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Die Erfindung betrifft ein Bodenbelagselement für Tierstallungen sowie einen Bodenbelag für Tierstallungen.
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Das Bedecken des Rohbodens von Tierstallungen mit Einstreu zur Aufnahme von Tierexkrementen ist seit langem bekannt. Diese Vorgehensweise hat jedoch Nachteile. So führt dies beispielsweise zu einer Durchfeuchtung der Bestallung und zieht ein aufwändiges Entfernen der verschmutzten Einstreu und eine Wiedereinstreu mit neuem Einstreumaterial nach sich. Es ist daher bekannt, den Rohboden von Tierstallungen mit gitterrostartigen Platten zu bedecken, sodass flüssige Exkremente (oder andere Flüssigkeiten, wie Wasser) durch Öffnungen in den Platten nach unten ablaufen können. Typischerweise ist der Rohboden von Tierstallungen jedoch nicht eben ausgebildet. Es kommt dann zu Unregelmäßigkeiten beim Verlegen der Platten. Außerdem kann das Ablaufverhalten der flüssigen Exkremente beeinträchtigt sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bodenbelagselement sowie einen Bodenbelag für Tierstallungen anzubieten, die oben genannten Nachteile vermeiden. Insbesondere ist es Aufgabe, ein Bodenbelagselement bzw. einen Bodenbelag anzubieten, welche auch bei unebenen und/oder schräg ausgebildeten Rohboden lagestabil einbaubar sind.
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Diese Aufgabe wird durch ein Bodenbelagselement mit den Merkmalen des Anspruchs 1, bzw. durch einen Bodenbelag mit den Merkmalen des Anspruchs 14, gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Bodenbelagselement für Tierstallungen weist eine Tragplatte, die mit Durchlassöffnungen versehen ist und die im Einbauzustand im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist; sowie eine Mehrzahl von in ihrer Höhe individuell anpassbaren Höhenausgleichselementen, die an der Tragplatte angeordnet sind, auf.
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Ein derartiges Bodenbelagselement ermöglicht einen individuellen Ausgleich von Unebenheiten bzw. einer Schrägstellung des Rohbodens der Tierstallung. Es ist daher möglich, das Bodenbelagselement zuverlässig und lagestabil einzubauen, während Unebenheiten und/oder eine Schrägstellung des Rohbodens ausgeglichen werden. Zugleich ermöglichen die Durchlassöffnungen in der Tragplatte in Kombination mit den Höhenausgleichselementen ein ungehindertes Abfließen flüssiger Exkremente oder anderer Flüssigkeiten (z.B. von Wasser).
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Höhenausgleichselemente als kürzbare, insbesondere als zuschneidbare, Stützelemente ausgebildet. Auf diese Weise können die Höhenausgleichselemente schnell und einfach individuell gekürzt und damit in ihrer Höhe angepasst werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn an den Höhenausgleichselementen Schneidmarkierungen ausgebildet sind. Dadurch wird das Kürzen der Höhenausgleichselemente weiter vereinfacht. Die Schneidmarkierungen können sowohl parallel zur Tragplatte ausgebildet sein als auch schräg zur Tragplatte. Schräge Schneidmarkierungen sind beispielsweise vorteilhaft, wenn der Rohboden ein Gefälle aufweist. Entspricht der Schneidwinkel dem Gefälle, so kann ein flächiges Aufliegen der unteren Standfläche des Höhenausgleichselements auf dem Rohboden gewährleistet werden. Dies wiederum erhöht die Stabilität des Bodenbelagselements.
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In einer weiteren Ausführungsform weisen die Höhenausgleichselemente jeweils eine an der Tragplatte ausgebildete Aufnahme und einen in der Aufnahme verschiebbaren Standfuß auf. Durch das Verschieben des Standfußes aus der Aufnahme heraus bzw. in die Aufnahme hinein, kann eine individuelle Höhenverstellung des jeweiligen Höhenausgleichselements erfolgen. Die Höhenverstellung ist hierbei reversibel, sodass auch eine mehrmalige Anpassung an sich veränderte Gegebenheiten möglich ist. Das Verschieben des Standfußes relativ zur Aufnahme kann hierbei insbesondere durch ein Einschrauben und/oder ein Einschieben des Standfußes in die Aufnahme erfolgen.
