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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Armatur zum Anbohren eines Leitungsrohres und/oder Absperren eines Leitungsanschlusses an einem Leitungsrohr gemäß den Merkmalen im Oberbegriff der Ansprüche 1 bis 5.
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Zur Herstellung von Gebäudeanschlüssen werden Gebäudeanschlussleitungen mit bereits installierten Versorgungsleitungen verbunden. Hierzu sind zumeist den Gebäuden vorgelagert oder aber im öffentlichen Straßennetz Versorgungsleitungen verlegt, die verschiedene Medien transportieren. Beispielsweise können dies Gasleitungen oder aber auch Wasserleitungen oder Fernwärmeleitungen sein. Mithin weist eine solche Versorgungsleitung ein Leitungsrohr auf, durch welches ein Medium strömt.
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Hierzu sind aus dem Stand der Technik Anbohrschellen bekannt, welche beispielsweise in der
DE 197 108 72 C1 oder aber der
DE 430 99 41 A1 offenbart sind. Bei einer solchen Anbohrschelle wird zunächst ein Anschlussteil auf das bereits bestehende Leitungsrohr angesetzt und mit einer weiteren Schelle oder aber einem Spannbügel auf dieser lagesicher fixiert. Sodann wird durch eine Anschlussöffnung ein Bohrer geführt, welcher das bestehende Leitungsrohr anbohrt und eine entsprechende Durchtrittsöffnung für das durch das Leitungsrohr geführte Medium herstellt. Nach der Öffnung wird der Bohrer langsam aus der Anbohrschelle herausbewegt. An der Anbohrschelle befindet sich ein Anschlussstutzen, um das durch das Leitungsrohr über die Anbohrschelle abgezapfte Medium dann über eine Anschlussleitung dem Gebäude oder einer sonstigen Verwendung zuzuführen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine aus dem Stand der Technik bekannte Armatur weiterzuentwickeln um die Bedienbarkeit der Armatur zur Herstellung eines Gebäudeanschlusses zu verbessern sowie optional auch die Abdicht- bzw. Durchflussmöglichkeit und die Dauerhaltbarkeit.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Armatur zum Anbohren eines Leitungsrohres und/oder mit einer Armatur zum Absperren eines Leitungsanschlusses an einem Leitungsrohr mit den Merkmalen in den Ansprüchen 1 bis 5 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Armatur zum Anbohren eines Leitungsrohres eignet sich gleichsam auch zum Absperren eines Leitungsanschlusses an dem Leitungsrohr. Insbesondere handelt es sich dabei um eine sogenannte Anbohrarmatur, welche eine Hilfsabsperrung aufweist. Die Armatur wird mit einem Spannbügel und einem Anschlussteil mit einer Anschlussöffnung um das Rohr bzw. das Leitungsrohr gelegt.
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Ist die Armatur die Leitung umgreifend mit dieser gekoppelt, so erfolgt bevorzugt im Falle einer Anbohrarmatur dann eine Anbohrung des Leitungsrohres durch die Anschlussöffnung der Armatur.
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Ist die Öffnung in das Leitungsrohr gebohrt, wird der Bohrer zumindest teilweise aus der Anschlussöffnung herausgezogen und die dabei entstandene Anschlussöffnung mit einer Hilfsabsperrung abgedichtet. Nunmehr kann der Bohrer vollständig entfernt werden sowie optional eine auf dem Anschlussteil angeordnete Bohrerführung bzw. Bohreraufnahme herausgezogen werden.
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Im Anschluss daran wird bevorzugt ein Absperrventil auf das Anschlussteil aufgesetzt. Zunächst kann das Absperrventil geschlossen werden und dann die Hilfsabsperrung geöffnet werden. Ist dann eine Hausanschlussleitung oder eine sonstige Anschlussleitung mit dem Anschlussteil, insbesondere einer Rohrleitung des Anschlussteils gekoppelt, kann das Absperrventil geöffnet werden und eine entsprechende Durchleitung eines Mediums bzw. Fluids durch die Armatur stattfinden. Soll der Anschluss abgedreht werden bzw. gesperrt werden, kann das Absperrventil die Anschlussöffnung absperren, so dass der Leitungsanschluss das Medium nicht mehr durchleitet.
