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Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Herstellung einer Frontblende für Möbelauszüge, mit zwei Endstücken, die für die Befestigung der Frontblende am Möbelauszug ausgebildet sind, und mit einem Mittelstück, an dessen entgegengesetzten Enden die Endstücke zu befestigen sind, um die Frontblende zu bilden.
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Beispiele für Frontblenden aus Kunststoff, die beispielsweise an der Vorderseite eines Schubkastens oder eines Innenschubkastens zu montieren sind, werden in
DE 2015 100 068 U1 und
DE 2014 101 278 U1 beschrieben.
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Die Endstücke tragen jeweils einen Adapter, der dazu dient, die Frontblende an einer Zarge des Schubkastens zu befestigen. Wenn die Frontblende im Spritzgießverfahren aus Kunststoff hergestellt werden soll, so ist es aus fertigungstechnischen Gründen zweckmäßig, die beiden Endstücke und das Mittelstück getrennt voneinander herzustellen und erst dann beispielsweise durch Schweißung miteinander zu verbinden. Wenn Frontblenden in unterschiedlichen Breiten hergestellt werden sollen, angepasst an unterschiedliche Breiten der Möbelauszüge, so brauchen nur die Mittelteile in unterschiedlichen Breiten hergestellt zu werden, während die Endstücke universell für ein ganzes Sortiment von Frontblenden verwendet werden können.
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Wenn jedoch die Anzahl der unterschiedlichen Standardmaße und Sondermaße der Frontblenden zunimmt und von jeder Variante jeweils nur kleine Stückzahlen benötigt werden, so nimmt der Aufwand für die Logistik und für die Bereitstellung der benötigten Werkzeuge erheblich zu.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Bausatz zu schaffen, der eine wirtschaftliche Herstellung eines Sortiments von Frontblenden in einer Vielzahl unterschiedlicher Breiten ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jedes Endstück ein Schraubenloch für eine Schraube zur Befestigung des Endstücks am Mittelstück aufweist, und dass der Bausatz eine Bohrschablone umfasst, die mittels Zentrierorganen vorübergehend an jedem Ende des Mittelstücks fixierbar ist und eine Bohrposition für eine mit dem Schraubenloch fluchtende Bohrung im Mittelstück vorgibt.
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Dieser Bausatz ermöglicht es dem Anwender, das Mittelstück selbst auf die jeweils benötigte Länge zu schneiden und dann mit Hilfe der Bohrschablone passende Schraubenlöcher in das Mitteltstück zu bohren, so dass dann das Mittelstück und die Endstücke durch Schrauben miteinander verbunden werden können. Das hat den Vorteil, dass einerseits quasi stufenlos jede beliebige Breite der Frontblende realisiert werden kann, andererseits auf Seiten des Herstellers nur vier unterschiedliche Typen von Spritzteilen hergestellt zu werden brauchen, nämlich die beiden Endstücke, das Mittelstück in einer großzügig bemessenen Standardlänge, und die Bohrschablone. Insgesamt kann so die Wirtschaftlichkeit des Herstellungsprozesses beträchtlich gesteigert werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In den Ansprüchen ist die Wörter „ein“ oder „eine“ als unbestimmte Artikel und nicht als Zahlwörter zu verstehn.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines erfindungsgemäßen Bausatzes für eine Frontblende;
- 2 ein Ende eines Mittelstücks der Frontblende und eine an dieses Mittelstück angesetzte Bohrschablone;
- 3 einen Schnitt durch die Bohrschablone und das Mittelstück längs der Linie III-III in 2;
- 4 ein Ende des Mittelstücks in einer Seitenansicht; und
- 5 die Bohrschablone in einer Seitenansicht.
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In 1 sind die Komponenten eines Bausatzes für eine Frontblende für Möbelauszüge in einer Explosionsdarstellung getrennt voneinander gezeigt. Der Bausatz umfasst zwei zueinander spiegelbildliche Endstücke 10 der Frontblende, ein Mittelstück 12 der Frontblende, eine Bohrschablone 14 und einen Stufenbohrer 16.
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Das Mittelstück 12 bildet den Hauptteil der Frontblende und hat auf seiner ganzen Länge (die sich in Breitenrichtung eines nicht gezeigten Möbelauszugs erstreckt) ein einheitliches Profil. Im gezeigten Beispiel ist das Mittelstück 12 aus zwei Halbschalen 18, 20 zusammengesetzt, die getrennt voneinander im Spritzgießverfahren hergestellt und dann miteinander verschweißt werden. In Auszugsrichtung des Möbelauszugs gesehen bildet die Halbschale 18 die Vorderseite der Frontblende, während die Halbschale 20 die dem Schubkasteninneren zugewandte Rückseite bildet. Die Halbschale 20 hat im gezeigten Beispiel ein L-förmiges Profil, dessen längerer Schenkel 22 zusammen mit der Halbschale 18 eine Hohlkammer bildet, die durch in Längsrichtung verlaufende Stege in drei parallele Kanäle 24 unterteilt ist. Der kürzere Schenkel 26 der Halbschale 20 verläuft längs des in der Gebrauchsstellung unteren Randes der Frontblende und springt in Richtung der Tiefe des Schubkastens vor.
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Auch die Endstücke 10 sind jeweils aus zwei miteinander verschweißten Halbschalen 28, 30 zusammengesetzt und haben jeweils die Form eines flachen Quaders, der bündig an das Hohlkammerprofil des Mittelstücks 12 anschließt. Von der durch die Halbschale 30 gebildeten Wand des Endstücks 10 springt jeweils ein zapfenförmiger Adapter 32 vor, der dazu dient, die Frontblende an einer nicht gezeigten Zarge des Möbelauszugs zu befestigen, nachdem die Endstücke 10 und das Mittelstück 12 miteinander verbunden worden sind.
