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Die Erfindung betrifft einen Kanaldeckel-Wächter zur Überwachung eines Kanaldeckels und ein Kanaldeckel-Überwachungssystem.
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Kanaldeckel sind in einer Vielzahl in Straßen oder Wegen, beispielsweise zur Abdeckung von Kontroll- und Wartungsschächten von unterirdischen Versorgungsleitungen und Abwasserkanälen, eingesetzt. Dabei sind die Kanaldeckel im Wesentlichen plan mit der Fahrbahndecke ausgerichtet oder, bezogen auf das Straßenniveau, etwas vertieft eingelassen, um einen störungsfreien Verkehrsbetrieb zu gewährleisten. Es kann jedoch passieren, dass der Kanaldeckel angehoben wird, beispielsweise ungewollt durch hohe Wasserstände innerhalb der Versorgungsleitung oder des Abwasserkanals oder auch mutwillig durch Personen, sodass der Kanaldeckel aus der Fahrbahndecke hervorsteht oder sogar vollständig aus dem Schacht entfernt ist. Dies stellt eine Gefahr für Autofahrer oder auch Fußgänger dar. Der Kanaldeckel muss daher schnellstmöglich wieder korrekt eingesetzt werden. Problematisch ist jedoch, dass ein Anheben des Kanaldeckels nicht immer schnell genug erkannt wird, um Unfälle zuverlässig zu vermeiden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Kanaldeckel-Wächter sowie ein Kanaldeckel-Überwachungssystem anzugeben, welcher bzw. welches eine zuverlässige Überwachung von Kanaldeckeln erlaubt.
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Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch einen Kanaldeckel-Wächter zur Überwachung eines Kanaldeckels mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1.
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Der Kanaldeckel-Wächter dient dabei insbesondere zur Erfassung einer Bewegung des Kanaldeckels und/oder zur Erfassung einer Nässe und/oder zur Erfassung einer Temperatur in der Umgebung des Kanaldeckels. Zur Überwachung des Kanaldeckels ist der Kanaldeckel-Wächter in eine Lüftungsöffnung des Kanaldeckels einsetzbar. Der Kanaldeckel-Wächter umfasst eine Befestigungseinheit zur Befestigung des Kanaldeckel-Wächters in der Lüftungsöffnung des Kanaldeckels, wenigstens einen Bewegungssensor zur Erfassung einer Bewegung des Kanaldeckels, eine Übertragungseinheit zum Übertragen von Bewegungsmessdaten, also Bewegungsmesssignalen und/oder Bewegungsmesswerten, die von dem Bewegungssensor erfasst werden, an eine Auswerteeinheit sowie eine Stromversorgungseinheit.
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Der Begriff „Kanaldeckel“ umfasst im Sinne dieser Anmeldung verschiedenste Arten von Schachtdeckeln, beispielsweise runde Schachtabdeckungen für Kontroll- und Wartungsschächte von unterirdischen Versorgungsleitungen und/oder Abwasserkanälen, ebenso wie im Wesentlichen rechteckige Kanalgitter, auch bekannt unter dem Begriff Ablaufgitter, die zur Entwässerung von Straßen dienen. Aus Vereinfachungsgründen wird nachfolgend jedoch stets der Begriff Kanaldeckel verwendet.
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Die Idee der Erfindung besteht somit darin, eine Bewegung des Kanaldeckels, insbesondere ein Anheben des Kanaldeckels aus seiner ordnungsgemäßen Position, zu erfassen. Eine Übertragung der Bewegungsmessdaten an eine insbesondere zentrale, externe, mit dem Internet verbundene Auswerteeinheit ermöglicht eine Überwachung des Kanaldeckels in Echtzeit, sodass zeitnah reagiert werden kann, falls der Kanaldeckel bewegt wird. Der Kanaldeckel-Wächter ist im Montagezustand in einer Lüftungsöffnung des Kanaldeckels angeordnet und darin befestigt, sodass kein oder kaum zusätzlicher Platz innerhalb des Kanals oder der Versorgungsleitung benötigt wird. Zudem ist der Kanaldeckel-Wächter dadurch leicht zugänglich und kann problemlos auch in bestehende Kanaldeckel nachgerüstet werden.
