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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist allgemein auf den technischen Bereich der Verglasungstechnik anwendbar und betrifft insbesondere eine Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlvitrinen, sowie eine Tür oder eine Wand für eine Kühlvitrine, die eine solche Isolierverglasung beinhaltet.
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Definitionen
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Mit Isolierverglasung (oder Isolierglas oder Doppelverglasung) ist eine isolierende Mehrschichtanordnung gemeint, die durch einen Satz von zwei oder mehr Glasscheiben oder anderen transparenten Materialien gebildet wird, die einander gegenüberliegend, voneinander beabstandet und entlang ihres Umfangs verbunden sind, um eine abgedichtete geschlossene innere Kammer zu definieren, die mit Luft, mit trockener Luft oder mit einem trockenen Gas gefüllt ist, das schwerer als Luft ist.
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Unter Harz versteht man jedes polymere Material, das zum Zeitpunkt der Anwendung flüssig oder halbflüssig ist, wie nachfolgend beschrieben, und das anschließend in situ aushärtet.
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Im vorliegenden Text sind mit dem Begriff „kompatible Materialien“ oder dergleichen Materialien gemeint, die eine chemische und/oder physikalische Kompatibilität aufweisen, d.h. Materialien, die nach der Kopplung zu einer Verbindung führen, die geeignet ist für die Übertragung von Traktion oder Schnittkräften durch die Kontaktfläche.
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Im vorliegenden Text ist mit dem Begriff „transparent“ oder dergleichen, der sich auf ein Material bezieht, die Fähigkeit eines solchen Materials gemeint, vom Licht durchquert zu werden, ohne dass dieses gestreut wird, oder die Fähigkeit eines solchen Materials, vom Licht auf diffuse Weise durchquert zu werden. Mit anderen Worten, der Begriff „transparent“ umfasst sowohl die richtige Transparenz als auch die Transluzenz.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist bekannt, dass in den Geschäften mit verderblichen Waren, insbesondere Lebensmitteln, Kühlvitrinen verwendet werden, um die verschiedenen Produkte dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen. Um eine gute Sichtbarkeit und Effektivität der Auslagen zu gewährleisten, haben solche Auslagen in der Regel sowohl feste Wände als auch bewegliche Verschlusselemente oder optisch transparente Türen.
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Im Allgemeinen werden solche Wände und/oder Türen ausgehend von Isolierverglasungen hergestellt, wobei im Allgemeinen Griffe, Scharniere oder anderes für die gegenseitige Montage geeignetes Zubehör zu den Wänden und/oder Türen und/oder zur Kühlvitrine hinzugefügt werden.
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Um die Sichtbarkeit der ausgestellten Produkte zu erhöhen, sind Isolierverglasungen mit im Wesentlichen transparenten sichtbaren Abstandhalterelementen bekannt.
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So ist beispielsweise aus der Anwendung
WO 2014/009244 eine Isolierverglasung mit Abstandhalterelementen aus PMMA oder transparentem Polycarbonat bekannt.
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In der Praxis haben solche bekannten Isolierverglasungen auf dem Markt wenig Attraktivität gezeigt, was im Wesentlichen auf die mangelnde Transparenz der verwendeten Materialien zurückzuführen ist. Ein solcher Nachteil ist zudem darauf zurückzuführen, dass die Abstandhalterelemente aus PMMA oder Polycarbonat mit den Scheiben der Isolierverglasung verklebt sind. Tatsächlich verschlechtert das Vorhandensein von Klebstoff die Ästhetik einer solchen Isolierverglasung.
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Um solche Nachteile zu überwinden, ist aus dem Patent
EP2878233 eine Isolierverglasung bekannt, wobei das Abstandhalterelement ausschließlich aus im Wesentlichen transparentem, härtendem Harz, im Allgemeinen Acryl oder Polyurethan, besteht. Letzteres wird flüssig in eine Form eingebracht, wobei die Kanten der Glasscheiben anschließend eingetaucht und mit dem gewünschten Abstand versehen werden. Nach dem Aushärten des Harzes wird die Form von der Isolierverglasung entfernt. Es ist offensichtlich, dass in diesem Fall das Abstandhalterelement auch als Dichtung für die Isolierverglasung dient.
