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Die vorliegende Erfindung beschreibt eine kosmetische Reinigungszubereitung, insbesondere eine Duschzubereitung, die ein Tensidsystem enthält und frei von alkoxylierten Glycerinestern und polymeren Verdickern ist.
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Die Reinigung der Haut und Hautanhangsgebilde gehört heutzutage in vielen Kulturkreisen zum täglichen Leben, fast vergleichbar wie Essen und Trinken. Bei der Reinigung wird in erster Linie Schmutz, der häufig in Form eines Films auf der Hautoberfläche liegt, von der Hautoberfläche entfernt. Der Schmutzfilm besteht aus festen oder flüssigen Komponenten, die von außen auf die Haut gelangt sind. Ebenfalls zum Schmutzfilm gehören überschüssige Hautlipide und abgestorbene Körperzellen. Durch oberflächenaktive Inhaltsstoffe in den Reinigungszusammensetzungen werden die Komponenten des Schmutzfilms durch den Abspülprozess von der Haut entfernt und gelangen in die Waschflotte. Neben der Beseitigung des Schmutzfilms können jedoch auch, je nach den Reinigungsbedingungen, mehr oder weniger, Oberflächenlipide der Haut, beispielsweise Barrierelipide, durch die oberflächenaktiven Substanzen in den Reinigungszubereitungen gelöst und im Abspülvorgang mit entfernt werden.
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Reinigungszubereitungen sind bekannt und im Stand der Technik gibt es eine Vielzahl von Dokumenten, die die unterschiedlichsten Aspekte in Bezug auf kosmetische Reinigungszubereitungen beleuchten. Beispielhaft seien die folgenden Dokumente genannt.
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EP 11114639 A2 und
EP 11114640 A2 offenbaren die von Natrium Laurethsulfat in Kombination mit verschiedenen Cotensiden, um die Hautverträglichkeit von Reinigungszubereitungen zu verbessern.
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WO 03/013467 A1 beschreibt kosmetische Reinigungsrezepturen, die eine gute Reinigungsleistung und hohe Milde haben, weil die Hautadsorption von Sulfat- und Sulfonattensiden verringert wird.
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WO 03/013459 A2 offenbart Kombinationen von Natriumlaurethsulfat mit Alkylpolyamphopolycarboxyglycinaten und N-Acylaminosäuren in Reinigungszubereitungen, um die Hautfreundlichkeit zu erhöhen.
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WO 2005/063172 A2 offenbart die Verwendung von speziellen Tensidsystemen, um die Haut-eigenen Enzyme weniger zu schädigen.
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Dennoch besteht Bedarf, die Reinigungszubereitungen des Standes der Technik weiter zu verbessern und zu verändern.
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Ein Aspekt ist eine einfache und gute Entnahme aus dem jeweiligen Packmittel. Um in diesem Zusammenhang eine Verbesserung zu erzielen, werden vielfach Produkte angeboten, die recht dünnflüssig sind. Dies gewährleistet zwar eine gute Entnahme aus dem Packmittel, führt aber gleichzeitig dazu, dass das Produkt sehr schnell von der Haut abfließen kann und im Abfluss verschwindet, ohne dass eine Reinigung der Haut und/oder der Haare erfolgen konnte. Dieses Abfließen von der Haut kann noch einen weiteren Nachteil haben, nämlich dass das Reinigungsprodukt in die Duschtasse gelangt, die nun sehr glitschig ist. Der Verbraucher kann ausrutschen und sich verletzen.
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Um diesem Nachteilen entgegen zu wirken, wurden Reinigungszubereitungen entwickelt, die zähflüssiger waren. Dies hatte jedoch den Nachteil, dass die Produkte schlecht auf der Haut verteilbar waren, weil sie sich im Duschwasser nicht gut lösen wollten.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es also, Reinigungszubereitungen zur Verfügung zu stellen, die zähfließend sind, jedoch gleichzeitig eine gute Solubilisierung im Wasser aufweisen.
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Weiter hin möchte der Verbraucher zunehmend Produkte, auch Reinigungsprodukte, die die Umwelt nicht belasten, d.h. derartige Produkte sollten weitgehend aus natürlichen oder Natur-basierten Inhaltsstoffen bestehen, die zudem noch biologisch abbaubar sind.
