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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abschirmvorrichtung zur Abschirmung gegenüber biologischen Gefahrstoffen. Diese kann zusammengelegt werden und auf diese Weise einfach zu einem Einsatzort transportiert werden.
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Stand der Technik
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Bei der Handhabung von biologischen Gefahrstoffen ist es wichtig medizinisches Personal gegenüber den biologischen Gefahrstoffen abzuschirmen, um auf diese Weise eine Kontamination oder Infektion zu vermeiden. Unter Laborbedingungen werden biologische Gefahrstoffe hierzu häufig in Handschuhkästen beziehungsweise Gloveboxes gehandhabt, die das medizinische Personal mittels einer transparenten Scheibe vor den biologischen Gefahrstoffen schützen. Um eine Manipulation des Innenraums des Handschuhkastens zu ermöglichen, sind Handschuhdurchführungen in der transparenten Scheibe vorgesehen an welche Handschuhe fest angebracht sind. Hierdurch ist die transparente Scheibe auch an den Handschuhdurchführungen gegenüber dem Außenraum luftdicht abgeschlossen. Aus dem Innenraum des Handschuhkastens abgeführte Luft wird gefiltert, um auf diese Weise ein Austreten von biologischen Gefahrstoffen zu vermeiden. Neben In-Vitro-Proben biologischer Gefahrstoffe können in einem Handschuhkasten auch Versuchstiere manipuliert werden, die beispielsweise mit einem infektiösen Virus infiziert sind.
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Das Prinzip des Handschuhkastens wird auch in Dekontaminationsschleusen von Laboratorien der Schutzstufe 4 gemäß der Biostoffverordnung angewandt. Personen außerhalb des Laboratoriums können auf diese Weise medizinischem Personal, das Vollschutzanträge trägt, bei der Dekontamination in den Dekontaminationsschleusen assistieren, ohne sich selbst der Gefahr eines Kontakts mit biologischen Gefahrstoffen auszusetzen.
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Bei der Probennahme an möglicherweise mit infektiösen Krankheitserregern infizierten Personen, besteht ebenfalls die Gefahr, dass medizinisches Personal biologischen Gefahrstoffen ausgesetzt wird. Beispielsweise kann dies bei der Abstrichnahme für einen PCR-Test geschehen, der zur Bestimmung einer Infektion mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 dient, welches die Covid-19-Pandemie ausgelöst hatte. Eine dem Prinzip des Handschuhkastens entsprechende Abschirmmöglichkeit für das medizinische Personal besteht hier nicht. Ein sicherer Schutz vor einer möglichen Infektion kann nur durch das Tragen eines Vollschutzanzuges gewährleistet werden.
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Die
JP 3 227 227 U beschreibt eine flexible Folie an der zwei Handschuhdurchführungen mit Handschuhen angeordnet sind. Diese Folie kann in einem Rahmen aufgehängt oder aufgespannt werden. Es ist auch möglich, sie unter einer Raumdecke aufzuhängen oder in einem Fenster eines Fahrzeugs zu befestigen. Damit ist diese Folie vielseitig einsetzbar. Anders als der Scheibe eines Handschuhkastens fehlt ihr jedoch die Stabilität und die Robustheit gegen Beschädigungen, durch welche Krankheitserreger hindurchdringen können.
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In der
DE 20 2020 101 651 U1 wird eine mobile Schutzwand aus durchsichtigem Material beschrieben, welche zwei Handschuhdurchführungen mit Handschuhen aufweist. Sie kann vor oder an einem Krankenbett positioniert werden. Dabei ist die Höhe der Handschuhdurchführungen fest vorgegeben, so dass die Vorrichtung für sehr kleine oder große Personen nur schwer zu bedienen ist.