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Trotz der guten Sichtverhältnisse haben solche Isolierverglasungen einige Nachteile.
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Ein erster Nachteil ist die Tatsache, dass während der Herstellung der Isolierverglasung die Glasscheiben im vorgegebenen Abstand in Position gehalten werden müssen, bis das Harz vollständig ausgehärtet ist.
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Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass das Harz auch an der Form haftet und somit die Trennung der Isolierverglasung von deren Form nach dem Aushärten des Harzes behindert.
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Wegen diesem Problem werden Harze mit begrenzter Haftfähigkeit verwendet, um das Entfernen der Form zu ermöglichen, ohne diese oder die Isolierverglasung zu beschädigen.
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Wie bekannt ist, ist die Haftkraft proportional zu der vom Harz benetzten Fläche, daher ist es in diesem letzten Fall notwendig, eine hohe Harzmenge zu verwenden, um eine stabile Verbindung zwischen den Glasscheiben zu ermöglichen, mit einem offensichtlichen Anstieg der Kosten, sowohl in Bezug auf die Kosten des Harzes als auch auf die Erhöhung der Aushärtezeit.
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Darüber hinaus ist das so hergestellte Abstandhalter-Dichtungselement sperrig, insbesondere hat es eine hohe Höhe, was die Isolierverglasung ästhetisch unattraktiv macht. Insbesondere das sperrige Dichtungsmaterialelement führt zu optischen Verzerrungen, die das von Auslagen gewünschte ästhetische Erscheinungsbild und den optischen Kontinuitätseffekt beeinträchtigen.
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Mit der Zeit verliert das Harz dann seine Wirksamkeit, was die Gefahr des Eindringens von Luft und/oder des Bruchs der Isolierverglasung mit sich bringt.
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Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass nach der Trennung der Form von der Isolierverglasung ein zusätzlicher Reinigungs- und Wiederaufbereitungsvorgang der Form vor einer erneuten Verwendung erforderlich ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden, indem eine Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlmöbel mit hoher Funktionalität und niedrigen Kosten bereitgestellt wird.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlmöbel mit hohen ästhetischen Eigenschaften.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlmöbel, die eine hohe Haltbarkeit über die Zeit aufweist.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlmöbel, die schnell und einfach hergestellt werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlmöbel mit hoher Funktionalität und niedrigen Kosten bereitzustellen.
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Solche Aufgaben, sowie andere, die im Folgenden klarer erscheinen, werden durch eine Isolierverglasung zur Herstellung von Wänden oder Türen für Kühlmöbel und/oder durch eine Wand oder Tür für Kühlmöbel gemäß dem, was hierin beschrieben, dargestellt und/oder beansprucht wird, gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden gemäß den beigefügten Ansprüchen definiert.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden durch die detaillierte Beschreibung einiger bevorzugter, aber nicht eingeschränkten Ausführungsformen einer Isolierverglasung verdeutlicht, die als nicht einschränkendes Beispiel mit Hilfe der beigefügten Figuren dargestellt sind, wobei:
- 1 und 2 teilweise geteilte schematische Ansichten verschiedener Ausführungsformen einer Isolierverglasung 1 darstellen;
- 3 ist eine vergrößerte schematische Darstellung einiger Details einer Isolierverglasung 1, wobei das Harz 42 entfernt wurde;
- 3A ist eine vergrößerte schematische Darstellung einiger Details von 3;
- 3B bis 3E sind schematische Ansichten verschiedener Schritte der Verbindung zwischen den Platten 10, 20 und dem Längsprofil 31;
- 4 und 5 sind jeweils axonometrische und seitliche schematische Ansichten einer Isolierverglasung 1 in einem bestimmten Arbeitsschritt mit einer gekoppelten trichterförmigen Vorrichtung 50;
- 6 ist eine teilweise geteilte schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Isolierverglasung 1;
- 7 ist eine schematische Ansicht eines Türpaares 101, das die Isolierverglasung 1 umfasst;
- 8 ist eine schematische Darstellung einer Kühlvitrine 100 mit den Türen 101.
