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Die Erfindung betrifft insbesondere Mehrfachstecker für ein Netzkabel eines elektrischen oder elektronischen Gerätes, der über zwei Steckerstiftanordnungen international genormter Steckersysteme verfügt oder für ein Datenübertragungskabel oder für ein Ladekabel, der kompatibel ist für unterschiedliche Anschlüsse.
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Aus dem Stand der Technik sind Mehrfachstecker für unterschiedliche Verbindungssysteme bekannt.
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So beschreibt die
DE 297 01 285 U1 einen steckdosenkompatiblen Netzstecker, bei dem die Steckerstifte für die verschiedenen Systeme auf einer Steckerseite angeordnet und aus dem Steckergehäuse je nach Bedarf herausgeschoben werden können. Der Stecker wird durch die verschiedenen Ausgänge sperrig und groß.
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Bei dem 2-poligen Konturen- oder Europastecker nach
DE 36 01 469 A1 , der teilweise als Flachstecker ausgebildet ist, sind die Steckerstifte für verschiedene international genormte Steckersysteme um den Umfang des Steckergehäuses verteilt angeordnet. Dieser Stecker wurde mit der
DE 198 35 161 C1 dahingehend modifiziert, dass die Zuordnung der Kabelanschlüsse zu den Steckerstiften innerhalb des Steckergehäuses einstellbar ist.
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Neben den genannten Systemen mit einem Steckergehäuse sind länderspezifische oder gerätespezifische Adapter bekannt, die als Brücke zwischen einem Stecker und einem nicht passfähigen Anschluss dienen. Ihr Nachteil besteht darin, dass ein zusätzliches Gerät, nämlich der Adapter, mitgeführt werden muss und leicht vergessen wird.
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Ein solches System wird beispielsweise in der
DE 20 2017 003 940 U1 beschrieben, um ein Lade- und Datenübertragungskabel für Ein- bzw. Ausgänge mit unterschiedlichen Steckgesichtern verwendbar zu machen z. B. USB zu Micro-USB, USB-C zu Micro-USB, USB zu Lightning usw.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mehrfachanschluss vorzuschlagen, der über mindestens zwei Anschlussanordnungen verfügt, die wechselnd benutzbar sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Für einen Mehrfachanschluss für unterschiedliche elektrisch leitende Verbindungssysteme, in dem Kontaktbahnen (z) eines Kabels mit unterschiedlichen Anschlüssen (x, y) in eine leitende Berührung bringbar sind, wird in einer ersten Ausführung vorgeschlagen, dass die Kontaktbahnen (z) des Kabels an Anschlusskontakten enden und die unterschiedlichen Anschlüsse (x, y) an einem Anschlussteil angeordnet über Kontakte mit den Anschlusskontakten durch Einstecken, Einsetzen oder Aufsetzen verbindbar sind.
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Die Anschlüsse (x, y) sind dabei Ein- bzw. Ausgänge mit unterschiedlichen Steckgesichtern oder Steckerstifte verschiedener Systeme eines Netzanschlusses für ein elektrisches oder elektronisches Gerat.
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Die Zahl der Anschlusskontakte der Kontaktbahnen (z) des Kabels muss dabei so ausgelegt sein, dass die Funktionen der Anschlüsse (x, y) bedienbar sind. Sind die Anschlüsse (x, y) Netzanschlüsse unterschiedlicher Systeme, müssen mindestens zwei Leiter in den Kontaktbahnen (z) vorhanden sein, bei USB- bzw. Lightning-Steckgesichtern entsprechend mehr, wobei nicht alle Leiter in den Kontaktbahnen (z) zwangsweise benutzt werden müssen.
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Die Begriffe Kontakte, Kontaktbahnen und Anschlusskontakte werden hier nicht für einzelne Leiter oder deren Verbindung benutzt, sondern auch für Bündel von Leitern und Verbindungen, um die gewünschten Ströme zu erzielen.
