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Die Erfindung betrifft Hupenbaugruppe für ein Fahrzeuglenkrad, mit einem lenkradseitigen Träger, der ein erstes Kontaktelement aufweist, und einem Führungsbauteil zur Verbindung mit einem Gassackmodul, das eine Längsachse aufweist und in axialer Richtung zwischen einer Ausgangsstellung und einer Signalstellung begrenzt verschieblich am Träger montierbar ist, wobei das Führungsbauteil ein zumindest abschnittsweise an das erste Kontaktelement angrenzendes, zweites Kontaktelement aufweist, welches in der Ausgangsstellung vom ersten Kontaktelement axial beabstandet ist und in der Signalstellung das erste Kontaktelement berührt.
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Die gattungsgemäße
DE 10 2015 003 173 A1 beschreibt bereits eine solche Hupenbaugruppe, bei welcher der Träger und das Führungsbauteil eine Mehrfachfunktion haben. Der Träger, insbesondere ein Befestigungskörper des Trägers, und das Führungsbauteil bilden im endmontierten Zustand zum einen eine axiale Führung des Gassackmoduls relativ zum Lenkrad; zum anderen stellen sie auch eine Axialführung für die Hupenkontakte dar. Hierzu ist das zweite Kontaktelement am Führungsbauteil fixiert. Außerdem ist das erste Kontaktelement dem Befestigungskörper des Trägers zugeordnet und in seiner Einbaulage unterhalb des Führungselements angeordnet, so dass das zweite Kontaktelement durch die axiale Bewegung des Führungsbauteils das erste Kontaktelement berühren kann. Damit entfallen zusätzliche Bauteile für die Befestigung und Führung des zweiten Kontaktelements, so dass eine kompakte Baugruppe mit geringem Platzbedarf geschaffen wird. Mit anderen Worten wird die mechanische Führung des Gassackmoduls relativ zum Lenkrad und die mechanische Führung der Hupenkontakte in einer einzigen Hupenbaugruppe kombiniert, welche das Führungsbauteil und den Träger mitsamt Befestigungskörper umfasst.
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Es hat sich allerdings herausgestellt, dass das Zusammensetzen der oben beschriebenen Hupenbaugruppe mit einem unerwünscht hohen Montageaufwand verbunden ist.
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Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine Hupenbaugruppe zu schaffen, die sich bei gleicher vorteilhafter Funktionalität schneller und einfacher zusammensetzen lässt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hupenbaugruppe der eingangs genannten Art, bei welcher das erste Kontaktelement mit dem Träger und/oder das zweite Kontaktelement mit dem Führungsbauteil eine Rastverbindung ausbildet. Diese Verbindungen werden in der
DE 10 2015 003 173 A1 jeweils durch abschnittsweise Materialumformungen des Trägers und des Führungsbauteils realisiert, was sich in der Praxis jedoch als aufwendig erwiesen hat. Demgegenüber ist eine Verrastung des ersten und/oder zweiten Kontaktelements mit dem Träger bzw. dem Führungsbauteil einfach und schnell möglich.
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Bevorzugt ist ein fest mit dem Träger verbundener Befestigungskörper vorgesehen, der zusammen mit dem Führungsbauteil eine Axialführung zwischen der Ausgangsstellung und der Signalstellung bildet. Der Träger ist zum Beispiel ein geschäumtes Kunststoffbauteil und umgibt zumindest teilweise ein Skelett des Fahrzeuglenkrads. Der Befestigungskörper kann in diesem Fall beim Umschäumen des Lenkradskeletts in das geschäumte Material eingedrückt oder zum Teil mit eingeschäumt werden und ist somit am Träger bzw. am Lenkradskelett fixiert. Alternativ ist jedoch auch denkbar, dass der Befestigungskörper einstückig mit dem Träger ausgeführt oder auf andere Art und Weise fest mit dem Träger verbunden ist.
