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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugscheinwerfersystem.
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Im Stand der Technik werden zahlreiche Kraftfahrzeugscheinwerfer geoffenbart, bei welchen mit einer Beleuchtungsvorrichtung ein Lichtbündel abstrahlt wird, welches eine Lichtverteilung erzeugt. Ist der Kraftfahrzeugscheinwerfer ideal bzw. korrekt eingestellt, kann mit der erzeugten Lichtverteilung beispielsweise eine Fahrbahn ideal ausgeleuchtet und gleichzeitig der Gegenverkehr möglichst wenig geblendet werden, wodurch die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht wird. Im Straßenverkehr kann es jedoch trotz korrekt bzw. ideal eingestellter Kraftfahrzeugscheinwerfer durch entgegenkommende Fahrzeuge zu einer Blendung eines Fahrers kommen. Durch diese Blendung wird das Auge des Fahrers desensibilisiert und das kann dazu führen, dass Personen oder Objekte, welche sich beispielsweise am Straßenrand befinden, übersehen werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht also darin, die Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. zu beseitigen. Die Erfindung setzt sich daher insbesondere zum Ziel, ein Kraftfahrzeugscheinwerfersystem zu schaffen, welches die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.
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Diese Aufgabe wird mit einem Kraftfahrzeugscheinwerfersystem mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß weist der Kraftfahrzeugscheinwerfer des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems eine Zusatzbeleuchtungsvorrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, ein zusätzliches Lichtbündel zu erzeugen und abzustrahlen, wobei das von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlte zusätzliche Lichtbündel eine zusätzliche Lichtverteilung erzeugt, welche sich mit der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung in einem Überlagerungsbereich überlagert.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass insbesondere die Beleuchtungsstärke der Lichtverteilung im Überlagerungsbereich im Vergleich zur Beleuchtungsstärke der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung erhöht ist. Mit anderen Worten ist insbesondere die Beleuchtungsstärke der Lichtverteilung innerhalb des Überlagerungsbereichs im Vergleich zur Beleuchtungsstärke außerhalb des Überlagerungsbereichs erhöht. Da sich im Überlagerungsbereich die Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung und die zusätzliche Lichtverteilung der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung überlagern, werden die Beleuchtungsstärken im Überlagerungsbereich im Wesentlichen summiert, was zu einer erhöhten Beleuchtungsstärke im Überlagerungsbereich führt. Dadurch kann vorteilhafterweise der Überlagerungsbereich, im Vergleich zu dem Bereich der mit der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung beleuchtet wird, gezielt bzw. verstärkt beleuchtet werden. Zu diesem Zweck sind die Beleuchtungsvorrichtung und die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung mittels einer geeigneten Elektronik bzw. Steuermitteln vorzugsweise getrennt ansteuerbar. Einem Fachmann sollte in diesem Zusammenhang die Steuerung von einzelnen Beleuchtungsvorrichtung innerhalb eines Kraftfahrzeugscheinwerfers klar sein, womit auf Details zu den elektronischen Komponenten verzichtet wird. Als Beleuchtungsstärke ist in diesem Zusammenhang der flächenbezogene Lichtstrom zu verstehen. Im Allgemeinen kann in dem Überlagerungsbereich auch eine erhöhte Intensität, Lichtstärke oder Helligkeit vorliegen. Ausschlaggebend ist eine erhöhte Energiedichte im Überlagerungsbereich, welche in zahlreichen Einheiten beschrieben werden kann, die ineinander umrechenbar sind. Die in dieser Offenbarung genannte Überlagerung von Lichtverteilungen, insbesondere die Überlagerung der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung mit der Lichtverteilung der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung kann selbstverständlich analog auf die mit der Beleuchtungsvorrichtung bzw. der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündel angewendet werden. Die Überlagerung der Lichtverteilungen kommt insbesondere durch eine Überlagerung der Lichtbündel zustande.