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Aus der
DE 20 2020 102 737 U1 ist eine Infektionsschutzvorrichtung zur Verwendung durch eine möglicherweise infizierte Person bekannt. Eine Schutzwand, in der zwei Handschuhdurchführungen mit Handschuhen angeordnet sind, umgibt die Person radial. Eine Absaugvorrichtung ist oberhalb des Kopfes der Person angeordnet, um von dieser ausgeatmete Luft abzusaugen und einer Luftreinigungsvorrichtung zuzuführen. Es ist also vorgesehen, dass eine möglicherweise infizierte Person und nicht etwa medizinisches Personal sich in diese Vorrichtung begibt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Abschirmvorrichtung bereitzustellen, die medizinisches Personal gegenüber biologischen Gefahrstoffen abschirmen kann und die insbesondere für eine Probennahme an möglicherweise infizierten menschlichen Patienten geeignet ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Abschirmvorrichtung so auszuführen, dass sie transportabel ist und es ermöglicht Teststationen zur Probennahme mit geringem Aufwand an beliebigen Orten zu errichten.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine Abschirmvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Diese dient zur Abschirmung gegenüber biologischen Gefahrstoffen und weist einen Rahmen auf, in dem eine erste transparente Scheibe in Form einer festen Platte mit mindestens einer, vorzugsweise mit zwei, Handschuhdurchführungen angeordnet ist. Unter transparent wird dabei insbesondere verstanden, dass die Transmission der Scheibe im sichtbaren Spektralbereich von 380 nm bis 780 nm mindestens 80 % beträgt. Eine solche transparente Scheibe entspricht der Scheibe eines Handschuhkastens.
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Der Rahmen weist Ränder auf, die als Oberrand, Unterrand und Seitenränder bezeichnet werden können. An dem Unterrand sind mehrere Stangen angeordnet, die jeweils an einem Standfuß enden. Ein erster Vorhang ist zwischen den Stangen angeordnet. Eine solche Abschirmvorrichtung kann zwischen medizinischem Personal und einem Patienten angeordnet werden, um das medizinische Personal vor einer Infektion oder Kontamination durch ausgeatmete oder ausgehustete biologische Gefahrstoffe, die als Aerosol verbreitet werden, zu schützen. Zwar trennt sie den Patienten und das medizinische Personal nicht in zwei luftdicht voneinander isolierten Räumen ab, sie verhindert jedoch einen Kontakt mit Aerosolen, die sich nur über eine kurze Strecke ausbreiten und dann niederschlagen. Der erfindungsgemäße Aufbau macht die Abschirmvorrichtung dabei einfach transportabel und ermöglicht es außerdem, sie in einfacher Weise an örtliche Gegebenheiten anzupassen. Die Stangen und Standfüße können beispielsweise von dem Rahmen getrennt werden, sodass das größte zu transportierende Einzelteil der Abschirmvorrichtung in dem Rahmen und der darin angeordneten transparenten Scheibe besteht. Über die Stangen ist auch eine einfache Höhenverstellung der Abschirmvorrichtung möglich. Indem zwischen den Stangen keine feste Platte, sondern ein Vorhang angeordnet wird, ist es unabhängig von der eingestellten Höhe des Rahmens immer möglich vom Unterrand des Rahmens bis zum Boden einen aerosoldichten Schutz bereitzustellen. Der Vorhang kann zusammengelegt werden, was ebenfalls vorteilhaft für die Transportierbarkeit der Abschirmvorrichtung ist.
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Zur Befestigung des ersten Vorhangs ist es bevorzugt, dass Befestigungselemente an dem Rahmen und an den Standfüßen angeordnet sind. Die Befestigungselemente am Rahmen sind hierzu insbesondere am Unterrand des Rahmens angeordnet. Eine Befestigung am Rahmen und an den Standfüßen ermöglicht ein sicheres Aufspannen des Vorhangs, ohne dass hierzu weitere Befestigungselemente an den Stangen erforderlich wären. Zum Zweck einer schnellen Befestigung und einer schnellen Zerlegbarkeit der Abschirmvorrichtung ist es dabei bevorzugt, dass für derartige Befestigungselemente Klettverschlusselemente verwendet werden.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass die Stangen beim Transport der Abschirmvorrichtung vom Rahmen getrennt werden. Um jedoch möglichst wenige separate Bauteile der Abschirmvorrichtung transportieren zu müssen, ist es bevorzugt, dass die Stangen in dem Rahmen versenkbar angeordnet sind. Dies hat auch noch den zusätzlichen Vorteil, dass durch ein Ausfahren der Stangen aus dem Rahmen, eine einfache Höhenverstellung des Rahmens und damit der ersten transparenten Scheibe erfolgen kann.
