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Die Erfindung betrifft ein Schlaf- oder Ruhemöbel mit einem Sensor zur Erfassung von physiologischen Parametern einer das Schlaf- oder Ruhemöbel benutzenden Person.
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Im klinischen Bereich sind Überwachungsgeräte bekannt, die einen Gesundheitszustand eines Patienten im Schlaf überwachen, um z.B. bei bedenklichen Herzfunktions- und Kreislaufparametern eingreifen zu können.
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Inzwischen sind Vorrichtungen zur Überwachung des Schlafzustands anhand von physiologischen Parametern auch für nichtklinische Zwecke im Handel erhältlich. Diese Geräte, die beispielsweise auf einen Nachtisch gestellt werden, erfassen Geräusche und/oder Bewegungszustände während des Schlafs mithilfe von Mikrofonen und/oder Kameras. Aus den erfassten Informationen wird ein Schlafzustand abgeleitet, dessen zeitlicher Verlauf aufgezeichnet wird. Der aufgezeichnete Schlafverlauf kann nachträglich abgerufen und ausgewertet werden. Er kann Aufschluss darüber geben, wie tief und erholsam der Schlaf gewesen ist.
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Neben Systemen, die Kamera und/oder Mikrofon einsetzen, ist ein sensorbasiertes System bekannt, bei dem ein druckempfindlicher Sensorstreifen über die Matratze gelegt wird und bei dem dieser Sensorstreifen mit einem Mobiltelefon (Smartphone) verbunden wird, das die Sensordaten aufzeichnet. Aus den Sensordaten werden unter anderem eine Herzfrequenz und eine Atemfrequenz abgeleitet.
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Aus der Druckschrift
WO 2017/114950 A1 ist ein Schlaf- oder Ruhemöbel bekannt, bei dem ein Sensor zur Erfassung von Vibrationen, Bewegung und/oder Schall an einem Abschnitt eines Stützelements des Schlaf- oder Ruhemöbels montiert ist, der von weiteren Abschnitten des Stützelements des Möbels entkoppelt ist. Auf diese Weise wird eine gute Erfassung der Vibrationen bzw. des Schalls der Person selbst bei guter Unterdrückung von Fremdschall, insbesondere von Trittschall erreicht. Eine Auswertung der Vibrationen bzw. des Schalls ermöglicht es zum Beispiel, eine Herzfrequenz, eine Atemfrequenz und/oder einen Bewegungszustand der das Schlaf- oder Ruhemöbel benutzenden Person zu ermitteln.
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Die genannten physiologischen Parameter spiegeln bereits in vielen Fällen einen Gesundheitszustand der das Schlaf- oder Ruhemöbel benutzenden Person wider und können Hinweise darauf geben, ob eine Gesundheitsgefahr für die Person vorliegt und ob gegebenenfalls eine Warnung an eine Pflegeperson oder einen Pflegedienst ausgegeben wird. Es wäre jedoch vorteilhaft, die Möglichkeiten einer Überwachung eines Gesundheitszustands der das Schlaf- oder Ruhemöbel benutzenden Person weiter auszubauen und auch auf Krankheitssymptome zu erweitern, die sich akustisch nicht detektieren lassen.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schlaf- und/oder Ruhemöbel der eingangs genannten Art zu schaffen, das in der Lage ist, physiologische Parameter, die sich nicht über Vibrationen bzw. Schall erfassen lassen, zu bestimmen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schlaf- und/oder Ruhemöbel mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erfindungsgemäßes Schlaf- oder Ruhemöbel zeichnet sich dadurch aus, dass als Sensor eine Wärmebildkamera dem Schlaf- oder Ruhemöbel zugeordnet ist. Es kann so eine das Schlaf- und/oder Ruhemöbel benutzende Person von der Wärmebildkamera erfasst werden und Informationen der Wärmebildkamera können zur Bestimmung von physiologischen Parametern der Person ausgewertet werden, insbesondere um eine Körpertemperatur berührungslos zu erfassen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Schlaf- oder Ruhemöbels ist die mindestens eine Wärmebildkamera an dem Schlaf- oder Ruhemöbel angeordnet, wodurch eine in sich geschlossene Anordnung geschaffen wird. Grundsätzlich könnte eine dem Schlaf- oder Ruhemöbel zugeordnete Wärmebildkamera auch extern montiert sein, z.B. an einer dem Möbel gegenüberliegenden Wand. Die Integration in das Möbel vereinfacht jedoch eine Verdrahtung der Wärmebildkamera mit dem Schlaf- und Ruhemöbel und insbesondere mit Komponenten wie einer im oder am Möbel angeordneten Auswerteeinheit und führt zu einem robusteren und auch manipulationssicheren System.