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Vorzugsweise weist die Beleuchtungsvorrichtung ein oder mehrere Lichtmodule auf, welche jeweils ein Leuchtmittel und eine Projektionsvorrichtung umfassen und dazu eingerichtet sind, ein Lichtbündel zu erzeugen und abzustrahlen, wobei das Lichtbündel eine Lichtverteilung erzeugt. Als Leuchtmittel können beispielsweise eine oder mehrere LED- oder Laserlichtquellen vorgesehen sein. Die Projektionsvorrichtung kann ein Kollimator- und/oder Linsensystem umfassen, welches dazu eingerichtet ist, eine gesetzlich vorgeschriebene Lichtverteilung für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen.
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Besonders bevorzugt erzeugt die Lichtverteilung eine asymmetrische Abblendlichtverteilung. Demnach ist insbesondere die Beleuchtungsvorrichtung dazu eingerichtet, eine asymmetrische Abblendlichtverteilung bereitzustellen. Die Beleuchtungsvorrichtung kann beispielsweise auch dazu eingerichtet sein, zusätzlich zu der asymmetrischen Abblendlichtverteilung ein Fernlicht und/oder ein Tagfahrlicht zu erzeugen.
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Vorzugsweise umfasst die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung zumindest eine Lichtquelle, welche vorzugsweise in dem Lichtmodul oder in zumindest einem der mehreren Lichtmodule integriert ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung besonders platzsparend in dem Kraftfahrzeugscheinwerfer integriert werden kann. Als zumindest eine Lichtquelle kann beispielsweise eine LED- oder Laserlichtquelle vorgesehen sein. Ist die zumindest eine Lichtquelle in dem Lichtmodul oder in zumindest einem der mehreren Lichtmodule integriert, kann die zusätzliche Lichtquelle beispielsweise Licht auf die Projektionsoptik jenes Lichtmoduls abstrahlen, welches die zusätzliche Lichtquelle aufweist. Alternativ dazu kann die zumindest eine Lichtquelle Licht auf eine eigene dem Lichtmodul nicht zugeordnete Projektionsoptik abstrahlen, welche vorzugsweise der zusätzlichen Lichtquelle zugeordnet ist.
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Um eine kostengünstige Produktion zu ermöglichen, kann die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung ein Zusatzlichtmodul umfassen, wobei das eine oder die mehreren Lichtmodule und das Zusatzlichtmodul innerhalb eines Kraftfahrzeugscheinwerfergehäuses des Kraftfahrzeugscheinwerfers angeordnet sind. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Lichtmodule in einem im Wesentlichen identen Produktionsverfahren herstellbar sind. Das Zusatzlichtmodul kann eine Projektionsoptik aufweisen, wobei die Projektionsoptik dem Zusatzlichtmodul zugeordnet ist.
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Bevorzugt beleuchtet die Lichtverteilung eine größere Fläche als die zusätzliche Lichtverteilung. Demnach kann die Lichtverteilung vorzugsweise einen im Vergleich zur zusätzlichen Lichtverteilung größeren Bereich, beispielsweise die Breite einer Fahrbahn, beleuchten, wobei insbesondere die zusätzliche Lichtverteilung einen im Vergleich zur Lichtverteilung kleineren Bereich, beispielsweise einen Teilbereich bzw. ein Segment der Lichtverteilung, beleuchten kann. Der Teilbereich bzw. das Segment, welcher bzw. welches mit der zusätzlichen Lichtverteilung beleuchtet wird, kann beispielsweise innerhalb, außerhalb oder teilweise außerhalb der Lichtverteilung liegen.
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Besonders bevorzugt beleuchtet die Lichtverteilung eine erste Fläche und die zusätzliche Lichtverteilung eine zweite Fläche, wobei die zweite Fläche vollständig innerhalb der ersten Fläche angeordnet ist. Damit ist vorteilhafterweise der Überlagerungsbereich vollständig innerhalb der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung enthalten. Der Überlagerungsbereich kann insbesondere auch nur teilweise innerhalb der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung liegen.