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Bei alledem sollen die Produkte die gewohnten Eigenschaften, wie beispielsweise eine gute und rasche Schaumentwicklung, einen angenehmen Duft und eine gute Sensorik, aufweisen.
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Überraschenderweise konnten die genannten Probleme gelöst werden durch eine kosmetische Reinigungszubereitung umfassend
- ein Tensidsystem enthaltend wenigstens ein Alkylethersulfat, wenigstens ein Alkylamidopropylbetaine und wenigstens ein Alkylpolyglucosid, insbesondere bestehend aus wenigstens einem Alkylethersulfat, wenigstens einem Alkylamidopropylbetaine und wenigstens einem Alkylpolyglucosid, weiter insbesondere bestehend aus einem Alkylethersulfat, einem Alkylamidopropylbetaine und einem Alkylpolyglucosid,
- wobei die kosmetische Reinigungszubereitung frei ist von alkoxylierten Glycerinestern und frei ist von polymeren Verdickern.
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Die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung, insbesondere ein Duschgel, ist eine wässrige Zubereitung; der Wassergehalt liegt im Bereich von 60 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Reinigungszubereitung.
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Der Begriff „natürlich“ im Zusammenhang mit natürlichen Inhaltsstoffen für Kosmetika ist in der ISO 16128 festgelegt; der erste Teil ISO 16128-1 wurde am 15.2.2016 veröffentlicht, der zweite Teil ISO 16128-2 wurde im September 2017 veröffentlicht. Gemäß dieser Richtlinie kann man natürliche, kosmetische Inhaltsstoffe zusammenfassend als Stoffe beschreiben, die von Pflanzen, Tieren, Mineralien oder Mikroorganismen erhältlich sind, eingeschlossen sind auch solche Stoffe, die von den genannten Quellen durch physikalische Prozesse, Fermentationsprozesse (nur solche Fermentationsprozesse, die auch in der Natur ablaufen und die zu Produkten führen, die auch in der Natur entstehen) und andere Herstellungsmethoden ohne beabsichtigte chemische Modifikation erhalten werden. Die Mikroorganismen dürfen nur solche sein, die nicht gentechnisch modifiziert wurden.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Natur-basierte Substanzen, insbesondere Natur-basierte Tenside, Verbindungen, die von natürlichen Ausgangsstoffen abgeleitet sind oder ausgehend von natürlichen Ausgangsstoffen hergestellt werden. Um zu bewerten, in welchem Ausmaß eine Substanz Natur-basiert ist, kann die Methode zur Bestimmung des „Biorenewable Carbon Index“ (= BCI) verwendet werden. Mit dieser Methode wird der prozentuale Anteil von Kohlenstoffatomen bestimmt, die aus nachwachsenden pflanzlichen oder tierischen Quellen stammen im Verhältnis zu den Kohlenstoffatomen aus nicht-erneuerbaren, petro-chemischen Quellen, siehe dazu HAPPI Juli, 58-60, 2009.
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Der Begriff der biologischen Abbaubarkeit beschreibt den Prozess des Abbaus von organischen Verbindungen durch Lebewesen, insbesondere Saprobionten. Im Idealfall entstehen anorganische Stoffe, wie beispielsweise CO2, O2 und Ammoniak; Verbindungen, die von Pflanzen und Mikroorganismen wieder für den Aufbau von organischen Verbindungen wieder genutzt werden.
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Organische, chemische Verbindungen, die leicht biologisch abbaubar sind, sind nach OECD 301, für kosmetische Zusammensetzungen meist OECD 301 B, klassifiziert. Diese Substanzen können rasch und vollständig abgebaut werden.
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Organische, chemische Verbindungen, die nach OECD 302 klassifiziert sind, sind zwar eingeschränkt, jedoch grundsätzlich biologisch abbaubar.