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Detaillierte Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsformen
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Unter Bezugnahme auf die vorgenannten Figuren wird eine Isolierverglasung 1 beschrieben, vorzugsweise umfassend ein Paar einander gegenüberliegender plattenförmiger Elemente 10, 20 und eine innere Kammer 2, die zwischen den plattenförmigen Elementen 10, 20 angeordnet ist.
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Die plattenförmigen Elemente können im Wesentlichen transparent und/oder transluzente Platten 10, 20 sein. So können beispielsweise die Platten 10, 20 aus Glas oder aus einem Kunststoff wie Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat oder dergleichen hergestellt sein.
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Obwohl wir uns im Folgenden der Einfachheit halber auf Platten beziehen, versteht es sich, dass die Isolierverglasung 1 jedes plattenförmige Element umfassen kann, ohne vom Schutzumfang der beigefügten Ansprüche abzuweichen.
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Jede Platte 10, 20 kann entsprechende Ebenen definieren, die im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, so dass die Platten 10, 20 einen vorbestimmten gegenseitigen Abstand d aufweisen, beispielsweise von 6 mm bis 30 mm.
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Es versteht sich, dass die Platten 10, 20 im Wesentlichen flach oder in beliebiger Form, zum Beispiel gebogen, sein können und sie im Wesentlichen parallel zueinander sein können oder nicht. So kann beispielsweise die Isolierverglasung 1 zwei flache und parallele Platten 10, 20 (1) oder zwei gebogene und parallele Platten 10, 20 (2) aufweisen.
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Jede Platte 10, 20 kann einen Randbereich 11' und 21', der wiederum jeweilige, einander gegenüberliegende Umfangsränder 11, 21 umfassen kann, und ein entsprechendes Paar von Sichtflächen 12, 13 und 22, 23, im Wesentlichen senkrecht zum Umfangsrand 11 und zum Umfangsrand 21, umfassen.
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Wie insbesondere in den beigefügten Figuren dargestellt, können mechanische Verbindungsmittel 30 der Platten 10, 20 vorgesehen werden und ein Dichtungsharz 42, um mit den mechanischen Verbindungsmitteln 30 zusammenzuwirken, um die innere Kammer 2 abzudichten, so dass diese im Wesentlichen isoliert bleibt.
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Grundsätzlich kann das mechanische Verbindungsmittel 30 ein im Wesentlichen halbstarres oder starres Längsprofil 31 zum Verbinden der Platten 10, 20 entsprechend des jeweiligen Umfangsrands 11, 21 umfassen, während das klebende Dichtungsharz 42 zwischen den Sichtflächen 13, 23 der Ränder 11, 21 der Platten 10, 20 und dem Profil 31 eingefügt werden kann, wie im Folgenden näher erläutert.
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Im Einzelnen kann das Längsprofil 31 einen im Wesentlichen ebenen oder leicht gekrümmten Hauptkörper 32 umfassen, der einen Mittelabschnitt 320 und zwei Abschnitte 33, 34 aufweisen kann, von denen jeder einen im Wesentlichen längs verlaufenden Sitz 33', 34' mit einer „U“-Form aufweisen kann, die sich im Wesentlichen quer oder senkrecht zu dem Hauptkörper 32 erstrecken, um jeweils den Randbereich 11' und 21' der Platten 10, 20 aufzunehmen. Insbesondere können die Längssitze 33', 34' einen entsprechenden Abschnitt 14, 24 dieser Randbereiche 11', 21' aufnehmen.
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Passend dazu können die Abschnitte 33, 34 an gegenüberliegenden Enden in Bezug auf den Mittelabschnitt 320 angeordnet werden.
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Insbesondere kann jeder der Sitze 33', 34' eine jeweilige obere oder untere Wand 35 im Wesentlichen parallel zum Mittelabschnitt 320 und ein entsprechendes Paar von Seitenwänden 36, 36' und 360, 360' umfassen, die einander gegenüberliegen und sich quer zum Hauptkörper 32 erstrecken können.
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Sobald die Platten 10, 20 in die Sitze 33', 34' des Längsprofils 31 eingesetzt sind, können die Seitenwände 36, 36' und 360, 360' den Platten 10, 20 und insbesondere deren Sichtflächen 12, 13, 22, 23 zugewandt sein, während die Wand 35 den Rändern 11 oder 21 zugewandt sein kann oder mit diesen in Kontakt steht.
