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Die Erfindung betrifft ein Behältersystem zur Aufnahme und dosierbaren Entnahme von flüssigen Verbrauchsartikeln wie z.B. Kosmetikartikel. Dazu besteht das Behältersystem aus einem Hauptbehälter, der mit einer zur Dosierung der Verbrauchsartikel dienenden Pumpeinrichtung verbunden sowie mit aus materialsparenden, gewichtsoptimierenden und/oder vollständig recycelbaren Materialien, insbesondere nachwachsenden Rohstoffen, bestehenden Ersatzbehältern zusammengefügt werden kann.
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Auf dem Markt angebotene Kosmetikartikel wie beispielsweise Seife, Badezusatz oder Duschgel werden überwiegend in Behältnissen aus Kunststoff oder Glas untergebracht. Neben der formgestalterisch sehr ansprechenden Form weisen diese Behältnisse häufig auch eine zur Dosierung dienende und vom Verbraucher leicht per Fingerdruck betätigbare Pumpeinrichtung auf. Nach dem Gebrauch gelangen diese Kunststoff- Behältnisse neben anderem Plastikmüll jedoch ebenfalls in beträchtlichem Maße unkontrolliert in die Umwelt und stellen ein immer größer werdendes weltweites Problem dar.
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Wie in der
DE 10 2008 030 076 A1 u.a. ausgeführt, stellen Getränkekartons eine vorteilhafte Alternative zu herkömmlichen Behältnissen aus Kunststoff oder Glas dar. Die auch als Verbundstoffverpackung bekannten Getränkekartons kommen für flüssiges oder viskoses Füllgut zur Anwendung. Insbesondere dienen sie als Verpackung für Lebensmittel, z.B. für Milch oder Fruchtsaft. Derartige Verpackungen sind unter der bekannten Bezeichnung Tetra Pak auf dem Markt. Häufig ist auf der Oberseite der Verpackung eine Öffnung mit einem zylinderförmig nach außen ragenden Teil eingebracht. Auf der Oberfläche des zylinderförmig nach außen ragenden Teiles befindet sich ein Gewinde, das mit einem ebenfalls ein Gewinde aufweisenden Verschluss verschraubt werden kann. Geeignet sind diese Verpackungen für das „Ausgießen“ des Füllgutes. Im Gegensatz zu den Behältnissen aus Kunststoff oder Glas nehmen diese Verpackungen zusammengefaltet weniger Platz ein. Aufgrund ihrer standardisierten Größe sind diese Tetra Pak - Behälter zudem gut stapelbar und bieten dadurch effiziente logistische Vorteile. Weiterhin können vorteilhaft die leeren Verpackungen vor der Abfüllung in Form einer Rolle zum Abfüllbetrieb geliefert werden. Durch etablierte Entsorgungsbetriebe ist eine stoffliche Wiederverwertung der entleerten Verpackungen gegeben. Die Getränkekartons stellen zwar derzeitig ebenfalls Einwegverpackungen dar. Jedoch sind die bekannten Tetra Pak Behälter und Standbeutel die ökologisch sinnvollsten Lösungen. Einer Anwendung dieser Getränkekartons für kosmetische Artikel steht allerdings die hauptsächlich mögliche „Ausgießfunktion“ entgegen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung eines Behältersystems mit austauschbaren Behältern, das eine umweltschonende Aufbewahrung und Dosierung der flüssigen Verbrauchsstoffe ermöglicht und den Einsatz von Standbeuteln als Ersatzbehälter durch eine mögliche problemlose Verbindungsherstellung zwischen Standbeutel und Pumpeinrichtung vorsieht.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das erfindungsgemäße Behältersystem nach den beschreibenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des Behältersystems werden mit den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 10 beschrieben.