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Als Wärmebildkamera ist dabei jede Einrichtung zu verstehen, die berührungslos Temperaturinformationen ortsaufgelöst erfassen und abbilden kann. Dieses kann dadurch realisiert sein, dass Wärmestrahlung durch eine geeignete Optik auf einen flächigen Sensor mit einer Mehrzahl von Bildpunkten (Pixeln) geleitet wird. Alternativ kann Wärmestrahlung auch durch eine geeignete Optik in Verbindung mit ablenkenden und dadurch scannenden Elementen auf einen einzelnen Sensor, z.B. einen pyrometrischen Sensor, geleitet werden. Vorteilhaft weist die mindestens eine Wärmebildkamera einen Erfassungswinkelbereich von mindestens 30° und bevorzugt mindestens 60° auf, um eine Erfassung auch in verschiedensten Positionen, in der ein Nutzer sich im Schlaf- oder Ruhemöbel aufhält, zu ermöglichen.
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Beispielsweise kann die Wärmebildkamera an einem Kopfteil des Schlaf- oder Ruhemöbels angeordnet sein, insbesondere wenn das Schlaf- oder Ruhemöbel ein Bett, bevorzugt ein stationäres Bett mit Füßen oder feststellbaren Rollen ist. Wenn das Schlaf- oder Ruhemöbel als Pflegebett ausgebildet ist, können vorteilhaft auch mindestens zwei Wärmebildkameras vorgesehen sein, die jeweils an einem Seitengitter des Pflegebettes angeordnet sind. In allen Fällen ist weiter bevorzugt die mindestens eine Wärmebildkamera flexibel im Hinblick auf ihre Position und/oder Ausrichtung an dem Schlaf- oder Ruhemöbel angeordnet, so dass sie bestmöglich und unter Berücksichtigung individueller Schlafpositionen ausgerichtet werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Schlaf- oder Ruhemöbel eine mit der mindestens einen Wärmebildkamera verbundenen Auswerteeinheit zur Verarbeitung von Bild- und/oder Temperaturinformationen der mindestens einen Wärmebildkamera auf. Bevorzugt ist die Auswerteeinheit zur Auswertung von zeitlichen Änderungen der Bild- und/oder Temperaturinformationen der mindestens einen Wärmebildkamera ausgebildet und dazu eingerichtet, eine Körpertemperatur der Person als physiologischen Parameter zu ermitteln. Die Auswerteeinheit kann weiter dazu eingerichtet sein, die Informationen der Wärmebildkamera und/oder den ermittelten physiologischen Parameter zumindest für einen begrenzten Zeitraum zu speichern. Die Auswerteeinheit umfasst dazu z.B. einen Speicher zum Abspeichern eines Zeitverlaufs der physiologischen Parameter.
