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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem rückseitigen Tragrahmen, an dem wenigstens ein Leuchtenträger mit einer Rückleuchte angeordnet ist.
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Für den Straßenverkehr zugelassene Fahrzeuge müssen grundsätzlich mit Rückleuchten ausgerüstet sein, die zum einen eine Bremslicht- und zum anderen eine Beleuchtungsfunktion beinhalten.
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Es gibt bestimmte Fahrzeugtypen, bei denen ein kurzer Radstand bevorzugt wird und die dann häufig einen großen Hecküberhang aufweisen, so dass entsprechend weit hinten angeordnete Leuchtenträger erforderlich sind, die aus zulassungstechnischen Gründen sehr weit außen angebracht werden müssen. Solche Fahrzeuge können z.B. kleinere Lkw's mit einem verlängerten Fahrzeugheck sein (z.B. fahrbare Hubarbeitsbühnen) oder auch mit einem Kraftfahrzeug zu verbindende Anhänger.
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Solche Fahrzeuge werden häufig von ungeübten Fahrzeugführern verwendet, die sich solche Fahrzeuge ausleihen und/oder nur sehr selten einsetzen. Ungeübte Fahrer vergessen häufig den großen Hecküberhang und bedenken nicht das Ausschwenken der Leuchtenträger bei Kurvenfahrt und beim Rangieren. Deshalb kommt es sehr häufig zu Beschädigungen der Rückleuchten durch Kollision mit Objekten (z.B. Mauern, Pfosten, parkenden Autos, Zäunen, Gebäuden usw.). Dies führt anschließend zu einem entsprechenden Reparaturaufwand.
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Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Fahrzeuge so weiterzuentwickeln, dass die Beschädigungsgefahr für die Leuchtenträger bzw. Rückleuchten verringert wird.
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Diese Aufgabe wird bei einem Fahrzeug der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der wenigstens eine Leuchtenträger um eine nicht horizontale Schwenkachse schwenkbar am Tragrahmen angelenkt ist, wobei eine Drehmomentstütze vorgesehen ist, welche eine Schwenkbewegung des Leuchtenträgers um die Schwenkachse erst bei Überschreiten eines Grenzdrehmomentwertes ermöglicht.
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Durch diese Ausbildung des Fahrzeuges ist gewährleistet, dass bei normaler Fahrt ohne Kontakt der Leuchtenträger mit einem Hindernis der jeweilige Leuchtenträger stabil am Tragrahmen gehalten ist und seine normale Funktion erfüllt. Kollidiert dagegen ein Leuchtenträger mit einem Hindernis und wird dadurch ein konstruktionsbedingt vorgegebener Grenzdrehmomentwert überschritten, schwenkt der jeweilige Leuchtenträger je nach Fahrtrichtung nach vorne oder hinten um die Schwenkachse und weicht sozusagen dem Hindernis aus, so dass es zu keinen oder nur geringfügigen Schäden am Leuchtenträger und der zugehörigen Rückleuchte kommt.
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In einer erster Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Drehmomentstütze so ausgebildet ist, dass sie bei Überschreiten des Grenzdrehmomentwertes irreversibel zerstört wird. Bei dieser Ausgestaltung muss nach einem Kontakt mit einem Hindernis und Zerstörung der Drehmomentstütze anschließend die Drehmomentstütze erneuert werden, um das Fahrzeug wieder herzustellen. Dies ist je nach Gestaltung der Drehmomentstütze aber nur mit geringem Aufwand verbunden. Eine Erneuerung des Leuchtenträgers und der Rückleuchte ist nicht erforderlich.
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Dazu kann z.B. vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Drehmomentstütze wenigstens einen Stift oder Blindniet aufweist, der beim Überschreiten des Grenzdrehmomentwertes abbricht und anschließend einfach erneuert werden kann.