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Der hier beschriebene Mehrfachanschluss kann ungehaust oder gehaust betrieben werden. Unter sicherheitstechnischen Aspekten wird der gehausten Form der Vorzug gegeben.
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Bei dieser gehausten Ausgestaltung des Mehrfachanschlusses ist vorgesehen, dass die Anschlusskontakte der Kontaktbahnen (z) in einem Gehäuse stirninnenseitig und/oder am Innenumfang der Gehauses angeordnet sind, wobei in das Gehäuse das Anschlussteil einsteckbar oder einsetzbar ist, das auf gegenüberliegenden Seiten über die unterschiedlichen Anschlüsse (x, y) verfügt und das die Kontakte für die Anschlusskontakte der Kontaktbahnen (z) des Kabels aufweist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung sind auf den gegenüberliegenden Seiten mit den Anschlüssen (x, y) auch die Kontakte für die Verbindung mit den Anschlusskontakten angeordnet, wobei die Kontakte auf der Seite mit dem Anschluss (x) mit dem Anschluss (y) verbunden sind und die Kontakte auf der Seite mit dem Anschluss (y) mit dem Anschluss (x). Bei dieser Ausführung sind die Kontakte für den sich im Gehäuse befindlichen kontaktlosen Anschluss (x) oder (y) dann von außen zu sehen und sind bevorzugt um die Anschlüsse (x, y) herum angeordnet.
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Alternativ können sich die Kontakte zur Versorgung der Anschlüsse (x, y) auch am Außenumfang des Anschlussteils befinden und/oder an dessen Stirnseiten.
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Befinden sie sich ausschließlich am Außenumfang, werde sie beim Einsetzen oder Einstecken des Anschlussteils in das Gehäuse vollständig verdeckt.
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Anstelle von mehreren Kontakten kann auch nur ein Kontakt am Außenumfang angeordnet sein, der dann mit den Anschlüssen (x, y) gekoppelt ist.
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Die Nutzung des Mehrfachanschlusses mit Gehäuse ist denkbar einfach.
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Das Anschlussteil wird in Abhängigkeit vom gewünschten Anschluss (x) oder (y) direkt oder um 180° gedreht in das Gehäuse eingesteckt bzw. eingesetzt und kann dann mit einem elektrischen oder elektronischen Gerät oder einer Anschlussdose verbunden werden. Es wird somit in einer Position Anschluss (x) mit den Kontaktbahnen (z) verbunden und in der anderen Position Anschluss (y) mit den Kontaktbahnen (z).
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Für den nicht benutzten Anschluss (x) oder (y) ist im Gehäuse mindestens ein Hohlraum vorhanden zu dessen kontaktloser Aufnahme.
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Die Kontakte zu den Anschlüssen (x, y) und/oder die Anschlusskontakte der Kontaktbahnen (z) können symmetrisch oder unsymmetrisch bezogen auf die Einsteckrichtung des Anschlussteils in das Gehäuse angeordnet sein. Beide Ausführungen weisen Vorteile auf.
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Eine unsymmetrische Anordnung lässt das Einstecken oder Einlegen des Anschlussteils in nur einer Position zu, während bei einer symmetrischen Anordnung ein Verdrehen des Anschlussteils um seine Längsachse um 180° das Einstecken oder Einlegen nicht behindert - es gibt somit zwei Positionen für die Herstellung einer Verbindung.
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Die Verbindungen zwischen den Kontakten des Anschlussteils und den Anschlusskontakten des Kabels sind bevorzugt Steckverbindungen und/oder werden durch federnde Zungen oder eine andere Verbindungsart gebildet.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das in das Gehause eingesetzte oder eingesteckte Anschlussteil mit dem Gehäuse verriegelbar ist. Möglich ist auch, dass zwischen dem eingesetzten oder eingesteckten Anschlussteil und dem Gehäuse ein Presssitz besteht.