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Die Auswerteeinheit kann weiter zur Verbindung mit einem Netzwerk, vorzugsweise einem Intranet oder Internet, ausgebildet sein, um die erfassten und/oder die abgeleiteten Informationen weiterzuleiten. Die Auswerteeinheit weist dazu eine Übertragungseinheit zur Übertragung der physiologischen Parameter in ein Netzwerk und/oder zu einem Mobilgerät auf. Die Übertragungseinheit kann bevorzugt zur drahtlosen Übertragung der physiologischen Parameter in das Netzwerk bzw. an das Mobilgerät eingerichtet sein, insbesondere über eine WLAN- oder Bluetooth-Übertragungsstrecke. Eine Speicherung und/oder Auswertung kann in dem Fall alternativ oder ergänzend über netzwerkbasierte Dienste (Cloud-Dienste) vorgenommen werden. Die Nutzung externe Speicherdienste bietet eine hohe Verfügbarkeit und auch lange Speicherdauer der Daten. Die Daten können leicht verschiedenen weiteren Instanzen zur Auswertung oder zum Vergleich zur Verfügung gestellt werden. Bei einer derartigen Cloud kann es sich um einen von einem externen Dienstleister angebotenen Speicherplatz handeln, der dezentral und/oder verteilt von Servern bereitgestellt wird, die über das Internet erreichbar sind. Zum anderen kann es sich auch um eine sogenannte persönliche Cloud handeln, bei der ein Speicherort lokal, z. B. in Form eines NAS (Network Attached Storage) - Speichers bereitgestellt wird, der in einem Intranet erreichbar ist. Schließlich wäre auch ein unmittelbar kabelgebunden an die Auswerteinheit angebundener Massenspeicher in diesem Sinne als eine Cloud zu verstehen. Andere Formen einer kabelgebundenen, oder genauer gesagt einer verdrahtungsgebundenen, Cloud umfassen USB-Massenspeichersticks oder Speicherkarten wie SD-Karten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Schlaf- oder Ruhemöbels weist die Auswerteeinheit oder ein Mobilgerät, an das Informationen der Auswerteeinheit übertragen werden, eine Überwachungseinrichtung zum Vergleichen der physiologischen Parameter mit vorgegebenen Grenzwerten auf. Auf diese Weise kann eine Warn- und Alarmfunktion umgesetzt werden, z.B. um bei erkannten Abweichungen der physiologischen Parameter Hilfe zu holen
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Schlaf- oder Ruhemöbel mindestens einen weiteren Sensor, insbesondere einen Vibrations- oder Schallaufnehmer und/oder eine im sichtbare Spektralbereich empfindliche Kamera, auf, wobei dieser weitere Sensor ebenfalls mit der Auswerteeinheit verbunden ist. Die Auswerteeinheit ist dann dazu eingerichtet, mindestens einen weiteren physiologischen Parameter der das Schlaf- oder Ruhemöbel nutzenden Person anhand von Informationen des weiteren Sensors zu ermitteln. Unregelmäßigkeiten oder Krankheiten lassen sich so zuverlässiger erkennen, da sich Krankheiten in der Regel durch verschiedene Symptome zeigen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Schlaf- oder Ruhemöbel weiter einen elektromotorischen Möbelantrieb mit Verstellantrieben zum Verstellen von Möbelteilen und eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Verstellantriebe auf, wobei die Auswerteeinheit mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist oder in die Steuereinrichtung integriert ist. Auf diese Weise können Komponenten der Steuereinrichtung, die bei dem elektromotorischen Möbelantrieb bereits vorhanden sind, auch für die Auswerteeinheit genutzt werden, beispielsweise eine Stromversorgungseinheit, Kommunikationseinrichtungen und/oder ein Gehäuse einschließlich der Anschlussmöglichkeiten. Zudem vereinfacht sich eine Verkabelung der Wärmebildkamera, wenn die vorhandene Struktur des elektromotorischen Möbelantriebs verwendet wird. Weiter bevorzugt kann die Auswerteeinheit dann die in die Steuereinrichtung des elektromotorischen Möbelantriebs integriert werden. Zudem können an die Steuereinrichtung des elektromotorischen Möbelantriebs gesendete Information unmittelbar von dieser genutzt werden, um geeignete Aktionen des Möbelantriebs anzusteuern. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einem Erkennen bestimmter Krankheitszustände ein Verstellmotor des elektromotorischen Möbelantriebs aktiviert wird, um z.B. ein Rücken- oder Fußteil des Bettes in seiner Position zu verändern, wodurch in der Regel die Person im Bett auch ihre Schlafposition ändert und eine lindernde Position einnimmt. Weiter kann z.B. vorgesehen sein, eine mit der Steuereinrichtung gekoppelte Beleuchtungseinrichtung, z.B. eine sogenannte Unterbettbeleuchtung, zeitweise einzuschalten, wenn anhand die an die Steuereinrichtung gesendeten Daten anzeigen, dass die Person gerade das Bett verlässt bzw. verlassen hat.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mithilfe einer Figur näher erläutert.