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Bevorzugt erstreckt sich die zusätzliche Lichtverteilung in einem Isoluxdiagramm vertikal in einem negativen Winkelbereich, wobei sich der Winkelbereich vorzugsweise von -1° bis -10°, insbesondere von -1° bis -5°, erstreckt. Damit liegt die zusätzliche Lichtverteilung insbesondere unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze der Lichtverteilung. Das zusätzliche Lichtbündel, welches mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlt wird, kann eine, in Lichtabstrahlrichtung gesehen kürzere oder längere Reichweite als jenes Lichtbündel, welches mit der Beleuchtungsvorrichtung abgestrahlt wird, aufweisen.
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Vorzugsweise erstreckt sich die zusätzliche Lichtverteilung in einem Isoluxdiagramm über einen horizontalen Bereich von 5° bis 35°, vorzugsweise 10° bis 30°. Damit kann, bei einem Linkslenkerkraftfahrzeug, insbesondere der rechte Fahrbahnrand mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung beleuchtet werden. Bei einem Rechtslenkerkraftfahrzeug kann insbesondere der linke Fahrbahnrand mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung beleuchtet werden.
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Erfindungsgemäß ist ein Kraftfahrzeugscheinwerfersystem vorgesehen, welches einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer aufweist, wobei dem Kraftfahrzeugscheinwerfer ein Sensormittel und eine Steuervorrichtung zugeordnet sind, wobei das Sensormittel dazu eingerichtet ist, Umgebungslicht, insbesondere eine Lichtstärke des Umgebungslichts, zu detektieren, und die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, die Beleuchtungsstärke des von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels, vorzugsweise in Abhängigkeit des mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts, zu steuern. Bevorzugt sind die Steuervorrichtung und das Sensormittel dazu eingerichtet, einen Datenaustausch durchführen zu können. Das Sensormittel kann vorzugsweise auch dazu eingerichtet sein, Intensität und/oder Helligkeit und/oder Beleuchtungsstärke des Umgebungslichts zu detektieren, wobei das Umgebungslicht in diesem Zusammenhang ein Licht sein kann, welches insbesondere nicht von dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer abgestrahlt wird, sondern von einer weiteren Lichtquelle, welche sich insbesondere außerhalb des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems befindet bzw. nicht Teil des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems ist, abgestrahlt wird. Als Lichtsensor kann jegliche Form eines optischen Detektors oder Photodetektors umfassen, welcher Licht in ein elektrisches Signal umwandeln kann, beispielsweise ein CCD Sensor. Die Empfindlichkeit des Lichtsensors ist vorzugsweise einstellbar.
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Die Steuervorrichtung kann dazu eingerichtet sein, die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung zu aktivieren, wenn ein mit dem Sensormittel detektiertes Umgebungslicht eine vorgegebene Lichtstärke übersteigt. Vorzugsweise wird, sobald eine vorgegebene Lichtstärke überstiegen wird, ein entsprechendes Signal von dem Sensormittel an die Steuervorrichtung übermittelt, worauf die Steuervorrichtung die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung aktiviert. Die vorgegebene Lichtstärke entspricht demnach einem unteren Grenzwert, welcher beispielsweise von einem Benutzer des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems eingestellt bzw. verändert werden kann. Der untere Grenzwert kann beispielsweise auch bei der Herstellung des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems in der Steuervorrichtung eingestellt werden.