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Unter dem Begriff Messdaten werden nachfolgend sowohl die von den jeweiligen Sensoren erfassten Messsignale als auch die aus diesen Messsignalen mittels einer Auswerteeinheit ermittelten Messwerte verstanden.
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Zur Erfassung einer Nässe oder Feuchtigkeit an dem Kanaldeckel oder in der Umgebung des Kanaldeckels kann der Kanaldeckel-Wächter insbesondere einen Nässesensor umfassen. Die Übertragungseinheit ist in diesem Falle auch dazu ausgebildet, Nässemessdaten, also Nässemesssignale und/oder Nässemesswerte, an die zentrale Auswerteeinheit zu übertragen. Dadurch lässt sich beispielsweise ein Wasserstand innerhalb des Kanals erfassen, der möglicherweise zu einem Anheben des Kanaldeckels führen kann oder bereits geführt hat.
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Ferner umfasst der Kanaldeckel-Wächter gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung wenigstens einen Temperatursensor zur Erfassung einer Temperatur an dem Kanaldeckel oder in der Umgebung des Kanaldeckels, insbesondere zur Erfassung einer Temperatur an einer Oberfläche des Kanaldeckels. Die Übertragungseinheit ist in diesem Falle auch dazu ausgebildet, Temperaturmessdaten, also Temperaturmesssignale oder Temperaturmesswerte, an die Auswerteeinheit zu übertragen. Ein solcher Temperatursensor bietet die Möglichkeit, bei sinkenden Temperaturen Glättegefahr frühzeitig zu erkennen, sodass beispielsweise zeitnah der Winterdienst benachrichtigt werden kann, oder auch bei steigenden Temperaturen Autofahrer rechtzeitig vor sogenannten „Blowups“ der Straße warnen zu können.
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Die Stromversorgungseinheit ist insbesondere eine autarke Stromversorgungseinheit, beispielsweise eine Batterie oder ein Akkumulator. Denkbar wäre auch die Nutzung von Solarenergie zur Versorgung des Kanaldeckel-Wächters mit elektrischer Energie.
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Zur Übertragung der Bewegungsmessdaten, insbesondere der Bewegungsmesssignale und/oder Bewegungsmesswerte, und/oder der Nässemessdaten, insbesondere der Nässemesssignale und/oder Nässemesswerte, und/oder der Temperaturmessdaten, insbesondere der Temperaturmesssignale und/oder der Temperaturmesswerte, an die Auswerteeinheit umfasst die Übertragungseinheit vorzugsweise eine Antenne, sodass die Messdaten insbesondere drahtlos mittels Funktechnik übertragen werden können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Befestigungseinheit zumindest ein oberes Befestigungselement und ein unteres Befestigungselement, die im Montagezustand an gegenüberliegenden Seiten der Lüftungsöffnung angeordnet sind. Vorzugsweise hintergreifen zumindest das obere Befestigungselement oder auch das obere und das untere Befestigungselement dabei einen Rand der Lüftungsöffnung, sodass der Kanaldeckel-Wächter formschlüssig in der Lüftungsöffnung gehalten wird. Hierdurch wird eine einfache und sichere Montage des Kanaldeckel-Wächters in der Lüftungsöffnung des Kanaldeckels gewährleistet. Zumindest das obere Befestigungselement ist vorzugsweise als flache Platte ausgebildet, um ein Hervorstehen aus dem Kanaldeckel bzw. aus der Lüftungsöffnung des Kanaldeckels zu vermeiden.
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Vorteilhafterweise sind das obere Befestigungselement und das untere Befestigungselement im Montagezustand mittelbar, insbesondere über ein weiteres, mittleres Befestigungselement, oder unmittelbar miteinander verbunden bzw. aneinander fixiert, sodass der Kanaldeckel-Wächter sicher in der Lüftungsöffnung gehalten wird. Im Falle einer mittelbaren Verbindung kann das mittlere Befestigungselement als separates, drittes Befestigungselement oder auch einstückig mit dem unteren oder oberen Befestigungselement ausgebildet sein. Die vorstehend genannte Verbindung ist vorzugsweise eine formschlüssige Verbindung und wird insbesondere mittels einer Schraubverbindung oder einer Schnappverbindung zwischen den Befestigungselementen realisiert.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform bilden das obere Befestigungselement und das untere Befestigungselement einen Innenraum zwischen sich aus, in welchem die einzelnen Komponenten des Kanaldeckel-Wächters zumindest teilweise angeordnet sein können.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Kanaldeckel-Wächter ein Gehäuse, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial, welches insbesondere den Innenraum teilweise oder vollständig umgrenzt. Dadurch sind die einzelnen Komponenten des Kanaldeckel-Wächters gegenüber der Umgebung und/oder der Innenraum zumindest teilweise gegenüber einer die Lüftungsöffnung umgebenden Wand des Kanaldeckels abgegrenzt.
