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Die Erfindung betrifft einen Beutel zum Verpacken eines Produkts. Das Produkt wird dabei in einem Innenraum des Beutels verpackt, welcher durch Perforationslöcher und ein Filterelement zur Umgebung entlüftet und umgekehrt von der Umgebung belüftet werden kann. Vom Beutel ist eine Hülle ausgebildet, mittels welcher der Innenraum von der Umgebung des Beutels getrennt ist. Dabei weist der Beutel mehrere aus wenigstens einer luftdichten Materialbahn gebildete Seitenwände auf, mit denen die Hülle zumindest überwiegend ausgebildet ist. Weiter weist der Beutel wenigstens einen Entlüftungsbereich mit mehreren in der Hülle und dabei in wenigstens einer Seitenwand der Seitenwände ausgebildeten Perforationslöchern auf, durch welche hindurch der Innenraum zur Umgebung entlüftbar ist. Außerdem weist der Beutel wenigstens ein Filterelement auf, welches mit der Hülle verbunden ist und die Perforationslöcher im Entlüftungsbereich überdeckt.
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Ein bekannter derartiger Beutel ist über die gattungsgemäßen Merkmale hinausgehend als Seitenfaltenbeutel ausgebildet, bei welchem die Perforationslöcher an einem oberen Ende der Seitenfalte vorgesehen sind und bei welchem das Filterelement ein luftdurchlässiges Gewebeband ist, welches innenseitig im Entlüftungsbereich mittels Klebstoff auf die Seitenfalte geklebt ist. Der Klebstoff könnte bei diesem bekannten Beutel jedoch die Perforationslöcher verstopfen und dadurch die Wirksamkeit eines Druckausgleichs verringern.
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Ausgehend vom gattungsgemäßen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen weiteren Beutel zu schaffen, der einerseits einen Luftaustausch zulässt und bei dem andererseits das Eindringen von Kleinstinsekten verhindert ist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Beutel nach dem Schutzanspruch 1. Bei einem Beutel zum Verpacken eines Produkts in einem durch Perforationslöcher und ein Filterelement entlüftbaren Innenraum des Beutels, wobei vom Beutel eine Hülle ausgebildet ist, mittels welcher der Innenraum von einer Umgebung des Beutels getrennt ist, wobei der Beutel mehrere aus wenigstens einer luftdichten Materialbahn gebildete Seitenwände aufweist, mit denen die Hülle zumindest überwiegend, insbesondere im Bereich von mindestens 90 %, der dem Innenraum zugewandten Oberfläche der Hülle, ausgebildet ist, wobei der Beutel wenigstens einen Entlüftungsbereich mit mehreren in der Hülle und dabei in wenigstens einer Seitenwand der Seitenwände ausgebildeten Perforationslöchern aufweist, durch welche hindurch der Innenraum zur Umgebung entlüftbar ist, und wobei der Beutel wenigstens ein Filterelement aufweist, welches mit der Hülle verbunden ist und die Perforationslöcher im Entlüftungsbereich überdeckt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Filterelement aus einem Vliesstoff besteht.
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Der Vliesstoff ist luftdurchlässig und sorgt zugleich dafür, dass Kleinstinsekten nicht in den Innenraum des Beutels vordringen können. Die Perforationslöcher brauchen daher nicht so klein dimensioniert zu werden, um alleine eine Barriere für Kleinstinsekten zu bilden. Dadurch ist der Fertigungsaufwand des Beutels vereinfacht. Außerdem ist zugleich eine große Stabilität der gesamten Hülle auch im Entlüftungsbereich gegeben. Weiter entsteht eine große Freiheit, wo der Entlüftungsbereich am Beutel angeordnet sein kann. Insbesondere stehen hierbei alle Seitenwände zur Auswahl. Mit Seitenwänden sind hierbei alle flächigen Bereiche des Beutels bezeichnet, also beispielsweise eine Vorderseite, eine Rückseite, Seitenfalten, ein Standboden oder auch ein im Kopfbereich des Beutels angeordnetes Deckblatt, welches aus der luftdichten Materialbahn gebildet ist. Insgesamt kann die Erfindung daher bei einer Vielzahl von Beuteln eingesetzt werden, ist also nicht auf Seitenfaltenbeutel beschränkt. Mögliche weitere Beutel sind Standbodenbeutel, Gewebebeutel und aus einem Gewebe gebildete Seitenfaltensäcke.