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Es versteht sich, dass die Wand 35 eine untere oder obere Wand ist, je nach Ausrichtung des Profils 31. Die Sitze 33', 34' können im Wesentlichen konkav sein, wobei die Konkavität zu den Platten 10, 20 gerichtet ist.
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Darüber hinaus kann der Mittelabschnitt 320 des Hauptkörpers 32 eine der Arbeitskammer 2 zugewandte Innenfläche 320' aufweisen, die daher zwischen den inneren Seitenwänden 36', 360' der Sitze 33', 34' liegen kann.
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In jedem Fall sollte die oben beschriebene Konfiguration der Sitze 33', 34' nicht als beschränkend betrachtet werden. So können beispielsweise die Seitenwände 36, 36' und 360, 360' unterschiedliche Höhen und/oder Konfigurationen aufweisen.
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Passend, wie z.B. in den 3B bis 3E dargestellt, können die Seitenwände 36, 36' und 360, 360', und vorzugsweise das gesamte Profil 31, aus einem starren oder halbstarren Polymermaterial hergestellt sein, um sich beim Einführen des Abschnitts 14, 24 des jeweiligen Randbereichs 11', 21' zum Halten der Platten 10, 20 elastisch zu verformen. So kann beispielsweise ein solches Polymermaterial einen nach ISO 527-2 gemessenes Biegemodul von 1000 MPa bis 3000 MPa, vorzugsweise von 1200 MPa bis 2500 MPa aufweisen.
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Darüber hinaus können die Seitenwände 36, 36' und 360, 360' ferner ein oder mehrere Befestigungselemente 37 umfassen. Letztere können beispielsweise Anhänge oder Vorsprünge umfassen, die sich vorzugsweise nach innen erstrecken und in Kontakt mit den jeweiligen Randbereichen 11', 21' der Platten 10, 20 stehen, um durch Reibung gegen sie zu wirken. So können beispielsweise die Befestigungselemente 37 eine Vielzahl von Segmenten oder eine Vielzahl von Punkten sein, die aus den Seitenwänden 36, 36' und 360, 360' herausragen.
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Vorteilhafterweise werden die Befestigungselemente 37 an beiden Wänden 36, 36' und 360, 360' angeordnet.
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In einer bevorzugten, aber nicht beschränkenden Ausführungsform, können die Befestigungselemente 37 Längswulst umfassen oder aus solchen bestehen, die sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Seitenwände 36, 36' und 360, 360' erstrecken.
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Die Befestigungselemente 37 können integral mit den Seitenwänden 36, 36' und 360, 360' gekoppelt sein oder monolithisch damit sein, z.B. können sie damit coextrudiert sein. Vorzugsweise können die Befestigungselemente 37 mit dem Längsprofil 31 coextrudiert werden.
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Die Krafteinwirkung der Seitenwände 36, 36' und 360, 360' auf die Befestigungselemente 37 gegen das Glas der Platten 10, 20 ermöglicht die Platten 10, 20 mit dem Längsprofil 31 zu verbinden und somit deren gegenseitiges Lösen zu verhindern.
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Darüber hinaus verhindert eine solche Wirkung den Durchgang des Polymerharzes 42 in den Zwischenraum 340 zwischen den Seitenwänden 36, 36'; 360, 360' und den Platten 10, 20, um die innere Kammer 2 weiter abzudichten.
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Grundsätzlich wirken das Polymerharz 42 und die Seitenwände 36, 36'; 360, 360' mit den Befestigungselementen 37 sowohl für die Verbindung der Platten 10, 20 als auch für die Abdichtung der inneren Kammer 2 zusammen.
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Zur Erfüllung der oben genannten Funktion können die Befestigungselemente 37 aus einem im Wesentlichen weichen Polymermaterial hergestellt werden, um sich unter dem Druck der gegenläufigen Seitenwände 36, 36'; 360, 360' dauerhaft gegen die Platten 10, 20 zu verformen.
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Passend dazu kann ein solches im Wesentlichen weiches Polymermaterial eine Shore A-Härte von 40 bis 80 aufweisen, gemessen nach ISO 48.
