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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Abstandshalter zur Montage an einem Fahrrad.
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Aus der
DE 26 00 984 A1 ist ein Fahrradsicherheitsgerät bekannt, mit dem sich die Sichtbarkeit eines Fahrrads erhöhen lässt und mit dem gleichzeitig andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Kraftfahrzeuge, auf einen angemessenen Sicherheitsabstand aufmerksam gemacht werden können.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Abstandshalter zur Montage an einem Fahrrad anzugeben, der gleichzeitig die Sichtbarkeit eines Zweirads erhöht und von anderen Verkehrsteilnehmern einen konkreten Sicherheitsabstand einfordert, wobei der Abstandshalter leicht bedienbar, robust und technisch wenig aufwendig ausgebildet sein soll.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des unabhängigen Schutzanspruchs. Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Abstandshalter zur Montage an einem Fahrrad angegeben, umfassend einen Ausleger, der um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, wobei der Ausleger zumindest eine stabile erste Position und zumindest eine stabile zweite Position aufweist, wobei er von der ersten Position in die zweite Position durch Verschwenken um die Schwenkachse unter Überwinden einer Kraftschwelle überführbar ist.
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Der Abstandshalter ist insbesondere zur Montage an einem Fahrrad geeignet, jedoch auch zur Montage an anderen Klein- und Kleinstfahrzeugen, beispielsweise dreirädrigen Fahrrädern, elektrisch betriebenen Rollstühlen, motorisierten Zweirädern, selbstbalancierenden Fahrzeugen, elektrischen Tretrollern etc...
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Der Abstandshalter weist den Vorteil auf, dass er besonders einfach von einer „passiven“ Stellung in eine „aktivierte“ Stellung gebracht werden kann, wobei er in der passiven Stellung keine Abstandshalterfunktion erfüllt und insbesondere senkrecht ausgerichtet ist, und in der aktivierten Stellung eine Abstandshalterfunktion erfüllt, indem er insbesondere horizontal ausgerichtet ist und seitlich über das Fahrrad hinausragt und einen Mindestabstand anzeigt.
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Die zu überwindende Kraftschwelle verhindert, dass sich der Abstandshalter selbsttätig von der ersten in die zweite Position oder umgekehrt bewegt. Zudem erleichtert sie es einem Benutzer, auch ohne Hinzusehen zu erkennen, ob er den Abstandshalter in die gewünschte Stellung überführt hat. Der Abstandshalter ist somit besonders einfach ausgebildet und auch während der Fahrt bedienbar.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Abstandshalter ferner ein Führungselement mit einer Führungsfläche, die während eines Verschwenkens des Auslegers ein erstes, unteres Ende des Auslegers auf einer bogenförmigen Bahn führt.
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Dabei ist der Ausleger insbesondere in seiner zweiten Position an seinem ersten, unteren Ende mit der Führungsfläche in Kontakt und in seiner ersten Position an seinem ersten, unteren Ende nicht mit der Führungsfläche in Kontakt, wobei das erste, untere Ende mit der Führungsfläche durch Überwinden der Kraftschwelle in Kontakt bringbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Führungselement folgendes auf:
- - einen Rohrabschnitt mit einem ersten Schlitz und einem dem ersten Schlitz gegenüberliegenden zweiten Schlitz, wobei die Schlitze derart ausgerichtet sind, dass sie Kreisbögen um die Schwenkachse bilden, und wobei der Ausleger durch die Schlitze führbar ist,
- - eine gekrümmte Lasche, die derart dem ersten Schlitz gegenüber liegt, dass eine Innenseite der Lasche eine Führungsfläche für das durch den ersten Schlitz ragende erste, untere Ende des Auslegers bildet.
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Dabei kann die Lasche ein mit dem Rohrabschnitt verbundenes erstes Ende und ein freies zweites Ende aufweisen, wobei das zweite Ende derart angeordnet ist, dass es in der ersten Position des Auslegers in einem unteren Bereich des Auslegers zur Anlage kommt.
