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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf ein implantierbares Ortungssystem für Tiere.
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Stand der Technik
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Haustiere haben einen hohen Stellenwert als Begleiter des Menschen. Insbesondere im Fall von freilaufenden Tieren, wie beispielsweise Katzen, ist es für den Tierhalter von enormer Wichtigkeit über den momentanen Aufenthaltsort des Tieres informiert zu sein.
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Aus der
DE 20 2006 003 146 U1 ist ein GPS-Tierortungssystem zum Orten und Wiederauffinden entlaufener Tiere und zur Überwachung des Aufenthaltsorts eines Tieres und/oder von Tiergruppen, die sich verstreut auf größeren Flächen aufhalten, bekannt, wobei das Tierortungssystem eine GSM-Einheit und einen GPS-Empfänger aufweist. Das GPS-Tierortungssystem ist ergonomisch an das Tragen an einem Halsband oder Gurt angepasst.
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Die
US 5,629,678 A1 beschreibt ein System zum Auffinden von Menschen, bei dem ein aktivierbarer Funkleitstrahltransponder in die Hautschichten eines Individuums implantierbar ist. Der Transponder befindet sich normalerweise in einem untätigen Zustand und kann extern aktiviert werden, um den Funkleitstrahl abzusenden. Dieser Funkleitstrahl wird über ein Satellitensystem geortet, wobei die Informationen in einem Verfolgungs- und Lokalisierungszentrum gesammelt werden.
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Es besteht weiterhin ein Bedarf an implantierbaren Ortungssystemen, mit denen schnell und zuverlässig der Aufenthaltsort frei laufender Tiere, insbesondere Haustiere, lokalisiert werden kann.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Ortungssystem zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe der Aufenthaltsort frei laufender Tiere, insbesondere Haustiere, schnell und zuverlässig bestimmt werden kann. Gleichzeitig soll ein einfaches Implantieren des Ortungssystems in das Tier gewährleistet sein. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das implantierbare Ortungssystem gemäß unabhängigem Schutzanspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Aspekte, Details und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein implantierbares Ortungssystem für Tiere umfassend eine GPS-Einheit zur Ortsbestimmung des Tieres durch ein satellitenunterstützes Ortungssystem, eine GSM-Einheit zur Datenübertragung, eine SIM-Karte als Identifikationseinheit zur Nutzung eines Mobilfunknetzes, eine Mikroprozessoreinheit zur Steuerung und zur Verarbeitung von Daten und eine Energieversorgungseinheit zur Speicherung und Bereitstellung von elektrischer Energie zur Verfügung.
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Die Ortsbestimmung durch eine GPS-Einheit (Global Positioning System) basiert auf Satelliten, die mit Hilfe von codierten Radiosignalen fortlaufend ihre aktuelle Position und die genaue Uhrzeit ausstrahlen. Aus den Signallaufzeiten können Empfänger auf der Erdoberfläche ihre eigene Position und Geschwindigkeit berechnen. Theoretisch reichen zu einer solchen Positionsbestimmung die Signale von drei Satelliten aus, in der Praxis weisen die GPS-Empfänger keine ausreichend genaue Uhr auf, um die Laufzeiten korrekt zu messen. Deshalb wird das Signal eines vierten Satelliten benötigt, mit dem die genaue Zeit im Empfänger bestimmt werden kann.
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Bei GSM (Global System for Mobile Communications) handelt es sich um den weltweit am meisten verbreiteten Mobilfunkstandard für volldigitale Mobilfunknetze, der hauptsächlich für Telefonie, aber auch für leitungsvermittelte und paketvermittelte Datenübertragung sowie Kurzmitteilungen (SMS) genutzt wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird das Akronym „GSM“ als Oberbegriff für sämtliche bekannten Mobilfunkstandards wie UMTS, LTE, 3G, 5G verwendet. Der Begriff „GSM-Einheit“ umfasst also auch eine UMTS-Einheit, eine LTE-Einheit, eine 3G-Einheit und eine 5G-Einheit.