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Die Steuervorrichtung kann dazu eingerichtet sein, die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung zu deaktivieren, wenn ein mit dem Sensormittel detektiertes Umgebungslicht eine vorgegebene Lichtstärke unterschreitet. Vorzugsweise wird, sobald eine vorgegebene Lichtstärke unterschritten wird, ein entsprechendes Signal von dem Sensormittel an die Steuervorrichtung übermittelt, worauf die Steuervorrichtung die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung deaktiviert. Die vorgegebene Lichtstärke entspricht demnach einem oberen Grenzwert, welcher beispielsweise von einem Benutzer des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems eingestellt bzw. verändert werden kann. Der obere Grenzwert kann beispielsweise auch bei der Herstellung des Kraftfahrzeugscheinwerfersystems in der Steuervorrichtung eingestellt werden.
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Die Steuervorrichtung ist dazu eingerichtet, die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mit einer vorgegebenen Erhöhungsrate zu erhöhen, wenn sich die Lichtstärke eines mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts erhöht, wobei vorzugsweise die Erhöhungsrate durch die mit dem Sensormittel detektierten Lichtstärke vorgeben wird. Vorteilhafterweise wird somit die Beleuchtungsstärke des von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels in Abhängigkeit von dem detektierten Umgebungslicht verändert. Kommt es beispielsweise zu einer Verdoppelung der detektierten Lichtstärke, kann die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels verdoppelt werden. Es können jedoch auch andere Erhöhungsraten mit der Steuervorrichtung eingestellt werden. Beispielsweise kann die Erhöhungsrate der Beleuchtungsstärke der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung gleich, höher oder niedriger als die Erhöhungsrate der detektierten Lichtstärke sein. Die Erhöhungsrate ist in diesem Zusammenhang die Erhöhung des jeweiligen Werts pro Zeiteinheit.
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Die Steuervorrichtung kann in analoger Weise zu dem vorigen Absatz dazu eingerichtet sein, die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mit einer vorgegebenen Reduktionsrate zu reduzieren, wenn sich die Lichtstärke eines mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts reduziert, wobei vorzugsweise die Reduktionsrate durch die mit dem Sensormittel detektierten Lichtstärke vorgeben wird.
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Vorzugsweise sind der Kraftfahrzeugscheinwerfer, das Sensormittel und die Steuervorrichtung in einem Kraftfahrzeug eingebaut und das Sensormittel ist dazu eingerichtet, ein Umgebungslicht, welches von zumindest einem weiteren Kraftfahrzeugscheinwerfer von zumindest einem weiteren Kraftfahrzeug, insbesondere von zumindest einem entgegenkommenden Kraftfahrzeug, abgestrahlt wird, zu detektieren.
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Bevorzugt erfolgt eine Anpassung der mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit der von dem zumindest einen weiteren Kraftfahrzeugscheinwerfer des zumindest einen entgegenkommenden Kraftfahrzeugs abgestrahlten Lichtstärke. Vorteilhafterweise kann somit eine Blendung des Fahrers des Kraftfahrzeugs durch ein entgegenkommendes Kraftfahrzeug mit einem von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündel kompensiert werden. Durch die Position des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels, können insbesondere Objekte am Straßenrand, beispielsweise Radfahrer, Fußgänger, Tiere oder Gefahren von einem Fahrer trotz der Blendung durch ein entgegenkommendes Fahrzeug wahrgenommen werden, da der seitliche Bereich der Fahrbahn durch die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung zusätzlich zu dem Abblendlicht oder dem Fernlicht des Kraftfahrzeugscheinwerfers beleuchtet wird. Durch die Anpassung der Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels in Abhängigkeit der mit dem Sensormittel detektierten Lichtstärke kann insbesondere eine dynamische Anpassung der Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels erfolgen. Dies ist besonders vorteilhaft bei einem entgegenkommenden Kraftfahrzeug, da die Lichtstärke des von einem Kraftfahrzeugscheinwerfer des entgegenkommenden Kraftfahrzeugs abgestrahlten Lichts während dem Näherkommen des entgegenkommenden Kraftfahrzeugs erhöht wird, wobei dies die Blendung eines Fahrers verstärkt. Diese Erhöhung, welche von der Sensorvorrichtung detektiert werden kann, kann durch eine Erhöhung der Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels kompensiert werden. Unterschreitet die von dem Sensormittel detektierte Lichtstärke des Umgebungslichts, welches von dem entgegenkommenden Kraftfahrzeug abgestrahlt wird, einen vorgegeben Wert, übermittelt die Sensorvorrichtung ein entsprechendes Signal an die Steuervorrichtung, woraufhin diese die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung deaktiviert. Mit anderen Worten, sobald das entgegenkommende Kraftfahrzeug an dem Kraftfahrzeug vorbei gefahren ist, kann die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung vorteilhafterweise wieder deaktiviert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Sensormittel und/oder die Steuervorrichtung innerhalb des Kraftfahrzeugscheinwerfers angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Sensormittel und/oder die Steuervorrichtung außerhalb des Kraftfahrzeugscheinwerfers angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist ein Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei das Kraftfahrzeug ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeugscheinwerfersystem aufweist.