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Die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung umfasst ein Tensidsystem. Mithilfe von Tensiden wird die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung zwischen zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten herabsetzt. Es bilden sich Dispersionen. Tenside können auch als Lösungsvermittler wirken. Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter Tensiden jedoch nur waschaktive Substanzen (Detergentien) verstanden. Üblicherweise werden derartige Tenside in Klassen eingeteilt, je nach Ladung der Tenside. Es werden anionische, kationische, amphotere bzw. zwitterionische und nichtionische Tenside unterschieden.
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Aus der Vielzahl anionischer Tenside ist erfindungsgemäß wenigstens ein Alkylethersulfat einzusetzen. Alkylethersulfate zeichnen sich durch die folgende Formel aus:
wobei n Zahlen von 1 bis 10 und m Zahlen von 4 bis 10 annehmen kann.
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Es ist bevorzugt, wenn das wenigstens eine Alkylethersulfat Natrium Laurethsulfat umfasst, besonders bevorzugt, wenn das wenigstens eine Alkylethersulfat Natrium Laurethsulfat ist. Natrium Laurethsulfat ist biologisch abbaubar und der BCI liegt im Bereich von 65 bis 75. Die jeweiligen Werte sind abhängig vom Grad der Ethoxylierung und der Quelle, aus der die Fettsäure gewonnen wurde und dem Grad der Aufreinigung der Fettsäure.
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Das handelsübliche Natrium Laurethsulfat (auch Natriumpolyoxyethylenlaurylsulfat bezeichnet, nach INCI-Nomenklatur: „Sodium laureth sulfate“; CAS-Nr.1335-72-4) stellt, wie die meisten kosmetisch angewandten Rohstoffe keinen reinen Stoff dar, sondern - herstellungsbedingt - vielmehr ein Gemisch, wobei gemäß oben stehender Formel n Zahlen von 1 bis 10 (in einigen ganz wenigen Fällen auch 0) und m Zahlen von 4 bis 6 annehmen. Handelsprodukte sind beispielsweise Texapon® N 25, Texapon® N 40, Texapon® N 70 und Texapon® N 103, bevorzugt Texapon® N 70, von der BASF.
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Es existieren allerdings auch andere Laurylethersulfate, welche als Gegenion beispielsweise mit Alkylgruppen oder Hydroxyalkylgruppen substituierte oder auch unsubstituierte Ammoniumionen aufweisen, aber auch Magnesium und dergleichen mehr.
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In der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung ist das wenigstens eine Alkylethersulfat mit einem Gesamtgehalt von 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 7 Gew.-% enthalten, bezogen auf dessen Aktivgehalt und das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Bekannt und kosmetisch einsetzbar ist auch eine Vielzahl amphoterer Tenside. Erfindungsgemäß ist wenigstens ein Alkylamidopropylbetaine einzusetzen. Alkylamidopropylbetaine lassen sich durch die folgende Struktur darstellen:
wobei R ein Alkylrest ist, der 7 bis 21 Kohlenstoffatome aufweist.
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Es ist bevorzugt, wenn das wenigstens eine Alkylamidopropylbetaine Cocamidopropylbetaine umfasst, besonders bevorzugt, wenn das wenigstens eine Alkylamidopropylbetaine Cocamidopropylbetaine ist.
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Cocamidopropylbetaine ist biologisch abbaubar und der BCI liegt bei etwa 63.
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Cocamidopropylbetaine kann beispielsweise von der Firma Evonik unter der Handelsbezeichnung Tegobetain F50 oder von der Firma Solvay unter der Handelsbezeichnung Mackam 50ULM bezogen werden.
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In der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung ist das wenigstens eine Alkylamidopropylbetaine mit einem Gesamtgehalt von 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 4 Gew.-% enthalten, bezogen auf dessen Aktivgehalt und das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Nichtionische Tenside zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Ladung aufweisen. Von den in der Kosmetik einsetzbaren nichtionischen Tensiden ist in der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung wenigstens ein Alkylpolyglucosid enthalten. Alkylpolyglucoside lassen sich durch die folgende Formel beschreiben:
wobei m die Zahlen 1,1 bis 2,0, bevorzugt 1,2 bis 1,8 annehmen kann und n die Zahlen 5 bis 21, bevorzugt 9 bis 17.
