm, das die Steuerung des Sauglüfters des Kühlsystems von 2A veranschaulicht.
- 4A zeigt eine beheizte Abdeckungsanordnung des Thermocyclers von 1A in einer geschlossenen Position gemäß einem Ausführungsbeispiel.
- 4B zeigt einen Scharniermechanismus der beheizten Abdeckungsanordnung von 4A.
- 4C zeigt grafisch verschiedene Stadien des Öffnens der beheizten Abdeckungsanordnung von 4A.
- 5A zeigt eine Heizplattenanordnung der beheizten Abdeckungsanordnung von 4A.
- 5B zeigt eine Explosionsansicht der Heizplattenanordnung von 5A.
- 5C zeigt eine Teilschnittansicht der beheizten Abdeckungsanordnung von 4A.
- 6 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Kühlen eines Thermocyclers veranschaulicht.
- 7 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Herstellen eines Kühlsystems für einen Thermocycler veranschaulicht.
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Qualifizierte Fachleute werden erkennen, dass Elemente in den Figuren im Hinblick auf Einfachheit und Übersichtlichkeit, und nicht zwangsläufig maßstabsgerecht dargestellt sind. Zum Beispiel können die Abmessungen einiger der Elemente in den Veranschaulichungen, Blockdiagrammen oder Flussdiagrammen in Bezug auf andere Elemente vergrößert dargestellt sein, um das Verständnis der vorliegenden Ausführungsformen zu verbessern.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Offenbarung stellt Systeme zum Verwalten der in einem Thermocycler generierten Wärme bereit. In Ausführungsbeispielen kann Abwärme effizient und adaptiv durch einen einzelnen Lüfter ausgebaut werden, der nahe der Rückseite des Thermocyclers installiert ist. Gleichzeitig kann die Wärmeübertragung zum oberen Deckel der Vorrichtung reduziert werden.
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Ausführungsbeispiele werden lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Gleiche Bezugszahlen und Zeichen in den Zeichnungen beziehen sich auf gleiche Elemente oder Entsprechungen. Der Kürze halber können bestimmte Komponenten, z. B. Drähte, Verbinder, Befestigungselemente usw. in den Zeichnungen weggelassen werden.
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1A zeigt einen Thermocycler 100 gemäß der vorliegenden Offenbarung. 1 B zeigt eine Explosionsansicht des Thermocyclers 100 von 1A. Zum Beispiel kann der Thermocycler 100 ein PCR-Instrument sein, das in der Lage ist, sowohl Temperaturwechselbeanspruchungsvorgänge als auch eine biologische/chemische Analyse durchzuführen. Alternativ kann der Thermocycler 100 ein eigenständiges Gerät sein und die Analyse der amplifizierten Nukleinsäuren wird nachgelagert auf einem anderen Instrument, beispielsweise einem Sequenzierinstrument, durchgeführt.
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Der Thermocycler 100 beinhaltet ein Gehäuseoberteil 102, ein Gehäuseunterteil 104, eine Rückwand 106 und eine Grundplatte 108. Eine beheizte Abdeckungsanordnung 110 und eine Anzeigeanordnung 112 sind an dem Gehäuseoberteil 102 montiert. Eine Heizblockanordnung 114 und Leiterplatten 116a, 116b sind innerhalb des Gehäuseunterteils 104 angeordnet. Eine Lüfterhalterungsanordnung 118, die einen Sauglüfter beinhaltet, ist auch innerhalb des Gehäuseunterteils 104 angrenzend an die Rückwand 106 angeordnet. Eine lüfterlose Stromversorgungseinheit 120 (d. h. ohne integrierten Lüfter) wird von der Grundplatte 108 getragen. Das Gehäuse 102, das Gehäuseunterteil 104, die Rückwand 106 und die Grundplatte 108 sind typischerweise durch Spritzgießen aus einem starren Kunststoffmaterial hergestellt. Obwohl zwei Leiterplatten 116a, 116b gezeigt sind, versteht es sich, dass eine andere Anzahl von Leiterplatten verwendet werden kann, um in alternativen Ausführungsformen die elektronischen Komponenten zu tragen.