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Die Figur zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Betts mit einer daran an montierten Wärmebildkamera.
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In 1 ist ein Bett 1 als ein Beispiel eines Schlafmöbels in einer schematischen Ansicht dargestellt.
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Das Bett 1 weist ein Gestell mit einer aufgelegten Matratze auf. An einem Kopfteil 2 des Gestells ist eine Wärmebildkamera 10 angeordnet. Die Wärmebildkamera 10 erfasst eine Temperaturverteilung berührungslos für eine bestimmte Anzahl von Bildelementen (Pixeln) in einem durch die Optik der Wärmebildkamera 10 vorgegebenen Erfassungswinkelbereich.
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Die Wärmebildkamera 10 kann dabei sowohl bereits bei der Herstellung des Bettes 1 in einer Komponente des Bettes 1 integriert sein, als auch bei der Herstellung des Bettes 1 oder nachträglich an dem Möbel befestigt werden. Die Wärmebildkamera 10 ist so ausgerichtet, dass eine im Bett 1 liegende Person 3 mit ihrem Kopf innerhalb des Erfassungsbereichs der Wärmebildkamera 10 positioniert ist. Um eine ausreichende Flexibilität für die Erfassung der Person 3 zu ermöglichen, weist die Wärmebildkamera 10 einen Erfassungswinkelbereich von mindestens 30°, bevorzugt mindestens 60° und besonders bevorzugt über 100° auf.
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Die Positionierung der Wärmebildkamera 10 am Kopfteil 2 des Betts 1 ist in 1 rein beispielhaft dargestellt. Unter Berücksichtigung des Montageorts der Wärmebildkamera 10 wird der Erfassungswinkelbereich so gewählt, dass in jeder üblichen Positionierung der Person 3 ihr Kopf von der Wärmebildkamera erfasst wird.
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In alternativen Ausgestaltungen kann die Wärmebildkamera 10 auch an anderen Positionen montiert sein, insbesondere bei Pflegebetten auch an einem Seitengitter des Bettes. Auch ist denkbar, mehr als eine Wärmebildkamera 10 am Bett 1 anzuordnen. Insbesondere wenn eine Aufnahme von der Seite erfolgt, ist eine Verwendung von mindestens zwei Wärmebildkameras 10, die jeweils von einer Seite aus zur Mitte des Betts 1 hin ausgerichtet sind, sinnvoll.
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Auch ist es denkbar, dass die die mindestens eine Wärmebildkamera 10 an einem Möbel, das mit dem Schlaf- oder Ruhemöbel eine zusammengehörende Einheit bildet, z.B. einem Beistelltisch bzw. Nachttisch, montiert ist. Der Beistelltisch bzw. Nachttisch sind in dem Sinne als Teil des Schlaf- oder Ruhemöbels zu verstehen.