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Das Führungsbauteil und der lenkradseitige Träger, insbesondere ein Befestigungskörper des lenkradseitigen Trägers, können eine Rastverbindung mit axialem Spiel ausbilden. Die Rastverbindung zwischen Führungsbauteil und Träger erlaubt eine einfache und schnelle Montage des Gassackmoduls am Lenkrad, wobei das axiale Spiel eine Relativbewegung beim Betätigen der Fahrzeughupe ermöglicht.
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Vorzugsweise sind das Führungsbauteil und der Träger axial voneinander weg in ihre Ausgangsstellung beaufschlagt, beispielsweise durch ein Federelement. Dementsprechend kann das Führungsbauteil bzw. das Gassackmodul zur Auslösung eines Hupsignals nur durch eine aktiv aufgebrachte Betätigungskraft in die Signalstellung bewegt werden, während es ansonsten in der Ausgangsstellung gehalten oder in diese zurückgestellt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Hupenbaugruppe ist wenigstens eines der Kontaktelemente als Kontaktblech ausgebildet. Bleche sind aufgrund ihrer elektrischen Leitfähigkeit besonders gut als Kontaktelement geeignet und können darüber hinaus schnell und einfach in ihrer Geometrie angepasst werden, beispielsweise durch Stanzen und Umformen. Insbesondere lassen sich in einem als Biegestanzteil ausgeführten Kontaktblech mit geringem Aufwand elastische Rastzungen zur Ausbildung einer Rastverbindung mit dem Träger oder Führungsbauteil formen.
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Das Führungsbauteil ist bevorzugt aus Kunststoff hergestellt, was zu einem besonders geringen Gewicht und niedrigen Herstellungskosten führt. Im endmontierten Zustand der gesamten Lenkradbaugruppe ist das Führungsbauteil fest mit einem Gassackmodul verbunden. Gemäß einigen Ausführungsvarianten kann das Führungsbauteil sogar einstückig mit dem Gassackmodul ausgebildet sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Hupenbaugruppe weist das Führungsbauteil eine im Wesentlichen starre Rastnase und das zweite Kontaktelement eine zugeordnete, elastische Rastzunge zur Verrastung mit der Rastnase auf. Somit lässt sich das Kontaktelement durch einfaches Einclipsen rasch am Führungsbauteil montieren.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. In diesen zeigt:
- - 1 eine zerlegte Hupenbaugruppe gemäß dem Stand der Technik;
- - 2 ein Führungsbauteil einer erfindungsgemäßen Hupenbaugruppe in einer perspektivischen Ansicht;
- - 3 das Führungsbauteil gemäß 2 in einer Seitenansicht;
- - 4 das Führungsbauteil gemäß 2 in einer Draufsicht; und
- - 5 einen Schnitt V - V durch das Führungsbauteil gemäß 4.
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Die 1 zeigt eine Hupenbaugruppe 10 für ein Fahrzeuglenkrad, mit einem lenkradseitigen Träger 12, der ein erstes Kontaktelement 14 aufweist, und einem Führungsbauteil 16 zur Verbindung mit einem (nicht dargestellten) Gassackmodul, wobei das Führungsbauteil 16 eine Längsachse A aufweist und in axialer Richtung zwischen einer Ausgangsstellung und einer Signalstellung begrenzt verschieblich am Träger 12 montierbar ist. Ferner weist das Führungsbauteil 16 ein zumindest abschnittsweise an das erste Kontaktelement 14 angrenzendes, zweites Kontaktelement 18 auf, welches in der Ausgangsstellung vom ersten Kontaktelement 14 axial beabstandet ist und in der Signalstellung das erste Kontaktelement 14 berührt. Die beschriebene Anordnung der einzelnen Komponenten bezieht sich auf den zusammengesetzten Zustand der Hupenbaugruppe 10, in dem die Kontaktelemente 14, 18 axial aneinander angrenzen.
