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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person.
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Viele Krankheiten sind bereits während ihrer Inkubationszeit, also der Zeit, die zwischen der Infektion mit einem Krankheitserreger und dem Auftreten der ersten Symptome vergeht, übertragbar. Da während dieser Zeit die Infektion einer Person meist noch nicht zu erkennen ist, werden üblicherweise auch keine vorbeugenden Hygienemaßnahmen getroffen, um eine Ansteckung anderer Personen zu verhindern, wie beispielsweise ausreichend Abstand zu anderen Personen einzuhalten oder auf ein Händeschütteln zu verzichten. Insbesondere Krankheiten, die sich durch Tröpfcheninfektion, direkten Kontakt oder Schmierinfektion übertragen lassen können sich so rasch unbemerkt in einer Personengruppe ausbreiten.
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Bei der herkömmlichen Grippe ist eine infizierte Person bereits während der bis zu drei Tage andauernden Inkubationszeit ansteckend. Bei einer Erkältung kann eine Ansteckung auch während der zwei bis acht Tage andauernden Inkubationszeit erfolgen. Beim Coronavirus SARS-CoV-2, welcher die Krankheit Covid-19 auslösen kann, beträgt die Inkubationszeit zwei bis 14, im Mittel fünf bis sechs Tage.
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Eine frühzeitige Erkennung von Infektionen ist also wichtig, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.
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Die
WO 2016 037 091 A1 beschreibt ein Computerimplementiertes Verfahren und ein zugehöriges System zur Überwachung des Wohlbefindens einer Person durch Bereitstellung einer Brille, die mindestens einen Sensor zur Überwachung der Bewegung des Benutzers enthält. In verschiedenen Ausführungsformen empfängt das System Daten, die von dem mindestens einen Sensor erzeugt werden, verwendet die Daten, um die Bewegungen des Benutzers anhand der empfangenen Daten zu bestimmen, und vergleicht die Bewegungen des Benutzers mit zuvor festgelegten Bewegungsmustern des Benutzers. Wenn das System eine oder mehrere Inkonsistenzen zwischen den aktuellen Bewegungen des Benutzers im Vergleich zu den zuvor ermittelten Bewegungsmustern des Benutzers feststellt, kann das System den Benutzer oder einen Dritten über die festgestellte(n) Inkonsistenz(en) informieren. Das System kann in ähnlicher Weise die Einhaltung eines medizinischen Regimes durch den Benutzer überwachen und den Benutzer oder eine dritte Partei über die Einhaltung des Regimes durch den Benutzer benachrichtigen.
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In der
US 2014 316 220 A1 wird ein persönliches Gesundheitsüberwachungsgerät beschrieben, welches einen Speicher zum Sammeln und Speichern von Attributen eines Individuums und einen Prozessor zum Quantisieren jedes Attributs in einer solchen Weise, dass ein Normalbereich für dieses Attribut angezeigt wird, und zum Messen von Abweichungen von diesem Normalbereich enthält. Der Prozessor berechnet außerdem das Wohlbefinden des Individuums anhand der gemessenen Abweichungen. Die Ergebnisse werden angezeigt und zeigen das Wohlbefinden des Individuums an.
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Die
DE 10 2013 222 123 A1 beschreibt eine mobile Überwachungsvorrichtung für eine Körperfunktion eines Lebewesens, umfassend einen Erfassungsbereich, ein Befestigungselement, einen Sensor und eine Auswerteeinheit. Der Erfassungsbereich ist ausgebildet, um mindestens einen Analyten zu erfassen. Das Befestigungselement ist ausgebildet, um den Erfassungsbereich in Kontakt mit einer Körperoberfläche des zu überwachenden Lebewesens zu bringen. Der Sensor ist mit dem Erfassungsbereich gekoppelt, um den mindestens einen Analyten zu erhalten, und ausgebildet, um in Abhängigkeit von dem mindestens einen erhaltenen Analyten ein elektrisches Signal auszugeben. Die Auswerteeinheit ist ausgebildet, um auf Basis des elektrischen Signals des Sensors eine Information über den mindestens einen Analyten zu ermitteln.