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Eine SIM-Karte weist einen kleinen Prozessor mit Speicher auf. Mit Hilfe des SIM wird das Mobile Equipment, im vorliegenden Fall also das implantierbare Ortungssystem, einem Netz zugeordnet und authentifiziert. Bevorzugt umfasst die SIM-Karte eine dem implantierbaren Ortungssystem zugewiesene Rufnummer. Das erfindungsgemäße Ortungssystem kann durch einen Telefonanruf an die der SIM-Karte zugewiesene Rufnummer aktiviert werden.
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Entläuft ein mit dem erfindungsgemäßen Ortungssystem ausgestattetes Tier oder möchte man sich über den Aufenthaltsort eines solchen Tieres informieren, so kann über das Internet oder per Telefonanruf eine Ortung ausgelöst und der aktuelle Aufenthaltsort des Tieres ermittelt werden. Nach Aktivierung des erfindungsgemäßen Ortungssystem wird eine in der Mikroprozessoreinheit gespeicherte Software gestartet, welche die Längen- und Breitengrade der aktuellen Position des Tieres, die von dem GPS-Empfänger empfangen werden, in einem frei wählbaren Intervall an ein Mobiltelefon oder an eine Rechnereinheit übermittelt. Die Daten können z.B. als Textnachricht per SMS, als Bildnachricht per MMS, oder als Sprachnachricht auf ein Handy gesendet werden. Bevorzugt erfolgt in dem jeweiligen Endgerät eine Umrechnung der Längen- und Breitengrade zur Darstellung der Position auf einer herkömmlichen Straßenkarte. Die Positionsdaten können beispielsweise auch im Internet über ein Ortungsportal mit Hilfe bereits existierender Straßenkarten ausgewertet werden. Durch die Satellitenortung kann der Aufenthaltsort des Tieres sehr genau bestimmt werden.
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Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Ortungssystem um ein in den Körper des zu überwachenden Tieres implantierbares Gerät handelt, ist es mit Vorteilen verbunden, wenn die einzelnen Komponenten des Ortungssystems eine möglichst geringe körperliche Ausdehnung aufweisen. Bevorzugt weist die GPS-Einheit eine Länge von 4,1 mm, eine Breite von 4,1 mm und eine Höhe von 2,1 mm auf. Die GSM-Einheit weist bevorzugt eine Länge von 5,3 mm, eine Breite von 5,25 mm und eine Höhe von 0,73 mm auf, während die Energieversorgungseinheit bevorzugt eine Länge von 4,8 mm, eine Breite von 4,8 mm und eine Höhe von 2,1 mm aufweist. Schließlich weist die Mikroprozessoreinheit bevorzugt eine Länge von 4,0 mm, eine Breite von 4,0 mm und eine Höhe von 2,0 mm auf. Ein Ortungssystem mit ganz besonders geringen Außenmaßen ergibt sich, wenn die genannten bevorzugten Abmessungen gleichzeitig verwirklicht sind.
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Eine GPS-Einheit sendet im Betrieb Radiowellen aus, so dass die GPS-Einheit einer in einem Tier implantierten Datenträgereinheit das Tier in einem gewissen Maß mit Radiowellen belastet. Damit sich diese Belastung nicht negativ auf den Gesundheitszustand des Tieres auswirkt, weist die GPS-Einheit einen inaktiven ersten Zustand und einen aktiven zweiten Zustand auf und ist von dem inaktiven ersten Zustand in den aktiven zweiten Zustand extern umschaltbar ausgebildet. Im normalen Verlauf des Lebens eines Tieres ist es nicht notwendig, dass der Halter des Tieres permanent über dessen Aufenthaltsort informiert ist. Aus diesem Grund muss die GPS-Einheit nicht andauernd aktiv sein, sondern lediglich dann aktiviert werden, wenn eine Bestimmung des Aufenthaltsortes des Tieres vorgenommen werden soll. Da eine solche Ortsbestimmung mittels eines satellitenunterstützen Ortungssystems erfolgt, wozu die Aussendung von entsprechenden Radiowellen der GPS-Einheit erforderlich ist, kommt es zu einer kurzen Belastung des Tieres durch die ausgesandten Radiowellen.