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Ein Ausatmen von Aerosolen in Richtung der Abschirmvorrichtung ist auf Höhe der ersten transparenten Scheibe am wahrscheinlichsten, da sich dort die Handschuhdurchführungen befinden. Wenn beispielsweise ein Nasenrachen-Abstrich eines Patienten genommen werden soll, so muss sich sein Kopf auf Höhe der ersten transparenten Scheibe befinden. Um dabei das Risiko zu verringern, dass Aerosole, die vom Patienten ausgeatmet werden, seitlich an der ersten transparenten Scheibe vorbei gelangen, ist es bevorzugt, dass der Rahmen an mindestens einem Seitenrand, vorzugsweise an beiden Seitenrändern, jeweils ein Abschirmplatte aufweist, die schwenkbar mit dem Rahmen verbunden ist. Durch die Schwenkbarkeit kann die Seitenplatte beim Transport der Abschirmvorrichtung so an den Rahmen herangeschwenkt werden, dass sie auf der ersten transparenten Scheibe aufliegt und die zu transportierende Fläche somit nicht vergrößert. Beim Aufstellen der Abschirmvorrichtung kann sie dann so geschwenkt werden, dass sie einem Winkel von 90° bis 180° zu der ersten transparenten Scheibe steht, um je nach den räumlichen Bedingungen des Aufstellortes den bestmöglichen Schutz für das hinter der Abschirmvorrichtung befindliche medizinische Personal zu gewährleisten.
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Bevorzugt handelt es sich bei der Abschirmplatte um eine zweite transparente Scheibe. Auf diese Weise wird das Sichtfeld des medizinischen Personals durch die Seitenplatte nicht eingeschränkt.
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Während eine medizinische Fachkraft, die durch die Abschirmvorrichtung hindurch eine Probe nimmt, an der Abschirmvorrichtung steht, wird ein Patient auf der gegenüberliegenden Seite üblicherweise sitzen, um seinen Kopf auf Höhe der ersten transparenten Scheibe zu bringen und so beispielsweise einen Nasenrachen-Abstrich im Mund zu ermöglichen. Es ist deshalb bevorzugt, dass die erste transparente Scheibe gegenüber dem Unterrand des Rahmens schwenkbar angeordnet ist. Dies ermöglicht es, die erste transparente Scheibe in Richtung des Patienten zu neigen, um dem medizinischen Personal seine Arbeit zu erleichtern. Dabei ist die erste transparente Scheibe mit dem Unterrand des Rahmens vorzugsweise über die gesamte Länge des Unterrandes des Rahmens verlaufendes Scharnier verbunden, um auf diese Weise sicherzustellen das zwischen dem Unterrand der ersten transparenten Scheibe und dem ersten Vorhang kein Luftspalt entsteht durch welchen Aerosole hindurchgelangen könnten.
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Auch wenn es grundsätzlich denkbar wäre zusammen mit der ersten transparenten Scheibe den gesamten Rahmen zu schwenken, so ist dies doch nicht vorteilhaft, da hierzu der Neigungswinkel des Rahmens gegenüber den Stangen fixiert werden müsste und auch ein Versenken der Stangen in den Rahmen in einer solchen Ausführungsform der Abschirmvorrichtung nicht möglich wäre. Es ist deshalb bevorzugt, dass die erste transparente Scheibe nur mit dem Unterrand des Rahmens schwenkbar verbunden ist und beim Schwenken von den Seitenrändern und dem Oberrand des Rahmens gelöst werden kann. Zum Begrenzen des Neigungswinkels der ersten transparenten Scheibe kann insbesondere mindestens ein Band vorgesehen sein, das am Oberrand der ersten transparenten Scheibe und am Oberrand des Rahmens befestigt wird. Hierbei öffnen sich allerdings zwischen den Seitenrändern der Scheibe und den Seitenrändern der Rahmens Spalten, durch welche Aerosole an der ersten transparenten Scheiben vorbei gelangen könnten.