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Die Materialbahn kann einlagig, zweilagig oder dreilagig ausgebildet sein oder auch aus mehr als drei Lagen bestehen. Die Lagen können unterschiedliche oder gleiche Dicke aufweisen und aus unterschiedlichen oder gleichen Materialien bestehen. Weiter können die Lagen auf unterschiedliche Weise zusammengefügt sein. Der Beutel weist zwei Seitenwände, drei Seitenwände, vier Seitenwände oder auch mehr als vier Seitenwände auf, wobei genau vier Seitenwände bevorzugt sind. Alle Seitenwände bestehen bevorzugt aus luftdichten Materialien.
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Abschnitte der Materialbahn am Beutel sind miteinander verschweißt oder verklebt oder auf andere Weise miteinander verbunden. Der Beutel besteht entweder nur aus der wenigstens einen Materialbahn oder vorzugsweise aus der Materialbahn und einer Verschließeinrichtung, mittels welcher das Produkt vorzugsweise ein Schüttgut, welches nicht durch den Entlüftungsbereich hindurchrieseln kann, und vorzugsweise lediglich durch das Verschlusselement aus dem Beutel ausgeschüttet oder auf andere Weise entnommen werden kann. Die Hülle ist gemäß möglichen Ausführungsformen insofern nur überwiegend mit den aus der luftdichten Materialbahn gebildeten Seitenwänden ausgebildet, weist also gegebenenfalls noch einen Verschluss auf. Der Verschluss kann beispielsweise aus Kunststoff gebildet sein, welcher insofern neben den aus der luftdichten Materialbahn gebildeten Seitenwänden ebenfalls einen Teil der Hülle um den Innenraum des Beutels bildet.
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Das Filterelement ist vorzugsweise umlaufend um den Entlüftungsbereich mit der Hülle verbunden. Besonders bevorzugt ist das Filterelement ausschließlich umlaufend um den Entlüftungsbereich mit der Hülle verbunden. Die Perforationslöcher sind daher frei zugänglich.
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Das Filterelement liegt zumindest im Entlüftungsbereich vorzugsweise flächig an der Hülle an. Insbesondere deckt das Filterelement die Perforationslöcher ab ohne diese zu verschließen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Filterelement an der dem Innenraum zugewandten Seite der Hülle angeordnet. Das Filterelement ist somit von außen nicht sichtbar und beeinträchtigt nicht das Erscheinungsbild des Beutels. Der Entlüftungsbereich ist von außen somit allenfalls anhand der Perforationslöcher erkennbar, welche vorzugsweise in die Materialbahn gestanzt sind. Der Innenraum des Beutels ist somit besonders bevorzugt durch das Filterelement und durch die Perforationslöcher in Reihe entlüftbar. Luft aus dem Innenraum des Beutels strömt also zunächst durch das Filterelement und dann durch die Perforationslöcher oder bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung zunächst durch die Perforationslöcher und dann durch das Filterelement hindurch. Besonders bevorzugt ist der Innenraum des geschlossenen Beutels ausschließlich durch das Filterelement und durch die Perforationslöcher in Reihe entlüftbar. Eine weitere Entlüftung ist vorzugsweise nicht notwendig und daher vorzugsweise nicht vorgesehen.
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Die Perforationslöcher weisen bei vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung zumindest zum Teil einen Durchmesser von mehr als 60 µm, insbesondere von mehr als 100 µm, auf. Der Durchmesser der Perforationslöcher braucht bei der Erfindung nicht aufwendig klein gehalten zu werden, da eine Feinfilterung bereits durch das Filterelement erfolgt. Vorteilhafterweise weisen daher mehrere oder alle Perforationslöcher einen Durchmesser von mehr als 60 µm, insbesondere mehr als 100 µm, auf. Weiter bevorzugt beträgt der Durchmesser mehrerer oder aller Perforationslöcher mehr als 1 mm oder mehr als 2 mm.