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Für das geschaffene Behältersystem kommen auswechselbare Ersatzbehälter zur Aufnahme der Verbrauchsstoffe wie z.B. Kosmetikartikel zum Einsatz, die aus wiederaufbereitbaren Materialien oder andere materialsparende und/oder gewichtsoptimierenden achwachsende Rohstoffe bestehen. Im Gegensatz zu den konventionellen Behältnissen aus Kunststoff oder Glas stellen diese Ersatzbehälter eine umweltschonende Alternative dar, die sich zudem kostensenkend auf die Logistik und den Herstellungspreis auswirkt. Vorteilhaft wird eine Verbindung der vorzugsweise aus Karton oder vollständig recycelbaren Materialien bestehenden Behälter mit Dosierungspumpen hergestellt. Dadurch werden die Vorteile einer leichten Bedienung bei der Entnahme der Kosmetikartikel mit einer umweltfreundlichen und kostengünstigen Gestaltung der Behälter effizient verbunden. Um die ansprechende gestalterische und farbliche Formgebung der konventionellen Behälter der Kosmetikartikel beizubehalten, werden die auswechselbaren Behälter alternativ in stationär vorhandenen Aufnahmevorrichtungen untergebracht. Dabei dienen die Behälter als so genannte Nachfüllpackungen. Günstig erweist sich dabei, wenn die konventionellen Behälter in ihrer hergebrachten Gestaltung in zwei zusammenfügbare Teile aufgetrennt werden. Der obere Teil ist dabei in herkömmlicher Weise mit der Dosierungspumpe verbunden. In einer weiteren Ausführungsform wird der Deckel auf den Grundbehälter aufgesetzt und danach die Dosierungspumpe aufgeschraubt. Der auswechselbare Behälter wird in den Innenraum der zusammengefügten Teile eingebracht. Bei der Zusammenfügung der Teile wird die Dosierungspumpe in die Öffnung des Behälters eingeführt. Als Nachfüllbehälter kommen vorzugsweise Standbeutel zur Anwendung. Nach der Einfügung der Standbeutel in den Innenraum des Hauptbehälters können diese aufgrund ihrer flexiblen Beschaffenheit um ihre Längsachse verdreht werden. Das während des Aufschraubvorganges der Dosierpumpe auf den Standbeutel entstehende Drehmoment überträgt sich auf den Standbodenbeutel und verdreht diesen um seine Längsachse. Um die Dosierpumpen auf die mit Gewinde versehenen Spouts der Standbeutel ohne Beschädigungen aufschrauben zu können, werden die mit den Standbeuteln verbundenen Spouts durch die geschaffenen Fixierungslösungen weitestgehend in ihrer Position gehalten.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen
- 1: die schematische Darstellung der Baugruppen des Behältersystems,
- 2: die schematische Darstellung des zusammengefügten Behältersystems mit Standbeutel,
- 3: die Fixierung mittels zylindrischer Fixierungselemente,
- 4: die schematische seitliche Schnittdarstellung mit den zylindrischen Fixierungselementen,
- 5: die Fixierung mittels Formkörper als Fixierungselemente,
- 6: die schematische seitliche Schnittdarstellung mit den Formkörpern als Fixierungselemente,
- 7: die Fixierung mittels gekrümmter Erhebungen um die Austrittsöffnung des Behälterdeckels,
- 8: die schematische seitliche Schnittdarstellung mit den gekrümmten Erhebungen als Fixierungselemente,
- 9: die Fixierungsmittel einer im Behälterdeckel eingebrachten Austrittsöffnung,
- 10: die schematische seitliche Schnittdarstellung mit der Austrittsöffnung Als Fixierungsmittel,
- 11: die schematische Ansicht des Spouts mit einem Formkörper als Fixierungsmittel,
- 12: die schematische Darstellung des Behälters mit einer Vertiefung im Behälterboden,
- 13: die schematische Darstellung eines zweiteiligen Hauptbehälters mit einer seitlich einrastbaren Bügelhalterung und
- 14: die schematische Wiedergabe eines Behältersystems mit den zugehörigen Baugruppen in einer Explosionsdarstellung.
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Die schematische Darstellung der 1 zeigt die Baugruppen des Behältersystems. Es besteht aus dem Hauptbehälter 1, dem Behälterdeckel 5 und der Dosierpumpe 3. Das zusammengefügte Behältersystem mit einem allgemein bekannten Standbeutel 2 als Nachfüllpackung wird durch 2 wiedergegeben. Der Standbeutel 2 wird nach seiner Entleerung umweltschonend wieder aufbereitet. Die äußere optische Gestaltung des Behälters ist bei dieser Variante mit der des Originalbehälters identisch. Auf diese Art und Weise bleibt die optisch gefällige Gestaltung des Originalbehälters erhalten. Die in der 2 schematisch wiedergegebene Dosierpumpe 3 ist fest oder aufschraubbar mit dem Behälterdeckel 5 verbunden. Nach der Einfügung der Standbeutels 2 in den Innenraum des Hauptbehälters 1 kann dieser aufgrund seiner flexiblen Beschaffenheit um seine Längsachse verdreht werden. Die am oberen Ende mit dem Standbeutel 2 verbundene Ausgießform (Spout) wird, wie in 3 dargestellt, durch die Austrittsöffnung 6 des Behälterdeckels 5 geführt und mittels des Gewindeadapters 8 mit der Dosierpumpe 3 verschraubt.Und die erforderliche feste Position des Standbeutels 2 während der Verschraubung zu erreichen, werden am Rand der Austrittsöffnung 6 vier Erhebungen 7 eingebracht. Zwischen den auf der Unterseite des Behälterdeckels 5 eingebrachten Erhebungen 7 wird der obere Teil des Standbeutels 2 eingefügt. Dies geschieht durch das Aufsetzen des Behälterdeckels 5 auf den Standbeutel 2. Die schematische Schnittdarstellung der 4 zeigt den Behälterdeckel 5 im aufgesetzten Zustand auf den Standbeutel 2. Gezeigt werden die seitlich neben der eingeschweißten Fläche des Standbeutels 2liegenden Erhebungen 7, die das Verdrehen des Standbeutels 2 bei der Verschraubung mit der Dosierpumpe 3 verhindern. Ebenso können die Erhebungen 7 aber auch auf der der Austrittsöffnung zugewandten Einschweißfläche des Spouts 4 angeordnet werden und in Öffnungen bzw. Vertiefungen des Behälterdeckels eingreifen.