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Vorzugsweise können sowohl die Befestigungselemente 37 als auch das Längsprofil 31 aus kompatiblen, vorzugsweise gleichen, polymeren Materialien hergestellt werden. Vorzugsweise können diese Materialien oder ein solches Material zudem im Wesentlichen transparent sein.
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Vorteilhafterweise kann ein solches Material aus der Gruppe bestehend aus Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Acrylaten, PVC, PA, Polyolefinen und Polyestern ausgewählt werden.
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Darüber hinaus kann in einer bevorzugten, aber nicht beschränkenden Ausführungsform der Abstand d2 zwischen den gegenüberliegenden Seitenwänden 36, 36'; 360, 360' etwas geringer sein als die Dicke s der Platten 10, 20, zum Beispiel 1 - 2 mm.
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Das klebende Dichtungsharz 42 kann in die innere Kammer 2 entsprechend den Abschnitten 14, 24 in Kontakt mit den Platten 10, 20 und dem Längsprofil 31 eingebracht werden.
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Das klebende Dichtungsharz 42 kann ein im Wesentlichen transparentes Polymerharz sein.
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Im Einzelnen kann das klebende Dichtungs-Polymerharz 42 die inneren Seitenwände 36', 360' der Sitze 33', 34' und die Innenfläche 320' des Mittelabschnitts 320 des Hauptkörpers 32 vollständig bedecken.
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Passend dazu kann durch das Vorhandensein des Längsprofils 31 eine reduzierte Menge an klebendem Harz 42 verwendet werden. Tatsächlich kann die Höhe H2 des klebenden Dichtungsharz 42 gegenüber dem Hauptkörper 32 besonders reduziert werden.
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Diese Eigenschaft sowie die Tatsache, dass sowohl das klebende Dichtungsharz 42 als auch das Längsprofil 31 transparent sind, ermöglichen eine Kostenersparnis und eine Verbesserung der ästhetischen Attraktivität in Bezug auf die aus dem Stand der Technik bekannte Isolierverglasung.
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Dank dieser Eigenschaft ist es beispielsweise möglich, nach dem Anordnen von zwei oder mehr Isolierverglasungen 1 nebeneinander einen Effekt von hoher visueller Kontinuität zu erzielen.
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Vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, kann die Höhe H2 für das gesamte klebende Dichtungsharz 42 im Wesentlichen konstant sein. Tatsächlich versteht es sich, dass, wenn das Längsprofil eine leicht gekrümmte Form aufweist, die Höhe des klebenden Dichtungsharzes 42 zwischen dem mittleren Abschnitt 320 und den Abschnitten 33, 34 leicht variieren kann.
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Vorzugsweise kann die Höhe des klebenden Dichtungsharzes 42 entsprechend der Innenfläche 320' des Mittelabschnitts 320 des Hauptkörpers 32 gleich einer solchen Höhe H2 betrachtet werden.
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So kann beispielsweise das einmal vernetzte klebende Dichtungsharz 42 eine Dicke aufweisen, die im Wesentlichen dem Abstand d zwischen den Platten 10, 20 entspricht, und eine Höhe H2 von 5 mm bis 20 mm, vorzugsweise von etwa 15 mm.
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Daher kann das klebende Dichtungsharz 42 in einer solchen Menge vorhanden sein, dass es an den inneren Seitenwänden 36', 360' und an den Platten 10, 20 für einen kurzen Abschnitt 15, 25 über ihnen haftet, so dass die Höhe H2, die das klebende Dichtungs-Polymerharz 42 in Bezug auf den Hauptkörper 32 erreicht, etwas höher ist als die Höhe H1 der inneren Seitenwände 36', 360' in Bezug auf den Hauptkörper 32.
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So können beispielsweise die inneren Seitenwände 36', 360' eine Höhe H1 von 3 mm bis 12 mm, vorzugsweise von 3 mm bis 8 mm aufweisen.