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Es ist bevorzugt, wenn das wenigstens eine Alkylpolyglucosid aus der Gruppe Coco-Glucosid, Decylglucosid, Laurylglucosid und/oder Caprylyl/Capryl Glucosid ausgewählt wird, insbesondere Coco-Glucosid und/oder Decylglucosid.
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Coco-Glucosid und/oder Decylglucosid sind biologisch abbaubar, der BCI von beiden genannten Tensiden ist 100.
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Coco-Glucosid kann beispielsweise bei der Firma BASF unter der Handelsbezeichnung Plantacare 818 UP bezogen werden und Decylglucosid kann beispielsweise bei der Firma BASF unter der Handelsbezeichnung Plantacare 2000 UP bezogen werden.
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In der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung ist das wenigstens eine Alkylpolyglucosid mit einem Gesamtgehalt von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,0 Gew.-% enthalten, bezogen auf dessen Aktivgehalt und das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Unter polymeren Verdickern werden Makromoleküle verstanden, die einen weitgehend linearen, teilweise auch vernetzten Aufbau haben und über intermolekulare Wechselwirkungskräfte verfügen, die Neben- und Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und damit die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen. Sie sind teilweise wasserlösliche oder wasser-quellbare natürliche oder synthetische Polymere, die in wässrigen Systemen Gele oder viskose Lösungen bilden. Sie erhöhen die Viskosität des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle binden (Hydratation) oder aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen Makromoleküle aufnehmen und einhüllen, wobei sie gleichzeitig die Beweglichkeit des Wassers einschränken. Solche wasserlöslichen und wasserquellbaren Polymere stellen eine große Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und synthetischer Polymere dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit oder Quellbarkeit in Wasser bzw. wässrigen Medien ist. Voraussetzung dafür ist, dass diese Polymere über eine für die Wasserlöslichkeit oder Wasserquellbarkeit ausreichende Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu stark vernetzt sind. Die hydrophilen Gruppen können nichtionischer, anionischer oder kationischer Natur sein.
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Die Gruppe der kosmetisch und dermatologisch relevanten Hydrokolloide lässt sich wie folgt einteilen in:
- - organische, natürliche Verbindungen, wie beispielsweise Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein,
- - organische, abgewandelte Naturstoffe, wie z. B. Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen,
- - organische, vollsynthetische Verbindungen, wie z. B. Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, in Form von Homo- Co- und/oder Terpolymeren, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide,
- - anorganische Verbindungen, wie z. B. Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren.
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Die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung ist frei von den genannten polymeren Verdickern. Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet frei von, dass weniger als 0,1 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,01 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0001 Gew.-% der jeweiligen Substanz(en), bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, vorliegen.
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Es ist dennoch vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung verdickt wird. Dazu wird vorteilhaft NaCl verwendet.
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Wenn NaCl in der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung enthalten ist, so liegt NaCl mit einem Gehalt von 0,01 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, vor.
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Glycerin ist ein mehrwertiger Alkohol mit drei Hydroxylgruppen. Diese Hydroxylgruppen können mit Carbonsäuren verschiedenster Art verestert sein, es entstehen Glycerinester. Dabei können eine, zwei oder alle Hydroxylgruppen verestert sein. Sind alle drei Hydroxylgruppen mit natürlichen Fettsäuren verestert, erhält man Triglyceride, die vorwiegend in natürlichen Fetten und Ölen enthalten sind.
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Die Glycerinester können chemisch modifiziert sein, z.B. durch Alkoxygruppen, diese Verbindungen können dann als alkoxylierte Glycerinester bezeichnet werden. Häufige Alkoxygruppen sind Polyethylenglycolgruppen oder Polypropylenglycolgruppen.
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Ein Beispiel für die genannten Verbindungen ist PEG-40 Castor Oil (PEG-40 Rizinusöl), das durch die folgende Strukturformel beschrieben werden kann:
wobei n im Durchschnitt 40 mol Ethylenoxidgruppen bedeutet.
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Daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer Rizinusöl-Verbindungen mit unterschiedlichen Mengen an Etylenoxidgruppen.