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Auch eine nicht unmittelbar am Schlaf- oder Ruhemöbel oder einem dazu gehörenden Möbel angeordnete, diesen jedoch zugeordnete Wärmebildkamera 10 ist einer Wärmebildkameras 10 gleichzusetzen, die am Bett angeordnet ist. Beispielsweise stellt eine an einer dem Bett gegenüberliegenden Wand montierte, jedoch auf das Bett ausgerichtete Wärmebildkamera eine anmeldungsgemäß verwendete Wärmebildkamera dar.
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In allen genannten Fällen kann vorgesehen sein, die Wärmebildkamera 10 hinsichtlich ihrer Position und/oder Ausrichtung justierbar anzuordnen. Sie kann dazu beispielsweise mithilfe von Klemmen oder Rastanordnungen festgelegt sein, um ihre Position zu variieren. Auch ist es denkbar, eine Schwenkanordnung in einer oder mehreren Raumrichtung vorzusehen, um eine Ausrichtung der Kamera verändern zu können. Eine weitere Möglichkeit bietet die Anordnung der Kamera an einem flexiblen Halter, beispielsweise einem Schwanenhalshalter, der eine Variation von sowohl der Positionierung, als auch der Ausrichtung ermöglicht.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Wärmebildkamera 10 mit einer ebenfalls am Bett 1 angeordneten Auswerteeinheit 11 verbunden. Die Auswerteeinheit 11 wertet die von der Wärmebildkamera 10 gelieferten Bild- und Temperaturdaten aus, speichert sie zumindest für einen begrenzten Zeitraum und leitet Informationen über physiologische Parameter der Person 3 ab. Die Auswerteeinheit 11 ist bevorzugt an ein Netzwerk 4, vorzugsweise ein Intranet oder das Internet, angebunden, um die erfassten und/oder die abgeleiteten Informationen weiterzuleiten.
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Über das Netzwerk 4 kann die Auswerteeinheit 11 beispielsweise mit einem externen Speicher verbunden sein. Dabei kann es sich zum einen um eine Cloud handeln, also z.B. einen von einem externen Dienstleister angebotenen Speicherplatz, der dezentral und/oder verteilt von Servern bereitgestellt wird, die über das Internet erreichbar sind. Zum anderen kann es sich auch um eine sogenannte persönliche Cloud handeln, bei der ein Speicherort lokal, z. B. in Form eines NAS (Network Attached Storage) - Speichers bereitgestellt wird, der in einem Intranet erreichbar ist. Schließlich wäre auch ein unmittelbar kabelgebunden an die Auswerteinheit angebundener Massenspeicher in diesem Sinne als eine Cloud zu verstehen. Andere Formen einer kabelgebundenen, oder genauer gesagt einer verdrahtungsgebundenen Cloud umfassen USB-Massenspeichersticks oder Speicherkarten wie SD-Karten. Diese Cloudbildenden Speicherelemente können an verschiedenen Orten und Komponenten vorgesehen sein, z.B. auch in einem PC (Personal Computer) oder einem Smartphone als Mobilgerät.
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Die Auswerteeinheit kann zudem eine Überwachungseinrichtung zum Vergleichen der physiologischen Parameter mit vorgegebenen Grenzwerten aufweisen, so dass in einem Fall, in dem eine Gesundheitsgefahr für die Person erkannt wird, diese oder eine weitere Person gewarnt werden kann. Zu diesem Zweck weist die Auswerteeinheit bevorzugt eine Signaleinrichtung zur Ausgabe eines Warnsignals auf.
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Alternativ kann vorgesehen sein, eine Warnmeldung über das Netzwerk 4 auszugeben, so dass es auf einem gekoppelten Gerät, z.B. einem Mobilgerät einer Pflegeperson oder eines Pflegedienstes ausgegeben wird. Anstelle der Verbindung zum Netzwerk 4 kann auch eine Übertragungseinheit in der Auswerteeinheit 11 vorhanden sein, die eine Warnmeldung unmittelbar an ein Mobilgerät oder sonstiges externes Gerät überträgt. Die Übertragungseinheit ist dann bevorzugt zur drahtlosen Übertragung an das Mobilgerät bzw. das sonstige externe Gerät eingerichtet, insbesondere über eine WLAN- oder Bluetooth-Übertragungsstrecke. Auch eine drahtgebundene Ankopplung an externe Einheiten ist denkbar, beispielsweise wenn die externe Einheit ein Personalruf-System in einem Pflegeheim ist.