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In 1 ist die Hupenbaugruppe 10 jedoch zerlegt dargestellt, um insbesondere die Kontaktelemente 14, 18 sowie einen Befestigungskörper 20 der Hupenbaugruppe 10 besser erkennen zu können.
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Der Befestigungskörper 20 ist fest mit dem Träger 12 verbunden und bildet im zusammengesetzten Zustand der Hupenbaugruppe 10 mit dem Führungsbauteil 16 eine Rastverbindung mit axialem Spiel aus. Ferner dient der Befestigungskörper 20 als Axialführung für das Führungsbauteil 16, welches aufgrund des Spiels in der Rastverbindung zwischen der Ausgangsstellung und der Signalstellung axial verschieblich ist.
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Zur Ausbildung der Rastverbindung weist der Befestigungskörper 20 zwei Rasthaken 22, 24 auf, welche sich in ihrer Einbaulage axial in Richtung zum Führungsbauteil 16 bzw. zum Gassackmodul erstrecken. Im zusammengesetzten Zustand der Hupenbaugruppe 10 stehen die Rasthaken 22, 24 mit dem Führungsbauteil 16 in Eingriff, wobei das Führungsbauteil 16 passend zu den beiden Rasthaken 22, 24 zwei Aufnahmen 26 umfasst, die das Eingreifen der Rasthaken 22, 24 am Führungsbauteil 16 ermöglichen. Folglich ist das Gassackmodul über das Führungsbauteil 16 und den Befestigungskörper 20 mit dem Träger 10 gekoppelt.
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Um die Axialführung zu realisieren weist das Führungsbauteil 16 einen hülsenartigen Fortsatz 28 auf, der sich in axialer Richtung erstreckt und bei der Montage des Führungsbauteils 16 passgenau in eine zylindrische Ausnehmung 30 des Befestigungskörpers 20 geschoben wird, bis die Rasthaken 22, 24 am Führungsbauteil 16 verrasten.
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Im Inneren des hülsenartigen Fortsatzes 28 kann eine Druckfeder vorgesehen sein, welche sich einerseits am Führungsbauteil 16 und andererseits am Träger 12 oder am Befestigungskörper 20 abstützt. Auf diese Weise sind das Führungsbauteil 16 und der Träger 12 axial voneinander weg in die Ausgangsstellung beaufschlagt sind.
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Die Kontaktelemente 14, 18 sind über elektrische Anschlüsse 32, 34 mit einem Stromkreis zur Aktivierung der Fahrzeughupe verbunden, wobei das erste Kontaktelement 14 einen elektrischen Anschluss 32 und das zweite Kontaktelement 18 einen elektrischen Anschluss 34 aufweist.
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Wird nun das Führungsbauteil 16, entgegen der Kraft der Druckfeder, durch axiale Beaufschlagung des Gassackmoduls in Richtung zum Träger 12 von der Ausgangsstellung in die Signalstellung bewegt, berühren sich die Kontaktelemente 14, 18, wobei Berührpunkte beispielsweise durch gewölbte Kontaktabschnitte 36 an wenigstens einem der Kontaktelemente 14, 18 gezielt definiert werden können. Damit ist der Stromkreis geschlossen, und es ertönt ein Hupsignal.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die beiden Kontaktelemente 14, 18 jeweils als Kontaktblech ausgebildet.
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Das erste Kontaktelement 14 ist am Träger 12 fixiert, wobei der Träger 12 hier ein geschäumtes Kunststoffbauteil ist. Gemäß 1 erfolgt die Fixierung durch Eindrücken des Kontaktblechs in das Schaummaterial des Trägers 12. Das Schaummaterial wird dabei durch kleine Öffnungen 38 gepresst und auf einer Oberseite 40 des Kontaktblechs flachgedrückt, wobei die Oberseite 40 der vom Träger 12 abgewandten Seite des Kontaktblechs entspricht. Nach dem Aushärten des Schaummaterials ist das erste Kontaktelement 14 dann mit dem Träger 12 formschlüssig verbunden.
