-
Die Erfindung betrifft einen Schnellwechsler nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Solche Schnellwechsler werden zum einfachen und bequemen Wechseln von unterschiedlichen Anbaugeräten an Baumaschinen eingesetzt. Mit einem derartigen Schnellwechsler können z.B. Schwenklöffel, Greifer, Scheren, Verdichter, Magnete, Hydraulikhammer oder andere Anbaugeräte in wenigen Sekunden und mit hohem Sicherheitsstandard von einer Fahrerkabine aus z.B. an einem Ausleger eines Baggers an- bzw. abgekuppelt werden.
-
Aus der
DE 10 2017 110 586 A1 ist ein gattungsgemäßer Schnellwechsler bekannt. Dieser weist einen an einem Auslegerarm eines Baggers montierbaren Träger mit einem Grundkörper und parallelen Seitenwangen auf. An dem Grundkörper sind an der einen Seite erste Aufnahmen für ein an einem Anbaugerät oder einem Adapter angeordnetes erstes Kopplungselement und an der anderen Seite zweite Aufnahmen mit einem zwischen einer Lösestellung und einer Verriegelungsstellung bewegbaren Verriegelungselement zur lösbaren Halterung eines zweiten Kopplungselements vorgesehen. Zur Befestigung des Trägers an dem Bagger sind an den Seitenwangen des Trägers gegenüberliegende hintere und vordere Lagerbuchsen zur Aufnahme von Befestigungsbolzen angeordnet. Diese Lagerbuchsen sind jedoch fest und nicht verstellbar an den Seitenwangen angeordnet, so dass die Position der Befestigungsbolzen festgelegt ist und nicht ohne weiteres verändert werden kann. Dadurch kann der Schnellwechsler nur an speziell dafür vorgesehenen Auslegerarmen angebracht werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schnellwechsler der eingangs genannten Art zu schaffen, der einen erweiterten Einsatzbereich aufweist und universell einsetzbar ist.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Schnellwechsler mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Schnellwechsler sind zumindest zwei gegenüberliegende erste Lagerbuchsen durch Drehung um eine zu einer Mittelachse einer Aufnahmeöffnung der Lagerbuchse versetzte Achse in verschiedenen Winkelstellung in erste gegenüberliegende Durchgangsöffnungen in den Seitenwangen einsetzbar und weisen eine Außenkontur für einen gegen Verdrehen gesicherten Eingriff in eine entsprechende Innenkontur an den Durchgangsöffnungen auf. Die Position der Aufnahmeöffnung der Lagerbuchse relativ zur Seitenwange kann so einfach verändert und an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Durch die Außenkontur an der Lagerbuchse und die entsprechende Innenkontur an der Durchgangsöffnung in den Seitenwangen ergibt sich zwischen der Lagerbuchse und der Seitenwange eine Formschlussverbindung mit gegenseitigem Eingriff, die eine besonders stabile und gegen unerwünschte Verstellung gut gesicherte Verbindung ermöglicht.
-
In einer besonders zweckmäßigen Ausführung ist die Außenkontur an den ersten Lagerbuchsen und die Innenkontur an den ersten Durchgangsöffnungen als Mehrkantprofil ausgebildet. Die formschlüssige Verbindung zwischen den ersten Lagerbuchsen und den Seitenwangen kann z.B. aber auch durch eine Außen- und Innenkerbverzahnung, durch ein Keilwellen- und Keilnabenprofil, oder durch ein Außen- und Innenpolygonprofil erfolgen.
-
Zweckmäßigerweise kann die die Außenkontur an einem in die erste Durchgangsöffnung eingreifenden Eingriffsteil der Lagerbuchse angeordnet sein. Die erste Lagerbuchse kann einen mit Gewindebohrungen versehenen Befestigungsflansch zur Befestigung an der Seitenwange aufweisen.