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Zusätzlich oder alternativ sind der Innenraum und/oder das Gehäuse insbesondere über wenigstens ein Dichtelement gegenüber der Umgebung abgedichtet.
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Grundsätzlich ist es denkbar, die einzelnen Komponenten des Kanaldeckel-Wächters auf verschiedenste Art und Weise in diesem anzuordnen. Es ist jedoch bevorzugt, wenn die Übertragungseinheit, insbesondere die Antenne, und/oder der wenigstens eine Temperatursensor in dem oberen Befestigungselement angeordnet sind. Dadurch lassen sich die Messwerte und/oder Messsignale störungsfrei weiterleiten und die Temperatur nahe der Fahrbahndecke bzw. Straßenoberfläche wird erfasst, sodass beispielsweise Glättegefahr gut erkannt wird. Die Stromversorgungseinheit ist vorzugsweise in dem unteren Befestigungselement angeordnet, wodurch ein problemloser Wechsel derselben ermöglicht wird. Der wenigstens eine Bewegungssensor und/oder der wenigstens eine Nässesensor sind insbesondere in dem Innenraum und/oder dem Gehäuse und/oder ebenfalls in dem unteren Befestigungselement angeordnet.
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Um eine Beschädigung des Kanaldeckel-Wächters während des Einsatzes, beispielsweise durch darüberfahrende Autos, zu verringern, sind das untere und/oder das obere Befestigungselement aus einem stoßfesten und/oder abriebfestem Material, beispielsweise aus schlagzähem Kunststoff, ausgebildet.
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Vorzugsweise umfasst der Kanaldeckel-Wächter zudem eine Messdatenverarbeitungseinheit zur Verarbeitung von Bewegungsmessdaten, insbesondere zur Umwandlung der von dem wenigstens einen Bewegungssensor erfassten Bewegungsmesssignale in Bewegungsmesswerte, und/oder zur Verarbeitung von Nässemessdaten, insbesondere zur Umwandlung der von dem wenigstens einen Nässesensor erfassten Nässemesssignale in Nässemesswerte, und/oder zur Verarbeitung von Temperaturmessdaten, insbesondere zur Umwandlung der von dem wenigstens einen Temperatursensor erfassten Temperaturmesssignale in Temperaturmesswerte. Dadurch erfolgt die Auswertung der erfassten Messsignale bereits zumindest teilweise in dem Kanaldeckel-Wächter.
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Die Auswertung der von den Sensoren erfassten Messsignale oder der ermittelten Messwerte kann vorwiegend in der zentralen, externen Auswerteeinheit erfolgen. Bei einer Weiterbildung umfasst der Kanaldeckel-Wächter jedoch eine interne Auswerteeinheit zum Vergleich von Bewegungsmessdaten, insbesondere eines erfassten Bewegungsmesssignals oder ermittelten Bewegungsmesswertes, mit einem Schwellwert für die Bewegung des Kanaldeckels und/oder zum Vergleich von Nässemessdaten, insbesondere eines erfassten Nässemesssignals oder ermittelten Nässemesswerts, mit einem Schwellwert für eine Nässe an dem Kanaldeckel oder in der Umgebung des Kanaldeckels und/oder zum Vergleich von Temperaturmessdaten, insbesondere eines erfassten Temperaturmesssignals oder ermittelten Temperaturmesswertes, mit einem Schwellwert für die Temperatur an dem Kanaldeckel oder in der Umgebung des Kanaldeckels umfasst. Dadurch kann der erforderliche Datentransfer zwischen dem Kanaldeckel-Wächter und der zentralen Auswerteeinheit weiter reduziert werden, indem lediglich relevante, den Schwellwert überschreitende Messdaten für Bewegung, Nässe und/oder Temperatur an die Auswerteeinheit übertragen werden müssen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Übertragungseinheit zur Erfassung eines Ladezustandes der Stromversorgungseinheit und zur Übertragung des Ladezustandes an die Auswerteeinheit vorgesehen ist, um einen Ausfall der Stromversorgungseinheit und somit des Kanaldeckel-Wächters bereits im Vorfeld abwenden zu können.