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Weiterhin können die Doppelbindungen im Rizinusöl hydriert werden, so dass hydriertes Rizinusöl entsteht. Auch dieses Öl kann wiederum alkoxyliert, genauer ethoxyliert vorliegen, nämlich als PEG-40 hydriertes Rizinusöl (hydrogenated PEG-40 Castor Oil).
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Als weiteres Beispiel von alkoxylierten Glycerinestern sei PEG-200 Glyceryl Palmate genannt, ein ethoxylierter Monoester von Glycerin und Palmitinsäure.
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Die erfindungsgemäße Reinigungszubereitung ist insgesamt frei von alkoxyliertem/n Glycerinester(n).
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In der erfindungsgemäßen Zubereitung kann vorteilhaft Denatonium Benzoate enthalten sein. Denatonium Benzoate ist ein Bitterstoff, der Flüssigkeiten zugesetzt wird, um zu verhindern, dass Kleinkinder diese Flüssigkeiten schlucken.
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Wenn in der erfindungsgemäßen Zubereitung Denatonium Benzoate enthalten ist, so liegt Denatonium Benzoate mit einem Gehalt von 0,001 bis 0,01 Gew.-%, bevorzugt 0,002 bis 0,008 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0025 bis 0,005 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, vor.
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Die Konservierung der erfindungsgemäßen Zubereitung kann auf die für kosmetische Zubereitungen übliche Weise erfolgen. Die Konzentration an Konservierungsmitteln beträgt vorteilhaft 0,05 bis 3,3 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,6 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der erfindungsgemäßen Zubereitung.
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Erfindungsgemäß sind als Konservierungsmittel bevorzugt:
- - Benzoesäure, Salicylsäure, Sorbinsäure und/oder deren physiologische Salze,
- - Parabene,
- - Phenoxyethanol.
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Insbesondere bevorzugt ist eine Konservierung mit Benzoesäure und/oder einem Salz der Benzoesäure, mit Salicylsäure und/oder einem Salz der Salicylsäure und/oder mit Sorbinsäure und/oder einem Salz der Sorbinsäure, ganz insbesondere bevorzugt ist die Konservierung mit Natrium Benzoat. Wenn eine Konservierung mit Benzoesäure, Salicylsäure, Sorbinsäure und/oder deren physiologischen Salzen erfolgt, so liegt der Gesamtgehalt im Bereich von 0,05 bis 2,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Die Konzentrationsangabe bezieht sich auf die Gesamtmenge an den genannten vorteilhaften konservierenden Substanzen.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung kann vorteilhaft Farbstoffe enthalten. Diese Farbstoffe sind vorteilhaft wasserlöslich oder Wasser-dispergierbar und besonders vorteilhaft auszuwählen aus Gruppe C.I. (Color Index) 10316, 11680, 11680, 12490, 13015, 14720, 15985, 16035, 16255, 17200, 19140, 28440, 42051, 42090, 45170, 47005, 47005, 61570, 14720, 42053.
C.I. | Internationale Bezeichnung |
10316 | Acid Yellow 1 |
11680 | Yellow-P/2299 |
12490 | Red-P/2241 |
13015 | Yellow-W/1144 |
14720 | Red-W/1209 |
15985 | Orange-W/12541 |
16035 | Red-W/12100 |
16255 | Red-W/12132 |
C.I. | Internationale Bezeichnung |
10316 | Acid Yellow 1 |
17200 | Red-W/12052 . |
19140 | Yellow-W/12254 |
28440 | Black-W/12535 |
42051 | Blue-W/11518.9 |
42090 | Blue-W/11509 |
45170 | Red-W/12255 |
47005 | Yellow-W/11847 |
47005 | Yellow-W/12270 |
61570 | Green-W/11404 |
14720 | Red-W/13149 |
42053 | Green-W/13144 |
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Wenn die erfindungsgemäße Zubereitung einen Farbstoff oder mehrere Farbstoffe als Gemisch enthält, so beträgt der Gesamtgehalt an Farbstoff(en) 0,00001 bis 0,01 Gew-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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In der erfindungsgemäßen Zubereitung kann vorteilhaft wenigstens ein Perlglanzmittel enthalten sein. Perlglanzmittel verleihen den Zubereitungen einen opaken, schimmernden Glanz. Es gibt Perlglanzmitteln von ganz unterschiedlicher Natur und Zusammensetzung. Bevorzugt sind Perlglanzmittel aus der Gruppe Ethylene Glycol Monostearate, Ethylene Glycol Distearate, Polyethylene Glycol Distearate, Glycol Distearate und/oder PEG-3 Distearate, besonders bevorzugt aus der Gruppe Glycol Distearate und/oder PEG-3 Distearate. PEG-3 Distearate ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Cutina TS und Glycol Distearate ist beispielsweise unter dem Handelsnamen Euperlan PK 3000 OK erhältlich, beides Mal von der Firma BASF.