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Dabei unterscheiden sich die Perforationslöcher des erfindungsgemäßen Beutels von etwaigen Öffnungen in einem Beutel, die ebenfalls mittels eines Filterelements abgedeckt werden könnten, in ihrer Größe. Insbesondere weisen vorzugsweise alle Perforationslöcher des Beutels einen Durchmesser von weniger als 10 mm, insbesondere weniger als 7 mm, besonders bevorzugt weniger als 4 mm, auf.
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Das Filterelement kann auf unterschiedliche Weise mit der Hülle verbunden sein. Vorzugsweise ist eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Filterelement und der Hülle vorgesehen. Besonders bevorzugt ist das Filterelement mittels wenigstens einer Schweißnaht mit der Hülle verbunden. Bei einer alternativen Ausführungsform ist das Filterelement mittels Klebstoff mit der Hülle verbunden.
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Die Mindestgröße des Filterelements ergibt sich aus der Größe des Entlüftungsbereichs, wobei das Filterelement größer ist als der Entlüftungsbereich, wenn dieses Filterelement um den Entlüftungsbereich umlaufend mit der Hülle verbunden ist. Mit einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Filterelement ein Zettel ist, welcher zu mehr als 50 % seiner Fläche die Hülle im Entlüftungsbereich bedeckt. Das Filterelement ist somit nicht viel größer als der Entlüftungsbereich. Das hat den Vorteil, dass der Entlüftungsbereich auf vielseitige Weise an der Hülle platziert werden kann. Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Filterelement ein Streifen ist, welcher über die gesamte Breite oder Höhe der Hülle verläuft. Insbesondere ist vorgesehen, dass der Streifen über die gesamte Breite oder Höhe des Beutels verläuft. Die Breite bzw. Höhe der Hülle und die Breite bzw. Höhe des Beutels können dabei identisch oder voneinander verschieden sein, beispielsweise wenn über der Hülle ein abgetrennter Kopfbereich des Beutels angeordnet ist, welcher beispielsweise einen Tragegriff aufweist. Die Ausbildung des Filterelements als Streifen ist insbesondere für die Fertigung des Beutels von Vorteil, da das Filterelement somit bei der Produktion einer Bahn aneinander gereihter Beutel aus der Materialbahn als durchgängiger Streifen auf die Materialbahn aufgelegt werden kann.
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Die wenigstens eine Materialbahn ist beispielsweise ein Rundschlauch oder ein Flachschlauch. Ein Standboden des Beutels wird gemäß vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung aus der Materialbahn ausgebildet. Alternativ wird ein Standboden aus einem separaten Folienabschnitt ausgeformt, welcher mit der wenigstens einen Materialbahn verbunden wird.
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Der Vliesstoff, aus welchem das Filterelement hergestellt ist, besteht vorzugsweise aus Polyethylen. Insbesondere ist der Vliesstoff aus sogenanntem Polyethylen hoher Dichte gefertigt. Dabei ist der Vliesstoff vorteilhafterweise aus Feinstfilamenten aufgebaut. Die Feinstfilamente weisen gemäß besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung einen Durchmesser im Bereich von 0,5 µm bis 10 µm auf. Weiter sind die Feinstfilamente vorzugsweise eng miteinander zu Netzwerken verbunden.
