-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Ausnehmung einer Gebäudewand gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Ausnehmung kann als Loch ausgebildet sein. Eine solche Vorrichtung kann beispielsweise als Fenster oder Tür bezeichnet werden.
-
Die
DE 20 2010 013 138 U1 offenbart ein Dichtungssystem an einem Türflügel mit einer an der Unterseite des Türflügels angebrachten absenkbaren und anhebbaren Dichtungsleiste. An einer Schmalseite des Türflügels ist ein Dichtungselement befestigt, das mit der Dichtungsleiste verbunden ist. Das Dichtungselement weist einen verformbaren Bereich auf, der verformt wird, wenn die Dichtungsleiste angehoben wird.
-
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine weniger verschleißanfällige Vorrichtung zu schaffen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die Vorrichtung umfasst ein schwenkbares Flügelteil, beispielsweise einen Fensterflügel oder einen Türflügel. Der Türflügel kann auch als Türblatt bezeichnet werden. Das Flügelteil kann von einem geöffneten Zustand, in dem die Ausnehmung freigegeben ist, in einen geschlossenen Zustand, in dem die Ausnehmung durch das Flügelteil verschlossen ist, verschwenkt werden. Ferner umfasst die Vorrichtung ein Dichtungselement und eine Dichtungsleiste, die am Flügelteil angeordnet ist. Die Dichtungsleiste ist translatorisch von einer ersten Position in eine zweite Position und umgekehrt beweglich. Das Dichtungselement ist an der Dichtungsleiste befestigt. Dies bedeutet, dass es sich bei der Bewegung der Dichtungsleiste mitbewegt. Das Dichtungselement umfasst einen Schenkel, der sich entlang einer Schmalseite des Flügelteils weg von der Dichtungsleiste erstreckt. Unter der Schmalseite wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere die Seite des Flügelteils verstanden, die im geschlossenen Zustand an der Gebäudewand anliegt und im geöffneten Zustand von der Gebäudewand weg gerichtet ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Schmalseite beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung in einer vertikalen Richtung und weist einen geringeren Flächeninhalt auf als eine Bandseite und eine Bandgegenseite der Tür. Beispielsweise kann es sich bei der Schmalseite um die Seite handeln, aus der eine Falle und/oder ein Riegel herausragen kann, mit dem die Tür verschlossen werden kann.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Dichtungselement frei von einer Befestigung an der Schmalseite ist. Vorzugsweise ist das Dichtungselement frei von einer Befestigung am Flügelteil. Der Vorteil beider zuvor genannter Merkmale ist, dass das Dichtungselement bei einer Bewegung der Dichtungsleiste in seiner Bewegung nicht eingeschränkt und nicht verformt wird. Somit wird eine besonders lange Lebensdauer des Dichtungselements erreicht, da es mechanisch wenig beansprucht wird. Der Verschleiß ist besonders gering. Trotzdem wird eine besonders gute Abdichtung im unteren Bereich der Schmalseite des Türflügels erreicht.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Dichtungsleiste einen Hohlraum aufweisen. Darunter wird insbesondere ein Raum verstanden, der zumindest an einer Seite eine Öffnung aufweist und durch die Dichtungsleiste umgeben ist. Das Dichtungselement kann Befestigungsmittel umfassen, die in den Hohlraum hineinragen können. Das Dichtungselement kann mit den Befestigungsmitteln an der Dichtungsleiste befestigt sein. Bei dieser Ausführungsform kann der Schenkel insbesondere senkrecht zu den Befestigungsmitteln angeordnet sein.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Befestigungsmittel zwei mittlere und zwei äußere Stege umfassen. Die mittleren Stege oder vertikale geometrische Projektionen der mittleren Stege können dabei zwischen den äußeren Stegen angeordnet sein. Unter einer vertikalen geometrischen Projektion wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere eine virtuelle Projektion des entsprechenden Bauteils in einer vertikalen Richtung beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung verstanden.