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Insbesondere kann der Abschnitt 15, 25 eine Höhe H3 kleiner als 10 mm, vorzugsweise kleiner als 8 mm und noch bevorzugter kleiner als 5 mm aufweisen. Gemäß einem bestimmten Aspekt der Erfindung kann die Höhe H2 im Wesentlichen gleich der Summe aus der Höhe H1 und der Höhe H3 sein. So können beispielsweise die inneren Seitenwände 36', 360' eine Höhe H1 von etwa 10 mm aufweisen, während der Abschnitt 15, 25 eine Höhe H3 von etwa 5 mm aufweisen kann, so dass das klebende Dichtungs-Polymerharz 42, einmal ausgehärtet, eine Höhe H2 von etwa 15 mm aufweist.
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Das im Wesentlichen transparente klebende Dichtungs-Polymerharz 42 kann jedes Harz oder jede Mischung von Härtungsharzen sein, die dem Fachmann bekannt sind, zum Beispiel ein thermoplastisches Harz, das durch Abkühlung härtet, ein Harz, das durch Vulkanisation härtet, ein Harz oder mehrere Harze, die durch Vernetzung härten, oder eine Mischung davon.
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Vorzugsweise kann das Harz durch Vernetzung aushärten. So kann beispielsweise ein ein- oder mehrkomponentiges Harz verwendet werden, das bei Raumtemperatur flüssig oder halbflüssig eingebracht wird, das durch Vernetzung, z.B. durch thermische Aktivierung oder durch UV-Aktivierung oder einfach nach einer Inkubationszeit nach dem Mischen der Komponenten aushärtet.
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Beispiele für solche Harze sind Acryl-, Polyurethan-, Polyesterharze oder eine Mischung aus einem oder mehreren davon.
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Passend dazu kann das Harz eine hohe Haftkraft auf dem Glas aufweisen, vorzugsweise kann die Haftung des klebenden Dichtungsharzes 42 auf den Flächen 13, 23 und auf dem Profil 31 im Wesentlichen irreversibel sein.
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Das Harz kann ein modifiziertes Harz sein, um die Haftung am Glas zu erhöhen, wie es dem Fachmann bekannt ist.
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So kann beispielsweise das Harz durch Einbringen von Gruppen mit hoher Kompatibilität mit dem Glas und dem Material des Profils 31 modifiziert werden, um die Haftung des klebenden Dichtstoffharz 42 mit den Platten 10, 20 und dem Längsprofil 31 zu erhöhen.
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Ein nicht erschöpfendes Beispiel für eine solche Harzmodifikation ist die Silanisierung.
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Fertigungstechnisch können zunächst die Platten 10, 20 vorgesehen und mechanisch mit Hilfe der mechanischen Verbindungsmittel 30, wie vorstehend beschrieben, gekoppelt werden.
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Dazu können die Platten 10, 20 vertikal angeordnet werden, während das Längsprofil 31 nach unten gerichtet werden kann, so dass erstere die Seitenwände der inneren Kammer 2 und letztere die Basiswand der Innenkammer 2 definieren.
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Nachdem die Platten 10, 20 mit dem Profil 31 verbunden wurden, definieren die Innenfläche 320' des Hauptkörpers 32, die inneren Seitenwänden 36', 360' und die Abschnitte 15, 25 der Innenflächen 13, 23 der Platten 10, 20 einen Arbeitsraum 2' zur Aufnahme des klebenden Dichtungsharzes 42.
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Passend dazu kann das klebende Dichtungsharz 42 in flüssiger oder halbflüssiger Form in den Arbeitsraum 2' eingebracht und anschließend ausgehärtet werden, wie im Folgenden näher erläutert.
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Insbesondere kann der Arbeitsraum 2' seitlich durch die inneren Seitenwände 36', 360', durch die Innenflächen 13, 23 der Platten 10, 20 und durch Stopfen 5, nach unten durch die Innenfläche 320' des Hauptkörpers 32 begrenzt sein, während er oben, d.h. in Richtung der Innenkammer 2, geöffnet sein kann.
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Auf diese Weise kann die Erhöhung der Menge an klebendem Dichtungsharz 42 einer Erhöhung der Höhe H2 entsprechen und umgekehrt.
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Möglicherweise kann das Längsprofil 31 während des Schritts des Einführens des klebenden Dichtungsharzes 42 im Wesentlichen horizontal oder leicht geneigt sein, so dass das Dichtharz 42 entlang der gesamten Entwicklung im Wesentlichen konstant die Höhe H2 aufweist und die Oberseite 41 des Dichtmittel-Elements 42 im Wesentlichen flach ist. Mit anderen Worten, durch die Schwerkraft kann eine solche Oberfläche 41, die der inneren Kammer 2 zugewandt ist, im Wesentlichen flach und orthogonal zu den Flächen 13, 23 der Platten 10, 20 sein.
