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Die Erfindung betrifft eine selbsthemmende Kupplungseinrichtung für eine Linearantriebvorrichtung, eine Linearantriebsvorrichtung mit einer solchen Kupplungseinrichtung und ein Möbelstück mit einer solchen Linearantriebsvorrichtung.
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Viele moderne Möbel sind motorisch verstellbar. Dies ermöglicht es die Möbel an unterschiedliche Nutzer oder Verwendungsmöglichkeiten anzupassen. Beispiele für solche Möbel sind höhenverstellbare Tische oder Stühle oder verstellbare Betten oder Liegen.
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Die Möbel sind dazu mit einer Linearantriebvorrichtung, insbesondere Stellantrieb ausgestattet, der einen oder mehrere Antriebszüge umfassen kann. Der Linearantriebe ist hierfür bevorzugt selbsthemmend. Wird das Möbel mittels dem Linearantrieb in eine bestimmte Position gefahren, soll diese Position gehalten werden, wenn der Motor des Antriebs abgestellt wird und kein Drehmoment mehr überträgt. Hier eignen sich selbsthemmende Linearantriebe.
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Dazu kann der Linearantrieb mit einer Schlingfeder versehen sein, die in einer Drehrichtung des Antriebselements als Kupplungskomponenten zum Beispiel zum Hochfahren einer Tischplatte, eine freie Rotation einer durch den Motor angetriebenen Spindel zulässt. Eine Drehung der Spindel in die entgegengesetzte Richtung wird jedoch durch ein Auseinanderdrücken der Schlingfeder verhindert, die dabei mit einer Reibungsfläche einer Bremshülse in Kontakt kommt.
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Aus
EP 1 186 800 A1 ist ein Linearantrieb mit einer selbsthemmenden Klauenkupplung bekannt. Dabei wird eine Schlingfeder durch eine Klaue der abtriebsseitigen Hälfte Klauenkupplung bei einer Rotation in eine Rotationsrichtung gehemmt.
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Nachteilig dabei ist, dass die Klauenkupplung aufwendig zu montieren ist und die Schlingfeder ungewollt mit den Klauen der Kupplung oder einer Bremshülse, gegen die die Klauenkupplung für die Hemmung gepresst wird, in Kontakt kommt. Dies kann zu Geräuschemissionen und Verschleiß führen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden, zumindest aber zu reduzieren. Insbesondere soll eine Kupplungseinrichtung bereitgestellt werden, die geräusch- und verschleißarm funktioniert und einfach zu montieren ist.
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Die Aufgabe wird durch eine Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1, einen Linearantrieb nach Anspruch 13 und ein Möbelstück nach Anspruch 17 gelöst.
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Eine erfindungsgemäße selbsthemmende Kupplungseinrichtung ist für eine Linearantriebsvorrichtung, insbesondere einen linearen Stellantrieb, insbesondere für Möbel, insbesondere Steh-Sitz-Tische, ausgelegt.
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Die Kupplungseinrichtung weist als Kupplungskomponenten ein ein antriebsseitiges Kopplungsmittel umfassendes Antriebselement, ein mit dem Antriebselement zur Übertragung einer Rotationsbewegung kuppelbaren und ein abtriebsseitiges Kopplungsmittel umfassendes Abtriebselement, ein feststehendes Reibungselement und eine Schlingfeder auf, die mit dem Abtriebselement in einer Mitnahmeverbindung steht, sodass sie zur Selbsthemmung in einer Rotationsrichtung gegen das feststehende Reibungselement der Kupplungseinrichtung pressbar ist.
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Dabei weist die Kupplungseinrichtung ein Radiallager auf, mittels dem zumindest eine der Kupplungskomponenten in dem Kupplungsgehäuse radial gelagert ist und die übrigen Kupplungskomponenten durch zwei an zwei gegenüberliegenden Enden des Kupplungsgehäuses angeordnete Axialsicherungselemente in einer axialen Richtung in dem Kupplungsgehäuse fixiert sind.