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Bei Bedarf kann der Standfuß eine schräge (d.h. schräg zur Tragplatte) Standfläche aufweisen. Entspricht die Schräge der Standfläche dem Gefälle des Rohbodens, so kann wieder ein flächiges Aufliegen der Standfläche des Höhenausgleichselements auf dem Rohboden gewährleistet werden, was wiederum die Stabilität des Bodenbelagselements erhöht.
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Des Weiteren kann der Standfuß eine Standplatte aufweisen, die an dem der Aufnahme entgegengesetzten Endbereich des Standfußes ausgebildet ist. Durch die Standplatte kann die Kontaktfläche zwischen dem Höhenausgleichselement und dem Rohboden vergrößert werden. Dies erhöht die Stabilität und die Standfestigkeit des Bodenbelagselements weiter. Auch die Standfläche der Standplatte kann schräg zur Tragplatte ausgebildet sein, um ein möglichst flächiges Aufliegen der Standplatte auf einem Rohboden mit Gefälle zu gewährleisten.
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Außerdem kann der Standfuß ein Gelenk, insbesondere ein Kugelgelenk aufweisen. Dieses Gelenk sorgt für eine variable Lagerung des Standfußes bzw. der Standplatte. Auf diese Weise ist eine besonders individuelle Anpassung an Unebenheiten und/oder an das Gefälle des Rohbodens möglich.
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In vorteilhafter Weise weist das Bodenbelagselement ferner mindestens ein Verbindungselement zum Verbinden einzelner Tragplatten miteinander auf. Dadurch kann eine stabile Verbindung von nebeneinander ausgelegten Bodenbelagselementen geschaffen werden, um aus den einzelnen Bodenbelagselementen einen Bodenbelag für eine komplette Tierstallung zu erhalten. In bevorzugter Weise weist das Verbindungselement hierbei eine hohlzylindrische Aufnahme auf, in die ein an einer benachbarten Tragplatte ausgebildeter Zapfen einführbar ist. Durch das Einführen des Zapfens in die hohlzylindrische Aufnahme entsteht eine lösbare und zugleich stabile Verbindung zwischen Bodenbelagselementen.
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In besonders vorteilhafter Weise ist das Verbindungselement hierbei als weiteres Höhenausgleichselement ausgebildet. Mit anderen Worten wird die hohlzylindrische Aufnahme auch als Aufnahme für einen Standfuß verwendet. Der Standfuß kann als auch in die hohlzylindrische Aufnahme des Verbindungselements eingesteckt bzw. eingeschraubt werden. Das Verbindungselement erfüllt damit eine Doppelfunktion.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Bodenbelagselement auf dessen Oberseite eine Beschichtung aus weichem Kunststoff und/oder Noppen auf. Auf diese Weise kann die Rutschhemmung des Bodenbelags verbessert werden. In bevorzugter Weise können die Noppen ebenfalls aus einem weichen Kunststoff sein.
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Der erfindungsgemäße Bodenbelag für Tierstallungen weist eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Bodenbelagselementen auf. Diese Bodenbelagselemente bilden damit einen Bodenbelag für eine komplette Tierstallung, der Unebenheiten und/oder ein Gefälle des darunter liegenden Rohbodens zuverlässig ausgleichen kann. In bevorzugter Weise sind die Bodenbelagselemente hierbei über Verbindungselemente miteinander verbunden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann im Rohboden eine wannenartige Vertiefung ausgebildet sein, die durch den erfindungsgemäßen Bodenbelag überdeckt ist. Diese wannenartige Vertiefung dient der Aufnahme von Flüssigkeit und kann auf diese Weise die Drainagefunktion des Bodenbelags verbessern.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den schematischen Zeichnungsfiguren weiter erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf einen aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Bodenbelagselementen bestehenden Bodenbelag für Tierstallungen;
- 2 eine Draufsicht auf ein Bodenbelagselement aus 1;
- 3 eine Unteransicht des Bodenbelagselements aus 2;
- 4 einen Ausschnitt aus einer schematischen Seitenansicht eines Bodenbelagselements;
- 5 eine Seitenansicht eines als kürzbares Stützelement ausgebildeten Höhenausg leichselements;
- 6 eine Seitenansicht eines Höhenausgleichselements mit einer Aufnahme und einem Stützfuß;
- 7 eine Seitenansicht eines Höhenausgleichselements mit Aufnahme, Stützfuß, Kugelgelenk und Standplatte; und
- 8 eine Schnittansicht eines Verbindungselements.