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Hier liegt ein erster Aspekt der Erfindung. Das Anschlussteil selbst ist hülsenförmig bzw. rohrförmig in einer direkten axialen Wirklinie mit dem Leitungsanschluss auf der erzeugten Öffnung in dem Leitungsrohr stehend. In dem hülsenförmigen Anschlussteil ist nunmehr das Absperrventil gelagert. Das Absperrvenitl weist einen Ventilkopf auf. Der Ventilkopf kann bevorzugt tellerförmig ausgebildet sein. Der Ventilkopf ist axial gegenüber dem Absperrventil und insbesondere gegenüber dem Anschlussteil bzw. in dem Anschlussteil verlagerbar.
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Der Ventilkopf wird bevorzugt zu einer Geschlossenstellung in einem dem Absperrventil gegenüberliegenden Ventilsitz axial verlagert. Auf dem Ventilkopf ist zur Abdichtung erfindungsgemäß ein Elastomer aufvulkanisiert. Das Elastomer kommt dabei in dem Ventilsitz formschlüssig und fluiddicht zur Anlage. Auf eine Oberfläche des Ventilkopfes ist somit ein Elastomer aufvulkanisiert.
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Zur Verlagerung des Ventilkopfs wird insbesondere ein axial verlagerbarer Spindelbetrieb eingesetzt, der von außen über ein Koppelstück insbesondere über einen Vierkantkopf bedienbar ist. Dadurch dass der Ventilkopf ein aufvulkanisiertes Elastomer aufweist, ist bei Erreichen des Ventilsitzes eine nur geringe Krafteinwirkung notwendig, um eine Abdichtung des Leitungsanschlusses zu ermöglichen. Ist der Ventilkopf in der Geschlossenstellung, ist im Umkehrschluss wiederum nur ein geringes Drehmoment und somit geringe Bedienkräfte notwendig, um den Ventilkopf durch axiale Rückverlagerung wiederum aus dem Ventilsitz heraus zu bewegen mithin um das Ventil zu öffnen.
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Bisher aus dem Stand der Technik bekannt waren hier Kunststoffwerkstoffe und/oder Messingwerkstoffe als Ventilkopf, die den Nachteil mit sich brachten, dass hohe Kräfte notwendig waren, um zum einen einen formschlüssigen Sitz zu ermöglichen. Es konnte zu Verformungen kommen und damit zu einem nicht vollständigen fluiddichten Schließen des Ventilkopfes in dem Ventilsitz. Darüber hinaus waren hohe Drehmomente notwendig, um zunächst den Leitungsanschluss fluiddicht abzusperren bzw. bei abgesperrtem Ventil dieses zu öffnen, mithin war ein hohes Lösedrehmoment notwendig.
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Ein weiterer einzelner Aspekt, der jedoch auch mit den zuvor genannten oder nachfolgend beschriebenen Aspekten zusammen ausgeführt werden kann sieht vor, dass auf oder in dem Anschlussstück der Armatur ein Absperrventil angeordnet ist.
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Das Absperrventil selbst weist einen hülsenförmigen äußeren Ventilkörper auf. In dem äußeren Ventilkörper ist ein Druckstück axial verlagerbar angeordnet. Das Druckstück weist hierzu einen Ventilkopf auf. Das Druckstück selbst ist bevorzugt zylinderförmig und insbesondere auch hülsenförmig ausgebildet. Das Druckstück wird über einen Spindelantrieb axial relativ zu dem äußeren Ventilkörper verlagert.
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Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass an einem unteren Ende, mithin im Bereich eines unteren Endes des äußeren Ventilkörpers, innenseitig eine Dichtung angeordnet ist. Diese Dichtung ist bevorzugt ein O-Ring. Die Dichtung kann auch einen zusätzlichen Stabilisierungsring aufweisen. Die Dichtung kann auch als radial umlaufende Dichtscheibe ausgebildet sein. Diese Dichtung dichtet gegenüber einer Außenmantelfläche des Druckstückes fluiddicht ab. Die Dichtung ist im Bereich des unteren Endes und hier insbesondere im Bereich der Innenmantelfläche des äußeren Hülsenkörpers gelagert.