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Um den Thermocycler 100 nach der Kalibrierung zu betreiben, hebt ein Benutzer einen Griff 122 der beheizten Abdeckungsanordnung 110 an, um einen Deckel 124 zu öffnen, lädt Proben auf die Heizblockanordnung 114 und drückt auf den Griff 122, um den Deckel 124 zu schließen. Der Benutzer kann eine oder mehrere Einstellungen des Temperaturwechselbeanspruchungsbetriebs über eine Touchscreen-Schnittstelle auswählen, die von der Anzeigeanordnung 112 bereitgestellt wird. Danach führt der Thermocycler 100 eine Reihe von Heizen und Kühlen mit vorbestimmten Parametern unter Verwendung der Heizblockanordnung 114 durch. Während des Betriebs wird die beheizte Abdeckungsanordnung 110 auch beheizt, um die thermische Gleichmäßigkeit zwischen den Proben zu verbessern. Wie unten ausführlicher beschrieben, beinhaltet der Thermocycler 100 ein Kühlsystem, das die von der Heizblockanordnung 114 und der Stromversorgungseinheit 120 generierte Abwärme effizient abführen kann, um Überhitzung zu verhindern, während der Thermocycler 100 im Leerlauf oder aktiv ist. Darüber hinaus beinhaltet die beheizte Abdeckungsanordnung 110 Merkmale, die die Wärmeübertragung auf den Griff 122 oder den Deckel 124 reduzieren können, während sie das Erwärmen und Versiegeln der Proben unterstützen.
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2A-2D zeigen verschiedene Schemazeichnungen, die ein Kühlsystem 200 zum Kühlen des Thermocyclers 100 veranschaulichen. Unter Bezugnahme auf 2A beinhaltet das Kühlsystem 200 einen Lufteinlass 202, der an einem vorderen Gehäuseelement des Thermocyclers 100 angeordnet ist, und einen Luftauslass 204, der an einem hinteren Gehäuseelement des Thermocyclers 100 angeordnet ist. Das vordere Gehäuseelement kann einstückig mit dem Gehäuseunterteil 104 (1A-1B) ausgebildet sein, während das hintere Gehäuseelement die Form der Rückwand 106 aufweisen kann. Mehrere Luftkanäle 206, 208, 210 (in 2A durch eine Reihe von Pfeilen gezeigt) sind innerhalb des Thermocyclers 100 zwischen dem Lufteinlass 202 und dem Luftauslass 204 gebildet. Das Kühlsystem 200 beinhaltet auch einen Sauglüfter 212, der angrenzend an einen Luftauslass 204 montiert ist, beispielsweise in der Lüfterhalterungsanordnung 118 (1A).
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Im Gebrauch kann der Sauglüfter 212 einen Luftstrom vom Lufteinlass 202 durch die Luftkanäle 206, 208, 210 ansaugen, um den Thermocycler 100 zu kühlen und den Luftstrom am Luftauslass 204 abzuführen. Zum Beispiel kann durch den Luftkanal 206 strömende Luft die Heizblockanordnung 114 (insbesondere einen Kühlkörper der Heizblockanordnung 114) kühlen, durch den Luftkanal 208 strömende Luft kann die lüfterlose Stromversorgungseinheit 120 kühlen und Luft, die durch den Luftkanal 210 strömt, kann elektronische Komponenten der Leiterplatten 116a, 116b kühlen (1B).
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Wie in 2A zu sehen ist, ist mindestens eine Öffnung 214 zwischen einem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 206 und einem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 208 dazu bereitgestellt, einen ersten Anteil des Luftstroms von dem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 206 zum vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 208 zu leiten. Die Größe und/oder Platzierung der mindestens einen Öffnung 214 kann ausgewählt werden, um den ersten Anteil des Luftstroms zu steuern. Beispielsweise kann der erste Anteil des Luftstroms zwischen 10 % und 20 % des Luftstroms betragen. In einer Implementierung beträgt der erste Anteil des Luftstroms etwa 15 % des Luftstroms.
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Bezugnehmend auf 2B ist mindestens eine Öffnung 216 zwischen einem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 206 und einem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 210 dazu bereitgestellt, einen zweiten Anteil des Luftstroms von dem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 206 zum vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 210 zu leiten. Die Größe und/oder Platzierung der mindestens einen Öffnung 216 wird auch ausgewählt, um den zweiten Anteil des Luftstroms zu steuern. Beispielsweise kann der zweite Anteil des Luftstroms zwischen 10 % und 20 % des Luftstroms betragen. In einer Implementierung beträgt der zweite Anteil des Luftstroms etwa 15 % des Luftstroms. Ferner ist aus 2A-2B ersichtlich, dass der Luftkanal 210 einen ersten (z. B. linken) Durchgang 210a und einen zweiten (z. B. rechten) Durchgang 210b beinhaltet. Der erste Durchgang 210a und der zweite Durchgang 210b sind an dem vorgelagerten Abschnitt des Luftkanals 210 getrennt und an einem nachgelagerten Abschnitt des Luftkanals 210 vor dem Sauglüfter 212 verbunden. Die 2C-2D zeigen verschiedene Luftlöcher 218, 220, 222, in denen Luft, die durch nachgelagerte Abschnitte der Luftkanäle 208, 210 strömt, sich der Luft anschließt, die durch den nachgelagerten Abschnitt des Luftkanals 206 strömt, bevor sie durch den Sauglüfter 212 abgeführt wird.