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Schließlich werden in der
DE 11 2018 005 619 T5 eine Software, eine Gesundheitszustandsbestimmungsvorrichtung und ein Gesundheitszustandsbestimmungsverfahren bereitgestellt, die unter Berücksichtigung der individuellen Unterschiede der Subjekte Vitalparameter oder Tagesbedingungen widerspiegeln, um es den Subjekten zu ermöglichen, die intraindividuelle Variation mit hoher Genauigkeit zu erfassen und zur Gesundheitsversorgung der Subjekte oder zur Bereitstellung von medizinischer Versorgung für die Charakteristika jedes Individuums beizutragen.
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Bei allen bekannten Lösungen ist es jedoch nicht möglich, einen Infekt einer Person bereits während der Inkubationszeit zu erkennen, während derer noch keine von außen deutlich erkennbaren Symptome auftreten.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein System zur Verfügung zu stellen, mit welchen potentielle Infektionen einer Person frühzeitig erkannt und gemeldet werden können und welche die Person in ihren alltäglichen Belangen weder stören noch beeinflussen.
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Ein Verfahren zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person umfasst die Schritte
- - Erfassung der Körpertemperatur der Person,
- - Übermittlung der erfassten Körpertemperatur-Werte an eine Auswerteeinheit, und
- - Auswertung der Körpertemperatur-Werte durch die Auswerteeinheit,
wobei die Erfassung der Körpertemperatur mit einer Frequenz von wenigstens einer Messung aller 10 Minuten erfolgt.
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Es hat sich überaschenderweise gezeigt, dass die Körpertemperatur einer infizierten Person auch während der symptomfreien Inkubationszeit unbemerkt ansteigen kann. Eine regelmäßige Erfassung der Körpertemperatur bietet somit die Möglichkeit, Infektionen bereits vor dem Ausbruch der eigentlichen Krankheit zu erkennen und eine Ansteckung weiterer Personen zu vermeiden.
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Vorteilhafterweise erfolgt die Erfassung der Körpertemperatur dabei in sehr kurzen Zeitabständen, bevorzugt mit einer Frequenz von wenigstens einer Messung aller 10 Minuten. Insbesondere werden derartige Messungen in den Alltag der Person integriert und permanent durchgeführt, ohne die Person dabei zu beeinträchtigen oder zu stören. Dazu eignet sich insbesondere die Erfassung der Körpertemperatur durch eine unauffällig am Körper tragbare Vorrichtung wie beispielsweise ein Armband, einen Fitnesstracker, eine Uhr oder auch über in Kleidung wie Unterwäsche oder ähnliches integrierbare Sensoren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Erfassung der Körpertemperatur mit einer Frequenz von wenigstens einer Messung pro Minute.
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Durch derart engmaschige Messintervalle ist es möglich, Abweichungen von der üblichen Körpertemperatur der Person oder von vorgegebenen Werten rasch zu registrieren und zu melden, sodass die Person mit Maßnahmen reagieren kann.
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Vorzugsweise erfolgt die Messung der Körpertemperatur mit einer Genauigkeit von +/- 0,1 °C.
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Es kann vorgesehen sein, dass zur Durchführung des Verfahrens zwei oder mehr Temperatursensoren parallel verwendet werden. Dies erhöht die Genauigkeit des Verfahrens und ermöglicht es, für jeden Messzeitpunkt Durchschnittswerte zu ermitteln, die anschließend weiter analysiert werden können.
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Insbesondere wird zur Durchführung des Verfahrens wenigstens ein Hautsensor verwendet. Aus der erfassten Oberflächentemperatur der Person lassen sich Rückschlüsse auf die Körperkerntemperatur ziehen.
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Vorteilhafterweise erfolgt die Auswertung der Körpertemperatur-Werte auf einem Server.
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Insbesondere ist dadurch eine zentrale Erfassung der Körpertemperatur-Werte möglich. Es erfolgt vorzugsweise die komplette Auswertung auf dem Server. Ein Zugriff auf die Daten und die Ergebnisse der Analyse ist so vorteilhafterweise von diversen Endgeräten aus möglich. Eine Anzeige der Daten und/oder der Ergebnisse der Auswertung kann beispielsweise in einem Webbrowser oder über eine App erfolgen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Auswertung der Körpertemperatur-Werte mittels neuronaler Netze erfolgt.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass zur Auswertung der Körpertemperatur-Werte ein Auswertealgorithmus verwendet wird, welcher ein analytischer Algorithmus oder ein selbstlernender Algorithmus ist.