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Wenn in der erfindungsgemäßen Zubereitung wenigstens ein Perlglanzmittel enthalten ist, so ist das wenigstens eine Perlglanzmittel mit einem Gehalt von 0,1 bis 3 Gew. %, bevorzugt 0,2 bis 2 Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung, in der erfindungsgemäßen Zubereitung enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z.B. Parfüme, Schaumstabilisatoren, weichmachende, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, rückfettende Agentien, Fette, Öle, insbesondere natürliche Öle, Wachse, Alkohole, weitere Polyole und deren physiologisch verträgliche Ether und Ester, verzweigte und/oder unverzweigte Kohlenwasserstoffe, Antioxidantien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Perlglanzagentien, weitere Elektrolyte, organische Lösungsmittel, Silikonderivate, oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung. Insbesondere vorteilhaft ist die Einarbeitung von Pflanzenextrakten, wasserlöslichen Vitaminen und/oder andere Wirkstoffen.
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Der pH-Wert der Zubereitungen kann in bekannter Weise durch Zugabe von physiologisch verträglichen Säuren oder Basen eingestellt werden; vorzugsweise durch Zugabe von Citronensäure. Vorteilhaft liegt der pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5,0, insbesondere im Bereich von 4,2 bis 4,6.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung zeichnet sich durch eine Konsistenz aus, die als zähfließend beschrieben werden kann; die Zubereitung ist gleichwohl mühelos aus der Verpackungseinheit zu entnehmen. Um die genannte zähfließende Konsistenz zu erreichen, sind bestimmte Viskositätswerte einzuhalten. Die Viskositätswerte liegen vorteilhaft zwischen 4.000 und 10.000 mPa·s, insbesondere zwischen 4.500 und 6.000 mPa·s. Die Messung der Viskositätswerte erfolgt mit einem proRheo Rheomat R 123 bei 25°C, je nach Bedarf mit der Spindel 1 oder 2.
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In einer weiteren vorteilhaften, weniger zähfließenden Ausführungsform liegen die Viskositätswerte bei 2.000 bis 5.500 mPa·s, bevorzugt 2.500 bis 5.000 mPa·s. wiederum gemessen mit einem proRheo Rheomat R 123 bei 25°C, je nach Bedarf mit der Spindel 1 oder 2. Die Beispiele in Tabelle 1b veranschaulichen diese Ausführungsform.
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Um die Solubilisierung der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung zu untersuchen, wurden eine erfindungsgemäße Zubereitung (Tabelle 1a, Beispiel 1) und verschiedene Vergleichszubereitungen (Tabelle 1a, Beispiele 2 bis 5) untersucht.
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Hierzu wurden 400 ml Leitungswasser, erwärmt auf 38°C, vorgelegt, 5ml der jeweiligen Zubereitung zugegeben, für 20 s bei 300 rpm und anschließend für 3 min bei 800 rpm gerührt. Dabei wurde bewertet, wie schnell sich die einzelnen Zubereitungen im Wasser lösten. Anschließend wurde die Schaumhöhe durch Messen mit dem Lineal bestimmt.