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Mit anderen Worten wird der größte Teil des Luftstroms (etwa 60 % bis 80 % des Gesamtvolumens) durch den Luftkanal 206 geleitet, um die erforderliche Kühlkapazität für die Heizblockanordnung 114 bereitzustellen. Die genauen Luftanteile, die durch die Luftkanäle 206, 208, 210 strömen, können durch Modellierung und Simulation basierend auf den tatsächlichen Kühlanforderungen der Heizblockanordnung 114, der Stromversorgungseinheit 120 und der Leiterplatten 116a, 116b bestimmt werden, wie ein Fachmann erkennen wird.
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In Ausführungsbeispielen weist der Sauglüfter 212 variable Drehzahlen auf, die durch Regelkreisrückkopplung gesteuert werden können. 3 zeigt ein Blockdiagramm, das die Steuerung des Sauglüfters 212 des Kühlsystems 200 gemäß einer Implementierung veranschaulicht. Hier wird der Sensor 302 dazu verwendet, die Temperatur der elektronischen Komponenten von Leiterplatten zu erfassen, der Sensor 304 wird dazu verwendet, die Kühlkörpertemperatur der Heizblockanordnung 114 zu erfassen, und der Sensor 306 wird dazu verwendet, die Kühlkörpertemperatur der Stromversorgungseinheit 120 zu erfassen. Die Ausgänge der Sensoren 302, 304, 306 werden einer Lüftersteuerung 308 bereitgestellt, um den Betrieb des Sauglüfters 212 zu steuern. Selbst wenn sich der Thermocycler 100 beispielsweise in einem Leerlaufmodus befindet, wird, wenn die erfasste Temperatur der Stromversorgungseinheit 120 einen voreingestellten Schwellenwert überschreitet, der Sauglüfter 212 aktiviert, um die Stromversorgungseinheit 120 zu kühlen. Die Drehzahl des Sauglüfters 212 kann gesteuert werden, um das generierte Geräusch zu reduzieren (etwa 43 bis 50 dB(A) in einem Beispiel), wobei ausreichende Kühlung bereitgestellt wird. Der Sauglüfter 212 kann deaktiviert werden, während sich der Thermocycler 100 im Leerlaufmodus befindet und die erfasste Temperatur der Stromversorgungseinheit 120 unter dem voreingestellten Schwellenwert liegt.
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Wenn sich der Thermocycler 100 andererseits in einem aktiven Modus befindet (d. h. bei laufendem Temperaturwechselbeanspruchungsbetrieb), kann der Sauglüfter 212 kontinuierlich arbeiten, um die Kühlanforderungen zu erfüllen, und die erfasste Temperatur von einem oder mehreren der Sensoren 302, 304, 306 wird verwendet, um die Drehzahl des Sauglüfters 212 zu steuern. In einem ersten Temperaturwechselbeanspruchungsmodus mit normaler Instrumenteneinhausungstemperatur während des Temperaturwechselbeanspruchungsbetriebs kann die Drehzahl des Sauglüfters 212 auf einem mittleren Niveau liegen, so dass ein an einer Vorderseite des Thermocyclers 100 gemessener Geräuschpegel weniger als ungefähr 55 dB(A) beträgt. In einem zweiten Temperaturwechselbeanspruchungsmodus mit höherer Instrumenteneinhausungstemperatur während des Temperaturwechselbeanspruchungsbetriebs (z. B. mehr Zyklen, größere Temperaturbereiche und/oder höhere Temperaturanstiegsraten) kann die Drehzahl des Sauglüfters 212 auf ein hohes Niveau erhöht werden, so dass ein an einer Vorderseite des Thermocyclers 100 gemessener Geräuschpegel weniger als ungefähr 65 dB(A) beträgt.