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Vorteilhafterweise kann eine Kombination der Ergebnisse mehrerer Algorithmen zu einer Infektionsvorhersage erfolgen.
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Es ist denkbar, dass zur Auswertung der Körpertemperatur-Werte eine Temperaturkurve erstellt wird.
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Insbesondere erfolgt zur Auswertung der Körpertemperatur-Werte ein Vergleich der erfassten Körpertemperatur-Werte mit zuvor ermittelten Standardwerten der Körpertemperatur der Person. Auf diese Weise kann ein „Normalzustand“ der Körpertemperatur einer Person ermittelt und festgelegt werden, von dem ein „abnormaler“ Zustand eindeutig differenziert werden kann.
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Es kann vorgesehen sein, dass zusätzlich zu der Körpertemperatur der Puls der Person und/oder der Sauerstoffgehalt des Blutes der Person und/oder ein Bewegungsmuster der Person und/oder der Blutdruck der Person und/oder die Atemfrequenz der Person und/oder der Hautwiderstand der Person und/oder der Zeitpunkt und/oder die Dauer von Schlafphasen und/oder der Schlafrhythmus der Person erfasst werden.
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Es ist denkbar, dass während der Dauer von Schlafphasen oder während Phasen erhöhter körperlicher Intensität, beispielsweise bei erfassten oder manuell angegebenen Sporteinheiten die Engmaschigkeit der Messintervalle verringert wird, also der Abstand zwischen den Messungen erhöht wird. Beispielsweise wäre es denkbar, die Messung der Körpertemperatur während der Dauer einer Sporteinheit für eine halbe Stunde oder einen manuell bestimmbaren Zeitraum zu unterbrechen.
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Weiterhin besteht auch ein Zusammenhang zwischen dem Puls und der Körpertemperatur einer Person. Ein leicht erhöhter Ruhepuls beispielsweise kann darauf hindeuten, dass der Körper einen Mehraufwand betreiben muss, um die Körpertemperatur im Normalbereich zu halten und kann somit ebenfalls mit einer Infektion einhergehen.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein System zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person, aufweisend
- - wenigstens einen Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur,
- - wenigstens eine Auswerteeinheit, an welche die von dem Sensor erfassten Daten übermittelt werden,
wobei der Sensor geeignet ist, die Körpertemperatur wenigstens ein mal aller 10 Minuten zu erfassen und an die Auswerteeinheit zu übertragen.
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Der wenigstens eine Sensor ist bevorzugt ein Hautsensor.
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Es kann vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße System zwei oder mehr Sensoren aufweist. Durch eine parallele Messung der zwei oder mehreren Sensoren wird die Genauigkeit erhöht und es bietet sich die Möglichkeit Durchschnittswerte der erfassten Körpertemperatur zu bilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems ist der Sensor geeignet die Körpertemperatur wenigstens ein mal pro Minute zu erfassen und an die Auswerteeinheit zu übertragen.
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Durch die Engmaschigkeit der Messintervalle mit Messungen alle 10, bevorzugt jede Minute werden Abweichungen der Körpertemperatur-Werte von einem „Normalzustand“ der Körpertemperatur der Person oder von vorgegebenen Normwerten zeitnah wahrgenommen.
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Vorteilhafterweise ist das System als ein am Handgelenk einer Person tragbares System ausgebildet. Infrage kommen beispielsweise eine Ausbildung als Uhr, Fitness-Watch oder als Armband.
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Alternativ kann das erfindungsgemäße System in der Kleidung einer Person, beispielsweise in Unterwäsche, Sportwäsche oder anderer Funktionswäsche integriert sein.
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Alternativ kann das erfindungsgemäße System an anderen Körperstellen, beispielsweise dem Fußgelenk oder der Hüfte, als dem Handgelenk getragen werden.
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Vorteilhafterweise ist es durch eine unauffällige Ausbildung des erfindungsgemäßen Systems (leicht, platzsparend, usw.) möglich, die Messungen in den Alltag der Person zu integrieren und permanent durchzuführen, ohne die Person dabei zu beeinträchtigen oder zu stören.