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Es kann ein Verfahren zum Steuern eines Kraftfahrzeugscheinwerfersystems vorgesehen sein, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- - Bereitstellen eines Kraftfahrzeugscheinwerfers mit einer Beleuchtungsvorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, ein Lichtbündel zu erzeugen und abzustrahlen, wobei das von der Beleuchtungsvorrichtung abgestrahlte Lichtbündel eine Lichtverteilung erzeugt, wobei der Kraftfahrzeugscheinwerfer eine Zusatzbeleuchtungsvorrichtung aufweist, welche dazu eingerichtet ist, ein zusätzliches Lichtbündel zu erzeugen und abzustrahlen, wobei das von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlte zusätzliche Lichtbündel eine zusätzliche Lichtverteilung erzeugt, welche sich mit der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung in einem Überlagerungsbereich überlagert,
- - Bereitstellen einer Steuervorrichtung, welche dazu eingerichtet ist, die Beleuchtungsstärke des von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels zu steuern;
- - Bereitstellen eines Sensormittels, welches der Steuervorrichtung zugeordnet ist, wobei das Sensormittel dazu eingerichtet ist, Umgebungslicht, insbesondere eine Lichtstärke des Umgebungslichts, zu detektieren,
- - Detektieren eines Umgebungslichts mit dem Sensormittel,
- - Anpassen der Beleuchtungsstärke des von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mittels der Steuervorrichtung in Abhängigkeit des mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts.
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Vorzugsweise wird das Umgebungslicht von zumindest einem weiteren Kraftfahrzeugscheinwerfer von zumindest einem Kraftfahrzeug, insbesondere von zumindest einem entgegenkommenden Kraftfahrzeug, abgestrahlt.
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Bevorzugt aktiviert die Steuervorrichtung die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung, wenn ein mit dem Sensormittel detektiertes Umgebungslicht eine vorgegebene Lichtstärke übersteigt. Damit wird vorteilhafterweise die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung erst dann aktiviert, wenn das detektierte Umgebungslicht eine bestimmte Lichtstärke übersteigt, wobei der Wert dieser Lichtstärke einstellbar ist. Dieser Wert kann beispielsweise auf typische Lichtstärkenwerte von Kraftfahrzeugscheinwerfern eingestellt werden.
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Insbesondere deaktiviert die Steuervorrichtung die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung, wenn ein mit dem Sensormittel detektiertes Umgebungslicht eine vorgegebene Lichtstärke unterschreitet. Die zum Deaktivieren der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung zu unterschreitende Lichtstärke kann vorteilhafterweise eingestellt werden. Damit kann der Abschaltmechanismus der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung insbesondere an bestimme Lichtstärkenwerte angepasst werden.