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Nach dem Aushärten des klebenden Dichtungsharzes 42 können die Stopfen 5 entfernt werden, um das ästhetische Erscheinungsbild der Isolierverglasung 1 nicht zu verändern.
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Gemäß einem bestimmten Aspekt der Erfindung kann das Einbringen oder Gießen des klebenden Dichtungsharzes 42 mittels einer trichterförmigen Vorrichtung 50 erfolgen, die daher über eine fluidische Verbindungsleitung 3 mit dem Arbeitsraum 2' fluidisch verbunden werden kann.
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Das Längsprofil 31 kann einen mit den Platten 10, 20 gekoppelten Längsschnitt 38 und einen daraus herausragenden Abschnitt 39 aufweisen, um die fluidische Verbindungsleitung 3 zu definieren. Mit anderen Worten, das Längsprofil 31 kann eine wesentlich größere Länge aufweisen als der Abschnitt 14, 24.
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Insbesondere kann der Längsschnitt 38 des Längsprofils 31 ein Ende 38' gegenüber dem Abschnitt 39 aufweisen. Passend dazu kann der Stopfen 5 am Ende 38' des Längsprofils 31 platziert werden, während die trichterförmige Vorrichtung 50 entsprechend dem Abschnitt 39 platziert werden kann.
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Daher kann das klebende Dichtungsharz 42 mit Hilfe der trichterförmigen Vorrichtung 50 eingeführt werden, die daher einen Einlass 51 und einen Auslass 52 für das flüssige Harz aufweisen kann.
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Andererseits kann die Vorrichtung 50 einen unteren Abschnitt 53 umfassen, der in Bezug auf das Längsprofil 31 gegenläufig geformt ist, um damit zu koppeln und das Austreten von Flüssigharz zu verhindern, und einen gegenüberliegenden unteren Abschnitt, der den Auslass 52 für das Flüssigharz definieren kann.
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Daher kann die Vorrichtung 50 passend mit dem Abschnitt 39 gekoppelt werden, so dass der Auslass 52 mit dem Arbeitsraum 2' fluidisch verbunden ist, so dass das flüssige Harz entlang des Längsprofils 31 und insbesondere entlang der Innenfläche 320' davon in die Arbeitskammer 2' fließt.
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Auf diese Weise kann das flüssige Harz die Innenflächen 13, 23 nur in der Nähe der Randbereiche 11', 21' benetzen, um die Gefahr der Verschmutzung der Platten 10, 20 zu vermeiden.
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Möglicherweise kann die Vorrichtung 50 lösbar mit dem Längsprofil 31 gekoppelt werden, um erstere nach dem Einbringen des klebenden Dichtungsharzes 42 in die Kammer 2' und/oder nach Beendigung des Härtungsschritts zu entfernen.
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Gemäß einem bestimmten Aspekt der Erfindung kann der Abschnitt 39 aus dem Abschnitt 38 entfernt werden, beispielsweise durch Schneiden des Längsprofils 31 entsprechend dem Ende des Abschnitts 14, 24 der Platten 10, 20.
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Auf diese Weise kann die Vorrichtung 50 nach dem Entfernen des Abschnitts 39 aus dem Abschnitt 38 des Längsprofils 31 entfernt werden. Durch dieses Merkmal können die Fertigungszeiten der Isolierverglasung 1 besonders reduziert werden.
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Die Härtung kann durch Vernetzung in situ und/oder in einer anderen Verarbeitungsumgebung erfolgen.
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Dank der oben genannten Merkmale ist es möglich, eine reduzierte Menge an aushärtendem Harz 42 zu verwenden, was zu einer erheblichen Einsparung der Herstellungszeiten der Isolierverglasung 1 führt. Tatsächlich nimmt die Zeit, die benötigt wird, um das aushärtende Dichtungsharz 42 auszuhärten, mit zunehmender Menge zu.