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Um dies zu verhindern ist es bevorzugt, dass an jedem Seitenrand des Rahmens jeweils ein zweiter Vorhang befestigt ist, der weiterhin an einem Seitenrand der ersten transparenten Scheibe befestigt ist. Die zweiten Vorhänge verschließen die Spalten. Dabei können sie so ausgeführt sein, dass sie unterschiedliche Neigungswinkel der ersten transparenten Scheibe zulassen.
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Wie auch beim ersten Vorhang handelt es sich bei den zweiten Vorhängen um Bestandteile der Abschirmvorrichtung, welche einfach zusammengelegt werden können. Um sie schnell an der Abschirmvorrichtung befestigen und wieder von ihr lösen zu können ist es bevorzugt, dass die zweiten Vorhänge jeweils mittels Klettverschlusselementen mit dem Seitenrand des Rahmens und dem Seitenrand der ersten transparenten Scheibe verbunden sind.
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Um ein leichtes Verfahren und damit ein genaues Positionieren der Abschirmvorrichtung am Einsatzort zu ermöglichen ist es bevorzugt, dass die Standfüße Rollen aufweisen. Besonders bevorzugt sind die Rollen arretierbar, um so ein ungewolltes Wegrollen zu vermeiden.
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An den Handschuhdurchführungen können grundsätzlich in derselben Weise wie an einem Handschuhkasten Mehrweghandschuhe angebracht werden, über welche zu Hygienezwecken bei jeder Probenentnahme Einweghandschuhe gezogen werden. Da die Abschirmvorrichtung allerdings keinen permanent luftdichten Abschluss gewährleisten soll, sondern sie nur während einer Probenentnahme medizinisches Personal von einem Patienten trennen muss, ist es bevorzugt, dass an jeder Handschuhdurchführung lediglich ein Ärmel angebracht ist, der an seiner Handseite offen ist. Über diese kann dann bei jeder Probenentnahme ein Einweghandschuh gezogen werden. Der Ärmel kann insbesondere aus demselben Material wie der erste Vorhang und der zweite Vorhang bestehen. Er kann in derselben Weise wie der erste Vorhang und der zweite Vorhang insbesondere mittels eines Klettverschlusselements an der Abschirmvorrichtung befestigt werden, wobei diese insbesondere an einem Durchgreifring in der Handschuhdurchführung angebracht wird. Der Ärmel kann dann beim Transport der Abschirmvorrichtung von dieser getrennt und ebenso wie die Vorhänge einfach zusammengelegt werden.
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Das Material der Ärmel und der Vorhänge erfüllt vorzugsweise jeweils die Anforderungen der Normen EN 14605:2005+A:2009, EN 14126:2003+AC:2004, EN ISO 13688:2013 und EN 340:2003.
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An der dem Patienten zugewandten Seite der Abschirmvorrichtung kann weiterhin vorgesehen sein, dass am Unterrand des Rahmens eine Ablagefläche lösbar an dem Rahmen angebracht werden kann. Diese kann beispielsweise zum Ablegen von Einweghandschuhen dienen.