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Die Steuervorrichtung kann vorzugsweise die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mit einer vorgegebenen Erhöhungsrate erhöhen, wenn sich die Lichtstärke eines mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts erhöht, wobei vorzugsweise die Erhöhungsrate durch die mit dem Sensormittel detektierten Lichtstärke vorgeben wird. Damit ergibt sich der Vorteil, dass die Anpassung der Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels dynamisch erfolgen kann. Dies bedeutet, dass, wenn eine Erhöhung der Lichtstärke des mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts mit einer bestimmten Erhöhungsrate, also einer bestimmten Erhöhung der Lichtstärke pro Zeit, erfolgt, insbesondere die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mit der gleichen Erhöhungsrate erhöht werden kann. Die Erhöhungsrate der Beleuchtungsstärke kann auch einen höheren oder einen niedrigeren Wert als die Erhöhungsrate der detektierten Lichtstärke aufweisen.
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Die Steuervorrichtung kann insbesondere die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mit einer vorgegebenen Reduktionsrate reduzieren, wenn sich die Lichtstärke eines mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts reduziert, wobei vorzugsweise die Reduktionsrate durch die mit dem Sensormittel detektierten Lichtstärke vorgeben wird. Damit ergibt sich der Vorteil, dass, wenn eine Reduzierung der Lichtstärke des mit dem Sensormittel detektierten Umgebungslichts mit einer bestimmten Reduktionsrate, also einer bestimmten Reduktion der Lichtstärke pro Zeit, erfolgt, insbesondere die Beleuchtungsstärke des mit der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlten Lichtbündels mit der gleichen Reduktionsrate reduziert werden kann. Die Reduktionsrate der Beleuchtungsstärke kann auch einen höheren oder einen niedrigeren Wert als die Reduktionsrate der detektierten Lichtstärke aufweisen.
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Vorzugsweise beleuchtet die Lichtverteilung eine größere Fläche als die zusätzliche Lichtverteilung.
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Die Lichtverteilung kann insbesondere eine erste Fläche beleuchten und die zusätzliche Lichtverteilung kann eine zweite Fläche beleuchten, wobei die zweite Fläche vollständig innerhalb der ersten Fläche angeordnet ist. Damit kann vorteilhafterweise ein bestimmter Bereich der ersten Fläche mit der zusätzlichen Lichtverteilung zusätzlich bzw. verstärkt beleuchtet werden. Diese zusätzlich beleuchtete Fläche kann in einer Verkehrssituation beispielsweise der Fahrbahnrand sein.
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Vorzugsweise erstreckt sich die zusätzliche Lichtverteilung in einem Isoluxdiagramm vertikal in einem negativen Winkelbereich, wobei sich der Winkelbereich vorzugsweise von -1° bis -10°, insbesondere von -1° bis -5°, erstreckt. Damit liegt die zusätzliche Lichtverteilung vorteilhafterweise unterhalb der Hell-Dunkel-Grenze der Lichtverteilung der Beleuchtungsvorrichtung, wodurch trotz der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung weiterhin eine gesetzeskonforme Standardabblendlichtverteilung erzielt werden kann.
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Vorzugsweise erstreckt sich die zusätzliche Lichtverteilung in einem Isoluxdiagramm über einen horizontalen Bereich von 5° bis 35°, vorzugsweise 10° bis 30°. Damit kann insbesondere der seitliche Fahrbahnrand mit der Beleuchtungsvorrichtung beleuchtet werden, wobei dadurch vorteilhafterweise Gefahren und/oder Objekte durch einen Fahrer des Fahrzeugs besser wahrnehmbar sind.
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Im Rahmen dieser Beschreibung sind die Begriffe „oben“, „unten“, „horizontal“, „vertikal“ als Angaben der Ausrichtung zu verstehen, wenn der Kraftfahrzeugscheinwerfer in normaler Benutzungsstellung angeordnet ist, nachdem er in einem Kraftfahrzeug eingebaut wurde.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 ein Isolux-Diagramm einer Lichtverteilung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers;
- 2 eine Darstellung eines Lichtbündels und eines damit überlagerten zusätzlichen Lichtbündels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers.