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1 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Bodenbelags 1 für Tierstallungen. Der Bodenbelag 1 besteht aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Bodenbelagselementen 10 und wird auf einen Rohboden einer Tierstallung ausgelegt. Jedes Bodenbelagselement 10 weist eine Tragplatte 11 mit einer Vielzahl von Durchlassöffnungen 12 auf (In 1 sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht sämtliche Durchlassöffnungen mit einem Bezugszeichen versehen). Die Durchlassöffnungen 12 durchdringen die Tragplatte 11, sodass Flüssigkeiten (z.B. flüssige Tierexkremente, Wasser) von der Oberseite der Traplatte 11 nach unten abfließen können.
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Die Bodenbelagselemente 10 weisen Verbindungselemente 13 auf. Die Verbindungselemente 13 dienen zur lösbaren Verbindung zweier benachbarter Bodenbelagselemente 10 miteinander, sodass ein lagestabiler Bodenbelag 1 entsteht (In 1 sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht sämtliche Verbindungselemente mit einem Bezugszeichen versehen). Das Verbindungselement 13 wird weiter unten mit Hilfe der 8 noch näher beschrieben.
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Das Bodenbelagselement 10 wird unter Bezugnahme auf 2 und 3 näher beschrieben, wobei 2 eine Draufsicht auf das Bodenbelagselement 10 und 3 eine Unteransicht des Bodenbelagselements 10 darstellt. An der Tragplatte 11 sind seitlich Fortsätze 14 ausgebildet. Auf der Unterseite der Fortsätze 14 sind Zapfen 15 (vgl. 3) vorgesehen. Der Außenumfang der Zapfen 15 ist hierbei auf den Innenumfang von ebenfalls an der Tragplatte 11 ausgebildeten hohlzylindrischen Aufnahmen 16 angepasst, sodass die Zapfen 15 in die hohlzylindrischen Aufnahmen 16 eingefügt werden können. Jeweils eine hohlzylindrische Aufnahme 16 eines ersten Bodenbelagselements 10 bildet damit zusammen mit einem Zapfen 15 eines benachbarten Bodenbelagselements 10 ein Verbindungselement 13.
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Auf der Unterseite der Tragplatte 11 ist eine Mehrzahl von in ihrer Höhe individuell anpassbaren Höhenausgleichselementen 17 angeordnet (In 3 sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht sämtliche Durchlassöffnungen und Höhenausgleichselemente mit einem Bezugszeichen versehen). Jedes der Höhenausgleichselemente 17 ist in der Höhe individuell anpassbar. 5 bis 7 zeigen jeweils Ausführungsformen der Höhenausgleichselemente 17, die weiter unten noch näher beschrieben werden.
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4 zeigt einen Ausschnitt aus einer schematischen Seitenansicht eines Bodenbelagselements 10 mit insgesamt vier, schematisch dargestellten Höhenausgleichselementen 17, die sich auf dem Rohboden 100 der Tierstallung abstützen. Der Rohboden 100 ist ebenfalls schematisch dargestellt. Durch die individuelle Anpassbarkeit der Höhe der Höhenausgleichselemente 17 kann die Tragplatte 11 horizontal ausgerichtet werden, während Unebenheiten und/oder ein Gefälle des Rohbodens 100 ausgeglichen werden.
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Wie ebenfalls aus 4 ersichtlich, besitze die Höhenausgleichselemente 17 eine schräg zur Tragplatte 11 ausgebildete Standfläche. Genauer bildet die Schräge der Standfläche die Schräge des Rohbodens 100 ab, sodass ein möglichst flächiger Kontakt zwischen den Höhenausgleichselementen 17 und dem Rohboden 100 ausgebildet wird. Auf diese Weise werden die Stabilität und die Tragfähigkeit des Bodenbelagselements 10 erhöht.