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Fährt nunmehr das Drückstück axial gegenüber dem äußeren Ventilkörper aus, so dichtet die Dichtung auf der Außenmantelfläche des Druckstückes ab. In den hinter dem Druckstück liegenden Raum gelangt somit kein Fluid bzw. Medium aus dem Leitungsrohr, welches durch das Anschlussteil geleitet wird. Dies bringt den erfindungsgemäßen Vorteil, dass insbesondere die Gewindespindel des Druckstückes mit einem Schmierstoff, bspw. Fett oder Ähnlichem versehen sein kann, um eine leichtgängige Bedienung des Spindeltriebs auch nach langjähriger Nichtbenutzung zu ermöglichen. Dieser Schmierstoff gelangt jedoch, aufgrund der Abdichtung, nicht in Berührkontakt mit dem durch das Leitungsrohr sowie das Anschlussteil geführte Medium. Es entsteht somit eine separierte Kammer.
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Im Falle eines Verstärkungsringes und/oder einer umlaufenden Dichtscheibe, wobei die Scheibe hülsenabschnittsförmig ausgebildet ist, entsteht eine höhere Druckbeständigkeit. Ein in der Leitung herrschender Überdruck sorgt somit nicht dafür, dass die zwischen Druckstück und äußerem Ventilkörper gelagerte Dichtung in Richtung zu dem Absperrventil gedrückt wird. Die hülsenabschnittsförmige Dichtscheibe bzw. ein bezogen auf das Leitungsrohr hinter dem O-Ring angeordneter Verstärkungsring verhindern somit, dass ein Überdruck des an der Dichtung anliegenden Mediums zu einem Abspringen bzw. Abscheren oder Eindrücken der Dichtung in das Absperrventil führt.
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Der axiale Spindeltrieb kann auch als Gewindetrieb, Gewindeventil bezeichnet werden.
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Ein weiterer einzelner Aspekt der Erfindung, welche jedoch auch mit den vorgenannten und nachfolgend beschriebenen Aspekten gemeinsam jeweils individuell kombinierbar ist, sieht vor, dass auf dem Anschlussstück ein Absperrventil angeordnet ist, wobei das Absperrventil einen axial verlagerbaren Ventilkopf aufweist. Das Absperrventil und insbesondere der Ventilkopf ist über ein Gewindetrieb bzw. Spindeltrieb axial verlagerbar und kann insbesondere aus dem Absperrventil ausfahren. In vollständig ausgefahrenem Zustand greift damit der Ventilkopf in einen Ventilsitz in dem Anschlussstück ein und dichtet den Leitungsanschluss ab. Es fließt somit kein durch das Leitungsrohr befördertes Medium durch die Armatur.
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Ist nunmehr jedoch das Absperrventil insbesondere vollständig geöffnet, so ist durch die Anordnung des Absperrventiles auf dem Anschlussstück vorgesehen, dass der gesamte Spindeltrieb außerhalb eines Innenraumes des Anschlussteils bzw. außerhalb eines Strömungsweges in dem Anschlussteil gelagert ist. Mithin wird der Ventilkopf nahezu vollständig aus dem Strömungsweg des Anschlussteils herausbewegt. Der Spindeltrieb sitzt hinter dem Ventilkopf und ist somit auch aus dem Strömungsweg heraus verlagert. Im Umkehrschluss steht bei geöffnetem Absperrventil annähernd der vollständige Querschnitt des Anschlussteils zur Verfügung, sodass das Medium aus dem Leitungsrohr durch die Armatur in einen entsprechenden Hausanschluss fließen kann. Eine Druckminderung und/oder verminderter Strömungsweg durch einen zumindest teilweise in dem Anschlussteil angeordneten Ventilkopf und/oder Spindeltrieb wird dadurch erfindungsgemäß vermieden.