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In dem Vergleich wurde der Einfluss von PEG-40 Hydrogenated Castor Oil und Natrium Laureth Sulfate im Zusammenspiel mit dem Alkylpolyglucosid (am Beispiel von Cocoglucosid) analysiert. Von PEG-40 Hydrogenated Castor Oil ist bekannt, dass diese Substanz u.a. als Lösungsmittel oder Lösungsvermittler wirken kann. Natrium Laurethsulfat ist ein waschaktives Tensid und in dieser Funktion auch als Lösungsvermittler wirksam. Zu erwarten wäre gewesen, dass Zubereitungen, die ein Alkylpolyglucosid und PEG-40 Hydrogenated Castor Oil (Tabelle 1a, Beispiel 5) enthalten oder einen erhöhten Natrium Laurethsulfat-Gehalt (Tabelle 1a, Beispiel 4) aufweisen, eine schnelle Löslichkeit der Reinigungszubereitung in Wasser bewirken. Überraschenderweise ist dies jedoch der Fall bei einer Reinigungszubereitung, die nur ein Alkylpolyglucosid, kein PEG-40 Hydrogenated castor Oil und Natrium Laurethsulfat in einer nicht erhöhten Menge enthält (Tabelle 1a, Beispiel 1).
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Ergänzend sei beschrieben, dass die Zubereitung, die nur PEG-40 Hydrogenated Castor Oil, kein Alkylpolyglucosid und Natrium Laurethsulfat in einer nicht erhöhten Menge enthält auch gut solubilisiert wird (Tabelle 1a, Beispiel 2).
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Die erfindungsgemäße Zubereitung ist jedoch die Zubereitung, die wenigstens ein Alkylpolyglucosid, kein PEG-40 Hydrogenated castor Oil (als Beispiel für einen alkoxylierten Glycerinester) und Natrium Laurethsulfat in einer nicht erhöhten Menge enthält, weil es sich bei der erfindungsgemäßen Zubereitung um eine Reinigungszubereitung handelt und Alkylpolyglucosid, hier in Form von Cocoglucosid, zur Milde und Verträglichkeit der Reinigungszubereitung beiträgt.
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Beispiele:
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Tabelle 1a:
Die Mengenangaben beziehen sich auf den jeweiligen Aktivgehalt und auf Gew.-%, sofern nicht anders angegeben. |
INCI Bezeichnung | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Citric Acid | 0,65 | 0,65 | 0,65 | 0,65 | 0,65 |
Trisodium EDTA | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 | 0,20 |
Sodium Benzoate | 0,45 | 0,45 | 0,45 | 0,45 | 0,45 |
PEG-40 Hydrogenated Castor Oll | | 0,30 | | | 0,30 |
Sodium Chloride | 0,93 | 0,93 | 0,93 | 0,93 | 0,93 |
Glycol Distearate . | 0,60 | 0,60 | 0,60 | 0,60 | 0,60 |
Cocamidopropyl Betaine | 3,18 | 3,18 | 3,18 | 3,18 | 3,18 |
Sodium Laureth Sulfate | 7,00 | 7,00 | 7,00 | 9,00 | 7,00 |
Coco-Glucoside | 2,00 | | | | 2,00 |
Denatonium Benzoate | 0,003 | 0,003 | 0,003 | 0,003 | 0,003 |
Prunus Amygdalus Dulcis Oil | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Aloe Barbadensis Leaf Juice | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Powder | | | | | |
Parfüm | 0,60 | 0,60 | 0,60 | 0,60 | 0,60 |
Cl 12490 | 0,0004 | 0,0004 | 0,0004 | 0,0004 | 0,0004 |
Aqua | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
| | | | | |
Viskosität [mPa·s] | 5450 | 2750 | 3750 | 4300 | 4000 |
Schaumhöhe [cm] | 2,7 | 3,1 | 2,7 | 2,6 | 2,7 |