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Um eine Übertragung der Messdaten der einzelnen Sensoren innerhalb des Kanaldeckel-Wächters zu ermöglichen, sind die Übertragungseinheit und/oder die Stromversorgungseinheit und/oder der wenigstens eine Bewegungssensor und/oder der wenigstens eine Nässesensor und/oder der wenigstens eine Temperatursensor elektrisch miteinander verbunden.
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Die zweitgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein Kanaldeckel-Überwachungssystem mit den Merkmalen gemäß Anspruch 16. Das Kanaldeckel-Überwachungssystem umfasst mindestens einen Kanaldeckel-Wächter mit den vorstehend beschriebenen Eigenschaften und eine zentrale Auswerteeinheit zur Auswertung der Messdaten, insbesondere der Messsignale und/oder Messwerte, und/oder zur Bereitstellung der Messdaten, insbesondere der Messsignale und/oder Messwerte, für und/oder zur Weiterleitung der Messdaten, insbesondere der Messsignale und/oder Messwerte, an wenigstens ein Empfangsgerät.
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Der erfindungsgemäße Kanaldeckel-Wächter und das erfindungsgemäße Kanaldeckel-Überwachungssystem werden nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
- 1 eine schematische Darstellung eines Kanaldeckels mit runden Lüftungsöffnungen mit einem Kanaldeckel-Wächter in einer Draufsicht,
- 2 eine schematische Darstellung eines Kanaldeckels mit im Wesentlichen rechteckigen Lüftungsöffnungen mit einem Kanaldeckel-Wächter in einer Draufsicht,
- 3 eine Schnittdarstellung entlang Linie A-A aus 1 eines Kanaldeckel-Wächters gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 4 eine Schnittdarstellung entlang Linie A-A aus 1 eines Kanaldeckel-Wächters gemäß einer zweiten Ausführungsform,
- 5 eine Schnittdarstellung entlang Linie A-A aus 1 eines Kanaldeckel-Wächters gemäß einer dritten Ausführungsform,
- 6 eine Prinzipskizze eines Kanaldeckel-Überwachungssystems.
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1 zeigt einen Kanaldeckel-Wächter 2, der in einen runden Kanaldeckel 4, beispielsweise einen Kanaldeckel 4 zur Abdeckung eines Abwasserkanals, mit runden Lüftungsöffnungen 6 eingesetzt ist. 2 zeigt einen im Wesentlichen rechteckigen Kanaldeckel 4', vorliegend ein Einlaufgitter für einen Straßenablauf, mit im Wesentlichen rechteckigen Lüftungsöffnungen 6', in die wiederum ein Kanaldeckel-Wächter 2 eingesetzt ist.
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Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsformen des Kanaldeckel-Wächters 2 beschrieben. Einander entsprechende Komponenten sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
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3 zeigt einen Kanaldeckel-Wächter 2a zur Überwachung eines Kanaldeckels 4, 4' gemäß einer ersten Ausführungsform. Der Kanaldeckel-Wächter 2a umfasst eine Befestigungseinheit zur Befestigung des Kanaldeckel-Wächters 2a in der Lüftungsöffnung des Kanaldeckels mit mehreren Komponenten, nämlich einem oberen Befestigungselement 8a, einem unteren Befestigungselement 8b sowie einem mittleren Befestigungselement 8c. Das obere Befestigungselement 8a und das untere Befestigungselement 8b sind im Montagezustand an gegenüberliegenden Seiten der Lüftungsöffnung 6, 6' angeordnet und über das mittlere Befestigungselement 8c aneinander fixiert, vorliegend mittels einer Schraubverbindung. Das mittlere Befestigungselement 8c ist vorliegend stangenförmig und einstückig mit dem unteren Befestigungselement 8b ausgebildet und weist an seinem oberen Endabschnitt ein Gewinde, vorliegend ein Außengewinde, auf, welches in ein am oberen Befestigungselement 8a ausgebildetes Innengewinde einschraubbar ist. Sowohl das obere Befestigungselement 8a als auch das untere Befestigungselement 8b sind flach und plattenförmig ausgebildet und weisen einen im Vergleich zu der Lüftungsöffnung 6, 6' größeren Durchmesser auf. Das obere Befestigungselement 8a und das untere Befestigungselement 8b hintergreifen den oberen bzw. unteren Rand der Lüftungsöffnung 6, 6', sodass der Kanaldeckel-Wächter 2a zudem formschlüssig in der Lüftungsöffnung 6, 6' gehalten wird. Das obere Befestigungselement 8a und das untere Befestigungselement 8b bilden ferner einen Innenraum 24 zwischen sich aus.