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Bei einer speziellen Ausführung ist das Anschlussteil gegen die Kraft einer Feder in das Gehäuse einsetzbar oder einsteckbar. Das hat den Vorteil, dass beim Lösen der Verriegelung das Anschlussteil sich selbsttätig vom Gehäuse löst und die Verbindung zwischen den Kontakten des Anschlussteils und den Anschlusskontakten des Kabels getrennt wird.
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Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist auch mit einem Mehrfachanschluss für unterschiedliche elektrisch leitende Verbindungssysteme, in dem Kontaktbahnen (z) eines Kabels mit unterschiedlichen Anschlüssen (x, y) in eine leitende Berührung bringbar sind, möglich, bei dem die Kontaktbahnen (z) des Kabels an Anschlusskontakten enden und die Anschlüsse (x, y) an einem Anschlussteil angeordnet sind, wobei durch Einstecken, Einsetzen oder Aufsetzen von einem der Anschlüsse (x) oder (y) auf die Anschlusskontakte eine Verbindung herstellbar ist und zwischen den Anschlüsse (x, y) eine leitende Verbindung zur Herstellung der Funktionsfähigkeit des jeweils nicht direkt mit den Anschlusskontakten verbundenen Anschlusses (x) oder (y) besteht. Ein Anschluss (x) oder (y) ersetzt damit die Kontakte am Anschlussteil.
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Auch hier sind die Anschlüsse (x, y) Ein- bzw. Ausgänge mit unterschiedlichen Steckgesichtern oder Steckerstifte verschiedener Systeme eines Netzanschlusses für ein elektrisches oder elektronische Gerat. Bevorzugt findet diese Ausführung Verwendung bei Steckern für unterschiedliche Netzanschlüsse.
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Eine weitere Ausgestaltung des Mehrfachanschlusses sieht vor, dass nicht nur ein Anschlussteil genutzt wird, sondern dass sich an ein Anschlussteil ein weiteres anschließt und möglicherweise noch ein weiteres, jeweils leitend und stabil miteinander verbunden über die Anschlüsse (x bzw. y) und ggf. eine gehäuseartige Aufnahme am jeweiligen Anschlussteil. Den Ausgang aus dem so aufgebauten Mehrfachanschluss bildet dann der Anschluss (x) oder (y) des letzten Anschlussteils.
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Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen, dargestellt in den Zeichnungen, erläutert werden, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele erfolgt.
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Es zeigen:
- 1 einen Mehrfachanschluss für Micro USB und Lightning im Schnitt,
- 2 einen Mehrfachanschluss für Micro USB und Lightning in Außenansicht,
- 3 einen Mehrfachanschluss für das Stromnetz im Schnitt und
- 4 einen Mehrfachanschluss für das Stromnetzt in einem weiteren Schnitt.
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Die 1 bis 4 dargestellten Mehrfachanschlüsse für unterschiedliche elektrisch leitende Verbindungssysteme verfügen über ein Kabel 1 mit einer Anzahl von Kontaktbahnen z entsprechend der Aufgabe des Verbindungssystems. In den 1 und 2 sind das mindestens acht Leiter in den Kontaktbahnen z. Damit sind die acht Anschüsse des Lightninganschlusses 8 (Anschluss x) des Anschlussteil 4 und die Anschlüsse der USB-Microbuchse 9 (Anschluss y) des Anschlussteils 4 bedienbar. In den 3 und 4 sind nur zwei Leiter in den Kontaktbahnen z erforderlich, um die beiden Steckerstifte 10 jeweils zu bedienen.
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Das Kabel 1 ist mit einem Gehäuse 2 verbunden, in dem die Kontaktbahnen z an Anschlusskontakten 3 enden.