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Zum Auffinden des Tieres wird ein Aktivierungssignal an das Ortungssystem gesendet, wodurch die GPS-Einheit extern aktiviert wird, also von dem inaktiven in den aktiven Zustand umgeschaltet wird. Die GPS-Einheit sendet ein Ortungssignal und das Tier wird mittels des satellitenunterstützten Ortungssignals und die dadurch erreichte zuverlässige Ortsbestimmung schnell aufgefunden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das implantierbare Ortungssystem zusätzlich mit einem Transponder als elektromagnetische Übertragungseinheit zur drahtlosen Übertragung von Daten ausgestattet. Der Transponder ist mit einer entsprechenden Antenne versehen. Besonders bevorzugt ist der Transponder zur Übermittlung der Längen- und Breitengradinformation der aktuellen Position des Ortungssystems an eine Rechnereinheit oder an ein Mobiltelefon ausgebildet. Die Verwendung eines Transponders stellt eine besonders zuverlässige Möglichkeit zur Datenübertragung und insbesondere zur Übertragung der Längen- und Breitengradinformation dar.
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Bevorzugt ist die an die Rechnereinheit oder an das Mobiltelefon übermittelte aktuelle Position als Position auf einer Straßenkarte darstellbar. Dadurch erhält der Nutzer unmittelbar eine für ihn nachvollziehbare und verständliche Information über den Aufenthaltsort des Tiers. Der Nutzer kann dadurch das Wiedereinfangen des Tieres sofort in die Wege leiten.
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Besonders bevorzugt ist die Mikroprozessoreinheit mit einem Überwachungsmodus ausgestattet, bei dem das Ortungssystem die aktuelle Position mit einer vorbestimmten Region vergleicht und der Transponder eine Mitteilung an die Rechnereinheit oder das Mobiltelefon sendet, wenn sich die aktuelle Position außerhalb der vorbestimmten Region befindet. In der Praxis wird dem Ortungssystem ein bestimmtes Gebiet zugewiesen, indem Längen- und Breitengrade für eine bestimmte Region festgelegt werden. Im Überwachungsmodus vergleicht das Ortungssystem in bestimmten Intervallen seine aktuelle Position mit der ihm zugewiesenen Region. Wenn das Tier diese Region verlässt, so sendet das Gerät eine SMS-Mitteilung an eine zugewiesene Handynummer. Der Inhaber des Handys hat nun Kenntnis darüber und kann per Anruf eine Übertragung der den Aufenthaltsort des Tieres wiederspiegelnden Positionsdaten einholen um das Tier wieder einzufangen.
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Besonders bevorzugt weist das implantierbares Ortungssystem eine Speichereinheit zum wiederabrufbaren Speichern von zeitabhängigen Positionsdaten auf. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, die Bewegungsdaten des überwachten Tieres über einen längeren Zeitraum zu speichern. Bei Bedarf können die Positionsdaten abgerufen werden und als Bewegungsmuster auf entsprechenden Landkarten dargestellt werden. Die so erhaltenen Bewegungsmuster lassen aufschlussreiche Analysen des Verhaltens der Tiere zu.
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Bevorzugt umfasst das Ortungssystem eine Identifikationsspeichereinheit, wobei die Identifikationsspeichereinheit einen dem überwachten Tier eindeutig zugeordneten Datenschlüssel umfasst, wobei der Datenschlüssel aus der Identifikationsspeichereinheit extern auslesbar ist und die Identifikationsspeichereinheit extern mit einem Datenschlüssel beschreibbar ist. Besitzt ein Nutzer mehrere Haustiere und will er über den Aufenthaltsort aller seiner Haustiere informiert sein, so können sämtliche Positionsdaten an ein einziges Endgerät, also an ein einziges Mobiltelefon oder eine einzige Rechnereinheit, übertragen und auf diesem Endgerät dargestellt werden. Durch den jeweils einem Tier eindeutig zugeordneten Datenschlüssel können sämtliche Positionsdaten individuell einzelnen Tieren zugeordnet und entsprechend dargestellt werden.