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Durch die Axialsicherungselemente ist die Kupplungseinrichtung einfach vormontierbar und lässt sich z. B. in ein Möbelstück beziehungsweise eine Linearantriebsvorrichtung einfach einbauen oder austauschen. Das Radiallager ermöglicht ferner eine kompakte Bauform und einen geräusch- und verschleißarmen Betrieb.
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Die Kupplungseinrichtung kann z. B. eine Klauenkupplung sein. Entsprechend können das Antriebselement und das Abtriebselement jeweils zumindest eine Klaue ausbilden, um durch ein Verzahnen der Klauen zur Übertragung einer Rotation rotatorisch formschlüssig kuppelbar zu sein.
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Das Reibungselement kann eine zylindrische Wand sein. Insbesondere kann das Reibungselement von einer Innenwand des Kupplungsgehäuses gebildet sein. Bevorzugt ist das Reibungselement durch die innere Mantelfläche des zylindrischen Kupplungsgehäuses gebildet. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauform. Alternativ kann auch eine Innenwand einer in das Kupplungsgehäuse eingesetzten Bremshülse das Reibungselement bilden.
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Das Kupplungsgehäuse kann eine zylinderförmige Mantelfläche und einen sich von der Mantelfläche an einem Ende des Kupplungsgehäuses nach innen erstreckenden umlaufenden Anschlag umfassen, der ein erstes der beiden Axialsicherungselemente ausbildet.
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Ein zweites der beiden Axialsicherungselemente kann eine Sicherungsscheibe, insbesondere eine Sicherungsscheibe mit Fixiervorsprüngen sein. Die Fixiervorsprünge können gegen eine Innenfläche des Kupplungsgehäuses anliegen, um die Sicherungsscheibe in einer axialen Richtung zu fixieren.
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Eine solche Sicherungsscheibe ermöglicht eine besonders einfache und sichere Vormontage.
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Die Sicherungsscheibe kann eine Tellerfeder sein. Die Tellerfeder kann die übrigen Kupplungskomponenten mit einer axialen Anpresskraft gegen das erste Axialsicherungselement pressen. Dadurch wird in der vormontierten Kupplungseinrichtung Spiel in der axialen Richtung vermieden. Dies reduziert den Verschleiß und die Geräusche im Betrieb.
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Die Kupplungseinrichtung kann ferner ein ringförmiges Spindelsicherungselement zum axialen Fixieren einer Spindel umfassen, die mit dem Abtriebselement über das abtriebsseitige Kopplungsmittel rotatorisch koppelbar ist.
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Das Spindelsicherungselement kann von einem Innenumfang nach innen weisende und der axialen Richtung, in die es die Spindel fixiert, entgegengeneigte Zähne aufweisen, die in einem gekoppelten Zustand des Abtriebselements in Kontakt mit der Spindel stehen. Das Spindelsicherungselement ist bevorzugt zwischen dem Abtriebselement und dem Antriebselement angeordnet. Dazu kann z. B. eine dem Abtriebselement zugewandte Spindelaussparung in Antriebselement vorgesehen sein, in die in einem montierten Zustand ein durch das Spindelsicherungselement ragendes Ende der Spindel aufgenommen ist.
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Das Radiallager kann z. B. ein Kugellager, ein Rillenkugellager, ein Zylinderrollenlager oder ein Wälzlager sein.
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Das antriebsseitige Kopplungsmittel kann z. B. ein Kopplungszapfen sein.
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Das abtriebsseitige Kopplungsmittel kann eine Aufnahme sein, die geeignet ist, einen Kopplungszapfen der Spindel aufzunehmen.