-
Die mittleren Stege oder ihre vertikalen geometrischen Projektionen können insbesondere in einer horizontalen Richtung zwischen den äußeren Stegen angeordnet sein. Es ist insbesondere möglich, dass die mittleren Stege und die äußeren Stege in die Dichtungsleiste, beispielsweise in den Hohlraum, hineinragen. Vorzugsweise bilden die Stege eine formschlüssige Verbindung mit der Dichtungsleiste aus.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die mittleren Stege unterhalb der äußeren Stege angeordnet sein. Dabei ist der Begriff „unterhalb“ im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere als „unterhalb beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung“ zu verstehen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die mittleren Stege in einer horizontalen Richtung eine größere Ausdehnung aufweisen als in einer vertikalen Richtung. Auf diese Weise wird eine besonders gute formschlüssige Verbindung mit der Dichtungsleiste erreicht.
-
Dabei wird unter der horizontalen Richtung im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere die horizontale Richtung beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung verstanden. Das gleiche gilt analog für die vertikale Richtung
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die äußeren Stege in der vertikalen Richtung eine größere Ausdehnung aufweisen als in der horizontalen Richtung. Auf diese Weise wird eine besonders gute formschlüssige Verbindung mit der Dichtungsleiste erreicht.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Schenkel sich ausgehend von der Dichtungsleiste nach oben erstrecken. Dies gilt insbesondere beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung ein Auslösemittel umfassen. Das Auslösemittel kann dazu ausgebildet sein, die Bewegung der Dichtungsleiste von der ersten Position in die zweite Position auszulösen. Solche Auslösemittel sind dem Fachmann von absenkbaren Türdichtungen bekannt.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Dichtungsleiste an einer Unterseite des Flügelteils angeordnet sein. Dies kann insbesondere beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung die Unterseite sein.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Dichtungsleiste dazu ausgebildet sein, bei der Bewegung von der ersten Position in die zweite Position abgesenkt zu werden und bei der Bewegung von der zweiten Position in die erste Position angehoben zu werden. Die erste Position kann also oberhalb der zweiten Position sein.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung ein Dichtungsprofil umfassen, das an der Schmalseite des Flügelteils angeordnet ist. Das Dichtungsprofil kann sich entlang des Flügelteils in einer vertikalen Richtung erstrecken. Dabei kann das Dichtungsprofil in der vertikalen Richtung seine größte Ausdehnung aufweisen. Das Dichtungsprofil ist insbesondere vorteilhaft für eine besonders gute Abdichtung der Schmalseite des Flügelteils.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Schenkel mit dem Dichtungsprofil fluchten. Hierunter wird im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere verstanden, dass die beiden Bauteile in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind und sich ihre größte Ausdehnung in derselben Richtung erstreckt.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann in der zweiten Position der Dichtungsleiste ein Freiraum zwischen dem Dichtungselement und dem Dichtungsprofil angeordnet sein. Dieser Freiraum kann beispielsweise vom Dichtungselement ausgefüllt werden, wenn es in die erste Position bewegt wird. Der Freiraum ist somit eine Möglichkeit, um zu verhindern, dass das Dichtungselement bei der Bewegung der Dichtungsleiste von der zweiten Position in die erste Position verformt wird.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann in der ersten Position der Dichtungsleiste das Dichtungselement am Dichtungsprofil anliegen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Vorrichtung einen Stulp umfassen. Unter einem Stulp wird dabei im Rahmen dieser Beschreibung insbesondere eine beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung vertikale Leiste verstanden, die mittig zwischen zwei Flügelteilen eines zweiflügeligen Fensters oder einer Doppeltür angeordnet ist. Der Stulp kann beispielsweise eine Überfalzung zwischen den beiden Flügelteilen überdecken. Die Schmalseite kann in einer geschlossenen Stellung des Flügelteils dem Stulp zugewandt sein. Vorzugsweise kann das Flügelteil in der geschlossenen Stellung am Stulp anliegen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Schmalseite zwischen einer Unterseite des Flügelteils und einer Oberseite des Flügelteils angeordnet sein.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Dichtungselement formschlüssig an der Dichtungsleiste befestigt sein.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Dichtungselement Verdickungen aufweisen. Die Verdickungen können beispielsweise weg vom Flügelteil gerichtet sein und gegebenenfalls bei geschlossenem Flügelteil in Richtung des Stulps weisen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Verdickungen entlang eines Randbereichs des Dichtungselements angeordnet sein.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann der Randbereich zwei seitliche Ränder und einen unteren Rand des Dichtungselements umfassen.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann ein oberer Rand des Dichtungselements frei von Verdickungen sein.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Bauteile und für Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Darin zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Teilansicht einer Vorrichtung nach einer Ausführungsform der Erfindung mit einer abgesenkten Dichtungsleiste;
- 2 die Vorrichtung aus 1 mit der Dichtungsleiste in der angehobenen Position;
- 3 eine schematische Seitenansicht eines Dichtungselements nach einer Ausführungsform der Erfindung;
- 4 eine schematische Draufsicht auf das Dichtungselement aus 3;
- 5 eine schematische perspektivische Ansicht des Dichtungselements aus 3; und
- 6 eine schematische perspektivische Rückansicht des Dichtungselements aus 3.