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Es ist auch möglich, dass der in der Identifikationsspeichereinheit bereitgestellte Datenschlüssel von der in dem aktiven zweiten Zustand befindlichen GPS-Einheit abgefragt wird und mittels des satellitenunterstützen Ortungssystems zur Identifikation des Tieres übermittelt wird. Dadurch wird eine gleichzeitige Identifikation und Ortsbestimmung durch eine einzige mit einer Aktivierung der GPS-Einheit gekoppelten Anfrage erreicht.
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Besonders bevorzugt ist die Energieversorgungseinheit zur Speicherung und Bereitstellung von elektrischer Energie für die drahtlose Übertragung von Energie durch induktive Kopplung eingerichtet und ausgebildet. Wie nachfolgend noch näher erläutert, stellt die drahtlose Übertragung von Energie durch induktive Kopplung eine unkomplizierte Möglichkeit zum Wiederaufladen der Energieversorgungseinheit dar und kann zudem mit hohem Wirkungsgrad durchgeführt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das implantierbare Ortungssystem in einem Gehäuse angeordnet, wobei das Gehäuse aus einem bioverträglichen Material besteht. Unter einem „bioverträglichen Stoff‟ wird ein Material verstanden, das keinen negativen Einfluss auf Lebewesen bzw. Gewebe hat, sich im Körper neutral verhält und keine allergischen oder toxischen Reaktionen auslöst. Diese Eigenschaften sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders relevant, da das Ortungssystem als Implantat über einen sehr langen Zeitraum in direktem Kontakt zu einem Lebewesen steht.
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Als besonders gut geeignet haben sich Gehäuse aus Bioglas oder aus Polypropylen herausgestellt. Durch eine derartige Ausgestaltung des Gehäuses des Ortungssystems wird erreicht, dass die Implantation des Ortungssystems in das Tier einfach, schnell und nahezu schmerzfrei für das Tier vorgenommen werden kann. Des weiteren wird dadurch erreicht, dass das Ortungssystem ein Tierleben lang zuverlässig und ohne Störfälle arbeitet. Das Ortungssystem wird mit einem Applikator, in der Praxis mit einer dickeren Spritze, unter die Haut injiziert, wobei dieser Vorgang für das Tier nahezu schmerzlos ist.
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Da es sich bei dem erfindungsgemäßen Ortungssystem um ein in den Körper des zu überwachenden Tieres implantierbares Gerät handelt, ist es mit Vorteilen verbunden, wenn die einzelnen Komponenten des Ortungssystems in einem Gehäuse mit einer möglichst geringen körperlichen Ausdehnung untergebracht sind. Bevorzugt weist das Gehäuse eine Länge von 10 bis 50 mm, besonders bevorzugt von 15 bis 30 mm, insbesondere bevorzugt von 20 bis 25 mm auf. Ebenfalls bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen das Gehäuse eine Breite von 2 bis 10 mm, besonders bevorzugt von 4 bis 8 mm, insbesondere bevorzugt von 5 bis 6 mm aufweist. Schließlich weist das Gehäuse bevorzugt eine Höhe von 2 bis 10 mm, besonders bevorzugt von 4 bis 8 mm, insbesondere bevorzugt von 5 bis 6 mm auf.
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Die vorliegende Erfindung umfasst auch eine Anordnung zur Ortsbestimmung eines Tieres, umfassend ein implantierbares Ortungssystem wie es oben beschrieben wurde und eine externe Energiespeichereinheit zur Bereitstellung elektrischer Energie. Die externe Energiespeichereinheit zur Bereitstellung elektrischer Energie ist bevorzugt an oder in einem Halsband oder einem Gurt angeordnet. Insbesondere ist die externe Energiespeichereinheit ergonomisch für das Tragen an einem Halsband oder einem Gurt ausgebildet. Auf diese Weise kann die externe Energiespeichereinheit nahe bei dem implantierten Ortungssystem lokalisiert werden, wodurch, wie nachfolgend noch näher erläutert, der Aufladevorgang mit hohem Wirkungsgrad erfolgen kann. Zudem wird das die externe Energiespeichereinheit tragende Tier möglichst wenig durch das Gerät gestört.