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Insbesondere ist es somit ebenfalls möglich den Mechanismus zum Verlagern des Ventilkopfes mithin den Spindeltrieb außerhalb des Strömungsweges bei geöffnetem Ventil zu Verlagern und insbesondere derart abzudichten, dass ein Schmiermittel aufgebracht ist und das Schmiermittel nicht in Kontakt mit dem durchzuleitenden Medium kommt.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, welcher einzeln jedoch auch in beliebiger Kombination mit den zuvor genannten und nachfolgend beschriebenen Aspekten kombiniert werden kann sieht vor, dass das Anschlussteil eine Anschlussschelle aufweist, auf welche ein Anschlussstutzen aufgesetzt ist. Der Anschlussstutzen selbst weist einen Fußbereich auf. In dem Fußbereich ist eine Hilfsabsperrung angeordnet. Der Fußbereich selbst ist aus metallischem Werkstoff, insbesondere Gusswerkstoff, hergestellt. Zum Korrosionsschutz ist dieser Gusswerkstoff emailliert. In einer gegenüber einer Unterseite des Fußbereiches zurückversetzten Nut ist ein ringförmiger Dichtungskörper eingesetzt. Der Dichtungskörper weist einen harten ringförmigen Kern auf und ist allseitig von einem elastischen Dichtungswerkstoff umgeben insbesondere von einem Elastomer. Der harte Kern weist somit einen härteren Werkstoff auf als der elastische Dichtungswerkstoff. Bevorzugt ist der harte Kern selbst aus einem Messingwerkstoff hergestellt. Der Kern kann insbesondere als umlaufender Ring als zylinderabschnittsförmig ausgebildet sein. Der Kern selbst ist allseitig von einem elastischen Dichtungswerkstoff umgeben.
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Dies bringt erfindungsgemäß den Vorteil, dass bei Einsetzen des Dichtungskörpers zunächst nicht der harte Werkstoff des Kerns die Emaille beschädigt. Bei Einsetzen des Dichtungskörpers, kommt somit nicht der harte Kern mit dem Emailleüberzug in Kontakt.
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Ferner sorgte dann das elastische Dichtungsmaterial für einen Presssitz des Dichtungskörpers in der Nut. Ebenfalls steht der elastische Dichtungswerkstoff gegenüber der Unterseite des Fußbereiches über. Wird somit die Hilfsabsperrung in Form einer Blende vor die Öffnung bewegt, so kommt die Hilfsabsperrung formschlüssig und fluiddicht mit dem elastischen Dichtungswerkstoff zur Anlage. Gleichzeitig wird aufgrund des elastischen Dichtungswerkstoffes eine hinreichende Dichtwirkung erreicht, bei jedoch reduzierter Flächenpressung, sodass die Bedienbarkeit der Blende der Hilfsabsperrung leichtgängiger ist.
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Ein weiterer eigenständiger Aspekt der vorliegenden Erfindung, der jedoch auch mit den zuvor genannten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen beliebig kombiniert werden kann ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen sieht vor, dass das Anschlussteil eine Anschlussschelle aufweist. Auf die Anschlussschelle ist ein Anschlussstutzen aufgesetzt. Der Anschlussstutzen weist einen Fußbereich auf. Der Fußbereich kann auch als Hilfsabsperrung bezeichnet werden. Der Fußbereich ist als eine Art Schelle bzw. Flansch oder Zwischenstück ausgebildet und insbesondere aus metallischem Gusswerkstoff hergestellt. Eine obere Ableitung des Anschlussstutzens, die auch als Ventilgehäuse bzw. Oberteil bzw. als Abgang bezeichnet werden kann ist hingegen erfindungsgemäß aus Kunststoffwerkstoff hergestellt.
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Dies bietet den Vorteil, dass der Übergang zu einer Anschlussleitung insbesondere Hausanschlussleitung, zumeist aus einem Kunststoffrohr hergestellt ist. Somit kann der Abgang mit dem Kunststoffrohr des Hausanschlusses unmittelbar gekoppelt werden, bspw. durch ein thermisches Fügeverfahren, insbesondere ein Kunststoffschweißvorgang. Es kann somit auf ein zusätzliches Zwischenstück bzw. auf einen Klemmflansch oder ähnliches, wie es bei einem metallischen Abgang der Fall wäre, verzichtet werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass aufgrund des Kunststoffwerkstoffes das Gesamtgewicht der Armatur sinkt und somit für einen anwendenden Monteur die Armatur leichter handhabbar ist.
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Bevorzugt ist dann auf bzw. in dem Anschlussstutzen selbst ein Absperrventil aufgesetzt. Das Absperrventil kann ausgetauscht werden gegen eine Anbohrvorrichtung, sodass mit der Armatur ein Leitungsrohr zunächst angebohrt werden kann. Damit eine hinreichende Festigkeit bzw. Steifigkeit gegeben ist, ist ferner vorgesehen, dass in dem Kunststoffwerkstoff der oberen Ableitung eine Armierung eingesetzt ist. Insbesondere ist dies eine Hülse. Die Hülse weist weiterhin bevorzugt radial umlaufend sich in Axialrichtung erstreckende Schlitze auf. Die Schlitze können in einem späteren Verarbeitungsprozess von dem Kunststoffwerkstoff selbst durchgriffen werden, sodass die Armierung bzw. Verstärkungshülse fest in den Kunststoff eingebettet ist.