-
Die Vorrichtung umfasst ein Flügelteil 100 mit einer Schmalseite 101 und einer an der Unterseite des Flügelteils 100 befestigten Dichtungsleiste 102. Die Schmalseite 101 liegt im geschlossenen Zustand des Flügelteils 100 an einem anderen Flügelteil an. An der Dichtungsleiste 102 ist ein Dichtungselement 103 formschlüssig befestigt. Die Dichtungsleiste 102 ist absenkbar ausgebildet. Dies bedeutet, dass sie im geschlossenen Zustand des Flügelteils 100 abgesenkt ist, siehe 1. Im geöffneten Zustand des Flügelteils 100 ist die Dichtungsleiste 102 angehoben, siehe 2.
-
Das Dichtungselement 103 weist als Befestigungsmittel zwei mittlere Stege 300 und zwei äußere Stege 301 auf. Die mittleren Stege 300 und die äußeren Stege 301 ragen in einen Hohlraum der Dichtungsleiste 102 und bilden eine formschlüssige Verbindung mit der Dichtungsleiste 102 aus. Die mittleren Stege 300 sind im an der Dichtungsleiste 102 befestigten Zustand des Dichtungselements 103 unterhalb der äußeren Stege 301 angeordnet. Vertikale geometrische Projektionen der mittleren Stege 300 sind zwischen den beiden äußeren Stegen 301 angeordnet.
-
Auf der den Stegen 300 und 301 gegenüberliegenden Seite weist das Dichtungselement 103 einen Schenkel mit im Randbereich angeordneten Verdickungen 500 auf. Der Schenkel erstreckt sich im an der Dichtungsleiste 102 befestigten Zustand des Dichtungselements 103 in einer vertikalen Richtung nach oben entlang der Schmalseite 101 des Flügelteils 100. Der Randbereich umfasst dabei die seitlichen Ränder und den unteren Rand des Dichtungselements 103. Der obere Rand des Dichtungselements 103 ist frei von Verdickungen.
-
Das Dichtungselement 103 verbessert die Abdichtung der Vorrichtung. Dies gilt insbesondere, wenn die Schmalseite 101 im geschlossenen Zustand der Vorrichtung an einem Stulp anliegt.
-
Die beiden äußeren Stege 301 weisen in der vertikalen Richtung eine größere Ausdehnung auf als in der horizontalen Richtung. Daher bilden sie insbesondere in der horizontalen Richtung eine besonders gute formschlüssige Verbindung mit der Dichtungsleiste 102 aus. Die beiden mittleren Stege 300 weisen in der horizontalen Richtung eine größere Ausdehnung auf als in der vertikalen Richtung. Daher bilden sie insbesondere in der vertikalen Richtung eine besonders gute formschlüssige Verbindung mit der Dichtungsleiste 102 aus.
-
Das Dichtungselement 103 ist frei von einer Befestigung am Flügelteil 100. Insbesondere ist das Dichtungselement 103 frei von einer Befestigung an der Schmalseite 101. Dies ist besonders vorteilhaft, da das Dichtungselement 103 frei mit der Dichtungsleiste 102 beweglich ist. Es bewegt sich also komplett mit und wird beim Anheben oder Absenken der Dichtungsleiste 102 nicht verformt. Dies verringert den Verschleiß des Dichtungselements 103.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202010013138 U1 [0002]