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1 zeigt ein Isoluxdiagramm einer Lichtverteilung, welche mit einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer erzeugt werden kann. Der Kraftfahrzeugscheinwerfer weist eine Beleuchtungsvorrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, ein Lichtbündel zu erzeugen und abzustrahlen, wobei das von der Beleuchtungsvorrichtung abgestrahlte Lichtbündel eine Lichtverteilung 1 erzeugt. Ferner weist der Kraftfahrzeugscheinwerfer eine Zusatzbeleuchtungsvorrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, ein zusätzliches Lichtbündel zu erzeugen und abzustrahlen, wobei das von der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abgestrahlte zusätzliche Lichtbündel eine zusätzliche Lichtverteilung 2 erzeugt. Die Lichtverteilung 1 der Beleuchtungsvorrichtung und die zusätzliche Lichtverteilung 2 der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung überlagern sich in einem Überlagerungsbereich 3. Der technische Aufbau eines derartigen Scheinwerfers ist einem Fachmann bestens bekannt, weshalb auf eine Darstellung des Aufbaus verzichtet wird.
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Wie in 1 erkennbar, beleuchtet die Lichtverteilung 1 eine größere Fläche als die zusätzliche Lichtverteilung 2. Die Lichtverteilung 1 beleuchtet eine erste Fläche und die zusätzliche Lichtverteilung 2 beleuchtet eine zweite Fläche, wobei die zweite Fläche vollständig innerhalb der ersten Fläche angeordnet ist. Die Lichtverteilung 1 der Beleuchtungsvorrichtung ist eine asymmetrische Abblendlichtverteilung. Die zusätzliche Lichtverteilung 2 erstreckt sich in dem Isoluxdiagramm vertikal in einem negativen Winkelbereich, wobei sich der Winkelbereich vorzugsweise von -1° bis -10°, insbesondere von -1° bis -5°, erstreckt. Die zusätzliche Lichtverteilung 2 erstreckt sich weiters über einen horizontalen Bereich von 5° bis 35°, vorzugsweise 10° bis 30°. Damit kann der seitliche Fahrbahnrand bei einer aktivierten Zusatzbeleuchtungsvorrichtung verstärkt beleuchtet werden. Der erste Winkelbereich (vertikal -1° bis -10°, horizontal 5° bis 35°) entspricht einer ersten zusätzlichen Lichtverteilung 4. Der zweite Winkelbereich (vertikal -1° bis -5°, horizontal 10° bis 30°) entspricht einer zweiten zusätzlichen Lichtverteilung 5, wobei die erste zusätzliche Lichtverteilung 4 eine größere Fläche beleuchtet als die zweite zusätzliche Lichtverteilung 5. Die Zusatzbeleuchtungsvorrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, zwischen der ersten zusätzlichen Lichtverteilung 4 und der zweiten zusätzlichen Lichtverteilung 5 zu wechseln.
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2 zeigt eine Draufsicht eines Lichtbündels 6, welches von der Beleuchtungsvorrichtung abstrahlt wird, sowie ein zusätzliches Lichtbündel 7, welches die aktivierte Zusatzbeleuchtungsvorrichtung abstrahlt. Die Lichtbündel 6, 7 überlagern sich in einem Überlagerungsbereich 8, wobei das zusätzliche Lichtbündel 7 nicht vollständig innerhalb des Lichtbündels 6 enthalten ist. Seitlich des Lichtbündels 6 strahlt das zusätzliche Lichtbündel 7 der Zusatzbeleuchtungsvorrichtung den seitlichen Fahrbahnrand (nicht gezeigt) an. Auch in dieser Ansicht sind die zwei unterschiedlichen Winkelbereiche der 1 gezeigt. Das zusätzliche Lichtbündel 7 kann sich zwischen der 5° Linie und der 35° Linie, zwischen der 10° Linie und der 30° Linie oder in einem beliebigen dazwischen liegenden Bereich erstrecken.