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Besonders bevorzugt ist die externe Energiespeichereinheit zur Bereitstellung elektrischer Energie für die drahtlose Übertragung von Energie zu der Energieversorgungseinheit zur Speicherung und Bereitstellung von elektrischer Energie durch induktive Kopplung eingerichtet und ausgebildet.
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Zum kabellosen Aufladen der Energieversorgungseinheit zur Speicherung und Bereitstellung von elektrischer Energie sind bevorzugt sowohl in der Energieversorgungseinheit wie auch in der externen Energiespeichereinheit Spulen eingebaut. Soll ein Ladevorgang gestartet werden, so wird ein Stromfluss durch die Spulen der externen Energiespeichereinheit gestartet. Sind der Sender „externe Energiespeichereinheit“ und der Empfänger „Energieversorgungseinheit“ nahe nebeneinander lokalisiert und sind sie kompatibel, wird der Ladevorgang per Induktion gestartet.
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Zur induktiven Energieübertragung wird in der externen Energiespeichereinheit mittels eines Oszillators ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Die Übertragung erfolgt mittels Gegeninduktion zwischen zwei Spulen, einer Spule in der externen Energiespeichereinheit und einer Spule in der Energieversorgungseinheit. In der Empfangsspule wird durch den Wechselstrom in der Sendespule eine Wechselspannung induziert, diese wird beim Laden der Energieversorgungseinheit gleichgerichtet und als Gleichspannung den Verbrauchern zugeführt.
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Der Abstand zwischen den beiden Spulen stellt die drahtlose Übertragungsstrecke dar und sollte möglichst gering sein. Bei größerem Abstand der beiden Spulen nimmt der Streufluss stark zu, womit die induktive Kopplung sinkt und der Wirkungsgrad sich verschlechtert. Während des Ladevorgangs sollte also die in oder an einem Halsband oder einem Gurt angeordnete externe Energiespeichereinheit möglichst nahe bei dem die Energieversorgungseinheit aufweisenden implantierten Ortungssystem lokalisiert sein.
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Die Rechnereinheit, an die die Positionsdaten des Tieres durch das Ortungssystem übermittelt werden, ist vorteilhafterweise mit einer Datenbank ausgestattet, die alle Positionsdaten abspeichert. Mittels der Datenbank ist zudem eine Verifikation der in der Datenbank abgespeicherten, dem jeweiligen Tier zugeordneten Datenschlüssel möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist die Rechnereinheit in einem Datennetz integriert vorgesehen, wie zum Beispiel dem Internet oder einem Intranet. Dadurch wird einem Besitzer eines Tieres der Zugriff auf die Daten, die in der Datenbank abgelegt sind, ermöglicht. Ferner wird bei einem Abhandenkommen des Tieres der Ablauf der Ortsbestimmung verkürzt, weil der Besitzer die Ortung des Tieres sofort selbst aktivieren kann.
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Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Ortungssystems kann anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht werden. Die GPS-Einheit des implantierten Ortungssystems steht über einen Satelliten mit einer Rechnereinheit in Funkverbindung. Die zum Aufbau einer solchen Verbindung erforderliche Senderempfängereinheit ist dem Fachmann bekannt. Will der Besitzer über den Aufenthaltsort seines Tieres informiert werden, so teilt er dies dem Ortungssystem über eine der Rechnereinheit zugeordnete Eingabeeinheit mit. Die mit der Rechnereinheit gekoppelte Datenbank stellt einen das gesuchte Tier identifizierenden Datensatz bereit. Auf Basis dieses Datensatzes wird ein dem Tier zugeordnetes Signal an den Satelliten übermittelt, wobei der Satellit aufgrund des Signales das Tier lokalisiert.
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Der Satellit sendet daraufhin ein Ortungssignal, das ein Aktivierungssignal für die GPS-Einheit enthält, so dass die GPS-Einheit von dem inaktiven ersten Zustand in den aktiven zweiten Zustand umgeschaltet wird, wobei in dem aktiven zweiten Zustand die GPS-Einheit von der Energieversorgungseinheit mit der notwendigen Energie versorgt wird.