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Da der Sauglüfter 212 an der Rückseite des Thermocyclers 100 montiert ist, ist der Sauglüfter 212 vom Benutzer weg gerichtet, und das vom Sauglüfter 212 generierte Geräusch wird zumindest teilweise durch den Thermocycler 100 abgeschirmt. Ferner ist es durch Einbau von Temperatursensoren und Auswahl des geeigneten Sauglüfters möglich, anstelle von separaten Lüftern für die wärmegenerierenden Komponenten einen einzelnen Sauglüfter zu verwenden, um die erforderliche Kühlkapazität für verschiedene Komponenten innerhalb des Thermocyclers 100 bereitzustellen. Als Ergebnis kann die Anzahl der beweglichen Teile reduziert und die Wartung vereinfacht werden.
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4A zeigt die beheizte Abdeckungsanordnung 110 des Thermocyclers 100 von 1A in einer geschlossenen Position gemäß einem Ausführungsbeispiel. 4B zeigt einen Scharniermechanismus 400 der beheizten Abdeckungsanordnung 110 von 4A. 4C zeigt grafisch verschiedene Stadien des Öffnens der beheizten Abdeckungsanordnung 110 von 4A.
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Die beheizte Abdeckungsanordnung 110 ist auf einer Oberseite des Thermocyclers angeordnet. Zum Beispiel ist die beheizte Abdeckungsanordnung 110 an dem Gehäuseoberteil 102 (1A-1B) durch mehrere Befestigungselemente montiert. In einer beispielhaften Implementierung sind die Befestigungselemente von einer Rückseite des Thermocyclers 100 zugänglich, indem zuerst die Rückwand 106 ausgebaut wird. Nachdem die Befestigungselemente ausgebaut sind, kann die beheizte Abdeckungsanordnung 110 direkt angehoben werden. Diese Anordnung kann das Ausbauen und Zusammenbauen der beheizten Abdeckungsanordnung 110 erleichtern, z. B. zur Wartung oder zum Austausch mit einer anderen beheizten Abdeckungsanordnung. Da außerdem die Komponenten unterhalb der beheizten Abdeckungsanordnung 110 abgedichtet bleiben und die Auffangschale während eines derartigen Ausbauens und Zusammenbauens nicht gestört wird, ist eine Neukalibrierung des Systems nicht erforderlich, wodurch Zeit gespart wird.
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Im Gebrauch ist die beheizte Abdeckungsanordnung 110 zwischen einer im Allgemeinen horizontalen geschlossenen Position 402 und einer im Allgemeinen aufrechten offenen Position 404 durch Anheben des Griffs 122 oder Drücken auf diesen schwenkbar. Ferner ist die beheizte Abdeckungsanordnung 110 dazu konfiguriert, automatisch in die offene Position 404 zu schwenken, sobald der Griff 122 angehoben wird. Zum Beispiel wird die beheizte Abdeckungsanordnung 110 durch den Scharniermechanismus 400 betätigt, der mindestens ein Vorspannelement 406 (z. B. eine Torsionsfeder) einschließt, die dazu konfiguriert ist, die Anordnung 110 aus der geschlossenen Position 402 zu drücken, und mindestens einen Dämpfer 408, der dazu konfiguriert ist, die Anordnung 110 in Richtung der offenen Position 404 zu verlangsamen. Als Ergebnis kommt die beheizte Abdeckungsanordnung 110 nicht an der offenen Position 404 zu einem plötzlichen Halt, und es wird ein sanftes Öffnen erreicht. Außerdem kann das mindestens eine Vorspannelement 406 verhindern, dass die beheizte Abdeckungsanordnung 110 versehentlich in die geschlossene Position 402 zurückfällt, wodurch eine Beschädigung der Komponenten oder ein Einklemmen der Hand des Benutzers vermieden wird.
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In der geschlossenen Position 402 drückt die beheizte Abdeckungsanordnung 110 auf einen Probenhalter, der an der Probenblockanordnung 114 angeordnet ist (1B), um die Oberseite des Probenhalters zu erwärmen. 5A zeigt eine Heizplattenanordnung 500 der beheizten Abdeckungsanordnung 110 von 4A. 5B zeigt eine Explosionsansicht der Heizplattenanordnung 500 von 5A.
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Die Heizplattenanordnung 500 beinhaltet ein erstes Metallelement 502, ein Heizelement 504, ein zweites Metallelement 506 und einen Kunststoffisolator 508. Das erste Metallelement 502 ist so angeordnet, dass es die obere Abdeckung des Probenhalters berührt, wenn sich die beheizte Abdeckungsanordnung 110 in der geschlossenen Position befindet. Das Heizelement 504, das in Form eines Peltier-Elements vorliegen kann, kann das erste Metallelement 502 basierend auf Betriebsanforderungen erwärmen. Der Kunststoffisolator 508 ist an dem ersten Metallelement 502 befestigt, ist jedoch dazu positioniert, das erste Metallelement 502 und das Heizelement 504 von dem zweiten Metallelement 506 zu trennen. Das Vorhandensein des Kunststoffisolators 508 zwischen dem ersten Metallelement 502 und dem zweiten Metallelement 506 kann eine Wärmeübertragung von dem ersten Metallelement 502 durch Leitung zum zweiten Metallelement 506 verhindern. Durch die Verwendung des Kunststoffisolators 508 anstelle eines Schaums auf Epoxidbasis kann auch das Problem vermieden werden, dass nach intensivem Erwärmen üble Gerüche generiert werden.