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In einem unteren Bereich kann insbesondere die Hülse mit einem Koppelpunkt über den Kunststoffwerkstoff vorstehen. In den Koppelpunkt greift insbesondere ein Koppelmittel des Fußbereiches ein, sodass die Hülse formschlüssig und insbesondere formschlüssig mit dem Fußbereich gekoppelt ist. Besonders bevorzugt kann dies dergestalt ausgebildet sein, dass die Ableitung zwar fest mit dem Fußbereich gekoppelt ist, jedoch drehbar gelagert ist. Nach aufgesetzter Armatur auf dem Leitungsrohr ist es somit möglich die Ableitung bzw. Rohrstutzen relativ zu der Armatur um 360° zu verdrehen, sodass eine beliebige Ableitungsrichtung hergestellt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der Verstärkungshülse ist, dass im oberen Bereich die Hülse mit einem Absperrventil gekoppelt ist. Der metallische Werkstoff der Hülse stellt somit sicher, dass der obere Bereich der Ableitung mit dem Absperrventil gekoppelt ist, die Hülse sich dann in Axialrichtung über annähernd die gesamte Höhe der Ableitung erstreckt und an einem unteren Ende mit dem Fußbereich gekoppelt ist. Somit kann eine axiale Kraftübertragung stattfinden.
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Damit die obere Ableitung und hier insbesondere die Hülse fluiddicht mit dem Fußbereich gekoppelt ist, sind bevorzugt radial umlaufend im Fußbereich O-Ringe angeordnet, die mit der Außenmantelfläche der Hülse und/oder des Kunststoffwerkstoffes fluiddicht abschließen.
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Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften, Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Diese dienen dem Einfachverständnis der Erfindung. Es zeigen:
- 1 Eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Armatur,
- 2 eine Querschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Armatur,
- 3a und b einen erfindungsgemäßen Dichtungskörper zum Einsatz in einem Fußbereich,
- 4 eine Detailquerschnittsansicht von 2,
- 5 ein Verstärkungsring für einen Abgang aus Kunststoff,
- 6 a und b einen Abgang aus Kunststoff mit eingesetztem Verstärkungsring.
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In die Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt. Alle geeigneten Details können einzeln oder in beliebiger Kombination an der Armatur ausgebildet sein, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Armatur 1 in perspektivischer Ansicht. Die Armatur 1 ist geeignet zum Anbohren eines nicht näher dargestellten Leitungsrohres und/oder zum Absperren eines Leitungsanschlusses an einem Leitungsrohr. Die Armatur 1 weist hierzu einen Spannbügel 2 auf sowie ein mit dem Spannbügel 2 gekoppeltes Anschlussteil 3. Das Anschlussteil 3 und der Spannbügel 2 sind über Schraubverbindungen 4 miteinander gekoppelt. Das Anschlussteil 3 selbst ist ausgebildet durch eine Anschlussschelle 5 sowie einen auf die Vertikalrichtung bezogen oben auf der Anschlussschelle 5 angeordneten Anschlussstutzen 6. Der Anschlussstutzen 6 selbst wiederum setzt sich zusammen aus einem Fußbereich 7, welcher auch als Hilfsabsperrung benannt werden kann sowie eine teilweise in dem Fußbereich 7 eingreifende Ableitung 8. Bevorzugt ist die Ableitung 8 relativ zu dem Fußbereich 7 um ihre Hochachse 41 drehbar angeordnet.