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Das hat den Vorteil, dass die Lasche in der ersten Position des Auslegers als Abstandshalter für den Ausleger dient und beispielsweise verhindert, dass dieser in die Speichen des Fahrrads ragt. Zumindest begrenzt die Lasche eine Bewegung des Auslegers in der passiven Stellung.
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Bei dieser Ausführungsform ist die zu überwindende Kraftschwelle dadurch gebildet, dass der Ausleger vor einem Verschwenken zunächst mit der Führungsfläche in Kontakt gebracht werden muss, beispielsweise durch Anheben des Auslegers.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Ausleger in einem Abstand d oberhalb des ersten, unteren Endes eine Verdickung und damit einen Durchmesser D auf, der größer ist als eine Breite B der Schlitze. Dadurch wird verhindert, dass der Ausleger vollständig durch die Schlitze rutscht.
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Die Kraftschwelle kann alternativ zu der beschriebenen Ausführungsform auch durch zumindest einen Magneten erzeugt werden, beispielsweise durch einen Permanentmagneten und/oder einen Elektromagneten.
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Alternativ kann die Kraftschwelle durch zumindest ein Federelement erzeugt werden, wobei das Federelement beispielweise aus Metall oder Kunststoff ausgebildet sein kann. Zudem kann die Kraftschwelle durch Verrastungen ausgebildet sein. Ein Schwenkwinkel zwischen der ersten Position und der zweiten Position beträgt insbesondere 45-90 Grad. Mit einem derartigen Schwenkwinkel kann erreicht werden, dass der Ausleger eine im Wesentlichen senkrechte erste Position und eine im Wesentlichen horizontale zweite Position aufweist.
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Das Verschwenken kann von Hand erfolgen, gegebenenfalls unterstützt durch die Schwerkraft. Es kann jedoch auch ein Motor, insbesondere ein Elektromotor vorgesehen sein, der den Ausleger von einer stabilen Position in eine andere stabile Position verschwenkt.
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Der Ausleger kann zur besseren Sichtbarkeit an einem zweiten, oberen Ende ein Signalelement aus einem reflektierenden Material aufweisen, beispielsweise einen Wimpel. Das hat den Vorteil, dass der Vorrichtung auch in der senkrechten Stellung des Auslegers eine Funktion zukommt, da sie wegen der guten Sichtbarkeit auf das Fahrrad aufmerksam macht.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Fahrrad mit dem beschriebenen Abstandshalter angegeben, wobei die Schwenkachse parallel zu einer Längsachse des Fahrrads angeordnet ist. Insbesondere kann der Abstandshalter an einem Rahmen, einer Lenkstange, einem Gepäckträger oder einer Sattelstütze des Fahrrads angeordnet sein.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von schematischen Figuren näher beschrieben. Darin zeigen:
- 1 zeigt schematisch eine Ansicht eines Abstandshalters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 2 zeigt ein Detail des Abstandshalters gemäß 1,
- 3 zeigt eine Schnittansicht des Abstandshalters gemäß 1,
- 4 zeigt eine Prinzipskizze eines Abstandshalters gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- 5 zeigt eine Prinzipskizze eines Abstandshalters gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
- 6 zeigt eine Schnittansicht des Abstandshalters gemäß 4 oder 5,
- 7 zeigt eine Prinzipskizze eines Abstandshalters gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung und
- 8 zeigt eine Prinzipskizze eines Abstandshalters gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung.
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Der Abstandshalter 1 gemäß 1 gliedert sich in einem Ausleger 3 und ein Führungselement 4, das in der gezeigten Ausführungsform mittels eines Montagebauteils 12 an einer Sattelstütze 2 eines Fahrrads angebracht ist.
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Der Ausleger 3 weist die Form eines verhältnismäßig dünnen, vorzugsweise auch leicht flexiblen Stabs auf mit einem unteren Ende 6 und einem oberen Ende 7. Er hat eine Länge von bis zu 1,50 m. Das obere Ende 7 trägt in der gezeigten Ausführungsform zu besseren Sichtbarkeit einen Wimpel 8, der aus einem reflektierenden Material ausgebildet sein kann. Am unteren Ende 6 weist der Ausleger 3 eine Kugel 13 als Begrenzungsglied auf. Anstelle der Kugel 13 kann das untere Ende 6 auch lediglich abgerundet ausgebildet sein.