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Ferner umfasst eine erfindungsgemäße Linearantriebsvorrichtung zum Verstellen eines Möbelstücks eine Antriebseinheit, eine Spindel, mittels der ein erstes Teleskopelement und ein zweites Teleskopelement entlang einer axialen Richtung zueinander bewegbar sind, und eine die Spindel zum Übertragen einer Rotation mit der Antriebseinheit verbindende Kupplungseinrichtung.
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Bevorzugt ist die Linearantriebsvorrichtung ein Stellantrieb.
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Die Antriebseinheit kann einen elektrischen Motor umfassen.
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Ferner kann die Linearantriebsvorrichtung, insbesondere die Antriebseinheit, ein drehzahlreduzierendes Getriebe umfassen. Bevorzugt ist das Getriebe zwischen dem elektrischen Motor und der Spindel angeordnet.
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Weiterhin erfindungsgemäß ist ein Möbelstück mit zumindest einer vorstehend beschriebenen Linearantriebsvorrichtung.
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Das Möbelstück kann zum Beispiel ein Tisch, insbesondere ein Sitz-Steh-Tisch sein, bei dem eine Tischplatte zwischen einer Position, in der ein Nutzer bequem im Sitzen arbeiten kann, und einer Position, in der er bequem im Stehen arbeiten kann, mittels der Linearantriebsvorrichtung verfahrbar ist. Dabei können sich z. B. ein oder mehrere Antriebszüge der Linearantriebsvorrichtung auf ein oder mehrere Tischstützen/ Tischbeine verteilen.
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Im Folgenden werden beispielhaft bevorzugte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung und einer Linearantriebsvorrichtung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
- 1a eine perspektivische Ansicht einer Einbausäule für ein Möbel mit einer Linearantriebsvorrichtung gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 1b eine Seitenansicht der Einbausäule aus 1a;
- 2a eine seitliche Explosionsdarstellung einer Linearantriebsvorrichtung gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 2b eine perspektivische Detailansicht der Linearantriebsvorrichtung aus 2a;
- 3 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Kupplungseinrichtung gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 4a eine perspektivische Darstellung einzelner Komponenten der Kupplungseinrichtung aus 3;
- 4b eine perspektivische Darstellung der Komponenten aus 4a in einem zusammengesetzten Zustand;
- 5a eine Seitenansicht der Kupplungseinrichtung aus 3;
- 5b eine perspektivische Ansicht der Kupplungseinrichtung aus 5a;
- 5c eine Querschnittsansicht der Kupplungseinrichtung aus 5a;
- 5d eine weitere zu der Querschnittsansicht aus 5c um einen Winkel von 90° verdrehte Querschnittsansicht der Kupplungseinrichtung aus 5a;
- 6a eine schematische Darstellung der Rotationsübertragung mittels der Kupplungseinrichtung aus 3 und
- 6b eine schematische Darstellung einer Selbsthemmungsfunktion der Kupplungseinrichtung aus 6a.
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Im Bereich von Möbeln, insbesondere Büro- und Wohnmöbeln, haben sich flexibel verstellbare Möbel etabliert. Dabei werden häufig elektrisch oder manuell angetriebene Linearantriebe verwendet, die gängiger Weise Stellantriebe sind. Mit solchen Stellantrieben können zum Beispiel Tische oder Betten in ihrer Höhe verstellt oder Betten oder Liegen für unterschiedliche Liegepositionen verstellt werden.
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1a und 1b zeigen eine Einbausäule 2 eines Tisches, die als Tischbein fungiert. Der Tisch kann zum Beispiel als Steh-Sitz-Tisch genutzt werden. Dafür ist eine nicht dargestellte Tischplatte zwischen einer hohen Position, in der ein Nutzer an dem Tisch bequem im Stehen arbeiten kann, und einer Sitzposition, in der ein Nutzer in bequem im Sitzen arbeiten kann, mittels einer in der Einbausäule 2 integrierten Linearantriebsvorrichtung, verstellbar. Bevorzugt sind die einstellbaren Positionen der Tischplatte kontinuierlich, um unterschiedlich großen Nutzern ein Arbeiten an dem Tisch zu ermöglichen oder unterschiedliche Sitzmöbel mit dem Tisch verwenden zu können.