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Das zweite Kontaktelement 18 ist am Führungsbauteil 16 fixiert, wobei die Fixierung gemäß 1 durch am Führungsbauteil 16 angeformte Stifte 42 erfolgt. Nach dem axialen Aufstecken des Kontaktblechs auf das Führungsbauteil 16 werden die Stifte 42 aufgeschmolzen und auf einer vom Führungsbauteil 16 abgewandten Oberseite des Kontaktblechs flachgedrückt. Die Stifte 42 fixieren auf diese Weise formschlüssig das zweite Kontaktelement 18 am Führungsbauteil 16.
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Eine Befestigung der Kontaktelemente 14, 18 durch abschnittsweise Materialumformungen des Trägers 12 bzw. des Führungsbauteils 16 erweist sich jedoch als aufwendig.
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Die 2 bis 5 zeigen ein Führungsbauteil 16, welches sich vom Führungsbauteil 16 gemäß 1 lediglich dadurch unterscheidet, dass es mit dem zweiten Kontaktelement 18 eine Rastverbindung ausbildet. Diese Verrastung ermöglicht eine einfache und schnelle Befestigung des zweiten Kontaktelements 18 am Führungsbauteil 16. Die übrigen konstruktiven Details und die allgemeine Funktionsweise der Hupenbaugruppe 10 bleiben unverändert, sodass diesbezüglich explizit auf die obige Beschreibung zu 1 verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
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Konkret ist das Führungsbauteil 16 gemäß den 2 bis 5 aus Kunststoff gefertigt und weist eine im Wesentlichen starre Rastnase 44 auf, welche sich bei der Herstellung des Führungsbauteils 16 mit geringem Aufwand anformen lässt.
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Das als Kontaktblech ausgeführte, zweite Kontaktelement 18 weist eine entsprechende elastische Rastzunge 46 zur Verrastung mit der Rastnase 44 auf. Bei der Herstellung des zweiten Kontaktelements 18 als Biegestanzteil lässt sich diese Rastzunge 46 mit minimalem Aufwand ausbilden.
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Selbstverständlich können zur Befestigung des zweiten Kontaktelements 18 am Führungsbauteil 16 auch mehrere Rastnasen 44 und Rastzungen 46 vorhanden sein. So wird insbesondere anhand der 4 und 5 deutlich, dass im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei gegenüberliegende Rastnasen 44 und Rastzungen 46 vorgesehen sind, um eine sichere und zuverlässige Fixierung des zweiten Kontaktelements 18 zu gewährleisten.
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Das zweite Kontaktelement 18 wird bei seiner Montage einfach über den hülsenartigen Fortsatz 28 axial in Richtung zum Führungsbauteil 16 bewegt, bis die Rastzungen 46 nach einer elastischen Verformung an den starren Rastnasen 44 zurückschnappen, sodass die Rastverbindung entsteht.
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Das in den 2 bis 5 dargestellte Führungsbauteil 16 bildet dann zum Beispiel mit dem lenkradseitigen Träger 12 gemäß 1 eine erfindungsgemäße Hupenbaugruppe 10.
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Allerdings sind auch Varianten einer erfindungsgemäßen Hupenbaugruppe 10 denkbar, bei denen alternativ oder zusätzlich zur Rastverbindung zwischen dem zweiten Kontaktelement 18 und dem Führungsbauteil 16 eine Rastverbindung zwischen dem ersten Kontaktelement 14 und dem Träger 12 vorgesehen ist.
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Diese Verrastung erfolgt dann insbesondere analog zur oben beschriebenen Rastverbindung zwischen dem zweiten Kontaktelement 18 und dem Führungsbauteil 16, das heißt also mit einer elastischen Rastzunge, die am ersten Kontaktelement 14 angeformt ist, und einer starren Rastnase, die am Träger 12 angeformt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015003173 A1 [0002, 0005]