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Um eine Beschädigung des Kanaldeckel-Wächters 2a zu vermeiden und Erschütterungen für die in dem Kanaldeckel-Wächter 2a angeordneten Komponenten zu reduzieren, ist zumindest das obere Befestigungselement 8a aus einem stoßfesten und abriebfestem Material ausgebildet.
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Der Kanaldeckel-Wächter 2a umfasst ferner einen Bewegungssensor 10a zur Erfassung von Bewegungsmessdaten, welcher in dem Innenraum 24 angeordnet ist. In dem Innenraum 24 ist zudem eine Übertragungseinheit 12 zum Übertragen der Bewegungsmessdaten an eine Auswerteeinheit 34 (6) angeordnet. Zur Versorgung des Kanaldeckel-Wächters 2a bzw. dessen Komponenten weist dieser eine Stromversorgungseinheit 14a, nämlich eine autarke Stromversorgungseinheit, beispielhaft eine Batterie, auf, die gemäß der ersten Ausführungsform ebenfalls in dem Innenraum 24 angeordnet ist.
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Zur Erfassung einer Nässe an dem Kanaldeckel-Wächter 2a bzw. in dessen Umgebung umfasst dieser einen in dem Innenraum 24 angeordneten Nässesensor 16a. Ein Temperatursensor 18 zur Erfassung einer Temperatur an dem Kanaldeckel 2a ist in dem oberen Befestigungselement 8a integriert, sodass eine Temperatur an der Oberfläche des Kanaldeckel-Wächters 2a erfasst wird.
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Der Kanaldeckel-Wächter 2a umfasst eine in dem Innenraum 24 angeordnete Messdatenverarbeitungseinheit 20 zur Verarbeitung der Bewegungsmessdaten, Nässemessdaten und Temperaturmessdaten, insbesondere zur Umwandlung der erfassten Messsignale in Messwerte, wobei die Messdatenverarbeitungseinheit 20 vorliegend einen Teil der Übertragungseinheit 12 darstellt. Zur Übertragung der Bewegungsmessdaten, Nässemessdaten und Temperaturmessdaten an die Auswerteeinheit 34 umfasst die Übertragungseinheit 12 eine Antenne 22, die in dem oberen Befestigungselement 8a angeordnet ist.
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Um insbesondere die Sensoren vor Witterungseinflüssen oder Beschädigungen zu schützen, umfasst der Kanaldeckel-Wächter 2a ein Gehäuse aus einem Kunststoffmaterial, welches den Innenraum 24 umgrenzt. Zusätzlich sind der Innenraum 24 bzw. das Gehäuse 26 über ein Dichtelement 28a gegenüber der Umgebung abgedichtet. Das Dichtelement 28a umfasst bei der ersten Ausführungsform zwei Dichtplatten, die zwischen dem oberen Befestigungselement 8a und einer Oberseite des Kanaldeckels 4 bzw. zwischen dem unteren Befestigungselement 8b und einer Unterseite des Kanaldeckels 4 angeordnet sind.
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Zur Reduzierung des Datentransfers von dem Kanaldeckel-Wächter 2a an die Auswerteeinheit 36 umfasst der Kanaldeckel-Wächter 2a eine interne Auswerteeinheit 30; die vorliegend ebenfalls einen Teil der Übertragungseinheit 12 bildet. Die Auswerteeinheit 30 ist dazu ausgebildet, von dem Bewegungssensor 10a erfasste Bewegungsmessdaten mit einem Schwellwert für die Bewegung des Kanaldeckels 4 zu vergleichen, sodass eine Übertragung an die externe Auswerteeinheit 36 nur im Falle eines Über- oder Unterschreitens des Schwellwertes erfolgt. Ferner werden Nässemessdaten mit einem Schwellwert für eine Nässe an dem Kanaldeckel sowie Temperaturmessdaten mit einem Schwellwert für die Temperatur verglichen und im bei Über- oder Unterschreitens des jeweiligen Schwellwertes an die Auswerteeinheit 36 übertragen.