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Die Auswerteeinheit des erfindungsgemäßen Systems ist bevorzugt mit einem Server verbunden, auf welchem die Analyse der erfassten Körpertemperatur-Werte erfolgt. Die Auswerteeinheit kann beispielsweise ein Smartphone, ein Computer, ein Gateway oder ähnliches sein. Ein Zugriff auf die Daten und die Ergebnisse der Analyse ist vorteilhafterweise von diversen Endgeräten aus möglich. Eine Anzeige der Daten und/oder der Ergebnisse der Auswertung kann beispielsweise in einem Webbrowser oder über eine App erfolgen.
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Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit dazu geeignet, die Analyse der Körpertemperatur-Werte mittels neuronaler Netze durchzuführen. Dabei kann die Auswertung über einen analytischen Algorithmus oder einen selbstlernenden Algorithmus erfolgen.
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Die Auswerteeinheit erstellt bevorzugt eine Temperaturkurve aus den ermittelten Körpertemperatur-Werten und gleicht diese permanent mit zuvor ermittelten Standardwerten der Körpertemperatur der Person oder mit vorgegebenen Werten ab. Auf diese Weise werden Abweichungen von Standardwerten oder von vorgegebenen Werten zeitnah zu ihrem Auftreten ermittelt und können durch die Auswerteeinheit gemeldet werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße System weiterhin einen Beschleunigungssensor zur Erfassung eines Bewegungsmusters und/oder der Schlafphasen und/oder des Schlafrhythmus' der Person aufweist.
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Es ist denkbar, dass während der Dauer von Schlafphasen oder während Phasen erhöhter körperlicher Intensität, beispielsweise bei erfassten oder manuell angegebenen Sporteinheiten die Engmaschigkeit der Messintervalle verringert wird, also der Abstand zwischen den Messungen erhöht wird. Beispielsweise wäre es denkbar, die Messung der Körpertemperatur während der Dauer einer Sporteinheit für eine halbe Stunde oder einen manuell bestimmbaren Zeitraum zu unterbrechen.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße System weiterhin einen Herzfrequenzmesser und/oder einen Blutdruckmesser und/oder einen Sauerstoffsensor und/oder einen Atemfrequenzmesser und/oder einen Hautwiderstandsmesser und/oder ein Mittel zum Erfassen der Uhrzeit und/oder zum Erfassen beziehungsweise Anzeigen des Datums und/oder einen NFC-Chip aufweist.
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In einer Ausführungsform kann das erfindungsgemäße System weiterhin einen Bluetooth-Sender und/oder einen Bluetooth-Empfänger aufweisen.
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Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße System auch Mittel zur Lokalisation des Sensors auf, beispielsweise durch eine Erkennung der Zugehörigkeit zu Funkzellen oder ein integrierter GPS-Empfänger oder UWB-GPS-Empfänger.
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Es kann vorgesehen sein, dass das erfindungsgemäße System eine SOS-Taste zur einfachen Absendung eines Hilferufes aufweist.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass eine Abstandsmessung zwischen verschiedenen Personen erfolgt, die ein zu dem erfindungsgemäßen System gehöriges tragbares Mittel zum Erfassen der Körpertemperatur (beispielsweise eine Smartwatch) tragen. Im Falle eines Infektionsfalles ist dadurch eine Abfrage von Kontaktketten möglich und Quarantänemaßnahmen können dadurch deutlich kleiner ausfallen.
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Durch das Verfahren und das erfindungsgemäße System wird es vorteilhafterweise ermöglicht, die Körpertemperatur einer Person dauerhaft zu überwachen und Abweichungen von einem Normalzustand zeitnah zu erfassen und zu melden. Da eine Erhöhung der Körpertemperatur mit einer noch nicht entdeckten Infektion der Person einhergehen kann, kann die Person vorbeugende Maßnahmen treffen, wie etwa den Kontakt zu Mitmenschen zu minimieren. Hinweise auf eine mögliche Infektion sind durch das Verfahren und das erfindungsgemäße System deutlich vor dem Auftreten von Symptomen möglich. Es wird vorteilhafterweise eine Reduzierung der unbemerkten Ansteckungszeit ermöglicht und Infektionsketten werden unterbrochen. Auf diese Art wird vorteilhafterweise die Ausbreitung von Viren eingedämmt.