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Das Führungselement 4 des Abstandshalters 1 ist in 2 im Detail dargestellt. Es weist einen hohl ausgebildeten Zylinder 9 auf, beispielsweise einen metallischen Rohrabschnitt. Mit diesem verbunden ist eine Lasche 11 mit einer Führungsfläche 5, die mit dem unteren Ende 6 bzw. der Kugel 13 des Auslegers 3 zusammenwirkt. Der Zylinder 9 weist einander gegenüberliegende Schlitze 10 auf, durch die der Ausleger 3 geführt werden kann. Der Ausleger 3 weist oberhalb der Schlitze 10 eine weitere Kugel 14 oder eine andere Art der Verdickung auf, die ein Hindurchrutschen des Ausleger 3 durch die Schlitze 10 verhindert.
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Im montierten Zustand ist der Ausleger 3 durch beide Schlitze 10 geführt. Durch die einander gegenüberliegende Anordnung der Schlitze 10 könnte der Ausleger 3, wenn die Lasche 11 nicht vorhanden wäre, ungehindert und ohne Kraftaufwand um einen Winkel, der der Länge der Schlitze 10 entspricht, um die Längsachse des Zylinders 9 gedreht werden. Dieser Winkel kann insbesondere etwa bis zu 90°, zumindest jedoch 45° betragen.
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Die Funktion der Lasche 11 wird anhand von 3 näher erläutert. 3 zeigt eine Schnittansicht des Führungselements 4 mit daran angeordnetem Ausleger 3, wobei beide stabilen Positionen des Auslegers 3 dargestellt sind. In einer ersten stabilen Position steht der Ausleger 3 nahezu senkrecht. Oberhalb des Zylinders 9 verhindert die Kugel 14, die einen größeren Durchmesser aufweist als die Schlitze 10, dass der Ausleger 3 nach unten durch die Schlitze 10 hindurchrutscht.
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Der Bereich unterhalb des Zylinders 9 wird durch die Lasche 11 abgestützt. Dazu weist die Lasche 11 ein mit dem Zylinder 9 verbundenes erstes Ende 15 sowie ein freies zweites Ende 16 auf.
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Das zweite Ende 16 ist in der ersten stabilen Position des Auslegers 3 in Kontakt mit dem Ausleger 3 und verhindert ein Kippen des Auslegers 3, bei dem dessen unteres Ende 6 in die Speichen des Fahrrads gelangen könnte. In der gezeigten Ausführungsform verhindert somit die Lasche 11, dass sich der Ausleger 3 unbeabsichtigt aus seiner ersten stabilen Position heraus verschwenkt.
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Um den Ausleger 3 aus seiner ersten stabilen Position heraus in die annähernd horizontale zweite stabile Position zu verschwenken, muss die durch die Lasche 11 aufgebaute Kraftschwelle überwunden werden. Dies geschieht, indem der Ausleger 3 so weit nach oben gezogen wird, dass die Kugel 13 am unteren Ende 6 des Auslegers das freie zweite Ende 16 der Lasche 11 passiert. Wird der Ausleger 3 so weit nach oben gezogen, dass die Kugel 13 oberhalb des zweiten Endes 16 der Lasche 11 liegt, so kann durch Ausübung eines leichten Drucks auf den Ausleger 3 dieser in seine zweite stabile Position verschwenkt werden. Dabei bewegt sich die Kugel 13 entlang einer Führungsfläche 5 der Lasche 11, bis der Ausleger 3 am Ende der Schlitze 10 angekommen ist und aufgrund der Schwerkraft in dieser zweiten stabilen Position annähernd horizontal gehalten wird.
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Das freie zweite Ende 16 der Lasche ist leicht abgerundet ausgebildet, um ein Verklemmen der Kugel 13 beim Hochziehen zu verhindern.