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Zum Verstellen der Höhe der Tischplatte weist die Einbausäule 2 eine Teleskopsäule auf, die innerhalb von zwei entlang einer Längsachse ineinandergeschobenen Verkleidungselementen 4a, 4b verläuft. Das erste Verkleidungselement 4a ist an einem ersten Teleskopelement 34a (2a) der Teleskopsäule 18 befestigt und bewegt sich mit diesem, wenn das erste Teleskopelement in Bezug auf ein auf dem Boden aufstehendes zweites Teleskopelement 34b, an dem das zweite Verkleidungselement 4b befestigt ist, bewegt wird. Das erste Verkleidungselement 4a hat dazu geringere Querschnittsmaße als das zweite Verkleidungselement 4b und ist in dieses eingeschoben. Bei einer Verlängerung der Teleskopsäule wird das erste Verkleidungselement 4a abschnittsweise aus dem zweiten Verkleidungselement 4b heraus bewegt.
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Die 1a und 1b zeigen den Zustand der maximalen Überschneidung, also der niedrigsten, möglichen Position der Tischplatte.
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Angrenzend an das erste Verkleidungselement 4a ist ein Tragelement 6 befestigt. An dem Tragelement 6 kann die Tischplatte befestigt werden. Das Tragelement 6 wird von einem Antriebsgehäuse 8 ausgebildet, in dem eine Antriebseinheit mit einem Elektromotor zum Antreiben einer Spindel der Teleskopsäule anordnet ist. Dazu weist das Antriebsgehäuse 8 einen Anschluss 10 auf, der als direkter Anschluss des Elektromotors an einer stationären Stromquelle oder zum Aufladen eines integrierten Energiespeichers, zum Beispiel eines Akkus oder einer Batterie, dienen kann.
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In der Einbausäule 1 ist eine Linearantriebsvorrichtung gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verbaut. Eine Ausführungsform einer solchen Linearantriebsvorrichtung 12 ist in den 2a und 2b dargestellt. Die Linearantriebsvorrichtung 12 weist eine Antriebseinheit 14, eine Kupplungseinrichtung 16 und eine Teleskopsäule 18 auf.
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Sowohl die Antriebseinheit 14, die Kupplungseinrichtung 16 als auch die Teleskopsäule 18 können zu geschlossenen Bauteilen vormontiert werden und über ein einfaches Kopplungssystem miteinander verbunden werden. Dazu weist die Kupplungseinrichtung ein antriebsseitiges Kopplungsmittel 20 und ein abtriebsseitiges Kopplungsmittel 22 auf. Das antriebsseitige Kopplungsmittel 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Kopplungszapfen ausgeführt und das abtriebsseitige Kopplungsmittel 22 ist als Kopplungsaufnahme ausgebildet. Dies ermöglicht eine besonders einfache, leicht zu montierende und kompakte Bauform.
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Das antriebsseitige Kopplungsmittel 20 der Kupplungseinrichtung 16 ist zur Übertragung einer Rotation beziehungsweise eines Drehmoments in einem montierten Zustand mit einem korrespondierenden Kopplungsmittel 24 der Antriebseinheit 14 gekoppelt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kopplungsmittel 24 der Antriebseinheit 14 eine Kopplungsaufnahme, in der der Kopplungszapfen 20 der Kupplungseinrichtung 16 rotatorisch formschlüssig aufgenommen ist.
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Um die Kupplungseinrichtung 16 in einer axialen Richtung an der Antriebseinheit zu befestigen, kann die Kupplungseinheit 16 ferner einen Befestigungsflansch 26 aufweisen. Mittels des Befestigungsflansches 26 ist die Kupplungseinrichtung 16 an korrespondierenden Befestigungsmitteln 28 der Antriebseinheit 14 befestigbar, bevorzugt verschraubbar. Die Befestigungsmittel 28 können Gewindebohrungen sein.