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Als besonders vorteilhaft kommen das Verfahren und das erfindungsgemäße System in Altenheimen, Pflegeheimen und in Einrichtungen für betreutes Wohnen, aber auch in Schulen und Universitäten oder an anderen Orten, an denen sich regelmäßig große Menschenmengen aufhalten, zur Anwendung. Beispielsweise wäre es denkbar, dass Pflegepersonal eine Warnmeldung erhält, wenn eine Person Kreislaufprobleme bekommt, wobei die Warnmeldung auch den Standort der Person umfassen kann. Denkbar sind ebenfalls eine Gesundheitsüberwachung bei Veranstaltungen oder eine Verhinderung von Ansteckung der Mitarbeiter in Industrie und Gewerbe.
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Bei einer Verwendung des erfindungsgemäßen Systems in Produktionsstätten und Industrie ist es weiterhin vorstellbar, dass über das am Körper getragene Gerät Meldungen beispielsweise über den Materialbedarf einer Maschine oder die Notwendigkeit von Eingaben in oder Aktionen an einer Maschine abgegeben werden. Es können zudem Rückmeldungen und Bestätigungen von Lagerentnahmen, Meldungen und Arbeitsschritten, ein automatisches Anmelden an Arbeitsplätzen oder an Maschinen mit dem integrierten NFCTag, eine Meldung an Kollegen oder Sicherheitsdienst, wenn ein Mitarbeiter gesundheitliche Probleme bekommt oder Hilfemeldungen über einen SOS-Knopf erfolgen.
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Auch eine Zutrittskontrolle für Räume und/oder Spinte ist denkbar.
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Beispielsweise kann die Erfindung auch einen normalen Alltag in der Corona-Pandemie gewährleisten. Es wird ermöglicht, einen Schulbetrieb wieder zu normalisieren, Veranstaltungen und Versammlungen wieder zu ermöglichen und die Sterblichkeitsrate zu verringern. Es ist denkbar, dass Kinder, Lehrer und Personal einen Fitnesstracker oder eine Smartwatch mit Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur regelmäßig tragen. Über ein Bluetooth Gateway oder ein Smart Device werden die Daten an einen deutschen Server übertragen, der sie auswertet und Infektionsrisiken erkennt. Dies kann dazu führen, dass sich an den Schulden überwiegend gesunde Menschen aufhalten, die sich wieder frei bewegen können.
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Im Gegensatz zu anderen Technologien, bei denen zu überprüfende Personen an einem Kontrollpunkt stehen müssen und ihre Temperatur- und Gesundheitsbedingungen beim Passieren bewertet werden, ermöglichen das Verfahren und das erfindungsgemäße System die Gesundheitsüberwachung von jedem Ort aus und zu jedem Zeitpunkt mit Echtzeitdaten. Gesundheitsstörungen werden zur weiteren und sofortigen Bearbeitung an die Plattform gesendet.
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Bei dem Verfahren und dem erfindungsgemäßen System werden Sensoren in medizinischer Qualität verwendet, um den Gesundheitszustand des Trägers zu überwachen und eine höhere Genauigkeit zu erzielen. Die Messgenauigkeit für die Körpertemperatur beträgt 0,1 ° C und bietet damit die beste Genauigkeit im Vergleich zu anderen Körpertemperaturmessgeräten auf dem Markt. Dies kann der Unterschied zwischen der erfolgreichen Früherkennung des Virus und der Fehlinterpretation von Symptomen sein.
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Zusätzlich zur Gesundheitsüberwachung bieten das Verfahren und das erfindungsgemäße System eine Vielzahl von Aktivitäts-Tracking-Funktionen, die von Schlaf, Gehen, Schritten, Laufen, Radfahren bis zum Training im Fitnessstudio reichen. Alle können beispielsweise über eine mobile App für Smartphones angezeigt werden. Das Gerät mit Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur kann verschiedene mobile Benachrichtigungen von eingehenden Texten, E-Mails, Telefonanrufen und mehr empfangen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und zugehörigen Figuren näher erläutert, ohne dabei auf diese beschränkt zu sein.