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Ferner ist ein Absperrventil 9 auf der Ableitung 8 angeordnet. Die Ableitung 8 selbst ist bevorzugt aus Kunststoffwerkstoff ausgebildet. Der Fußbereich 7 ist aus metallischen Gusswerkstoff ausgebildet. Ein Rohrstutzen 10 der Ableitung 8 ist somit ebenfalls aus Kunststoffwerkstoff ausgebildet und kann mit einer nicht näher dargestellten Anschlussleitung für einen Hausanschluss verbunden werden, bspw. durch Kunststoffschweißen, Aufschrumpfen oder ähnliche Koppelungsverfahren.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht zur 1. In einem umfassten inneren Bereich 11, wird das Leitungsrohr, welches jedoch nicht dargestellt ist, angeordnet. Die Anschlussschelle 5 liegt dann auf einer Außenmantelfläche des Leitungsrohrs auf. Hierzu ist in der Anschlussschelle 5 eine Dichtung 12 eingesetzt, die zwischen Anschlussschelle 5 und Außenmantelfläche des Leitungsrohrs abdichtet.
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In einer die Armatur 1 durchgreifenden axialen Öffnung 13 wird dann ein Durchfluss zu den Rohrstutzen 10 bereitgestellt. Die axiale Öffnung 13 ist dergestalt ausgeführt, dass ein nicht näher dargestelltes Anbohrgerät oberhalb des Fußbereiches 7 insbesondere oberhalb der Ableitung 8 angesetzt werden kann. Insbesondere kann dieses Anbohrgerät anstelle des Absperrventils 9 angesetzt werden. Ein nicht näher dargestellter Bohrer kann dann durch die axiale Öffnung 13 bis zu dem Leitungsrohr geführt werden und hier eine entsprechende Anschlussöffnung bzw. einen freien Leitungsanschluss erzeugen. Im Anschluss wird das Anbohrgerät A in Axialrichtung auf die Bildebene nach oben bewegt bis es die Anschlussschelle 5 verlassen hat. In dem Fußbereich 7 ist eine Hilfsabsperrung angeordnet in Form einer verlagerbaren Blende 14. Die Blende 14 kann dann mittels eines Hebels bzw. Bedienrades 15, durch Drehen die axiale Öffnung 13 verschließen. Die hergestellte Anschlussöffnung ist somit zunächst verschlossen. Das Anbohrgerät kann abgenommen werden und das Absperrventil 9 mit der Ableitung 8 gekoppelt werden.
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Hier ist ein weiterer Aspekt der Erfindung. Ein Dichtungskörper 16, welcher in den Fußbereich 7 eingesetzt ist ist in 3a und b gezeigt. 3b zeigt eine Draufsicht und 3a eine Querschnittansicht. Der Dichtungskörper 16 ist als Ring ausgebildet mit einem harten Kern 17 als Material hergestellt, insbesondere Messing. Das Messing ist dann von einem weichen bzw. elastischem Dichtungswerkstoff 18 allseitig umfasst. Der Kern ist als Ring ausgebildet. Wird nunmehr der Dichtungskörper 16 in die Nut 19 in dem Fußbereich 7 eingesetzt, so kommt nicht das Kernmaterial mit einer Korrosionsbeschichtung des Fußbereiches 7 in Kontakt und könnte diese beschädigen. Dies verhindert der elastische Dichtungswerkstoff 18. Der Dichtungskörper 16 steht letztlich jedoch gegenüber einer Unterseite 20 des Fußbereiches 7 vor, dergestalt dass die Blende 14 formschlüssig und fluiddicht mit dem elastischen Dichtungswerkstoff 18 zur Anlage kommt. Hierzu ist insbesondere der Kern 17 derart positioniert, dass er im Querschnitt asymmetrisch von dem weichen Dichtungswerkstoff 18 umgeben ist. Der Kern 17 ist in Richtung zur Unterseite 20 bzw. der Blende 14 hin versetzt angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass die unverformbare Eigenschaft des Kerns 17 bei anliegender Blende 14 in formschlüssigen Anlagekontakt kommt und hier fluiddicht abdichtet.
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Eventuelle Bemaßungszahlen in 3a und b sind exemplarisch und nicht abschließend. Bevorzugt sind an einer Oberseite Radien angeordnet, sodass der Dichtungskörper 16 einfach in die Nut 19 einsetzbar ist.