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In einer alternativen zweiten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Drehmomentstütze wenigstens ein elastisches Rückstellelement aufweist. Die Drehmomentstütze ist also elastisch ausgebildet und erlaubt ein Verschwenken des jeweiligen Leuchtenträgers, wenn auf ihn ein den Grenzdrehmomentwert überschreitendes Drehmoment ausgeübt wird. Nach Freigabe durch das Hindernis gelangt der Leuchtenträger selbsttätig in die Ausgangsposition zurück.
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Das wenigstens eine elastische Rückstellelement kann ein Federelement sein. Bevorzugt ist ein solches Federelement eine im Bereich der Schwenkachse angeordnete Drehfeder. Es können auch zwei entgegengesetzt wirkende Drehfedern vorgesehen sein. Dadurch ist gewährleistet, dass die Drehmomentstütze sowohl bei Vorwärts- als auch bei Rückwärtsfahrt wirksam ist und dass der jeweilige Leuchtenträger aufgrund der Federbelastung in beiden Richtungen wieder in die Ausgangsposition zurückgeschwenkt wird, wenn das Hindernis passiert wurde. Letzteres kann aber auch durch ein anderes elastisches Rückstellelement realisiert werden.
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Das Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug sein, das einen großen Hecküberhang aufweist, z.B. eine fahrbare Hubarbeitsbühne, die auf einen kleinen Lkw aufgebaut ist.
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Alternativ kann das Fahrzeug auch ein Anhänger sein, also ein nicht selbstfahrendes Fahrzeug.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt jeweils in perspektivischer Darstellung in
- 1 einen Heckanbau eines Kraftfahrzeuges mit zwei Leuchtenträgern und in
- 2 einen Leuchtenträger im vergrößerten Maßstab.
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Von einem Fahrzeug ist in 1 nur ein das Fahrzeug nach hinten überbauendes Fahrzeugheck 1 dargestellt. Dieses Fahrzeugheck 1 kann Bestandteil eines Kraftfahrzeuges oder auch eines Anhängers sein. Ein solches Kraftfahrzeug kann z.B. ein Klein-Lkw sein, der als selbstfahrende Hubarbeitsbühne ausgebildet ist.
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Das Fahrzeugheck 1 weist eine allgemein mit 2 bezeichnete Tragkonstruktion mit einem rückseitigen Tragrahmen 3 auf. Dieser Tragrahmen 3 ist beim Ausführungsbeispiel im Wesentlichen von einem stehenden U-Profil mit einem oberen U-Schenkel 3a und einem unteren U-Schenkel 3b gebildet, welche durch einen U-Steg 3c verbunden sind, der die Rückwand des Tragrahmens 3 bildet und an dem ein mit 4 angedeutetes Fahrzeugkennzeichen befestigt sein kann.
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An beiden äußeren Enden des Tragrahmens 3 ist jeweils ein Leuchtenträger 5 mit einer jeweils in diesem aufgenommenen Rückleuchte 6 angeordnet.
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Jeder Leuchtenträger 5 ist um eine nicht horizontale Schwenkachse S schwenkbar am Tragrahmen 3 angelenkt. Diese Schwenkachse S ist beim Ausführungsbeispiel im Wesentlichen vertikal ausgerichtet. Der jeweilige Leuchtenträger 5 weist beim Ausführungsbeispiel ein U-Profil 7 mit einem oberen U-Schenkel 7a und einem unteren U-Schenkel 7b auf, die durch einen U-Steg 7c miteinander verbunden sind.
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Der U-Steg 7c ist beim Ausführungsbeispiel geringfügig breiter als der U-Steg 3c des Tragrahmens 3, während die Breite der U-Schenkel 7a und 7b in etwa der Breite der U-Schenkel 3a und 3b entspricht. Dadurch ist es möglich, dass, wie in 2 dargestellt, die beiden U-Schenkel 7a und 7b jeweils im Bereich der Schwenkachse S an der Außenseite des zugeordneten U-Schenkels 3a bzw. 3b anliegen.
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Alle U-Schenkel 3a, 3b, 7a, 7b weisen jeweils miteinander fluchtende Bohrungen auf, deren Mittelpunkt auf der Schwenkachse S liegt und durch welche als oberes und unteres Schwenkgelenk jeweils eine Gewindeschraube 8 mit Kontermutter 9 hindurchgesteckt sind.