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Es kann auch vorgesehen sein, die physiologischen Parameter, d.h. zumindest die ermittelte Körpertemperatur selbst, an das Mobilgerät oder eine sonstige externe Einheit zu übertragen. Es kann dann ein Vergleich der physiologischen Parameter mit vorgegebenen Grenzwerten auch extern von der Auswerteeinheit 11 vorgenommen werden.
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Alternativ kann die Überwachungseinrichtung selbst extern von der Auswerteeinheit ausgebildet sein und mit der Auswerteeinheit verbunden sein. Eine solche externe Überwachungseinrichtung kann z.B. in einem Mobilgerät ausgebildet sein. Die dafür notwendige Funktionalität kann über ein entsprechendes Programm („App“) bereitgestellt werden. Die externe Überwachungseinrichtung kann auch Teil einer Alarmzentrale sein, beispielsweise in einer Pflegeeinrichtung.
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Anmeldungsgemäß werden Information der Wärmebildkamera 10 bevorzugt nicht absolut ausgewertet, sondern im Hinblick auf beobachtete Veränderungen. Auf diese Weise kann eine Kalibrierung der Wärmebildkamera 10 entfallen, die notwendig sind, um eine absolute Temperaturangabe zu erhalten.
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Zur Auswertung wird zunächst anhand von Plausibilitäts-Klassifizierungen erkannt, ob ein erkanntes Temperaturmuster überhaupt einer Person zugeordnet werden kann. Dazu kann ein räumliches und/oder zeitliches Änderungsverhalten der erfassten Daten herangezogen werden. Beispielsweise kann eine identifizierte sich periodisch verstärkende und abschwächende Wärmequelle auf eine Zigarette hinweisen und eine sehr plötzlich auftretende und verschwindende Wärmequelle auf ein Feuerzeug oder eine kurzfristig zum Beispiel vom Nachttisch aufgenommene und nach dem Trinken wieder abgestellte heiße Getränketasse. Eine Wärmequelle mit kurzzeitig konstanter und sich auch über längere Zeiträume nur geringfügig ändernder Temperatur kann dagegen einer Person zugeordnet werden.
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Wenngleich bevorzugt insbesondere Temperaturänderung betrachtet werden und nicht absolute gemessenen Temperaturen, können absolut gemessene Werte in Extremfällen herangezogen werden, um Wärmequellen zu identifizieren. Diesbezüglich sind insbesondere Messdaten, die auf Temperaturen deutlich über der Körpertemperatur schließen lassen, auch wenn die Wärmebildkamera nicht genau kalibriert ist, und physiologisch und daher eher sonstigen Wärmequellen wie den genannten Zigaretten, Feuerzeugen (oder sogar einem Brand) und/oder Getränketassen zuzuordnen.
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Wird eine Person, beispielsweise die in 1 gezeigte Person 3 als wahrscheinliche Wärmequelle identifiziert, liegt damit bereits eine Aussage darüber vor, ob sich eine Person überhaupt im Bett befindet bzw. dieses gerade verlassen hat. Auch diese Information an sich ist bereits wertvoll und kann gegebenenfalls als Warninformationen von der zuvor genannten Überwachungseinrichtung weitergegeben werden.
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Von einer erkannten Person kann eine Temperatur aufgezeichnet werden, um eine Änderung der Temperatur beobachten und aussagekräftig auswerten zu können.