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4 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht gemäß 2 des oberen Anschlussstutzens 6 mit Fußbereich 7, Ableitung 8 und Absperrventil 9. Bei dem Absperrventil 9 ist eine weitere erfindungsgemäße Besonderheit dargestellt. Das Absperrventil 9 weist einen Ventilkopf 21 auf, welcher axial verlagerbar in der axialen Öffnung 13 angeordnet ist. Ferner ist in der Ableitung 8 ein Ventilsitz 22 ausgebildet. Wird der Ventilkopf 21 in Axialrichtung A verlagert, so kommt er formschlüssig und fluiddicht in dem Ventilsitz 22 zur Anlage. Auf dem Ventilkopf 21, insbesondere auf einer Oberfläche des Ventilkopfes 21 selber, ist ein Elastomer 23 aufvulkanisiert. Dieses Elastomer 23 ermöglicht somit eine fluiddichte Verbindung des Ventilkopfes 21 in dem Ventilsitz 22. Das aufzubringende Moment um den axialen Spindeltrieb 24, welcher auch Gewindetrieb genannt werden kann, zu betätigen und insbesondere den Ventilkopf 21 fluiddicht im Ventilsitz 22 zur Anlage zu bekommen, kann somit ausgehend von im Stand der Technik bekannten Ventilköpfen 21 aus Kunststoff verringert werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass das Absperrventil 9 einen hülsenförmigen äußeren Ventilkörper 25 aufweist. Der Ventilkörper 25 ist mit einem Gewinde 36 in die Ableitung 8 eingeschraubt. Das Ventil selbst ist über ein Koppelstück 26, bspw. einen Vierkant mit einem Bedienwerkzeug derart betätigbar, dass der Spindeltrieb 24, auch Gewindetrieb genannt, um die Hochachse 41 gedreht wird und dabei ein Druckstück 27 aus dem Ventilkörper 25 ausfährt. Zwischen Ventilkörper 25 und Druckstück 27, insbesondere einer Innenmantelfläche 28 des Ventilkörpers 25 und einer Außenmantelfläche 29 des Druckstücks 27, ist im Bereich eines unteren Endes des Ventilkörpers 25 eine Dichtung 30, eingegliedert. Die Dichtung 30 kann bevorzugt als O-Ring ausgebildet sein. Ferner ist ein Verstärkungsring 31 angeordnet. Der Verstärkungsring 31 ist bezogen auf die axiale Öffnung 13 bzw. einen Innenraum der Ableitung 8 hinter der Dichtung 30, angeordnet. Ein im Innenraum vorherrschender Druck p bedingt somit kein Zurückdrücken der Dichtung 30 in einen Spalt 32 zwischen Ventilkörper 25 und Druckstück 27. Der Spalt 32, jedoch auch der Spindeltrieb 24, mithin die gesamte Antriebsmechanik des Absperrventils 9, ist aufgrund der Dichtung 12 somit vom Innenraum bzw. der axialen Öffnung 13 und dem Durchtritt des Mediums getrennt und abgedichtet. Bspw. kann somit in dem Absperrventil 9 Schmierstoff aufgebracht sein, sodass ein leichtgängiges Betätigen des Absperrventils 9 ermöglicht ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ebenfalls dargestellt in 4. Die Ableitung 8 aus einem Kunststoffwerkstoff hergestellt. Der Fußbereich 7 selbst ist aus metallischem Guss hergestellt. Damit nunmehr die Ableitung 8 eine entsprechende Robustheit aber auch Druckbeständigkeit und mechanische Belastbarkeit aufweist ist in dieser eine Verstärkungshülse 33 als Armierung angeordnet. Die Verstärkungshülse 33 selbst ist in 5 dargestellt. Die Ableitung 8 mit eingesetzter Verstärkungshülse 33 nochmals in 6a und b dargestellt.
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Die Verstärkungshülse 33 ist bevorzugt aus einem harten Werkstoff insbesondere Messing hergestellt. Der Verstärkungshülse 33 weist einen hülsenförmigen Körper auf. Die Verstärkungshülse 33 hat radial umlaufend mehrere längliche axiale Schlitze 34. Die Schlitze 34 können gemäß 6a und b von Kunststoffwerkstoff durchgriffen sein, sodass eine feste Verbindung zwischen Kunststoffwerkstoff und Verstärkungshülse 33 ausgebildet ist. Dies wird bevorzugt durch einen Kunststoffspritzgussprozess hergestellt. Ferner wird Material an der Verstärkungshülse 33 und somit Werkstoff und Gewicht eingespart. Durch die zwischen den Schlitzen 34 sich ergebenden Stege 35 wird eine hinreichende Festigkeit sichergestellt. Dies ist zum einen in Zugrichtung wichtig, wobei die Zugrichtung der Axialrichtung A entspricht, insbesondere wenn ein Anbohrgerät in ein oberes Gewinde 36 aufgesetzt ist und durch einen Vorschub beim Bohren eine Zugkraft auf den Verstärkungsring respektive die Ableitung 8 ausübt. Die Höhe der Ableitung 8 ist somit von der Verstärkungshülse 33 überbrückt.