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Das abtriebsseitige Kopplungsmittel 22 der Kupplungseinrichtung 16 ist in einem montierten Zustand mit einem korrespondierenden Kopplungsmittel 30 einer Spindel 32 gekoppelt, um eine Rotation beziehungsweise ein Drehmoment übertragen zu können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Kopplungsmittel 30 der Spindel 32 ein Kopplungszapfen, in dem die abtriebsseitige Kopplungsaufnahme 22 der Kupplungseinrichtung 16 zur Kopplung der Kupplungseinrichtung 16 mit der Spindel 32 aufgenommen ist.
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Die Kopplungszapfen 20, 30 und die Kopplungsaufnahmen 22, 24 sind in diesem Beispiel im Querschnitt jeweils sechseckige Polygone. Es ist aber auch möglich, dass die Kopplungsaufnahmen und -aussparungen andere Querschnittsformen aufweisen, die eine formschlüssige Kopplung zum Übertragen eines Drehmoments ermöglichen.
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Die Teleskopsäule 18 umfasst ein erstes und ein zweites Teleskopelemente 34a, 34b, die zumindest abschnittsweise entlang ihrer Längsrichtung, die entlang der axialen Richtung verläuft, ineinandergeschoben sind. Zum Verstellen der Länge der Teleskopsäule 18 werden die beiden Teleskopelemente 34a, 34b mittels der antreibbaren Spindel 32 entlang deren Längsachse translatorisch, relativ zueinander bewegt. Im dargestellten Fall ist das erste, obere Teleskopelement 34a außenliegend und das zweite, untere Teleskopelement 34b darin eingeschoben.
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Die Antriebseinheit 14 umfasst einen elektrischen Motor 36, das Kopplungsmittel 24 und ein zwischen dem Motor 36 und dem Kopplungsmittel 24 angeordnetes Getriebe 38, um eine Antriebsdrehzahl herunter zu übersetzen und deren Richtung zu ändern.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Rotationsachse des Motors 36 orthogonal der Rotationsachse der Kupplungseinrichtung 16 und der Spindel. Das vom Motor 36 breitgestellte Drehmoment um eine horizontale Rotationsachse wird zum Getriebe 38 übertragen, mittels dem die Drehzahl reduziert wird und die Richtung um einen Winkel von 90° umgelenkt wird. Die Kupplungseinrichtung 16 überträgt das resultierende Drehmoment um eine vertikale Rotationsachse auf die Spindel 32, die die beiden Teleskopelemente 34a, 34b relativ zueinander bewegt.
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Die Kupplungseinrichtung 16 ist dabei eine selbsthemmende Kupplungseinrichtung. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Kupplungseinrichtung 16 ist beispielhaft in den 3 bis 6b dargestellt.
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Die Kupplungseinrichtung 16 umfasst ein Kupplungsgehäuse 40, in dem die übrigen Komponenten der Kupplungseinrichtung angeordnet sind.
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Das Kupplungsgehäuse 40 hat dabei im Wesentlichen die Form eines Hohlzylinders und bildet umlaufend den Befestigungsflansch 26 aus. Entlang des oberen Endes formt das Kupplungsgehäuse 40 einen sich von der Zylinderwand umlaufend nach innen erstreckenden Anschlag 42 aus. Der Anschlag 42 dient in diesem Beispiel als ein erstes Axialsicherungselement, das die übrigen Komponenten in einer ersten axialen Richtung fixiert. In der gegenläufigen axialen Richtung sind die übrigen Komponenten durch ein zweites Axialsicherungselement fixiert. Das zweite Axialsicherungselement ist in diesem Beispiel eine Sicherungsscheibe 44 mit in Umfangsrichtung nach außen weisenden Fixiervorsprüngen 46. Die Fixiervorsprünge 46 sind in einem montierten Zustand gegen eine innere Fläche des Kupplungsgehäuses 40 gedrückt und bilden durch die Anpresskraft in axialer Richtung eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Kupplungsgehäuse 40.