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Der Beutel ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ein Seitenfaltenbeutel mit wenigstens einer Seitenfalte. Der Entlüftungsbereich ist hier vorzugsweise in der Seitenfalte ausgebildet. Bei alternativen Ausführungsformen der Erfindung ist der Entlüftungsbereich in einem Kopfbereich des Beutels oder an einer Vorderseite oder an einer Rückseite des Beutels ausgebildet. Weiter ist es möglich, dass der Entlüftungsbereich teilweise an einer Seitenfalte und teilweise an der Vorderseite und/oder der Rückseite des Beutels angeordnet ist. Dabei ist optional wenigstens eine Schweißnaht oder eine andere Verbindung in der Hülle im Bereich des Entlüftungsbereichs vorgesehen. Optional ist dabei auch das Filterelement mittels dieser Schweißnaht oder anderen Verbindungen an der Hülle festgesetzt, so dass auch der Entlüftungsbereich entsprechend unterteilt ist.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüchen, aus den Zeichnungen, und aus der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispielen der Erfindung. In den Zeichnungen zeigen:
- 1: einen Beutel gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer und teilweise geschnittener Darstellung; und
- 2: einen Ausschnitt des Beutels von 1 mit Entlüftungsbereich in einer Seitenschnittdarstellung.
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In 1 ist ein Beutel gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Beutel 1 bildet eine Hülle 2 aus, welche einen Innenraum 3 des Beutels 1 umgibt. Der Beutel 1 ist teilweise geschnitten dargestellt, um einen Blick in den Innenraum 3 freizugeben. Der Innenraum 3 ist mittels der Hülle 2 von einer Umgebung des Beutels 1 getrennt, so dass in den Beutel 1 eingefülltes Schüttgut nicht aus dem Beutel 1 entweichen kann. Ferner können auch Kleinstinsekten nicht in den Innenraum 3 des Beutels 1 eindringen, auch nicht durch einen Entlüftungsbereich 4, welcher in einer ersten Seitenfalte 5 des Beutels 1 ausgebildet ist. Der Beutel 1 ist als Seitenfaltenbeutel ausgebildet und weist zusätzlich zur ersten Seitenfalte 5 noch eine zweite Seitenfalte 6 auf. Darüber hinaus weist der Beutel 1 eine Vorderseitenwand 7 und eine Rückseitenwand 8 auf. Der Beutel 1 ist weiter als Standbodenbeutel ausgebildet und weist daher einen Standboden 9 auf. Von oberen Abschnitten der Vorderseitenwand und der Rückseitenwand 8 ist ein durch eine Schweißnaht von der Hülle 2 abgetrennter Kopfbereich 10 mit einem Tragegriff 11 ausgebildet. Unterhalb des Kopfbereichs 10 bilden die Vorderseitenwand 7, die Rückseitenwand 8, die Seitenfalten 5 und 6 sowie der Standboden 9 die Hülle 2 aus. Im Entlüftungsbereich ist die Hülle 2, also hier die erste Seitenfalte 5, perforiert. An der zum Innenraum 3 weisenden Innenseite der Hülle 2 weist der Beutel 1 ein Filterelement 12 in Form eines Zettels auf, welcher aus einem Vliesstoff besteht und alle Perforationslöcher in der Hülle 2 überdeckt und welcher dabei größer als der perforierte Bereich ausgebildet ist und am Rand umlaufend mit der Hülle 2 mittels einer Schweißnaht verbunden ist.
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In 2 ist ein Ausschnitt des Beutels 1 im Bereich des Entlüftungsbereichs 4 dargestellt. In der ersten Seitenfalte 5 und damit in der Hülle 2 sind Perforationslöcher vorgesehen, von denen hier lediglich zwei Perforationslöcher mit den Bezugszeichen 13 und 14 bezeichnet sind. Alle Perforationslöcher 13, 14 sind vom Filterelement 12 vollständig abgedeckt. Rings umlaufend um den Entlüftungsbereich 4 ist das Filterelement 12 mittels der bereits in der Beschreibung zu 1 genannten Schweißnaht verbunden, welche hier erstmals mit dem Bezugszeichen 15 bezeichnet ist. Sowohl das Filterelement 12 als auch die Hülle 2 des Beutels 1 ist jeweils aus einem schweißfähigem Kunststoff, insbesondere Polyethylen, hergestellt, so dass die Verbindung zwischen dem Filterelement 12 und der ersten Seitenfalte 5 vorteilhaft mittels der Schweißnaht 15 hergestellt werden kann.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen und/oder beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.