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Ferner ist im unteren Bereich der Verstärkungshülse 33 eine Nut 37 angeordnet. In die Nut 37 greift ein Gegenstück bspw. in Form einer insbesonderen U-förmigen Platte ein, mit welcher dann die Verstärkungshülse 33 drehbar, jedoch in Axialrichtung A formschlüssig gehalten mit dem Fußbereich 7 koppelbar ist.
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An einer unteren Außenwandfläche 29 sind weitere Dichtungen 39 angeordnet, sodass das durch das Leitungsrohr transportierte Fluid gegenüber der Umgebung abgedichtet ist.
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Der erfindungsgemäße Vorteil liegt weiterhin darin, dass der Rohrstutzen 10 des Anschlussstutzens 6 ebenfalls aus dem Kunststoffwerkstoff der Ableitung 8 einstückig und werkstoffeinheitlich hergestellt ist. Hierdurch wird es ermöglicht, dass ein nicht näher dargestellter Hausanschluss unmittelbar mit dem Rohrstutzen 10 gekoppelt werden kann.
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Eventuelle Bemaßungen in den 6a bis b, dienen lediglich zur Illustrierung des Erfindungsgedankens und als ein Beispiel, sind jedoch nicht abschließend.
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Ferner ist in der Verstärkungshülse 33 eine Öffnung 40 ausgebildet, sodass der Rohrstutzen 10 einen entsprechenden Durchströmungsweg oder Leitungsweg mit der axialen Öffnung 13 verbindet und ein entsprechendes Medium durchgeleitet werden kann.
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Hier ist ein weiterer Aspekt der Erfindung dargestellt, siehe insbesondere in 4. Das Absperrventil 9 ist hier geöffnet dargestellt. Das Absperrventil 9 ist oben auf dem Anschlussstutzen 6 aufgesetzt. Erfindungsgemäß ist hierdurch der Verlagerungsweg des Spindeltriebes 24 und im Wesentlichen auch der Ventilkopf 21 vollständig aus dem Strömungsweg bzw. dem Innenraum des Anschlussstückes zur Durchleitung des Fluides herausbewegt. Ein hoher Strömungswiderstand und/oder eine Verringerung der Querschnittsfläche zur Durchleitung eines Fluides durch die Armatur 1, wird hierdurch erfindungsgemäß vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Armatur
- 2 -
- Spannbügel
- 3 -
- Anschlussteil
- 4 -
- Schraubverbindung
- 5 -
- Anschlussschelle
- 6 -
- Anschlussstutzen
- 7 -
- Fußbereich zu 6
- 8 -
- Ableitung
- 9 -
- Absperrventil
- 10 -
- Rohrstutzen
- 11 -
- Bereich
- 12 -
- Dichtung
- 13 -
- axiale Öffnung
- 14 -
- Blende
- 15 -
- Bedienrad
- 16 -
- Dichtungskörper
- 17 -
- Kern
- 18 -
- Dichtungswerkstoff
- 19 -
- Nut
- 20 -
- Unterseite zu 7
- 21 -
- Ventilkopf
- 22 -
- Ventilsitz
- 23 -
- Elastomer
- 24 -
- Spindeltrieb
- 25 -
- Ventilkörper
- 26 -
- Koppelstück
- 27 -
- Druckstück
- 28 -
- Innenmantelfläche zu 25
- 29 -
- Außenmäntelfläche zu 27
- 30 -
- Dichtung
- 31 -
- Verstärkungsring
- 32 -
- Spalt
- 33 -
- Verstärkungshülse
- 34 -
- Schlitz
- 35 -
- Steg
- 36 -
- Gewinde
- 37 -
- Nut
- 38 -
- Platte
- 39 -
- Dichtung
- 40 -
- Öffnung
- 41 -
- Hochachse
- A -
- Axialrichtung
- p -
- Druck
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19710872 C1 [0003]
- DE 4309941 A1 [0003]