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Eine punktuell oder flächig allmählich ansteigende Temperatur lässt auf die Ausbildung einer Erkrankung mit Fiebersymptomen schließen. Dabei können typische Temperaturänderungen, die Menschen bedingt durch verschiedene Schlafphasen zeigen, mitberücksichtigt werden.
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Mit der Erfassung der Person 3 durch die Wärmebildkamera 10 kann auch ein Bewegungsmuster der Person 3 aufgezeichnet werden, das analysiert wird und gegebenenfalls zusätzlich Rückschlüsse auf einen physiologischen Zustand der Person 3 zulässt. Eine Identifizierung der Schlafphasen kann dabei zum Beispiel anhand des zuvor angesprochenen Bewegungszustands der Person 3 erfolgen. Von typischen Schlafmustern abweichende Bewegungszustände wiederum lassen auch Rückschlüsse auf Krankheiten zu.
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Auch wenn bevorzugt die von der Wärmebildkamera 10 ausgegebene Temperaturinformation nicht absolut, sondern im Hinblick auf ihre zeitliche Änderung analysiert wird, kann eine gewisse Kalibrierung der Wärmebildkamera 10 erfolgen. Beispielsweise kann vorgesehen sein, zusätzlich zur Wärmebildkamera eine im sichtbaren Spektralbereich des Lichts sensitive Kamera vorzusehen. Anhand dieser Kamera kann eine Hautfarbe der Person aufgenommen werden, die Rückschlüsse auf den vermutlichen Emissionsfaktor der Hautoberfläche zulässt. Weiter können Umgebungswerte wie eine Raumtemperatur und/oder ein Luftfeuchtigkeitsgrad durch entsprechende Sensoren gemessen werden und daraus anhand von bekannten Algorithmen Korrekturwertes für die von der Wärmebildkamera 10 ausgegebenen Temperaturnformationen abgeleitet werden.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass das Bett 1 einen elektromotorischen Möbelantrieb mit mindestens einem Verstellantriebe zum Verstellen von einem oder mehreren bewegbaren Möbelteilen aufweist. Ein derartiger elektromotorischer Möbelantrieb, der sich beispielsweise auch in Pflegebetten häufig findet, weist in der Regel eine Steuereinrichtung auf, die Steueranweisung einer oder verschiedener Handbedieneinheiten entgegennimmt und die Verstellantriebe ansteuert. In einer solchen Ausgestaltung kann bevorzugt die Auswerteeinheit 11 mit der Steuereinrichtung gekoppelt sein oder in die Steuereinrichtung integriert sein.
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Auf diese Weise können bereits vorhandene Komponenten der Steuereinrichtung des elektromotorischen Möbelantriebs auch für die Auswerteeinheit genutzt werden, beispielsweise eine Stromversorgungseinheit, Kommunikationseinrichtungen und/oder ein Gehäuse einschließlich der Anschlussmöglichkeiten. Zudem vereinfacht sich eine Verkabelung der Wärmebildkamera 10, wenn die vorhandene Struktur des elektromotorischen Möbelantriebs verwendet wird.
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In einer Weiterbildung der in 1 gezeigten Anordnung können neben der Wärmebildkamera 10 weitere Sensoren am Bett 1 angeordnet sein oder diesem zugeordnet sein und mit der Auswerteeinheit 11 gekoppelt sein. Beispielsweise können Vibrations- oder Schallaufnehmer zur Aufnahme von Körper- oder Luftschall mit der Auswerteeinheit 11 verbunden sein. Ein derartiger Schallaufnehmer kann z.B. durch ein Kondensatormikrofon gebildet sein. Als Vibrationsaufnehmer können Piezoelemente vorgesehen sein. Das Erfassen von Vibrationen und/oder Luftschall erlaubt eine Bestimmung von Puls- und Atemfrequenzen .
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bett
- 2
- Kopfteil
- 3
- Person
- 4
- Netzwerk
- 10
- Wärmebildkamera
- 11
- Auswerteeinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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