Löslichkeit bei Zugabe zum | +++ | +++ | ++ | ++ | ++ |
Wasser* | | | | | |
Waschtest** | +++ | +++ | +++ | +++ | +++ |
* es bedeuten: + langsam löslich, ++ löslich in befriedigender Weise, +++ gut löslich, ++++ sehr gut löslich; die Unterschiede in den einzelnen Löslichkeitsgraden betragen 2 bis 3 Sekunden. |
** Bei dem Waschtest wird 1ml Produkt auf die feuchte Hand aufgetragen, mit 10 kreisenden Bewegungen aufgeschäumt (1 Kreis pro Sekunde), dann werden die Schaummenge und die Schaumqualität bewertet. Es bedeuten: + wenig Schaum, nicht cremig; ++ befriedigende Schaummenge, befriedigende Cremigkeit; +++ gute Schaummenge, gute Cremigkeit; ++++ sehr gute Schaummenge, sehr gute Cremigkeit. |
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Tabelle 1b:
Die Mengenangaben beziehen sich auf den jeweiligen Aktivgehalt und auf Gew.-%, sofern nicht anders angegeben. |
INCI Bezeichnung | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
Citric Acid | 0,55 | 0,6 | 0,45 | 0,55 | 0,6 | 0,55 |
Sodium Benzoate | 0,45 | 0,45 | 0,45 | 0,45 | 0,45 | 0,45 |
Sodium Chloride | 0,4 | 0,7 | 0,45 | 0,6 | 0,6 | 0,85 |
Glycol Distearate | 1,8 | | | 1,2 | 0,9 | |
Cocamidopropyl Betaine | 3,5 | 3,5 | 3,5 | 3 | 3 | 3,5 |
Sodium Laureth Sulfate | 6,5 | 7 | 5 | 6,5 | 5 | 6,5 |
Coco-Glucoside | | 0,75 | | | 0,5 | |
Decyl Glucoside | | 0,75 | 1 | 1 | 0,5 | 1 |
Caprylyl/Capryl Glucoside | 0,8 | | | | | |
Prunus Amygdalus Dulcis Oil | | | | 0,01 | | |
Helianthus Annuus Seed Oil | 0,01 | | | | | |
Aloe Barbadensis Leaf Juice Powder | | 0,01 | | | 0,01 | |
Parfüm | 1 | 0,9 | 0,9 | 1 | 1 | 0,9 |
Cl 42090 | | 0,0004 | 0,0002 | | 0,0002 | 0,0004 |
Aqua | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
| | | | | | |
Viskosität [mPa·s] | 4000 | 4500 | 3000 | 3300 | 2800 | 4500 |
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Tabelle 2:
Weitere Beispielrezepturen:
Die Mengenangaben beziehen sich auf den jeweiligen Aktivgehalt und auf Gew.-%, sofern nicht anders angegeben. |
INCI Bezeichnung | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
Sodium Laureth Sulfate | 6,0 | 7,0 | 6,5 | 7,5 | 5,5 | 5,0 | 6,5 | 6,5 |
Cocamidopropyl Betaine | 3,5 | 3,18 | 3,0 | 4,0 | 3,3 | 3,0 | 4,0 | 5,5 |
Coco-Glucoside | 2,0 | 2,0 | 1,0 | | | | | |
Decyl Glucoside | | | | 1,0 | 2,0 | 1,0 | 1,5 | 1,0 |
Citric Acid | 0,6 | 0,65 | 0,65 | 0,6 | 0,65 | 0,65 | 0,55 | 0,55 |
Sodium Chloride | 0,7 | 0,93 | 0,8 | 0,5 | 0,6 | 1,0 | 0,2 | 0,1 |
Glycol Distearate | 0,5 | 0,6 | 0,6 | 0,8 | | | | |
PEG-3 Distearate | | | | | 0,7 | 0,8 | 0,68 | |
Sodium Benzoate | 0,5 | 0,45 | 0,6 | 0,45 | 0,6 | 0,5 | 0,45 | 0,45 |
Sodium Salicylate | | | 0,4 | | 0,4 | | | |
Trisodium EDTA | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | | |
Denatonium Benzoate | 0,003 | 0,003 | 0,003 | 0,003 | 0,003 | 0,003 | | |
Cl 12490 | | 0,0004 | 0,0008 | | 0,001 | | | |
Cl 15985 | 0,002 | | | 0,001 | | 0,003 | | |
Cl 42090 | | | | | | | 0,0001 | 0,0001 |
Perfume | 0,5 | 0,6 | 0,55 | 0,7 | 0,8 | 1,0 | 1,0 | 0,95 |
Aqua | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 11114639 A2 [0004]
- EP 11114640 A2 [0004]
- WO 03/013467 A1 [0005]
- WO 03/013459 A2 [0006]
- WO 2005/063172 A2 [0007]