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Die Fixiervorsprünge 46 sind nach unten geneigt. Dies bietet den Vorteil, dass die Sicherungsscheibe 44 besser in der axialen Richtung gegen ein Herausfallen nach unten gesichert ist und als Tellerfeder einsetzbar ist, um eine axiale Anpresskraft auf die übrigen Komponenten auszuüben.
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Die übrigen Komponenten der Kupplungseinrichtung 16 umfassen eine Schlingfeder 50, ein Antriebselement 52, ein Spindelsicherungselement 54 und ein Abtriebselement 56.
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Wie zum Beispiel in 4a und 4b dargestellt, weist das Antriebselement 52 zwei erste Klauen 58 und das Abtriebselement 56 zwei zweite Klauen 60 auf, die in einem gekuppelten Zustand zur Übertragung eines Drehmoments miteinander verzahnt sind. Eine solche Kupplungsform ist als Klauenkupplung bekannt. Die ersten Klauen 58 des Antriebselements 52 erstrecken sich dabei von einem im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper 62 radial nach außen. Die zweiten Klauen 60 des Abtriebselements 56 erstrecken sich von einem im Wesentlichen plattenförmigen Grundkörper 64 entlang der axialen Richtung nach oben und umgreifen den zylindrischen Grundkörper 62 des Antriebselements 52 in einem gekoppelten Zustand teilweise.
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Die Schlingfeder 50 ist um die Klauen 58, 60 herum angeordnet und weist an einem Ende einen Mitnahmeanschlag 66 auf, der zum Auslösen der Hemmung von einer der zweiten Klauen 60 des Abtriebselements 56 mitgenommen wird.
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Wie zum Beispiel in 6a dargestellt, ermöglicht eine solche Anordnung, dass in einer ersten Rotationsrichtung 68 die Schlingfeder 50 zusammengezogen wird und so einen Freigabedurchmesser aufweist, bei dem die Schlingfeder keinen Kontakt zu der inneren Mantelfläche des Kupplungsgehäuses 40 hat. Dies geschieht zum Beispiel, wenn die Spindel 32 angetrieben wird, um die Tischplatte anzuheben.
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Stoppt der Motor und das Antriebselement 52 kommt zum Stillstand, soll verhindert werden, dass die Tischplatte sich auf Grund der Schwerkraft wieder absenkt, wenn die Antriebseinheit nicht selbsthemmend ist. Das Abtriebselement 52 beginnt dabei sich in eine zweite, entgegengesetzte Rotationsrichtung 70 zu drehen. Dadurch kommt der Mitnahmeanschlag 66 mit einer der zweiten Klauen 60 in Kontakt. Dadurch wird Schlingfeder 50 auf einen Hemmdurchmesser aufgeweitet und gegen die innere Mantelfläche des Kupplungsgehäuses 40 gedrückt, sodass eine Bremskraft aufgrund einer Friktion zwischen der Schlingfeder 50 und dem Kupplungsgehäuse 40 entsteht.
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Wie breit ein Spalt zwischen einer Außenseite der Klauen 58, 60 und der inneren Seite Kupplungsgehäuses 40 ist, in dem die Schlingfeder 50 angeordnet ist, damit die Selbsthemmung funktioniert, hängt von dem Abstand der ersten zu den zweiten Klauen 58, 60 ab. Häufig bleibt entsprechend nur wenig Spiel zwischen der Schlingfeder 50 und den Klauen 58, 60, wenn die Schlingfeder 50 den Freilaufdurchmesser aufweist, und zwischen der Schlingfeder 50 und dem Kupplungsgehäuse 40, wenn sich die Schlingfeder 50 den Hemmdurchmesser aufweist. Dadurch kann es zu ungewolltem Kontakt zwischen der Schlingfeder 50 und den Klauen 58, 60 oder Schlingfeder 50 und Kupplungsgehäuse 40 kommen.