-
Zusätzliche Verstellmöglichkeiten können dadurch erreicht werden, dass die gegenüberliegenden zweiten Lagerbuchsen in als Langloch ausgebildeten zweiten Durchgangsöffnungen in den Seitenwangen angeordnet und über eine Formschlussverbindung gegen Verschiebung gesichert sind.
-
Die Formschlussverbindung kann z.B. durch bogenförmige Vertiefungen an der Ober- und Unterseite der zweiten Durchgangsöffnung und entsprechende bogenförmige Erhebungen an der zweiten Lagerbuchse gebildet sein. Die bogenförmigen Erhebungen können an einem in die zweite Durchgangsöffnung eingreifenden Eingriffsteil der zweiten Lagerbuchse angeordnet sein.
-
Die zweiten Lagerbuchsen können über eine Haltescheibe an den Seitenwangen befestigt sein. Die Haltescheibe kann z.B. an der Außenseite der Seitenwange angeordnet und über Schrauben mit der zweiten Lagerbuchse verschraubt sein.
-
Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Schnellwechsler in einer Explosionsdarstellung und
- 2 einen Längsschnitt des in 1 gezeigten Schnellwechslers in der Ebene eines Seitenstegs.
-
In 1 ist ein Schnellwechsler 1 zum einfachen und bequemen Wechseln von unterschiedlichen Anbaugeräten an Baumaschinen, insbesondere Baggern, gezeigt. Mit einem derartigen Schnellwechsler 1 können z.B. Schwenklöffel, Greifer, Scheren, Magnete, Verdichter, Hydraulikhammer oder andere mechanische bzw. hydraulische Anbaugeräte einfach und bequem von einer Fahrerkabine aus an einem Ausleger oder einem anderen Anbauteil eines Baggers oder anderen Baufahrzeugs an- bzw. abgekuppelt werden.
-
Der Schnellwechsler 1 enthält einen als Schweißkonstruktion oder als Gußteil ausgeführten Träger, der ein Grundteil 2 und zwei zueinander parallele Seitenwangen 3 mit Durchgangsöffnungen 4 und 5 zur Aufnahme von Lagerbuchsen 6 bzw. 7 für zwei zueinander parallele Verbindungsbolzen 8 enthält. Über die Verbindungsbolzen 8 kann der Schnellwechsler 1 z.B. an einem Auslegerarm eines Baggers oder eines anderen Arbeitsgeräts montiert werden.
-
Das im Querschnitt als umgekehrtes U-Profil ausgebildete Grundteil 2 weist an der einen Seite nach hinten offene erste Aufnahmen 9 zur Aufnahme und Halterung eines ersten bolzenförmigen Kopplungselements und an der anderen Seite nach unten offene zweite Aufnahmen 10 zur Aufnahme und Halterung eines zweiten bolzenförmigen Kopplungselements auf. Die bolzenförmigen Kopplungselemente können z.B. an einem Anbaugerät oder einem am Anbaugerät befestigbaren Adapter angeordnet sein.
-
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel enthält der Schnellwechsler 1 an der Rückseite des Grundteils 4 zwei voneinander beabstandete erste Aufnahmen 9 für das erste Kopplungselement und an der Vorderseite zwei voneinander beabstandete Aufnahmen 10 für das zweite Kopplungselement. Die nach hinten offenen ersten Aufnahmen 9 sind gabel- oder klauenförmig ausgeführt. Die nach unten offenen zweiten Aufnahmen 10 weisen eine gekrümmte untere Anlagefläche 11 zur Anlage des zweiten bolzenförmigen Kopplungselements auf. An den beiden Aufnahmen 10 an der Vorderseite des Grundteils 4 ist jeweils eine Verriegelungseinrichtung mit einem in einer Führungsbohrung 12 innerhalb des Grundteils 2 verschiebbar geführten und mittels eines Antriebs zwischen einer eingefahren Lösestellung und einer ausgefahrenen Verriegelungsstellung bewegbaren bolzenförmigen Verriegelungselement 13 vorgesehen. In der ausgefahrenen Verriegelungsstellung werden die nach unten offenen zweiten Aufnahmen 10 von den in den Führungsbohrungen 12 im Grundteils 2 verschiebbar angeordneten bolzenförmigen Verriegelungselementen 13 an der Unterseite geschlossen, so dass das zweite bolzenförmige Kopplungselement von den bolzenförmigen Verriegelungselementen 13 untergriffen und gehalten wird. Anstelle der bolzenförmigen Verriegelungselemente 13 können an dem Grundteil 2 des Trägers auch hakenförmige oder anders geformte Verriegelungselemente angeordnet sein.