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Das Ortungssignal wird von der GPS-Einheit des Ortungssystems empfangen und an den Transponder weitergeleitet, so dass der Transponder den dem Tier zugeordneten Datenschlüssel an die GPS-Einheit überträgt. Die GPS-Einheit überträgt daraufhin ein Signal an den Satelliten, wobei das Signal den das Tier eindeutig identifizierbaren Datenschlüssel enthält. Der Satellit leitet dieses Signal an die Rechnereinheit weiter. Mittels der Datenbank wird der übertragende Datenschlüssel ausgewertet, so dass eindeutig feststellbar ist, dass es sich bei dem aufgefundenen Tier um das von dem Besitzer gesuchte Tier handelt. Durch das von der GPS-Einheit übermittelte Signal wird gleichzeitig der Aufenthaltsort des Tieres bestimmt.
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Das erfindungsgemäße Ortungssystem wird im Rahmen des vorliegenden Textes zwar als „implantierbares Ortungssystem für Tiere“ beschrieben, für den Fachmann ist es aber klar, dass auch andere Anwendungsgebiete in Frage kommen. So kann das Ortungssystem auch für die Überwachung von Menschen, beispielsweise Alzheimer-Patienten, eingesetzt werden. Daneben ist es auch möglich, das Ortungssystem nicht lebenden Objekten zu implantieren, also an geeigneter Stelle anzuordnen. In Frage kommt zum Beispiel jede Art von wertvollem Kunstobjekt, wobei das erfindungsgemäße Ortungssystem dann als Diebstahlsicherung fungiert. Das Ortungssytem kann im Zusammenhang mit jeder Art von diebstahlgefährdetem Gegenstand eingesetzt werden.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit der 1 näher erläutert werden. Die 1 zeigt in schematischer Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines implantierbaren Ortungssystems für Tiere, wobei das das Ortungssystem umgebende, aus Polypropylen oder Glas gefertigte Gehäuse nicht dargestellt ist.
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Das Ortungssystem umfasst eine GPS-Einheit 1 zur Ortsbestimmung des Tieres durch ein satellitenunterstützes Ortungssystem und eine GSM-Einheit 2 zur Datenübertragung. Die SIM-Karte 3 dient als Identifikationseinheit zur Nutzung eines Mobilfunknetzes. Daneben weist das Ortungssystem eine Mikroprozessoreinheit 4 zur Steuerung und zur Verarbeitung von Daten und eine Energieversorgungseinheit 5 zur Speicherung und Bereitstellung von elektrischer Energie auf.
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In dem Gehäuse ist außerdem ein mit einer Antenne 8 ausgestatteter Transponder 6 vorgesehen. Dem Transponder 6 ist eine Identifikationsspeichereinheit 12 zugeordnet, welche einen dem überwachten Tier zugeordneten Datenschlüssel aufweist. Mittels der Antenne 8 kann aufgrund einer externen Anfrage an den Transponder 6 der dem Tier zugeordnete Datenschlüssel übertragen werden. Die Energieversorgungseinheit 5 ist über Leitungen 7 mit den einzelnen Komponenten des Ortungssystems verbunden.
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Datenübertragungsleitungen 10 verbinden die Mikroprozessoreinheit 4 mit dem Transponder 6, der SIM-Karte 3 und der GPS-Einheit 1. Mit dem Transponder 6 ist über eine Verbindungsleitung 9 die GPS-Einheit 1 gekoppelt, die über eine Leitung 7 mit der Energieversorgungseinheit 5 verbunden ist. Die Energieversorgungseinheit 5 kann über induktive Kopplung durch eine externe Energiespeichereinheit mit elektrischer Energie versorgt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- GPS-Einheit
- 2
- GSM-Einheit
- 3
- SIM-Karte
- 4
- Mikroprozessoreinheit
- 5
- Energieversorgungseinheit
- 6
- Transponder
- 7
- Leitung
- 8
- Antenne
- 9
- Verbindungsleitung
- 10
- Datenübertragungsleitung
- 12
- Identifikationsspeichereinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006003146 U1 [0003]
- US 5629678 A1 [0004]