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Um dies zu verhindern, weist die Kupplungseinrichtung 16 ein Radiallager 48 auf. Das Radiallager 48 kann zum Beispiel ein Kugellager, ein Rillenkugellager, ein Kegelrollenlager, ein Wälzlager oder ein Zylinderrollenlager sein.
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Das Radiallager 48 lagert zumindest eine der übrigen Kupplungskomponenten gegenüber dem Kupplungsgehäuse 40 in radialer Richtung. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Antriebselement 52 mittels des Radiallagers 48 gelagert. Das Radiallager 48 ist dazu in der axialen Richtung zwischen den ersten Klauen 58 des Antriebselements 52 und dem umlaufenden Anschlag 42 des Kupplungsgehäuses 40 angeordnet.
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Die Spindel 32 beziehungsweise das Kopplungsmittel 30 der Spindel 32 ist in dem montierten Zustand von unten durch die Kopplungsaufnahme 22 des Abtriebselements 56 bis in eine Spindelaussparung 72 des Antriebselements 56 geführt. In der Spindelaufnahme 72 des Antriebselements 52 kann die Spindel 32 frei rotieren. Zwischen dem Antriebselement 52 und dem Abtriebselement 56 ist das Spindelsicherungselement 54 angeordnet, um die einführte Spindel 32 in der axialen Richtung in der Kupplungseinrichtung 16 zu fixieren.
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Das Spindelsicherungselement 54 ist in diesem Beispiel ein Sicherungsring mit in radialer Richtung nach innen weisenden Zähnen 74. Die Zähne 74 stehen in einem montierten Zustand in Kontakt mit der Spindel 32 und werden gegen diese gepresst. Durch eine Neigung der Zähne 74 nach oben, entgegen einer möglichen axialen Auszugsrichtung der Spindel 32 wird die Wirksamkeit des Spindelsicherungselements 54 zusätzlich erhöht.
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Sowohl in der Spindel 32 als auch in der Mantelfläche des Kupplungsgehäuses 40 können Nuten vorgesehen sein, in die die Fixierzagen 46 des Axialsicherungsringes 44 und/oder die Zähne 74 des Spindelsicherungselements 54 eingreifen können, um eine zusätzliche axiale Fixierung zu gewährleisten.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in den beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Einbausäule
- 4a
- erstes Verkleidungselement
- 4b
- zweites Verkleidungselement
- 8
- Antriebsgehäuse
- 10
- Anschluss
- 12
- Linearantriebsvorrichtung
- 14
- Antriebseinheit
- 16
- Kupplungseinrichtung
- 18
- Teleskopsäule
- 20
- antriebsseitiges Kopplungsmittel
- 22
- abtriebsseitges Kopplungsmittel
- 24
- Kopplungsmittel der Antriebseinheit
- 26
- Befestigungsflansch
- 28
- Befestigungsmittel
- 30
- Kopplungsmittel der Spindel
- 32
- Spindel
- 34a
- erstes Teleskopelement
- 34b
- zweites Teleskopelement
- 36
- Motor
- 38
- Getriebe
- 40
- Kupplungsgehäuse
- 42
- Anschlag
- 44
- Sicherungsscheibe
- 46
- Fixiervorsprünge
- 48
- Radiallager
- 50
- Schlingfeder
- 52
- Antriebselement
- 54
- Spindelsicherungselement
- 56
- Abtriebselement
- 58
- erste Klaue
- 60
- zweite Klaue
- 62
- zylindrischer Grundkörper
- 64
- plattenförmiger Grundkörper
- 66
- Mitnahmeanschlag
- 68
- erste Rotationsrichtung
- 70
- zweite Rotationsrichtung
- 72
- Spindelaussparung
- 74
- Zähne
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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