-
Um mit Hilfe des Schnellwechslers 1 ein Anbaugerät anzukuppeln, wird der in der Regel an einem Ausleger eines Baggers angeordnete Schnellwechsler 1 zunächst so bewegt, dass das an einem Adapter oder direkt an dem Anbaugerät angeordnete erste Kopplungselement in die klauen- bzw. gabelförmigen Aufnahmen 9 auf der einen Seite des Schnellwechslers 1 eingefahren wird. Dann wird der Schnellwechsler 1 mit noch zurückgezogenen Verriegelungselementen 13 um das erste bolzenförmige Kopplungselement so geschwenkt, dass das zweite Kopplungselement am Adapter oder Anbaugerät zur Anlage an den Anlageflächen 11 der nach unten offenen Aufnahmen 10 auf der anderen Seite des Schnellwechslers 1 gelangt. Anschließend können die in den Führungsbohrungen 12 im Grundteil 2 des Trägers verschiebbar angeordneten Verriegelungselemente 13 hydraulisch ausgefahren werden, so dass das zweite bolzenförmige Kopplungselement von den beiden bolzenförmigen Verriegelungselementen 13 an dem Schnellwechsler 1 untergriffen und das Anbaugerät somit an dem Schnellwechsler 1 gehalten wird.
-
Wie aus den 1 und 2 hervorgeht, sind in den beiden Seitenwangen 3 des Trägers zwei gegenüberliegende hintere Durchgangsöffnungen 4 zur Aufnahme von ersten Lagerbuchsen 6 und zwei gegenüberliegende vordere Durchgangsöffnungen 5 zur Aufnahme von zweiten Lagerbuchsen 7 vorgesehen. Die hinten angeordneten ersten Lagerbuchsen 6 weisen einen Eingriffsteil 14 zum Eingriff in die hintere Durchgangsöffnung 4 und einen mit Gewindebohrungen 15 versehenen Befestigungsflansch 16 auf. Das Eingriffsteil 14 der hinteren Lagerbuchse 6 weist eine hier als Außensechskantprofil ausgebildete Außenkontur 17 zum formschlüssigen Eingriff mit einer entsprechenden, hier als Innensechskantprofil ausgebildeten Innenkontur 18 der hinteren Durchgangsöffnung 5 auf. Dadurch kann die erste Lagerbuchse 6 innerhalb der Durchgangsöffnung 4 um eine in 1 gezeigte Achse 19 in unterschiedlichen Winkelstellungen gedreht und in einer bestimmten Stellung gegen Verdrehung gesichert in die Durchgangsöffnung 5 eingesetzt werden.
-
In der ersten Lagerbuchse 6 ist eine zur Achse 19 exzentrische Aufnahmebohrung 20 vorgesehen. Die Mittelachse 21 der Aufnahmebohrung 20 ist gegenüber der Achse 19 versetzt, so dass die Position der Aufnahmebohrung 20 relativ zur Seitenwange 3 durch Drehung der ersten Lagerbuchse 6 verändert werden kann. Um die Durchgangsöffnung 5 sind in den Seitenwangen 3 mehrere mit den Gewindebohrungen 15 im Befestigungsflansch 16 fluchtende Durchgangsbohrungen 22 für Schrauben 23 angeordnet. Über die Schrauben 23 kann die in einer bestimmten Winkelstellung in die Durchgangsöffnung 4 der Seitenwange 3 eingesetzte Lagerbuchse 6 an der Seitenwange 3 befestigt werden.