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Von der Kante des Endstücks 10, das sich an das Ende des Mittelstücks 12 anschließt, springen drei flache Zapfen 34 vor, die jeweils passend in das Ende eines der Kanäle 24 eingreifen, so dass eine stabile Steckverbindung zwischen dem Mittelstück 12 und dem Endstück 10 hergestellt wird. Zusätzlich weisen die beiden äußeren Zapfen 34 jeweils ein Schraubenloch 36 auf. In der Halbschale 20 des Mittelstücks 12 sind an jedem Ende zwei Bohrungen 38 gebildet, die jeweils mit einem der Schraubenlöcher 36 fluchten, wenn die Zapfen 34 in die zugehörigen Kanäle 24 eingesteckt sind. Nachdem die Endstücke 10 und das Mittelstück 12 in dieser Weise zusammengesteckt wurden, können sie dann mit Schrauben 40, die von der Innenseite der Frontblende her durch die Bohrungen 38 hindurch in die Schraubenlöcher 36 eingeschraubt werden, fest miteinander verbunden werden.
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Der oben beschriebene Zusammenbau der Endstücke 10 und des Mittelstücks 12 erfolgt vorzugsweise nicht auf Seiten des Herstellers der Frontblende, sondern erst auf Seiten des Endanwenders, der zuvor die Möglichkeit hat, das Mittelstück 12 exakt auf die von ihm gewünschte Länge zu schneiden. Das bedeutet allerdings, dass die Bohrungen 38 erst dann hergestellt werden können, wenn das Mittelstück 12 auf Länge geschnitten wurde. Damit dem Monteur diese Arbeit erleichtert wird, umfasst der Bausatz die Bohrschablone 14, die präzise die Bohrpositionen vorgibt, an denen die Bohrungen 38 herzustellen sind.
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Die Bohrschablone 14 hat einen L-förmigen Basisteil 42, von dem ein Steckzapfen 44 vorspringt, der in seiner Form den mittleren Zapfen 34 der Endstücke 10 entspricht und anstelle dieses Zapfens 34 in den mittleren Kanal 24 eingeführt werden kann, bis die Basis 42 satt an der Kante des Mittelstücks 12 anliegt. Von der Basis 42 springen außerdem zwei Tragzapfen 46 vor, deren Positionen annähernd den Positionen der beiden äußeren Zapfen 34 der Endstücke entsprechen. Die Tragzapfen 46 sind jedoch gegenüber dem Steckzapfen 44 in der Höhe so versetzt, dass sie nicht in einen der Kanäle 24 eingreifen, sondern vielmehr auf der Oberseite des Schenkels 22 der Halbschale 20 aufliegen. Jeder Tragzapfen 46 trägt eine Führungshülse 48 für den Stufenbohrer 16. Wenn die Bohrschablone in der beschriebenen Weise an einem Ende des Mittelstücks 12 angebracht worden ist und der Stufenbohrer 16 in die Führungshülse 48 eingeführt wird, so stellt die Führungshülse 48 sicher, dass die Bohrung 38 exakt an der vorgesehenen Stelle gebildet wird.
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Es versteht sich, dass die Bohrschablone 14 nacheinander an beiden Enden des Mittelstücks 12 angebracht werden kann, so dass mit Hilfe einer einzigen Bohrschablone alle vier Bohrungen 38 positionsgerecht hergestellt werden können.
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In 2 ist ein Ende des Mittelstücks 12 zusammen mit der Bohrschablone 14 in ihrer Gebrauchsstellung gezeigt. Man erkennt die an der Stirnseite des Mittelstücks 12 anliegende Basis 42 sowie die beiden Tragzapfen 46 mit den Führungshülsen 48. Bei dem in 2 unteren Tragzapfen 46 blickt man in die offene Führungshülse 48. Bei dem anderen Tragzapfen nimmt die Führungshülse 48 den Stufenbohrer 16 auf (der in der Praxis natürlich in einem Bohrfutter einer Bohrmaschine gehalten ist). Der Steckzapfen 44 ist in 2 nicht sichtbar, da er sich im Inneren der Hohlkammer des Mittelstücks 12 befindet.
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In 3 ist das Mittelstück 12 im Querschnitt gezeigt. Auch die Bohrschablone 14 und der Stufenbohrer 16 sind im Schnitt dargestellt. Der Steckzapfen 44 greift passend in den Kanal zwischen den Halbschalen 18 und 20 des Mittelstücks.
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Der Stufenbohrer 16 ist in 3 in dem Zustand gezeigt, in dem die Bohrung 38 in der Halbschale 20 bereits fertiggestellt ist. Eine Schulter des Stufenbohrers liegt in diesem Zustand auf dem oberen Rand der Führungshülse 48 auf, wodurch die Bohrtiefe so begrenzt wird, dass die Bohrung 38 nur in der Halbschale 20 gebildet wird, ohne dass die (in Gebrauchsstellung sichtbare) Halbschale 18 verletzt wird.
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In 4 blickt man auf den Längsrand der Halbschale 18, und von der Halbschale 20 ist nur der aufragende Schenkel 26 zu sehen.
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In 5 ist die Bohrschablone 14 in einer Schnittebene gezeigt, die zwischen den beiden Führungshülsen 48 verläuft. Man erkennt hier deutlich den Höhenversatz zwischen dem Steckzapfen 44, der in einen der Kanäle 24 des Endstücks 12 einführbar ist, und den Tragzapfen 46, die die Wand der Halbschale 20 des Mittelstücks 12 übergreifen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2015100068 U1 [0002]
- DE 2014101278 U1 [0002]