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Der jeweilige Leuchtenträger 5 ist dadurch um die Schwenkachse S schwenkbar gegenüber dem Tragrahmen 3. Es ist offensichtlich, dass die Verschwenkbarkeit um die Schwenkachse S auch anders konstruktiv ausgeführt werden kann.
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Um im Normalzustand eine in 1 dargestellte parallele Ausrichtung der Leuchtenträger 5 zum Tragrahmen 3 zu gewährleisten, ist für jeden Leuchtenträger 5 jeweils eine Drehmomentstütze vorgesehen, welche eine Schwenkbewegung des jeweiligen Leuchtenträgers 5 um die Schwenkachse S erst bei Überschreiten eines Grenzdrehmomentwertes ermöglicht.
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Beim in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Drehmomentstütze durch wenigstens einen Blindniet 10 realisiert, welcher beabstandet von der Schwenkachse S in zwei miteinander fluchtende Bohrungen in den beiden zugeordneten oberen U-Schenkeln 7a und 3a und ggf. den beiden unteren U-Schenkeln 7b und 3b eingesteckt ist.
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Dabei ist der Blindniet 10 so dimensioniert, dass er automatisch zerstört wird, wenn auf den Leuchtenträger 5 um die Schwenkachse S ein Drehmoment ausgeübt wird, das über einem vorgegebenen Grenzdrehmomentwert liegt.
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Wenn das Fahrzeugheck 1 beim Manövrieren des Fahrzeuges in Vorwärts- oder Rückwärtsrichtung mit einem der beiden Leuchtenträger 5 gegen ein Hindernis stößt, wird dadurch automatisch ein Drehmoment auf den Leuchtenträger 5 um die Schwenkachse S ausgeübt. Vor Erreichen des Drehmomentes, das eine Beschädigung des Leuchtenträgers 5 bzw. der Rückleuchte 6 hervorrufen würde, wird der wenigstens eine Blindniet 10 zerstört und die Schwenkbewegung des Leuchtenträgers 5 um die Schwenkachse S freigegeben, so dass der Leuchtenträger 5 dem Hindernis ausweichen kann.
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Nach einem Kontakt mit einem Hindernis und der Zerstörung der Drehmomentstütze, d.h. des wenigstens einen Blindnietes 10, ist es erforderlich, den wenigstens einen Blindniet 10 zu erneuern, um die Funktionsfähigkeit wieder herzustellen.
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Die Drehmomentstütze kann selbstverständlich auch auf andere Weise realisiert werden. Bevorzugt kann auch vorgesehen sein, dass die Drehmomentstütze wenigstens ein elastisches Rückstellelement, z.B. ein Federelement, aufweist. Ein solches Federelement kann eine im Bereich der Schwenkachse S angeordnete Drehfeder sein. Es können auch zwei entgegengesetzt wirkende Drehfedern vorgesehen sein. In diesem Falle ist die Drehmomentstütze elastisch ausgebildet und gibt eine Schwenkbewegung in beiden Drehrichtungen frei, wenn das auf den jeweiligen Leuchtenträger 5 ausgeübte Drehmoment den Grenzdrehmomentwert überschreitet. Nach Passieren des Hindernisses schwenkt der Leuchtenträger 5 dann aufgrund der Rückstellkraft des oder der Federelemente/s automatisch in die Ausgangsposition zurück und eine Reparatur ist nicht erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzugheck
- 2
- Tragkonstruktion
- 3
- Tragrahmen
- 3a
- oberer U-Schenkel
- 3b
- unterer U-Schenkel
- 3c
- U-Steg
- 4
- Fahrzeugkennzeichen
- 5
- Leuchtenträger
- 6
- Rückleuchte
- 7
- U-Profil
- 7a
- oberer U-Schenkel
- 7b
- unterer U-Schenkel
- 7c
- U-Steg
- 8
- Gewindeschraube
- 9
- Kontermutter
- 10
- Blindniet
- S
- Schwenkachse