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Die Vorhänge sind jeweils dazu eingerichtet, um an dem Rahmen der Abschirmvorrichtung befestigt zu werden. Der erste Vorhang ist insbesondere weiterhin dazu eingerichtet an den Standfüßen befestigt zu werden. Der zweite Vorhang ist insbesondere dazu eingerichtet weiterhin an der ersten transparenten Scheibe befestigt zu werden. Zur Befestigung sind insbesondere Klettverschlusselemente vorgesehen. Vorzugsweise bestehen die Vorhänge jeweils aus einer Kunststofffolie.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Abschirmvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 2 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Abschirmvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 3 zeigt eine schematische Aufsicht auf eine Abschirmvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
- 4 zeigt Bestandteile einer zerlegten Abschirmvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Eine in den 1 bis 3 dargestellte Abschirmvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist für eine PCR-Abstrichnahme zur Diagnose einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 geeignet. Sie weist einen Rahmen 10 auf, bei dem es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um ein Aluminiumhohlprofil mit den Abmessungen 30 x 30 x 2 mm handelt, welches eine Fläche von 80 x 120 cm aufspannt. Der Rahmen 10 weist einen Unterrand 11, einen linken Seitenrand 12a und einen rechten Seitenrand 12b auf. Im Folgenden werden die Begriffe „links“ und „rechts“ jeweils aus der Sicht einer medizinischen Fachkraft beschrieben, die an der Abschirmvorrichtung arbeitet. Die Fachkraft steht dabei an der Abschirmvorrichtung, während ein Patient, von dem eine Probe genommen werden soll, auf der von ihr abgewandten Seite der Abschirmvorrichtung, vor dieser auf einem Stuhl sitzt. In dem Rahmen 10 ist eine transparente Scheibe 20 angeordnet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Polycarbonat (Makrolon® der Firma Bayer) besteht. Die Außenabmessungen der transparenten Scheibe 20 entsprechen den Innenabmessungen des Rahmens 10. Die transparente Scheibe 20 ist über die gesamte Länge ihres Unterrandes mittels eines nicht dargestellten Scharniers mit dem Unterrand 11 des Rahmens so verbunden, dass sie in Richtung des Patienten schwenkbar ist. Die transparente Scheibe 20 weist zwei Handschuhdurchführungen 21a, 21b auf, die durch Durchgreifringe 22a, 22b begrenzt werden, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Edelstahl bestehen. An jedem Durchgreifring 21a, 22a ist jeweils mittels einer Klettverschlussverbindung ein aus einer Kunststofffolie bestehender Ärmel befestigt. In 2 ist lediglich einer dieser Ärmel 23b dargestellt. Der Neigungswinkel der transparenten Scheibe 20 wird durch zwei Gurtbänder 24a, 24b begrenzt, die jeweils den Oberrand der transparenten Scheibe 20 mit dem Oberrand des Rahmens 10 verbinden. Diese sind jeweils mittels eines Klettbandes am Rahmen 10 befestigt was eine flexible Neigungseinstellung ermöglicht.
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Zwei Stangen 30a, 30b in Form von Einsteckprofilen sind im Rahmen 10 versenkbar. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weisen diese Abmessungen von 25 x 25 x 2 mm auf, wodurch sie einfach im Hohlprofil des Rahmens 10 bewegbar sind. Durch ein Teleskopieren der Stangen 30a, 30b kann die Höhe der Abschirmvorrichtung so variiert werden, dass der Oberrand des Rahmens 10 zwischen einer Höhe von 1,30 m und 2,20 m verstellt werden kann. Nach Einstellen der gewünschten Höhe werden die Stangen 30a, 30b jeweils mittels einer Schraube 31a, 31b am Unterrand 11 des Rahmens 10 arretiert.
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An dem vom Rahmen 10 abgewandten Ende jeder Stange 30a, 30b ist jeweils ein Standfuß 40a, 40b lösbar angeordnet, der mittels einer weiteren Schraube 41a, 41b an der jeweiligen Stange 30a, 30b arretiert werden kann. Jeder Standfuß 40a, 40b weist arretierbare Rollen 42a, 42b auf.