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Des Weiteren erfasst die Übertragungseinheit 12 einen Ladezustand der Stromversorgungseinheit 14a bzw. der Batterie und überträgt diesen ebenfalls an die Auswerteeinheit 36, wodurch ein rechtzeitiger Wechsel der Stromversorgungseinheit 14a erfolgen kann ohne dass eine manuelle Überprüfung in regelmäßigen Abständen erforderlich ist.
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Um eine Versorgung der einzelnen Komponenten mit elektrische Energie zu gewährleisten und einen Austausch oder eine Weiterleitung von Messdaten zu ermöglichen, sind die einzelnen Komponenten über Leitungen 32 mit der Stromversorgungseinheit 14 und untereinander verbunden, was in 3 durch gepunktete Linien angedeutet ist.
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4 zeigt einen Kanaldeckel-Wächter 2b zur Überwachung eines Kanaldeckels 4 gemäß einer zweiten Ausführungsform. Der Unterschied zur zuvor erläuterten, ersten Ausführungsform besteht darin, dass das Dichtelement 28b das Gehäuse 26 und den Innenraum 24 umschließt. Eine solche Ausbildung des Dichtelementes 28b ist insbesondere für den Fall von rechteckigen Lüftungsöffnungen 6' (2) vorteilhaft, da hier der Kanaldeckel-Wächter 2 bzw. dessen Innenraum nicht vollständig von einer die Lüftungsöffnungen 6' umgebenden Wand umschlossen ist.
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5 zeigt einen Kanaldeckel-Wächter 2c zur Überwachung eines Kanaldeckels 4 gemäß einer dritten Ausführungsform. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Ausführungsformen ist sind hier die Stromversorgungseinheit 14b, der Bewegungssensor 10b sowie der Nässesensor 16b in dem unteren Befestigungselement 8b angeordnet, welches hierfür größere Abmessungen aufweist. Dies hat den Vorteil, dass die Komponenten im Falle eines Defektes oder beispielsweise eine leere Batterie leichter ausgetauscht werden können.
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6 zeigt ein erfindungsgemäßes Kanaldeckel-Überwachungssystem 34 mit zwei Kanaldeckel-Wächtern 2a. Auch die Kanaldeckel-Wächter 2b, 2c können Teil eines solchen Kanaldeckel-Überwachungssystems 34 sein, wobei die einzelnen Ausführungsformen beliebig kombiniert werden können. Die Kanaldeckel-Wächter 2a übertragen ihre jeweiligen Messdaten an die zentrale Auswerteeinheit 36, wo eine Auswertung der Messdaten erfolgt. Die Auswerteeinheit 36 stellt die Messdaten zum Abruf für ein Empfangsgerät 38, beispielsweise ein Smartphone oder Tablet, bereit oder leitet diese insbesondere automatisch an ein solches Empfangsgerät 38 weiter. Dadurch wird beispielsweise ein Anheben eines Kanaldeckels zeitnah erkannt.
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Bezugszeichenliste
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- 2, 2a, 2b, 2c
- Kanaldeckel-Wächter
- 4, 4'
- Kanaldeckel
- 6, 6'
- Lüftungsöffnung
- 8a, 8b, 8c
- Befestigungseinheit
- 10a, 10b
- Bewegungssensor
- 12
- Übertragungseinheit
- 14a, 14b
- Stromversorgungseinheit
- 16a, 16b
- Nässesensor
- 18
- Temperatursensor
- 20
- Messdatenverarbeitungseinheit
- 22
- Antenne
- 24
- Innenraum
- 26
- Gehäuse
- 28a, 28b
- Dichtelement
- 30
- interne Auswerteeinheit
- 32
- Leitungen
- 34
- Kanaldeckel-Überwachungssystem
- 36
- zentrale Auswerteeinheit
- 38
- Empfangsgerät