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5 zeigt eine Seitenansicht eines als kürzbares Stützelement 18 ausgebildeten Höhenausgleichselements 17. Das Stützelement 18 ist zuschneidbar, d.h. die Höhe des Stützelements 18 kann durch Schneiden, Sägen o.ä. angepasst werden. Die Standfläche des Stützelements 18 ist um den Winkel α schräg zur Erstreckungsrichtung der Tragplatte 11 ausgebildet. In 5 nicht dargestellt sind Schneidmarkierungen, die auf dem Stützelement 18 aufgebracht sein können, um das Kürzen zu erleichtern. Diese Schneidmarkierungen können sowohl parallel zur Tragplatte 11 als auch schräg zur Tragplatte 11, z.B. im Winkel α schräg zur Erstreckungsrichtung der Tragplatte 11 verlaufen. Bei den Schneidmarkierungen kann es sich insbesondere um farbige Markierungen und/oder um Einkerbungen handeln.
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6 zeigt eine weitere Ausführungsform des Höhenausgleichselements 17. Die in 6 gezeigte Ausführungsform weist eine Aufnahme 19 auf. Die Aufnahme 19 ist auf der Unterseite der Tragplatte 11 ausgebildet und weist einen Aufnahmeraum auf, in dem ein Standfuß 20 teilweise eingeschoben werden kann. Durch Einschieben bzw. Ausschieben des Standfußes 20 in die Aufnahme 19 bzw. aus der Aufnahme 19 heraus kann die Höhe des Höhenausgleichselements 17 als individuell angepasst werden. Die Aufnahme 19 kann in ihrem Inneren ein Schraubgewinde aufweisen, in das dann der mit einem korrespondierenden Schraubgewinde ausgestattete Standfuß 20 geschraubt werden kann. Es sind jedoch auch andere Verbindungstypen möglich, z.B. Klemmverbindungen, Rastverbindungen oder eine Fixierung der Aufnahme 19 relativ zum Standfuß 20 durch Stifte oder Schrauben. Die Standfläche des Standfußes 20 ist schräg zur Erstreckungsrichtung der Tragplatte 11 ausgebildet.
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7 zeigt ebenfalls eine Ausführungsform des Höhenausgleichselements 17. Die in 7 gezeigte Ausführungsform weist zusätzlich zu den bereits oben beschriebenen Elementen Aufnahme 19 und Standfuß 20 ein Kugelgelenk 21 und eine Standplatte 22 auf. Das Kugelgelenk 21 ist an dem der Tragplatte 11 gegenüberliegenden Endbereich des Standfußes 20 ausgebildet und steht mit der Standplatte 22 in Verbindung. Durch das Kugelgelenk 21 kann sich die Standplatte 22 variabel an den Rohboden 100 anpassen. Die Standplatte 22 sorgt zugleich für eine relativ große Kontaktfläche zwischen Höhenausgleichselement 17 und Rohboden 100, sodass die Tragfähigkeit und Stabilität des Bodenbelagselements 10 besonders groß ist.
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8 zeigt eine Schnittansicht eines Verbindungselements 13. Das Verbindungselement 13 weist einen an dem Fortsatz 14 der Tragplatte 11 eines ersten Bodenbelagselements 10 ausgebildeten Zapfen 15 auf. Dieser Zapfen 15 ist in die hohlzylindrische Aufnahme 16 eines benachbarten Bodenbelagselements 10 eingebracht. Auf diese Weise entsteht eine lagestabile Verbindung zwischen zwei benachbarten Bodenbelagselementen 10. Wie aus 8 ersichtlich, kann der in 8 unterhalb des Zapfens 15 vorhandene Hohlraum der hohlzylindrischen Aufnahme 16 dazu genutzt werden, einen (ggf. in dessen Außenumfang an den Innenumfang der hohlzylindrischen Aufnahme 16 angepassten) Standfuß in diesen einzubringen. Auf diese Weise kann die hohlzylindrischen Aufnahme 16 zusätzlich die Funktion der Aufnahme 19 erfüllen und besitzt somit eine Doppelfunktion.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodenbelag
- 10
- Bodenbelagselement
- 11
- Tragplatte
- 12
- Durchlassöffnung
- 13
- Verbindungselement
- 14
- Fortsatz
- 15
- Zapfen
- 16
- hohlzylindrische Aufnahme
- 17
- Höhenausgleichselement
- 18
- Stützelement
- 19
- Aufnahme
- 20
- Standfuß
- 21
- Kugelgelenk
- 22
- Standplatte