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In der gezeigten Ausführungsform bildet die Führungsfläche 5 einen annähernd konzentrischen Kreis um den Zylinder 9. Die Schwenkachse 17 wandert daher während des Verschwenkens des Auslegers 3 kaum. Falls die Lasche 11 eine andere Krümmung aufweist, kann sich die Schwenkachse 17 während des Verschwenkens auch verschieben.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform des Abstandshalters 1, bei dem die Kraftschwelle zum Verschwenken des Auslegers 3 von einer ersten stabilen Position in eine zweite stabile Position und umgekehrt, wie durch den Pfeil 8 angedeutet, mittels einer Magnetkraft aufgebracht wird.
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Hierzu ist zumindest ein Abschnitt 19 des Auslegers 3 magnetisch ausgebildet und wirkt mit einem Permanentmagneten 20 oder alternativ einem Elektromagneten zusammen, der in Bezug auf das Fahrrad feststehend angeordnet ist. Durch Aufbringen einer mechanischen Kraft auf den Ausleger 3 wird die Anziehungskraft zwischen dem Magneten 20 und dem Abschnitt 19 überwunden und der Ausleger 3 kann in seine zweite stabile Position überführt werden. Falls ein Elektromagnet verwendet wird, kann die Kraftschwelle auch durch Abschalten oder Umpolen des Magneten überwunden werden.
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5 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform, bei der der Ausleger 3 in einem Führungselement 4' verschwenkbar um die Schwenkachse 17 gelagert ist. Das untere Ende 6 des Auslegers 3 wird mithilfe von mechanischen Rückhalteelementen 21 in seiner stabilen ersten Position gehalten. Die Rückhalteelemente 21 sind elastisch beispielsweise als dünne metallische Blättchen ausgebildet und lassen sich durch Aufwenden einer Kraft zur Seite biegen, um den Ausleger 3 freizugeben und zu verschwenken.
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6 zeigt schematisch, dass innerhalb des Führungselements 4' des Abstandshalters 1 gemäß der zweiten und dritten Ausführungsform Anschläge 22 vorgesehen sein können, um das untere Ende 6 des Auslegers 3 jeweils in seiner ersten und zweiten stabilen Position zu stützen.
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Die 7 a und b zeigen eine weitere Ausführungsform des Abstandshalters 1, bei der die Kraftschwelle dadurch verwirklicht ist, dass das Führungselement 4" aus zwei Teilen besteht, die in bestimmten Winkelstellungen miteinander verrasten. Dazu sind in beiden Teilen Rastnasen 23 vorgesehen. Gegen die Kraft einer Feder 24 lassen sich die beiden Teile des Führungselements 4" so weit voneinander trennen, dass die Verrastung gelöst wird und die beiden Teile aneinander vorbei gedreht werden können.
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Die 8 a bis c zeigen eine weitere Ausführungsform des Abstandshalters 1, bei der die Kraftschwelle dadurch verwirklicht ist, dass der Ausleger 3 in einer stabilen Position in einem Hohlraum 25 des Führungselements 4''' mit einer Ausformung 26 liegt, aus dem er zunächst herausbewegt werden muss, um ihn gegen die Kraft einer Feder 27 verschwenken zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abstandshalter
- 2
- Sattelstütze
- 3
- Ausleger
- 4, 4', 4'', 4'''
- Führungselement
- 5
- Führungsfläche
- 6
- unteres Ende
- 7
- oberes Ende
- 8
- Wimpel
- 9
- Zylinder
- 10
- Schlitz
- 11
- Lasche
- 12
- Montagebauteil
- 13
- Kugel
- 14
- Kugel
- 15
- erstes Ende
- 16
- zweites Ende
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Pfeil
- 19
- Abschnitt
- 20
- Permanentmagnet
- 21
- Rückhalteelement
- 22
- Anschlag
- 23
- Rastnasen
- 24
- Feder
- 25
- Hohlraum
- 26
- Ausformung
- 27
- Feder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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