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Es zeigen:
- 1 Ablauf einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person;
- 2a eine Smartwatch als Teil eines erfindungsgemäßen Systems zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person;
- 2b einen Fitnesstracker als Teil eines erfindungsgemäßen Systems zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person; und
- 3 eine schematische Darstellung von zwei möglichen Ausführungsformen des Verfahrens.
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In 1 ist schematisch ein beispielhafter Ablauf einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person dargestellt. Zunächst werden die Körpertemperatur-Werte einer Person mittels eines Fitnesstrackers 1 oder einer Smartwatch 1 mit einem Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur einer Person erfasst. Die Erfassung erfolgt dabei bis zu 1440 mal am Tag. Die erfassten Werte werden anschließend an einen externen Anbieter 3 oder an ein Heimnetzwerk 4 übertragen 2.1. Die Werte werden weiter an eine Auswerteeinheit 5, beispielsweise einen Server übertragen 2.2. Auf dem Server beziehungsweise der Auswerteeinheit 5 können die Daten gespeichert werden. Anschließend erfolgt die Auswertung 6 der Daten. Die Auswertung 6 kann dabei mittels KI (Künstlicher Intelligenz) oder über adaptive Algorithmen erfolgen und auch im Bezug auf Big Data durchgeführt werden. Im Anschluss erfolgt eine Visualisierung 7 für den Nutzer. Dabei können sowohl erfasste Grunddaten, als auch Ergebnisse der Analyse 6 visualisiert werden. Die Visualisierung 7 kann beispielsweise auf einem Smartphone, in einem Webbrowser oder direkt auf dem Fitnesstracker 1 oder der Smartwatch 1 mit Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur erfolgen. Es kann vorgesehen sein, dass lediglich bei einer Überschreitung vorbestimmter oder den Normalzustand definierende Grenzwerte eine Meldung beziehungsweise Visualisierung erfolgt. Beispielsweise ist auch eine Meldung über einen Vibrationsalarm denkbar.
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Die 2a und 2b zeigen beispielhafte eine Smartwatch (2a) und einen Fitnesstracker (2b) jeweils als Teil eines erfindungsgemäßen Systems zur Erfassung des Gesundheitszustandes einer Person. Die Smartwatch beziehungsweise der Fitnesstracker können einen Bildschirm beziehungsweise ein Anzeigeelement zur Anzeige verschiedenster Parameter aufweisen, beispielsweise Datum, Tageszeit, Puls der Person, Körpertemperatur der Person, Blutdruck der Person, Hautwiderstand der Person, Atemfrequenz der Person, Bewegungsmuster, Schrittzahl, verbrannte Kalorien, Schlafrhythmus oder sonstige. Erfindungsgemäß weisen die Smartwatch beziehungsweise der Fitnesstracker wenigstens einen in den 2a und 2b nicht dargestellten Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur einer Person auf. Die erfassten Körpertemperatur-Werte werden wenigstens ein mal aller 10 Minuten, bevorzugt wenigstens ein mal pro Minute an eine Auswerteeinheit übertragen, wo sie gespeichert und/oder analysiert werden. Die Smartwatch beziehungsweise der Fitnesstracker können weiterhin einen Beschleunigungssensor zur Erfassung eines Bewegungsmusters und/oder der Schlafphasen und/oder des Schlafrhythmus' der Person aufweisen. Ebenso können sie einen Herzfrequenzmesser und/oder einen Sauerstoffsensor und/oder einen Blutdruckmesser und/oder einen Atemfrequenzsensor und/oder einen Hautwiderstandssensor und/oder ein Mittel zum Erfassen der Uhrzeit und/oder einen Bluetooth-Sender und/oder einen Bluetooth-Empfänger aufweisen.
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3 zeigt eine schematische Darstellung von zwei möglichen Ausführungsformen des Verfahrens.