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Wenn sich die beheizte Abdeckungsanordnung 110 in der geschlossenen Position befindet, kann das zweite Metallelement 506 einen Druck auf den Kunststoffisolator 508 und das erste Metallelement 502 ausüben. Mehrere Druckfedern 510 sind zwischen dem zweiten Metallelement 506 und dem Kunststoffisolator 508 angeordnet, so dass die Druckfedern 510 dazu angeordnet sind, auf ausgewählte Positionen auf dem Kunststoffisolator 508 zu wirken, um den Druck gleichmäßig zu verteilen. Mehrere Zugfedern 512 sind dazu angeordnet, das zweite Metallelement 506 vom Deckel 124 aufzuhängen, wie in 5C gezeigt. Die Verwendung der Druckfedern 510 und der Zugfedern 512 kann die Wärmeübertragung nach oben zum Deckel 124 weiter reduzieren, da die Druckfedern 510 und die Zugfedern 512 die Bildung von physischen Luftspalten zwischen dem Kunststoffisolator 508 und dem zweiten Metallelement 506 und zwischen dem zweiten Metallelement 506 und dem Deckel 124 erleichtern. Diese physischen Luftspalten sind in der Lage, die Wärmeübertragung zum Deckel 124 weiter zu reduzieren. Außerdem können die Zugfedern 512 eine seitliche Positionseinstellung zur Selbstausrichtung der beheizten Abdeckungsanordnung 110 im Vergleich zu starren Trägern bereitstellen, bevor der Druck ausgeübt wird.
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6 zeigt ein Flussdiagramm 600, das ein Verfahren zum Kühlen eines Thermocyclers veranschaulicht. Bei Schritt 602 wird ein Luftstrom von einem Sauglüfter von einem Lufteinlass, der an einem vorderen Gehäuseelement des Thermocyclers angeordnet ist, durch mehrere Luftkanäle gesaugt, die innerhalb des Thermocyclers angeordnet sind, um den Thermocycler zu kühlen. Bei Schritt 604 wird der Luftstrom durch den Sauglüfter an einem Luftauslass abgeführt, der an einem hinteren Gehäuseelement des Thermocyclers angeordnet ist. Der Sauglüfter ist angrenzend an den Luftauslass montiert.
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7 zeigt ein Flussdiagramm 700, das ein Verfahren zum Herstellen eines Kühlsystems für einen Thermocycler veranschaulicht. Bei Schritt 702 wird ein Lufteinlass an einem vorderen Gehäuseelement des Thermocyclers bereitgestellt. Bei Schritt 704 wird ein Luftauslass an einem hinteren Gehäuseelement des Thermocyclers bereitgestellt. Bei Schritt 706 werden mehrere Luftkanäle innerhalb des Thermocyclers zwischen dem Lufteinlass und dem Luftauslass gebildet. Bei Schritt 709 wird ein Sauglüfter angrenzend an einen Luftauslass montiert. Der Sauglüfter ist dazu betreibbar, einen Luftstrom zum Kühlen des Thermocyclers vom Lufteinlass durch die Luftkanäle zu saugen und den Luftstrom am Luftauslass abzuführen.
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Fachleuten wird klar sein, dass zahlreiche Variationen und/oder Modifikationen an der vorliegenden Erfindung vorgenommen werden können, wie in den speziellen Ausführungsformen gezeigt, ohne vom allgemein beschriebenen Umfang der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise können die Anzahl der Luftkanäle und die Anteile des in jeden Luftkanal eintretenden Luftstroms in Abhängigkeit von den Kühlanforderungen der jeweiligen Komponenten des Thermocyclers auf geeignete Weise eingestellt werden. Die Geometrie der verschiedenen Luftkanäle kann auch variiert werden, wenn sich Größe und/oder Position der Komponenten ändern. Die vorliegenden Ausführungsformen sind daher in jeder Hinsicht als veranschaulichend und nicht als einschränkend anzusehen.