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Zwischen dem Unterrand 11 des Rahmens 10, den Stangen 30a, 30b und dem Boden auf welchem die Abschirmvorrichtung steht, ist ein rechteckiger erster Vorhang 50 angeordnet. Dieser besteht aus derselben Folie wie die Ärmel 32b, ist jedoch im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einem Flächengewicht von 120 g/m2 ausgeführt. Am Unterrand 11 des Rahmens 10 ist über seine gesamte Länge auf der dem medizinischen Personal zugewandten Seite ein Befestigungselement 61 in Form eines Klettverschlusselements angebracht. Ein weiteres Befestigungselement in Form eines Klettverschlusses ist seitlich an jedem der Standfüße 40a, 40b angeordnet. Lediglich eines dieser Befestigungselemente 62b ist in 2 dargestellt. Der erste Vorhang 50 weist seinerseits ebenfalls Klettverschlusselemente auf, mit welchen er am Rahmen 10 und an den Standfüßen 40a, 40b befestigt wird. Dazu erstrecken sich die Klettverschlusselemente des ersten Vorhangs 50 entlang seinem gesamten Oberrand und entlang seinen beiden Seitenrändern, sodass unabhängig davon in welcher Höhe die Abschirmvorrichtung eingestellt wurde, der erste Vorhang 50 straff gespannt werden kann. Wurden die beiden Stangen 30a, 30b nicht über die gesamte mögliche Länge ausgefahren, so ruht ein Teil des ersten Vorhangs 50 auf dem Boden, was die Abschirmwirkung der Abschirmvorrichtung jedoch nicht beeinträchtigt.
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Zwischen jedem Seitenrand 12a, 12b des Rahmens 10 und jedem Seitenrand der separaten Scheibe 20 ist jeweils ein dreieckiger zweiter Vorhang angeordnet, welcher aus derselben Folie wie der erste Vorhang 50 besteht. Dies ist in 2 lediglich für einen der beiden zweiten Vorhänge 51b dargestellt. Jeder der zweiten Vorhänge ist jeweils über die gesamte Länge des jeweiligen Seitenrandes der transparenten Scheibe 20 mittels an dieser angebrachten Klettverschlusselementen 63a, 63b mit dieser verbunden. Auch an jedem Seitenrand 12a, 12b des Rahmens 10 ist jeweils über dessen gesamte Länge ein Klettverschlusselement anbracht, was in 2 nur für eines dieser Klettverschlusselemente 64b dargestellt ist. Dieses verbindet den jeweiligen zweiten Vorhang 24b ebenfalls mit dem Rahmen 10. Jeder zweite Vorhang ist dabei so dimensioniert, dass er ein Schwenken der ersten transparenten Scheibe 20 über unterschiedliche Neigungswinkel zulässt.
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An jedem Seitenrand 12a, 12b des Rahmens 10 ist weiterhin auf der dem medizinischen Personal zugewandten Seite jeweils eine Abschirmplatte 70a, 70b angeordnet. Diese besteht aus demselben Material wie die transparente Scheibe 20. Sie hat jeweils dieselbe Höhe wie die transparente Scheibe 20 und ist halb so breit wie die transparente Scheibe 20. Jede der Abschirmplatten 70a, 70b ist mittels eines Scharniers 71a, 71b schwenkbar mit dem Rahmen 10 verbunden. Beim Transport der Abschirmvorrichtung werden die Abschirmplatten 70a, 70b auf die transparente Scheibe 20 aufgelegt, was einem Schwenkwinkel von 0° entspricht. Im Einsatz der Abschirmvorrichtung werden sie je nach örtlichen Gegebenheiten üblicherweise um 90° bis 180° gegenüber dem Rahmen 10 verschwenkt.
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Wenn die Abschirmvorrichtung transportiert werden soll, werden die Vorhänge 50, 51b und die Ärmel 23b von dieser gelöst und können zusammengelegt und so platzsparend transportiert werden. Die Standfüße 40a, 40b werden von den Stangen 30a, 30b gelöst und die Stangen 30a, 30b werden so weit wie möglich im Rahmen 10 versenkt. Die transparente Scheibe 20 wird in den Rahmen 10 hineingeschwenkt, sodass sie gegenüber diesem nicht mehr abgewinkelt ist und die Abschirmplatten 70a, 70b werden so verschwenkt das sie auf der transparenten Scheibe 20 aufliegen. Wie in 4 dargestellt ist, können die Komponenten der Abschirmvorrichtung auf diese Weise kompakt zusammengelegt werden. Da die Abschirmvorrichtung mit einem Gesamtgewicht von nicht mehr als 15 kg realisiert werden kann, kann sie im zusammengelegten Zustand einfach von einer einzigen Person zu ihrem Einsatzort transportiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 3227227 U [0005]
- DE 202020101651 U1 [0006]
- DE 202020102737 U1 [0007]