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Geräte wie beispielsweise ein Fitnesstracker oder eine Smartwatch 1 mit Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur werden über das Smart Bluetooth Gateway 8 oder Smartphone 9 mit der Überwachungsplattform (der Central Monitoring Workstation 10) verbunden. Ein benutzerfreundliches und intuitive Dashboard bietet einen Überblick über alle angeschlossenen Geräte, den Verbindungsstatus, Echtzeitalarme und -Berichte, eine Community-Integritätsanalyse und den Standort des Geräts in Echtzeit. Folgende Alarme werden erfasst: Panik oder SOS; abnormale Temperatur; abnormale Herzfrequenz und Blutdruck; Gerät nicht getragen; Batterie des Geräts schwach. Die Plattform überwacht nicht nur den Gesundheitszustand und die Aktivitäten des Benutzers, sondern sendet auch Alarme per E-Mail und SMS an Ihren Systemadministrator.
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Alle Benutzerdaten sind vollständig gesichert, entweder über die Cloud oder eine lokale Lösung. In 3 sind dabei auf der linken Seite die lokale Lösung und auf der rechten Seite die Cloud-basierte Lösung dargestellt. Dabei erfolgt bei der lokalen Lösung die Datenübertragung (sowie Speicherung und Auswertung) auf einen lokalen Server 5.1, während bei der Cloud-basierten Lösung die Datenübertragung (sowie Speicherung und Auswertung) auf einen Cloud-Server 5.2 erfolgt.
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Bei der lokalen Lösung (3 links) erfolgt die Bereitstellung auf der vor Ort bestehenden IT-Infrastruktur und alle Geräte sind mit dem vom Kunden bereitgestellten System verbunden. Das System ist skalierbar. Geräte können an verschiedenen Standorten bereitgestellt und über das Kunden-Intranet mit der Plattform verbunden werden. Diese Option eignet sich beispielsweise für Regierungsstellen oder Unternehmen, die hohen Datenschutzrichtlinien unterliegen und über eine ausreichende Infrastruktur verfügen, um das System vor Ort zu betreiben.
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Für die Cloud-basierte Lösung (3 rechts) sind alle Geräte mit einer Cloud verbunden. Der Client-Administrator benötigt nur das Internet, um auf die Cloud-Plattform zuzugreifen und die Geräte zu überwachen und zu verwalten.
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Die Cloud-basierte Lösung ermöglicht die Verbindung von überall, solange eine Internetverbindung besteht. Die Geräte 1 stellen entweder über das Smart-Bluetooth-Gateway 8 oder das Smartphone 9 eine Verbindung zur Cloud her. Diese Lösung eignet sich insbesondere für Einzelpersonen und Organisationen, die möglicherweise nicht über genügend Infrastruktur verfügen, um das System vor Ort zu hosten.
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Die erfindungsgemäße Lösung unterstützt verschiedene Arten und Ebenen der Integration in Drittsysteme, abhängig von den spezifischen Benutzeranwendungen. Die Technologie kann sowohl in stationären als auch in mobilen Anwendungen eingesetzt werden. Durch die Verwendung des mobilen Bluetooth-Gateways 8 können Geräte 1 eine Verbindung herstellen und Echtzeit-Aktivitäts- und Alarmdaten, einschließlich des Benutzerstandorts, senden.
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Auf diese Weise kann der Plattformmanager bei gesundheitlichen Notfällen sofort Hilfe an den genauen Ort des Healthwatch-Trägers senden. Mittels einer in einigen Ausführungsformen integrierten NFC-Technologie kann das Gerät 1 in verschiedene Organisationsanwendungen von Krankenhäusern, Schulen, Flughäfen, Pflegeheimen und vielen anderen Geschäftsumgebungen integriert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fitnesstracker/Smartwatch mit Sensor zur Erfassung der Körpertemperatur
- 2.1
- Übertragung der erfassten Werte an einen externen Anbieter oder ein Heimnetzwerk
- 2.2
- Übertragung der erfassten Werte an eine Auswerteeinheit
- 3
- Externer Anbieter
- 4
- Heimnetzwerk
- 5
- Auswerteeinheit
- 5.1
- Lokaler Server
- 5.2
- Cloud-Server
- 6
- Auswertung
- 7
- Visualisierung
- 8
- Bluetooth Gateway
- 9
- Smart Device
- 10
- Central Monitoring Workstation
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2016037091 A1 [0005]
- US 2014316220 A1 [0006]
- DE 102013222123 A1 [0007]
- DE 112018005619 T5 [0008]