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Mit der 5 wird die schematische Anordnung eines Formkörpers 13 in der Austrittsöffnung 6 des Behälterdeckels 5 wiedergegeben. Dieser dient zur Fixierung des ebenfalls mit einem passenden Formkörpers 13 versehenen Standbeutels 2. Mit der schematischen Schnittdarstellung der 6 wird der Standbeutel 2 nach der Einfügung in den Behälterdeckel 5 dargestellt. In dieser Darstellung ist die Dosierpumpe 3 mit der Ausgießform (Spout) des Standbeutels 2 verschraubt.
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Eine weitere Variante der Fixierung des eingefügten Standbeutels 2 zeigt 7. Als Fixierungselemente dienen zwei auf der Unterseite des Behälterdeckels 5 angeordnete halbrunde Erhebungen 7. Der Abstand zwischen den Erhebungen 7 ist dabei so gewählt, dass sie Raum für die Einfügung des oberen Teils des Standbeutels 2 lassen. Nach dem Aufsetzen des Behälterdeckels 5 ist der Standbeutel 2 dann zwischen den beiden Erhebungen 7 fixiert. Diesen fixierten Zustand mit der aufgeschraubten Dosierpumpe 3 gibt 8 wieder.
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Bei der Fixierungsvariante nach 9 wird die Austrittsöffnung 6 so gestaltet, dass der in die Austrittsöffnung 6 eingefügte Standbeutel 2 im Behälterdeckel 5 formschlüssig fixiert wird. Mit der schematischen Schnittdarstellung der 10 wird dieser Fixierungszustand nach der Verschraubung der Dosierpumpe 4 mit dem Standbeutel 2 wiedergegeben. Die Verschraubung selbst erfolgt mittels des Gewindeadapters 6.
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Mit der schematischen Wiedergabe der 11 wird die Ausbildung eines Spouts 4 mit einem zur Fixierung dienenden Formkörper 13 abgebildet. Der Formkörper 13 ist dabei oberhalb der Einschweißfläche 11 des Standbeutels 2 angeordnet. Das oben befindliche Verbindungsteil des Spouts4 weist ein zur Verschraubung mit der Dosierpumpe 3 dienendes Gewinde 12 auf.
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Die Darstellung der 12 zeigt die Ausführung des Behälters mit einer im Behälterboden 10 eingebrachten Vertiefung 9. Diese Vertiefung 9 dient als Sammelpunkt für die Restbestände der Verbrauchsstoffe. Mittels eines entsprechend langen Saugrohres der Dosierpumpe 3 wird der Standbeutel 2 in die Vertiefung 9 gedrückt und eine vollständige Entnahme der Verbrauchsstoffe erreicht.
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In 13 ist das Unterteil eines zweiteiligen Hauptbehälters mit einem die Fixierung des Ersatzbehälters bewirkenden Bügels 14 dargestellt. Nachdem der Ersatzbehälter mit seinem Spout 4 durch die Öffnung 16 des Bügels 14 geschoben wurde, ist der Ersatzbehälter im Bügel 14 formschlüssig fixiert. Der Bügel 14 wird danach mit seinen seitlichen Rasterflächen 17 in den Innenraum des Unterteiles 15 so weit eingedrückt, bis er seine Sollposition einnimmt. Die Höhenlage des Bügels 14 kann dadurch der jeweiligen Höhe des einzufügenden Ersatzbehälters angepasst werden. Bei einer einfachen Ausgestaltung des Unterteiles kann jedoch der Bügel 14 auch in zwei seitliche Halterungen arretiert werden. Diese materialtechnisch und herstellungstechnisch einfache Variante ist für zum Einsatz kommende Ersatzbehälter mit einer gleichbleibenden Höhe von Vorteil.
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Die zeichnerische Explosionsdarstellung der 14 zeigt alle Baugruppen des Behältersystems. Das Oberteil des zweiteilig ausgebildeten Hauptbehälters wird abdichtend auf den Bügel 14 aufgesetzt. Dabei wird der Spout 4 des Ersatzbehälters durch die Öffnung 18 des Oberteiles geführt. Auf das durch die Öffnung 16 ragende Gewinde des Spout 4 wird danach die Dosierpumpe 3 aufgeschraubt. Durch die Herstellung der Gewindeverbindung werden abdichtende Flächen der Dosierpumpe 3 auf die Oberfläche des Oberteiles gedruckt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hauptbehälter
- 2
- Standbeutel
- 3
- Dosierpumpe
- 4
- Spout
- 5
- Behälterdeckel
- 6
- Austrittsöffnung
- 7
- Erhebung
- 8
- Gewindeadapter
- 9
- Vertiefung
- 10
- Behälterboden
- 11
- Einschweißfläche
- 12
- Gewinde
- 13
- Formkörper
- 14
- Bügel
- 15
- Unterteil
- 16
- Öffnung
- 17
- Rasterfläche
- 18
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008030076 A1 [0003]