-
Die Außenkontur 17 und die entsprechende Innenkontur 18 können zweckmäßigerweise als Mehrkantprofil ausgebildet sein. Die Verbindung zwischen der Lagerbuchse 6 und der Seitenwange 3 kann z.B. aber auch durch eine Außen- und Innenkerbverzahnung, durch ein Keilwellen- und Keilnabenprofil, oder durch ein Außen- und Innenpolygonprofil erfolgen.
-
Die vorne angeordneten zweiten Durchgangsöffnungen 5 in den Seitenwangen 3 sind als Langloch mit bogenförmigen Vertiefungen 24 an der Ober- und Unterseite ausgeführt. Die vorne angeordneten zweiten Lagerbuchsen 7 weisen einen ovalen Grundkörper mit einem Flansch 25 und einem Eingriffsbereich 26 zum formschlüssigen Eingriff in die vordere Durchgangsöffnung 5 auf.
-
Wie aus 2 ersichtlich ist, enthält der Eingriffsbereich 26 an seiner Ober- und Unterseite zu den Vertiefungen 24 korrespondierende bogenförmige Erhebungen 27. In der vorderen Lagerbuchse 7 ist ebenfalls eine Aufnahmebohrung 28 zur Aufnahme eines Befestigungsbolzens 8 angeordnet. Durch die Ausgestaltung der vorderen Durchgangsöffnung 5 und des Eingriffsbereichs 26 kann die Lagerbuchse 7 innerhalb der als Langloch ausgebildeten Durchgangsöffnung 5 an verschiedenen Stellen der Seitenwange 3 eingesetzt werden und ist dort gegen Verschiebung gesichert. Somit kann die Position der Aufnahmebohrung 28 relativ zur Seitenwange 3 einfach verändert werden.
-
Die Befestigung der vorderen Lagerbuchse 7 an der Seitenwange 3 erfolgt durch eine in 1 gezeigte Haltescheibe 29, die an der Außenseite der Seitenwange 3 angeordnet ist und über Schrauben 30 mit der Lagerbuchse 7 verschraubt wird. Hierzu sind in der Haltescheibe 29 Durchgangsbohrungen 31 und in der Lagerbuchse 7 entsprechende Gewindebohrungen 32 vorgesehen. Über Befestigungselemente 33 und Gewindebohrungen 34 in den Seitenwangen 3 können die Befestigungsbolzen 8 an den Seitenwangen 3 fixiert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schnellwechsler
- 2
- Grundteil
- 3
- Seitenwange
- 4
- Erste Durchgangsöffnung
- 5
- Zweite Durchgangsöffnung
- 6
- Erste Lagerbuchse
- 7
- Zweite Lagerbuchse
- 8
- Befestigungsbolzen
- 9
- Erste Aufnahme
- 10
- Zweite Aufnahme
- 11
- Anlagefläche
- 12
- Führungsbohrung
- 13
- Verriegelungselement
- 14
- Eingriffsteil
- 15
- Gewindebohrungen
- 16
- Befestigungsflansch
- 17
- Außenkontur
- 18
- Innenkontur
- 19
- Achse
- 20
- Aufnahmebohrung
- 21
- Mittelachse
- 22
- Durchgangsbohrung
- 23
- Schraube
- 24
- Vertiefung
- 25
- Flansch
- 26
- Eingriffsbereich
- 27
- Erhebung
- 28
- Aufnahmebohrung
- 29
- Haltescheibe
- 30
- Schraube
- 31
- Durchgangsbohrung
- 32
- Gewindebohrung
- 33
- Befestigungselement
- 34
- Gewindebohrung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102017110586 A1 [0003]