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In den 1 und 2 geht es um eine Datenübertragung und das Aufladen von Batterien von elektrischen Geräten. Da diese über unterschiedliche Anschlussbuchsen verfügen können, befindet sich im Gehäuse 2 ein Anschlussteil 4 mit zwei alternativen Anschlüssen, einmal den Anschluss x, hier als Lightninganschluss 8 und einmal der Anschluss y hier als USB Microbuchse 9. Je nach Bedarf kann zwischen diesen Anschlüssen x und y gewechselt werden, in dem das Anschlussteil 4 einmal direkt und einmal um 180° gedreht in das Gehäuse 2 eingesteckt wird. Beim Einstecken des Anschlussteils 4 in das Gehäuse 2 wird der Kontakt zu den Anschlusskontakten 3 des Kabels 1 hergestellt. Dazu sind diese Kontakte als Steckkontakte oder z. B. auch als federnde Zungen ausgebildet. Darüber hinaus sind auch noch andere Kontaktierungen möglich.
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Die Kontaktierung erfolgt dabei auf der dem Anschluss x bzw. y gegenüberliegenden Seite des Anschlussteils 4 im Gehäuse 2. Die in den eingesetzten Positionen der 2 sichtbaren Kontakte 5 bzw. 6 sind somit stromlos. Bei einer bevorzugten Ausführung sind die Kontakte 5, 6 des Anschlussteils 4 um die Anschlüsse x, y herum angeordnet.
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Sind die Anschlusskontakte 3 innenwandig im Gehäuse 2 angeordnet, kann mit diesen der Kontakt 5 oder 6 in eine leitende Berührung gebracht werden, wobei ein Kontakt 5 oder 6 dann entfallen kann, wenn der verbleibende Kontakt 5 oder 6 mit den Anschlüssen x und y gekoppelt ist.
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Für den jeweils nicht benötigten Anschluss x bzw. y besteht im Gehäuse 2 ein Hohlraum 7.
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Analog verhält es sich bei dem Mehrfachanschluss für das Stromnetz gemäß den Darstellungen in den 3 und 4. Der Mehrfachanschluss ist je nach Position des Anschlussteils 4 im Gehäuse 2 geeignet für das Verbindungssystem nach Euronorm oder für das amerikanische Verbindungssystem - hier jeweils als Flachstecker.
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Auch hier werden die Steckerstifte des Anschlusses x über die Kontakte 6 auf der y-Seite mit den Anschlusskontakten 3 der Kontaktbahnen z innerhalb des Gehäuses 2 verbunden oder die des Anschlusses y über die Kontakte 5 auf der x-Seite mit den Anschlusskontakten 3 der Kontaktbahnen z. Die nicht benötigen Steckerstifte 10 werden kontaktlos in einem Hohlraum 7 positioniert.
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Der Anschluss x bzw. y wird mit den entsprechenden Anschlüssen der elektrischen oder elektronischen Geräte oder mit Steckdosen des Netzes verbunden.
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Damit beim Lösen dieser Verbindung sich das Anschlussteil 4 nicht aus dem Gehäuse 2 löst, ist es vorteilhaft, wenn das eingesetzte oder eingelegte Anschlussteil 4 mit dem Gehäuse 2 lösbar verriegelt wird oder zwischen beiden ein Presssitz besteht.
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Mit den vorgeschlagenen Mehrfachanschluss wird die Funktion von Adaptern bzw. von Verbindungskabeln mit zwei unterschiedlichen Anschlüssen in einen „Stecker“ verlagert, sind dessen Bestandteil. Das Mitführen von Adaptern oder speziellen Verbindungskabeln gehört damit der Vergangenheit an.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kabel
- 2
- Gehäuse
- 3
- Anschlusskontakte der Kontaktbahnen (z)
- 4
- Anschlussteil mit den Anschlüssen (x, y)
- 5
- Kontakte am Anschlussteil auf der x-Seite
- 6
- Kontakte am Anschlussteil auf der y-Seite
- 7
- Hohlraum
- 8
- Lightninganschluss
- 9
- USB-Microbuchse
- 10
- Steckerstifte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29701285 U1 [0003]
- DE 3601469 A1 [0004]
- DE 19835161 C1 [0004]
- DE 202017003940 U1 [0006]