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Darüber hinaus ist es durch das Vorhandensein des Längsprofils 31 möglich, die Isolierverglasung zu bewegen und/oder zu drehen, ohne auf die vollständige Aushärtung des aushärtenden Dichtungsharzes 42 zu warten, wodurch sich die Fertigungszeiten der Isolierverglasung 1 verkürzen.
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Im vorliegenden Text ist die Kopplung für den Abschnitt 14, 24 der Ränder 11, 21 der Platten 10, 20 beschrieben, d.h. für eine Seite der Isolierverglasung 1. Es versteht sich, dass das Beschriebene für eine oder mehrere Seiten der Isolierverglasung realisiert werden kann, möglicherweise auf allen Seiten.
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Nach dem vollständigen oder teilweisen Aushärten des auf dem Abschnitt 14, 24 der Ränder 11, 21 der Platten 10, 20 verwirklichten klebenden Dichtungsharzes 42 kann die Isolierverglasung 1 in der durch die Platten 10, 20 definierten Ebene und ähnlich dem vorstehend Beschriebenen gedreht werden, wobei andere Abschnitte der Ränder 11, 21 der Platten 10, 20 gekoppelt werden können.
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Es versteht sich, dass eine solche Ausführungsform nicht einschränkend ist, vielmehr ist es möglich, eine Isolierverglasung 1 herzustellen, die eine beliebige, nicht unbedingt rechteckige Form aufweist oder mehrere Glasscheiben, Glasscheiben und Platten aus Kunststoff, Platten aus Polymermaterial umfasst. Außerdem müssen die Platten 10, 20 nicht flach sein, z.B. können sie gebogen und/oder abgerundet sein.
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Darüber hinaus versteht es sich, dass die Isolierverglasung 1 die Platten 10, 20 mit dem Profil 31 und dem klebenden Dichtungsharz 42 entlang des gesamten Umfangsrandes 11, 21 oder entlang eines oder mehrerer Abschnitte 14, 24 davon gekoppelt haben kann.
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So kann beispielsweise die Isolierverglasung 1, wie in 6 dargestellt, einige Abschnitte 14, 24 der Umfangsränder 11, 21, beispielsweise ein Paar gegenüberliegende Seiten aufweisen, die über das Profil 31 und das klebende Dichtungsharz 42 gekoppelt sind, während die übrigen Abschnitte der Umfangsränder 11, 21, d.h. die beiden anderen gegenüberliegenden Seiten, mit einem metallischen Abstandhalterelement S, das möglicherweise mit Salzen gefüllt ist, gekoppelt sind, in bekannter Art und Weise.
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In jedem Fall kann die Isolierverglasung 1 besonders nützlich sein, um Wände oder Türen 101 für eine Kühlvitrine oder eine Auslage 100 herzustellen.
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Zur Herstellung der Wand oder Tür 101 kann es ausreichen, ein oder mehrere Zubehörteile, wie z.B. Griffe oder Scharniere, mit der Isolierverglasung 1 zu verbinden.
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Insbesondere kann eine Kühlvitrine 100 eine oder mehrere Türen oder Klappen 101 benachbart dazu umfassen, die ausgehend von der Isolierverglasung 1 realisiert sind, so dass jede Tür oder Klappe 101 die Seitenränder Kontakt mit den Seitenrändern der benachbarten Türen oder Klappen haben.
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Dank der besonderen Konfiguration der Isolierverglasung 1 kann die Sichtfläche der Kühlvitrine im Wesentlichen transparent, vorzugsweise völlig transparent sein, ohne Unterbrechung der visuellen Kontinuität zwischen einer Tür oder einer Abdeckung 101 und der nächsten benachbarten.
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Aus dem oben Beschriebenen geht hervor, dass die Erfindung die beabsichtigten Ziele erfüllt.
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Die Erfindung ist für zahlreiche Änderungen und Variationen geeignet, die alle unter die beigefügten Ansprüche fallen. Alle Angaben können durch andere technisch gleichwertige Elemente ersetzt werden, und die Materialien können je nach Anforderung unterschiedlich sein, ohne vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen, der durch die beigefügten Ansprüche definiert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/009244 [0009]
- EP 2878233 [0011]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 527-2 [0043]
- ISO 48 [0052]